Sicarius

Krankes Geblubber

Ich hatte mal eine richtig gute Phase, wisst ihr das? Über zwei Jahre war ich keinen Tag ungeplant Krank (nachdem ich zwei Wochen heftig flach gelegen hatte im Januar 2013)! Geplant heißt Zahnarzttermine und derlei Kram bei dem ich schon vorher wusste, dass ich dann ein paar Tage krankgeschrieben werde.

Und so muss das auch sein! Niedrige Krankheitsquoten freuen den Arbeitgeber, die Aktionäre, die Gewerkschaft, den Betriebsrat, Statistiker und vermutlich noch ganz viele andere Leute. Dann bin ich Ende 2014 nach Darmstadt gewechselt und Schwupps: Mitte 2015 das erste Mal seit langem mal wieder eine Woche flach gelegen. Und während ihr diese Zeilen lest, liege ich schon wieder horizontal im Bett und kuriere eine Erkältung aus.

Die lieben Kollegen

In beiden Fällen waren die Glücksboten die lieben Arbeitskollegen was einfach nur zum Haare ausraufen ist. Zum einen ist niemand so wichtig, dass er sich auf die Arbeit schleppen muss. Und zum anderen haben wir sogar Laptops und können bei Bedarf von Zuhause arbeiten, wenn man wirklich zwingend etwas zu erledigen hat. Aber nein, da wird der Schal umgeworfen, ein paar Hustenbonbons in den Rachen geworfen und dann neun Stunden auf der Arbeit rumgehustet und rumgeschnieft. Das Ergebnis ist nicht nur eine Ruhestörung, sondern unter Umständen der Ausfall einer ganzen Abteilung (letzte Woche waren nicht viele von uns im Dienst).

Was am Ende den Arbeitgeber wohl mehr kostet? Der Ausfall dieser einen Person für fünf Tage oder der Ausfall von einem halben Team? Ich denke, die Antwort sollte klar sein. Aber das sehen manche anscheinend absolut nicht ein. Dabei haben wir es in Deutschland doch extrem gut in der Hinsicht. Bei uns gibt es beispielsweise keine begrenzte Zahl an Krankheitstagen, die unter Umständen trotzdem unbezahlt sind, wie in den Vereinigten Staaten von Amerika. Entsprechend geht das korrekte Auskurieren einer Erkältung nicht einmal ins eigene Geld. Im Gegenteil: Wer sich richtig auskuriert, vermeidet chronische Folgen – die dann für alle Beteiligten suboptimal sind.

Entsprechend mein Appell an den gesunden Menschenverstand meiner Leser: Bleibt doch bitte Zuhause, wenn ihr kränkelt. Gilt natürlich auch für eure Kinder. Die anderen Eltern freuen sich garantiert darüber, wenn im Kindergarten fleißig die Grippeviren verteilt werden. Und kommt mir jetzt bloß nicht mit “natürliche Immunisierung”. Impfgegner sind schließlich noch einmal ein ganz anderes Thema…

Geteiltes Leid

Gut, technisch gesehen habe ich mich natürlich bei Lysanda angesteckt. Die hat es auch definitiv schwerer getroffen gehabt (Kehlkopfentzündung) und redet deshalb schon seit Tagen nicht mehr mit mir. Verständigung mit Handzeichen und einem Schreibblock geht aber ganz gut. Nein, wir sind leider noch nicht soweit, dass ich ihr jeden Wunsch von den Lippen ablesen kann. Ich weiß, armselig und so. Sollte mich in die Ecke stellen und schämen. Bin aber grad zu krank dazu. Mache ich dann später oder so. Bis dahin ein paar einseitige (weil nur Lysandas Sicht der Dinge) und völlig aus dem Zusammenhang gerissene (aber chronologische) Auszüge aus unseren Krankendialogen (Originalzitate mit Originalschreibfehlern!):

Inhal hier Kalt mir wenn aufstehe
Brett Mit Käse
Dann nimm das andere Eisding raus dafür. Aus Gefrierschrank. Dann das andere mal nachfüllen. War zu konfus dafür, fast leer!
Gerade ist es mir ziemlich tief in den Hals gelaufen.
Husten blöd. Später.
Sterne = Geld eingenommen; Flügel = Alle Gäste bedient – muss aber nicht beides
Ob der Wandmontage kann weiß ich nicht.
Die grünen sind nicht so stark wie die blauen. Ich find die blauen wirken besser.
Wird zu teuer. Polizei fängt dich ein. Du und laufen?
Einer muss hier schließlich was schaffen.
Der weiß nicht was arbeiten ist.
Ist jetzt eh zu spät.
Wo kalt ist.
Was soll das denn an Sicherheit in der Frage sein?
Brennt nicht mehr so schlimm wie vorher. Tat noch weh. Schwer zu sagen.
Honig unten.
Wie wunder Ball.
Auf einmal war 6 Uhr.
Haben mich dann auch gefunden.
Ess ich auch alleine auf :smile: .
Trierischer Volksfreund
Und jetzt dürft ihr die Zeilen dazwischen füllen. Nein, es ging weder um Sex noch um Politik. Was ihr immer gleich denkt. Echt schlimm.

Das endgültige Ende einer Ära

Nicht so gut geht es übrigens meinem kleinen Peugeot 307. Ja, ich hatte ihn schon im Juni 2015 gesagt, dass sich seine Zeit in meinen Händen dem Ende neigt. Aber damals konnte ich ihn tatsächlich doch noch für vergleichsweise wenig Geld retten. Leider haben die damaligen Reparaturen wohl nicht ausgereicht, um nun über den TÜV zu kommen. Die freie Werkstatt will für die Korrekturen wieder knapp 1.000 Euro haben. Zur Erinnerung: Wenn ich für das Ding noch 1.500 Euro kriege, wäre das der Wahnsinn. Blöd nur, dass ein Auto ohne TÜV sich extrem schlecht verkauft. Außer an diese komischen Typen, die einem immer die Zettel an die Windschutzscheibe stecken aber die geben mir sicherlich auch keinen Tausender mehr dafür. Mal Schauen wie sich die Sache entwickelt. Fakt ist auf jeden Fall: Obwohl er erst 14 Jahre und 183.000 Kilometer auf dem Buckel hat, werden die kommenden Monate die Letzten bei mir sein. Aber sobald er vom Hof ist, werde ich ihm natürlich wie damals meinem Opel Corsa einen Abschiedseintrag gönnen. Immerhin war der Peugeot dann etwas mehr als 10 Jahre mein Begleiter.

Und jetzt entschuldigt mich. Wir wollen die nächste Folge von X schauen, eine Anime-Serie aus dem Jahre 2001. Dazu dann sicherlich auch irgendwann mal mehr.

Bis Montag!

4 Kommentare

Helden der Arbeit, ich liebe sie. Fangen sich chronische Krankheiten ein, stecken andere an, sterben evtl. früher und wofür das Ganze? Niemand wird sich am Sterbebett bei einem bedanken, dass man vollen Einsatz gezeigt hat und die eigene Gesundheit sollte doch immer höchste Priorität haben. Schade, dass das viele nicht verstehen wollen oder können.

Ha, X! Lang lang ist’s her. Die Serie lief früher sogar mal auf Viva (kennt den Sender noch jemand?). Hab dafür sogar mal Schnittberichte erstellt: https://www.schnittberichte.com/svds.php?Page=Titel&ID=2052

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