Die Siedler II: Die nächste Generation – Wikinger

 

Review

Diskussion
 

Auch wenn Die Siedler II: Die nächste Generation von den Medien nicht allzu freundlich aufgenommen wurde, es ist schließlich "nur" ein Remake, fand es seinen Platz in den Herzen der Fans. Die meisten, die der Serie seit Die Siedler III entsagt hatten, kehrten zurück und waren glücklich mit der Umsetzung und den sinnvollen Verbesserungen. Aber eine Tatsache trübte die Glückseligkeit, denn die beliebteste Fraktion aus Die Siedler II: Veni, Vidi, Vici fehlte und wird nun mit dem Addon Die Siedler II: Die nächste Generation - Wikinger nachgereicht: Die Wikinger.

Böse Piraten

Mit sich bringen die kleinen Jungs mit Hörnerhelmen eine neue Kampagane, die gleichzeitig die größte Neuerung des gesamten Addons bildet. Erzählt wird in den 12 Missionen die Geschichte von einer Gruppe von Wikingern, die bei einer Sabotageaktion der Wolfspiraten in den Explosionsradius des eigenen Portal geraten und nun in der Höhle des Löwen gestrandet sind. Während sie zum einen den Weg nach Hause suchen, sinnen sie gleichzeitig auf Rache für die Zerstörung des Portals. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei schon von Beginn an hoch. Dem geneigten Käufer ist deshalb angeraten vorher zumindest die Römerkampagne des Hauptspiels erfolgreich beendet zu haben.

Nach dem Start der ersten Mission, fallen einem auch gleich die nächsten Neuerungen auf. So wird die Geschichte nun ein wenig dynamischer und nicht nur anhand von Texttafeln erzählt. In der Praxis bedeutet dies, dass die Kamera einen Kartenausschnitt einfriert, während der Erzähler die Geschichte erzählt. Von der sehr guten Erzählweise eines ANNO 1701 sind die Siedler also immer noch weit entfernt. Zusätzlich gilt es nun nicht nur einfach das nächste Portal zu erreichen, sondern es gilt Aufgaben zu erfüllen. So startet man in der dritten Mission bereits mit einer fertig gebauten Siedlung, die allerdings nicht wirklich funktioniert und aufgepäppelt werden muss oder es gilt einem Verbündeten auf der Karte zu helfen. Dies lockert den Siedleralltag ein wenig auf, auch wenn sich durch die Aufgaben das eigentliche Gameplay nicht wirklich ändert.

Die kleinen Details

Dem echten Siedler-Fan ist dies aber sowieso egal, denn für ihn verstecken sich die wirklich wichtigen Neuerungen im Detail, denn Funatics hat einige Komfortfunktionen eingebaut. So erhält man nun auch eine Nachricht, sobald ein Rohstoff nicht mehr vorhanden ist oder keine Soldaten mehr in den Lagern sind. Es ist nun auch möglich die Einlagerung zu bestimmen in welchem Lagerhaus neue Soldaten ausgebildet werden. Insgesamt sind alle Neuerungen äußerst sinnvoll und erleichtern den Alltag eines Siedlers. Kritisch betrachtet, hätten diese Änderungen aber auch alle in einen Patch gepasst.

Auch der Multiplayer kommt nicht ganz ohne Änderungen aus, sondern erhält neben einigen neuen Karten auch einen Zufallskartengenerator. Dieser befindet sich aber leider nicht direkt im Spiel, sondern wird über den Editor ausgeführt. Die so erstellte Karte muss danach also erst einmal gespeichert werden und kann dann erst im Spiel verwendet werden.

Fazit

Ja, dass Addon ist eigentlich äußerst mager und selbst für 25 Euro eine regelrechte Frechheit. Ein echter Siedler kann dem Ruf der Wikinger allerdings absolut nicht widerstehen. Diese sind knuddeliger als jedes andere Volk und sind für mich schon allein der Grund dem Addon 5 Punkte zu geben. Echte Die Siedler II-Fans können also trotzdem bedenkenlos in die Tasche greifen, alle anderen sollten warten, bis sie es für unter 10 Euro am Wühltisch erhalten.[CH]

5/5 Punkte

(Veröffentlicht am 01.10.2007)