Sicarius

Aus aller Welt

Es gibt tatsächlich noch Wunder auf dieser Welt: Microsofts Games for Windows LIVE-Service, oder besser bekannt als “Bezahlt für Sachen, die ihr früher immer kostenlos bekommen habt”-Service, ist ab sofort KOSTENFREI. Ja, richtig gehört. Microsoft hat tatsächlich bemerkt, dass es nur wenige Idioten im PC-Universum gibt, die so blöd sind und $4,99 für durchschnittliche Multiplayerleistungen bezahlen. Nein, ich war keiner davon!

Jetzt kann ich quasi auch endlich mal die ganzen Multiplayerachievements in Gears of War 2 oder Shadowrun angehen und vielleicht hilft es dem ein oder anderen Titel auch wieder auf die Landkarte zu kommen. Vor allem in Shadowrun ist schließlich, meiner Ansicht nach etwas unverdient, schon lange absolut tote Hose. Angeblich ist diese Änderung jedoch noch nicht alles.

Microsoft hat anscheinend endlich gehörig Angst vor Steam bekommen und will den Games for Windows Live Service nun nicht mehr stiefmütterlich oder als unwichtiges Kind von Xbox Live behandeln. So soll es im Herbst dann auch einen GFW Live Marketplace geben mit kostenlosen und auch kostenpflichtigen, zusätzlichen Downloadinhalten, Demos, Trailern und vielleicht sogar mit einer PC Live Arcade-Plattform. Letzteres schwirrt auch schon längere Zeit als Gerücht durch die Weiten des Internetz. Und um dem Ganzen dann noch die Krone aufzusetzen, soll das bescheuerte Interface, dass einfach nur 1:1 von der Xbox rüberkopiert wurde und dementsprechend bescheuert zu bedienen ist, auch überarbeitet und an den PC angepasst werden.

Wäre nicht die Sache mit der sofortigen Abschaffung der Gold-Mitgliedschaft, würde ich die Sache vermutlich mit Samthandschuhen anfassen und eher in die Ecke “Ja, red du nur!” abtun. Aber es gibt mir nun doch Hoffnung, dass Microsoft endlich tatsächliches Interesse daran hat dem Service seine verdiente Aufmerksamkeit zu schenken. Drücken wir also die Daumen und schauen was die kommenden Monate bringen.

In anderen Nachrichten hat ein gewisser “Komiker” namens Michael Herbig diese Woche Take 2 verklagt. Und auch wenn wir hier bei Bagdadsoftware ziemlich auf den PC fokusiert sind, halten wir doch einmal einen Moment inne und überlegen warum er den Take 2 verklagt haben könnte.

Mmmh…was könnte es den sein was Herr Michael “Bully” Herbig beanstandet. Gab es da nicht einmal ein heiß diskutiertes Spiel von Rockstar von dem dieses Jahr eine Neuauflage für die Xbox 360 erschienen ist? Nein, Manhunt ist es nicht. Auch Grand Theft Auto fällt nicht in diese Kategorie. Ach natürlich: Bully. Genauer gesagt die Bully (Scholarship Edition).

Der Herr Herbig will also nicht mit solch einem “Schlägerspiel” Spiel in Verbindung gebracht werden und sieht sein Persönlichkeits- und Markenrecht verletzt.

Ja, Herr Herbig – sie hätten vielleicht mal damals, als sie noch ein unbedeutendes Licht waren und ihren Künsterlenamen auswählten, einen Blick ins englische Wörterbuch werfen sollen. Da wäre ihnen vielleicht klar geworden, dass man sie von Anfang an schon mit einem Schläger in Verbindung hätte bringen. Hat das ihrem Image bislang geschadet? Ich glaube nicht. Aber mit der Spieleindustrie kann man es ja machen. Ist ja heutzutage “in” darüber zu meckern und die Anwälte zu beschäftigen. Zum Glück werden sie wohl, wenn im Oktober dann das Landgericht München sein Urteil fällt, auf ihren Anwaltskosten sitzen bleiben. Wenn sie so dringend Geld brauchen, dann versuchen sie es doch mal anständiger Arbeit. Ach und sie sind jetzt selbst daran schuld, dass man sie in Zukunft mit diesem “Schlägerspiel” in Verbindung bringen wird. Da kann sonst keiner etwas dafür!

Nachtrag: Wie Rondrer in den Kommentaren schon hilfreich angemerkt hat, erschien Bully bei uns als Canis Canem Edit. Dieser Teil des Flames fällt damit also flach.

Mal ganz von der Frage abgesehen, warum sich der Herr Herbig nicht schon vor zwei Jahren gemeldet hat, als die erste Version für die PlayStation 2 erschienen ist oder VW verklagt hat wegen ihrem Transporter der Bully hieß oder gar die DEL – da gibt es ja in einem guten Eishockeyspiel haufenweise Bullies. Da bleibt nicht mehr zu tun, als mit dem Kopf zu schütteln.

Und damit gebe ich ab bis Montag. Die nächste Podcastfolge und vor allem der 500. Eintrag (04.08.08 – nicht vergessen!) erfordern meine volle Aufmerksamkeit.

Sicarius

Back alive!

