Sicarius

Angespielt Nr. 2364

Während der nächste Test bereits die Korrektur durchläuft, widmen wir uns heute aus brandaktuellem Anlass mal wieder kurz ein paar anderen Spielen. Bühne frei also für Angespielt Nr. 40-42:

Nr. 40 – Everyday Shooter (Screenshots)

Gut acht Monate hat es gedauert bis der Indie-Hit von der PlayStation 3 endlich seinen Weg auf den PC gefunden hat. Zwar nur über Steam für $9,99, aber es kann ja nicht immer alles perfekt sein. Wer Geometry Wars gespielt hat, der wird sich hier auf jeden Fall gleich zu recht finden und seinen Spaß haben.

Wahlweise mit vier Tasten oder einem Stick am Gamepad steuert der Spieler einen kleinen Pixel. Mit weiteren vier Tasten oder dem zweiten Stick schießt man hingegen in alle Himmelsrichtungen. Ziel der Übung ist es so lange zu überleben bis die Musik aufhört zu spielen, denn dann wird der nächste Level geladen. Anders als im einfach gestrickten Geometry Wars reicht jedoch das bloße abschießen der Gegner nicht aus um Punkte zu sammeln. Viel mehr hinterlassen einige Gegner Punkte die der Spieler erst einsammeln muss. Um die Sache dann noch komplizierter zu machen, verlieren nicht alle Gegner solche Punkte. Im ersten Level ist es zum Beispiel erforderlich bestimmte Objekte zu treffen, damit diese explodieren und alle anderen Objekte in der Umgebung werden dann zerstört und lassen Punkte fallen. Werden diese normal zerstört, gibt es nichts dafür.

Das ist alles einfacher gesagt als getan. Besonders da jedes der insgesamt acht Level vollkommen andere Gegner und Herausforderungen bietet. Der Schwierigkeitsgrad steigt dementsprechend schnell an und bevor man den Endgegner zu Gesicht bekommt startet man so manches Mal neu. Entschädigt wird man dafür aber mit einem wirklich einmaligen, visuellen Erlebnis im Cell-Shading Look. Auch die gesanglose Musik wechselt in jedem Level und gefällt. Ein besonderes Merkmal ist auch, dass diese durch die kurzen Gitarrensounds, die beim Aufsammeln der Punkte ertönen, perfekt ergänzt wird. So entsteht eine interessante Komposition, die bei jeder Runde subtil anders klingt.

Wenn am Ende dann im normalen Modus (alle Level der Reihe nach) der Bossgegner besiegt wurde, gilt es noch im Einzelspielermodus (Level frei wählbar), Punkte zu sammeln um die zahlreichen Extras freizuschalten. Diese umfassen dabei neben Standards, wie mehr Leben zu Beginn der Runde, auch ungewöhnlichere Dinge wie einen anderen, noch verrückteren Farbmodus.

Alles in allem ist Everyday Shooter natürlich kein Blockbuster und auch der Langzeitspaß hält sich trotz Highscorejagd eher in Grenzen. Dennoch ist der Indie-Titel ein interessantes und vor allem ungewöhnliches Spielerlebnis, dass immer mal wieder für eine Runde gut ist. Wer mit Geometry Wars etwas anfangen konnte, wird auch hier glücklich.

Nr. 41 – WorldShift (Screenshots)

Die Entwickler bei Black Sea Studios haben schon bei Knights of Honor versucht von der üblichen Echtzeitstrategienorm abzuweichen. Aber obwohl der Titel durchaus ein Geheimtipp war, blieb ihm der kommerzielle Erfolg doch verwehrt. Nun versucht es Black Sea Studios noch einmal und schickt WorldShift ins Rennen.

Der Grundgedanke ist dieses Mal die Idee einer MMO-Instanz mit den kleinen Heldenmissionen aus Starcraft oder ähnlichen Spielen zu vermischen. Das heißt auf den Coop-Spezialkarten gibt es keinen Basisbau. Viel mehr wählt jeder Spieler zu Beginn aus drei Fraktionen und bastelt sich dann, wie schon in ParaWorld, eine kleine Armee mit mehreren Helden und Einheiten. Eingeschränkt wird man dabei dadurch, dass nur eine beschränkte Anzahl an Rekrutierungspunkten verfügbar sind und jede Einheit einige davon verschlingt (je stärker die Einheit, desto mehr Punkte kostet sie). Ist die Armee dann zusammengestellt und ein Mitspieler gefunden (auf den Coop-Spezialkarten gibt es keine KI-Hilfe), geht es in das Getümmel.

Während in der Einzelspielerkampagne logischerweise diese Sachen alle vorgegeben sind und eine Geschichte erzählt wird, gibt es auf den Coop-Karten kein wirkliches Spielziel. Viel mehr wird die Karte von vielen normalen Gegnern und starken Bossgegnern bevölkert. Werden diese getötet, lassen sie nützliche Items fallen, die dann auch in allen anderen Spielmodi verwendet werden können. So verbessert man nach und nach seinen Charakter wie in einem Rollenspiel.

Die anderen Modi sind hingegen auf PvP ausgelegt haben aber auch nur einen beschränkten Basenbau. So gilt es eigentlich nur die Rohstoffvorkommen zu finden und ein Gebäude darauf zu setzen mit dem dann neue Einheiten und Helden gebaut werden können. Auch hier gibt es Artefakte auf den Karten zu finden aber der Hauptgrund für ein PvP-Match sind die Kampfpunkte, die für die Statistik gut sind, denn das Spiel ist voll auf den Mulitplayer ausgelegt. Zwar gibt es für PvP auch KI-Gegner aber gegen die bekommt man keine Punkte.

Diese Mischung aus MMO und Rollenspiel ist wirklich mal etwas anderes und auch relativ gut umgesetzt. Zwar gab es bereits drei Patches und es gibt immer noch so ein paar unschöne Ecken und Kanten, besonders in der Balance. Aber im Großen und Ganzen macht es bereits sehr viel Spaß sich wirklich hauptsächlich auf die Helden und ihre Fähigkeiten zu konzentrieren ohne dieses ganze sinnlose Drumherum, was in den meisten Spielen sowieso nur eine Taktik ist um das Spielende hinauszuzögern. Leider kann der Mulitplayerfokus auch den Untergang des Spiels bedeuten. Zwar sind die Server derzeit noch ganz gut gefüllt, aber da die Medien nicht gerade vor Begeisterung überschwemmen, wird die Flut an Neuankömmlingen vermutlich doch bald enden – und dann verliert WorldShift sehr viel von seinem Reiz. Speziell weil die sehr guten Coop-Spezialkarten alleine selbst mit einem sehr gut ausgestatten Helden nur äußerst schwer zu meistern sind.

Nr. 42 Age of Conan: Hyborian Adventures [Level 1-24] (Screenshots)

Und damit wünsche ich noch einen angenehmen Feiertag. Am Montag gibt es dann, und das ist bereits absolut sicher, mein Review von Gears of War (PC natürlich).

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