Ich mag nicht mehr dazu zu kommen so viele Spiele zu spielen. Aber mein Interesse an Spielesoundtracks hat sich dadurch nicht gemindert. Ich höre sie weiterhin gerne und viel. Und da der letzte Eintrag dieser Art auch schon wieder einige Monate auf dem Buckel hat, wird es mal wieder Zeit euch fünf Empfehlungen aus meiner äußerst umfangreichen Sammlung vorzustellen. Und zwar beschäftigen wir uns heute mit den nachfolgenden Werken:

Crypt Of The Necrodancer (Cover)

Crypt Of The
Necrodancer (Cover)

Crypt of the Necrodancer (2015)

Komponist: Danny Baranowsky (The Binding of Isaac)
Umfang: 01:56:21 (42 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Bandcamp (10 US-Dollar)

Gleich vorweg: Dieser Soundtrack ist ein buchstäblich zweischneidiges Schwert. Die Tracks 28 bis 42 sind Wiederholungen von 15 anderen Liedern des Albums – allerdings mit einem Twist. Der nennt sich “Shopkeeper” und ist ein Tenorsänger, der stark verzerrt wird. Das klingt so dermaßen schrecklich, dass ich die Stücke schon gar nicht mehr auf den USB-Stick kopiere. Der Rest ist aber glücklicherweise ein gelungenes Electronic-Dance-Album (passend zum Genre des Spiels quasi) vermixt mit einigen Chiptune-Elementen. Nur hier und da werden zur Abwechslung ein paar Rockelemente eingestreut. Das Ergebnis ist unterhaltsam und bringt die Beine in Schwingung.

Persönliches Lieblingslied: Track 02 – Rhythmortis (Lobby) [02:29] (Anhören)

Im Vergleich zum Rest des Albums eher “Lowkey”, wie man so schön sagt, sprich weniger nervenaufreibend und stattdessen eingängig mit einem soliden Grundmotiv. Mir gefällt an diesem Stück besonders der makabre Unterton (aufgrund der Thematik des Spiels), der den ansonsten definitiv eher fröhlichen Sound angenehm verzerrt und zu einem interessanten Hörerlebnis formt.

 

Divnity: Dragon Commander (Cover)

Divnity: Dragon
Commander (Cover)

Divinity: Dragon Commander (2013)

Komponist: Kirill Pokrovsky (Divinity II: Ego Draconis)
Umfang: 00:52:21 (21 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Steam (45 Euro – als Teil der Imperial Edition)

Beim Intro glaubt man zuerst an einen episch-militärischen Fantasy-Orchestersoundtrack geraten zu sein. Wäre ja auch ein Stück weit passend zur Thematik des Spiels. Doch auch wenn es definitiv weitere solche Lieder auf dem Album gibt, weicht Pokrovsky wie gewohnt sehr oft von den eingetretenen Pfaden ab und versucht euch etwas Neues zu bieten. Der Komponist greift dabei sehr oft zu einer interessanten und eher ungewöhnlichen Auswahl an Instrumenten und Musikstilen und erschafft durch ihre Kombination etwas, was man so vermutlich noch nie gehört hat. Für mich sind die klaren Highlights aber die reinen Klavierstücke, in denen Pokrovsky sein musikalisches Können wie schon in den anderen Divinity-Scores besonders gut zur Schau stellt.

Persönliches Lieblingslied: Track 06 – The Board Is Set [02:00] (Anhören)

Schon als klassisches Klavierstück fängt mich dieses Lied sofort ein. Wie so oft, ist das Grundmotiv äußerst simpel und wird nur sanft variiert. Aber nicht nur aufgrund seines vergleichsweise langsamen Tempos geht es mir unter die Haut und erzeugt in mir ein leichtes Gefühl der Anspannung. Auch die leichte Dissonanz trägt ihren Teil dazu bei. So richtig Fahrt nimmt das Stück aber erst auf, wenn nach rund einer Minute die restlichen Instrumente einsetzen und dem Motiv eine spürbare Weite geben ohne großartig an Tempo oder Zusammensetzung etwas zu verändern.

 

Little Inferno (Cover)

Little Inferno (Cover)

Little Inferno (2012)

Komponist: Kyle Gabler (World of Goo)
Umfang: 00:22:56 (22 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Entwicklerwebseite (kostenlos)

Schon World of Goo ist ein Score, der sich trotz seiner düsteren Momente am einfachsten als “nett” und “schön” zusammenfassen lässt. Little Inferno ist da nicht viel anders, auch wenn der Grundtenor aller Lieder wesentlich trauriger ist im Vergleich. Nur hier und da lässt der Komponist der Hoffnung etwas Raum und verdrängt die Melancholie ein wenig, die durch den äußerst dezenten Einsatz der wenigen und meist klassischen Instrumente (analoge Gitarre, Xylophon, Trommel) erzeugt wird, nur um euch sogleich wieder einen Dämpfer zu versetzen. Definitiv ein Album, dass sich (wie das Spiel) eher für einen verregneten Tag eignet und je nach Stimmung im Zuhörer völlig andere Gefühle erzeugt. Nur eins ist sicher: Sobald Track 20 aus den Boxen ertönt, dürfte vor Erleichterung selbst beim Härtesten der Härtesten das Herz erweichen und eine Träne die Wange herunterkullern.

Persönliches Lieblingslied: Track 20 – Over The Smokestacks, Over The City [01:17] (Anhören)

Nach 20 Minuten voller Traurigkeit, in der jeder Funken Hoffnung im Keim erstickt wurde, endlich die Erlösung. Es geht aufwärts! Eine volle Minute lang. Langsam, zaghaft und mit sehr viel Vorsicht bewegt sich die Musik auf einen Höhepunkt zu – der aber dann doch nicht kommt. Stattdessen endet das Lied abrupt auf eine Art und Weise, die einem ins Herz sticht und fassungslos zurücklässt. Es ist fast so, als wolle der Komponist noch ein letztes Mal klarmachen, dass Fröhlichkeit zumindest auf dieser CD keinen Platz hat.