Am Samstag kam also endlich mein Mainboard wieder von K&M Elektronik zurück – inkl. einer Rechnung über 8 Euro Porto (3 Euro Nachnahmegebühr), diese Drecksäcke. An der Funktionsfähigkeit hatte ich meine Zweifel, denn ich hatte ja bereits vergangenen Donnerstag angerufen und mitgeteilt bekommen, dass von Gigabyte das Board als “Nicht defekt” eingestuft worden war. Zu meiner Überraschung haben die Techniker von Gigabyte allerdings doch etwas am Mutterbrett gemacht: Das Masterbios aufgespielt – und genau das war alles was es gebraucht hat. Zwar musste ich wegen meiner CPU gleich wieder das BIOS updaten, aber das hat dieses Mal ohne Probleme funktioniert und seit Samstagnachmittag bin ich nach ungefähr drei Wochen Abstinenz endlich wieder voll funktionsfähig. Soviel also zu “4 bis 6 Wochen”.

Entzugserscheinungen hatte ich während der drei Wochen allerdings nicht wirklich. Das einzige was ich bedauere ist, dass ich meinen Laptop so “zumüllen” musste. Ursprünglich habe ich ihn mir ja nur als reines Schreib- und Recherchegerät angeschafft gehabt und aus gutem Grund keine Spiele installiert. Aber dafür habe ich nun zwei ältere Titel endlich mal durchgespielt und konnte zum ersten Mal erfahren, was ich sowieso schon lange wusste: Mobility Grafikchips mit Shared Memory sind einfach “fürn Arsch”. Wenn es eine Mobility Radeon 7500 nicht einmal schafft einen acht Jahre alten Titel durchgehend flüssig darzustellen, dann gibt mir das schon zu denken.

Okay, ein- oder zweimal hatte ich vergessen die Stromversorgung anzuschließen. Da taktet er den Grafikchip automatisch runter, aber besonders der Nebel in Rune macht ihm, unverständlicherweise, wahnsinnig zu schaffen.

Gespielt habe ich natürlich mit angeschlossener Maus. Ohne externe Maus irgendetwas zu zocken, habe ich einmal auf einer von Jackies LANs gemacht und in Counter-Strike fühlte sich das an, als würde ich mit einem Gamepad spielen – genauso viel habe ich auch getroffen.

Als letztes auf dem Laptop angefangen hatte ich Aliens vs. Predator 2: Primal Hunt und ich muss sagen, dass ich mittlerweile verstehe warum es, im Gegensatz zum Hauptspiel (Metascore 85), unterirdisch schlechte Wertungen erhalten hat (Metascore: 55). Schon die erste Kampagne, in der man eine dumme und absolut stereotypische Russentussy steuert, ist einfach nur erschreckend schlecht. Nicht nur das Third Law Interactive vollkommen auf Spannung oder Horror verzichtet und stattdessen vollkommen sichtbar haufenweise Gegner in den Level teleportiert, der Spieler bekommt sie auch gleichzeitig noch schön in den Rücken gesetzt. Das Ergebnis ist ein nerviger Prozess aus ständigem Laden und Speichern, bei dem man jeden Millimeter des Levels auswendig lernen muss um zu überleben. Das hat aus meiner Sicht nichts mehr mit Spaß zu tun…

Ich beiß mich allerdings in der Hoffnung durch, dass die Predator- und Predalienkampagnen vielleicht doch etwas besser gelungen sind.

Auf meinem Hauptrechner habe ich natürlich gleich Devil May Cry 4 installiert. Ein detaillierter “Angespielt”-Bericht wird dazu vermutlich noch folgen, sobald ich mehr Stunden investieren konnte, aber die erste Spielstunde (bis zur Besiegung des ersten Endgegners) war einfach nur genial. Nicht nur die fantastische und trotzdem hardwareschonende DX10-Grafik – ja, sie haben aus Lost Planet tatsächlich gelernt – ist zum niederknien schön. Auch Nero mit seinem Dämonenarm spielt sich erfrischend anders als Dante im dritten Teil – obwohl er nicht ganz so cool und überheblich auftritt. Außerdem ist es einfach mal wieder äußerst angenehm einen Prügler am PC zu spielen (mit Gamepad versteht sich). Ich hoffe deshalb, dass Capcom seinen Kurs in dieser Hinsicht beibehält und uns auch in Zukunft immer mit einer Portierung ihrer Spiele beglückt. Und vielleicht folgen ja auch noch andere Publisher diesem Beispiel (Soul Calibur? Dead or Alive? Rumble Roses? *bambiblick*).

Und damit gebe ich ab bis Donnerstag. Es gibt schließlich einiges auf- und nachzuholen. Unter anderem die Aufnahme der zweiten Folge des Podcasts vorbereiten!

Sicarius

Meinungsmache

“Der PC bringt einige sehr umfangreiche, geschäftliche Herausforderungen mit sich.” , verkündete Peter Moore am ersten April in seinem offiziellen Blog. Und kurzerhand streicht der Präsident von EA Sports zum 20. Geburtstag der Marke die PC-Version von Madden 09 und kündigt weitere Kürzungen in diesem Bereich an. Gerade so, als hätte er Angst vor den Herausforderungen für dessen Bewältigung er eigentlich jedes Jahr einen beachtlichen Scheck erhält.

