Sicarius

CNFH24 aktuell

Flecki: Live vom anderen Ende der Regenbogenbrücke: CNFH24 – Ihre Nr. 1, wenn es um das Neuste vom Neusten aus der Casa Lysanda geht. Investigativ, Skandalös, 100% neutral und vom Geschehen weit entfernt. Heute im Studio: Knuddelgöttin Kessy und Kistenkatze Nica.

Unsere Knuddelgöttin war immer sehr motiviert.

Kessy: Guten Abend, meine Katzen und Kater. Ich bin Kessy,
Nica: ich bin Nica,
Kessy: und wir haben heute wieder ein volles Programm für sie.
Nica: Unsere Top-Themen:
Kessy: Scheißerei im Katzenknast – Wer hat die Zelle vollgekackt?
Nica: Psychoterror in der Casa Lysanda – Warum stellen die Dosenöffner alles um?
Kessy: Tatorte Dachboden und Keller – Was haben die Dosenöffner zu verbergen?
Nica: Der Balu-Skandal – Vom Knuddelbären zum Drogenjunkie!
Kessy: Aus der Welt des Sports berichtet heute Mikey.
Mikey: Guten Abend. Fragen Sie sich auch, ob bei der Leckerli-Fang-WM alles mit rechten Dingen zuging?!
Nica: Und wie schaut es aus beim Wetter, Felix?
Felix: Dank Klimawandel lieber drinnen bleiben, Nica.

Kessy: Danke Felix. Kommen wir nun zu unserem ersten Thema: Im Katzenknast wurde trotz kürzlich gesäuberter Klos Kothaufen vor und neben einem Katzenklo gesichtet. Unsere Außenkorrespondentin Henriette ist Live vor Ort. Henriette, wie ist die Situation?
Henriette: Stinkig, Kessy. Genauer gesagt stinkt es wie aus dem letzten Loch selbst hier hoch oben in meinem Spinnennetz. Wer auch immer nachts neben das Klo kackt, macht einen ganz schönen Haufen. Neben mir steht Lyssi, eine der Hauptverdächtigen in diesem Fall. Lyssi, was haben Sie zu ihrer Verteidigung zu sagen?

Lyssi ist skeptisch

Lyssi: Wie kommen Sie darauf mich zu verdächtigen?! Ich such‘ abends ein paar im Raum verteilte Leckerlis, esse einen Happen und geh‘ dann in meinen Karton zum Schlafen. Mir käme es nie in den Sinn nachts zu kacken – schon gar nicht daneben! Unerhört, dass sie sowas von mir denken! Fragen Sie lieber die weiße Schlampe dort drüben. Das war garantiert sie! *stürmt wütend davon*
Henriette: Du siehst Kessy, die Situation ist festgefahren und der Täter weiter auf der Flucht. Zufälligerweise befindet sich der Tatort außerhalb des Sichtbereichs der Kamera. Aber ist das wirklich ein Zufall oder wird hier ein faules Spiel von den Behörden getrieben? Wir halten Sie auf dem Laufenden. Ich bin Henriette, die Spinne und gebe zurück ins Himmelsstudio.
Nica: Danke Henriette. Während die Suche nach dem Übeltäter voranschreitet, wurde der Tatort bereits von der Spurensicherung freigegeben und durch die Tatortortreiniger gesäubert. Wir haben nun Prof. Dr. Pilz von Schimmel für eine Analyse in der Leitung. Guten Abend, Hr. Professor.
Prof. Dr. Pilz von Schimmel: Guten Abend.
Nica: Glauben Sie, dass es Maya war, Hr. Professor?
Prof. Dr. Pilz von Schimmel: Nun, ich kenne weder das Haus noch die Bewohner aber der Fall ist für mich eindeutig: Ja, Maya war’s. Und die Dosenöffner sind selbst schuld, schließlich ist die Regel für Katzenhalter: Ein Katzenklo mehr als Katzen. Und das wurde im Katzenknast mit nur zwei Klos offensichtlich nicht eingehalten. Wenn Sie mich fragen ein klarer Fall von Tierquälerei, die umgehend dem Tierschutz gemeldet werden sollte!
Nica: Danke Hr. Professor für Ihre Einschätzung. Wir schalten noch einmal live vor Ort zu Henriette.
Henriette: Danke Nica. In einer erstaunlichen Wendung haben die Dosenöffner mittlerweile ein zusätzliches Klo aufgestellt und es gab bislang keine weiteren Vorfälle der stinkigen Art. Ich bleibe aber weiter an der Story dran, um die Verschwörung dahinter aufzudecken. Zurück zu dir.