 

Stealth Inc 2 (Cover)

Stealth Inc 2 (Cover)

Stealth Inc 2: A Game of Clones (2014)

Komponist: Ricky Honmong (Stealth Bastard: Tactical Espionage Arsehole)
Umfang: 02:59:42 (47 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Bandcamp (7 US-Dollar)

Den Soundtrack zu Teil 1 hatte ich euch das letzte Mal ans Herz gelegt. Und er gehört definitiv immer noch zu meinen absoluten Dauerbrennern egal ob im Auto, auf der Arbeit oder daheim. Entsprechend skeptisch stand ich dem Nachfolgewerk gegenüber. Aber nach einigen Durchläufen bin ich auch mit diesem erneut fast vollständig elektronischen Album endlich so richtig warm geworden. Wie beim ersten Teil, ist das Grundmotiv “Schleichen”. Das heißt jedoch nicht, dass alles nur sanft und gemächlich daherkommt. Im Gegenteil sind selbst die langsamen Stücke klanglich hart. Anders als im vorherigen Album sind die Lieder jedoch durchaus etwas atmosphärischer angelegt und geben euch auch mal eine Pause. War im ersten Teil euer Adrenalinspiegel von Anfang bis Ende auf einem Dauerhoch, seid ihr zwar auch hier dauerangespannt aber eben nicht bis zur Zerreißgrenze. Das macht ihn entweder einfacher verdaubar (für “Normalos”) oder etwas gewöhnungsbedürftiger (Für Fans des Originals). Ein gelungenes Album ist es trotzdem.

Persönliches Lieblingslied: Track 05 – Attenz [03:29] (Anhören)

Dieses Lied ist aus meiner Sicht das Äquivalent zu Cut Throat aus dem ersten Album. Langsam, eingängig und ohne besondere Höhepunkte. Dafür aber knallhart (vor allem dank des Basses) und unerbitterlich. Da fühl ich mich definitiv gleich wie ein Agent, der durch feindliches Gebiet schleicht und den Tod hinter jeder Ecke vermutet.

 

There Came An Echo (Cover)

There Came An Echo
(Cover)

There Came An Echo (2015)

Komponist: Big Giant Circles (Extreme Roadtrip 2)
Umfang: 01:13:25 (21 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Bandcamp (7 US-Dollar)

Jimmy Hinson ist den meisten mehr für seine fantastischen Chiptune-Alben Impostor Nostalgia und The Glory Days bekannt. Dass der Herr auch den ein oder anderen Spielesoundtrack produziert hat, geht da ein wenig unter. There Came An Echo unterscheidet sich jedoch massiv von seinen bisherigen Werken und entspricht eher dem, was ich als klassischen Score bezeichne. Zwar greift er auch hier stark auf Elektronik zurück, schließlich reden wir von einem SciFi-Titel, doch es ist definitiv kein Chiptune zu hören. Stattdessen bestimmen Orchester-Elemente und sphärischer Gesang gemixt mit futuristische Tönen und etwas E-Gitarre das abwechslungsreiche und etwas erhabene Klangbild.

Persönliches Lieblingslied: Track 12 – Waiting For Fire [04:00] (Anhören)

Schon das Grundmotiv, so simpel es auch ist, zieht mich tief in dieses sanftere Werk hinein. Es hat etwas Leichtes, ja fast schon Befreiendes an sich. Sobald dann auch noch die zwischen traurig und hoffnungsvoll hin und her schwingende Geige einsetzt, hat es mich endgültig in seinen Bann gezogen. Die Wiederholung des Motivs in den zaghaften Toneinlagen verstärkt zusätzlich das schummrige Gefühl beim Anhören.

 

Ich wünsche wie immer viel Spaß beim Reinhören und freue mich natürlich über eure eigene Meinung zu den vorgestellten Soundtracks. Musik ist schließlich immer ein äußerst subjektives Erlebnis. Was mir gefällt, kann bei euch Blutungen in den Ohren auslösen (hoffentlich nicht!). Und selbstverständlich bin ich immer offen für Vorschläge, was ich mir auch noch unbedingt anhören sollte!

Als ich vor neun Monaten den letzten Eintrag dieser Art verfasst hatte, erwähnte ich, dass meine Sammlung an Spielesoundtracks mittlerweile über 750 Alben umfasst. In der Zwischenzeit ist die Sammlung bereits auf 846 Stück angewachsen. Humble Bundle, Game Music Bundle (im letzten Bundle waren 19 Soundtracks enthalten!), die generell gestiegene Bereitschaft von Entwicklern ihren Spielen wieder vermehrt einfach so die Soundtracks beizulegen (zumindest auf Steam) sowie die Möglichkeit dank Shops wie Bandcamp oder iTunes selbst als Publisher aufzutreten – so einfach war es noch nie an die begehrten Tracks zu kommen und ihnen auch außerhalb des Spiels zu lauschen und gleichzeitig den Komponisten zu unterstützen (früher hat man die Tracks einfach aus den Spieldateien “gerippt”).

Selbstverständlich ist unter dem großen Angebot auch so einiger Schund (egal ob AAA-Titel oder Indie-Werk). Speziell bei den Bundles ist die Hit/Miss-Rate zwischen langweiligem Gepiepse und epischem Meisterwerk eher negativ. Aber für jeden Soundtrack, den ich nur einmal grad so ertrage (ja, du bist gemeint Jeremy Soule), gibt es eine Überraschung (weil ich vom dazugehörigen Spiel noch nie gehört habe), die anschließend tagelang im Auto, auf der Arbeit und Zuhause hoch- und runterläuft. Entsprechend lassen wir heute mal den Mainstream komplett außen vor und widmen uns ausschließlich fünf gelungenen Indie-Werken. Stellt euch also ein Glas Wein bereit, zieht das T-Shirt mit dem ironischen Insider-Spruch an, setzt eure Hipster-Brille auf und lasst euch berieseln!

Famaze (Cover)

Famaze (Cover)

Famaze (2013)

Komponist: Disasterpiece (Bit.Trip Presents Runner 2: Future Legend of Rhythm Alien)
Umfang: 00:22:59 (17 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Bandcamp (4 US-Dollar)

Rich Vreeland, besser bekannt als Disasterpeace, ist in der Indie-Szene schon lange ein bekannter Name (sein erstes Werk erschien 2007). Er arbeitet hauptsächlich mit Elektronik, ist aber kein klassischer Chiptune-Künstler, wenngleich auch er auf den ein oder anderen Klassiker aus der 8bit- und 16bit-Ära zurückgreift, um sich Inspiration zu holen. So erinnert das Stück The Knight auf diesem Album überrascht stark an George Alistair Sangers Kompositionen für Wing Commander und Into The Maze könnte so auch in einem Westwood-Rollenspiel oder Sierra-Adventure (King’s Quest vermutlich) vorkommen. Aber auch insgesamt weckt das Werk Erinnerungen an vergangene Fantasy-Rollenspiele ohne aber großartig in das übliche und oftmals nervtötende Nintendo-Gepiepse zu verfallen. Stattdessen wird Altes in modernem Gewand präsentiert und zu einem angenehmen Hörerlebnis geformt.

