Grand Theft Auto III

 

Review

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Grand Theft Auto. Es gibt wenige die keinen der ersten beiden Teile kennen. Teil 1 war ein totaler Erfolg wenn man allerdings bedenkt was das Ziel des Spieles war nicht sehr verwunderlich, den wer möchte nicht gerne mal so ein Gangster in einer Großstadt sein?

Nachdem Teil 2 trotz massig Verbesserungen (unter anderem besserem Multiplayer-Modus) nicht zum Verkaufsschlager avoncierte, gibt es nun Teil 3 zu haben, in völlig neuem Gewand.

Verraten und verkauft!

Die Hintergrundgeschichte ist schnell erzählt: Man ist Mitglied einer Band und macht gerade einen großen Fischzug als sich herausstellt das die Kollegen einen nicht leiden können, dies führt dazu das man Niedergeschlagen wird und sich in einem Gefangen-Transporter wiederfindet aber zum Glück sitzt im gleichen Auto ein Gangster-Boß. Als der Transport über die Callahan Bridge fährt rammen einige Mafiosi den Transporter und setzen die Eskorte ausser Gefecht und lassen nebenbei eine kleine Bombe zurück die die Brücke zerstört. Man selbst kann mit einem Kumpel fliehen von dem man auch seinen ersten Auftrag bekommt und zwar fährt man ihn zu einem Versteck das auch gleichzeitig als erster Speicherpunkt der Spielfigur dient (mit Garage in dem man ein Auto verstauen kann das mit dem Spielstand gespeichert wird und gleichzeitig auch repariert). Kaum ist die Zwischensequenz vorbei steht man alleine da, alleine in einer großen Stadt namens Liberty City als angehender Gangster.

Auto's klaun!

Nun steht man da am Versteck, mit einem Baseballschläger in der Hand (eine von 12 Waffen die man im Laufe des Spiels bekommt) und hat nun die Wahl eine Minimission zu erledigen, die Stadt zu erkunden oder eine Hauptmission zu erledigen. Aber für alle 3 Sachen brauch man zu allererst einen fahrbaren Untersatz, dazu begibt man sich auf die Straße und hält einen Wagen an, schmeißt den Besitzer per Tastendruck raus und fährt schnellstmöglich von dannen, den die Besitzer wehren sich auch öfters gegen den Diebstahl und versuchen ihrerseits sie wieder aus dem Wagen zu zerren. Nun hat man einen fahrbaren Untersatz und fährt, während man zu einem der 7 verschiedenen Radiosendern lauscht die man im Radio hören kann. Jeder ist eine Sache für sich: Lips 106 z.B. sendet hauptsächlich lustige Werbung (mit einigen Anspielungen auf reele Werbespots die bei uns allerdings meist relativ unbekannt sind), Rise FM hingegen könnte man als reinen Technosender bezeichen, Chatterbox hingegen ist eine Art Radioseelsorge bei der die komischsten Leute anrufen und die beklopptesten Probleme haben ;) . Alles in allem gibt es in GTA3 standardmäßig mehr als 6h "Musik" die man allerdings selbst durch eigene MP3's erweitern kann außerdem gibt es im Internet schon einige neue Radiosender wie z.B. das deutsche GTA3radio.

Man fährt also nun durch die riesige Stadt die in 3 Teile geteilt ist die man am einfachsten als: Industriegebiet, Gewerbegebiet und Vorstadt bezeichnen kann. Wenn man in einem Stadtteil alle Hauptmissionen erledigt hat kommt stilecht als Action News durch das Radio z.B. die Meldung "Callahan Bridge is repaired." und ab dann kann man ohne Ladezeiten von einem Stadtteil ins andere gelangen wobei dies entweder zu Fuß, per U-Bahn oder per Auto passieren kann. Alle 3 Stadtteile sind sehr belebt und Unterscheiden sich nicht nur grafisch sondern auch von der Art der Autos die dort verkehren. Wo im ersten Teil viele LKWs unterwegs sind, findet man im zweiten viele heiße Schlitten und Limosienen. Rockstar hat es hierbei geschafft die Stadtteile lebendig und realistisch zu gestalten.

Wuselfaktor 10

So laufen überall Fußgänger herum, Autos fahren auf den Straßen und verhalten sich verkehrsgerecht und bauen ab und zu Unfälle, andere Gangster prügeln sich mit Passanten oder klauen Autos (es kann auch vorkommen das man selbst Opfer eines solchen Diebstahls wird) und und und. Der Tag/Nacht-Wechsel unterstützen hierbei das Gefühl sich wirklich in einer riesigen Großstadt zu befinden.

Nachdem man sich die riesige Stadt nun ein wenig angeschaut hat kann man die erste richtige Mission erledigen. Dazu fährt zu einem Mafiosi namens "Luigi". Wer sich nun fragt wie man diesen Typ eigentlich findet sollte weiterlesen. Um die Orientierung zu erleichtern gibt es nicht nur wie schon bei Teil 1 wieder eine gedruckte Stadtkarte, es gibt nun auch eine Art Radar auf dem jeder Weg eingezeichnet ist, das eigene Versteck, jeder Auftragsgeber und jedes Missionsziel zu sehen ist wobei man selbst immer in der Mitte des Kreisförmigen Radars ist. Hat man nun das Weg zu Luigi gefunden muss man einen blauen Kreis betreten, der sich vor dem Haus befindet und schon beginnt die Ingame-Zwischensequenz mit der jede Mission des Spiels eingeleitet wird die sehr viel Atmosphäre haben auch wenn der Protagonist im ganzen Spiel kein Wort sagt :).

