Nica

Beobachtungsbericht

Möwe in der Mittagspause

Ministerrat der rumänischen Katzendiktatur
Ministerium für Katzensicherheit

Hauptabteilung: Internationale Spionage
Unterabteilung: Langzeitobservation
Telefon: Schnurr-Knatsch-Quietsch

Betrifft: Balu und Lyssi
Wohnhaft: Casa Lysanda
Decknamen: Taube und Papagei

Für die Zeit vom 28.11.2016 bis 05.03.2017

Status: Gegen Ende des Jahres 2016 habe ich, Agent Möwe, erfolgreich meinen Beobachtungsposten “Viel zu kleine Kiste auf der Kommode” eingenommen. Ich habe ihn bis Februar immer nur kurzzeitig für meine Pausen (Toilette, Futter, Erholung im Arbeitszimmer) sowie diverse Haus- und Umgebungserkundungen verlassen, um einen möglichst detaillierten Bericht über das Werken der beiden potentiellen Rebellenführer Taube und Papagei abliefern zu können. Meine Tarnung als Geliebte von Observationsobjekt Taube ist weiterhin voll intakt. Er ist unverändert gerne in meiner Nähe, putzt mich fleißig und informiert mich über wichtige Vorkommnisse sowohl in der Casa Lysanda als auch in der näheren Gegend. Ab und zu versucht er zwar mit mir zu spielen, diese Avancen muss ich jedoch aus professionellen Gründen immer ablehnen und weiße ihn entsprechend mit einem deutlichen Fauchen zurecht.

Taube in meiner Kiste

Meine Beziehung zu den Dosenöffnern, Deckname Knuddelriese und Futterlady, ist ebenso in einem hervorragenden Zustand. Zwar nehmen sie mich ab und zu hart ran und tropfen mir Drogen in die Augen – ich vermute, um mich gefügiger zu machen – bislang zeigen diese jedoch glücklicherweise keine Wirkung. Der Catnip-Ball ist da ein ganz anderes Thema aber ich benutze ihn selbstverständlich nur während meiner offiziellen Pausen! Ich erhalte außerdem regelmäßig ausreichend Nahrung (zweimal am Tag), bekomme ab und zu ein paar Leckerlis direkt an meinen Observationspunkt geliefert (aufstehen dafür liegt nicht in meiner Befugnis) und werde vor allem vom Knuddelriesen oft gut durchgeknuddelt. Meine Tarnung ist also auch hier vollkommen in Takt.

Observationen über Taube: Objekt Taube (so bezeichnet wegen den gurrenden Geräuschen, die er von sich gibt) ist weiterhin sehr auf Dosenöffner Knuddelriese bezogen. Als Knuddelriese im November für drei Wochen nicht im Haus war, konnte man ihm die Trauer sehr stark ansehen. Selbst bei einer eintägigen Abwesenheit vermisst er den warmen und vor allem großen Schoß des männlichen Dosenöffners. Für mich total unverständlich, da Knuddelriese es gar nicht so angenehm zu finden scheint, dass Taube auf ihm draufliegt. Zumindest hält er es auf der Couch nicht allzu lange aus und verscheucht Taube dann wieder. Taube entscheidet sich danach auf dem Ottomanen sitzen zu bleiben und sich Schlafen zu legen. Im Bett legt er sich hingegen immer außer Reichweite der Dosenöffner ans Fußende.

Abseits zu seiner innigen, wenngleich nicht wirklich in gleichem Maße erwiderten Beziehung zu Knuddelriese, ist er ein begeisterter Esser. Es ist zwar dank des hochwertigen Futters, das wir nun bekommen, nicht mehr ganz so schlimm und er geht nicht mehr so massiv in die Breite. Aber wenn auch nur die Chance besteht, dass es etwas zu futtern gibt, dann ist er gleich zur Stelle. Dabei geht er durchaus intelligent vor. So macht Dosenöffner Futterlady aktuell Experimente namens “Clickertraining” mit ihm, bei denen er sich äußerst schlau anstellt und ziemlich schnell weiß, welches Verhalten Futterlady von ihm erwartet. Und er war schon immer absoluter Meister in der Katzenkönigsdisziplin “Süß und Knuddelig-Aussehen”.

