Palit 980GTX Ti (Herstellerbild)

Odyssee [odʏˈseː], Bedeutung laut Duden: lange Irrfahrt; lange, mit vielen Schwierigkeiten verbundene, abenteuerliche Reise.

Kein Begriff könnte treffender sein für die letzten Monate, in denen ich bis an den Rand der Verzweiflung versucht habe meine Geforce GTX 980Ti durch ein neues Modell zu ersetzen. Sie ist leider nach acht Jahren kaputt gegangen. Und der Zeitpunkt, an dem meine geliebte GTX 980Ti das Zeitliche gesegnet hat, war ein denkbar ungünstiger. Am 14.03.2023 schrieb ich noch sinngemäß unter Rondrers Eintrag, dass es ein absolut bescheuerter Zeitpunkt zum Kauf einer Grafikkarte sei und ich daher – trotz dringendem Bedarf an mehr Grafikleistung – noch weiter abwarten werde. Nun, nur kurze Zeit später fing dann mein PC an mit einem deutlich wahrnehmbaren Netzteil-Klacken abzustürzen, sobald eine 3D-Anwendung gestartet wurde.

CPU und RAM konnten schnell als Fehlerursache ausgeschlossen werden, womit als Hauptverdächtige nur noch Netzteil und Grafikkarte übrigblieben. Da auf meinem bequiet!-Netzteil (Straight Power 11 650W) noch Garantie war und ich aus o.g. Gründen wenig Lust hatte, mir eine neue Grafikkarte zu kaufen, griff ich erstmal zum Hörer und kontaktierte den bequiet!-Kundendienst. Zu meiner Überraschung landete ich nicht etwa in einer Warteschleife, sondern erreichte direkt einen sehr freundlichen, sehr kompetenten und – das ist ja heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich – deutschen Muttersprachler. Dieser sah die Möglichkeit, dass im Netzteil wegen eines Defekts ggf. fälschlicherweise eine Schutzschaltung aktiviert werde, weswegen ich es einschicken solle. Gesagt getan. Kurze Fehlerbeschreibung beigefügt und freundlich angefragt, ob denn – sofern ein Defekt festgestellt werde – ein Austausch gegen ein stärkeres Netzteil (nötigenfalls auch gegen Zahlung eines Aufpreises) möglich wäre. Knapp zwei Wochen später (statt der in Aussicht gestellten 3-5 Werktage) übergab mir der Postbote ein Paket, in dem sich ein nagelneues Straight Power 11 750W* befand. Und dies, obwohl kein Defekt meines Netzteils festgestellt werden konnte! Das muss man mal festhalten und ausdrücklich loben: obwohl kein Fehler festgestellt wurde, habe ich kostenlos ein stärkeres und nagelneues Netzteil erhalten! Schöner Nebeneffekt: statt der vormals zwei PCI-e-Anschlüsse verfügt das 750W-Netzteil über deren drei. Die Zukunftssicherheit hat also gleich in zwei Bereichen zugelegt. Perfekt wäre natürlich ein 850W-Netzteil mit neuem 12VHPWR-Stecker gewesen. Aber gut, das wäre dann wirklich zu viel verlangt gewesen :smile: .

So groß die Freude über dieses unverhoffte Upgrade war, so schmerzhaft war die Erkenntnis, dass es nun doch die Grafikkarte ist, die für die Abstürze verantwortlich ist. Da ich jedoch weiterhin aus o.g. Gründen stur blieb und sowieso zu dem Zeitpunkt nur 2D-Spiele spielte, entschied ich mich weiter gegen einen Neukauf. Die nächste Erschütterung ließ nicht lange auf sich warten, denn kurze Zeit später stellte die Grafikkarte nun auch ihren Dienst in 2D ein.

Überraschung!

Ich hatte mich schon damit abgefunden nun doch eine neue Grafikkarte kaufen zu müssen. Aber als ich dabei war meine 980Ti zwecks Weiterverkauf auf Ebay in ihre Originalverpackung zu verpacken (ja, die habe ich seit 2015 aufbewahrt), entdeckte ich, dass sich dort tatsächlich noch die Vorgängerin versteckte – die uralte GTX 560 von EVGA. Das hatte ich ganz vergessen. Also: die GTX 560 installiert und damit den PC wenigstens wieder lauffähig gemacht. Mangels passendem DVI-I-D-Kabel war ich aber auf 1920×1080 und 60Hz beschränkt, was bei einem 1440p-Monitor mit 144Hz schon echt bescheiden aussieht. Ein paar Wochen gab ich mich damit zufrieden, aber schlussendlich – auch, weil nicht erkennbar ist, dass die Grafikkartenpreise in absehbarer Zeit signifikant sinken werden – entschied ich mich dann doch final für den Neukauf einer Grafikkarte.

Und trotz des langen Vorgeplänkels begann die eigentliche Odyssee erst jetzt…

Anlaufschwierigkeiten

Auf die ungünstige Marktlage (viel zu teure Preise für das jeweils Gebotene) und die Gründe, warum es für mich unbedingt eine nVidia-Grafikkarte sein muss (u.a. G-SYNC-Abhängigkeit), möchte ich an dieser Stelle gar nicht im Detail eingehen. Letztendlich musste ich mich aber zwischen einer Geforce RTX 4070* für 600-650 € und einer RTX 4080* für 1200-1250 € entscheiden.

nVidia DLSS 3 (Herstellerbild)

Die Vorteile der 4070 sind ihre vergleichsweise geringe Größe, das relativ geringe Gewicht, der nur einzelne und bewährte 8-Pin-Stromanschluss und das im direkten Vergleich mit der 4080 etwas bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Kurzum: ich bräuchte keine Grafikkartenstütze und kein Adapterkabel, sondern könnte einfach nur die alte Grafikkarte durch die neue ersetzen. Schön bequem also. Und natürlich würde ich 600 € sparen. Der große Haken: mit nur 12GB VRAM kommt die 4070 bereits heute bei einigen (schlecht programmierten) Spielen an ihre Grenzen und generell reicht ihre Leistung nicht durchweg für 4K. Zwar nutze ich aktuell nur einen 1440p-Monitor. Aber von großer Zukunftssicherheit kann man bei der 4070 nicht sprechen, wenn man den Anspruch hat sämtliche Spiele auf maximalen Einstellungen, mit Raytracing und ohne Skalierung (DLSS) und Zwischenbildberechnung (DLSS Frame Generation) ruckelfrei zu spielen. Weder in 1440p und noch weniger in 4K.

Hier spielt die 4080 mit ihren 16GB VRAM und dem generellen Plus an Leistung (50-60%) natürlich ihre Trümpfe aus. Doch abgesehen davon, dass für jene 50-60% Mehrleistung ein Preisaufschlag von etwa 100% fällig ist, bleibt dennoch fraglich, ob man mit einer 4080 tatsächlich so viel mehr Zukunftssicherheit erhält. Ich für meinen Teil habe diese Frage mit “Nein” beantwortet. Erst eine 4090 böte diese weitreichende Zukunftssicherheit. Aber bei Preisen von über 1600 € steige dann auch ich als Hardware-Enthusiast endgültig aus. Dazu noch die Unannehmlichkeiten beim Einbau, die Unsicherheit bzgl. des umstrittenen 12VHPWR-Stromanschlusses und im Übrigen zudem die Tatsache, dass nVidia – im Gegensatz zu AMD – noch keine DisplayPort 2.0-Anschlüsse verbaut. Nein, dafür wollte ich nicht so viel Geld in die Hand nehmen. Es sollte also eine RTX 4070 werden.

1. Versuch

Entgegen meiner bewährten Devise, keine Billigprodukte zu kaufen, entschied ich mich ob der horrenden Preissituation nun doch erstmals dazu, das günstigste Produkt zu kaufen: eine Palit GeForce RTX 4070 Dual. Preispunkt: 599 € zzgl. Versand. Da meine defekte GTX 980Ti auch von Palit stammte und über (immerhin!) acht Jahre lang ihren Dienst zuverlässig verrichtet hatte, wollte ich dem Unternehmen eine erneute Chance geben. Karte gekauft, eingebaut. Ekelhaft ratternde Lüfter. Ausgebaut. Zurückgeschickt. 10 Tage auf Erstattung des Kaufpreises (natürlich ohne Versandkosten) gewartet.

2. Versuch

Ok, ich sehe es ein: drei Lüfter kühlen besser als zwei und sie brauchen auch weniger Umdrehungen pro Minute – sind also theoretisch leiser. Weitere Recherchen ergaben, dass das Modell GeForce 4070 EX Gamer* von KFA2 sehr hochwertig (acht Phasen) und leise sei. Bestellt für 645 € inkl. Code für Diablo IV*. Eingebaut. Tolles RGB-Spektakel. Sehr leise. 3D-Mark angeworfen. Plötzlich höllisch laut. Lüfterdrehzahl bei nahezu 100%. Dennoch Temperaturwerte von über 70° (Norm: ca. 60°) und Hotspot-Temperatur bei knapp 90° (Norm: 75°). Definitiv nicht normal! Ausgebaut. Zurückgeschickt. 10 Tage auf Erstattung des Kaufpreises gewartet. Trotzdem vom Händler per E-Mail Code für Diablo IV erhalten – bisschen komisch, aber kann ich ja – mangels berechtigter Grafikkarte (4070 aufwärts) eh nicht einlösen.