“Weltweit gesehen ist das Geschäft mit Windows Vista genauso wichtig wie das der Xbox360.” , lässt Peter Zettenberg, seines Zeichens Geschäftsentwicklungsmanager bei Microsoft Games Studios Europe während eines Interviews mit GamesIndustry.biz acht Wochen später verlauten. Und ergänzt, ohne Luft zu holen, dass es in Deutschland jedoch ihr Ziel ist, dass die Spieler eine Xbox360 kaufen und gibt damit den Grund warum es bei Microsoft keine gleichzeitige Veröffentlichung von Xbox360- und PC-Versionen gibt. Games for Windows-Initative? Noch nie davon gehört!

“Der PC liegt im sterben!” , “Der PC ist tot!” , “Der PC ist eine Raubkopiererhölle!” , und was der kleine Mann unten auf der Straße noch alles zu hören bekommt. Seit Jahren krähen es die Studiobosse von den Dächern. Eine Prophezeiung, die jedoch nicht so wirklich in Erfüllung gehen will. Im Gegenteil florieren besonders alternative Vertriebskanäle geradezu und vielen Entwicklern geht es, dank guter Spiele (auch auf dem PC) und einer kundenfreundlichen Geschäftspolitik, besser den je zu vor. Wenn man sich jedoch nicht anstrengt, dann ist klar, dass (O-Ton) “die PC-Versionen von EA Sports Spielen nicht genug Rendite einbringen.”. Dass die schlechten Verkaufszahlen der PC-Versionen vielleicht damit zusammenhängen, dass sich jedes Jahr die Änderungen in Grenzen halten und die Grafik seit Jahren auf niedrigstem Niveau daherkommt, verschweigt Peter Moore natürlich.

Aber man ist ja nicht umsonst der Verkünder der Prophezeiung. Tragen wir doch einfach selbst zur Bewahrheitung bei und tun alles Menschenerdenkliche um es auch dem letzten PC-Spieler klar zu machen wie tot doch seine Spieleplattform ist. Wenn Microsoft eben die Xbox360 unterstützen will, weil sie daran vermutlich auch mehr verdienen, gibt es doch nichts Einfacheres als Exklusivdeals abzuschließen und die Veröffentlichung der geldbringenden Portierungen zu verzögern.

Anstatt nach den Ursachen zu forschen wird der Kunde gezwungen sich anzupassen. Es zählt nur was in den Augen einiger Sesselpupser und Statistikfälscher die Wirklichkeit ist. Wer es wagt dagegen zu halten wir einfach ignoriert. Und wer gar mit Fakten argumentiert, bekommt eine Predigt gehalten und teils wahnwitzige Argumente, wie sie Peter Moore vorbringt, zu hören:

“PC Sportspiele wenden sich den Konsolen zu.” – Zum größten Teil weil ihr sie selbst dort hin treibt! Sehr viele rationale Gründe gibt es dafür zumindest nicht.

“Der PC Markt wendet sich immer mehr dem Onlinemodell zu anstatt dem traditionellen Ladenmodell treu zu bleiben.” – Das ist zum einen nun einmal die Zukunft sowohl auf dem PC als auch der Konsole und zum anderen seid ihr doch mit euren Micro-Payments-Modellen bei Battlefield: Heroes und dem EA Downloader selbst schon ganz vorne mit dabei.

“Raubkopien SIND ein Problem.” – Gute Spiele, die den ehrlichen Kunden nicht beleidigen, verkaufen sich immer sehr gut. Das war vor 25 Jahren so und wird auch in 25 Jahren nicht anders sein. Außerdem waren “Raubkopien” noch nie nur ein PC-exklusives Problem – jetzt wo Konsolen immer PC-ähnlicher werden und damit noch einfacher zu betrügen sind umso weniger.

…und so gibt es noch viele weitere Zitate mit teils aberwitzigen Argumenten – besonders aus dem Hause EA Sports. So oft man jedoch auch darüber diskutiert und den Kopf schüttelt, ändern werden weder EA noch MS ihre Politik zur Einsparung der PC-Testabteilung. Das wird erst geschehen sobald die freie Marktwirtschaft sich auf die Bilanz auswirkt, denn wo eine Marktlücke ist, findet sich auch ein Entwickler, der sie erfolgreich schließt – und die endgültige Macht liegt bei den Spielern.

Das war (logischerweise) ein, vielleicht etwas ausführlicherer, Kommentar, Ursprünglich einfach so als meine Meinungsäußerung geplant, ist er auch eine kleine Übung für meine neunte Einsendeaufgabe (“Verfassen sie einen Meinungsartikel mit maximal 1.000 Zeichen.” – Thema leider vorgegeben). Ist zwar vermutlich nicht unbedingt ganz konform der traditionellen Regeln, aber wir sind hier ja im Onlinezeitalter :). Ich hoffe aber, dass ihr mir auch eure Meinung zum Aufbau mitteilt und euch nicht nur auf das grundlegende Thema stürzt. Danke schon einmal!

