Through the Darkest of Times (Herstellerbild)

*schaut sich um* Mmmhh… die Welt existiert immer noch. Selbst fünf Jahre nachdem die USK die “Sozialadäquanz“-Klausel eingeführt hat. Dabei haben doch Politiker und Elternverbände damals so sehr auf den Putz gehauen und den Untergang des Abendlandes prophezeit. Stattdessen ist das eingetreten, was wir alle erwartet haben: Nichts. Seit meinem damaligen Eintrag sind mir nicht einmal zusätzliche Spiele bekannt, die von dieser Klausel profiziert haben. Wahllos Hakenkreuze einzubauen um die Jugend zu bösen Menschen zu machen kommt anscheinend im normalen Teil der Spieleindustrie nicht wirklich vor. Oder der 2. Weltkrieg ist als Setting immer noch ziemlich out. Auch eine Möglichkeit.

Sowieso ist es im Bereich der Videospiele ziemlich ruhig mittlerweile geworden. So gut wie keine Zensuren mehr von Seiten der Publisher/Entwickler, wenige Titel (0,3% im Jahr 2021), denen die USK die Freigabe verweigert, keine einzige Indizierung seit Jahren und somit auch kein Einsatz der Ländersperre. Selbst Dying Light 2*, dem die USK 2022 tatsächlich keine Freigabe erteilte, ist bis heute nicht auf Liste A gelandet. Die “böse” ungeschnittene Version kann somit für alle Plattformen weiter von Erwachsenen auf Amazon & Co. gekauft werden. Für den PC gibt es sogar nichts anderes – nur die digitale Konsolenfassung wurde an den deutschen Markt angepasst. Sehr schön. Die Jugend ist geschützt, ich muss dafür zwar mitunter 5 EUR zusätzlich Porto zahlen (=Altersprüfung) aber ich komme trotzdem ohne Probleme an meinen Stoff :smile: .

Der andere Markt

Online ist allerdings ein gutes Stichwort, um so langsam zum eigentlichen Thema zu kommen. Während die Konsolenhersteller da sehr genau auf die Einhaltung des deutschen Jugendschutzes achten – so werden z.B. Titel ohne Freigabe gar nicht erst ins Programm aufgenommen -. herrscht auf dem PC auf der einen Seite immer noch der Wilde Westen. Auf der anderen ist die Bereitschaft sich mit dem Thema ernsthaft auseinander zu setzen nicht so wirklich vorhanden. Mit dem Ergebnis, dass uns angeblich so vollmündigen Bürgern weiterhin Dinge vorenthalten werden.

Mit “Wilder Westen” meine ich, dass ein Großteil der rein digital erhältlichen Spiele keine Altersfreigabe der USK haben – sie wurden schließlich nie zur (kostenpflichtigen) Prüfung vorgelegt. Und wie bei Importen aus dem Ausland gilt in diesem Fall eigentlich automatisch “Keine Jugendfreigabe” (=ab 18 Jahren). Ja, die EU-Version von Barbie Fashion Show an Eye For Style* dürftet ihr ohne Altersprüfung gar nicht kaufen können. Warum ihr es in diesem konkreten Fall trotzdem könnt? Vermutlich Unwissenheit von Seiten des Verkäufers oder die geringe Wahrscheinlichkeit, dass es bei so einem Titel jemanden interessiert.

Auf Steam & Co. gibt es jedoch nur die völlig nutzlose Altersprüfung bei Titeln, die von der ESRB (die amerikanische Kontrollinstanz) mit “Mature” (ab 17 Jahren freigegeben) versehen wurden – kommt also nicht einmal bei den USK 18 hoch. Ein Ident-Verfahren oder sowas? Pustekuchen. Jedes Kind kann sich alles anschauen und alles kaufen. Egal wie brutal es auf den Screenshots zugeht oder wie viel nackte Haut zu sehen ist. Schön für uns Erwachsene, die entsprechend keine Einschränkungen haben. Ich frage mich aber schon warum danach bislang kein Hahn gekräht hat. Bei jedem kleinen Furz stehen die Eltern- und Lehrerverbände bereits mit den Mistgabeln vor dem Kanzleramt. Aber hier wird höchstens mal in einem Nebensatz auf diesen Umstand hingewiesen. Sehr komisch. Ist ja schließlich nicht so, als wäre der digitale Markt so klein und unbedeutend.