3. Versuch

Gigabyte GeForce RTX 4070 Eagle OC (Herstellerbild)

Dritter Versuch, dritter Händler. Dieses Mal Amazon*. Und dieses Mal wieder der Griff zu einem “alteingesessenen” Unternehmen: Gigabyte. Konkret: die GeForce RTX 4070 Eagle OC* für 660 €. Dazu wurde von Amazon die Zugabe eines Gutscheins für einen 33%-Nachlass auf einen dreimonatigen PC Game Pass beworben. Statt 30 € zahlt man also 20 €. Nun gut, nimmt man mal mit. Bestellt. Geliefert. Eingebaut. Läuft. Zwar auch dieses Mal spürbar heißer als in den Testberichten (ca. 10°C mehr!), aber immerhin von der Lautstärke erträglich. Ich entscheide mich die Grafikkarte zu behalten und schiebe die erhöhten Temperaturen auf eine wohl ungünstige Gehäusebelüftung sowie die sommerlichen Temperaturen. Drei Tage später fällt mir auf: wo ist denn eigentlich mein Code für den reduzierten PC Game Pass? Wurde mir wohl nicht geschickt. Kontaktaufnahme zu Amazon per Service-Chat. Wartezeit weniger als zwei Minuten – Klasse! Nachdem ich dort dem, offenkundig nicht deutschen aber sehr freundlichen Mitarbeiter erklärt habe, dass es diese Werbeaktion überhaupt gibt und worum es sich dabei handelt, erhielt ich das Angebot, dass man mir für die Unannehmlichkeiten einen Rabatt in Höhe von 10% auf den Kaufpreis der Grafikkarte anbietet. Also 66 €. Das war natürlich eine Hausnummer. Mir sind 10 € entgangen und man bietet mir als Entschuldigung 66 €. Ob das nun die Inkompetenz des Mitarbeiters oder eine sehr entgegenkommende Unternehmenspolitik war: ich habe natürlich akzeptiert.

Den Diablo IV-Code konnte ich im Übrigen auch noch aktivieren, da ich ja zwischenzeitlich doch noch eine berechtigte Grafikkarte erworben und im Aktionszeitraum aktiviert habe.

Fazit

Ich fasse zusammen: drei Versuche, drei Händler. Zwei Mal gab es offenkundige Mängel am Produkt. Zwei Mal gab es (für mich persönlich immerhin erfreuliche) “Auffälligkeiten” seitens der Händler. Ob man das mit “dem Service” nun gutheißen mag oder nicht: mir persönlich wäre es lieber gewesen, wenn einfach alles beim ersten Versuch geklappt hätte. Diablo IV-Code und 10%-Nachlass hin oder her. Irgendwie scheint “Qualität” oder “Kompetenz” nirgends mehr groß geschrieben zu werden.

Naja, wenn ich die beiden “Geschenke” nun verrechne, habe ich statt der ursprünglichen 660 € nun etwa 540 € bezahlt. Das macht den Malus mit den nur 12GB VRAM etwas erträglicher. Zudem werkelt nun ein nagelneues, stärkeres Netzteil in meinem Rechner. Alles irgendwie bizarr und surreal.

Aber gut: Ich hoffe, dass die erworbene Gigabyte-Grafikkarte nun ähnlich lange und zuverlässig ihren Dienst verrichtet wie ihre Vorgängerin. Wobei: der Umstieg auf einen 32″-UHD-OLED ist ja bereits fest eingeplant. Nur erscheinen muss dieser noch. Das ist aber wohl erst 2025 so weit. Dann geht das Spiel von vorne los – aber hoffentlich etwas weniger nervenaufreibend :smile: .

Die Ausgangssituation

Nichts für schwache Nerven: Gummiertes Gehäuse

Mein alter PC hat so einige persönliche Rekorde aufgestellt. Ich habe ihn im November 2013 zusammengebaut. Und auch wenn mir klar ist, dass Anfang November bis Ende Februar kein ganzes Jahr ist, konzentriere ich mich allein auf die Jahreszahlen und werde daher im weiteren behaupten er hätte 10 Jahre durchgehalten :smile: . So oder so ist das eine immens lange Zeit. Ich hätte 2013 sicher nicht erwartet, dass ich diese Zeilen hier noch auf dem gleichen PC schreiben werde. Die Hardware zeigt sich extrem haltbar. Bis heute zeigen die Komponenten keine Ausfallerscheinungen. Sogar das Netzteil ist noch das Original, obwohl es in meiner persönlichen Erfahrung die Komponente ist, die am häufigsten ausfällt (in meinem Homeserver/NAS z.B. “schon” nach drei Jahren). Mit ein Grund, warum ich im neuen Rechner erneut voll auf be quiet! setze.

In diesen 10 Jahren gab es auch nicht viele Änderungen am Innenleben. 2015 habe ich die Daten-/Spiele-Festplatte im Zuge der Anschaffung des NAS gegen eine 1TB SSD ausgetauscht. Die Daten sind alle auf dem NAS gelandet und 1 TB hat mir all die Jahre für Games und Co. gereicht. Und 2018 (damit lustigerweise exakt zur Hälfte der 10 Jahre) habe ich die NVIDIA GeForce GTX 760 durch eine NVIDIA GeForce GTX 1060 ersetzt. Die einzige Komponente, die die 10 Jahre nicht besonders gut überstanden hat, ist das Gehäuse – ein BitFenix Raider. Es hat eine zum Teil gummierte Front- und Oberseite. Ihr könnt das Problem schon erahnen: Was anfangs noch gut aussah und sich gut angefühlt hat, hat sich über die Jahre zu einer richtig ekligen, klebrigen Oberfläche transformiert. Und da in diese Oberfläche auch der Startknopf eingelassen ist, hat dieser sich irgendwann mal verklemmt und funktioniert nicht mehr. Ich behelfe mich derzeit damit, dass ich den eigentlichen Schalter aus dem Gehäuse rausgezogen habe und ihn direkt am Kabel drücke. Gummierte Teile kommen mir daher ganz sicher nicht mehr ins Haus.

S.M.A.R.T.-Werte einer 10 Jahre alten Samsung 840 Evo

Alles in allem trotzdem erstaunlich, wie gut dieser PC die 10 Jahre überstanden hat. Und falls irgend jemand vermuten sollte, dass dieser ja vielleicht gar nicht viel im Einsatz war, habe ich mir mal die S.M.A.R.T.-Werte der System-SSD angeschaut, die von Anfang an im System war: Mit etwas erschrecken musste ich feststellen, dass sie 28.000 Betriebsstunden aufweist. Das sind knapp 8 Stunden am Tag über den kompletten Zeitraum! Aber auch sonst sind die Werte der Samsung 840 Evo beeindruckend. 47 TB wurden in dieser Zeit auf die gerade mal 250GB große Platte geschrieben und trotzdem zeigen die S.M.A.R.T.-Werte keinerlei Fehler und der “Wear Leveling Count” liegt immer noch bei 82%. Da soll noch mal jemand behaupten TLC-SSDs hätten Probleme bei der Haltbarkeit. Interessanterweise hat die große SSD “nur” 35 TB Total Bytes Written, obwohl auf dem Laufwerk schon öfter mal größere Datenmengen hin und her kopiert oder Spiele mit 50GB+ installiert wurden, was auf der Systemplatte eigentlich gar nicht der Fall war. Kleinvieh macht aber wohl doch Mist.

Meine alte Hardware:

CPU Intel Xeon E3-1230 v3
Kühler EKL Alpenföhn Matterhorn Pure Edition
Mainboard Gigabyte GA-H87-D3H
RAM Crucial Balistics Sport DDR3 2x8GB 1600MHz
PSU be quiet! Straight Power E9 480W CM
Grafikkarte Bis 2018: MSI GeForce N760-2GD5/OC
Palit GeForce GTX 1060 GamingPro OC 6GB
Massenspeicher Samsung SSD 840 Evo 250 GB
Bis 2015: WD Green 2 TB
Samsung SSD 850 Evo 1000 GB
Gehäuse Bitfenix Raider

 

Fast noch beeindruckender als die Haltbarkeit der Hardware finde ich aber die Software-Situation. Ich nutze nämlich immer noch die gleiche Windows-Installation von 2013. Ich glaube, dass ich damals mit Windows 7 gestartet bin. Windows 8 war damals allerdings auch schon auf dem Markt, daher kann ich mich irren. Auf jeden Fall hat diese Installation seitdem die Updates auf Windows 8.1, dann auf Windows 10 und unzählige Servicepacks und Updates mitgemacht – und läuft heute immer noch wunderbar. Natürlich komplett zugemüllt mittlerweile. Vor allem in den diversen AppData-, Program-Files- und Documents-Ordnern hat sich soo viel Zeug angesammelt. Allein die ganzen Spielstände unter Users/<User>/Documents/ … Aber ansonsten keine Probleme. Ich erinnere mich noch an die Windows 98– und Windows ME-Zeiten, wo man gefühlt zweimal im Jahr das System komplett neu aufsetzen musste, weil es nur noch Bluescreens hagelte.

Vampire Survivors (Herstellerbild)

Und auch von der Leistung her kann ich mich eigentlich kaum beschweren. Alles was ich mit dem System im Alltag mache funktioniert ohne größere Probleme. Viel zocke ich ja sowieso nicht. Vampire Survivors-Klone stellen keine große Herausforderung an die Hardware dar – ok, das stimmt nicht ganz. Vampire Survivors wird extrem CPU hungrig sobald sehr viele Gegner auf dem Bildschirm zu sehen sind. Da geht mitunter tatsächlich die Framerate in den Keller. Das liegt aber an  fehlender Optimierung und nicht an meinem PC. Und das alte Zeug, was ich sonst so zocke, bringt meine alte Hardware nicht ins Schwitzen: Diablo III, World of Warcraft, diverse Piranha-Bytes-Titel usw. Selbst Civilization VI, das im späteren Spielverlauf durchaus einiges an Ressourcen frisst, läuft problemlos. Allerhöchstens dauern die Runden etwas länger als nötig. Nebenbei Netflix, Twitch oder YouTube schauen ist ebenfalls gar kein Thema. Nötig wäre ein neuer PC daher nicht unbedingt. Ich könnte problemlos noch weiter mit diesem weiter “arbeiten”. Aber irgendwann muss halt doch mal was Neues her.