Taubes Verhältnis zu Papagei lässt sich hingegen als “Vorsichtig” zusammenfassen. Man merkt ihm an, dass er gerne mehr mit ihr machen möchte (vor allem balgen). Der große Gentleman ist aber sehr schüchtern und traut sich nicht so richtig an sie ran. Es ist zwar schon besser geworden über die letzten Monate und es gibt entsprechend mittlerweile hin und wieder Momente, in denen sie sich durch das Haus jagen. Aber so richtig viel Zeit möchte Taube weiterhin nicht mit Papagei verbringen. Verlassen die Dosenöffner das Haus, lässt auch er Papagei ganz alleine zurück.

Papagei mag Schuhe

Observationen über Papagei: Objekt Papagei (so bezeichnet wegen ihrer Vorliebe bei Dosenöffner Katzenlady im Bett auf der Schulter zu sitzen und ihrem hohen Mitteilungsbedarf) möchte endlich nach draußen. Nicht nur langweilt sie sich die meiste Zeit, da Objekt Taube nur selten mit ihr spielt. Sie hat natürlich auch mitbekommen, dass es da draußen vor den Türen und Fenstern etwas Interessantes gibt. Wenn Taube die Casa Lysanda durch die Katzenklappe betritt, wartet sie schon ganz hibbelig davor und springt Taube an. Warum die Dosenöffner sie immer noch nicht rauslassen, ist mir derzeit nicht bekannt. Ich habe sie nur von einer vierten Katze namens Pichu reden hören. Ich vermute hier einen direkten Zusammenhang, der sich aber noch erhärten muss. Weitere Berichte folgen.

Um meine Tarnung als fürsorgliche Mutter aufrecht zu erhalten, bringe ich ihr hin und wieder sowohl lebende als auch tote Mäuse mit. Sie hat das Konzept des Tötens zwar offensichtlich noch nicht verstanden aber immerhin ist sie dann einige Stunden beschäftigt und die Maus an einem Herzinfarkt gestorben. Sowie mag sie alle Arten von Tieren und sitzt immer sehr gespannt vor dem Fernseher, wenn gerade eine Tiersendung läuft.

Ansonsten ist sie sehr massiv auf Dosenöffner Futterlady bezogen und traut Knuddelriese nicht wirklich über den Weg. Morgens, wenn die Türen geöffnet werden, sprintet sie sofort zu ihr ins Bett. Und kaum sitzt Futterlady irgendwo, ist Objekt Papagei sofort wieder auf ihrem Schoss. Weiter ist festzuhalten, dass die kleine Scheißbratze (ich toleriere sie zwar aber mag sie überhaupt nicht – und lasse sie das auch immer wissen!) vor Wasser keinen Respekt hat, ähnlich wie Kessy mit Schuhen spielt und von der Toilette sehr fasziniert ist. Wenn einer der Dosenöffner sein Geschäft verrichtet, ist sie immer zur Stelle und schaut genau hin. Ich vermute eine massive Verhaltensstörung, die ebenso dafür verantwortlich ist, dass sie sich eher springend (“Parkour”) und mit einem rasend hohen Tempo durch das Haus bewegt. Von geruhsamen Gehen hat sie wohl bislang noch nichts gehört.

Fazit: Die aktuellen Beobachtungen legen nahe, dass derzeit von Taube und Papagei keine Gefahr für unsere glorreiche Katzendiktatur ausgeht. Sie sind beide zu sehr mit sich selbst beschäftigt und alles andere als verbrüderte Rebellen. Ich empfehle dennoch die Fortsetzung der Langzeitbeobachtungen. Vor allem die bereits erwähnten, äußerst mysteriösen Entwicklungen rund um diesen ominösen “Pichu” sollten weiter im Auge behalten werden. Dadurch könnte sich die gesamte Situation noch einmal verändern.

Gezeichnet

Agent Möwe

Was gibt's?

Was gibt’s? Ich bin der Balu.

Ich muss hier glaube ich so langsam mal was klar stellen. Kann ja nicht angehen, dass die beiden Mädels ständig nur über mich lästern und so tun als wären sie hier die Chefs im Haus (auch wenn ich bislang die meisten Einträge geschrieben habe…). Nein, dass ich ihnen beim Essen den Vortritt lasse hat damit ÜBERHAUPT nichts zu tun! Das macht man als Gentleman so und ich bin definitiv ein gut erzogener, wenn auch etwas schüchterner Kerl. Wobei ich mich eher als “besonnen” bezeichnen würde – zumindest so lange die Chefin nicht mit Käse, Fisch oder Hähnchenfleisch hantiert. Dann werde ich, das gebe ich offen zu, etwas hibbelig. Aber kann ich was dafür, dass der Kram so gut schmeckt? Da muss ich doch sicherstellen, dass ich definitiv was davon ab kriege und nicht nur meine Konkurrenz namens Nica und Lyssi. Dass es dabei Kollateralschäden geben kann (Aua an diversen Körperstellen der Chefin) tut mir ja durchaus leid aber hey: ESSEN!