Persönliches Lieblingslied: Track 10 – The Laboratory [01:15] (Anhören)

Ein kurzes aber dafür äußerst tragisch klingendes Stück, das bei mir sofort Erinnerungen an Ben Crossbones Score zu Organ Trail weckt aber im Vergleich sauberer, klarer und damit auch ein Stück weit interessanter klingt. Das simple Motiv mit seiner Mischung aus Elektronik und Klavier bohrt sich sofort in meinen Kopf, erzeugt ein Gefühl von Anspannung und Furcht und lässt mich mit der spannenden Frage zurück, was im namensgebenden Labor gerade passiert ist während im nachfolgenden Stück sphärische und stark dissonante Töne auf mich einströmen.

 

Interstellar Marines: The Begining (Cover)

Interstellar Marines:
The Begining (Cover)

Interstellar Marines – The Beginning (2012)

Komponist: Nicolai Grønborg
Umfang: 00:34:48 (9 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Amazon (8,49 Euro)

Der Name ist Programm und das Ergebnis im Vergleich zu den anderen vorgestellten Soundtracks ein eher klassisches Orchesterwerk. Ein klassischer Orchester-Sound mit einem Hauch Elektronik und viel epische Schwere wie man sie aus dem Bereich der Militärmusik (inklusive diversen Choreinlagen) erwarten euch auf diesem Album. Speziell Prologue könnte ohne Probleme als Einstieg für den nächsten Brad-Pitt-im-zweiten-Weltkrieg-Blockbuster dienen – was ich aber an dieser Stelle nicht negativ meine. Ich möchte damit stattdessen ausdrücken, dass Grønborgs Werk sich auf einem hohen Niveau bewegt und der traditionellen Soundtrack-Kurve aus starkem Einstieg, sanften Mitteltönen und erinnerungswürdigem Finale folgt, die euch die 35 Minuten lang locker bei der Stange hält.

Persönliches Lieblingslied: Track 07 – Ray Of Hope [03:01] (Anhören)

Bereits das Intro weckt starke Erinnerung an Deus Ex und schafft es so mich sofort tiefer in diese Science-Fiction-Welt hineinzuziehen, bevor das Motiv fast vollständig in den Hintergrund verschwindet, um dem klassischen Sound eines Two Steps From Hell Platz zu machen und eine sanfte, unterschwellige Dramatik zu erzeugen. Und das gefällt mir offensichtlich immer gut.

 

Light (Cover)

Light (Cover)

Light (2014)

Komponist: Gavin Harrison (Blast Em!)
Umfang: 00:35:49 (9 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Bandcamp (3,49 Britische Pfund)

Der Untertitel dieses Spiels aus dem Hause Team17 ist “Sneak – Hack – Steal” entsprechend ist es wenig verwunderlich, dass euch auf diesem Album eher atmosphärische Elektronik erwartet – mit einem leichten TRON-Cybertouch. Vergleiche zu Introversions Uplink sind angemessen, allerdings ist Harrisons Werk im Vergleich dann doch dynamischer und, im Vergleich, actionreicher. Während euch Introversion das Gefühl geben wollte in einem stillen Kämmerlein heimlich vor euch hinzuhacken, geht Light mehr den Hollywood-Weg und macht aus dem Rumschleichen und Hacken ein nervenaufreibendes Katz-und-Mausspiel. Das spiegelt sich entsprechend auch im Soundtrack wieder, der neben den eher gemächlicheren aber spannungsgeladenen Stücken wie Consciousness auch schnelleres Material wie Escape zu bieten hat und damit einen starken Kontrast zu meinem Allzeitklassiker Uplink bildet.

Persönliches Lieblingslied: Track 09 – Light (Instrumental) [03:52] (Anhören)

Nichts gegen Rachel Dey, sie hat eine wundervolle Stimme, aber die Instrumental-Version des Themes gefällt mir dann doch noch ein gutes Stück besser. Sie kommt von allen Stücken am nächsten an das heran, was ich dank Introversion mittlerweile in einem Hacking-Spiel erwarte: Ruhige oder gar beruhigende, monotone Motive ohne große Höhepunkte, die es aber dennoch schaffen abwechslungsreich zu wirken. Das verträgt sich einfach nicht mit viel Gesang (Chor ist im Hintergrund hier und da leicht zu hören).

 

Stealth Bastard (Cover)

Stealth Bastard (Cover)

Stealth Bastard: Tactical Espionage Arsehole (2012)

Komponist: Ricky Honmong und Samuel Robinson
Umfang: 01:28:31 (24 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Bandcamp (5 US-Dollar)

Noch ein Titel der sich mit dem Thema “Schleichen” beschäftigt und entsprechend schon fast klischeehaft von Elektronik dominiert und in den hinteren Abschnitten des Albums sogar äußerst Chiptunig wird. Man könnte fast meinen einen roten Faden zu entdecken. Ricky Honmong und Samuel Robinson legen jedoch eine weit härtere Gangart ein als Gavin Harrison bei Light. Der Stealth Bastard ist für Kleinigkeiten offensichtlich nicht zu haben, sondern gibt immer alles. Entsprechend sind selbst die ruhigeren Momente mit extrem basslastigen Beats hinterlegt und äußerst dynamisch. Die rund 1 1/2 Stunden kommt ihr somit nie richtig zur Ruhe. Es fängt hart an und hört genauso auf und zwar ohne große Pausen, um dem Adrenalinspiegel die Chance zu geben sich wieder ein wenig zu beruhigen. Dennoch klingen die Stücke erfreulich unterschiedlich und sind nicht einfach nur ein Bassgewitter nach dem anderen.

Persönliches Lieblingslied: Track 02 – Cut Throat [03:42] (Anhören)

Eines der vergleichsweise ruhigeren Stücke auf dem Album, erwartet euch ein eingängiges und spannungsgeladenes Motiv, das gelungen den Ton für das restliche Werk setzt und gleichzeitig etwas an Hotline Miami erinnert. Auch der Name passt perfekt zu diesem Vergleich zwischen dem kaltblütigen Psychopathen und dem nicht weniger gnadenlosen Schleicher auf seiner Mission, die beide gezielt und ohne Rücksicht auf Verluste ihrem Tagewerk nachgehen.

