Sicarius

Spielegelubber

Lacuna Passage (Herstellerbild)

Ich würde euch ja soooo gerne ein paar Worte zu Quake Champions sagen (aktuell läuft der Closed Beta Test) aber während für die Presse das NDA letzte Woche gelüftet wurde, dürfen die “normalen” Teilnehmer noch nicht weiter darüber reden. Der Kickstarter-Titel Lacuna Passage (ihr seid ein Astronaut, der auf dem Mars gestrandet ist und nun halbwegs realistisch überleben muss) hat auch noch ein NDA (bzw. mehr eine Bitte bis zum Start der Early-Access-Phase nichts zu sagen) und Introversions neustes Werk Scanner Sombre konnte ich erst gut 15 Minuten spielen.

War übrigens total überrascht, als die Mail dazu kam. Hätte nicht gedacht, dass das so vergleichsweise fix und ohne großes Tamtam veröffentlicht wird (ungefähr ein Jahr haben sie dran gebastelt entwickelt). Nach den monatlichen Prison Architect-Updatesvideos war ich wohl etwas verwöhnt :smile: . Optisch aber auf jeden Fall mal wieder was absolut ganz Anderes (wie man es von Introversion halt gewohnt ist). Inhaltlich aber – zumindest was ich so gelesen habe – ist die Luft leider schnell raus und die Spielzeit mit 2-3 Stunden ziemlich begrenzt und linear. Wäre jetzt auch tatsächlich nicht überraschend, denn Introversion ist definitiv ein “Systemdriven”-Team. Die Spielmechanik kommt zuerst, dann wird Drumherum eine Geschichte gebaut. Aber mal schauen. Auf Steam ist die Wertung tatsächlich bei “Very Positive”. Es gibt also durchaus Leute, denen es zu gefallen scheint – vermutlich auch mir am Ende.

Was sonst noch?

Aufgrund meines begrenzen Zeitbudgets am Hauptrechner, versuche ich mittlerweile natürlich sehr fokussiert zu spielen und mich nur kurzzeitig von “ui, was Neues” ablenken zu lassen. Zuletzt war das “Neue” (abseits der obene erwähnten Titeln) Yooka-Laylee. Ihr wisst schon, der geistige Nachfolger zum hochgelobten Plattformer Banjo-Kazooie (1998, N64), der über Kickstarter finanziert wurde. Übrigens gefühlt mittlerweile meine einzige Quelle für neue Spiele. Wenn ich was Neues reinkriege, dann höchstwahrscheinlich, weil ich die Crowdfunding-Kampagne unterstützt habe.

Yooka-Laylee (Herstellerbild)

Das große Vorbild kenne ich tatsächlich nur indirekt. Ihr wisst schon: Mangels entsprechender Nintendo-Hardware in den damaligen Jahren. Wirklich gespielt (wie so oft aber noch nicht durch) habe ich aus der Reihe nur den verpöhnten Xbox-360-Titel Banjoo-Kazooie: Nuts & Bolts (der dritte und bislang letzte Teil der Hauptserie) von 2008. Aber ich bin ja bekanntlich immer offen für neues und für gute Plattformer sowieso. Die erste Stunde hat bislang auch durchaus Laune gemacht. Es ist optisch sehr hübsch und hat eine fröhliche Soundkulisse (der Soundtrack ist von Rare-Urgestein David Wise) und die Steuerung geht gut und griffig von der Hand (die Kamera ist ein anderes Thema). Allerdings sehe ich auch schon die ersten Negativpunkte: Die piepsigen Kauderwelsch-Stimmen in den Dialogen und die klaren Andeutungen auf umfangreiches Backtracking (“hier kommst du nur mit Fähigkeit XY ran”). Ersteres wurde wohl mit einem aktuellen Patch verbessert (bzw. die Möglichkeit eingebaut es auszuschalten), Letzteres ist dem Genre geschuldet (Metroidvania) und einfach nicht mein persönliches Ding. Vorallem wenn man so viel zeitlichen Abstand zwischen den Sessions hat, vergisst man andauernd wo jetzt eigentlich noch was offen war. Ich weiß: Luxusprobleme :smile: . Aber trotzdem dürfte es für Plattformer-Fans im Allgemeinen und Fans des großen Vorbilds im Speziellen eine gute Investition sein.

Die großen Zeitfresser

Auf dem Smartphone zocke ich weiterhin hauptsächlich Magic the Gathering: Puzzle Quest (es gab kürzlich ein richtig großes Update, das vieles verändert und vor allem verbessert hat – allerdings auch ein paar Bugs mitbringt), High Sea Saga (langsam aber sicher habe ich genug gegrindet, um endlich das offizielle Ende zu erreichen) und das jeweils neuste Kairosoft-Spiel (derzeit Shiny Ski Resort – endlich mal wieder ein richtiger, Vollpreistitel von ihnen!). Bleibt also noch das Spiel, auf das ich zumindest auf dem Hauptrechner hauptsächlich meine Zeit investiere: Mad Max.