Keine nackten Fakten

The Witcher: Enhanced Edition Director’s Cut (Herstellerbild)

Eine Sache gibt es aber dann doch, die uns Erwachsenen aufgrund des Jugendschutzes vorenthalten wird: Sexspiele. Während Plattformen wie der Epic Games Store oder die Konsolenhersteller sich teilweise sogar damit rühmen dieses Teufelswerk überhaupt nicht erst zuzulassen, sieht Valve das auf Steam grundsätzlich etwas lockerer. Ja, der ein oder andere Titel ist selbst ihnen (zu Recht) zu heiß wegen der enthaltenen Thematik. Aber tendenziell boomt der Markt dort – zumindest außerhalb von Deutschland. Denn seit Ende 2020 werden faktisch alle erotischen Titel mit einer Ländersperre versehen und sind damit in Deutschland weder im Shop sichtbar noch anderweitig ohne VPN kauf-/aktivierbar. “Schuld” daran ist die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein. Die hat zwar damals wohl nicht die Kaufbarkeit an sich bemängelt, sondern nur die enthaltenen Screenshots auf der Shopseite von diversen Titeln. Es gab aber auch eine Diskussion um die eigentlichen Inhalte (z.B. die Minderjährigen in diversen Hentai-Spielen). Insofern bewegte sich Valve definitiv auf dünnem Eis und hat als Konsequenz die Reisleine gezogen bzw. die nukleare Option gewählt, wenn man es noch extremer ausdrücken möchte. Das Ergebnis dieser damaligen Aktivitäten spüren wir bis heute. Nicht einmal kostenlose Uncut-DLCs könnt ihr eurer Steam-Bibliothek hinzufügen so hart ist der Filter eingestellt. Gleichzeitig sind eben andere, weniger offensichtliche Titel mit solchen Inhalten weiterhin für alle frei verfügbar. Ist ja nicht so, als wäre beispielsweise die The Witcher-Serie ein Hort der Keuschheit. Aber zumindest die hat eine USK-Freigabe. Passt also…

Aber gut: Man kann grundsätzlich festhalten, dass der Prozess funktioniert. Die Medienanstalt hat gemerkt, dass da was schiefläuft. Valve hat reagiert und Kinder und Jugendliche sind vor Pornospielchen geschützt. Erwachsene kommen zwar nicht mehr dran, aber solche Titel haben ja eh einen schlechten Ruf. Wer sich sowas freiwillig antut, der ist bestimmt ein Soziopath und nur einen Schritt vom Knast entfernt :roll: . Ich frage mich immer, ob da vielleicht nur der Neid spricht. Selbst schämt man sich zu sehr so einen Titel zu starten, obwohl man es gerne möchte und gönnt es deshalb auch anderen nicht. Keine Ahnung. Wie gut, dass Lysanda damit kein Problem hat und im Gegenteil sogar immer enttäuscht ist, wenn ich sie nicht rechtzeitig zum Anschauen einer Sexszene herbeirufe. Sollte ich es irgendwann mal schaffen The Witcher III: Wild Hunt zu spielen, habe ich sie wahrscheinlich dauerhaft auf dem Schoss…

Der Knackpunkt

Ums nochmal deutlich zu machen: Das Problem ist hier definitiv nicht beim Jugendschutz zu suchen. Anders als noch vor 2003 (ja, der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag feiert heuer seinen 20. Geburtstag) gibt es schließlich nun gesetzliche Vorgaben und Regelungen – auch für das Internet, selbst wenn sie in einer globalisierten Welt teilweise etwas fragwürdig sind. Valve weigert sich jedoch vehement eine der möglichen Varianten umzusetzen. Dabei wäre es doch so simpel. Sowohl zum Thema Pornospiele als auch für alles andere, was Kinder und Jugendliche auf Steam eigentlich weder sehen noch kaufen können sollten: Einfach eine der vielen verschiedenen, staatlich zulässigen Formen der Alterskontrolle wie z.B. das klassische Post- oder Video-Ident-Verfahren (zeig‘ deinen Personalausweis vor) einbauen und gut ist. Gemäß der Steam Abonnentenvereinbarung gehört ein Steam-Account sowieso explizit nur einer Person. Eine Weitergabe ist nicht zulässig und nicht einmal Erben bekommen ihn. Also wäre eine Personalausweisprüfung mit entsprechender Markierung im Profil jetzt nicht so abwegig.

Hier kommst du nicht rein!

Selbst bei den ungeliebten Key-Reseller wie G2A oder MMOGA muss man zuerst eine Altersverifikation durchmachen. Aber ein Laden wie Valve, der geschätzte 13 Milliarden Dollar Umsatz pro Jahr macht (Tendenz steigend), kriegt es nicht gebacken. Oder vielmehr: Hat offensichtlich kein Interesse dran. Der deutsche Marktanteil ist wohl zu klein. Stattdessen geht Valve den Weg des einfachsten Widerstands (=Ländersperre) und ich sitze nun als treudoofer Kunde da und kriege nicht einmal DLCs zu Titeln, die ich bereits besitze. Das geht mir so massiv auf den Geist, das glaubt ihr gar nicht. Das gilt natürlich nicht nur für Valve, sondern auch für alle anderen Anbieter. Egal wie man selbst zu Pornospielchen steht: Die Einführung eines richtigen Altersverifikationssystems bei Steam & Co. ist in aller unserer Interesse.

Epilog

Das ist also der derzeitige Stand beim Thema Ländersperre. Während sie abseits des altbekannten “ich darf nicht die billige Version aus Brasilien kaufen” nicht mehr wirklich häufig zum Einsatz kommt, ist sie doch immer noch ein Dorn im Auge für uns erwachsenen Spieler. Und angesichts der aktuellen Tendenz vieler Staaten die Globalisierung wieder rückgängig machen zu wollen, sind für mich die Aussichten auch nicht mehr so positiv wie noch im April 2020… *stöhn*

PS: Wer selbst Kinder hat, dem empfehle ich u.a. die Seiten der USK mit vielen Tipps explizit für Anwendungen wie z.B. Steam.