Die Anforderungen

Was will ich mit meinem neuen PC also überhaupt anstellen? Obwohl ich schon seit Jahren eigentlich nicht mehr viel zocke und wenn doch, meistens Spiele, die nicht besonders anspruchsvoll sind, will ich mir hier zumindest die Möglichkeit offen lassen auch aktuelle Grafik-Kracher vernünftig erleben zu können. Das bedeutet nicht unbedingt auf Ultra-Settings und schon gar nicht mit Raytracing. Aber auf 1440p mit hohen Details hätte ich schon gerne durchgängig 60+ FPS. Zusätzlich programmiere ich hin und wieder privat, daher lege ich wert auf eine hohe Multi-Thread-Leistung. Realistisch gesehen macht es zwar keinerlei Unterschied ob das kompilieren vielleicht 2x oder gar 10x länger dauert, aber die Vernunft habe ich sowieso längst an der Garderobe abgegeben. Ich will POWER!

Bei den weichen Anforderungen lege ich vor allem wert auf leisen Betrieb (die Kiste darf im Idle nicht zu hören sein) und Sparsamkeit im Idle. Wie wir oben gelernt haben, läuft mein PC leider sehr, sehr viel alleine vor sich hin. Haltbarkeit und Zukunftssicherheit sind natürlich auch ein Thema. Der PC darf gerne ohne größere Modifikationen wieder 10 Jahre durchhalten. Aber ich bin kein Hellseher, daher ist es schwierig Komponenten danach auszuwählen, wie lange sie halten werden. Und wie die Entwicklung der Rechen- und Grafikleistung in Zukunft aussieht ist ebenfalls schwer zu sagen. Aber zumindest bei Letzterem mache ich mir wenig Sorgen, wenn ich mir die letzten Jahre so anschaue. Beim Budget hatte ich mir ursprünglich einen Rahmen von 1000-1200 EUR vorgestellt aber (SPOILER!) diese Vorgabe flog sehr, sehr schnell aus dem Fenster.

Eine ganz andere Anforderung kommt noch hinzu: Ich habe mich endlich mal dazu durchgerungen zu versuchen auf Linux als Hauptbetriebssystem zu setzen. Obwohl ich beruflich schon seit 10 Jahren mit nichts anderem mehr arbeite, habe ich privat diesen Schritt bisher immer gescheut. Hauptsächlich aufgrund von Gaming. Klar, Dual Boot wäre immer eine Option gewesen, aber extra wegen einem Spiel neu zu booten machen doch die wenigsten. Meine Gaming-Motivation ist in der Regel sowieso eher gering, daher müssen die Hindernisse so niedrig wie möglich sein. Das Zünglein an der Waage war das Steam Deck. Es hat mich endgültig davon überzeugt, dass Gaming unter Linux überhaupt kein Problem sein muss. Und trotzdem werde ich auch noch ein Windows im Dual Boot haben, um die paar Spiele, die doch nicht funktionieren, vielleicht doch spielen zu können. Außerdem, weil ich noch so manche Windows Software benutze, für die ich keine Alternative habe (Steuer, Haushaltsbuch, Scan/OCR, etc.). Brauche ich alles nur sehr selten, aber einmal im Quartal oder so muss es halt doch sein. Außerdem will ich natürlich zumindest einen vergleichbaren Benchmark anfertigen können zwischen altem und neuen PC. Hardwaretechnisch ist das übrigens keine Einschränkung. Die einzige Hardwareentscheidung, die wegen dem Linux Support beeinflusst wird, ist die Grafikkarte. Und auch da wäre es nicht unbedingt notwendig. Doch dazu mehr im entsprechenden Abschnitt. Worauf fiel also meine Wahl?

CPU: AMD Ryzen 9 7900X

AMD Ryzen 9 7900X (Herstellerbild)

Ich beginne mit der CPU, weil daran eine ganze Menge anderer Komponenten hängen. AMD war mehr oder weniger gesetzt und damit lag die Auswahl zwischen Ryzen 5000 und 7000 und somit zwei komplett verschiedenen Plattformen (AM4 vs. AM5, DDR4 vs. DDR5, etc.). Klar könnte man jetzt sagen, dass AM5 natürlich die zukunftssichere Plattform ist – AM4 hat ja unglaubliche fünf CPU Generationen überstanden – und AM4 komplett am Ende der Laufzeit ist. Allerdings spielt Upgradebarkeit bei der CPU für mich keine große Rolle, wie man beim alten PC ja gesehen hat. Insbesondere, wenn man etwas höher in Regal greift, sollte die Zukunftsfähigkeit der CPU kein Thema sein. Letztendlich hab ich mich aber trotzdem für einen Ryzen 7000 entschieden. Unter anderem wegen der gestiegenen Effizienz und dem Fakt, dass ich unbedingt drei M.2-Slots auf dem Mainboard haben wollte. Das gibt’s bei AM4 aber bei “kleinen” Mainboards mit B-Chipsatz nicht. Entsprechend wäre das Mainboard sowieso ziemlich teuer geworden und dann kann ich ebenso direkt ein ohnehin teureres AM5-Board nehmen. Was die konkrete CPU angeht war ich von der Ankündigung der “non-X” 7600, 7700 und 7900 sehr angetan. Denn die großen Brüder 7600X, 7700X und 7900X haben ein extrem hohes Energiebudget, was genutzt wird, um auch das letzte Prozent Leistung rauszupressen, wodurch die Effizienz komplett in den Keller geht. So ist der 7900X bei 170W TDP in Multicore-Benchmarks gerade mal 14% schneller als der 7900 bei 65W. Das ist fast die dreifache Leistungsaufnahme! Für das bisschen mehr Leistung! Ziemlicher Quatsch, wenn ihr mich fragt. Macht Intel allerdings genauso. Ich spare mir hier übrigens die Unterscheidung zwischen TDP und PPT, da das Verhältnis zwischen beiden bei einem Ryzen 7000 eh immer genau 1,35 ist und sich somit das eine aus dem anderen ergibt. Somit sind die non-X-Varianten wesentlich vernünftiger, da sie auch deutlich günstiger sein sollen (z.B. UVP 7700X vs. 7700: 479 EUR vs. 369 EUR). Das Problem an der Sache? Das ist bisher in der Realität überhaupt nicht angekommen. X und non-X kosten derzeit exakt das Gleiche! Daher macht es aus meinen Augen dann doch wieder überhaupt keinen Sinn die non-X-Variante zu kaufen. Da kann ich auch einfach die X-Variante kaufen und das Powerlimit manuell im Bios auf den Wert der non-X-Variante drosseln. Mit der Variante habe ich sogar noch die Option vielleicht doch noch mehr Leistung rauszuholen. Außerdem gehe ich davon aus, dass das Chip Binning bei den X-Modellen besser ist, denn diese müssen ja höheren thermischen Belastungen widerstehen.

Es sollte also ein Ryzen der 7000Xer Reihe werden. Nur welches Modell? 7600X, 7700X und 7900X stehen zur Auswahl. Ich bin mir sicher, dass alle drei mehr als adäquat für alle meine Einsatzzwecke wären. Da ich momentan eine CPU mit 4 Cores/8 Threads habe, fand ich mindestens eine Verdopplung schon irgendwie reizvoll, daher war der 7600X relativ schnell raus. Der 7700X wäre hingegen sicher die vernünftigste Wahl gewesen, doch letztendlich habe ich mich dann doch für den dicken 7900X entschieden. Für nicht mal 100 EUR mehr nochmal 4 Cores und 8 Thread oben drauf  war dann doch zu verlockend. Damit habe ich meine Cores und Threads mal eben so verdreifacht. Da ich davon ausgehe, dass sich die Single-Core Leistung auch nochmal mindestens verdoppelt hat, reden wir hier mal eben von der (komplett theoretischen) Versechsfachung der mir zur Verfügung stehenden Leistung.

Mainboard: Gigabyte B650 AORUS ELITE AX

(Herstellerbild)

Nachdem die CPU feststand, war die Auswahl des Mainboards leichter. Der B650-Chipsatz reicht für alles was ich brauche. Wie oben erwähnt, wollte ich mindestens drei M.2-Slots und vier RAM-Bänke sollten es ebenfalls sein. Dann habe ich die Auswahl noch auf Gigabyte und ASUS eingeschränkt. Ohne echten Grund, mehr aus guter Erfahrung und generellem Ansehen heraus. Am Ende bin ich beim Gigabyte B650 AORUS ELITE AX gelandet. Einer der Vorteile des Boards: 2,5-Gbit-LAN und integriertes Wi-Fi. Aber beides Sachen, die ich vorerst nicht nutzen werde bzw. kann. Es ist echt traurig, dass 2,5-Gbit-Ethernet sich immer noch nicht in allen Geräten durchgesetzt hat. Dabei ist Gigabit-Ethernet schon seit mindestens 14 Jahren der defacto Standard. Man könnte meinen, wir wären da als technik-affine Gesellschaft mittlerweile weiter. Vielleicht bei meinem nächsten Rechnerupgrade 2033…

RAM: Kingston Fury Beast Black Expo DDR5 64GB (2x32GB) 5600MT/s CL36

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Mir war relativ schnell klar, dass ich hier auf 2x32GB Module setzen werde. Das ist momentan schon ziemlich viel, aber mein Motto ist da ganz einfach: Zu viel geht nicht. Anno 2013 waren 16GB auch schon fast übertrieben viel, aber ich finde es hat sich ausgezahlt. Damals war übrigens ein mögliches, späteres Upgrade auf 32GB immer eingeplant. Zu dem ist es aber offensichtlich nie gekommen. Mal sehen wie es diesmal läuft. Die Möglichkeit auf 128GB zu verdoppeln ist auf jeden Fall mit eingeplant. Ansonsten gibt es hier nicht viel zu sagen. Ich hab mich für 5600MT/s entschieden, weil mir da das Preis-Leistungstechnisch momentan am besten erscheint. Aber ob man in normalen Szenarien überhaupt einen Unterschied zwischen 5200MT/s und 5600 MIT/s feststellen kann sei mal dahingestellt. Laut AMD liegt der Sweet Spot übrigens bei 6000 (was das optimale Verhältnis zwischen den verschiedenen Clocks angeht). Aber der war mir gerade zu teuer.