Mehr Essen!

Essen kriege ich in diesem Haushalt sowieso viel zu wenig. Die Chefin hat mich nämlich dreist auf Diät gesetzt. Als wären 7,2kg für einen ausgewachsenen Kater zu viel (Anm. d. Red.: Ja, sind es!). Bitte? Ich hätte Ende August nur 5,8kg gewogen? Das stimmt aber jetzt wiege ich doch wieder 6,15kg. Also kann ich bitteschön wieder mehr Essen haben, oder nicht?! Ich wiederhole noch einmal: Das Essen der Chefin schmeckt mittlerweile richtig, richtig gut. Aktuell gibt es nämlich nur noch hochwertiges nasses Katzenfutter (kein zuckerhaltiges Felix mehr!) bzw. “echtes” Fleisch sowie als Leckerli vor allem getrocknetes Fleisch (aus der Hundeabteilung) oder Fische statt ungesundem (=fett machendem) Trockenfutter und anderem Kram. Ach und eben ab und zu mal ein Stück Käse oder Hähnchenreste. Da muss man doch einfach drauflosschlemmen, oder seht ihr das etwa anders?

Vor allem wenn sie dann auch noch so gemein ist und Nica und Lyssi auf dem Regal mit einer vollen Dose füttert. Da konnte ich bislang immer nur neidisch unten sitzen und zuschauen nachdem mein eigener Napf viel zu schnell leer war. Mittlerweile sind diese Zeiten aber endlich vorbei. Es hat viel Mut gekostet aber ich habe mich endlich getraut mal da hoch zu springen (Lyssi fliegt eher halsbrecherisch durch die Gegend – das hat mit “Springen” nicht viel zu tun) und siehe da: Gar nicht so schlimm und endlich Zugang zu noch mehr Essen (Anm. d. Red.: Durch das hochwertige Essen und dem damit verbundenen schneller herbeigeführten Völlegefühl dürfte sich sein Gewicht jetzt automatisch einpegeln)! Lyssi passt es zwar nicht, dass wir deswegen nun alle wieder auf dem Boden essen. Aber die Dame muss auch endlich mal lernen, dass die Welt sich eben nicht nur um sie dreht.

Der sanfte Riese

Groß genug für zwei!

Groß genug für zwei!

Abseits der ganzen Essensthematik (man muss ja schließlich sehen wo man bleibt!) bin ich aber definitiv ein ganz lieber und seelenruhiger Kerl, der am liebsten in Gesellschaft ist. Deshalb warte ich immer vorbildlich auf der Terrasse bis Chef und Chefin nach Hause kommen (zumindest bis zu einer gewissen Uhrzeit) und wenn sie dann mal daheim sind, verbringe ich sehr viel Zeit mit ihnen oder zumindest in ihrer Nähe. Zugegeben: Manchmal ruft die Natur und ich muss kurz durch dieses komische Ding namens Katzenklappe, das immer so ewig braucht bis es “klack” macht (Anm. d. Red.: Der Chip sitzt halt nun einmal nicht in der Pfote, sondern im Hals…) und mich rauslässt (passe jetzt aber wieder etwas besser durch – frage mich nur warum?) und meine Tätigkeit im Garten erledigen. Aber anschließend bin ich sofort zurück an Ort und Stelle. Am schönsten ist es vermutlich, wenn die gesamte Mannschaft auf der Couch sitzt. Dann lege ich mich gerne zufrieden auf dem Ottomanen dazu oder setze mich beim Chef auf den Schoß und lasse mich kraulen. Wenn er nur nicht so unruhig wäre der Typ…immer macht er irgendwas mit Händen oder Füßen. Hat der nie stilles Sitzen gelernt?!