PPS: Es gibt theoretisch weiterhin die Möglichkeit die Ländersperre auf Steam via VPN zu umgehen. Das verstößt jedoch bekanntlich gegen die Steam-Nutzungsbedingungen und mittlerweile verlangt Valve beim Kauf sogar ein Zahlungsmittel aus dem jeweiligen Land, um der Sache einen Riegel vorzuschieben. Insofern keine wirkliche Lösung zum Einkaufen aber z.B., um kostenlose DLCs zu aktivieren, wäre es ein gangbarer Weg. Ob es euch jedoch im Worst Case den Verlust des Steamaccounts wert ist, müsst ihr selbst entscheiden.

Ich empfehle es selbstverständlich ausdrücklich nicht. Wenn ihr die Zwei-Faktor-Authentifizierung Steam Guard nutzt, geht es sowieso nicht. Dann erkennt Steam bereits daran euer tatsächliches Herkunftsland und lässt sich auch von einer VPN-Verbindung nicht mehr täuschen. Man könnte natürlich vorher Steam Guard deaktivieren und erst dann über die VPN einsteigen. Aber das ist ein großes Sicherheitsrisiko und wird von Valve absolut nicht empfohlen – selbst, wenn ihr es nur kurzzeitig macht. Also versucht es erst gar nicht! :wink:

Das offizielle Logo von PsychOdyssey

Interessiert ihr euch für die Entwicklung von Spielen? Und ihr habt ca. 20 Stunden Zeit? Dann zieht euch unbedingt Double Fine PsychOdyssey rein, die neue Dokumentation von 2 Player Productions. Wie schon damals bei Double Fine Adventure (auch ein Pflichtkonsum!), haben sie wieder ihr Unwesen bei Double Fine Productions getrieben und einer von ihnen währenddessen sogar die Seiten gewechselt. Dieses Mal haben sie die komplette Entwicklung von Psychonauts 2 begleitet – von der ersten Konzeption 2015 bis zur Veröffentlichung 2021.

Über 32 Folgen hinweg bekommt ihr einen ungeschminkten Einblick hinter die Kulissen. Ihr seht alle Höhen und Tiefen, die das Spiel und die Leute dahinter durchlaufen haben. Am Ende bleibt ihr verwundert zurück, wie trotz all dem Chaos ein so gutes Spiel rauskommen konnte. Allein wie viel Glück das Studio in Bezug auf die Länge der Entwicklung hatte ist der Wahnsinn. Selbst Corona war ein absoluter Segen für Psychonauts 2, weil sie trotz aller damit verbundenen Widrigkeiten so noch mehr Zeit bis zum Release bekamen. Wäre es wie geplant 2019 veröffentlicht worden – alter Schwede, das wäre ein Desaster gewesen. Gleichzeitig haben sie über die Jahre nicht nur aufgrund von absolutem Missmanagement (anders kann man es nicht nennen) haufenweise Talent verloren – teilweise Leute, die seit der ersten Stunde des Studios dabei gewesen waren -, sondern viele Levels oft mehrfach komplett über den Haufen werfen und neu anfangen müssen. Nach dem Schauen der Dokumentation verstehe ich definitiv wie mein Kritikpunkt, “nicht so schräg wie Teil 1”, zustande gekommen ist. Sie hatten faktisch gar keine Zeit zu extrem von der Norm abzuweichen. Sie waren froh überhaupt was spielbares zu haben, das wie Psychonauts aussieht und sich so spielt. Echt krass.

Mein einziger Kritikpunkt an der Dokumentation ist, dass es am Ende zu schnell geht. Die finalen Monate der Entwicklung (2020 und 2021) werden – vermutlich wegen Corona – ziemlich schnell abgehandelt. Außerdem vermisse ich eine Folge zu den Nachwehen. Es endet stattdessen mit der Releaseparty. Aber das sind wirklich nur Kleinigkeiten. Ansonsten ist Double Fine PsychOdyssey ein absoluter Knaller und es gibt bislang nichts Vergleichbares. Unbedingt anschauen! Ich hoffe derweil inständig, dass Microsoft als neuer Besitzer der Sache keinen Riegel vorschiebt und wir auch beim nächsten Tim Schafer-Titel wieder in den Genuss solcher Aufnahmen kommen.

Ich hab’ mal wieder ein paar Videospiele in physikalischer Verpackung bestellt. Ein Paket ging leider wieder zurück, weil es “ab 18 Jahre”-Titel enthielt und entsprechend ein Ident-Check notwendig war. Normalerweise nichts besonderes, ich hatte jedoch als Empfänger “Familie Lysanda” angegeben und für diese “Person” habe ich logischerweise keinen Personalausweis. War in der Vergangenheit an der Tür beim Boten irgendwie kein Problem, da ging es auch mit meinem. Die Sendung ging jedoch in die Filiale und die rückte die Lieferung nicht raus. Also ging sie wieder zurück zum Absender *schulterzuck*. Im zweiten Paket befand sich hingegen das hier:

Sechs DVDs in einer DVD-Hülle – sieht man nicht mehr oft!