PS: Wie ich bereits befürchtet hatte, hat Gigabyte keinen Fehler am Mainboard feststellen können. K&M Elektronik hat es heute wieder an mich zurückgeschickt. Vielleicht habe ich Glück und es funktioniert tatsächlich wieder oder die Sache wird sich zu einer unendlichen Angelegenheit entwickeln…:(

Sicarius

Spiel mich!

Letzten Dienstag ( 08.07.08 ) hat K&M Elektronik mein Mainboard zu Gigabyte (Vorsicht: Browserkillendes Flashfilmchen auf der Startseite) geschickt. Und obwohl das nun ein Hauptsatz und kein Nebensatz war, kommen wir so gleich zu unserem heutigen Thema in Form von zwei “Angespielt”-Berichten (eigentlich schon fast komplette Tests aber ich war zu faul zum überarbeiten ;) ):

Nr. 47 – Rune (Screenshots)

Tomb Raider mit Schwertern wäre wohl die einfachste Weise um Rune zu beschreiben. Jedoch würde es weder Lara Croft noch Ragnar wirklich gerecht werden. Aber um was geht es überhaupt?

Ragnar ist Wikinger und hat heute seinen großen Tag, denn er wird endlich zu einem echten Krieger geweiht. Leider währt die Freude nur kurz, denn der Wikinger Conrack entscheidet sich einen Pakt mit dem Gott Loki einzugehen und zieht nun brandschatzend durch Asgard. Ragnars Dorf kann da natürlich nicht untätig zu sehen und läuft auf einem Drachenboot aus um benachbarte Siedlungen zu unterstützen. Leider begegnen sie Conrack und der versenkt das Schiff kurzerhand. Und damit ist das Spiel auch schon vorbei.

Nein, natürlich nicht! Der Gott Odin, Vater von Loki, erwählt Ragnar um Asgard zu retten und verschont ihn davor zu ertrinken. Ab jetzt beginnt Ragnars Rachefeldzug gegen Conrack durch 44 Level in denen er sich mit allerlei Schwertern, Äxten und Hämmern durch Goblins, Zombies, Zwerge und Anderes metzelt. Gesteuert wird Ragnar dabei, wie Lara Croft, aus der dritten Person. Und wie Lara Croft kann sich Ragnar auch an Felssprüngen hochziehen oder muss kleinere, unkomplizierte Schalterrätsel lösen.

Vollkommen linear geht es also durch die Heimat der Göttin Hel (gleichzusetzen mit der Hölle), über das zerstörte Thorstadt hinab in die beeindruckende Zwergenstadt in den Bergen von Nordri bis Ragnar endlich am letzten Runenstein in seinem Dorf den Oberbösewicht Conrack stellen kann. An Gegner und Umgebungsvielfalt mangelt es dem Spiel also auch nicht.

Auch die Ausstattung an Waffen, Schildern und Rüstungen ist oberflächlich betrachtet beachtlich. In der Praxis wechselt jedoch Ragnar automatisch in ein cooleres Outfit sobald er bestimmte Stellen im Spiel erreicht und in den drei Waffenkategorien verwendet der Spieler meistens nur die derzeit beste. Schilder werden hingegen dauernd gewechselt da sie beim Parieren Schaden nehmen und schlimmstenfalls mitten im Kampf auseinander fallen. Da heißt es immer ein vollständiges Schild aufzusammeln und zu nutzen. Ob es sich dabei um ein kleines Wikingerrundschild oder ein ausgewachsenes Römerschild handelt, ist für das Spiel egal.

Etwas Taktik bringt jedoch die Runenmagie in die Konstellation, denn jede Waffe ist mit einem Spruch verbunden. Führt Ragnar also das Wikingerbreitschwert, kann er den Vampirismusspruch (zieht Gegnern bei Treffern Leben ab) aktivieren. Die Spezialfähigkeit der dicken Zwergenkriegsaxt ist hingegen die Erhöhung des ausgeteilten Schadens. So ist es in manchen Situationen tatsächlich besser eine schlechtere Waffe auszuwählen, die dafür einen mächtigen Spruch auslöst. Da die Runenmacht sich jedoch nicht automatisch regeneriert und die dazugehörigen Auffüllrunen eher sporadisch in den Levels verteilt sind, kämpft man die meiste Zeit nur mit den normalen Waffen. Nur in äußersten Notfällen greift man dann auf die mächtigen Zauber zurück.

Die Kämpfe sind dabei nicht ganz so ausgereift wie die Schwertkämpfe in Knights of the Temple II oder Jedi Outcast. So gibt es keine wirklichen Kombos und auch genau zielen kann man nicht. Das ist insbesondere zu Beginn in Hel ein größeres Problem. Die Zombies dort bleiben nämlich nur endgültig am Boden liegen, wenn sie geköpft werden und mit dem Wikingerkurzschwert kann dies durchaus einige Zeit dauern bis Ragnar endlich so zuschlägt, dass er den Hals erwischt. Erst sobald der Spieler das römische Schwert findet, geht die Sache schneller und leichter von der Hand. Dank abtrennbarer Körperteile und einer durchaus intelligenten KI machen jedoch besonders die Kämpfe gegen andere Wikinger sehr viel Spaß und sind mitunter äußerst anspruchsvoll.