Den Chef mag ich sowieso irgendwie am liebsten. Wenn er da ist, stupse ich ihn gerne an und fordere ihn auf zum Streicheln. Vor allem wenn er sich rüber ins Arbeitszimmer an den Computer begibt. Das finde ich wahnsinnig toll. Da komme ich dann immer gleich mit, springe auf den Schreibtisch und lege mich am liebsten auf sein kuscheliges Mousepad. Ab und zu zwickt und zieht da zwar etwas komisch an meinem Bauch (Anm. d. Red.: Das Mauskabel auf dem er drauf liegt) aber unterm Strich ein total angenehmer Ort an dem ich mich immer gerne aufhalte – also zumindest so lange der Computer an ist und der Chef davor sitzt. Bin im Herzen halt doch ein kleiner Schmusekater. Tut er das nicht, dann ist mein nächster Lieblingsort die Bettdecke der Chefin im Schlafzimmer. Wenn sie drin liegt, dann mag ich das zwar nicht so sehr und lege mich auf die andere Bettseite (Thema “Unruhe”) aber wenn die Hütte leer ist, dann verziehe ich mich schon sehr gerne an diesen sicheren und kuschelig warmen Ort während andere Vertreter meiner Art in diesem Haushalt vor allem Kisten zu bevorzugen scheinen.

Der schlafende Bär

Nica auf einem "fliegenden Teppich"

Nica auf einem “fliegenden Teppich”

Mit den “anderen Vertretern” meine ich natürlich zu aller erst Nica, meine liebe, wenn auch etwas begriffsstutzige Freundin (liegt vielleicht an der Sprachbarriere – mein rumänisches ist immer noch nicht so gut). Sie versteht zwar weiterhin nicht, dass ich ab und zu schon gerne mit ihr spielen möchte und geht dann einfach weg. Aber deswegen lasse ich sie die meiste Zeit einfach in Ruhe und behandele sie mit liebevollem Respekt. Ich lecke ihr beispielsweise gerne das Fell wenn sie das möchte (stupst mich dann an), sitze/liege still in ihrer Nähe und leiste ihr Gesellschaft, teile mir mit ihr ein Körbchen und gebe ihr Bescheid, wenn es etwas Relevantes zu beachten gibt (Essen). Wir sind quasi mittlerweile ein eingespieltes Team bzw. mit der Ankunft von Lyssi vielleicht sogar eher wie ein altes Ehepaar. Sie fängt die Mäuse und ich ignoriere sie weil ich besseres Futter von der Chefin bekomme :smile: . Und im Gegensatz zu mir will sie irgendwie dauernd in den Keller. Sobald nur einer unserer Dosenöffner sich auf den Weg macht, springt sie auf und hinterher. Verstehe ich einfach nicht. Hat sie denn nichts aus dem Ich war drei Tage im Kohlenkeller eingesperrt-Fiasko gelernt?

Aber Nica ist definitiv schon etwas Besonderes. Derzeit befindet sie sich ein wenig im Winterschlaf und verbringt die meiste Zeit irgendwo im absoluten Ruhemodus. “Irgendwo” ist dabei durchaus wörtlich zu verstehen. Zwar hat sie wie wir alle bestimmte Lieblingsorte (mit Pullis ausgelegte Kiste auf der Kommode im Wohnzimmer, grundsätzlich Kisten aller Art sowie offene Schränke und Schubladen und die Couch-Ecke). Aber sie ist eindeutig offen für Neues. Egal ob auf Fensterbänken, in der Katzenhöhle, auf den Regalen, in den Regalen oder auf fliegenden Mappen (siehe Bild) – es gibt nichts wo sie sich nicht hinlegen und schlafen würde. Okay, das stimmt nicht ganz: Bei der Chefin auf den Schoß geht sie nur mit Widerwillen. Passt ihr gar nicht, wenn vor allem der Chef sie morgens ins Schlafzimmer holt und sie dann “Zwangsgestreichelt” wird. Verstehe ich gar nicht. Da ist unser Springbock eindeutig ein anderes Kaliber.

Der aufgedrehte Springbock

"Wad upp Lyss'sis?!"

“Jo! We cool, sis!” – “So cool, bro!” – “Word!”