CPU-Kühler: be quiet! Dark Rock 4

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Mein Hauptaugenmerk für den CPU-Kühler ist ein leiser Betrieb. Und da ich mir zumindest die Möglichkeit offen halten will die CPU unlimitiert zu betreiben, kommt für mich nur ein großer Towerkühler in Betracht. All-in-One-Wasserkühlungen sind mir zu teuer, zu aufwändig im Einbau und zudem kompletter Overkill für meinen Usecase. Entschieden habe ich mich für einen be quiet! Dark Rock 4. Wirklich große Gründe habe ich dafür aber nicht, außer erneut guten Erfahrungen und einer gewissen Sympathie gegenüber be quiet!. Ich hätte genauso gut einen von Scythe oder Noctua nehmen können. Der Kühler ist für bis zu 200W TDP ausgelegt, kann daher den 7900X absolut problemlos auch in der Default-Konfiguration kühlen (falls die Angaben sich tatsächlich auf TDP und nicht PPT beziehen). Bei 65W TDP sollte der Lüfter daher nie in die Verlegenheit kommen hoch drehen zu müssen. Was irgendwann noch mal zum Problem werden könnte ist die Größe des Kühlers. Denn sollte ich das Upgrade auf 128GB RAM machen, könnte einer der RAM-Riegel mit dem Kühler kollidieren. Aber das Problem löse ich, wenn es wirklich dazu kommt. Man kann beispielsweise den Lüfter noch ein wenig anders am Kühlkörper anbringen, das kann evtl. schon reichen.

GPU: Asus DUAL Radeon RX 6700XT

ASUS Dual Radeon RX 6700XT (Herstellerbild)

Bei der Grafikkarte habe ich mich quasi sofort auf AMD festgelegt. Und das hat nichts mit den konkreten Modellen zu tun. Ich denke in mancher Hinsicht wäre NVIDIA sicher eine gute oder bessere Wahl gewesen. So sind die meisten NVIDIA-Karten effizienter was den Idle-Verbrauch im Desktopbetrieb angeht – ein für mich nicht unerhebliches Kriterium. Der Hauptgrund liegt aber ganz woanders: AMD bietet die besseren Linux-Treiber. Oder um genauer zu sein: AMD steuert einen Open-Source-Treiber direkt zum Linux Kernel bei, was bedeutet, dass die Karten ohne Probleme direkt out-of-the-box funktionieren. Die Open-Source-Treiber für NVIDIA sind dagegen relativ Schrott, da sie nur von Freiwilligen ohne NVIDIA-Support entwickelt werden. Dafür gibt es von NVIDIA proprietäre Treiber, die prinzipiell sehr gut funktionieren, aber extra installiert werden müssen, inkl. selbstständigem Kompilieren der Kernel-Module. Das klingt komplizierter als es ist (auch nicht viel anders als unter Windows Treiber zu installieren), ist aber von der Kompatibilität einfach nicht so gut. So funktioniert der Window-Manager, den ich nutzen möchte, damit nicht. Zusätzlich beweist Valve mit dem Steam Deck, dass sich diese Architektur und der Treiber hervorragend für Gaming unter Linux eignen. Durchaus ein Kriterium für mich, da ich davon ausgehe, dass hier Valve auch in Zukunft am Ball bleiben wird.

Und obwohl sich das jetzt vielleicht nicht so anhört, bin ich mir sicher, dass man mit einer NVIDIA-Karte ebenfalls einen wunderbar funktionierenden Linux-Gaming-PC bauen kann. Aber in meinen Augen ist da momentan AMD einfach die bessere Wahl, daher also AMD. Und hier hab ich mich einfach für das Modell entschieden, das gerade noch so irgendwie ins Budget passte. Fühlt sich zwar trotzdem irgendwie falsch an 400 EUR für eine zwei Jahre alte Mittelklasse-Karte zu bezahlen, aber das sind nun einmal die Zeiten in denen wir leben. Konkret habe ich mich für ein günstiges Modell von ASUS entschieden. Ich hoffe, dass sich der Lärmpegel trotz dem zwei-Lüfter-Design (statt drei bei den höherwertigen) in Grenzen hält. Zumindest im Idle sollt es aber kein Problem sein, da schaltet sie eh die Lüfter ab.

Massenspeicher: Samsung 980 Pro 2 TB + Crucial P3 Plus 2TB

(Herstellerbild)

Da ich, wie schon erwähnt, zunächst mit einem Dual-Boot Setup starten werde, wollte ich auf jeden Fall zwei SSDs. Das macht es einfacher alles sauber zu trennen. Und für das Hauptsystem fiel die Auswahl nicht besonders schwer. Ich habe bisher nur gute Erfahrungen mit SSDs von Samsung gemacht, also habe ich mich für eine 980 Pro entschieden. Warum keine 990? Zum einen, weil diese momentan noch deutlich teurer ist und zum anderen gab es kürzlich Berichte über Probleme mit der Firmware was die S.M.A.R.T.-Werte zur Haltbarkeit angeht. Da greife ich doch lieber zum ausgereiften Modell. Bei der zweiten SSD hätte ich natürlich ebenfalls zum gleichen Modell greifen können, habe mir aber lieber etwas günstigeres geholt. Absolut krasse Performance ist für das zweite Betriebssystem jetzt nicht so wichtig und da spar ich mir lieber die paar Euro. Auswahl ging hier dann wirklich nur nach einem der günstigsten und sofort lieferbaren PCIe-4.0-Modelle. Letztendlich hat es auch noch einen weiteren Vorteil nicht exakt zweimal das gleiche Modell im System zu haben: Beim Formatieren, Partitionieren und Betriebssystem Installieren kann es manchmal schwierig sein die Disks zu unterscheiden, wenn der Modellname und Kapazität gleich ist. Das ist bei unterschiedlichen Herstellern logischerweise kein Problem mehr.

Gehäuse: be quiet! Pure Base 500

(Herstellerbild)

Beim Gehäuse hab’ ich nicht viel Zeit in die Recherche gesteckt. Meine Anforderungen sind da überschaubar: Midi-Tower, schlichtes Design, leise. Hier habe ich mich, hauptsächlich aus Faulheit, ebenfalls wieder für be quiet! entschieden und zwar das Pure Base 500. Mit Fenster, was ich eigentlich nicht wollte, aber irgendwie war das in dem Moment günstiger als das ohne und letztendlich ist es mir auch egal. Ansonsten ist es schallgedämmt, kommt mit den bekannten leisen Silentwings-Lüftern, bietet ein sehr schlichtes Design und hat vorne keine 5,25″ Schächte, die sowieso kein Mensch mehr braucht (Anm. d. Red.: Pffff! *streichelt sein internes Blu-ray-Laufwerk*). Da es sich um ein älteres Modell handelt, bietet es bei den Frontanschlüssen nur 2x USB 3.0 Typ A (oder offiziell USB 3.2 Gen 1 5Gb/s [wer hat sich diese Bezeichnungskatastrophe ausgedacht??] ) . Nicht optimal, spielt aber für mich keine große Rolle, da ich sowieso noch einen USB-Hub auf dem Schreibtisch habe. Der kann auch “nur” die 5Gb/s, wird aber vorerst nicht ausgetauscht. Wie gut das Kabelmanagement ist weiß ich nicht. Das kann ich erst beurteilen, wenn ich dann mal wirklich einen Rechner damit zusammengebaut habe. Ein Thema was auch bei Tests oft nicht so richtig beleuchtet wird, wie ich finde.

Netzteil: be quiet! Straight Power 11 Platinum

(Herstellerbild)

Never change a running system. Ich hatte 10 Jahre lang ein be quiet! Straight Power, warum also nicht wieder eins nehmen? Mittlerweile in Version 11 und diesmal mit 750W. Habe mich für die etwas teurere Platinum Version entschieden, die den 80+ Platinum-Standard erfüllt. Die normale Version hat “nur” 80+ Gold. So viel wie mein PC läuft, habe ich mir gedacht, dass sich da jedes gesparte Watt irgendwann auszahlt.

Peripherie

Die Peripherie hat bei mir wenig mit dem PC an sich zu tun, wird daher in anderen Intervallen erneuert. In der Regel, weil mal wieder was futsch geht. Der Vollständigkeit halber sind das derzeit eine Logitech G305 (Maus), ein Logitech G613 Keyboard und ein Logitech G533 Headset. Wie man sieht bin ich da voll im Logitech-Lager und nachdem ich früher (vor vielen, vielen Jahren) kabellose Geräte gemieden habe wie der Teufel das Weihwasser, kommt mir heute nichts mehr mit Kabel ins Haus. Auch wenn ich hier durchaus einen Kritikpunkt bei den Logitech-Geräten habe: Ich habe mir die Maus und die Tastatur explizit ausgesucht, weil beide den Logitech-Lightspeed-Übertragungsstandard verwenden. Der soll angeblich super kurze Latenzen ermöglichen, was bei mir altem Sack eh keine Rolle mehr spielt. Viel wichtiger war mir, dass ich glaubte so mit nur einem Empfänger auszukommen. Dem ist aber nicht so. Jedes Gerät funktioniert nur mit seinem spezifischen Empfänger, daher habe ich jetzt für drei Logitech Geräte drei Dongles, die drei USB-Plätze belegen. Richtig nervig. Das ist beim “Vorgänger” bzw. dem nicht Gaming Pendant – dem Unifying Receiver – viel besser, da kann man mit einem Empfänger so viele Geräte betreiben wie man will. Ok, es wird bestimmt irgendein Limit geben, das in der Praxis jedoch keine Rolle spielt.

