Azzkickr

10 Jahre Bagdadsoftware – Eine Erinnerungslücke

Ohje. Nun ist er also gekommen. Der Zeitpunkt der Offenbarung. Der Moment meiner größten persönlichen Blamage. Der Tag, an dem eines der am besten gehütetsten Geheimnisse gelüftet werden wird… 10 Jahre Bagdadsoftware und die damit verbundene Bitte des Webmasters einen persönlichen Rückblick auf diese ganz besondere Dekade zu entwerfen. Und, nun ja, was eigentlich eine Ehre ist und einem die Möglichkeit gibt, sich bei alles und jedem zu bedanken, zu betonen wie lehrreich und informativ jene vergangene Zeit war, ist für mich persönlich der Moment, an dem ich – wieder einmal, aber erstmals öffentlich – feststellen muss: “Scheisse, mein Gedächtnis besitzt die Kapazität einer Erbse und konzentriert sich auf die Fußballergebnisse der letzten Woche (und wirklich nur auf die, der jeweils letzten Woche!). Ich könnte jetzt natürlich mogeln und mich einfach durch das Archiv von BS.de wühlen – aber hey, ich stehe zu meinen “intellektuellen Kapazitäten”! :wink:

Nun, da steh ich jetzt also: Kann mich kaum an Einträge erinnern (nichtmals an alle meiner eigenen aktiven Beteiligungen) geschweige denn auf den inhaltlichen, technischen und optischen Werdegang dieser eigentlich doch recht erfolgreichen und sehr liebevoll gehandhabten Internetpräsenz aus dem Hutzelgrund. Und das, obwohl ich tatsächlich alle Artikel (aufmerksam!) gelesen habe. In Ordnung: Mit Ausnahme von denen, die von Katzenviechern verfasst wurden. Und denen, die mir völlig unverständlicherweise in einer fremden Sprache niedergeschrieben wurden – einer Sprache, die wohl nur aufgrund ihrer Einfachheit (und dem Weltpolizei-Kapitalismus-Faktor) eine Bedeutung erlangt hat, welche sie nichtmals im Ansatz verdient. Nun ja, anderes, sehr komplexes Thema. Aber hey, ich erinnere mich immerhin daran, dass es solche “Aufreger” gab! Das ist doch was! Oder?

Naja, jenseits des sehr erfolglosen Versuches, mich an Inhalte zu erinnern, kann ich nichtsdestotrotz sagen, dass ich in der Tat diese zehn Jahre ständig “am Ball geblieben bin”. Eine Tatsache, die ziemlich einzigartig ist. So ist es wohl die einzige freiwillige Beschäftigung, die ich ununterbrochen über solch eine lang Zeit ausgeübt habe. Selbst der eben erwähnte “Ball”, also meine Tätigkeit als Fußballer unterlag einer Unterbrechung und konnte somit (zumindest noch) nicht die zehn durchgängig aktiven Jahre erreichen. Das heißt also schon etwas.

Kramen wir also weiter in diesem hoffnungslos verstümmelten und peinlichen Teil meines Gehirns, dass sich Gedächtnis schimpft. Hmm, immer noch kein Erfolg. Ok, versuchen wir’s mal im emotionalen Teil des Gehirns. Treffer! – zumindest ein kleiner. Denn ich kann mich erinnern, dass ich viele – auch durchaus ernsthafte – Diskussionen mit den (Stamm-)Lesern von BS.de führen konnte, um nicht zu sagen “durfte”. Worüber weiss ich zwar nicht mehr, aber es waren stets Themen, die mich interessiert haben. Themen, über deren Diskussionen ich Einblick in andere Meinungen erhalten habe, Meinungen von Personen, die mir wichtig sind. Meinungen also, die mich weitergebracht haben. Man könnte jetzt sentimental werden und Begriffe wie “die Bagdadsoftware-Familie” in den Raum werfen. Verdammt, man sollte es sogar tun. Und so lässt sich festhalten, dass aus dieser Internetseite, zu deren Beginn ich tatsächlich nur den Webmaster (aka The Killer) kannte, tatsächlich eine ganz kleine Form von Familie entwuchs. Man kann also getrost von einem – zumindest mal auf virtueller Ebene – entstandenen, neu hinzugewonnen Freundeskreis sprechen. Ein sehr schöner Umstand. Und da fällt mir auf: ich kenne sogar die Namen jener Freunde. Samt dazugehöriger Gesichter. Feine Sache.

Ach Mist. Zu früh gefreut. Mir fällt gerade auf, dass ich die REALnamen der letzten Laberecke-Gäste bereits wieder vergessen habe. Peinlich. Aber menschlich? …

Aber a propos Laberecke. Das ist nun wirklich mein persönlicher, und noch viel toller: alljährlich wiederkehrender Bagdadsoftware-Höhepunkt. Das gemütliche Zusammensitzen und Essen toter Tiere. Super. Samt anschließendem gemütlichen Zusammensitzen und Essen von Kuchen und Eis. Klasse. Achja, gefachsimpelt wird natürlich auch. Und manchmal wird auch gezockt. Auch wenn es meistens darauf hinausläuft dem Webmaster beim Abrocken zu fürchterlichen Metallica-“Liedern” zuzusehen. Macht nix, ich sitze dann gemütlich aufm Sessel und esse Kit-Kat chunky-white(tm). Toll. Oder wie man neuerdings sagt: “Awesome”.

