Sicarius

Irgendeiner muss es ja tun…

Wenn man ein Blu-ray-Laufwerk hat, dann muss man es natürlich auch für Blu-rays nutzen. Und obwohl sowohl Star Trek: The Original Series (Remastered) als auch LOST bereits in diesem Format bereitliegen, will ich doch erst The Shield fertig schauen, bevor ich eine weitere Serie anfange. Was bleibt mir also anderes übrig, als ein paar Filme zu schauen? Ein schweres Los, ich weiß. Aber irgendeiner muss es ja tun – und wenn ich schon nicht ins Kino gehe…

Metallica: Français pour une nuitMetallica: Français pour une nuit – Über die Qualität der Musik und der Band kann man sich mitunter streiten. Die zwei letzten Alben, St. Anger und Death Magnetic gehören jetzt auch nicht gerade zu meinen Favoriten. Aber ihre Live-Auftritte sind immer geil und diese Blu-ray ist schlichtweg das Beste was ich bislang in diesem Sektor gesehen habe.

Während Iron Maiden für die Blu-ray von Flight 666 – The Film anscheinend nur einen Transfer der DVD gemacht hat, schleppte Metallica HD-Kameras zu ihrem Open-Air-Konzert in Nîmes am 7. Juli 2009. Deswegen auch der Name “Frankreich für eine Nacht”. Das Ergebnis ist so unglaublich scharf, das ist schon fast besser als tatsächlich live dabei zu sein. Der satte 5.1 DTS Master Audio Track tut sein Übriges, um Konzertfeeling im Wohnzimmer aufkommen zu lassen. Wobei – das stimmt nicht ganz. Der Track ist dafür schon fast zu sauber. Die Menschenmenge ist wirklich nur zu hören, wenn sie bewusst eingemischt wird. Vorbildliche technische Leistung, aber natürlich nicht ganz das echte Feeling. Und das nervige Poken oder Zuschauersurfen findet im Wohnzimmer auch nicht statt. Ach Moment – das sind ja Pluspunkte…

Zum Konzert selbst gibt es eigentlich nichts Weltbewegendes zu sagen. Von den 18 Liedern stammen fünf von der Death Magnetic und zum Glück ist kein einziger Track von der St. Anger dabei. Scheinbar haben die Jungs selbst gemerkt, dass das Album einfach nur Scheiße ist. Die Mischung und der Aufbau des Konzerts sind richtig gut gelungen und führt zu einem echten Höhepunkt hin. Auch, weil die Band wie immer eine sensationelle Stimmung im Stadion verbreitet. Als Bonusmaterial gibt es Interviews und fünf Videos von Fans, die das Konzert mitfilmen durften. Netter Fanservice, aber nichts was einen jetzt vom Hocker reißt oder gar an die Qualität des Hauptfilms heranreicht.

Bagdadsoftware meint: Wer auch nur ansatzweise Metallica hört und mag, muss sich diese Blu-ray holen (DVD gibt es nicht). Das Konzert ist schlichtweg geil und die technische Qualität ist atemberaubend. So hat man ein Live-Konzert bislang noch nicht erlebt…

GamerGamer“Von den Machern von Crank steht extra groß auf dem deutschen Cover. Ein Schelm, wer hier böses denkt, lief der Film doch im Kino nicht wirklich gut. Aber da ich die Blu-ray aus UK importiert habe, werde ich von diesem blöden Satz zum Glück nicht behelligt. Andererseits kann man den Film auch getrost im Laden stehen lassen. Was sehr schade ist, zeigt er doch in der ersten Hälfte so viel Potential.

“Slayer”, ein Killerspiel mit echten Menschen, “Society”, ein realer Chatroom (erinnert inhaltlich stark an 4Chan) und ein Konzern, der damit die Welt regiert sind so wunderbar realitätsnahe Zukunftsvisionen, das man allein vom Zuschauen Angst bekommt. Mit dieser Vorlage hätte Gamer locker eine ernsthafte Auseinandersetzung, ja eine Gesellschaftskritik werden können. In den ersten 15-30 Minuten (von 91) verfolgt der Film auch entsprechende Ansätze und zeigt gleichzeitig, dass die Regisseure sich auch tatsächlich mit der Materie auskennen – so dämlich und unpassend die “Teabagging”-Szene auch wirkte.