Und auch bei den Displays ändert sich nichts. Ich nutze weiter mein Dreifach-Setup mit wild zusammengemixten Anzeigegeräten: In der Mitte steht ein AOC Q27G2E (27″, 1440p, 155Hz), rechts habe ich den Samsung U28E590 (28″, 2160p, 60Hz) und links den Acer ED276U (27″, 1440p, 60Hz) im vertikalen Modus. Ich betreibe alle bei 1440p – das 4k-Display war ehrlich gesagt ein Fehlkauf.

Zusammengefasst ergibt sich folgende neue Konfiguration:

CPU AMD Ryzen 9 7900X 449,- €
Kühler be quiet! Dark Rock 4 67,90 €
Mainboard Gigabyte B650 AORUS ELITE AX 239,- €
RAM Kingston Fury Beast Black Expo DDR5 64GB (2x32GB) 5600MT/s CL36 275,98 €
PSU be quiet! Straight Power 11 Platinum 750W 136,17 €
Grafikkarte Asus DUAL Radeon RX 6700XT 12GB 399,- €
Massenspeicher Samsung 980 PRO 2 TB 179,99 €
Crucial P3 Plus 2TB 124,90 €
Gehäuse be quiet! Pure Base 500 74,90 €

 

Damit landen wir insgesamt bei Gesamtkosten von 1.996,84 EUR. Ein klitzekleines bisschen über den ursprünglich anvisierten 1.000 EUR. Aber hey: Zumindest sind es keine 2.000 EUR geworden! :smile:

Zusammenbau und Inbetriebnahme

Der Zusammenbau lief insgesamt nicht so glatt, wie ich mir das erhofft hatte. Zum einen war es komplett unmöglich den Front-USB-3.0-Stecker ins Mainboard zu stecken. Dieser Stecker, im Gegensatz zu praktisch allen anderen, geht seitlich vom Board raus und nicht nach “oben” (wenn man das Board flach auf den Boden legt). Leider hat das Gehäuse an dieser Stelle ein Blech, was Kabel verdecken soll, die man an dieser Stelle nach hinten verlegen kann. Die einzige Möglichkeit das Problem zu lösen war das komplette Blech rauszunehmen. Gedacht ist es einmal zur Trennung des vorderen und hinteren Bereiches und man kann SATA-SSDs daran befestigen. Nicht weiter tragisch also, aber irgendwie schon blöd. Bei der Gelegenheit hab’ ich dann auch direkt den 3,5″-Festplattenkäfig rausgeworfen. Das hat das Verlegen der dicken und steifen Stromkabelstränge vereinfacht. Ansonsten lief alles ganz gut, aber der Kühler und die RAM-Bank 1 sind wie erwähnt schon ein Problem, um das ich mich in der Zukunft mal kümmern muss. Das Fenster nervt mich irgendwie auch ein bisschen. Ich hätte doch zum Gehäuse ohne greifen sollen, denn zum Öffnen des Blechseitenteils muss man nur zwei Daumenschrauben lockern und kann dann die Seite aufschieben. Die Glasfront ist hingegen einfach “nur” aufgesetzt und mit vier Schrauben befestigt. Außerdem leuchtet die Grafikkarte, obwohl sie keine RGB-Funktion hat. Sie leuchtet einfach nur dauerhaft in einer Farbe, was auch per Software nicht abgestellt werden kann. Das einzige was man machen kann ist den Stecker der LEDs auf dem Grafikkartenboard rauszuziehen, aber dafür muss man wohl den Kühler entfernen, was definitiv keine Option ist. Wäre das Gehäuse geschlossen, wäre mir das vollkommen egal, aber durch das Fenster leuchtet es natürlich raus, wenn der Raum dunkel ist. Außerdem sind die Seitenwände aus Blech vollflächig schallgedämmt, das geht beim Fenster natürlich auch nicht.

Innenleben des neuen Rechners

Innenleben des neuen Rechners

Mein Kabelmanagment würde ich mal so mittel bewerten. Viele Kabel waren sowieso nicht zu verstauen, es sind ja nur die Stromkabel zum Mainboard, zur Grafikkarte, das Kabel für Front-USB und zum Power-Button. Allerdings reden wir von vier Stromkabel-Strängen zum Mainboard und zwei zur Grafikkarte. Der Plan ist ja heutzutage die Kabel hinter dem Mainboard-Backplate möglichst unsichtbar zum Netzteil zu führen. Da ich das SATA-Blech entfernt hatte, klafft sowieso ein riesiges Loch in der Rückwand und der Abtrennung zum “Netzteilbereich”, daher war es kein Problem die Kabel dadurch zu führen. Besonders elegant sieht das aber nicht aus. Aber ich wüsste auch nicht, wie das mit der vorhandenen Hardware besser funktionieren sollte. Speziell die Stromkabel-Stränge und das Front-USB Kabel sind so steif, dass man die kleinen Radien, die man bräuchte um sie direkt neben dem Mainboard nach hinten verschwinden zu lassen, gar nicht hinbekommt. Um das besser zu machen bräuchte ich entweder deutlich flexiblere Kabel, oder die Stecker auf dem Mainboard dürften nicht nach oben rausgehen, sondern zur Seite. Aber, dass das ebenfalls problematisch sein kann, habe ich ja schon erwähnt. Alles in allem ist das also schon ok so wie es jetzt ist.

Das erste Einschalten hat dann das hervorgebracht, wovor man sich in diesem Moment immer fürchtet: Lüfter gehen an, aber sonst passiert gar nichts, außer, dass eine rote LED auf dem Mainboard leuchtet. Kein gutes Zeichen. Die LED ist mit “DRAM” beschriftet, es stimmt also etwas mit dem RAM nicht. Habe es dann nur mit einem der beiden Riegel versucht, dann mit dem anderen, die einzelnen Riegel in den verschiedenen RAM-Bänken: Immer das gleiche Ergebnis. Scheiße. Da keiner der beiden RAM-Riegel funktionierte, habe ich einen Defekt dort erstmal ausgeschlossen. Aber auf ein kaputtes Mainboard hatte ich überhaupt keine Lust. Also erstmal ein bisschen weitergeschaut. Als nächstes habe ich  die RAM-Kompatibilitätsliste auf der Gigabyte-Webseite konsolidiert und nach meinem RAM-Riegel mit Teilenummer KF556C36BBAK2-64 gesucht. Auf der Liste steht aber nur KF556C40BBAK2-64. Leser mit scharfen Augen werden erkennen, dass der einzige Unterschied die 36 und 40 ist, was durchaus Sinn macht, denn ich habe ja CL36 RAM gekauft. Auf der Kompatibilitätsliste steht aber anscheinend nur der mit CL40. Was relativ absurd ist, denn ich wollte ursprünglich den CL40 kaufen, auf der Händlerwebseite stand aber, dass dieser nur für Intel XMP zertifiziert ist, der mit CL36 ist hingegen für AMD EXPO zertifiziert. D.h. der RAM, der von AMD explizit für Ryzen 7000 freigegeben ist, soll nicht mit dem Gigabyte Board mit AMD Chipsatz kompatibel sein? Das kann doch nicht sein. Aber was will ich machen, es läuft ja nicht.

Also habe ich auch noch den anderen RAM bestellt und die anderen zur Rücksendung verpackt. Dann hieß es erstmal wieder warten. In dieser Zeit habe ich irgendwann noch mal ein bisschen weiter gegoogelt und bin auf einen interessanten Beitrag in einem Forum, auf Reddit oder so gestoßen: Manche Boards sollen wohl die Angewohnheit haben beim ersten Booten mit unbekannten DDR5-Riegeln sehr lange zu brauchen (mehrere Minuten), um die Timings zu testen oder sowas. Hm. Könnte das wirklich das Problem sein? Ich packe also die RAM-Riegel wieder aus (hatte sie zum Glück noch nicht zur Post gebracht). Und siehe da: Einfach warten hat geholfen! Woher soll man sowas wissen? Das steht nirgendwo! Ganz im Gegenteil! Ich zitiere aus dem Mainboard Handbuch: The status LEDs show whether the CPU, memory, graphics card, and operating system are working properly after system power-on. If the CPU/DRAM/VGA LED is on, that means the corresponding device is not working normally”. In diesem Zustand muss ich doch davon ausgehen, dass etwas nicht stimmt… Argh. Aber gut, am Ende funktioniert ja alles, wobei das Booten gefühlt schon sehr lange dauert – zumindest die Zeit bis der Bios-Splashscreen erscheint. Natürlich nicht mehrere Minuten, aber schon bedeutend länger als bei meinem alten PC. Danach geht es hingegen ratzfatz, vom Bios-Screen bis zur Windows-Anmeldung dauert es gefühlt nur eine Sekunde.

