Sicarius

Italienische Eistrüffel

Der Geschmackstest hat schon begonnen.

Passend zum Osterwochenende hat bei uns ein weiterer Eisverkäufer seine Toren geöffnet. Es ist aber keine klassische Eisdiele, sondern kleine Portionen eingepackt zum Mitnehmen. Das neue Schild am Haus um die Ecke war uns die Tage schon aufgefallen, konnten damit aber noch nichts anfangen. Es lag dann aber an Ostersamstag Werbung im Briefkasten, die das Rätsel aufklärte. Da es auch gleich ein Eröffnungssonderangebot gab‘, haben wir uns selbstverständlich umgehend mit dem Geldbeutel in der Tasche auf den Weg gemacht. Und zwar kostete jede Sorte dieses Wochenende vier Euro. Jetzt werdet ihr euch sicherlich – wie wir – fragen, was der reguläre Preis ist. Eine Antwort kann ich euch darauf aber nicht geben. Zu dieser Eisvariante findet sich im deutschsprachigen Internet nämlich irgendwie noch gar nichts.

Und zwar geht es um die italienische Firma mipiaci, die (nach eigenen Angaben hochwertiges) italienisches Eis (=Gelato) herstellen. Die Arbeiten mit Wiederverkäufern und dahingehend hat eben bei uns jetzt ein paar Häuser weiter einer (Rondinelli & Campisano GbR) seinen „Laden” (Garage mit Kühlschränken) eröffnet. Neben Kuchen, die wir aber links liegen gelassen haben, sind das eigentliche Angebot Eistrüffel (110g). Da haben wir entsprechend mal sechs verschiedene mitgenommen und getestet. Und zwar die nachfolgenden.

Alle gemein haben sie, dass sie eine flüssige Füllung haben – meist aus Zartbitterschokolade und schön cremig bzw. fluffig sind. Also die Konsistenz war bei allen super und auch der Geschmack sehr intensiv.

  • Pistazieneis-Trüffel (Pistacchio) – Total eklig. Keine Ahnung warum, aber mir hat der eine kleine Löffel ausgereicht um festzustellen, dass ich davon nie wieder was haben möchte. Im absoluten Kontrast dazu, ist es hingegen Lysandas Favorit. Sie war zwar erst irritiert, dass das grüne Eis nach Schokolade schmeckte aber genau das hat es ihr zusammen mit dem leichten Pistaziengeschmack so sehr angetan.
  • Giffoni Haselnuss-Eiscreme-Trüffel (Nocciola) – Giffoni heißt der Ort, wo mipiaci seinen Firmensitz hat und da kommen die Haselnüsse für das Eis her. Für mich schmeckte das Eis sehr nach Toffifee oder eher Hanuta. Und da ich beides mag, fand ich auch das Eis top. Lysanda hingegen kann mit Haselnuss nichts anfangen, entsprechend fand sie es nur okay.
  • Weiße Kaffee-Eiscreme-Trüffel (Bianco Caffe) – Kaffee mag ich nicht, entsprechend habe ich es nicht probiert. Lysanda hat hingegen festgestellt, dass der Kaffeegeschmack sehr stark und dominant ist, aber ihr etwas zu bitter. Das ist auch, was sie an dem Eis – wie bei Käse – stört und verhindert, dass es weiter oben auf ihrer Skala landet.
  • Karamell-Nuss-Eiscreme-Trüffel (Caramel & Nuts) – Die Cookies habe ich jetzt nicht bemerkt, aber es hat eine harte Karamellglasur und schmeckt absolut nach Popcorn. Kaltes, leicht flüssiges Popcorn aber ich musste sofort an Kino denken. Definitiv von allen sechs Sorten mein absoluter Liebling. Gerne mehr davon. Lysanda fand es ebenfalls okay, aber für sie nur im oberen Mittel und nicht an der Spitze.
  • Klassischer Eistrüffel (Classico) – In dem Sinne 08/15-Schokoladeneis. Und im Gegensatz zu allen anderen, mag ich Schokoladeneis einfach nicht. Bin der klassische Vanilletyp. Lysanda hingegen mag Schokolade, allerdings hat dieser Trüffel auch noch Haselnuss mit dabei – und das wiederum findet Lysanda nicht so gut. Entsprechend fand sie das Classico nur mäßig obwohl der Schokoladengeschmack klar dominiert.
  • Kokoseis Trüffel (Bello) – Der Kokosgeschmack ist anfangs sehr stark und richtig gut. Leider lässt er immer weiter nach, je weiter man nach innen kommt. Das liegt daran, dass nur die Hälfte des Trüffels aus Kokosnuss besteht. Die andere ist Schokoladeneis. Und wie wir festgestellt haben, ist Schokoladeneis nicht meins. Amüsanter Weise ist es bei Lysanda genau umgekehrt. Sie fand die Schokoladenseite besser als die Kokosseite. Entsprechend haben wir am Ende halbe-halbe gemacht :smile: .