Jaja, die Lyssi. Hoffentlich wird die Kleine mit der Zeit noch ruhiger und vielleicht sogar etwas weniger anhänglich. Kaum sitzt oder liegtdie Chefin irgendwo, ist Lyssi auf ihrem Schoss und will die volle Aufmerksamkeit. Sie kann deshalb mittlerweile morgens schon gar nicht mehr aufstehen weil da immer so eine langgezogene Katze ihr fast im Gesicht liegt. Ansonsten wird durch das Haus gerannt und alles unsicher gemacht, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Sie hat sogar aus Langeweile schon den Kalender angefressen. Einen Kalender! Wie kommt auf so eine Idee?! Ich kann sogar nicht mehr durch die Katzenklappe rein, weil sie mich dann immer sofort anspringt! Müsst ihr euch mal vorstellen: Ich muss Angst haben ins Haus zu gehen. Aber sie ist noch lernfähig mit ihren sieben Monaten, keine Frage. Letzte Woche hat sie beispielsweise ihre erste Maus gefangen, die Nica für sie lebend mitgebracht hat. Sind wir als ihre Ersatz-Eltern natürlich sehr stolz darauf! Das wird noch was mit ihr, wenn sie dann endlich mit uns raus darf.

Für sie bin ich wohl auch das große Vorbild – mit allen Vor- und Nachteilen. Zum Beispiel ist es nicht ganz so gut, dass sie beim Futter genauso wie ich ganz vorne mit dabei sein will. Und ihr wisst was das bedeutet: Ich könnte weniger kriegen! Und das sehe ich mal so gar nicht ein! Natürlich schimpfe ich nicht mir ihr aber ich drängele mich dann durchaus etwas härter vor oder schnappe ihr das Leckerli unter den Pfoten weg. Sie soll schließlich lernen wer hier der Herr im Haus ist – nach Nica zumindest. Aber gut, das sind Details. Ansonsten werden wir definitiv warm miteinander vor allem seit sie mal eine Woche lang so ein komisches blaues Ding anhatte nach einem Tierarztbesuch (Anm. d. Red.: Kastration). Ich lasse sie jetzt näher ran an mich und jage sie auch mal voller Freude durchs Haus. Natürlich nur alles gespielt aber deswegen ist es ja so spaßig. Dass sich dadurch die Situation mit der Katzenklappe ergeben hat muss ich wohl für das erste aktzeptieren. Trotzdem schön, dass wir uns so langsam verstehen und sie ihre Angst vor mir verliert (im gleichen Napf mitessen mag sie trotzdem noch nicht). Ja, ich habe sie am Anfang vielleicht etwas zu aggressiv angegangen. Aber das war nicht so ernst gemeint wie sie es anscheinend interpretiert hat. Es ist deshalb schön zu sehen, dass sich das nun zu ändern scheint und sie versteht, dass ich sie nicht auffressen werde – zumindest solange ich noch anderes Futter bekomme…

Katzenspedition

Auch Lyssis Verhältnis zu meiner Nica scheint sich etwas zu lockern. Zwar ruft sie Nica weiterhin gerne mal mit einem Knurren zur Ordnung (natürlich zu recht). Aber wie es sich für Tratschtanten gehört, unterhalten sie sich gerne und viel miteinander (wobei Lyssi eher “gurrt”) und wie erwähnt hat Nica ihr sogar schon eine Maus mitgebracht. Ist halt doch unser Mädchen, die Lyssi. Leider hat Nica letzte Woche nicht nur Mäuse ins Wohnzimmer geholt, es waren zusätzlich noch illegale Einwanderer mit dabei: Flöhe! Dank meinem dicken Fell merke ich ja nichts von und Nica scheint sich ebenso wenig dran zu stören. Und vielleicht würde ich noch schneller abnehmen dank der kleinen Springteufel. Aber besonders mögen tue ich die trotzdem nicht und bin froh, dass sich unsere Chefin aktuell drum kümmert sie zu beseitigen (Anm. d. Red.: Mit Advantage für Katzen).

Über das Ergebnis berichte ich euch allerdings ein andermal. Meine Pfoten tun von dem ganzen Tippen schon weh und ich brauche so langsam mal wieder was zu essen! *pruuh*

Sicarius

Ein Statusbericht

Coole Rennstreifen

Coole Rennstreifen

Der Flur (und Abstellkammer) wartet immer noch auf seine Renovierung (Tapeten runter, Putz und schicke Farbe drauf). Stattdessen beschäftigen wir uns derzeit hauptsächlich mit dem Auspacken der restlichen Kisten, die noch im Keller warten und so langsam auch mal damit die Deko in den einzelnen Räumen zu verteilen. Aber ganz ehrlich: Wir lassen es jetzt mal wieder etwas lockerer angehen. Der Flur rennt schließlich nicht weg (hoffe ich zumindest?) und es stehen schlicht wichtigere Dinge an :wink: .