Aber spätestens sobald der Held Kable (Gerard Butler) den Fängen des Konzerns entwischt und seinen eigenen Willen wiedererhält, verkommt das Werk zu einem fast schon langweiligen 08/15-Actionspektakel mit flachen Charakteren und einer vorhersehbaren Handlung ohne echte Höhepunkte. Das einzige, was den Film hier noch aus der Nische rettet, ist der äußerst interessante audio-visuelle Stil sowohl bei der Wahl der Farben und Töne als auch einfach nur bei Kamera und Schnitt vor allem innerhalb des “Society”-Spiels. Mark Neveldine und Brian Taylor haben in der Hinsicht ja schon bei Crank gezeigt, dass sie wissen wie man frischen Wind ins Genre bringen kann. Aber das reicht dann doch nicht für einen guten Film. Traurig, dass ihr Talent hier so massiv verschwendet wird…

Bagdadsoftware meint: Nicht unterirdisch schlecht, aber auch nichts was man gesehen haben muss. Am besten ausleihen, sich vom Look und den zwei, drei netten Ideen für einen Abend unterhalten lassen und dann das Thema auch schon wieder abhaken.

Prince of Persia: Der Sand der ZeitPrince of Persia: Der Sand der Zeit“Oh mein Gott – schon wieder eine Spieleverfilmung!” wird vermutlich der oder andere unter euch schreien. Und ja, der Film erlaubt sich viele Freiheiten. Die Hintergrundgeschichte des Prinzen, sein vollkommen dämlicher, wenn auch historisch korrekter Name (“Dastan”) und große Teile der Geschichte an sich stammen nicht aus den Spielen oder werden höchstens davon inspiriert. Trotzdem ist pauschale Ablehnung vollkommen unberechtigt in diesem Fall. Im Gegenteil orientiert sich speziell bei den Slow-Motion-Sprungeinlagen der Film für meinen Geschmack stellenweise sogar zu stark an der Vorlage.

Das Aussehen des Prinzen (sehr gut besetzt mit Jake Gyllenhaal), bestimmte Kameraeinstellungen – wenn auch teilweise von Assassin’s Creed und nicht aus der Prince of Persia-Serie entnommen – und auch die Charaktere selbst erinnern alle sehr deutlich an die Spiele. Selbst der Einsatz des Dolches ist nicht nur visuell, sondern auch geschichtlich gut umgesetzt ohne Peinlich zu wirken. Und die Dialoge zwischen dem Prinzen und Farah, pardon, Tamina sind so lustig wie eh und je. Andererseits wurde es den Filmemachern aber auch in diesem Falle recht einfach gemacht. Die Prince of Persia-Spiele sind eben nicht anders als eine interaktive Version von Abenteuerstreifen wie Fluch der Karibik – auch wenn Hardcorefans das vermutlich anders sehen wollen. Praktisch, dass hinter der Filmumsetzung die gleichen Studios und ein Großteil der gleichen Leute standen wie bei der Fluch der Karibik-Trilogie.

Was euch mit diesem Film erwartet ist entsprechend spätestens beim Erscheinen des Disney-Logos klar: Unterhaltsames Popcornkino für die ganze Familie, das einfach Spaß macht. Die Landschaftsaufnahmen sind atemberaubend, die Hauptcharaktere sind das typische, unfreiwillige Paar und auf ihrem Abenteuer stoßen sie auf einen schrägen und lustigen Typen, der ein wenig den Ernst aus der Geschichte. Nichts Weltbewegendes oder gar Innovatives und trotz der Anleihen hätte nicht zwingend Prince of Persia draufstehen müssen. Aber es tut dem Film auch nicht weh. Stattdessen ist er eben gute Unterhaltung.

Ich muss an dieser Stelle aber doch kurz loswerden, dass ich Sir Ben Kingsley in der Rolle von Nizam für eine Verschwendung halte. Es ist zwar nicht so schlimm wie bei BloodRayne, aber der Mann hat so viel Talent und in seiner Karriere schon so viele sehr gute und niveauvolle Rollen gespielt (Ghandi oder Schindler’s Liste beispielsweise) – da fühlt er sich in so einem Streifen doch etwas fehl am Platz an…

Bagdadsoftware meint: Wer Fluch der Karibik mochte oder generell etwas mit klassischen, familienfreundlichen Abenteuerfilmen anfangen kann, macht mit Prince of Persia: Der Sand der Zeit nichts falsch. Und auch Fans der Spiele, wenn sie sich nicht wie so oft auf jedes kleine Detail versteifen, werden super unterhalten.

Und damit sind wir auch schon wieder am Ende des heutigen Eintrags angelangt. Ursprünglich wollte ich zwar auch noch was zu Iron Man 2 erzählen, aber der Eintrag ist mittlerweile schon viel länger als geplant. Da muss sich Iron Man eben hinten anstellen, der Egoist…

PS: Ja, ich habe immer noch nicht mein Angetestet zu Trapped Dead bei GamersGlobal beworben, das jetzt auch schon wieder eine Woche alt ist. Mir fallen halt derzeit zu viele gute andere Themen ein. Mal schauen, ob es am Montag klappt.

Ein Kommentar

Die Seitenhiebe sind ja gut genug x-x ich hol mir ja auch ein Laufwerk, ich hab nur keinen Platz mehr im Gehäuse, bzw. nur einen Anschluss.

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