Kessy: Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich scheiße, wenn mir jemand ins Zimmer kacken würde. Wie meinst du, Nica?
Nica: Geht mir nicht anders. Nun aber zum nächsten Thema: Unter der harmlos klingenden Überschrift „Aufräumen“ betreiben die Dosenöffner in der Casa Lysanda derzeit einen ausgewachsenen Psychoterror. Überall stehen Kisten und Boxen herum. Sachen werden aus Regalen entfernt, woanders hin sortiert oder schlimmstenfalls aus dem Haus geworfen. Unser fliegender Reporter ist live vor Ort. Carlo, was ist da los?

Symbolbild

Carlo: Chaos! Ich summe gerade durch das Haus und es sieht aus wie auf einem Schlachtfeld. Nichts ist mehr da, wo es vorher war. Die Chefin steht mit Schaum vor dem Mund vor dem Bücherregal im Wohnzimmer und reißt die Bücher förmlich von ihrem Platz. Dosenöffner Sicarius, erklären sie uns: Was soll das?
Sicarius: Na, wir räumen auf und machen sauber. Sieht man doch.
Carlo: Soso, aufräumen und sauber machen. Ich würde es eher sinnlose Zerstörung von Lebensraum nennen. Sind sie sich nicht im Klaren darüber, wie sehr diese Aktion die Tiere in ihrem Haus belastet? Zahllose Spinnen, die ihren Lebensraum verlieren. Millionen Hausstaubmilben, die elendig verenden. Und verwirrte Katzen, die nichts mehr finden.
Sicarius: Quatsch. Die Katzen finden es super so viel Neues erkunden und beschnüffeln zu können. An Ecken zu gelangen, die sie bislang noch nie gesehen haben. Und die vielen Kisten erst, die gerade rumstehen. Sie sind im siebten Himmel.
Carlo: Pichu, stimmen Sie dieser Einschätzung zu?
Pichu: Mmmh?! *mampft Leckerlis die aus dem Regal fallen* Stör‘ mich nicht beim Essen!
Carlo: Sie haben es live gehört, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer: Die Dosenöffner greifen zu Bestechungsmethoden, um ihre tierischen Mitbewohner ruhig zu stellen und gleichzeitig ungehindert Chaos zu sähen. Eine Schande. Carlo hat ausgesummt und gibt zurück ins Studio.

Kessy: Danke Carlo. Ein absoluter Skandal, der hier in der Casa Lysanda passiert. Wir werden weiter dranbleiben und mit den Behörden eng zusammenarbeiten, um die Verantwortlichen zu bestarfen. Zumal die Dosenöffner offensichtlich noch mehr Dreck am Stecken haben. Warum sonst sollten sie den Katzen den Zugang sowohl zum Keller als auch dem Dachboden verwehren?!
Nica: Welche Leichen mögen die beiden dort verstecken? Warum sind sie sonst so vehement darauf erpicht darauf keine Vierbeiner rein zu lassen? Wo doch das restliche Haus den ganzen Tag zugänglich ist. Wir geben nochmal ab an Henriette.
Henriette: Danke. Neben mir steht wieder Lyssi. Sie haben es schon einmal sowohl in den Keller als auch auf den Dachboden geschafft. Was haben sie dort gesehen?
Lyssi: Im Speicher ist das Schlaraffenland. Überall nur Kartons und Kisten. So viele Ecken in denen man sich verstecken kann und so viele Kratzmöglichkeiten. Wie im siebten Himmel.