Sie sind sehr rar geworden im Bereich der PC-Spiele (und auch auf den Konsolen) aber es gibt sich tatsächlich noch: Die Retail-Packungen, die tatsächlich das komplette Spiel enthalten. Okay, in diesem Falle (Destroy All Humans! 2 – Reprobed*) ist es keine DRM-freie Version. Ihr müsst es also trotzdem noch auf Steam aktivieren und eventuelle Updates herunterladen. Aber hey: Immerhin (hoffentlich) nicht das komplette Spiel herunterladen. Außer den sechs DVDs ist übrigens ansonsten nichts mit in der DVD-Hülle. Nicht einmal ein Installationshinweise-Flyer. Aber Geld für einen sinnlosen Pappschuber war da, der zusätzlich über der Hülle ist. Und alles zweimal eingeschweißt (einmal um den Pappschuber und dann noch die DVD-Hülle)… Wenn sich wenigstens die Motive unterscheiden würden. Naja, man kann ja leider nicht alles haben.

Heute kam mal wieder eine Kickstarter-Lieferung ins Haus. Und zwar die physikalischen Extras zum ungewöhnlichen aber gelungenen Point ‘n’ Click Adventure/Beat-em up-Mashup BROK the InvestiGator. Und bevor jetzt einer Indiana Jones and the Fate of Atlantis in den Ring wirft (da gab es auch Kampfeinlagen je nach gewähltem Pfad): Nur im Ansatz vergleichbar. Doch um das Spiel selbst geht es mir heute gar nicht.

Erwähnenswert finde ich diese Lieferung stattdessen wegen der darin enthaltenen DVD-Hülle (bzw. sie hat eher das Format einer Konsolen-Spielhülle). Nicht deswegen, weil tatsächlich mal eine DVD mit dem Spiel (und dem Soundtrack) darin steckt – das kommt ja leider nicht mehr so oft vor -, sondern weil zusätzlich ein USB-Stick mit dabei ist. Und dieser USB-Stick fliegt nicht einfach nur lose in der Verpackung rum, sondern hat tatsächlich einen festen Platz in der Hülle. Wie genial ist das denn? Das habe ich bislang noch nie gesehen und ist eine fantastische Sache, die ich ab sofort von allen physikalischen Veröffentlichungen erwarte! Ich hab‘ so viele USB-Sticks von, zu und mit Spielen hier rumfliegen und trotzdem nichts im Regal stehen (nicht einmal eine leere Hülle), das ist für mich als Sammler echt ätzend. Also liebe Konkurrenz: Wenn ein kleines, französisches Indie-Studio das hinbekommt, dann könnt ihr das auch!

So einfach und doch so genial – und sogar noch genug Platz, um eine DVD unterzubringen sowie ein kleines Handbuch.

Verbesserungswürdig ist einzig, dass der eigentliche Schutzdeckel des Sticks in der Packung lose herumfliegt. Hier braucht es also noch ein bisschen Gehirnschmalz für eine alternative Befestigungsmethode wie z.B. eine Möglichkeit den USB-Stick komplett in eine vorgefertigte Aussparung reindrücken zu können. In diesem Fall habe ich allerdings schon eine Lösung gefunden: Der Schutzdeckel lässt sich auf der linken Seite über eine der Halteklammer für das Handbuch schieben. Hält einwandfrei.

PS: Mit in der großen Pappschachtel ist sogar ein USB-A- auf USB-C-Adapter. Kudos an die Entwickler von COWCAT, dass sie an sowas gedacht haben. Definitiv ein Studio, das ich gerne wieder unterstütze.

Trading Cards in meinem Steam-Inventar

Steam Trading Cards gibt es schon seit 2013. Sie sind an sich somit nichts Neues. Aber für viele ist das vermutlich trotzdem ein Aspekt der Plattform, mit dem sie sich noch nie wirklich beschäftigt haben. Auch ich habe sie lange einfach ignoriert. Bedeutet nicht, dass ich nun zu einem absoluten Intensivnutzer mutiert bin. Etwas tiefer drin bin ich aber definitiv mittlerweile. Angespornt durch Azzkickrs Interesse unter dem letzten Eintrag habe ich mir also gedacht: Warum nicht heute mal einen detaillierteren Blick auf diese kleine Ecke des Steam Stores werfen?