Das gesamte Setup

Das gesamte Setup

Während ich die bisherigen Problemchen auf die Hardware oder fehlende Dokumentation schieben konnte, bin ich für das nächste Problem komplett alleine verantwortlich: Ich nutze als Soundsystem eine aktive Soundbar mit Subwoofer (Samsung HW-M360), kann diese jetzt aber nicht mehr anschließen. Das Mainboard hat keinen TOSLINK (S/PDIF)-Ausgang (und da die Soundbar zudem keinen HDMI-Eingang hat, war sie damals irgendwie schon ein Fehlkauf). Keine Ahnung, ob ich das bei der Hardware-Auswahl einfach komplett vergessen habe, oder ob ich einfach davon ausgegangen bin, dass das Standard wäre. Fakt ist, dass es bei der Entscheidung für ein Mainboard keinerlei Rolle gespielt hat. Es scheint relativ willkürlich zu sein, welche Boards das haben und welche nicht. Das Gigabyte B650M AORUS ELITE AX (mein Board, nur als µATX) hat es, dafür aber keine drei M.2-Slots. Das GIGABYTE B650 AORUS Pro AX hat es auch, kostet aber 50 EUR mehr, weil es zwei PCIe 4.0 x16 Slots hat und Crossfire-fähig ist (nutzt wirklich noch irgendjemand SLI/Crossfire?!?). Bei ASUS ist die Situation ähnlich, entweder sie haben drei M.2-Slots oder TOSLINK. Beides zusammen gibt es nur jenseits der 300 EUR. Aber hilft mir jetzt alles nichts, ich muss eine Lösung finden für das Board, das ich habe. Natürlich kann ich mir eine Soundkarte kaufen – was auch direkt Sicarius’ Tipp war – aber ich bezweifle, dass das für eine rein digitale Soundausgabe Sinn macht. Warum soll ich hochwertige D/A Wandler bezahlen, wenn ich sie überhaupt nicht nutze? Ansonsten hat die Soundbar noch einen analogen AUX-Eingang. In dem Fall wäre eine Soundkarte natürlich eine bessere Option als der Onboard-Chip. Aber wenn ich die Soundkarte habe, brauche ich ja nicht mehr den analogen Weg zu gehen. Hier beißt sich die Katze irgendwie in den Schwanz. Eine andere Option wäre ein zusätzliches USB-Audiointerface, aber dann hab ich wieder eine kleine Kiste zusätzlich hier rumstehen, die nur im Weg ist und einstaubt. Davon hab ich schon mehr als genug. Hier bin ich etwas ratlos. Vorerst schließe ich die Soundbar per AUX-Kabel an den Onboard-Soundchip an, bis mir was Besseres einfällt. Oder halt auch nicht, denn kaum etwas ist permanenter als ein Provisorium das funktioniert :smile: .

Im Betrieb bin ich äußerst zufrieden mit dem neuen System. Sehr leise und performant. Bin niemand der viele Benchmarks ausführt, aber ein 3DMark-Lauf interessiert mich dann doch (zur Vergleichbarkeit alle unter Windows 10 durchgeführt):

Die Ergebnisse sind, wie erwartet, sehr gut. Die Rasterizer-Performance der GPU hat sich grob verdreifacht (das hatte ich im Vorfeld schon erwartet). Die CPU-Leistung hat sich ebenfalls vervielfacht (zwar “nur” 4-fach, aber ich weiß sowieso nicht wie aussagekräftig dieser Benchmark für rohe CPU-Leistung ist). Das war ebenfalls wie erwartet: Die Drosselung der CPU von 170W TDP auf 65W ist beim CPU-Test zwar messbar, fällt aber so gering aus, dass ich bezweifle davon im Alltag etwas bemerken zu können.

Alles in allem bin ich damit erstmal sehr zufrieden. Wie der Rechner sich im Alltag schlägt wird sich aber noch zeigen. Und wenn ich Lust habe (und es überhaupt jemanden interessiert) kann ich irgendwann ja auch nochmal meine Erfahrungen mit Gaming unter Linux teilen (Anm. d. Red: Unbedingt!).

Steam Deck (Herstellerbild)

Anfang des Jahres habe ich mich endlich selbst davon überzeugt, dass ein Steam Deck doch eine gute Anschaffung wäre. Gedanken darüber habe ich mir mindestens seit Herbst 2022 gemacht, es aber immer wieder vor mir her geschoben, da ich es ja doch nicht “unbedingt” brauche. Dass ich mich gerade zum neuen Jahr dafür entschieden habe war vom Timing her allerdings eher suboptimal, da ich das Gerät gerade über Weihnachten sehr gut gebrauchen hätte können.

Mehr PC als Konsole?

Es ist kein Geheimnis, dass die heutigen Konsolen mehr PC sind als jemals zuvor. Sowohl die PlayStation 5 als auch die Xbox Series X/S nutzen einen System-on-Chip (SoC) von AMD. Dieser verbindet die Zen 2-CPU-Kerne mit den RDNA2-GPU-Control-Units. Und das Steam Deck ist da keine Ausnahme. Es nutzt genau einen solchen SoC und damit Hardware, die die gleiche Architektur nutzt wie Ryzen 3000 CPUs und Radeon RX 6000 GPUs. Warum ich so einen Fokus auf die Hardwarearchitektur lege? Das wird in einem anderen Eintrag noch relevant. Bei PlayStation und Xbox ist das für Entwickler zwar eine nette Sache, für den Kunden spielt das aber keine große Rolle, denn Software-seitig ist er sowieso komplett dem ausgeliefert, was Sony und Microsoft bereitstellen. Das ist beim Steam Deck anders: SteamOS ist ein auf Arch Linux basierendes Betriebssystem. Und während die Standard-Oberfläche ziemlich genau das ist, was man bei einer Konsole erwarten würde (simple Menüs/Kacheln, alles wunderbar mit Controller steuerbar), kann man jederzeit in den Desktop Modus wechseln und dort ein ganz normales Linux System nutzen. Man kann installieren was man will, einen ganz normalen Desktop-Browser nutzen (mit Addons und allem was dazu gehört), per SSH sein NAS administrieren etc. Und wenn einem das noch nicht reicht, kann man auch einfach Windows oder eine anderen Linux-Distribution installieren. Letzteres würde ich aber nicht empfehlen, denn SteamOS ist für seinen Einsatzzweck schon wirklich super. Das ist es, was das Steam Deck für mich so spannend macht und warum ich es gekauft habe: Den Spagat, den Valve hier geht, zwischen Plug’n’Play-Convenience und der Freiheit tun zu können was ich will. Und das möchte ich nochmal betonen: Ihr müsst nicht frickeln, wenn ihr das nicht wollt! Ihr packt das Gerät aus, schaltet es ein, trefft ein paar Einstellungen (Sprache, Zeitzone etc.), loggt euch in euren Steam Account ein und habt direkt Zugriff auf eure ganze Bibliothek. Noch schnell eins der unterstützten Spiele runterladen und schon könnt ihr loszocken.

Steuerung

Das Steam Deck bietet bei der Steuerung zunächst alles was man von modernen Controllern gewöhnt ist: Zwei Sticks, ein Steuerkreuz, vier Buttons (im Layout A, B, X, Y) und auf jeder Seite zwei Schultertasten – eine davon in Form eines analogen Triggers. Ebenfalls auf der Rückseite: Vier weitere Buttons, die man mit Ring und kleinem Finger bedienen kann. Außerdem zwei Touchpads auf der Vorderseite und einen Gyro-Sensor. Und der Bildschirm ist ein Touchscreen, was aber meiner Einschätzung nach eher für den Desktop-Modus relevant als fürs zocken. Dort kommen auch die Touchpads hauptsächlich zum Einsatz. Mit diesen lässt sich dort die Maus bewegen. Dasselbe gilt in Spielen, die keinen Controllersupport bieten. Bei all den verschiedenen Steuerungsmöglichkeiten macht es Sinn als eines der ersten Spiele auf dem Steam Deck das kostenlose Aperture Desk Job zu installieren. Ein witziges kleines Spiel angesiedelt im Portal-Universum, welches speziell dafür entwickelt wurde den Nutzer mit der Steam-Deck-Hardware vertraut zu machen. Das ist wahrscheinlich auch so ziemlich das erste und letzte Mal, dass ich wirklich Gebrauch von der Gyro-Steuerung gemacht habe. Ebenso von den Buttons auf der Rückseite und evtl. sogar den Touchpads. Bei allen Spielen, die Controllersupport bieten, kommen sie nämlich nicht zum Einsatz.

Spiele

Aperture Desk Job (Herstellerbild)

Dass Spiele nicht speziell für das Steam Deck entwickelt werden müssen ist Segen und Fluch zugleich. Zum einen steht mir damit theoretisch meine komplette Steam-Bibliothek zur Verfügung. Praktisch ist dies nicht der Fall, da nicht alle Spiele mit dem Steam Deck überhaupt kompatibel sind. Es funktionieren jedoch nicht nur die Spiele, die eine native Linux Version bereitstellen. SteamOS kommt gleichzeitig mit der Windows-Kompatibilitätsschicht Proton daher, die Linux-Gamern schon seit 2018 das Leben erleichtert. Und das funktioniert oft erstaunlich gut. So gut sogar, dass es Spiele gibt, bei denen geraten wird nicht die native Linux-Version zu nehmen, sondern die Windows-Version zu starten, da diese besser und performanter läuft. Leider ist es schwierig vorherzusagen bei welchen Spielen das gut funktioniert und bei welchen nicht. Deshalb führt Valve eine kuratierte Kompatibilitätsliste, die einem für jeden Titel sagt ob er gut laufen wird oder nicht. Bei Titeln, die nicht out-of-the-box laufen können andere Steam-Deck-Nutzer zudem Tipps hinterlassen mit welchen Einstellungen es dann doch funktioniert (z.B. welche Proton-Version ihr nehmen solltet). Da die komplette Steam-Bibliothek gigantisch ist, kann es natürlich dauern bis alle Titel getestet und die richtigen Einstellungen hinterlegt wurden. So wollte ich Divinity: Original Sin – Enhanced Edition auf dem Steam Deck spielen, jedoch sagte der Kompatibilitätscheck es wäre inkompatibel. Ich habe es trotzdem gestartet und es hat einfach so wunderbar funktioniert. Hat sogar eine richtig gute Controller-Unterstützung. In der Zwischenzeit ist es sogar offiziell ein von Valve verifiziertes Spiel für das Steam Deck. Hier passiert also eine Menge.