Zusammengefasst sieht die Top 3 also so aus:

Sicarius: Caramel & Nuts, Nocciola, Bello
Lysanda: Pistacchio, Bianco Caffe, Nocciola

Fazit

Haben wir uns also nach dieser Probe jetzt die Kühltruhe mit mipiaci Gelato vollgepackt? Nein. Es schmeckt zwar super und ist mal was anderes, aber selbst mit 4 Euro ist der Preis schon ziemlich happig. Für besondere Anlässe okay, aber um unser grundsätzliches Eisbedürfnis zu stillen, bleiben wir dann doch lieber bei unserer Eisdiele. Da haben zwar die Preise ebenfalls aufgeschlagen dieses Jahr (die Kugel 1,70€ statt 1,50€) aber die haben ebenfalls schön cremiges und gut schmeckendes Eis in verschiedenen Sorten und man hat irgendwie doch mehr davon als von so einem Trüffel :smile: .

PS; Lysanda hat bei der ganzen Aktion festgestellt, dass wir uns selbst bei den Eissorten sehr gut ergänzen – also die Unterschiede zwischen was ich mag und was sie mag und wir uns entsprechend nichts gegenseitig wegessen.

Ein Stifthalter

Während ich also eine Woche in meinem Bildungsurlaub gechillt habe, hatte Lysanda das komplette Kontrastprogramm. Sie durfte beim angeblich bundesweit ersten Bildungsurlaub zum Thema “3D-Druck” von 9 bis 16 Uhr durchpauken. Es war nämlich gleichzeitig der erste Bildungsurlaub ihres Trainers (der Link führt zu seinem Account bei Printables). Wenig verwunderlich also, dass er sich ziemlich penibel an das ausgearbeitete und vom hessischen Bildungsministerium abgesegnete Programm gehalten hat – ohne Rücksicht auf Verluste quasi. Nur den Reichstag, geplant als Teil der politischen Bildung, haben sie am Ende dann doch nicht ausgedruckt. Dafür einen Stifthalter mit einem eingestanzten “Die Linke” und einen “Wahlplaketständer” (siehe 2. Absatz) :wink: . Entsprechend hoch war die Informationsdichte rund um 3D-Drucker im Allgemeinen und die Anwendung Autodesk Fusion im speziellen. Und wer schonmal ein CAD-Programm gesehen hat weiß, dass das jetzt nicht die einfachsten Anwendungen sind. Mal von den Grundvoraussetzungen wie räumliches Denkvermögen ganz abgesehen. Kein Wunder, dass Lysanda hauptsächlich mitgeschrieben hat, um sich das später nochmal in Ruhe anzuschauen statt verzweifelt zu versuchen den Klicks des Trainers zu folgen und dann die Hälfte wieder zu vergessen.

Aber immerhin: Er hatte neben vielen seiner Ausdrucke (darunter einen zwei Kilo schweren Eiffelturm, den er aufgrund fehlender Vorlagen selbst designt hat) auch einen 3D-Drucker (ein Prusa MK4S) von der VHS mit dabei. Und am Freitag konnte Lysanda sogar was darauf drucken. Sie entschied sich für einen kleinen Ständer für ihre Fliesen… äh ein “Wahlplakat” :wink: (ihr wisst schon: politische Bildung). Als Vorlage diente ihr ein Ständer aus meinem Figurenregal, den ich mit der (Kickstarter-exklusiven) Collector’s Edition von Beyond Shadowgate bekommen hatte und normalerweise eine Medaille an ihrem Platz hält. Den fotografierte sie, lud ihn ins Programm rein und malte ihn ab. Danach konnte sie ein 3D-Modell daraus machen und nach dem Einfügen der Maße drucken. Das Ergebnis ist wirklich gut geworden. Okay, sie hat an einer Stelle das falsche Maß eingetragen. Entsprechend passen die beiden Teile nicht ganz so zusammen, wie sie sollten. Aber seine Funktion als Ständer erfüllt er trotzdem.

Insofern war der Bildungsurlaub für Lysanda zwar anstrengend aber zum einen hat sie jetzt endlich mal selbst Erfahrung mit 3D-Druck gemacht und zum anderen hat sie sogar ein nützliches Souvenir davon mitgebracht.