Lyssi kennt sich mit Klamotten sehr gut aus!

Henriette: Warum glauben Sie, lassen die Dosenöffner sie nicht dort hin?
Lyssi: Weiß ich doch nicht. Vielleicht verstecken sie heimlich eine sechste Katze dort? Es ist auf jeden Fall eine Sauerei uns so einen Spielplatz vorzuenthalten. Das gehört verboten!
Henriette: Und im Keller? Welche schrecklichen Anblicke haben sie dort erwartet?

Lyssi: Regale. Ganz viele Regale. Unzählige Regale. Und so viel Zeugs zum Beschnüffeln. Ein wahres Wunderland der Sinne. Und mit Lysanda kuscheln. Das war auch ein absolutes Highlight.
Henriette: Keine Leichen? Keine geheimen Waffenlager? Keine Biowaffen?
Lyssi: Nun im Waschraum liegen häufig unter anderem Sicarius‘ ungewaschenen Socken rum.
Henriette: Da haben Sie es, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer: Biowaffen im Keller der Casa Lysanda. Die UNO sollte schnellstens eingreifen. Mein Name ist Henriette und ich gebe zurück ins Studio.
Nica: Schockierende Neuigkeiten. Kein Wunder, dass die Dosenöffner keine potentiellen Zeugen dort haben wollen. Aber die beiden werden schon noch zur Rechenschaft gezogen werden. Und wir von CNFH24 werden live dabei sein!

Kessy: Nun aber zu einem ganz anderen Skandal: Balu. Nach außen hin treuherzig, liebevoll und kuschelig. Doch neue Aufnahmen enthüllen sein wahres Ich! Vollgepumpt mit Katzenminze liegt er auf der Spieldecke im Arbeitszimmer. Seine Augen glasig. Sein Blick ins Leere gerichtet. Teilnahmslos und entrückt. Schockierende Aufnahmen, die wir Ihnen selbstverständlich nicht vorenthalten wollen. Besuchen Sie einfach unseren kostenpflichtigen Mitgliederbereich und sehen Sie die ungeschminkte Wahrheit. Außerdem nur dort exklusiv für Sie: Jules entblößt sich vor unserem Kameramann sowie die neusten Sexabenteuer von Pichu. Nur 19,99€ pro Monat.

Nica: Kommen wir nun zum Sport. Mickey, wie lief es in bei der diesjährigen Fang-das-Leckerli-WM?

Mickey hielt nicht viel von Leckerli. Er ist lieber direkt zur Quelle.

Mickey: Unsportlich und asozial, Nica. Eine absolute Schande für den gesamten Sport, was dort am Wochenende in der Casa Lysanda abging. Obwohl Lysanda eindeutig „Balu“ gerufen hatte, rannte regelwidrig Lyssi los und fraß das Leckerli im Flur. Später gesellte sich auch noch Pichu dazu, weshalb Balu sich am Ende mit nur ein paar Leckerlis und dem dritten Platz zufriedengeben musste. Maya, die nur hilflos auf der Couch saß und trotz ihrer lautlosen Bemühungen nur ein Leckerli abbekam, landete auf dem undankbaren vierten Platz. Jules hingegen, von Balu im Vorfeld auf illegale Art und Weise eingeschüchtert, blieb dem Stadion komplett fern. Das wird hoffentlich ein juristisches Nachspiel haben!
Kessy: Ich kann mich noch an die guten alten Zeiten erinnern, in denen nur ich Leckerlis bekommen habe. Was sagt das Wetter, Felix? Wird es Leckerli regnen?
Felix: Nur vereinzelt, Kessy. Eindeutig ist die Tendenz hingegen, dass es draußen viel zu kalt ist und Katz‘ trotz Winterfell lieber im Haus seinen Tag verbringen sollte. Daran ist eindeutig der Klimawandel schuld, der aus der warmen eine kalte Jahreszeit macht. Eine andere Erklärung können unsere Meteorologen bislang nicht finden.
Nica: Schaurig. Bleibt nur die Hoffnung, dass es im Frühjahr wieder besser wird. Und damit sind wir am Ende der Sendung angelangt. Schalten Sie auch morgen wieder ein. Ich bin Nica.

