Sicarius

Diskussion: Die Länge von Videospielen

Der hochgehypte PlayStation-4-Blockbuster The Order: 1886 ist wohl nur 5-8 Stunden lang, je nachdem wie gründlich ihr durch das Spiel geht. Das führte schon im Vorfeld zum Aufflammen der alten Diskussion nach dem Wert eines Spiels. Sind 60 Euro (ein Preis, der übrigens schon seit einer halben Ewigkeit absolut stabil ist!) gerechtfertigt für solch ein kurzes Spielerlebnis fragt sich der lautstarke Teil des Internets und sagt: Nein!

Doch ist das nicht zu einfach gedacht? Welche Folgen hätte es, wenn Entwickler nun versuchen würden wieder die Spielzeit zu erhöhen? Ist es nicht sinnvoller zu schauen was ich in der Zeit erlebe und daraufhin zu urteilen, ob es das Geld wert ist?

5 Kommentare

Bin mir ziemlich sicher, dass wir uns darüber schon einmal oder gar mehrfach unterhalten haben (vermutlich unter dem Überbegriff “Flow”) aber da das Thema derzeit besonders extrem diskutiert wird, wollte ich es noch einmal ansprechen.

Ich steh der Situation äußerst kritisch gegenüber. Diese “Für 60 Euro erwarte ich mindestens 10+ Stunden Unterhaltung”-Arugmente gehen für mich nicht nur in die völlig falsche Richtung, sie könnten dieses Mal sogar massive Nebenwirkungen haben. Ich wette darauf, dass die Entwickler The Order: 1887 zusehen werden unter allen Umständen irgendwie mehr Spielzeit rauszukitzeln – und zwar egal ob es sinnvoll ist oder nicht. Und sicherlich wird auch der ein oder andere AAA-Titel auf dieses Thema nun wieder einen etwas genaueren Blick werfen.

Das Ergebnis sind dann erstklassige Spiele, die unnötig in die Länge gezogen werden und bei denen man dann am Ende nur noch denkt “Wann ist es denn endlich vorbei?!”. So gut Fallout: New Vegas auch ist -> nach 35 Stunden wollte ich nur noch fertig sein (dauerte dann trotzdem noch gut 10 Stunden dank DLCs). Oder auch jetzt FarCry 3. Selbst vor dem ersten Bosskampf war die Luft so langsam raus – und das war erst nach vielleicht 60% der Geschichte!

Von daher gilt für mich erst einmal ganz klar der Vorsatz: Wichtiger ist, was in der jeweiligen Spielzeit geboten wird. Erst danach stellt sich die Frage, ob sich der Preis lohnt. Crysis 3 für 60 Euro? Nope. Portal 2 für 60 Euro? Jup!

hm schwere Frage.. ich persönlich kaufe mir nur Spiele zum Vollpreis wenn ich auch weiß was mich erwartet und ich lange mit dem Spiel zu tun hab, z.B. Guild Wars 2 .. die tausend Stunden die ich bereits in das Spiel gesteckt habe sind jeden Euro wert gewesen, auch wenn man dennoch am meckern ist, dass dies oder das fehlt :)
Ansonsten kaufe ich mir Spiele eher im “Ramschverkauf”.. Ich weiß dass man damit eher den Entwicklern schadet, bei dem heutigen Preisverfall und meinem viel zu großen Backlog aber derzeit für mich der einzige Zeitpunkt zu dem ich mir Spiele kaufe. Ob ein Spiel jetzt 60 Euro wert ist oder nicht muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Ich schaue bei solchen Sachen aber auch weniger auf die Spielzeit als auf den Spielspaß und leider auf den Preis..

Ich glaube, ich habe meine Meinung hierzu auch schon mehrfach erläutert.