Nicht in der Casa Lysanda

Ich selbst habe ehrlich gesagt gar nicht so viel Interesse an 3D-Druck. Also es ist definitiv eine richtig coole Sache, keine Frage. So ein 3D-Modell designen und es dann in der Realität in die Hand zu nehmen. Das lässt definitiv ein paar Endorphine frei und eröffnet so einige neue Möglichkeiten. Entsprechend genial ist es, wie massiv die Entwicklung in den letzten Jahren vorangeschritten ist. Kleinere Modelle sind mittlerweile schon für unter 500 Euro zu haben und damit nicht mehr nur für absolute Enthusiasten interessant. Stattdessen ist sein Einzug in die Privathaushalte schon im vollen Gange.

Mein Problem ist nur: Ich wüsste derzeit nicht was ich damit anfangen sollte. Ja, wir hätten damit sicherlich das kleine Plastikzahnrad rekonstruieren können, das bei Lysandas Epilierer kaputt gegangen war. Aber das sind Einzelfälle für das es sich einfach nicht lohnt sich so ein Gerät anzuschaffen, geschweige denn der mühsamen Aufgabe nachzugehen es zu erlenen. Auf der einen Seite die komplexe Software. Auf der anderen der Umgang mit der filigranen Hardware und ihren vielen Komponenten (vom Filament bis zur Druckplatte). Ne, das ist (noch) kein Hobby für mich :smile: .

Lysanda hat hingegen durchaus so einige Idee, was sie drucken wollen würde. Beispielsweise Dotting-Werkzeuge, um neue Motive für ihre Steine zu bekommen. Oder eben Sachen für einen Marktstand wie besagten Ständer. Allerdings sieht auch sie ein, dass es derzeit keinen Mehrwert bringt sich so ein Ding ins Haus zu stellen. Wir haben dafür einfach aktuell keine Zeit. Vielleicht irgendwann einmal. Zumindest erzählte der Trainer, dass sie auf einer 3D-Drucker-Messe davon ausgingen, dass in 5-10 Jahren jeder Haushalt einen 3D-Drucker haben wird. Hintergrund wäre, dass die Hersteller in Zukunft keine Ersatzteile mehr herstellen würden, sondern nur noch die Druckdatei zum Download bereitstellen würden. Und wer weiß, vielleicht haben sie ja recht. Vor allem als Hausbesitzer kann ich mir durchaus vorstellen, dass so ein 3D-Drucker sich dann langfristig lohnen könnte. Im Eigenheim gibt es ja immer irgendwas zu reparieren oder Neues zu basteln. Da kann ein 3D-Drucker sicherlich hilfreich sein seine Vorstellungen wirklich individuell passend umzusetzen.

Um zum Abschluss nochmal Lysanda selbst zu Wort kommen zu lassen: “Ja, kann man lernen. Aber man muss mehr bedenken, als man vielleicht erwartet hat. Es ist nicht einfach nur “steck ein bisschen Filament rein und der Rest macht der Drucker von alleine”. Schließlich gibt es schon bei der Lagerung der Filamentrollen es so einiges zu beachten…”

“Wad?! Schon wieder Bildungsurlaub? Arbeitet der Kerl auch mal was?! Kein Wunder, dass es mit Deutschland bergab geht, wenn hier keiner mehr was schafft!

Viele Unterlagen zum Bildungsurlaub

:roll: *seufz* Ja, ich war vorletzte Woche auf meinem Bildungsurlaub für 2025. Man “muss” es ja nicht immer bis zum Schluss hinauszögern. Außerdem hat das den Vorteil, dass ich noch Zeit gehabt hätte mir was Neues zu suchen, wenn er abgesagt worden wäre. Aber er fand nicht nur statt – er war auch komplett ausgebucht (10 Personen).

Ach und Lysanda war ebenfalls auf Bildungsurlaub. Während ich mich der Entspannungsmethode “Eutonie” hingegeben habe, hatte sie sich einen Crashkurs zum Thema “3D-Drucker” gegönnt. Wir haben zwar (noch) keinen, interessieren tut sie das jedoch schon länger. Und dafür sind Bildungsurlaube ja da. Nämlich, um auch mal was Neues kennen zu lernen. Eutonie kannte ich ebenfalls vorher nicht.

Wos des?!

Eutonie ist griechisch und heißt “Gutspannung” bzw. “Wohlspannung”. Erfunden hat sie Gerda Alexander, die im Gegensatz zu anderen Pädagogen ihren Namen nicht hergeben wollte. Deswegen hat sie sich was Neues für diese “pädagogisch-physiotherapeutische Entspannungsmethode”, wie es Wikipedia bezeichnet, ausgedacht. Unsere Dozentin, Birgit Léona Krengel, beschrieb uns hingegen am Anfang Eutonie scherzhaft als “Feldenkrais für Frauen”.