Zusätzlich gibt es in der Bibliotheksansicht auch einen Reiter “Great on Steam Deck“. Dort findet ihr eine Auswahl der Spiele aus der eigenen Bibliothek, die besonders gut für das Steam Deck geeignet sind. Und wem das immer noch nicht reicht, der streamt per Steam Play jedes Spiel von seinem Desktop-PC im gleichen (W)LAN auf das Steam Deck. Bringt natürlich nichts, wenn ihr unterwegs seid.

Aber wie sieht es bei Spielen aus, die nicht auf Steam sind? Da wird die Sache durchaus schwieriger. Es ist zwar theoretisch möglich z.B. den Blizzard Launcher zu installieren und beispielsweise Diablo 3 zu zocken. Da muss man dann aber doch wieder manuell rumfrickeln. Und in diesem speziellen Fall habt ihr anschließend noch das Problem, dass Blizzard leider die Gamepad-Steuerung aus der Konsolen-Version nicht in die PC-Version zurück portiert hat – was ich sehr schade finde. Das jedoch nur am Rande. Das hat nichts mit der Steam-Deck-Kompatiblität zu tun. Es gibt auch Bestrebungen von Fans Launcher zu basteln, die zu Epic und EA kompatibel sind. Wie erfolgreich das bisher ist, kann ich (noch) nicht sagen. Tim Sweeney hat auf jeden Fall schon mal rausposaunt, dass Fortnite niemals auf dem Steam Deck laufen wird. Wohl hauptsächlich aufgrund der eingesetzten Anti-Cheat-Lösung Easy Anti-Cheat. Bei anderen Spielen zieht er die Grenze hingegen nicht so streng. Man darf also gespannt sein, was da in Zukunft noch passiert.

Nostalgie-Deck

Emu Deck (Herstellerbild)

Einen Aspekt, von dem ich vor dem Kauf überhaupt noch nichts wusste, der aber bei mir zur Zeit die meiste Spielzeit auf dem Deck in Anspruch genommen hat: Emulatoren. Das Steam Deck ist hervorragend für das emulieren von alten Spielen geeignet. Und auch hier geht alles Plug’n’Play-mäßig ohne, dass man sich in die Materie vertiefen müsste. Natürlich in diesem Fall nicht dank Valve, sondern dank engagierter Fans. Und zwar gibt es die Software Emu Deck. Die lässt sich sehr einfach installieren und stellt Dutzende von Emulatoren zur Verfügung, die zudem direkt optimal für das Steam Deck konfiguriert sind. Von euch wird nur noch das jeweilige Spiel benötigt und es kann losgehen. Auch hier integriert sich alles wunderbar in die Oberfläche und die Spiele tauchen in der eigenen Bibliothek auf, so wie jedes andere Steam-Game. Absolut grandios!

Fazit

Valve hat hier einen absoluten Knaller abgeliefert, ich mag dieses Gerät sehr. Und das obwohl ich bisher gar nicht so viel darauf gezockt habe (ein bisschen Brotato, Vampire Survivors, wie erwähnt Divinity: Original Sin – Enhanced Edition und eben einige Konsolenklassiker). Super anspruchsvolle, grafiklastige Titel waren nicht dabei, daher kann ich zur Leistung nicht viel sagen. Aber das ist auch nicht mein Anspruch. Ich muss darauf nicht das neuste Call of Duty zocken.

Insgesamt bin ich also bislang sehr glücklich mit dem Steam Deck. Ich muss jedoch einschränken, dass ich es bisher noch nicht so viel benutzt habe, um wirklich ein endgültiges Fazit ziehen zu können. Und das ist auch der Hauptgrund warum ich mit dem Kauf gezögert habe: Solange ich in den eigenen vier Wänden bin habe ich keinen großen Nutzen dafür. Ich bin niemand der lange auf dem Klo sitzt (Anm. d. Red.: Sowieso nicht gesund) und dabei zockt. Im Bett zocken ist ebenfalls nicht so meins. Wenn ich da was mache außer schlafen, dann lese ich lieber. Aber ich hoffe das ich irgendwann mal wieder öfter unterwegs bin und da wird es sich (hoffentlich) auszahlen.

So weit also mein Ersteindruck zum Steam Deck. Ich habe jedoch noch ein viel größeres Hardwarekaufprojekt am Laufen: Einen neuen Haupt-PC. Dazu dann in einem kommenden Eintrag mehr.

Sicarius

Tonlos in Dornheim

Klein und unscheinbar aber unglaublich mächtig.

Am 15. September 2009 hatte ich mir eine neue Soundkarte gegönnt. Und zwar nicht nur irgendeine, sondern die Creative SoundBlaser X-Fi Titanium Fatal1ty Professional Series für 120,98€. Dürfte das damalige Highend-Modell gewesen sein – wenn man von den Varianten mit Schnickschnack wie einem Frontpanel absieht. Warum ich sie damals gekauft habe, kann ich euch heute allerdings nicht mehr sagen. Aber vermutlich hatte ich irgendwelche Probleme mit meinem bis dato genutzten Soundblaster (ja, ich bin schon seit Jahrzehnten Creative Labs treu) und Windows Vista (Windows 7 kam erst einen Monat später auf den Markt). Creative Labs und ihre Treiber haben ja leider bis heute nicht den besten Ruf. An der Hardware selbst lag es vermutlich nicht. Erinnere mich vage daran, dass ich das Ding irgendwann mal auf eBay vertickt habe. Schon schlimm, dass ich hier auf der Webseite so ein weit zurückreichendes Archiv habe aber solche frühen Sachen nicht zu finden sind. Habe halt damals hauptsächlich nur über Spiele geschrieben. Da war die Anschaffung einer neuen Soundkarte noch keinen Eintrag wert – im Gegensatz zu heute :tongue: .

Abrupter Abschied

Auf jeden Fall hat mir die X-Fi Titanium 13 Jahre lang sehr gute Dienste geleistet und meinen Teufel Concept E Magnum 5.1 fleißig die richtigen Signale für satten Sound geschickt. Kann ja auch gar nicht so viel kaputt gehen an so einer Karte, wenn sie nicht gerade einen Stromschlag kriegt. Mittlerweile sind die Boxen zwar nicht mehr so häufig an aus Rücksicht auf Lysanda – sitze jetzt gerade mit dem Teufel Cage (2019) auf dem Kopf da und lausche dem Soundtrack von Q.U.B.E.*. Aber das Headset kann man ja ebenfalls (wahlweise) in die Soundkarte stecken. Insofern kam in mir höchstens für eine Sekunde der Gedanke hoch, dass ich vielleicht keine neue mehr brauche und mit der internen (irgendein Realtek-Ding) klarkomme, wenn die X-Fi mal den Geist aufgibt. Einmal Soundkarte, immer Soundkarte! Und ja, dieser Zeitpunkt war nun scheinbar erreicht.

Theoretisch kann es auch einfach nur an einem Windows 11-Update liegen, dass den völlig veralteten Treibern den letzten Rest gegeben hat und die Hardware ist noch völlig okay. Das kann ich aber leider ohne viel Aufwand nicht testen (Lysanda hat nur einen Laptop). Fakt ist allerdings, dass plötzlich aus den Boxen höchstens nur noch Rauschen kam als ich sie die Tage mal wieder nutzen wollte. Alle eingeleiteten Sofortmaßnahmen (Treiber reinstallieren, anderen PCIe-Slot und sowas) halfen ihr auch nicht mehr auf die Sprünge. Im PCIe 1x-Slot (ihre traditionelle Heimat) wurde sie zwar weiter von Windows erkannt, aber es kamen offensichtlich keine Signale an. Und nein, die Boxen/Headset funktionieren weiter einwandfrei wie ein Test an der integrierten Soundkarte zeigte. Es lag also definitiv an der X-Fi.

Die Neuanschaffung

Die neue im Gehäuse macht selbst ohne RGB schon was her.

Da 13 Jahre aber eine lange Zeit sind und ich selbstverständlich ein vorbildlicher Konsument bin, habe ich nach der erfolglosen Fehlersuche nicht lange gefackelt und mir Ersatz geordert. Es heißt zwar gerne, dass die neuen Karten (und Boxen) nicht mehr so gut sind wie die alten aber selbst, wenn es stimmt, bezweifle ich, dass ich es hören würde. So ein richtiger Audiophile bin ich einfach nicht. Insofern hat mich das jetzt nicht abgeschreckt. Und ja, die Wahl fiel erneut auf ein Bauteil von Creative. Wie gesagt: Bis auf das ein oder andere Treiberproblem über die Jahre immer nur sehr gute Erfahrungen mit den Karten gehabt.

Entsprechend läuft nun der Sound BlasterX AE-5 Plus* in meinem System. Hat mich 122,99€ gekostet, dafür kriegt man einen RGB-LED-Streifen mit der in der Schachtel – den ich nicht verbauen werde, sonst kommen die Katzen nur auf dumme Ideen :smile: . Tatsächlich ist der Unterschied zwischen der Plus und der normalen Variante für ~20€ weniger aber “nur” die Verfügbarkeit einer Dolby Digital Live / DTS-Kodierung. Gegen ein höherwertiges Modell wie die AE-7* oder gar AE-9 sprachen hingegen schlichtweg Preis (>80€ mehr) und Ausstattung (Steuerungseinheiten außerhalb des Rechners). Für Enthusiasten sicherlich super aber für meine Einsatzzwecke ist sicherlich schon die AE-5 Overkill.