Grafisch arbeitet im Hintergrund eine modifizierte Version der Unreal Tournament-Engine und sieht dank dieser auch noch durchaus ansehbar aus und läuft auch auf modernen PCs ohne Probleme (dank des Kommandozeilenbefehls “-cpuspeed=2000”). Zwar sind die Texturen sehr verwaschen und der Levelaufbau äußerst kantig, aber die Animationen der Charaktere sind gelungen und die Lichteffekte können sich auch heute noch sehen lassen. Zwei Levelabschnitte sehen auch besonders beeindruckend aus, da sie einen spiegelglatten Boden bieten. Dieser zieht zwar massiv an der Performance, bietet dafür aber einen wahnsinnig beeindruckenden Anblick.

Gegen andere Spieler darf man sich natürlich auch messen, aber obwohl es auch noch ein paar Server von anderen Spielern bevölkert werden, läuft dort eigentlich nur das eigenständige Multiplayeraddon Rune: Halls of Valhalla. Nur mit dem Hauptspiel ausgestattet, darf man diese nicht betreten. Wer also am liebsten Kameraden schnetzeln möchte, sollte dazu greifen.

Abschließend bleibt eigentlich nur festzuhalten, dass Wikinger einfach cool sind und es schade ist, dass es vor allem für den PC viel zu wenige Schwertschnetzler gibt (ich will ein neues Jedi Knight oder Knights of the Temple!). Aber auch die Hintergrundgeschichte weiß zu gefallen und hält bei der Stange. Am Ende gibt es sogar noch die Möglichkeit das Ende durch seine Taten leicht zu beeinflussen – auch wenn die Alternative technisch gesehen als “Game Over” gilt. Zusammengefasst hat mir auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht mich rund 12-15 Stunden mit Ragnar zu vergnügen, auch wenn besonders der Kampf noch viel besser hätte umgesetzt werden können.

5 von 5 Sics

Nr. 48 – Aliens vs. Predator 2 (Screenshots)

Nach dem Überraschungserfolg von Rebellions Aliens vs. Predator anno 1999, war ein Sequel natürlich Pflicht. Aber aus diversen Gründen sollte das Sequel nicht mehr bei Rebellion entstehen. Stattdessen verpflichtete Sierra Entertainment, unter der Aufsicht von Fox Interactive, das erfolgreiche Entwicklerstudio Monolith Productions. Und unter Verwendung der zweiten Version ihrer hauseigenen 3D-Grafikengine LithTech namens Talon, erschien am 21.11.2001 Aliens vs. Predator 2.

Das Spiel erzählt die Geschehnisse auf dem Planeten LV1201. Dort hat die Weyland-Yutani Gesellschaft einen Forschungsaußenposten gebaut als alte Alienruinen entdeckt wurden – und ein paar Alieneier. Wie so oft, können die Wissenschaftler auch dieses Mal nicht die Finger davon lassen und beginnen ein künstliches Aliennest zu bauen und zu beobachten. Selbstverständlich geht die Sache gründlich schief und selbst die angeheuerten Söldner unter der Leitung eines äußerst unsympathischen russischen Generals sind überfordert. Nun kommt eine Gruppe Marines zu Klärung der Situation auf dem Planeten an, während gleichzeitig auch die Predators eine Mannschaft auf dem Planeten absetzen um ihn von der Brut zu säubern. In drei, ungefähr gleichzeitig ablaufenden, Kampagnen, erlebt der Spieler nun die folgenden Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven.

In der ersten Kampagne schlüpft er in die Rolle von Lt. Harrison, seines Zeichens Marine an Bord der USS Verloc. Seine Kampagne spielt sich wie ein normaler Shooter. Mit verschiedenen Waffen, wie dem aus den Filmen bekannten Maschinengewehr (inkl. dem gleichen Sound) oder einem Flammenwerfer und später sogar mit einem Exoskeleton, kämpft dieser hauptsächlich gegen die Aliens. Wobei in dieser Kampagne der Horror mehr im Vordergrund steht. Die Kämpfe sind meist weit auseinander und auch weniger gegen große Massen an Gegnern sonder mehr gegen vereinzelte, kleine Gruppen. Vor allem, so gut man als Marine auch mit Feuerkraft ausgestattet sein mag, das Säureblut der Aliens kann im Nahkampf immer noch sehr böse Löcher hinterlassen. Viel intensiver ist aber das Erlebnis zwischendrin.

Während der Spieler durch die meist dunklen Korridore läuft um sein nächste Ziel zu finden (meist ein Schalter), durchbricht nur das gleichmäßige Scangeräusch des Bewegungsmelders die Stille. Und da der Scanner nur den vorderen Bereich abdeckt, dreht man sich immer mal wieder nervös um. Jedes Geräusch lässt einen aufschrecken. Gott bewahre wenn der Bewegungsmelder anspricht und ein weißer Punkt erscheint. Da ist Panik nicht mehr weit entfernt. Spannung pur also und eine wahnsinnig dichte Atmosphäre. Die Marines-Kampagne lebt vollständig von den erzeugten Angstgefühlen und spielt sich deshalb am besten, wenn man alleine im abgedunkelten Zimmer sitzt.