 

Zombies (Cover)

Zombies (Cover)

Zombies / Corporate Lifestyle Simulator (2012)

Komponist: Bignic (Zenzizenzic)
Umfang: 01:55:26 (36 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Bandcamp (5 US-Dollar)

Dieser Score ist so abstrus wie das Spiel (alle Manager sind plötzlich Zombies und ihr seid der einzige Angestellte, der in der Lage ist das Büro zu säubern), für den er komponiert wurde und vereint die unterschiedlichsten Stile nicht nur auf der CD, sondern innerhalb der einzelnen Stücke. Von Rock über Funk, Pop und Elektro hin zu Dance, Dubstep und Chiptune ist alles vertreten (inklusive einer Vielzahl unterschiedlicher Instrumente), was sich halbwegs gut kombinieren lässt. Dabei ist der grundlegende Stil, anders als man vielleicht beim Titel zuerst vermuten mag, definitiv eher leichtherzig und nur hier und da mit traurigen Untertönen besetzt. Das macht den Score zusammen mit der grundlegenden Abwechslung, die er in den 2 Stunden bietet, zu einem leicht verdaubaren Hörerlebnis (lasst euch vom Kopfhörer-zerstörenden Intro des Main Theme nicht irritieren!) bei dem man locker ein paar Zombies töten oder zumindest die Wohnung säubern kann. Unbedingt mal reinhören – und das Spiel ist auch ganz nett.

Persönliches Lieblingslied: Track 03 – Purpose [03:50] (Anhören)

Ich habe zwar keine Ahnung von Clubs, behaupte aber mal, dass dieses Lied durchaus als eine Art Party-Song durchgehen könnte (trotz des etwas düsteren Grundmotivs). Der piepsige Refrain ist zwar mitunter etwas anstrengend für die Ohren, das hält mich aber nicht wirklich davon ab automatisch und unbewusst meinen Körper beim Hören in Bewegung zu setzen. Und mehr muss es ab und zu gar nicht sein.

 

Ich wünsche viel Spaß beim Reinhören und freue mich über eure Meinung zu den vorgestellten Alben (Disclaimer: Ich nehme mir selbstverständlich bei negativer Kritik das Recht heraus euch als Kunstbanause zu beschimpfen, der keine Ahnung von guter Musik hat :smile: ). Gleichzeitig freue ich mich immer über eure Hörtipps. Also nicht scheu sein und eure Lieblingsmugge in die Kommentare packen! Auch ich kenne bei weitem noch nicht alles.

Ich erzähle euch ja gerne von Scores zu Spielen. Also den Musikalben, die explizit für den jeweiligen Titel komponiert wurden. Aber auch wenn mittlerweile gefühlt 99,9% meiner Musiksammlung aus solchen Alben besteht, höre ich ebenso noch andere Sachen. Darunter auch das ein oder andere spieleunbahängige Projekt eines Komponisten. Entsprechend heute mal drei klare Empfehlungen in diese Richtung, in die ihr zumindest mal reinhören solltet egal wie stark eure Abneigung gegen “Midi-Gepiepse” ist:

The Glory Days

The Glory Days

The Glory Days

Komponist: Big Giant Circles
Umfang: 01:48:29 (21 Lieder plus 11 Bonustracks)
Bezugsquelle: Bandcamp (10 US-Dollar)

Jimmy Henson, besser bekannt als Big Giant Circles, ist mittlerweile ein Schwergewicht in der Branche. Unter anderem an Borderlands 2, Call of Duty: Black Ops 2 und sogar Mass Effect 2 (was ihm eine BAFTA-Nominierung für den besten Soundtrack einbrachte) war er beteiligt. Doch seinen Fans ist er am besten bekannt für sein erstes Solo-album, Impostor Nostalgia (UNBEDINGT auch reinhören!). The Glory Days ist nun sein, über Kickstarter finanziertes, Nachfolgewerk. Und holla die Waldfee, hat sich die Investition gelohnt, um hier mal ganz unvoreingenommen zu urteilen (habe den Kickstarter nicht unterstützt!). Henson hat sich von allem und jedem Inspirationen geholt, sie in seinen ganz eigenen Stil verpackt und so ein extrem abwechslungsreiches Hörerlebnis voller Chiptune, Elektronik und Rockmusik gebastelt. Erinnert der Einstieg “Go For Distance” noch stark an die Werke von Anamaniguchi, erwartet euch bei “Houston” (wie der Name schon andeutet) eine Art Chiptune-House während “Vindicate Me (Instrumental)” mit einem Mix aus Chiptune, Elektronik und Spielesounds wohl den härtesten Track des Albums bildet. Langweilig wird hier nur denen, die Lieder ohne Gesang nicht mögen.

Persönliches Lieblingslied: Track 8 – Gront Is A Muppet [3:34] (Anhören)

Es braucht oft nicht viel, um mich glücklich zu machen wie JakillSlavik auch schon zu meiner Liebe des Scores zu Battlefield: Bad Company meinte. Und auch “Gront Is A Muppet” ist im Vergleich zu manch anderem Track auf diesem Album ein eher einfach gestricktes Werk. Aber eben ein Werk mit einem äußerst eingängigen Beat und einem fröhlicheren Grundton, das vielleicht nicht das Blut in Wallung bringt aber zumindest die Füße zum Wippen. So mag ich meine Chiptunes (wie ihr auch weiter unten seht).

 

Curious Merchandise

Curious Merchandise

Curious Merchandise

Komponist: Ben Prunty
Umfang: 00:58:14 (18 Lieder)
Bezugsquelle: Bandcamp (4 US-Dollar)

Den meisten wird Ben Prunty vermutlich als der Komponist hinter dem unverkennbaren Sound von FTL: Faster Than Light bekannt sein. Dieses sanfte und eher beruhigende “Elektronikgedudel” erwartet euch auch auf seinem zweiten Soloalbum (nach Chromatic T-Rex). So einige Lieder erinnern frappierend an seine Werke für den Rogue-like, sind aber doch anders genug um nicht als pure Wiederholung zu wirken. Aber auch sonst erwartet euch ein eher geruhsames Hörerlebnis (mit wenig “Gepiepse”). Der “Ghost Jazz” genannte Einstieg gibt ganz klar den Ton und das Tempo für ein Album vor, auf dem selbst ein etwas schnellerer Titel wie “Tribal Crisis” einem plötzlich extrem hart vorkommt. Ganz klar ein Werk zum Ausspannen, nebenbei Arbeiten oder, ganz modern, Minecraft spielen.