Kessy: Ich bin Kessy. Auf Wiederhören bei CNFH24 – Die einzige seriöse Nachrichtenquelle aus der Casa Lysanda.
Flecki: Gleich im Anschluss: Balus Futterecke. Heute im kritischen Test: catz finefood No.21 Wild & Rotbarsch oder doch eher Würg & Brech? Bleiben Sie dran.

PS: CNFH steht für Cat News From Heaven.

Kessy

Kessy (17.7.2002 – 8.2.2016)

Ich sehe irgendwie 10 Jahre jünger aus.

Ich sehe irgendwie 10 Jahre jünger aus.

Es ist so weit. Dies sind meine letzten Zeilen. Das unrühmliche und finale Ende meines Daseins auf dieser Erde. Mein Leben endet wie so viele andere – viel zu früh und völlig überraschend. Während ich diese Zeilen schreibe sitze ich noch auf der Terrasse und schlürfe genüsslich aus einer frischen Pfütze. Ich fühle ein letztes Mal wie das kalte Nass sich seinen Weg durch meinen Körper bahnt und spüre die Erfrischung, die es bringt.

Heute ist mein letzter Morgen auf dieser Welt. Der Chef wird mich irgendwann im Laufe des Vormittags ein letztes Mal in mein Körbchen tragen. Ich werde ihn gewähren lassen. Zum Wehren oder Weglaufen bin ich schon zu schwach. Mein Körper besteht nur noch aus Fell, Haut und Knochen weil ich schon seit Tagen nichts mehr Essen kann. Der Chef wird mit mir ein letztes Mal den Weg zum Tierarzt fahren. Auch das wird mich nicht weiter stören. Mein Ende ist besiegelt und es gibt nichts, was ich noch dagegen tun könnte. Dort angekommen werde ich meine letzte Spritze erhalten. Sie wird kurz piksen. Das war es dann aber auch. Ich werde friedlich und ohne Schmerzen in liebvollen Händen einschlafen, meinen letzten Atemzug tun und übergehen in die nächste Form des Seins. Auf dieser Welt verbleiben werden nur ein lebloser Körper und die unzähligen schönen Erinnerungen an mich in den Köpfen vieler liebevoller Menschen. Menschen, die mich in den 13 1/2 Jahren meines Daseins äußerst gern gehabt haben. Menschen, die sich um mich gekümmert haben. Menschen, die mich bis zum Schluss liebten.

Die letzten Tage

Während mir die Frühlingssonne ein letztes Mal auf den Pelz scheint, versuche ich Abschied zu nehmen. Versuche es meinen Frauchen und Herrchen so einfach wie möglich zu machen. Mir nichts anmerken zu lassen, dass es mir richtig schlecht geht. Schließlich wurde ich als Diva geboren, habe als Diva gelebt und werde mich entsprechend auch stoisch als Diva meinem finalen Schicksal stellen. Zugegeben: Die beiden Spritzen, die mir der Tierarzt am Samstagmorgen verabreicht hat, helfen massiv. Sie lindern meinen Schmerz und lassen mich meine letzten Tage ohne Sorge und Leid ertragen. Im Gegensatz zum Webmaster, dessen tränengefülltes Gesicht nur im Ansatz die Trauer und Hilflosigkeit zeigt, die er in seinem Inneren fühlt.