Zumal vergangene Woche endlich unsere eigens angefertigten Gardienen (und ein Vorhang) eingetroffen sind. Damit sieht es hier endlich so richtig wohnlich aus – sowohl von außen als auch von Innen (ein Bauarbeiter von gegenüber hatte mal überrascht gefragt “Ach, hier wohnt jemand?” als wir morgens aus dem Haus sind). Zwar mussten wir uns ein wenig dran gewöhnen, dass die Zimmer nun einen Tick dunkler sind. Aber zum Ausgleich sind die Gardinen sehr hübsch geworden, wie ich finde. Hatte natürlich seinen mittleren, dreistelligen Preis sie passend schneidern zu lassen statt einfach im Baumarkt ein paar 08/15-Dinger mitzunehmen. Aber wenn ich jetzt schon seit fast zwei Jahren so gut wie keine Spiele mehr kaufe (Kairosoft springt mittlerweile immer mehr auf den Free-2-Play-Zug auf), dann kann ich mir auch anständige Fensterverdeckung leisten!

Aber ja, jetzt kann ich tatsächlich so langsam mit gutem Gewissen mit einem “Ja” auf die Frage “Na, habt ihr euch schon eingelebt?” antworten. Wenn man das Haus betritt, sieht es zwar immer noch aus wie Baustelle. Doch in den eigentlichen “Lebensräumen” ist der “temporäre” Anstrich, wie ich ihn im April genannt hatte, verschwunden. Dass ich endlich wieder im gemeinsamen Bett schlafen darf, hilft natürlich ebenso ein wenig mich wohler zu fühlen. Nein, ganz weg ist das Schnarchen wie erwähnt nicht. Aber dank den extra für 104 Euro bei KIND angefertigten Silikon-Ohrstöpseln KINDsilence kann Lysanda auch mit mir neben dran wieder ruhig schlafen.

Ärzte en mass

InBody 770 (Herstellerbild)

InBody 770 (Herstellerbild)

Die Arztbesuche sind hingegen zwar weniger geworden aber noch nicht komplett vorbei. Zum einen steht noch der Schlafapnoe-Test (Atemstillstand während dem Schlafen) aus. Dazu kriege ich Ende des Monats ein Gerät mit nach Hause, dass das entsprechend misst. Bei negativem Ergebnis geht es dann ins Schlaflabor. Zum anderen wurde jetzt der Orthopädie sowie eine Neurologin aktiviert. Unter anderem weil mein linker Fuß kürzer ist als mein rechter (circa 0,7cm – deshalb jetzt eine 5mm hohe Einlage im Schuh) und ich mehrere taube Stellen am Körper habe (linkes Knie, rechter Daumen, rechter großer Zeh – wenn ihr das Bedürfnis habt mich zu schlagen dann also bitte da!). Sind natürlich alles keine neuen Sachen aber ich habe mich in der Vergangenheit (wie bei so vielem) einfach nicht drum gekümmert. Und wer weiß wie viel Schlimmer das alles noch werden kann, wenn ich es nicht zumindest jetzt mal so langsam behandeln lasse.

Man könnte echt meinen, ich wäre schon 60 Jahre alt, so kaputt wie ich anscheinend bin. Wobei: Von meiner InBody-Messung war ich tatsächlich positiv überrascht, denn ich habe an allen Stellen (Arme, Rumpf und Beine) im Körper Muskeln im Normalbereich. Ich bin “nur” rund 12kg zu fett. Genug Muskeln sind schon da (mehr geht freilich immer). Ach und mein linker Arm ist eine Lusche im Vergleich zum rechten. Aber das trainiere ich jetzt logischerweise explizit weg. Nein, nicht durch Masturbieren (daher könnte eher das Problem herrühren :wink: ). Was ihr immer denkt…echt schlimm. Für irgendwas muss doch schließlich so eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio gut sein.