Da man von einem klein Ganoven zu Beginn nicht viel erwartet, ist der erste Job nur ein kleiner Abholservice für ein Mädchen, das man vom Krankenhaus zurück zu Luigi bringen muss. Man steigt also wieder ins Auto oder nimmt sich ein anderes und fährt zum Krankenhaus. Dabei durchquert man das Territorium der Chinesen, die sich aber zu beginn noch nicht für einen interessieren. In jedem Stadtteil sind 3-4 Gangs die sich in bestimmten Gebieten aufhalten, so findet man im ersten Teil die Mafia, die Diablo-Gang und die Chinesen wieder. Ist man nun am Krankenhaus angekommen steigt die junge Lady ein und man fährt vorsichtig zurück zu Luigi. Hat man dies erledigt regnet es auch schon die ersten Dollars die man für Waffen ausgeben kann. Diese bekommt man in einem Shop namens "Ammu-Nation" den es in jedem Stadtteil einmal gibt und der zu beginn nur wenige Waffen später aber dann fast die komplette Palette von Pistole über Uzi zu M16 bis zum Raketenwerfer anbietet. Allerdings kann man Geld auch auf andere art verdienen, indem man z.B. Passanten zusammenschlägt (sie verlieren Geld), Autos klaut oder andere Autos kaputt macht aber für das überfahren von Passanten bekommt man in der deutschen Version keine Dollars was dazu führt das man sie bald als störende Hindernisse empfindet.

Ich seh dich!

Das ganze Spiel über steuert man die Spielfigur in einer Third-Person Ansicht wobei man beim Autofahren zwischen verschiedenen Kamerapersektiven wählen kann (unter anderem Ego). Zusammen mit der perfekt gelungenen Steuerung ist das Spiel somit einfach zu handhaben und man kann von Anfang an bei allem mitreden (je nachdem wieviel Waffengewalt der gegenüber hat :) ).

Die Missionen werden im laufe des Spiels immer unterschiedlicher, länger und knackiger. So muss man in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Strecke abklappern, einen Wagen ausschalten, Beweisstücke aufsammeln, Gegner in die Falle locken und und und. Neben den Hauptmissionen gibt es noch kleinere Minimissionen die man per Telefon erhält, sie laufen allerdings genauso ab wie die Hauptmissionen. Für jede geschaffte Mission gibt es harte Dollars wobei man sich durch kleinere Minimissionen auch Geld verdienen kann außerdem steht ihnen absolut frei wie sie eine Mission erledigen.

Die Minimissionen bekommt man wenn man ein Taxi, ein Polizeiauto, ein Krankenwagen oder ein Feuerwehrauto klaut und eine Taste drückt. Bei diesen Missionen muss man in einem bestimmten Zeitlimit bestimmte Aufgaben erledigen je nach Auto darf selbiges allerdings nicht verlassen sonst gilt die Mission als gescheitert. So muss man als Taxi-Fahrer logischerweise Leute durch die Gegend kurven und als Feuerwehrman brennende Autos löschen. Je mehr Aufgaben man hintereinander erledigt desto größer sieht die Belohnung aus. So bekommt man wenn man 10 Gangster mit dem Polizeiauto festgenommen hat ein Bestechungssymbol (macht einen Fahndungstern weg) beim Versteck oder bei 60 gelöschten Autos den Flammenwerfer beim Versteck.

POLIZEI!

Es gibt insgesamt 6 Fahndungslevel. Wo beim ersten Level nach einiger Zeit der Stern wieder verschwindet und die Polizei sich nicht viel Mühe macht, gibt es beim 6. die volle Auswahl von Sttraßensperren über Hubschrauber und FBI bis zur Armee was man nicht lange überleben wird. Sollte man hierbei getötet oder festgenommen werden, landet man entweder bei der örtlichen Polizeidienststelle oder beim Krankenhaus in beiden Fällen ist man allerdings um 1000 Dollar und alle Waffen ärmer allerdings manchmal nicht zu vermeiden. Die Mission die man dann gerade gemacht hat ist zwar gescheitert allerdings kann man sie immer wieder machen bis man sie geschafft hat.

Damit auch die witzige Seite des Spiels noch mehr Gesellschaft bekommt gibt es einige mehr oder weniger gut versteckte Gags. So meckert ein Fahrzeugbesitzer schonmal: "Hey, that's my new car!" oder sagt einen anderen Spruch. Außerdem fliegen überall Blätter und Zeitungen durch die Gegend wobei auf einigen Zeitungen z.B. steht "Zombie-Elvis seen!". Außerdem gibt es überall Plakate die verschiedene Filme oder Werbung auf die Schippe nehmen (wer wollte nicht schon immer mal in den Film "BadFellas" :) ).

Zwar gibt es so gut wie nichts was man in GTA3 nicht machen kann aber dennoch gibt es leider keinen Multiplayer. Allerdings ist diese Tatsache angesicht der größe des SingePlayer-Modus vernachlässigbar. Die Grafik ist hübsch, die Sichtweite (je nach Rechner) hoch, die Texturen hübsch und auch sonst sieht das ganze Spiel einfach nur genial aus was beweißt das der Sprung von 2D auf 3D 100%ig gelungen ist.

Fazit

Der kleine Gangster in uns allen wird GTA3 lieben aber auch allen anderen sei das Spiel wärmstens empfohlen. Es gibt bis dato kein einziges Spiel das so perfekt und realistisch eine Großstadt simuliert in der es auch nach Stunden noch vieles zu Entdecken gibt --> Für mich schon jetzt das absolute Spiel des Jahres![CH]

4/5 Punkte

(Veröffentlicht 2002 bei mthN.de)