Mein erster und letzter Selfie

Mein erster und letzter Selfie

Dabei hat er gar nichts falsch gemacht. Im Gegenteil. Er hat mich 2007 genauso wie der Rest seiner Familie mit offenen Armen empfangen und war bis zu meinem Tod an meiner Seite. Er kann nichts dafür, dass sich in meinem Bauch innerhalb kürzester Zeit ein Tumor gebildet hat. Ein Tumor so groß, dass er mittlerweile den Zugang zu meinem Darm komplett verschließt. Wäre er am Samstag nicht gekommen und hätte mich zum Tierarzt gebracht, ich wäre vermutlich elendig verhungert bevor es jemand bemerkt hätte. So hatte ich wenigstens die Chance in Würde Abschied zu nehmen. Ich konnte in Ruhe ein letztes Mal auf meinen Lieblingsplätzen liegen, konnte noch ein paar Leckerli naschen ohne sie gleich wieder Auskotzen zu müssen und durfte noch einmal die Liebe der Personen spüren, die mir so ein schönes und erfülltes Leben beschert haben. Ich hätte selbstverständlich noch gerne etwas mehr Zeit bei euch verbracht. Doch ich werde offensichtlich woanders gebraucht. So bleibt mir am Schluss nur zu sagen:

Danke, dass ihr den Worten eines Katzenviechs gelauscht und Freude an meinen Abenteuern gefunden habt.
Danke, dass ihr mich gefüttert, gestreichelt und gebürstet habt.
Danke, dass ihr mir ein Zuhause gegeben und viel Liebe entgegen gebracht habt.
Danke für alles, was ihr für mich getan habt!
Ich war wirklich gerne bei euch!

Und jetzt hört auf um mich zu trauern. Dass meine Zeit auf dieser Erde begrenzt ist, war von Anfang an klar. Freut euch stattdessen auf die Geschichten und Abenteuer der nächsten Katze(n), die von den liebevollen Armen des Webmasters und Lysanda in Empfang genommen werden. Und bis dahin stöbert ihr einfach ein wenig im Archiv, um euch noch einmal in Erinnerung zu rufen, was für eine tolle Katze ich war.

Eure

Kessy - Göttin der Knuddeleinheiten

Kessy – Göttin der Knuddeleinheiten

PS: Zum Abschluss noch ein Gedicht:

Wenn es soweit ist…

Bin ich dereinst gebrechlich und schwach,
und quälende Pein hält ständig mich wach,
was Du dann tun musst – tu es allein.
Die letzte Schlacht wird verloren sein.

Dass Du sehr traurig, verstehe ich wohl.
Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
An diesem Tag – mehr als jemals geschehn –
muss Deine Freundschaft das Schwerste bestehn.

Wir leben zusammen in Jahren voll Glück.
Furcht vor dem Muss? Es gibt kein Zurück.
Du möchtest doch nicht, dass ich leide dabei.
Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei.

Nur- bitte bleibe bei mir bis zum Schluss
auch wenn es für Dich schwer sein muss.
Und halte mich fest und red mir gut zu,
bis meine Augen kommen zur Ruh.

Mit der Zeit – ich bin sicher – wirst Du es wissen,
es war Deine Liebe, die Du mir erwiesen.
Vertrauende Blicke ein letztes Mal –
Du hast mich befreit von Schmerz und Qual.

Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist,
der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
Wir waren beide so innig vereint.
Es darf nicht sein, dass Dein Herz um mich weint.

Autor unbekannt

Kessy

Ein tierischer Statusbericht

Kessy auf einem ihrer Lieblingsplätze

Einer meiner Lieblingsliegeplätze

Hält sich ja sehr in Grenzen die Begeisterung über meinen 13. Geburtstag hier Beim Christoph. Und dann wird auch noch das “100% Frauen”-Klischee erfüllt. Natürlich habe ich nicht erwartet von Azzkickr gratuliert zu bekommen – aber gar keiner der männlichen Besucher? Schwach! Oder hat das nur etwas mit Aberglauben zu tun? Also, dass es Unglück bringt jemanden zu seinem 13. Geburtstag zu beglückwünschen? Wäre natürlich kein Grund eurer Knuddelgöttin nicht zu huldigen!

Vernachlässigt!

Aber ich bin es ja leider mittlerweile gewohnt nur noch die zweite Geige überall zu spielen. Nicht nur, dass ich den doofen Webmaster nun nicht einmal mehr alle vier Wochen sehe und er mich dann auch weiterhin fast immer zum Frisör schleift. Seit neustem bringt er auch noch so eine kleine Dame mit, der er irgendwie wesentlich mehr Aufmerksamkeit schenkt als mir. Völlig unverständlich. Als gäbe es eine wichtigere Person als mich! Wie kann jemand, der nur ein paar Haare auf dem Kopf hat eine bessere Gesellschaft sein als ich?! Da macht das Streicheln doch gar keinen Spaß.

