Vorschau
Im Januar 2009 soll es endlich soweit sein und die erfolgreiche Rennspielserie Burnout wird ihr Debüt auf dem PC feiern. Das dies mit Burnout Paradise geschieht, ist dabei nicht einmal sehr abwegig. Zeugt doch die Metacriticwertung von 88 Prozent (Xbox 360) von der Qualität dieses Titels. Auf der Games Convention war es nun möglich nicht nur die PC-Version anzuspielen, sondern auch erstmals mit Motorrädern selbst zu fahren. Und obwohl diese noch kein Schadensmodell hatten, war es doch bereits äußerst cool kleine Stunts zu machen und wie ein Wilder durch die Stadt zu rasen.
All Inclusive
Motorräder sind dabei auch bereits der erste wichtige Punkt: die PC-Version wird bereits alle zusätzlichen Inhalte der Xbox 360, wie die neuen Karten oder eben die Motorräder, enthalten. Dazu kommen höher aufgelöste Texturen und bessere Shadereffekte. Das war auch bereits in der gespielten Version deutlich sichtbar, dafür fehlte ihr jede Art von Kantenglättung und auch die Motion Blur-Effekte auf dem Monitor waren noch nicht vergleichbar mit der grafischen Pracht eines Race Driver: GRID. Dennoch ist die Inszenierung der Unfälle ein wahrer Augenschmaus und zu Recht das Aushängeschild der Serie.
In den, nicht abbrechbaren, Sequenzen wird sehr detailliert gezeigt wie sich das eigene Fahrzeug überschlägt, zusammendrückt oder einfach nur Teile abfallen nur um zwei Sekunden später wieder heil auf der Strecke zu stehen. Da hat Senior Producer San Shepherd ganz recht, wenn er sagt "In Burnout you can't lose - only win!”. Nachdem ich selbst erleben konnte, wie die Unfälle aussehen, bin ich fast schon bereit ihm zuzustimmen.
Unrealistisch aber cool
Aus diesem Grund gibt es auch diverse Spielmodi, in denen es nur gilt so viel Schaden wie möglich zu machen. Darunter fällt unter anderem "Road Rage". Dort muss der Spieler die gegnerischen Wagen nicht überholen, sondern zerstören. Auch der Modus "Showtime" ist eher ungewöhnlich. Jederzeit in der offenen Welt startbar, fängt der eigene Wagen an vollkommen unrealistisch durch die Gegend zu "springen". Ziel ist es nun so viele andere Autos wie möglich zu zerstören bevor nicht mehr genug Schwung übrig ist.
Diese ist auch die große Neuerung in Burnout Paradise und ist vergleichbar mit Test Drive Unlimited oder Need for Speed Most Wanted. Der Spieler fährt also in der offenen Welt herum und an jeder Ampelkreuzung oder Mautstation kann er ein Event starten.
Mangelnder Komfort?
Anders als in den Beispielen, ist es jedoch nicht möglich direkt zu einem Punkt zu springen. Möchte man also sein Auto wechseln, muss man selbst zu einem der unzähligen Schrottplätze fahren. Eine Funktion um direkt dort hin zu springen fehlt gänzlich. Im der Stunde, in der ich den Titel spielen konnte, war dies jedoch kein Problem. Ein Schrottplatz war immer in der Nähe und Rennevents gibt es sowieso an jeder Straßenecke.
Dafür hat der Multiplayermodus am Stand leider nicht funktioniert. San Shepherd erläuterte mir jedoch, dass er zum einen nicht über Games for Windows LIVE laufen wird, obwohl das Spiel unter dessen Logo erscheint, und zum anderen instanziert funktioniert. Das heißt, dass ein Spieler ein Spiel erstellt und dann andere zum ihm in die Welt springen. Einen zentralen Server wie in Test Drive Unlimited gibt es nicht. Innerhalb der Instanzen stehen den Spielern jedoch genauso alle Mittel zur Verfügung, wie im Einzelspielermodus.
Fazit
Ich habe die Stunde mit San Shepherd und Burnout Paradise sehr genossen. Allein mit dem Turbo durch die riesige Stadt zu rasen ist ein fantastisches Gefühl und selbst wenn man dann doch einmal ein Auto erwischt oder eine Kurve verfehlt, wird man dafür mit einer wirklich coolen Slowmotion-Aufnahme des Crashs belohnt. Ich bin deshalb sehr zuversichtlich, dass die PC-Version die Konsolenfassung übertrumpfen wird. Aber ein Schadensmodell brauchen die Motorräder auf jeden Fall noch. Auch wenn Herr Shepherd mehrfach betonte: "It's Motorcycles in Burnout, not Burnout with Motorcycles!"[CH]
(Veröffentlicht am 22.08.2008 bei JörgSpielt)