Nach Harrison darf dann der Predator ran. Als Führer seines Clans kam er eigentlich hierher um der Alienbrut den Gar auszumachen, aber im Laufe des Spiels klaut ihm der Herr General seine Maske und ab diesem Zeitpunkt steht dieser auf der Abschussliste an der obersten Stelle.

Der Predator ist mehr dominant und schlachtet alles ab, was ihm in die Wege kommt – egal ob Mensch oder Alien. Besonders fies ist, dass er seine Gegner gezielt Köpfen kann (zum Beispiel mit der Speerkanone). Diese Köpfe sammelt er dann als Trophäen auf. Welchen Zweck diese haben, konnte ich jedoch nicht ergründen. Bei jedem Levelwechsel wird der Zähler zurückgesetzt und ich konnte auch keinen “führe Spezialmanöver aus”-Knopf finden. Aber auch so ist es ganz lustig etwas genauer zu zielen.

Die Spielweise ist, dank Tarnvorrichtung, dabei eher Splinter Cell-orientiert. Also durch die Gegend schleichen und aus der Ferne oder von hinten töten. Im späteren Spielverlauf, sobald der Predator seine Plasmakanone gefunden hat, werden die Aliens jedoch zahlreicher und es geht nur noch darum alle so schnell wie möglich wegzublasen. Dank der drei verschiedenen Sichtmodi (einen für Menschen, einen für Aliens und einen für Predator, den ich im ganzen Spiel nicht gebraucht habe) und der automatischen Zielfunktion ist das aber auch kein großes Problem.

Die meiste Zeit läuft man deswegen auch entweder in der Thermalsicht (blau) oder in der EM-Sicht (rot) herum und sieht deshalb nicht viel von der, eigentlich auch heute noch ganz ordentlichen aber eckigen, Grafik. Aber dafür macht es auch viel Spaß mit dem, sehr übermächtigen, Predator durch die Gegend zu streifen und Trophäen zu sammeln.

Die dritte und schwierigste Kampagne dreht sich logischerweise um das Alien und beginnt über einen Tag bevor die Marine-Kampagne losgeht. Das besonders innovative daran ist, dass die komplette Evolution eines Aliens durch macht. Im ersten Level gilt es also als Facehugger ein geeignetes Ziel zu finden um sich dann in ein kleines Alien zu verwandeln. In dieser Form muss der Spieler dann lange genug überleben um sich in eine ausgewachsene Drohne zu verwandeln. Bedauerlich ist ets, dass man als Facehugger aufgrund des linearen Levelaufbaus eigentlich keine wirkliche Wahl hat. Die einzige Person, die man gefahrlos angreifen kann, ist die letzte Person im letzten Raum des Levels.

Andererseits dient der Level auch mehr dem Training, denn das Alien kann bekanntermaßen an fast allen Oberflächen entlang laufen. Das führt, trotz hilfreicher HUD-Anzeigen, doch sehr oft zu einem Moment der extremen Orientierungslosigkeit, ist aber dafür richtig cool. Gewöhnungsbedürftig sind auch etwas die Angriffe des Aliens, denn der Spieler sieht die Umgebung quasi aus dem Kiefer heraus. Bei einem Angriff schießen also an einem die Zähne vorbei und man ist mitten im Geschehen. Besonders in den extremeren Situationen, z.B. wenn man als Alien von der Decke aus einem Soldaten den Schädel zerfetzt, kann dies durchaus auf den Magen schlagen.

Selbstverständlich bietet das Spiel aber auch einen Multiplayermodus und dieser ist, ein wenig überraschend, immer noch äußerst gut besucht. Dank der drei verschiedenen aber sehr gut ausbalancierten Teams (Marines, Alien, Predator), macht es aber auch immer noch großen Spaß sich in den unterschiedlichen Spielmodi zu messen. Leider sind die Pings teilweise sehr hoch (bei allen) und auf vielen Servern sind lustige Waffen wie der Flammenwerfer standardmäßig gebannt.

AvP 2 ist also drei Spiele in einem. Jede Kampagne dauert zwar nur rund sechs Stunden, bieten dafür aber massig Abwechslung und Spannung pur. Und dank der sehr aktiven Onlinecommunity, wartet auch noch der Multiplayermodus auf den geneigten Spieler. Wer also noch nicht in den Genuss dieses Titels gekommen ist, sollte mal bei einem Händler seines Vertrauens in der Budgetecke suchen. Viele verkaufen das Spiel noch heute für einen Zehner oder weniger.[CH]

5 von 5 Sics

Und mit diesen ausführlichen Berichten zu zwei Klassikern, gebe ich ab bis Donnerstag!

PS: Ich habe einen Presseausweis für die Games Convention erhalten! *freu*

Sicarius

Film Special

Aus Gründen der persönlichen Faulheit (Recherchieren ist ermüdend), verschiebe ich noch einmal meinen Kommentar zu Peter Moores (Präsident von EA Sports) und Peter Zettenbergs (Buisness Development Manager bei Microsoft Games Studio Europa) tollen Aussagen, die wieder einmal ihre “liebevolle” Beziehung zum PC verdeutlichen. Stattdessen lass ich mich mal über drei Filme aus – da kann auch jeder mitreden. Bevor wir beginnen, warne ich jedoch ausdrücklich vor Spoilern!