Einen Lichtblick gibt es bei der Sache allerdings dann doch: Die junge Dame versteht definitiv ihr Knuddelhandwerk. So gut durchgeknuddelt bin ich schon lange nicht mehr geworden. Das ist jedes Mal ein so dermaßen geniales Gefühl, das lässt sich gar nicht so richtig in Worte fassen. Wenn sie mich mit beiden Händen sanft aber bestimmt hinter den Ohren krault und mir gleichzeitig den Kopf massiert, dann fühle ich mich als wäre ich im siebten Katzenhimmel. Allein wenn ich schon wieder dran denke, kommt in mir das Bedürfnis hoch das Schnurren anzufangen. Mmmmmh.

Aufregung pur!

Andere pflanzen Pflanzen, wieder andere Katzen.

Andere pflanzen Pflanzen, wieder andere Katzen.

Abseits von dieser Neuerung gibt es gar nicht mal so viel zu berichten aus meinem Katzenleben. Es ist die meiste Zeit doch der alte, liebgewonnen Trott bestehend aus Essen, Schlafen, Putzen, Schlafen, Essen, Schlafen, Putzen, Schlafen, Schlafen, etc. Über zwei Sachen kann ich aber auf jeden Fall berichten. Da wäre zum Beispiel die Wiese gegenüber der Kirche, die es jetzt leider nicht mehr gibt. Irgendein Vollidiot – ja, man muss es so krass ausdrücken! – hat da nun ein total hässliches, kleines Haus draufgestellt. Könnt ihr euch das überhaupt vorstellen?! Auf meinen Mäusejagdgrund einfach ein Gebäude gestellt! Eine absolute Sauerei!

Muss ich jetzt etwas Zuhause in der Scheune jagen gehen, oder was?! Da ist mir doch viel zu kalt und dunkel drin! Außerdem kann man sich im Stroh einfach nicht so gut wie ein cooler Löwe in der Savanne fühlen. Ihr wisst schon: Langsam und gebückt durch das saftig grüne Gras auf die Beute zu schleichen, dann mit einem riesigen Satz den Feind erlegen und genüsslich im Schutz der Halme verspeisen. Herrlich. Bitte? In der Savanne gibt es nicht so grünes Gras wie bei uns? Ach halt doch einfach die Klappe, du vorlauter Besucher! Du verstehst das doch sowieso nicht. Du mit deinen zwei Beinen. Du könntest dich noch so tief ins Gras legen und wärst trotzdem meilenweit sichtbar. Außerdem habt ihr Nacktaffen viel zu wenig Fell, um für einen Löwen durchzugehen.

Veränderungen!

Doch nicht nur auf der Wiese wird kräftig gebaut. Auch Zuhause ist irgendwie seit ein paar Monaten mächtig viel Aktivität ausgebrochen. Vor allem die kleine Chefin und ihr männlicher Begleiter sind mittlerweile sehr oft in meinem Revier anzutreffen und machen dann zusammen mit dem Chef in irgendeiner Ecke viel Krach und Dreck. Mir scheint, als wollten sie hier renovieren. Aber da gebe ich ihnen! Die sollen es bloß nicht wagen mich in irgendeiner Weise in meiner täglichen Routine dauerhaft zu stören! Meine Liegeplätze müssen unter allen Umständen da bleiben wo sie sind. Ich merke es sofort, wenn sie auch nur einen Millimeter versetzt wurden und dann gibt es Ärger, das sage ich! Da ist nichts mehr sicher! Und wenn denen dann auch noch einfällt irgendwelche Türen ständig zuzumachen, dann wird es mächtig Action geben im Haus.