Persönliches Lieblingslied: Track 14 – Canister Perplexing [3:53] (Anhören)

Es handelt sich hier um ein Lied, dass ich vermutlich nur aus einem Grund mag: Es erinnert mich massiv an die Scores zu American McGee’s Alice und Alice: Madness Returns. Im Prinzip wird die vier Minuten lang immer und immer wieder nur das gleiche verstörende Grundmotiv wiederholt. Nur die Instrumente und die Tonlagen ändern sich. Ansonsten bleibt es ohne einen wirklich fest definierbaren Höhepunkt. Trotz könnte ich (und tue es auch) nur dieses Stück den ganzen Tag hören. Sehr komisch.

 

Adventures in Pixels

Adventures in Pixels

Adventures in Pixels

Komponist: Ben Landis
Umfang: 00:43:08 (20 Lieder)
Bezugsquelle: Bandcamp (Name your price)

Ben Landis ist technisch gesehen kein Spielekomponist. Tatsächlich schreibt er Pop-Rock-Songs für weibliche Künstler. Ist also vom Thema “Spiele” normalerweise ungefähr so weit entfernt wie der durchschnittliche Politiker im Bundestag. Mit Adventures in Pixels hat er sich jedoch erfolgreich in das Genre der Chiptune-Musik vorgewagt. Das Besondere an diesem Album ist, dass es tatsächlich von Anfang bis Ende eine durchgängige (Klischee-)Fantasy-Geschichte vom kleinen Helden, der auszieht den Bösewicht zu bezwingen erzählt. Den dazugehörigen Comic, in dem ihr quasi zur Musik lest, gibt es allerdings nur beim Kauf auf iTunes was etwas schade ist. Glücklicherweise tut dieser Umstand dem Hörerlebnis keinen Abbruch stattdessen erwartet euch ein munter launiges Chiptune-Hörerlebnis voller Abwechslung und schlicht schöner Wohlfühl-Musik, das nicht nur für Kinder sehr gut geeignet ist.

Persönliches Lieblingslied: Track 17 – Breakthrough [3:20] (Anhören)

Das gesamte Album besteht genau genommen nur aus “Happy Tracks”, also freundlichen und/oder munteren Lieder. “Breakthrough” ist, passend zur Geschichte natürlich, aber ganz klar der Höhepunkt der Wohlfühlorgie. Auch ohne Comic kann ich mir beim Anhören genau vorstellen wie der Bösewicht endlich im Dreck liegt, sich alle um den Helden versammeln und am besten in einer Montage alle das Feiern anfangen bevor langsam aber sicher die Credits anlaufen. So könnte gerne jedes Spiel aufhören (ja, auch aus dem Survival-Horror-Genre :smile: ).

 

Ich wünsche viel Spaß beim Reinhören!

Über ein Jahr ist es schon wieder her, dass ich euch fünf empfehlenswerte Scores zu Videospielen aus meiner umfangreichen Kollektion vorgestellt habe. Angesichts von mittlerweile über 750 Alben natürlich eine extrem lange Zeit, auch wenn ich bei den NOCAs immer ein paar erwähne. Erwartet jedoch genau aus diesem Grund keine Musikempfehlungen aus dem Jahr 2014. Erst müssen die NOCAs vergeben werden, dann kann ich das, was übrig bleibt gesondert erwähnen :smile: . Stattdessen habe ich mich einfach mal wieder wahllos ins Meer gestürzt und für euch diese fünf gelungenen Alben rausgefischt. Da ist sicherlich wieder irgendetwas für euch dabei. Wie immer gilt: Meine Aussagen beziehen sich logischerweise nur auf die Version des Soundtracks, die ich besitze. Die kann von der unter der Bezugsquelle verlinkten abweichen.

ANNO 2070 Eco

ANNO 2070 Eco

ANNO 2070 Tycoon

ANNO 2070 Tycoon

ANNO 2070 (Eco & Tycoon)

Komponist: Dynamedion (The Elder Scrolls Online, Darksiders: Wrath of War)
Umfang: 02:17:02 (64 Lieder auf 2 CDs)
Mögliche Bezugsquelle: Amazon (9,99 Euro; 80 Tracks auf 3 CDs – enthält zusätzlich Lieder aus dem Addon)

Spielerisch mögen sich die beiden Fraktionen Eco und Tycoon nicht großartig unterscheiden. Die beiden CDs tun es aber auf jeden Fall. Während euch bei “Eco” eher sanfte, sphärische (dank des Chors) und klassische Orchesterklänge erwarten, geht es bei “Tycoon” eindeutig sehr industriell zu, wenngleich beide auch viel mit elektronischen Klängen arbeiten. Dabei werden Gedanken an Frank Klepackis Monsterwerk Universe At War wach mit seinen drei CDs, die untereinander völlig andersgeartete Stile boten. So extrem weit geht Dynamedion dann zwar doch nicht. Die Unterschiede sind jedoch definitiv hörbar zwischen den einlullenden Tönen der Baumkuschler und der, dank E-Gitarre und Trommeln, wesentlich härteren Gangart (auch der Chorgesang nimmt an Schärfe zu) der Konzerne.

Persönliches Lieblingslied: Eco – Track 29 – What A Glorious View (Anhören)

Wer hat da Two Steps From Hell gesagt? Nun, tatsächlich erinnert dieses Stück sobald die Geigen einsetzen frappierend an so manches Stück vom Album “Skyworld” aus dem Trailerhaus. Doch wie heißt es so schön? Lieber gut kopiert als schlecht selbst gemacht und “What A Glorious View” ist definitiv kein schlechtes Stück. Das langsame Erstarken der Musik hin zum abschließenden Höhepunkt mit dem Einsetzen des Chors ab der Hälfte führt zu einer angenehmer Gänsehaut bevor das Album mit der Ballade “God Smiles” dann sein Ende findet.

 

Battlefield: Bad Company

Battlefield: Bad Company

Battlefield: Bad Company

Komponist: Mikael Karlsson (Battlefield: Bad Company 2)
Umfang: 00:20:51 (14 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Amazon (6,99 Euro; nur eine EP mit Variationen der vier Hauptlieder)

Militärmusik mal anders. So lässt sich dieser Score wohl am besten zusammenfassen. Mikael Karlsson geht definitiv etwas andere Wege auf diesem Album indem er Trommeln, Kontrabass, Cello und Violinen in fast allen Stücken und in den unterschiedlichsten Tempi den Vorrang gibt und dadurch ein durchweg äußerst dramatisches und Adrenalin-förderndes Hörerlebnis schafft. Aber auch die “normalen” Lieder, in denen klassisches Orchester zum Einsatz kommt und die noch am ehesten an Battlefield 1942 erinnern können sich hören lassen und fügen sich passend in das leider relativ kurze Gesamtwerk ein. Veteranen werden außerdem zu schätzen wissen wie gekonnt Karlsson mit dem Battlefield-Motiv spielt und es immer und immer wieder an unerwarteten Stellen ertönen lässt.