Mad Max (Herstellerbild)

Ich hatte ja erwähnt, dass ich es aufgrund von Performanceproblemen (ich beobachte den Preis der Palit GeForce GTX 1070 Super Jetstream auf eBay derzeit SEHR genau) Just Cause 3 vorgezogen hatte. Während Just Cause 3 mehr Wert auf Spektakel legt, geht es bei Mad Max mehr um die Story. Ansonsten unterscheiden sich die beiden Titel nur bedingt würde ich sagen. Mal abgesehen davon, dass man sowieso alles schon einmal in anderen Open-World-Titeln gesehen hat und es gleichzeitig unter den gleichen Problemen leidet. Im Prinzip fahre ich ja nur von Punkt zu Punkt auf der Karte, erledige was ich dort zu tun habe und fahre weiter.

Die Punkte

Schade (oder gut?) ist, dass bestimmte Gameplay-Elemente gar nicht so sehr zum Tragen kommen. Benzin für euer Fahrzeug und Wasser für Max (zum Heilen) ist mir nie wirklich ausgegangen. Man findet nicht nur gefühlt ausreichend von allem, was natürlich dem “es ist die Apokalypse”-Gedanken ein wenig widerspricht. Wer gründlich ist und damit auch seine Fähigkeiten ziemlich zügig steigern kann, verbraucht auch nicht mehr so viel bzw. bekommt beim Sammeln mehr. Dazu kommt noch, dass alles automatisch in den Hauptlagern aufgefüllt wird, sobald ihr die entsprechenden Projekte aufgebaut hat. Das am Ende nicht einmal Sterben eine echte Konsequenz hat (ihr wacht am nächstgelegenen Lager wieder auf), erhöht nicht gerade den Anspruch und die Herausforderung des Titels.

Mad Max (Herstellerbild)

Spaß macht es trotzdem durch das karge Land zu fahren und besagte Missionen (aktuell hauptsächlich optionale) zu erledigen. Die Vorlage ist einfach perfekt umgesetzt (inkl. zumindest auf Englisch einem australischen Akzent der meisten Bewohner). Am liebsten gefallen mir aber tatsächlich die Lagerbefreiungen dank des mittlerweile etablierten Batman: Arkham Asylum-Nahkampfsystems. Es ist einfach cool auch mit einem Dutzend Gegnern ohne große Probleme fertig zu werden. Außerdem mag ich den übersichtlichen Rahmen in dieser Situation. Suche alle optionalen Sachen, erledige das Missionsziel und schlage dazwischen ein paar Leuten die Fresse ein. Linear aber fokussiert und übersichtlich (auch was den Zeitansatz angeht). Im Auto ist hingegen eindeutig die Harpune mein Liebingswerkzeug. Warum mühselig gegnerische Fahrzeuge zerstören, wenn man einfach den Fahrer herausziehen kann? Eben! In solchen Situationen kommen dann die Just Cause-Wurzeln am deutlichsten heraus. Zwar könntet ihr theoretisch auch die Reifen platt schießen und derlei Kram aber das kommt nur selten zum Einsatz.

Beim Christoph meint: Mad Max ist für Fans der Vorlage und für alle, die tatsächlich Nachschub aus dem Genre der Open-World-Action-Titel brauchen (was ich mir nicht vorstellen kann) ein empfehlenswerter Titel. Er ist nicht schlecht und er ist auch kein 08/15-Durchschnitt. Er ist aber auch nicht imposant sowohl was die Grafik als auch das Spielerische angeht. Es sind Ansätze von guten Ideen vorhanden, die aber zumindest für mich als Komplettist keinerlei echte Auswirkungen haben. Was Mad Max bietet ist solide aber eben mehr auch nicht. Entsprechend gilt: Was man hier macht, hat man schon 1.000mal woanders gemacht. Just Cause 2 oder natürlich, wenn es die Hardware hergibt, Just Cause 3 sind für die meisten unter euch ganz klar die bessere Wahl.

Ein Kommentar

Mit Mad Max hatte ich erstaunlich viel Spaß. Ich hab mir nur das Leben leichter gemacht und diesen ganzen Sammel-Zeitstreck-Blödsinn abgekürzt, indem ich dort (wie meistens) Cheats benutzt hab. Mittlerweile kriegt man das ja schon für nen Fünfer hinterhergeworfen und das ist es allemal wert.

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