Ein weiterer meiner Lieblingsplätze

Ein weiterer meiner Lieblingsliege- und Sitzplätze

Aber es kommt noch schlimmer: Ich habe gehört, der kleine Chef hätte auch noch eine eigene Katze, die dann natürlich mit Umziehen müsste. Und soweit ich weiß ist das so eine billige 08/15-Hauskatze. Das geht ja mal so überhaupt nicht. Mit einer norwegischen Waldkatze, einer Perser oder auch mit einer anderen Maine Coon könnte ich ja noch leben. Die sind wenigstens auf meinem Niveau. Aber eine stupide Wald- und Wiesenkatze? Wenn die in mein Territorium einziehen soll, dann gibt’s mächtig Ärger. Da werde ich dem Drecksvieh sofort klar machen, wo sein Platz ist. Ich Diva kann mich doch nicht im gleichen Haus wie so eine niedere Kreatur aufhalten. Völlig undenkbar!

Ein positiver Ausgang für so eine Aktion wäre vermutlich nur zu erwarten, wenn sich das Vieh noch als Sklave abrichten ließe. Ich glaube der Kater (macht es noch schlimmer!) ist noch keine fünf Jahre alt. Da könnte das noch klappen und er wäre immerhin ein wenig nützlich für mich. So als Leckerli-Apportierer oder Mäuseloch-Beobachter vielleicht. Aber nur als mitfressender Störenfried, der in MEINE Blumentöpfe kackt? Niemals!

Epilog

Doch genug aufgeregt. Jetzt habt ihr mal wieder einen kleinen Überblick darüber, wie es mir im Hutzelgrund so ergeht. Technisch gesehen natürlich nichts überwältigendes Neues dabei, aber was erwartet ihr auch bei einer alten Dame? Ich habe meine Routine mittlerweile drin und die ziehe ich nun bis zum Lebensende durch. Auf Neuerungen kann ich in meinem Alter eindeutig verzichten. Das regt nur unnötig auf, artet somit in Stress aus und lässt das Fell ausfallen. Und das wollen wir natürlich nicht. Ich möchte meine Pracht schließlich bis zum Ende behalten, egal wie sehr der Frisör versucht daran etwas zu ändern indem er immer gefühlt eine zweite Katze aus mir rauskämmt, der Drecksack. Das sind meine Notreserven! Echt schlimm.

Aber gut. Ich gehe mal stark davon aus, dass wir uns erst im nächsten Jahr wieder lesen werden. Wie gesagt: Ich spiele ja nur noch die zweite Geige. Von daher gehe ich jetzt wieder Leckerli futtern und meinen Schönheitsschlaf halten.

Sicarius

Frohe Ostern!

Da ist es doch tatsächlich mal wieder Ostern. Grad haben die Glocken der katholischen Kirche wieder angefangen zu bimmeln nach ihrer kurzen Auszeit und die Klapperbuben (90% Mädchen!) sind wieder in den hutzelgründer Untergrund abgetaucht, wo sie sich bis zum nächsten Jahr von den gesammelten Süßigkeiten ernähren. Kessy ist hingegen froh, dass die Krachmacher endlich wieder weg sind. Sie hat schließlich Wichtigeres zu tun:

Ostergruß 2015

Ostergruß 2015

Das gesamte Team beim Christoph wünscht allen Besuchern, Zuschauern und Zuhörern völlig unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit ein angenehmes Osterfest!

Und damit sind wir auch schon wieder am Ende des heutigen Eintrags angelangt. Ich hoffe ihr habt einen geruhsamen Ostersonntag. Lasst euch von euren buckeligen Verwandten nicht zu viel ärgern. “Nein, es gibt noch keinen Partner.”, “Nein, es gibt noch keine Enkelkinder”, “Ja, ich bin größer geworden”, “Ja, ich hab’ zugenommen/abgenommen” und so weiter und so fort. Man kennt die Fragen ja. Wobei die Fragen mittlerweile gar nicht mal mehr das Schlimmste sind (zumal meine Verwandten mich eh als hoffnungsloser Fall abgeschrieben haben). Schlimmer ist der Gedanke, dass man es in dem Alter höchstwahrscheinlich genauso machen wird. Warum besteht das Leben immer nur aus Wiederholungen?!

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