Begonnen hatte damals alles mit nur sechs Titeln (DOTA 2, Counter-Strike: Global Offensive, Half-Life 2, Portal 2, Team Fortress 2 und Don’t Starve). Mittlerweile sind es (zum Verfassungszeitpunkt) 11.847 Spiele mit 83.813 Trading Cards. Bin mir allerdings gerade unsicher, ob da schon die Foil-Karten mit eingerechnet sind oder die nochmal extra oben drauf kommen (=Verdoppelung der Menge). Zu beachten ist außerdem, dass ca. 2.500 dieser Titel nicht mehr im Steam Store gelistet sind – macht die dazugehörigen Trading Cards natürlich noch rarer, da sich der Bestand nicht vergrößert. Klingt trotzdem erstmal immer noch nach ziemlich viel, aber im Großen und Ganzen sind es tatsächlich nur ca. 13% aller derzeit auf Steam kaufbaren Titel (70.754 Stück), die diesen für Valve sehr lukrativen Markt befeuern. Ja, die Washingtoner bekommen auch hier einen Prozentsatz (~30%) für jeden Verkauf.

Missbrauch vorprogrammiert

Ein Grund, warum es so vergleichsweise wenig sind, ist simpel: Es gibt seit einem Aufschrei aus einem prominenten Teil der Community starke Einschränkungen in Bezug darauf, welche Spiele Trading Cards enthalten dürfen. Das war anfangs anders und lockte entsprechend gewiefte Geschäftemacher an. Sie überschwemmten den Steam Store mit billigem Schrott, der nur dazu diente Trading Cards auf den Markt zu bringen und darüber dann Profit zu schlagen. Der ein oder andere erinnert sich vielleicht noch an Silicon Echo Studios, die Ende 2017 deswegen von Valve gebannt wurden. Unter verschiedenen Namen hatten sie 86 sogenannte “Low Cost Asset Flips” innerhalb von nur zwei Monaten (damals 10% der Veröffentlichungen) rausgehauen und mit den enthaltenden Karten dann den eigentlichen Reibach gemacht.

Der “Schund”-Anteil ist nur marginal zurückgegangen…

Wie das funktionierte? Ganz einfach: Entwickler können sich Keys für ihre Spiele generieren lassen, um sie auf anderen Plattformen zu verkaufen oder zu verschenken. Silicon Echo Studios (und andere) haben diese Funktion ausgenutzt und sich tausende von Keys erzeugt, die sie an Bot-Accounts verteilten. Diese wiederrum haben damit die Trading Cards gefarmt und auf dem Steam Marktplatz verkauft. “Infinite Money Cheat” quasi.

Als Reaktion darauf hat Valve einen “Vertrauensindex” eingeführt. Trading Cards dürfen seitdem nur noch in Spiele einfügt werden, die hier einen bestimmten Wert erreicht haben. Dieser setzt sich wohl hauptsächlich daraus zusammen wie oft der Titel tatsächlich von echten Nutzern gekauft (Pre-Order mit eingerechnet) und gespielt wird. Da aber so eher wenige Spiele gleich zu Beginn Trading Cards enthalten würden, gibt es diese Metrik auch noch auf Entwickler/Publisher-Level. Ein Spiel von Square Enix oder THQ Nordic braucht entsprechend nicht zu warten während es vor allem bei Indie-Titeln sehr lange dauern kann. Das kleine Studio Pilgrim Adventures hat beispielsweise erst letzte Woche Trading Cards zu ihren beiden Titeln The Deed II (2020) und Space Pilgrim Academy: Year 1 (2017) hinzugefügt.

Aber natürlich gibt es auch schlicht viele Entwickler/Publisher, die sich bewusst gegen Trading Cards entscheiden. Selbst ein Need for Speed: Unbound* hat beispielsweise zum Verfassungszeitpunkt keine. Immerhin: Werden dann doch irgendwann mal euerem Lieblingsspiel Karten hinzugefügt, bekommt ihr diese rückwirkend ins Inventar (abhängig von eurer bisherigen Spielzeit). Müsst also nicht noch einmal zig Stunden investieren.

Woher?

Frisch gesammelte Trading Cards

Um Trading Cards zu erhalten, müsst ihr einfach nur das jeweilige Spiel spielen bzw. genauer gesagt: gestartet (=idlen) haben. Ausnahme sind Free-to-Play-Titel. Hier zählen eure Einkäufe im Ingame-Shop. Für jeweils ca. 8-9 Euro an Ausgaben bekommt ihr dort eine Karte. Die Anzahl an Trading Cards, die ihr in beiden Fällen bekommt, ist jedoch begrenzt. Meist ist es die Hälfte (aufgerundet). Also bei einem Titel mit fünf Trading Cards könnt ihr drei erspielen/erkaufen. Bei einem mit zehn, kriegt ihr fünf. Je mehr Trading Cards es gibt, desto länger müsst ihr quasi spielen/mehr kaufen. Ist vor allem bei Titeln ein Problem, die sehr kurz sind. Für die Werke von Pilgrim Adventures habe ich beispielsweise jeweils keine zwei Stunden gebraucht. Das ist oft unter der Grenze wo überhaupt die erste Karte fällt. Liegt vermutlich am Rückgabesystem. Sonst könnte man ja alle (oder so viele wie möglich) Trading Cards in zwei Stunden farmen und dann einfach den Kauf wieder stornieren. Insofern treibt man mitunter seine Spielzeit künstlich hoch nur, um alle Karten zu bekommen. Durchschnittlich dürften es übrigens um die vier Stunden Spielzeit sein bis man drei Trading Cards zusammen hat. Ist aber definitiv von Spiel zu Spiel unterschiedlich.