Nicht nur wegen des großen Stapels an Spielen, die noch gespielt werden wollen, sondern auch schlicht wegen der fehlenden Zeit bin ich mittlerweile ein großer Freund von kompakten Spielen geworden. Ich möchte das Wort “kompakt” jetzt garnicht unbedingt an einer Zahl festmachen. Ich meine damit einfach, dass ich keine in die Länge gezogenen Spiele mehr mag. Gerade bei Shootern wie z.B. The Order, ist es meiner Meinung nach voll ok, wenn nach 6 Stunden der Abspann läuft. Deswegen hatte ich auch absolut kein Problem mit Homefront z.B. Natürlich spielt hier mit rein, dass ich im Schnitt nur 5-10 Euro für ein Spiel ausgebe. Aber trotzdem: selbst für 60 Euro würde ich behaupten, dass ich lieber kurz und intensiv unterhalten werde, als lange nur mittelmäßig.

Das gilt natürlich auch für umfangreichere Genres wie Rollenspiele oder Open-World-Spiele: lieber ein paar Quests gestrichen, dafür die bleibenden intensiver gestaltet.

Bei Spielen wie Mass Effect 1-3, die bei mir ca. 30 Stunden gebraucht haben, war dieses Kriterium aber z.B. auch erfüllt. Aber auch hier sage ich: mehr als 30 Stunden hätten das Spiel nicht besser gemacht.

Ich denke, mein Standpunkt ist somit klar: es kommt nicht auf die Länge an, sondern auf die Qualität ;)

PS
natürlich gibt es Genres in denen eigene Gesetze gelten (WiSims, Action-RPGs, Simulatoren etc.)

Ich würde eigentlich sagen, dass für mich mittlerweile “je kürzer desto besser” gilt. Aber das wäre, wenn ich ehrlich bin, ziemlich scheinheilig. Denn diese Regel trifft vor allem nur deswegen zu, weil ich, genauso wie Azz, für kaum ein Spiel mehr als 10€ ausgebe. Daher ist es natürlich sehr leicht für mich zu behaupten, dass mich ein kurzes Spiel nicht stört.
60€ würde ich für ein 5-8h Spiel einfach nicht ausgeben. Wenn ich mir meine (sehr kurze) Liste an Vollpreiskäufen anschaue sieht die Welt dann schon wieder GANZ anders aus: Civ5 + Addons + Beyond Earth, Diablo3 + Addon.
Spiele also, bei denen ich locker die 50h Grenze erreiche und auch 100+ alles andere als unrealistisch sind.

Interessanter weise falle ich damit relativ gut in die Regel von dem einen Funhaus Kerl (Namen vergessen), bei dem ein Spiel mindestens 1h pro USD Spielzeit mitbringen muss. Das ist bei mir sowohl bei den Vollpreis als auch bei den Budget Spielen (sofern ich sie überhaupt Spiele, aber das ist ein GAAAAANZ anderes Thema) definitiv so.

Ich persönlich ziehe ein kurzes, knackiges Spiel (um die 10 h) vor, das liegt zum Einen an der schier unendlichen Auswahl an Spielen und zum Anderen an der wenigen Zeit, die immer weniger wird, je älter man wird. Und ich rede noch nicht davon, dass man evtl. noch Familie und andere Hobbys hat. Aber um so richtige Zeitfresser wie Diablo 3, Skyrim, diverse Rollenspiele kommt man nicht immer herum. Und wie weiter oben schon bemerkt, irgendwann merkt man, dass die Luft raus ist und man will es beenden und dann zieht sich die Story mit irren Wendungen immer noch in die Länge. Ächz. Die mittlere Zeitgrenze scheint bei rund 30 Stunden zu liegen, ich kenne etliche Spiele, die diesen Rahmen haben, speziell die Ubisoftspiele können ein Lied davon singen.
Ich bin zum Glück in der Lage, nicht jeden Euro dreimal umdrehen zu müssen, daher spielt der Preis nur eine kleine Rolle. Und 60 EUR gebe ich sowieso nicht mehr für ein Spiel aus und das braucht man beim heutigen schnellen Preisverfall auch nicht mehr. Ich kaufe kaum nach Kosten/Nutzen, sondern eher nach Schnäppchenlage oder wenn ich ein Spiel ganz besonders will (z. B. South Park war so ein Fall, das war 30 EUR+).

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