Die lieben Vierbeiner

Ein Balu auf der Couch

Ein Balu auf der Couch

Nica und Balu geht es auch immer noch blendend obwohl sich herausgestellt hat, dass wir sie anfangs komplett falsch eingeschätzt hatten. So sollte eigentlich Balu der scheue Einzel- und Freigänger sein, den wir den ganzen Tag nicht sehen würden, weil er dauernd draußen auf der Jagd ist. Tatsächlich ist er jedoch der anhänglichste von Beiden. Sind wir da, ist Balu da – und zwar immer direkt an unserer Seite. Da wagt man sich gar nicht vom Stuhl aufzustehen, weil er sofort draufstitzt. Nica hingegen? Die hat ihre Plätzchen (auf der Couch, im Karton, etc.) wo sie friedlich schläft und sie sagt nicht nein, wenn man sie knuddelt. Doch sie tendiert sehr stark zum Rausgehen. Pünktlich 21 Uhr abends geht es raus. Essen dauert zu lange? Sie geht raus. Essen passt ihr nicht? Sie geht raus. Wir knuddeln sie zu viel? Sie geht raus. Zwar kommt sie irgendwann immer wieder, war also bislang nicht noch einmal in irgendeinem Keller gefangen. Aber sie ist definitiv nicht die verschmuste Wohnzimmerkatze, die wir erwartet hatten. Im Gegenteil dürfte sie es sein, die uns gefühlt jeden Tag 1-3 Mäuse ins Wohnzimmer legt (immerhin nicht auf den Teppich, sondern nur auf die Fliesen!).

Was nicht heißt, dass Balu 24 Stunden nur im Haus verbringt. Sind wir nicht da, ist er nicht da. So geht er abends sobald wir ins Bett gehen durchaus sofort raus und verteidigt anschließend sein Territorium (=unser Haus) gegen die fiese Katze von der wir nicht wissen, zu welchem Nachbarn sie gehört. Scheinen sich auch absolut nicht zu vertragen die Zwei. Hat ganz schöne Kratzspuren an der Nase, der Arme. Und vor kurzem war über seinem Auge eine dicke Beule (ging zum Glück von alleine weg). Was er da wohl getrieben hat, um sich die zu holen? Wir wissen es nicht. Aber sorgen machen wir uns noch keine. Er ist ein großer, starker Kater und er hat ja als Schrebergarten-Streuner durchaus seine Erfahrungen mit der ganzen Sache.

Man könnte also durchaus sagen, dass die zwei die ureigene Katzen-Aufgabenverteilung haben. Die Frauen holen das Essen, die Männer verteidigen es. Wir wissen allerdings nicht, wer von beiden dann immer die Schlachtfelder im Wohnzimmer hinterlässt (oftmals sind die Mäuse fast vollständig aufgefressen). Ist auch egal. Wichtig ist, dass sie sich bei uns wohl fühlen und auch miteinander klarkommen. Und vor allem letzteres tun sie definitiv. So viel wie die beiden schmusen können die sich nicht hassen.

Und mit diesem Status gebe ich ab bis Montag!

Balu

Knastgeschichten

Zumindest in meinen Träumen bin ich draußen

Zumindest in meinen Träumen bin ich draußen

Wir schreiben Woche 3 in meinem Hausarrest. Ich schaue Nica dabei zu wie sie im Katzenklo vergeblich versucht einen Tunnel in die Freiheit zu graben. Diese Frau ist auf der einen Seite beneidenswert optimistisch und voller Tatendrang. Auf der anderen Seite ist es traurig mit anzusehen wie naiv sie doch ist. Ihr scheint es völlig egal zu sein wie groß ihr Reich ist. Hauptsache es ist jemand da, der sie ausgiebig knuddelt und mit ihr spielt – und das am besten 24 Stunden am Tag. Dabei schnurrt sie so viel, dass ich es an manchen Tagen gar nicht ertragen kann.

Das geht sogar so weit, dass sie nicht einmal versteht wenn ihr jemand ein Leckerli geben möchte. Ein Leckerli! Das ist doch das A und O in der Katzenschule. Aber nein: Da wird nicht das Leckerli in der Hand gefressen, sondern besagte Hand ausgiebig beschmust. Erst wenn es auf dem Boden liegt und der Dosenöffner draufzeigt schafft es der Verstand für einen winzigen Moment die Kontrolle über den “Ich will knuddeln!!1111”-Teil des Gehirns zu übernehmen.