Hier gibt es nebenbei erwähnt eine weitere Maßnahme gegen den Missbrauch des Trading-Card-Systems: Kostenpflichtige Spiele, die ihr aber kostenlos über Steam bekommen habt, geben euch keine Karten für Spielzeit. Das dürfte keine Titel betreffen, die ihr von Freunden geschenkt bekommt. Aber z.B. Spiele, die befristet “Free to Keep” sind, lassen keine fallen. Auch in meinen ganzen Testmuster kann ich beispielsweise nichts farmen. Es bleibt nur sie zu tauschen oder zu kaufen.

Neben dem erspielen, tauschen und kaufen von Trading Cards, gibt es noch eine weitere Quelle: Booster Packs, die Steam kostenlos verteilt. Aber da kommen wir weiter unten dazu. Da braucht es vorher noch etwas Grundwissen :wink: .

Nutzen?

Extra für euch alle Trading Cards für Ankh gesammelt!

Man bekommt also auf Steam Spiele, zu denen es Trading Cards gibt. Und wie bei allem, was sammelbar ist, hat sich ein Markt daraus entwickelt bei dem jeden Tag vermutlich mehrere zehntausend, vermutlich sogar hunderttausend Dollar generiert werden (vor allem für Valve). Im Minium wird eine Trading Card für 0,03€ verkauft. Davon erhält der Verkäufer dann 1ct und der Rest geht an Valve. Das ist aber nur die Kapitalismus-Seite der Medaille. Tatsächlich haben die Trading Cards auch noch einen anderen “Nutzen” abseits davon sie sich anzuschauen (meist Concept Art mit etwas Text). Und zwar kann man mit ihnen Abzeichen (Badges) herstellen. Nutzen in Anführungszeichen, weil es nur kleine Angeberbildchen sind mit denen man nichts machen kann. Ja, nicht einmal Verkaufen geht. Aber eins nach dem anderen.

Jedes Spiel hat eine bestimmte Anzahl an verschiedenen Trading Cards. Das Minimum und der gefühlte Standard sind fünf Karten. Ein echtes Maximum gibt es theoretisch nicht aber mehr als 15 habe ich glaube ich noch nicht gesehen. Ace Combat 7: Skies Unknown* hat z.B. 12 Stück. Hat man jede einzelne Trading Card eines Spiels mindestens einmal im Inventar, kann man daraus ein Abzeichen basteln. Die verwendeten Karten verschwinden dann für immer aus dem Inventar bzw. aus dem Steam-Kreislauf. Stattdessen bekommt ihr besagtes kleines Bildchen, das ihr in eurem Profil zur Schau stellen könnt sowie drei weitere Kleinigkeiten: Einen Profilhintergrund, ein Emoticon, einen Coupon und Erfahrungspunkte.

Ja, es wird gefühlt kompliziert. Aber keine Angst: Ich versuche mich auf das Wesentliche zu begrenzen :wink: .

Noch eine Währung?!

Profilhintergründe und Emoticon könnt ihr entweder selbst benutzen oder nach einer Wartezeit (~eine Woche) auf dem Steam Marktplatz verkaufen. Die meisten Gegenstände liegen bei 0,05€ (=3ct für euch). Der Steam Points Shop hat den Markt ziemlich zusammengedampft dadurch, dass es die meisten Sachen jetzt auch einfach dort gibt. Der Coupon hingegen macht genau das, was er sagt: Ihr bekommt zwischen 33% bis hin zu 90% Rabatt auf einen bestimmten Titel bei Steam. Leider sind diese Coupons in den allermeisten Fällen für billigen Ramsch, den man eh nicht spielen möchte. Sie dienen vermutlich mehr dazu den Sammelkartenmarkt weiter anzuheizen. Ich kauf mir quasi billig per Coupon das nächste Spiel zum farmen bzw. als Entwickler bekomme ich so mein Spiel im Index vielleicht hoch genug, um Trading Cards anbieten zu dürfen. Entsprechend verschenke ich (fast) alle meine Coupons einfach an die passend bezeichnete Steam Gruppe Coupon Dumpster. Sollten dort Coupons sein, die euch interessieren, könnt ihr die dann kostenlos haben. Einzige Bedingung: Ihr müsste den Coupon anschließend einlösen.

Das gab’s für das Ankh-Abzeichen.