Persönliches Lieblingslied: Track 02 – Battlefield Theme (Anhören)

Die beste Interpretation von Joel Erikssons Thema (Battlefield 1942), die es gibt. Punkt. Da braucht ihr erst gar nicht das Diskutieren anzufangen. Da kann der Elektronik-Müll bei Teil 3 und 4 nicht einmal Ansatzweise mithalten. Der Einsatz des Kontrabass passt wie die Faust aufs Auge zum treibenden Grundmotiv und die dominanten Violinen unterstützen perfekt die dadurch erzeugte Dramatik. Hier wird nicht lange gefackelt, sondern sofort Tatsachen geschaffen.

 

Die Sims 3

Die Sims 3

Die Sims 3

Komponist: Steve Jablonsky (Gears of War, Prince of Persia: The Forgotten Sands)
Umfang: 00:49:57 (17 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Amazon (9,89 Euro)

Die Scores zu den Die Sims-Spielen sind schon immer, thematisch bedingt, eher Feel-Good-Hörerlebnisse. Hier dürft ihr keine große Dramatik oder Epik erwarten, sondern einfach nur ein schönes und beruhigendes Hörerlebnis. Waren es im ersten Teil noch Jerry Martins fantastische Klavier- und Jazz-Klänge (Ernsthaft: Wer Build 1 noch nie gehört hat, hat was verpasst!), orientiert sich Jablonsky mehr an Mark Mothersbaugh Kreationen für Teil 2. Eine größere Vielfalt an Instrumenten und ein paar seichte Choreinlagen (nein, nicht in Simlisch aber trotzdem Kauderwelsch) hier und da geben seinen Werken im Vergleich ein etwas größeres Gefühl von Breite ohne ihnen aber dieses Stück Fröhlichkeit und Freiheit zu nehmen, das man von so einem Werk erwartet. Denkt an einen leichtherzigen Film wie der Klassiker Singin’ in the Rain. Der lässt euch genauso wie dieser Score am Ende irgendwie zufriedener und ausgeglichener zurück (solltet ihr nicht irgendein Emo oder Gothic sein, der jedwede positiven Emotionen nicht verarbeiten kann :smile: ) ohne euch zu langweilen.

Persönliches Lieblingslied: Track 01 – The Sims Theme [01:57] (Anhören)

Dieses Lied könnte ich mir genauso auch in einem SimCity-Titel vorstellen. Ich muss sofort nach den ersten, temporeichen Klängen an die Montage einer geschäftigen Stadt bei sonnigem Wetter denken in der sich Menschen und Autos geschäftig hin- und herbewegen und wir uns in einer Kamerafahrt von der Straße in Geschäfte/Büros und wieder hinausfliegen. Oder besser noch: Wir folgen Jemanden quasi so SitCom-Intro-mässig auf seinem Weg durch eine Großstadt bei sonnigem Wetter. Zooms auf Fahrradkuriere, fröhlich grüßende Menschen, die ihrem Tagewerk nachgehen, Geschäfte, die geöffnet werden und so weiter und so fort bis er dann im ersten Set der heutigen Folge ankommt. Und mir gefällt dieses Filmchen in meinem Kopf bei jedem Anhören wieder richtig gut.

 

Electronic Super Joy

Electronic Super Joy

Electronic Super Joy (Part I & II)

Komponist: enV
Umfang: 01:06:41 (22 Lieder auf 2 CDs)
Mögliche Bezugsquelle: Bandcamp (Part I) und Bandcamp (Part II) (je 4 US-Dollar)

Das Spiel habe ich schon lange wieder beiseite gelegt und auf dem Papier bietet auch der Score absolut nichts, was mich normalerweise “an macht” (um bei der Thematik des Spiels zu bleiben). Entsprechend schwer tue ich mich tatsächlich ihn zu beschreiben denn ich kenne mich in diesen Genres der elektronischen Musik überhaupt nicht aus. Ist es Techno? Ist es Dubstep? Ist es House? Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Von den verschiedenen Untergenres (ist Trance ein Untergenre von Techno oder schon wieder sein eigenes Genre?) will ich erst gar nicht Anfangen. Wahrscheinlich ist es irgendwo ein Mainstream-Mix aus allem bei dem jeder “echte” Fan nur mit der Nase rümpft (icezolation hat es schon getan :smile: ). Mich hat das Werk jedoch extrem in seinen Bann gezogen. Die (aus meiner Sicht) durchweg harten Beats bringen das Blut so stark in Wallung, dass ich gar nicht umherkomme auch meinen Körper in Bewegung zu setzen. Gleichzeitig ist es eben nicht das (aus meiner Sicht) immer gleiche monotone “bummbumm” was ich sonst so mit dieser Art von Musik assoziiere. Stattdessen sind die Lieder allesamt abwechslungsreich und sehr unterschiedlich gestaltet und zwar selbst der als “Generic Techno” titulierte Track 9 auf CD 1.

Persönliches Lieblingslied: Part I – Track 03 – This Sound [03:49] (Anhören)

Der (aus meiner Sicht) härteste der 22 Tracks auf beiden CDs. Ein extrem schwerer Bass und ein eingängiges und simples Klangmotiv (es sind im Prinzip wirklich immer nur die gleichen acht Beats) führen nach dem kurzen Einstieg sofort zu knapp 4 Minuten langem Extrem-Headbangen nur unterbrochen vom einen oder anderen (genretypischen?) Drop, das mich als Hörer völlig ausgepowert zurücklässt obwohl wir uns erst am Anfang des Albums befinden aber gleichzeitig auch in die richtige Stimmung für das restliche Hörerlebnis versetzt.