Aviator – Leonardo DiCaprio. Lange Zeit gehörte ich zu der Fraktion, die dieses Milchgesicht nicht sehen konnten. Ich gebe aber zu, dass Titanic insgesamt viel zu dieser Einstellung beigetragen hat. Aber Filme wie Catch me if you can oder The Departed haben meine Einstellung zu ihm durchaus geändert. Zwar ist er immer noch ein Milchgesicht aber seine schauspielerische Leistungsfähigkeit steht tatsächlich außer Frage und besonders in der Rolle als Howard Hughes in Martin Scorseses The Aviator wird dies deutlich.

Basierend auf dem Buch Howard Hughes: The Secret Life von Charles Higham, erzählt der Film einen Teil der Lebensgeschichte des berühmten Luftfahrpioniers und Filmproduzenten Howard Robard Hughes Jr. Beginnend bei den Dreharbeiten von Hell’s Angels, von dem es bis heute keine anständige DVD gibt, geht es bis zum Jungfernflug der wohl noch berühmteren “Spruce Goose”. In wieweit die Darstellung des Mannes “Howard Hughes” dabei natürlich der Realität entspricht und wie sehr sie für das Buch und den Film entsprechend stilisiert wurde, ist natürlich ein anderes Thema. Aber selbst ein biografisches Drama soll ja den Zuschauer in erster Linie unterhalten und erst im zweiten Schritt ein Porträt der Person zeichnen.

Gelungen ist dies Martin Scorsese auf jeden Fall, besonders durch die glaubwürdige Darstellung des Hauptcharakters durch Herrn DiCaprio. Aber die noch größere Leistung hat natürlich Robert Richardson vollbracht – und dafür auch verdient den Oskar für die beste Kinomatografie erhalten. Alles ist einfach atemberaubend in Szene gesetzt, auch wenn ein paar Flugsequenzen, die angeblich nicht CGI sondern mit Modellen gemacht wurden, sehr künstlich wirken. Der gesamte Look des Films ist durchaus bereits ein beachtliches Meisterwerk für sich. Am meisten überrascht hat mich jedoch die Besetzung.

Hier hat der Herr Regisseur tatsächlich alle Register gezogen und Größen wie Alec Baldwin, Alan Alda, Brent Spiner (okay – Geekfaktor :) ) und einige mehr eingespannt. Selbst William Dafoe gibt sich ein kurzes Gastspiel. Alan Alda (M*A*S*H) mal wieder außerhalb des Fernsehens zu sehen war für mich persönlich jedoch das absolute Highlight. Er hat es einfach trotz grauer Haare immer noch voll drauf.

Um die Lobeshymne also abschließend zusammen zu fassen: Wer mit dieser Art von Film etwas anfangen kann, sollte zuschlagen. Die fünf Oskars und elf Nominierungen sind definitiv nicht unverdient.

Angel Heart ” Mein erster Gedanke nach dem Abspann war ein “Hä?”, und auch jetzt kann ich immer noch nicht sagen, ob der Film jetzt ein brillanter Psychohorrortrip war oder Alan Parker absolut nicht wusste, was er mit seinen hochkarätigen Schauspielern anfangen sollte. Der Film basiert auf dem Buch Falling Angel von William Hjortsberg und die Geschichte geht so:

Ein gewisser Louis Cyphre (Robert De Niro) heuert den Privatdetektiv Harry Angel (Mickey Rourke) an um einen Typen namens Johnny Favourite zu finden. Dieser schuldet angeblich dem Herrn Cyphre noch irgendwas, ist aber seit einigen Jahren verschwunden. Harry beginnt also mit der Suche und fängt an überall rumzustochern. Und natürlich werden seine ehemaligen Gesprächspartner dann alle nach einander äußerst grausam ermordet (der schwarze Musiker erstickt an seinem eigenen Penis, die Dame in der obligatorischen Sexszene bekommt einen Schießprügel zwischen die Beine, etc.). Harry ist in allen Fällen hochverdächtig und zweifelt so langsam an seinem Verstand während er weiter durch eine komische Mischung von Voodoo und Satanismus stapft. Und am Ende löst sich alles in einer Fight Club-ähnlichen Storywendung mit mystischer Komponente in Luft auf.

Am Anfang war auch noch alles okay und man fühlt sich in einem guten Detektivfilm. Aber im späteren Verlauf wird die Sache irgendwie sehr verwirrend und äußerst seltsam. Besonders die Albträume, die Harry immer mal wieder hat, verstärken dieses Gefühl noch. Zwar ist mir im Nachhinein durchaus klar welche Symbolik zum Beispiel die äußerst komische Sexszene hatte, aber zusammen mit Szenen wie dem Voodooritual, ergibt sich doch ein undeutlicher Wust dessen Sinn mir sich nicht unbedingt gänzlich erschließt. Am Ende ist man jedoch wieder voll dabei, wenn selbst dem dümmsten Zuschauer schon vor der offiziellen Auflösung so langsam dämmert was hier eigentlich gespielt wird.

