Vertigo (Vorschau)

Nicht nur dank Xbox Live Arcade sind kleine Spiele für Zwischendurch begehrter den je. Auch für Studenten sind solche Titel meist besser zu stemmen als ein umfangreiches Projekt. Das haben sich auch vier schwedische Studenten gedacht und in 10 Wochen Projektarbeit einen Mix aus Rennspiel und Plattformer für die Xbox 360 namens Vertigo gebastelt.

Renn, Forest, renn!

Wie der Name dabei schon andeutet, spielt der Titel auf den Dächern von Häusern. Der Spieler muss seinen Charakter so schnell wie möglich vom Anfang des Levels bis zum Ende bringen und dabei im richtigen Moment über Häuserschluchten springen, unter Klimaanlagen hindurch rutschen und wie Sam Fisher an Wänden hochspringen. Überall im Level verteilt sind zusätzlich Power-ups, die jedoch nicht aufgesammelt, sondern beim drüber laufen per Tastendruck sofort aktiviert werden. So gewinnt der eigene Charakter massiv an Geschwindigkeit. Und wie Devil May Cry 4 gelungene Combos mit Rängen belohnt, gibt es zusätzlich auch in Vertigo am rechten Bildschirmrand eine Anzeige die je nach Geschwindigkeit nur ein lausiges "Cool” oder ein wahnsinniges "Extreme” ausgibt und so den Spieler noch mehr anspornt. Auswirkungen auf das Endergebnis hat diese Anzeige jedoch nicht.

Die Steuerung ist dabei die ganze Zeit erfreulich einfach gestrickt. Mit dem linken Analogstick wird die Figur gesteuert und mit der Taste "A" springt der Charakter bzw. löst das Power-up aus. Max Tiilikainen, Produzent des Titels, meinte auf Nachfrage auch, dass selbst in einem kommerziellen Release sich daran nichts ändern würde: "We wanted to make the game as simple as possible so that everyone could pick up the controller and have fun immediatly.”. Viel mehr wollen sich die Entwickler auf abwechslungsreiche Levels (derzeit gibt es nur zwei) und mehr Feinschliff konzentrieren.

Gemeinsam sind wir stark

Neben einem Einzelspielermodus, in dem es nicht um Zeit sondern um Punkte geht, ist das Herz des Spiels selbstverständlich der Multiplayermodus für bis zu vier Spieler im Splitscreen. Und in diesem Wettkampf gegen menschliche Spieler glänzt der Titel definitiv am stärksten. Besonders da die Figuren auf dem Bildschirm auf einander reagieren. Ein Überholvorgang wird da gerne mit einem "Out of my way!” oder "Sucker!” kommentiert - passend zur gesamten 2D-Grafik jedoch nur in einer Sprechblase über dem Charakter.

Das Spiel kommt in einer Art gezeichnetem Comiclook mit eher weniger Details daher. Und obwohl dieser sicherlich keine Preise mehr gewinnt, passt er doch irgendwie zum Gameplay des Spiels und ist in sich sehr stimmig. Auch das Geschwindigkeitsgefühl kommt bei der Lauferei von links nach rechts sehr gut rüber. Der Spieler merkt definitiv ob er bereits mehrere Power-ups hintereinander erfolgreich ausgelöst hat oder ohne herumrennt.

Fazit

Das Spielprinzip wirkt beim Zuschauen äußerst simpel, macht aber dennoch sehr viel Spaß. Man erwischt sich dauernd wieder dabei doch noch einmal den Level zu starten nur um die Bestzeit um eine Sekunde zu verbessern und seinen Namen weiter oben in der Highscoreliste einzutragen. Da die gezeigten Level auch nie länger als zwei Minuten dauerten, eignet es sich hervorragend für Zwischendurch. Auf Dauer ist der Titel aber dann doch zu simpel und wird auch mit mehr Level vermutlich nicht sehr stark die Langzeitmotivation erhöhen können. Als Arcadegame für zwischendurch ist es jedoch definitiv ein Geheimtipp, der hoffentlich in irgendeiner Form veröffentlicht wird. Derzeit suchen die Entwickler noch nach einem interessierten Publisher.

Auf der offiziellen Webseite des Spiels findet ihr einen kurzen Trailer aus Spielszenen.[CH]

(Veröffentlicht am 23.08.2008 bei JörgSpielt)