Auch wenn mir diese Art des freien, sehr improvisierten und kaum durchdachten Schreibens Spaß macht, will ich jetzt aber doch noch ein paar ernstere Worte finden. Schließlich muss ja mein Ruf gerettet werden. Selbstverständlich gilt all das, was ich bislang geschrieben hab: die Freude über die neuen Freunde, über die Diskussionen mit selbigen, über die persönlichen Zusammentreffen (Laberecke, Rockband-Zocken) und natürlich generell der Inhalt und die Form von Bagdadsoftware.de. Inhalt wegen der fast ausschließlich interessanten Themen (Ausnahmen siehe oben :wink:) und Form wegen der familiären und sehr sympathischen Atmosphäre. Dass sich all die Zeit und all der Aufwand des Webmasters nun scheinbar auch auszuzahlen beginnt – man beachte seinen Werdegang bei GamersGlobal sowie die zunehmend berühmter werdenden Gäste in seinem Podcast – und seinen Wurzeln dennoch treu bleibt, ist natürlich umso schöner. Und so bleibt mir am Ende dieses Artikels nun doch noch nur das zu sagen, was ich eingangs schon befürchtet habe: ich danke allen Beteiligten für die schöne Zeit und hoffe, dass ich auch zum März 2021 wieder genau dasselbe schreiben darf. Falls ich dann nicht schon komplett an Demenz erkrankt sein sollte… (Gott bewahre, BITTE!)

8 Kommentare

Soso. Da wird also einfach ne Überschrift vom Webmaster erfunden und dann auch noch dreist sein eigener Avatar verwendet. Das ist also der Dank dafür, dass ich Fasching für diesen Eintrag hab sausen lassen ;)

Das kann ja nur von einem Akademiker kommen. Du darfst nie Journalist werden, wenn du dich schon an einer geänderten Überschrift aufhängst :smile: . Eine der Tätigkeiten eines Redakteurs ist es nämlich externe Texte zu überarbeiten und für das Magazin aufzubereiten. Da bleibt in extremen Fällen vom Original nicht mehr viel übrig (mit entsprechenden Gerichtsprozessen hier und da). Kannst also froh sein, dass ich deinen eigentlichen Text nicht angefasst habe :smile: .

Und belüg nicht die Leser…der Eintrag war schon lange vor Fasching fertig :wink:

pah,fasching! vollgekotztes McDoof, wo man keine Tabletts kriegt…

übrigens ist Demenz voll praktisch: je älter man wird, desto mehr merkt man, wie sehr sich alles wiederholt. aber das merkt man ja dann wegen demenz doch nicht. Tolle Sache, nicht warh?

Jawoll. Da kommt ja alles zusammen. Fasching, Geburtstag, 10 Jahre BS.de und der 777. Artikel !!

Und keiner antwortet auf meinen Artikel. Alle beleidigt, weil ich sie net mehr kenne :)

pfft.

RL-Namen werden eh überwertet. Ich hoffe allerdings, das wir zur nächsten Laberecke auch wieder eingeladen werden.

Denn zum einen war das ein richtig lustiger Abend, zum anderen finde ich die Ecke bei recht hübsch (ich als alter Wikinger bin halt naturverbunden).

Und ich will auch zur BS.de-Familie gehören :<

Eigentlich haben mich die anderen Kommentare davon abgeschreckt selbst einen Kommentar zu schreiben und alles was mir sinnvoll noch eingefallen ist, habe ich mit in meinen Eintrag gepackt. Sehe also meinen Eintrag als Echo auf deinen an.

Und ich nehm' Wodka oder Ouzo, danke. :wink:

Reale Namen empfinde ich zwar nicht als überbewertet, aber als vernachlässigbar. Dich werde ich auch eher Azz nennen und wenn ich das so weiter durchziehe in 2 Jahren deinen Namen vergessen haben. Ron bleibt Ron, Sic bleibt Sic, Malyce bleibt Malle und jesters.ice bleibt ice. =D

2 Silben-Spitznamen kriege ich also gerade noch hin. Das war's dann auch. ^^

Im Gegensatz zu Vertretern der älteren Generation habe ich auch kein Problem mit Nicknamen. Ich verstecke mich ja nicht hinter dem Sicarius. Ob Sic oder Christoph: es ist die selbe Person.

Der einzige Unterschied ist, dass ich mir den \"Sicarius\" selbst und vollkommen freiwillig ausgesucht habe, während mir der Christoph quasi aufgezwungen wurde. Das führt natürlich dann schon zu einer höheren Bedeutung des Nicks.

Das geht aber natürlich nicht allen Internetnutzern so. Ja, ich meine dich Betty23. Entsprechend wäge ich im Alltag ab, wen ich mit traditionell oder mit Nick anrede.

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