Abschließend kann ich also nicht sagen ob der Film jetzt gut oder schlecht ist. An der schauspielerischen Leistung gibt es auf jeden Fall absolut nichts auszusetzen. Zwar kann ich nicht ganz nachvollziehen, wenn Leute Robert De Niros Darstellung als die zweitbeste seiner Karriere bezeichnen, aber Mickey Rourke hat mir durchaus sehr gut gefallen. Außerdem hat Kinematograf Michael Seresin teilweise sehr beeindruckende Bilder geschaffen.

Aliens vs. Predator 2 – “I want to believe” wären Mulders Worte, aber am Ende des Films würden ihn vermutlich auch starke Zweifel überkommen ob es noch einen Wert hat zu glauben. Zwar haben die Drehbuchautoren durchaus aus dem fast schon unterirdisch schlechten ersten Teil gelernt, aber AVP:R schafft es wieder nicht an die Größe von Alien oder die Atmosphäre des erstklassigen Spiels Aliens vs Predator 2 heranzukommen.

Die Geschichte selbst setzt direkt am Ende des ersten Teils an und beginnt mit der Geburt des Predalien an Bord des Predatorschiffs. Nachdem sich die Mischung aus Alienkönigin und Predator dann fröhlich durch das Schiff geschlachtet hat, stürzt es in der Nähe einer amerikanischen Kleinstadt ab und fängt logischerweise an Nachkommen zu zeugen. Währenddessen kommt das Notsignal des Predatorschiffs auf dem Predatorheimatplaneten an und Mister Big Boss himself macht sich auf um die Sache endgültig zu regeln. So weit so prinzipiell eigentlich ganz gut.

Auf menschlicher Seite kommen jedoch die üblichen Klischees zum Einsatz. Besonders schlimm ist dabei wieder die Teenyclique mit dem gutaussehenden Mädel, dem schüchternen Idioten und dem breitschultrigen Footballspieler. Als gäbe es auf der Welt nichts anderes…

Andererseits, und das dürfte eigentlich kein wirklicher Spoiler sein, bekommt man als Zuschauer zumindest die Genugtuung mit anzusehen wie, bis auf drei Leute, alle mehr oder weniger brutal über den Jordan geschickt werden. Besonders (jetzt richtig heftiger Spoiler) wenn die dumme Tussy voll an die Wand genagelt und in der Mitte zerteilt wird, ist das nicht nur etwas überraschend, sondern bringt auch eine gewisse Genugtuung mit sich.
Letzteres sieht man jedoch nur in der Extended Edition. In der normalen Kinoversion, bleibt die Dame vollständig. Aber in der dicken Century³ Cinedition sind sowieso wieder beide Fassungen drin – eine Tatsache, die ich hier mal lobend erwähnen muss! Persönlich finde ich die Extended dennoch besser. Wobei “besser” natürlich immer noch mit äußerstem Durchschnitt gleichzusetzen ist.

Auf der einen Seite gibt es zwar keine vollkommen idiotischen Situationen, wie diese Herz-Schmerz Verabschiedung am Ende von Teil 1, aber dennoch ist die menschliche Seite des Films immer noch viel zu flach, klischeebehaftet und einfach störend. Hat man zu sehr Angst davor, dass die Zuschauer von zu viel Außerirdischen auf dem Bildschirm abgeschreckt werden? Wenn ihr schon eine menschliche Komponente braucht, dann nehmt einen starken, tiefgründigen Charakter wie es Ripley aus Alien oder Dutch aus Predator waren (okay, “tiefgründig” ist bei letzterem eher *ähm*) sind, setzt ihn auf einer Raumstation oder einem ähnlich begrenzten Raum ab, schmeißt ein Alien und einen Predator dazu und arbeitet wieder mehr mit subtilen Horror. Das Piepsen des Bewegungsmelder läuft mir heute noch wesentlich kälter den Rücken runter als dieser Folterporn bei dem einer schwangeren Frau Alienbabies oral vom Predalien eingespeist werden.

Mal ganz abgesehen davon, dass das Predalien einfach eine bescheuerte Idee ist. Wenn ich dann im Making Of höre, dass im Originalscript das Predalien bereits in den ersten 15 Minuten gestorben wäre, frage ich mich ernsthaft was daran so falsch war, dass man es unbedingt ändern musste. Und lasst mich erst gar nicht anfangen mich über diesen “epischen” Endkampf auf dem Dach auslassen…

Ich könnte mich noch stundenlang über den Film aufregen, aber es hat ja doch keinen Wert. Würde der Film Monster A vs. Monster B heißen, würde mich das alles vermutlich nicht einmal so stark stören. Aber zu beobachten wie bereits zum zweiten Mal anscheinend völlig unfähige Leute sich an der Umsetzung einer so genialen Grundidee versuchen, ist einfach nur traurig. Wenn ich an Teil 1 zurückdenke, glaube ich sogar, dass es Uwe Boll besser hinbekommen hätte. Dementsprechend empfehle ich allen lieber noch einen 10er draufzulegen und zur Alien Quadrioligy zu greifen – von den 9 DVDs hat man definitiv mehr. Und wenn es doch Aliens vs. Predator sein soll: ab zu OkaySoft und für 13 Euro die englische Gold Edition von Teil 2 kaufen!

Und damit gebe ich ab bis Montag!

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