 

Journey: TransfigurationJourney: Transfiguration

Komponist: Austin Wintory (Monaco: What’s Yours Is Mine, flOw)
Umfang: 00:27:40 (6 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Bandcamp (4 US-Dollar)

Schon der eigentliche Score zu Journey ist ein angenehmes und eher sanfteres Hörerlebnis, das aber nicht den Fehler begeht in langweiliges Hintergrundgeblubber zu versinken und durchaus einige Höhepunkte zu bieten hat. Transfiguration geht nun einen Schritt weiter. Wintory nahm sich die sechs wichtigsten Lieder seines Hauptwerks her und setzte sie für Klavier um. Das Ergebnis ist ähnlich wie bei den Piano Collections von Final Fantasy und Kingdom Hearts ein gelungenes Klassikkonzert welches abwechslungsreich und fast perfekt zusammenhängend arrangiert ist und anders als die Konkurrenz vor allem aufgrund der Kürze gar nicht erst in die Versuchung kommt irgendwelche unnützen Füller einbauen zu müssen. Stattdessen hält euch Wintory die vollen 30 Minuten problemlos mit seinem Fingerspiel bei der Stange.

Persönliches Lieblingslied: Track 04 – Final Confluence [02:14] (Anhören)

Wintory bewegt sich von der ersten Sekunde an auf klassischer Weise einem massiven Höhepunkt zu, der auch relativ zügig erreicht wird – das Lied ist eines der kürzesten des Albums. Das Klavierspiel wird facettenreicher und schneller und bremst dann plötzlich wieder ab. Keine sanfte Zurückführung. Nein, ein quasi abrupter Tempi-Wechsel zum krassen Gegensatz und einer Tendenz in der zweiten Hälfte noch langsamer, noch leiser zu werden und so zu einem perfekten Übergang in die Apotheosis zu werden.

 

Ich wünsche viel Spaß beim Reinhören! Wie immer freue ich mich sowohl über eure Meinung zu den gewählten Alben als auch über Hörtipps eurerseits. Also nicht lange zögern und in die Tasten greifen! Wer weiß: Vielleicht entdecke ich auch noch einen absoluten Geheimtipp.

Es gibt einen Punkt, an dem fängt selbst der intelligenteste Mensch an den Überblick zu verlieren. Vor allem, wenn die bereitgestellte Projektseite dafür nur eine rudimentäre Übersicht bietet. Deswegen gibt es seit gestern eine weitere Unterseite hier beim Christoph. Diese findet ihr unter dem Menüpunkt “Christophs Ecke” und nennt sich einfach und simpel Kickstarter. Dahinter versteckt sich, wie der Name vermutlich schon andeutet, eine Übersicht über alle Kickstarter-Projekte inklusive Links zu den Projektseiten, die ich unterstütze/unterstützt habe.

Die Infos

GhostControl Inc. (Herstellerbild)

GhostControl Inc. (Herstellerbild)

Aktuell sind dort 105 Projekte zu finden von denen 83 auch wirklich ihr Geldziel erreicht hatten und tatsächlich abgeschlossen sind davon derzeit erst 21 (plus immerhin 22 Stück mehr oder weniger stark spielbare). Es ist also einiges was ich so im Auge behalten muss, deswegen ist die Liste tatsächlich erst einmal vor allem für mich, um einfach und schnell einen Überblick zu bekommen und die Frage beantworten zu können “Muss ich mir so langsam Gedanken machen, oder läuft die Sache halbwegs?”. Ich habe schließlich schon lange aufgehört wirklich jede Benachrichtigungsmail wirklich komplett zu lesen beziehungsweise gar in den Foren und auf den Blogs der Entwickler mitzumachen. Da wäre ich mit nichts anderem mehr beschäftigt. Ich muss allerdings sagen, dass bei 83 finanzierten Projekten nur ein wirklicher Rohrkrepierer dabei (High Score – 3rd Edition) bei dem ich nicht glaube, dass überhaupt noch irgendwas rauskommen wird. Bei allen anderen war ich vielleicht nicht mit dem Ergebnis wirklich glücklich (Ouya, GhostControl Inc.) und frage mich warum ich es überhaupt unterstützt habe oder das Handling lässt etwas zu Wünschen übrig. Aber es tut/tat sich zumindest was und es scheiterte nicht schon direkt nachdem das Geld auf das Konto des Projektinitiators gewandert ist.

Für euch ist hingegen vielleicht interessant zu sehen welche Art von Projekten ich so unterstütze (natürlich größtenteils Spiele) und die zeitlichen Zusammenhänge auf einen Blick zu haben (es ist beispielsweise schon ein wenig krass wie viele 2012er Projekte immer noch nicht fertig sind). Außerdem liefere ich euch als zusätzliche Information bei abgeschlossenen Projekten eine Wertung im bekannten Sics-Format. Diese ist eine Kombination aus Produktbewertung und Kickstarterhandling also wie ist das Backermanagement während der Entwicklung gelaufen und wie gut ist das Endprodukt. Vielleicht muss ich das aber am Ende doch noch splitten. Da warte ich jedoch erst einmal eure Rückmeldung ab. Als kleine Hilfestellung zur Deutung der Wertung dient allerdings auch der Bemerkungstext, wo ich dann auch noch einmal kurz ein bisschen auf die Wertung eingehe. Bei allen anderen findet ihr hier vor allem weitere Erläuterungen dazu worum es sich überhaupt bei dem Ding handelt.

Diese Unterseite ist vermutlich auch die bessere Lösung als mein letztjähriger Versuch mit der Kickstarter-Nachlese. Da war die Resonanz von euch ja eher verhalten :smile: . Meinungen dazu aber wie immer in die Kommentare.

Klassische Musik

Meistersingerhalle  Nürnberg

Meistersingerhalle Nürnberg

Da die Seite jetzt schon fast voll ist, nutze ich mal die Gelegenheit wieder ein bisschen über alles Mögliche zu Blubbern. So war ich beispielsweise am Freitag zum zweiten Mal im großen Saal der Meistersingerhalle und habe der Staatsphilharmonie Nürnberg gelauscht. Letztes Mal gab es die Sinfonien Nr. 4 und 8 vom Tschechen Antonín Dvořák unterbrochen von Gustav Mahlers (Österreicher) “Lieder eines fahrenden Gesellen”. Letzteres hat mir allerdings überhaupt nicht gefallen, was am Tenorgesang lag. Nichts gegen den männlichen Sänger. Der hat bestimmt seine Sache super gut gemacht. Aber die dazugehörigen Texte sind meiner Meinung nach flacher als der schlechteste Schlagerausstoß und die werden nicht dadurch besser, dass man sie auf höchster Lautstärke (man muss ja die Musik übertönen) in den Saal “schreit”. Da war ich wirklich froh, als wieder Dvořák mit seiner von Ungarn inspirierten Musik drankam. Ja, ich weiß: Ich bin ein Kunstbanause :smile: .