Es gab‘ mal ein paar Leute, die tauschten Coupons gegen Edelsteine. Diese Aktion wurde aber soweit mir bekannt mittlerweile eingestellt. Keine Ahnung was die mit all den Coupons überhaupt getrieben haben. Selbst könnt ihr aus den Coupons zwar keine Edelsteine herstellen, aber dafür lassen sich Trading Cards, Emoticons und Co. umwandeln. Trading Cards zu recyceln ist aber derzeit immer eine schlechte Idee. Die daraus entstehenden Edelsteine sind immer weniger Wert als das ursprüngliche Objekt. Zudem können Edelsteine aktuell nur dazu benutzt werden, um Booster Packs herzustellen. Diese enthalten drei Trading Cards für ein bestimmtes Spiel und kosten zwischen 400-1200 Edelsteine. Das ist abhängig davon wie viele Sammelkarten es für den jeweiligen Titel gibt. Je weniger, desto mehr kostet der Booster. Beispiel: 5 Trading Cards = 1.200 Edelsteine für den Booster. 12 Tradings Cards = 500 Edelsteine. Und natürlich ist auch die Anzahl an Edelsteinen abhängig davon, was ihr recycelt. Aber ich sage euch ganz ehrlich: Das ist eine Seite von Steam, die mich aktuell überhaupt nicht interessiert :smile: .

Das eigene Profil

Jedes Spiel hat zwei Arten von Trading Cards: Normale und folierte. Folierte sind – wie zu erwarten – ziemlich rar und werden auch auf dem Marktplatz höher gehandelt. Dabei sind die Preise teilweise echt extrem absurd. Also wir reden von mitunter zweistelligen Eurobeträgen für eine digitale Sammelkarte. Da lohnt sich das Verkaufen entsprechend am meisten. Passend zu den zwei Arten von Karten, gibt es zwei Abzeichen, die ihr erstellen könnt. Während das folierte jedoch nur eine Stufe hat, könnt ihr das normale fünf Mal herstellen und bekommt dafür jeweils ein neues, höherwertigeres Abzeichen (plus die anderen Goodies jedes Mal).

Neben dem vermeintlich schöneren Bildchen hat das mehrfache Verbessern auch den Vorteil, dass ihr für jedes Level wieder 100 Erfahrungspunkte bekommt. Habt ihr genug Punkte zusammen, steigt euer Steam Profil auf. Das wiederum hat tatsächlich praktische Folgen: Es gibt Platz für fünf weitere Freunde auf der Freundesliste, alle zehn Level dürft ihr eine weitere Showcase im Profil unterbringen und ebenfalls alle zehn Level wird die Chance einen Booster Pack zu erhalten um 20% erhöht. Erfahrungspunkte gibt es übrigens auch durch das simple Einkaufen im Steam Store und so allgemeine Badges wie der “Du bist X Jahre auf Steam” bringen ebenfalls ein paar mit sich. Aber die große Menge macht man ausschließlich durch das Basteln von Abzeichen.

Einen wichtigen Punkt gibt es in Bezug auf Abzeichen noch: Die großen Steam Sales (Summer, Winter, etc.). Bei diesen gibt es spezielle Abzeichen und dazugehörige Trading Cards. Die Abzeichen können theoretisch unendlich oft erzeugt werden, die Karten verfallen aber ca. zwei bis vier Wochen nach dem Sale. Diese speziellen Trading Cards gibt es für Einkäufe im Steam Store, das Durchschauen der Discovery Queue oder eben das Fertigstellen von Abzeichen. Statt einem relativ nutzlosen Coupon fällt dabei nämlich eine Sammelkarte raus. Entsprechend heben sich viele ihre Karten bis zu einem Sale auf und benutzen sie erst dann.

Karten frei Haus

Ein Booster Pack

Kommen wir nun zum Thema “Booster Packs”: Booster Packs enthalten drei Trading Cards zu einem Spiel. Wie im echten Leben könnt ihr dabei Pech haben und dreimal die selbe Karte bekommen. Oder eben Glück und es ist auch mal eine folierte drin. Entsprechend lohnt es sich darüber nachzudenken, ob man sie auspackt und benutzt/einzeln verkauft oder einfach den Booster ungeöffnet auf dem Marktplatz verkauft. Neben der Möglichkeit sie mit Hilfe von Edelsteinen selbst herzustellen, werden diese auch automatisiert an die Steam-Community verschenkt. Voraussetzung ist nur, dass ihr euch regelmäßig in Steam einloggt (mindestens einmal pro Woche) und ein Profil ohne jedwede Einschränkungen (also z.B. keine brandneuen Accounts oder welche mit Valve Anti-Cheat-Bans) habt. Außerdem braucht ihr ein Spiel in euer Steam-Bibliothek, für das ihr berechtigt seid einen Booster Pack zu erhalten. Berechtigt heißt schlicht, dass ihr bereits alle Trading Cards gesammelt habt, die ihr über das reine spielen/kaufen von Ingame-Gegenständen erhalten konntet. Sind alle diese Vorgaben erfüllt, könnt ihr theoretisch einen Booster Pack zu diesem Titel erhalten. Übrigens auch für ein Spiel, bei dem ihr bereits das höchste Abzeichen erstellt habt – also gar nichts mehr mit den Trading Cards selbst machen könnt.

Praktisch ist das bei mehr als 130 Millionen Accounts natürlich eher selten. Also nicht nur aufgrund der großen Masse an potentiellen Empfängern. Auch aufgrund der zwei anderen Einflüsse. Der erste ist wie oben geschrieben das eigene Steam Level. Auf Level 10 hat man nur eine um 20% erhöhte Chance während ein Level 200 Account einen satten Bonus von 400% bekommt. Das macht logischerweise eine massive Differenz. Gleichzeitig ist die Anzahl an zu verteilenden Booster Packs immer unterschiedlich, denn sie entstehen beim Fertigstellen von Abzeichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Booster zum Verteilen vorhanden ist, schwankt entsprechend abhängig davon ob Leute gerade Badges craften oder nicht.