Einbau und Inbetriebnahme waren technisch gesehen (siehe unten) kein Hexenwerk. Windows hat sie sofort erkannt, anschließend Creative Sound Blaster Command draufgehauen und nach einem Neustart (SBC meinte, die Karte wäre noch von etwas anderem in Benutzung) war sie einsatzbereit. Anschließend noch die Verkabelung angepasst, damit der Ton aus den richtigen Boxen kommt (warum kann das Layout zwischen den Karten nicht gleichbleiben?!), das RGB-Feature ausgeschaltet und mehr war es nicht. Der Lautsprechertest im SB Command verarscht mich zwar und lässt alle Töne aus der gleichen Box kommen aber die Kalibrierung sowie Windows zeigen deutlich an, dass alles richtig angeschlossen ist. Insofern tue ich das schlicht und einfach als Softwarefehler ab und genieße stattdessen einfach wieder meinen vollen Sound. Und bevor ihr fragt: Nein, ich höre ehrlich gesagt keinerlei Unterschied. Weder aus den Boxen noch aus dem Headset. Gut eingesetztes Geld quasi :wink: .

Die anderen Probleme

Die beiden Problemkinder. Meine beiden SATA-SSDs.

Ein neues Thema hat sich allerdings doch durch den Einbau der neuen Soundkarte aufgetan: Sie hat scheinbar die empfindliche Balance in meinem Gehäuse durcheinandergebracht. Es vibriert/brummt aktuell gerne. Muss also jetzt erstmal wieder die richtige Position auf dem Laminat finden, damit wieder alles perfekt im Lot ist. Ein sehr komisches Phänomen. Genauso wie die Länge meiner Neustarts. Herunterfahren geht zackig aber bei einem Neustart braucht das System mehrere Minuten bis zum Reset. Keine Ahnung was da im Hintergrund festhängt (in den Logs ist nichts zu sehen). Vermutlich würde eine Neuinstallation von Windows helfen (die letzte habe ich glaube ich zum Release von Windows 8.1 gemacht) aber ich bin halt einfach ein fauler Hund. Das lässt sich nicht leugnen. Da warte ich lieber bzw. mache was anderes während ich auf die Rückkehr des Systems warte statt mich mal einen Nachmittag hinzusetzen und es hinter mich zu bringen.

Noch nerviger ist allerdings das Verhalten meiner SATA-SSDs (eine davon die Boot-Platte), das auch beim Einbau der Soundkarte wieder aufgetreten ist. Beim Neustart hat sich irgendwie die Boot-Platte verschluckt. Soweit so okay. Kann ja mal passieren, dass bei einem Hardwaretausch die Bits sich erst wieder sortieren müssen. Aber was in so einer (Bluescreen-)Situation mittlerweile passiert ist, dass er beide SATA-SSDs dann komplett vergisst – nicht nur die Boot-Platte. Also sie werden nach dem Reset nicht einmal mehr vom UEFI erkannt. Auch ein Abklemmen des Rechners vom Strom hilft hier meist nicht weiter. Stattdessen muss ich das interne Stromkabel (hängen beide am selben) in eine andere Buchse des (modularen) Netzteils stecken. Erst dann funktionieren sie wieder ganz normal – auch über einen längeren Zeitraum. Und ja, ich kann zwischen beiden Ausgängen hin- und herwechseln. Ist also nicht so, als wäre am Netzteil was kaputt. Entsprechend habe ich absolut keine Ahnung was das soll. Ergibt für mich überhaupt keinen Sinn. Verlässlich reproduzieren konnte ich den Fehler bislang übrigens beim Einsatz des Energiesparmodus. Wenn Windows den starten will, dann geht das immer in die Hose und meine SSDs sind anschließend weg. Habe ihn deswegen entsprechend deaktiviert, zumal ich meinen Rechner eh komplett ausmache, wenn ich ihn nicht benutze.

Anfangs dachte ich, die Bootplatte hätte einen Schuss weg (deswegen liegt schon ewig Ersatz auf meinem Schreibtisch). Aber nein, laut S.M.A.R.T geht es ihr wunderbar und es sind wie geschrieben ja sogar zwei SSDs, die sich dann verabschieden. Offensichtlich, weil sie am selben Kabel hängen. Sehr komische Sache, die ich mir absolut nicht erklären kann (Netzteil ist 4 Jahre alt). Nicht wirklich lustig, aber es ist gerade während ich diese Zeilen schreibe und von Lysanda kurz abgelenkt wurde schon wieder passiert. Hilft wohl so langsam echt nichts mehr als zumindest mal Windows neu zu installieren und dann mal zu schauen ob das hilft. Aber ich hab‘ sowas von keinen Bock darauf… #FirstWorldProblems

Das Objekt

Lysandas elektrische Zahnbürste (eine Braun Oral B Pulsonic SLIM Typ 3716A) hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Sie führte bereits eine innige Beziehung mit ihr bevor wir überhaupt voneinander wussten. Entsprechend ist es wenig verwunderlich, dass der enthaltene Akku langsam aber sicher nicht mehr der Beste war. Zuletzt musste sie die Zahnbürste schon nach zweimal Putzen an den Strom hängen.

Da der Rest des Geräts noch einwandfrei funktionierte, liebäugelte sie damit sich einfach einen Ersatzakku zu kaufen und ihn selbst auszutauschen. Sind technisch gesehen auch nur zwei Lötstellen. Leider hat sie einen kleinen Schisser namens Sicarius im Haus. Der ist in Bezug auf Strom gerne übervorsichtig und hat immer Angst, dass das Haus abbrennt. Also hat besagter, liebevolle Ehemann ohne Rücksicht auf die Umwelt ihr stattdessen zum Geburtstag eine neue Zahnbürste geschenkt.

Dienstleister

Leider war Lysanda damit überhaupt nicht zufrieden. Trotz “Slim”-Version war das Handstück dicker als das alte Modell. Also das Ding wieder zurückgeschickt. Sehr ökologisch quasi die ganze Aktion von dem Herrn Sicarius, weil die Zahnbürste möglicherweise jetzt direkt vernichtet wurde. Nene, manchmal sollte der Kerl echt erst denken und dann handeln. Aber gut: Blieb uns doch nur übrig einen neuen Akku zu kaufen und selbst zu tauschen? Nein, tatsächlich nicht, denn bei der Suche nach besagtem Akku bin ich auf die Firma Akkutauschen.de gestoßen. Ja, die heißt tatsächlich so. Sehr vertrauenserweckend ich weiß. Aber ich hab’s trotzdem mal versucht und sogar den Premium Akkutausch für Oral-B-Zahnbürsten gekauft. Schließlich ist mir für meine große Liebe nichts zu teuer :wink: .

Im Nachhinein betrachtet hätte ich mir das allerdings sparen können, denn ihr bezahlt im Prinzip fünf Euro Aufpreis dafür, dass ihr Versandmaterial zugeschickt bekommt – und Kartons haben wir definitiv mehr als genug im Haus. Die Portokosten zur Firma müsst ihr trotzdem noch bezahlen (nur das Rücksendeporto ist im Preis mit drin). Aber gut: Waren “nur” fünf Euro und das nächste Mal weiß ich es besser.

Also die Zahnbürste mit Ladestation eingepackt, unter den traurigen Blicken von Lysanda nach Hamburg geschickt und dann begann das Warten. Nach Ankunft des Kartons bekam ich wider Erwarten eine E-Mail: “Aufgrund erhöhter Nachfrage und Lieferschwierigkeiten dauert es wahrscheinlich zwei Wochen bis wir ihr Gerät überhaupt anschauen” – sehr zum Leidwesen von Lysanda, die mittlerweile nach eigener Aussage mit normalen, handbetriebenen Zahnbürsten überhaupt nicht mehr zurechtkommt. Aber am Ende ging es doch schneller. Ungefähr eine Woche nach Versand klingelte schon der Postbote und hatte die Zahnbürste rundumüberprüft und wieder mit voller Akkuleistung im Gepäck. Perfekt. Kann sie das Gerät hoffentlich noch weitere zehn Jahre benutzen.

Epilog

War keine weltbewegende Angelegenheit und normalerweise hätte ich dazu höchstens einen Nebensatz geschrieben. Aber Lysanda meinte, ich soll doch mal von der Firma berichten. Wir kannten sie schließlich vorher nicht und wie viele Geräte werden jeden Tag weggeworfen, wo vermutlich nur der Akku getauscht werden müsste. Insofern: Ja, es ist definitiv super, dass es so einen Dienstleister gibt. Und nach meiner ersten Erfahrung mit denen, kann ich sie nur absolut weiterempfehlen – was ich an dieser Stelle tue :smile: .

Die kümmern sich übrigens nicht nur um Zahnbürsten, sondern auch um viele andere Geräte mit Akku. Gut finde ich zudem, dass sie das jeweilige Gerät erst einmal auf Herz und Nieren prüfen (deswegen der Mitversand der Ladestation). Schließlich kann es ja durchaus mal sein, dass nicht der Akku das Problem ist, sondern etwas anders. Bieten in solchen Fällen dann einen entsprechenden Reparaturservice an. Und wer es doch selbst machen will: Sie verkaufen sogar die Ersatzteile und haben haufenweise Anleitungen. Was will man noch? Mir fällt zumindest nichts mehr ein.

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