Am Freitag stand nun die Frage “Typisch Deutsch?” im Raum mit Johannes Brahms Klavierkonzert Nr. 2 und Paul Hindemiths Sinfonie “Mathis der Maler”. Der Pianist im Klavierkonzert war definitiv sehr intensiv bei der Sache. Noch intensiver als ich wenn ich voll am Zocken bin (Stichwort Froschmund). Am Anfang ging das sogar soweit, dass deutlich komische Geräusche aus seinem Mund hörbar waren. Das legte sich aber zum Glück schnell wieder. Glaube nämlich nicht, dass die Brahms vorgesehen hatte. War entsprechend etwas unfreiwillig komisch, lenkte aber am Ende nicht vom gelungenen Hörerlebnis ab. Auch Hindemiths Werk war schön anzuhören (ohne Klavier) und man konnte tatsächlich die unterschiedlichen religiösen Motive (es geht um drei Bilder auf dem berühmten Isenheimer Altar, der heute in einem Museum im elsässischen Colmar steht) sehr gut raushören. Definitiv nette zwei Stunden voller klassischer Musik. Und ja: Ich gehe selbstverständig im Anzug dahin im Gegensatz zu manch anderem!

Ende April findet nun das nächste Konzert statt unter anderem mit einem Werk von Richard Strauss und einer Uraufführung von Jan Müller-Wielands “Doppelkonzert für zwei Klaviere und Orchester” (sehr sperriger Titel). Die 100 Euro (die teuersten Plätze ausgewählt :smile: ) für vier Konzerte habe ich nach der Halbzeit auf jeden Fall noch nicht bereut und kann die Sache nur empfehlen.

Spiele

Abseits meiner Versuche mich Intellektuell zu geben, beschäftigen mich derzeit aber natürlich auch weiterhin so einige Videospiele. Ja, ich weiß: “Spiel doch eins am Stück durch statt zwanzig gleichzeitig”. Ich brauche halt ab und zu etwas Abwechslung entsprechend sieht mein Programm derzeit so aus:

Darksiders (Herstellerbild)

Darksiders (Herstellerbild)

Darksiders: Ja, ich habe Teil 1 (und auch Teil 2) bis heute nicht durch. Und das, obwohl Teil 1 2010 für einen NOCA nominiert war (aber gegen Prince of Persia: Die vergessene Zeit verlor) und Teil 2 diesen 2012 dann endlich gewann (die Konkurrenz war aber auch schwach in dem Jahr). So wusste ich bislang tatsächlich nicht, dass sich Darksiders im letzten Drittel bei Portal bedient und euch eine entsprechende Fähigkeit gibt. Sehr interessant. Aber auch der Rest des Spiels hat sich immer noch gut gehalten (abseits der weiterhin bestehenden Achievementprobleme und einer Begrenzung der Auflösung auf 1920×1080, wenn man nicht auf einen Hexeditor zurückgreift). Allerdings verstehe ich aktuell noch nicht die Spielzeitangaben von rund 22-25 Stunden. Ich bin jetzt in Kapitel 5 von 6 und Steam zeigt erst 11 Stunden an. Glaube also nicht, dass ich die 20 überschreiten oder überhaupt annähernd erreichen werde. Schon ein wenig komisch, aber auch nichts großartig Neues. Ich spiel ja auch ein Dragon Age II in 35 Stunden durch während andere 80 brauchen :smile: .

Battlefield 4: Nachdem mich Teil 3 vor allem aufgrund technischer Probleme (es stürzte immer ab) nicht begeistern konnte, hat mich Teil 4 tatsächlich wieder für die Serie begeistern können. Es sieht fantastisch aus, ja eigentlich sogar zu gut weil man Gegner teilweise echt schwer sieht und die Zerstörung des Schlachtfelds macht Laune und hat echte Auswirkungen auf das Spiel und in meiner Rolle als Assault-Medic, der dort hilft wo Not am Mann ist, fühle ich mich genauso wie zu besten Battlefield 2-Zeiten richtig wohl. Dass man alles erst freischalten muss ist anfangs etwas nervig, aber man findet doch recht schnell seine Lieblingswaffe (SAR-21 ftw!) und dann kümmert einen der Rest sowieso nicht mehr. Die Einzelspielerkampagne habe ich hingegen noch nicht angefasst. Da fehlt mir noch die von Teil 3.

Gears of War 3: Das Hauptspiel habe ich mittlerweile durch aber den Story-DLC (spielt kurz vor Teil 1 und lässt euch sogar in die Rolle der Bösen schlüpfen) erst angefangen und bevor ich den nicht durch habe werde ich selbstverständlich nicht mit Gears of War: Judgement durchstarten und das Gears of War-Kapitel vorerst abschließen. Abgesehen davon finde ich den dritten Teil einen durchaus gelungenen Abschluss der Trilogie in allen Belangen. Technisch, spielerisch und auch in Sachen Geschichte ist es eindeutig besser als die Vorgänger und definitiv einer der besten Cover-based Third-Person-Shooter der Xbox-360-Ära.

Minecraft-Kartenausschnitt

Minecraft-Kartenausschnitt

Minecraft: Ja, das Spiel gibt es immer noch und ja, ich schaue immer noch hin und wieder rein und grabe und baue auf unserem kleinen Server ein bisschen auch wenn Rondrer aktuell die Segel gestrichen hat :smile: . Es ist natürlich schade, dass die bahnbrechenden Biome-Änderungen durch Version 1.7 uns im Hauptgebiet nicht zu Gute kommen. Da gibt es einige lustige Sachen. Neuerungen gibt es aber dennoch genug (Pferde!) und Spaß macht es entsprechend trotzdem immer noch.

Und das sind so die vier uralten Schinken mit denen ich aktuell die meiste Zeit verbringe statt brandheißen Kram zu zocken nur unterbrochen durch hin und wieder mal eine Session Quake Live oder Counter-Strike: Global Offensive. Die PlayStation 3 sowie der Nintendo 3DS ruhen derzeit sogar komplett. Erstere weil Resistance: Fall of Men ein echt mittelmäßiger Ego-Shooter mit noch schlechterer Grafik als Haze ist (grau in grau in grau) durch den ich mich ein Stück weit durchquälen muss. Und zweiteres im Prinzip einfach nur weil ich im Bett lieber lese statt endlich mal The Legend of Zelda: A Link Between Worlds zu beenden.

Wie sieht es mit euch aus (auch wenn ich die Antwort teilweise schon kenne)? Was hält euch aktuell so bei Laune?

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