Frustration

Selbst das mit der Katzenklappe versteht sie nicht, was mich absolut in den Wahnsinn treibt. Sie braucht nur gefühlt 5 Meter davor sitzen und schon geht sie für sie auf. Sie geht aber nicht durch, sondern wundert sich nur über das Geräusch, schnubbert an der Klappe ein wenig und wendet sich dann wieder anderen Dingen zu (in der Sonne liegen oder jemanden zum Knuddeln suchen). Ich hingegen weiß ganz genau wie das Ding funktioniert aber es öffnet seine Tore nicht für mich (Anm. d. Red.: Balus Chip sitzt zu weit hinten am Hals, da erkennt ihn aktuell die Klappe nicht wenn er frontal drauf zuläuft). Eine Gemeinheit! Alle dürfen draußen rumlaufen und Krach machen. Nur ich nicht.

Geteiltes Leid, halbes Leid

Geteiltes Leid, halbes Leid

Und doch…mag ich sie irgendwie. Ja, sie versteht noch nicht ganz wenn ich mit ihr spielen will. Aber sie ist die meiste Zeit äußerst lieb und nett zu mir. Sie putzt mich, kuschelt mit mir und hilft mir mich sicherer in dieser fremden Umgebung zu fühlen. Mit diesem “Wohnzimmer” komme ich ja mittlerweile klar. Aber vor dem Rest des Hauses habe ich, im Gegensatz zu Nica, durchaus noch sehr viel Respekt. Da hilft es definitiv sehr auf meinen vorsichtigen Erkundungstouren jemanden wie sie dabei zu haben. Und Neugier hat sie definitiv. Ständig klettert sie überall hoch – und wird die meiste Zeit nicht einmal dafür geschimpft! Verstehe ich einfach nicht, deswegen bleibe ich lieber ganz vorbildlich unten. Da kann keiner mit mir Meckern.

Die Zweibeiner

Mit den Dosenöffnern fange ich auch so langsam an warm zu werden. Der eine stampft für meinen Geschmack zwar etwas stark durch das Haus und macht auch sonst einen nicht gerade vertrauensseligen Eindruck, weshalb ich mich sicherheitshalber doch noch kurz unter der Eckbank verstecke wenn er ins Zimmer kommt. Und die Dame des Hauses will immer so komisch kuscheln. Aber dafür gibt sie wahnsinnig tolle Massagen mit der Bürste. Hach, wenn ich nur dran denke, dann fühle ich mich schon wieder wollig wohl. Für Essen und Leckerli ist natürlich auch gesorgt. Zwar nicht einmal annähernd so viel wie ich möchte. Das scheint aber ein grundsätzliches Problem bei Menschen zu sein und nicht jetzt speziell von den zweien. Ich frage mich ernsthaft, was bei denen in der Erziehung schief gelaufen ist.

Und dann packt der Elefant auch ab und zu so einen langen Schlauch aus, der total viel Krach macht. Schlimmer noch: Er saugt damit auch noch all den schönen Dreck weg, den ich extra im Haus verteilt habe. Sogar in meinem intimsten Bereich unter der Eckbank dringt er mit diesem komischen Ding ein. Kein Wunder, dass ich da Angst haben muss! Außerdem haben beide Dosenöffner die dämliche Angewohnheit die Türen zu schließen. Das fand ja schon Kessy nicht toll – aber vermutlich aus anderen Gründen. Ja, natürlich will ich auch raus. Aber mir geht es eher drum rechtzeitig sehen zu können, welche fragwürdigen Gestalten durch besagte Türen durchkommen. Dann kann ich mich noch schneller verstecken.

Nein, Überraschungen mag ich gar nicht. Der Webmaster und ich sind uns in der Hinsicht absolut einig. Und jetzt lasst mich endlich raus! Auf dem Rosmarinbusch vor der Terrasse sitzen haufenweise Spatzen, die es sich gut gehen lassen. Das ist unverantwortlich! Die haben doch schließlich eine mundgerechte Größe. Einmal zubeißen und weg. Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen bei dem Gedanken und ausnahmsweise ist auch Nica meiner Meinung und starrt mit mir gebannt in den Garten.

Wir fordern Freiheit für Balu (!) & Nica

Balu

Umfrage: Getigert oder Monochrom?

Am Montag hat euch Nica ja bereits ausführlich davon berichtet, wer sich jetzt hier neu im Haus breit gemacht hat. Dabei hat sie jedoch etwas ganz, ganz Wichtiges vergessen und zwar die Frage: Welcher Felltyp gefällt euch besser? So schöne abwechslungsreich getigerte wie ich einer bin? Oder seid ihr total langweilig und doof und steht eher auf monochrome Katzen wie Nica?

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