Meine persönliche Erfahrung ist zudem, dass sich die Chance auf einen Booster Pack erhöht, wenn man selbst in der vergangenen Woche Abzeichen erstellt hat. Es war schon öfters der Fall, dass ich lange Zeit nichts bekommen habe und dann plötzlich sogar mehrere Booster als ich mal wieder viele Abzeichen gemacht hatte. Das ist mir schon zu oft passiert (habe aktuell 1.100 Abzeichen) als, dass es wirklich Zufall sein könnte. Außerdem vermute ich, dass Booster Packs nur zu Spielen erzeugt werden, zu denen Abzeichen fertig gestellt wurden. Sprich, wenn nie wieder jemand zu MudRunner* ein Abzeichen bastelt, wird auch kein Booster Pack mehr dazu verteilt. Das ist aber reine Spekulation von mir.

Automatisierung

Ganz schön viel, was es da rund um das Thema “Steam Trading Cards” gibt. Und selbst nach vier Seiten habe ich vermutlich nur an der Oberfläche gekratzt. Es gibt ganze Communities und Webseiten, die sich nur mit dem Tausch von und den Austausch über die Karten beschäftigen wie z.B. den Steam Card Exchange. Und es gibt sogar verschiedenste Roboter, die einem dabei die “Arbeit” abnehmen. Dazu gehört im einfachsten Fall das Sammeln der Trading Cards aber es gibt z.B. auch die Möglichkeit das Kaufen/Verkaufen/Tauschen zu automatisieren.

Docker auf dem Synology NAS

Ich selbst nutze die ArchiSteamFarm. Es ist nicht nur der bekannteste Roboter, sie hat auch sehr viele Funktionen (die ich größtenteils nicht brauche) und kann z.B. auf einem NAS in einem Docker-Container (Image “justarchi/archisteamfarm”) durchgängig laufen gelassen werden. Mittlerweile hat die Farm zwar nur noch was zu tun, wenn ich neue Spiele reinbekomme (Fanatical hatte diese Woche wieder Bundlefest…). Aber anfangs war sie buchstäblich mehrere Monate damit beschäftigt meine bisherige Steam-Bibliothek durchzugehen und die noch offenen Karten zu farmen. Das Prinzip ist dabei ziemlich einfach: Der Roboter gaukelt Steam vor, dass der jeweilige Titel auf eurem Account gestartet wurde. Er muss nicht tatsächlich auf eurem Rechner laufen. Und dann idlet er den Titel so lange, bis alle Trading Cards gesammelt wurden.

Nachteil dieser Methode ist natürlich, dass sie eure Steam Statistik völlig und unwiederbringlich versaut. Trading Cards gibt es halt einfach nur im Austausch von Spielzeit. Und wenn ihr die nicht selbst erbringen wollt/könnt indem ihr das Spiel tatsächlich spielt, dann muss etwas anderes daran glauben. Das ist entsprechend wichtig zu beachten. Solltet ihr euch jedoch für das Farmen entscheiden: Tut euren Steamfreunden zumindest den Gefallen und setzt euch und/oder euren Roboter auf “Unsichtbar”. Es kann einem schon massiv auf den Geist gehen, wenn ständig ein “Freund XY spielt YX” hochpoppt. Denn ja: Man kann theoretisch mehrere Titel gleichzeitig farmen.

Epilog

Damit wisst ihr nun vermutlich mehr über Steam Trading Cards, als ihr je wissen wolltet. In meiner Freundesliste bin ich zwar tatsächlich nicht der Einzige, der sie farmt. Aber einen tieferen Sinn hat es logischerweise nicht – zumindest so wie ich es tue. Ich mache es einfach, weil ich es (unkompliziert) kann und mich meine Spielzeitstatistik nicht mehr kümmert. Wichtig ist mir nur, dass ich am Ende selbst noch weiß welches Spiel ich tatsächlich gespielt habe und welches nicht. Wem dazu das Gedächtnis fehlt: Das lässt sich zum Glück in 99% der Fälle anhand der Achievements erkennen. Denn beim Idlen bekommt ihr die ja nicht.

Mit den gesammelten Karten mache ich derzeit auch nicht wirklich viel. Hin und wieder mal ein paar Abzeichen erstellen, obwohl mir mein Steam Level schon lange nichts mehr bringt (hab’ zu wenig Freunde und keine Inhalte für die zusätzlichen Showcases). Und die besonders wertvollen Trading Cards versuche ich zu verkaufen. Die meisten liegen jedoch einfach nur in meinem Inventar rum. Insofern: Nur, weil ich jetzt fast 2.700 Wörter zu dem Thema geschrieben habe – ihr könnt es getrost weiter vollkommen ignorieren und verpasst trotzdem nichts :smile: .

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