Wir alle kennen sicherlich die BLACKROLL und ihre unzähligen Nachahmer, die dank gutem Marketing vor mittlerweile so einigen Jahren Faszientraining nach Moshé Feldenkrais total “in” werden ließ. Ist schließlich an sich nichts Neues (in den 50igern hat er sie erfunden). Mittlerweile sind die total harten Faszienrollen aber wohl schon wieder out. Weil die nämlich gerne sehr starke Schmerzen verursachen und man sich entsprechend z.B. während man mit der Seite auf der Rolle liegt mit dem Arm abstützt. Dann wird zwar die Seitenfaszie bearbeitet, gleichzeitig holt man sich jedoch die Verspannung in den Arm/die Schulter. Ist also in dem Sinne eine Milchmädchenrechnung.

Und ja: Moshé Feldenkrais (1904 geboren) und Gerda Alexander (1908 geboren) lernten sich im späteren Leben kennen. Aber klingt nicht so, als hätte der eine dem andren was abgeschaut. Beide Methoden sind wohl ziemlich unabhängig voneinander entstanden.

Sicarius! WOS ISSES?!

Ganz ehrlich: Ich tu mir immer noch schwer Eutonie so richtig zu beschreiben. Im Bildungsurlaub selbst hat die Dozentin zwar hier und da einiges erzählt, aber es ging tatsächlich mehr um die praktische Umsetzung und das Erleben am eigenen Körper. Während ich das hier schreibe habe ich zwar die Notizzettel vor mir und haufenweise Google-Ergebnis, doch daraus werde ich nur bedingt schlau. Erwartet entsprechend keine detaillierte Beschreibung der Methode. Es ist nur ein Versuch es irgendwie aufs Papier zu bringen :smile: .

Der Hauptfokus der Eutonie liegt auf jeden Fall bei der Körperwahrnehmung, denn wenn wir uns wahrnehmen, stärkt das das Selbstbewusstsein. Und dieses Selbstbewusstsein hilft dabei wieder mehr in Kontakt mit sich selbst zu treten und gleichzeitig auch seine Umwelt besser zu erfassen bzw. kontrollierter auf sie zu reagieren. Stressreduktion und Aufmerksamkeitstraining (“Präsent sein”) steht quasi im Vordergrund. Dabei geht es jedoch nicht darum dem eigenen Körper etwas aufzwingen (z.B. aktiv den Schmerz in der Schulter zu bekämpfen), sondern zu lernen die eigene Körperspannung zu regulieren. Der Fachbegriff ist “Tonus-Regulierung” (Tonus = Spannung). Der Schmerz wird quasi nebenbei mit behandelt.

Balu will leider kein Material sein.

Ein weiterer Punkt dieser Körperwahrnehmung ist es zu realisieren, wie alles in uns zusammenhängt. Sehr vereinfacht ausgedrückt: Wenn ich mit dem kleinen, rechten Zeh wackele, wackelt dann wirklich nur der kleine Zeh, oder zuckt nicht auch mein linker Mundwinkel mit? Das Ziel ist es daraus mehr oder weniger unbewusst für jede Situation angemessene Bewegungsabläufe zu entwickeln, um mit minimalstem Ressourceneinsatz den optimalsten Effekt zu erzielen.

Die Prinzipien

Um diese Ziele zu erreichen, nutzt die Eutonie die folgenden Grundprinzipien:

  • Berührung: Unsere Haut ist unser Kontakt nach innen und hinaus in die weite Welt. Sie erlaubt es uns Grenzen zu erleben, vermittelt uns Tiefe, Struktur und Form und lässt uns eine Vielzahl von Empfindungen spüren. Sie ist quasi der Türöffner der Eutonie, der es uns überhaupt erst erlaubt in den Austausch mit unserem Körper und unserer Umwelt zu treten.
  • Kontakt: Haut alleine macht noch nichts. Erst der Kontakt von etwas mit der Haut löst eine Verbindung und/oder Begegnung aus. Entsprechend gilt es in der Eutonie in Kontakt zu treten – allerdings vordergründig nicht mit anderen. Es geht ja erst einmal um uns selbst. Stattdessen wird ein sogenanntes “Material” (z.B. ein Kirschkernkissen – aber kein Igelball! Der ist zu intensiv.) genutzt, mit dem man übt seine eigene Wahrnehmung zu schulen. Wie fühlt sich der Kontakt an? Was macht er mit mir? Was macht er mit meinem Körper?
  • Transport: In Bewegung kommen und dabei spüren, wie die Maschine Mensch funktioniert. Die Kraftübertragungen wahrnehmen, die in unserem Körper z.B. zur automatischen Stabilisierung stattfinden.
  • Knochenbewusstsein: Unsere Haut, unsere Organe, unsere Muskeln – derer sind wir uns sicherlich ganz gut bewusst. Aber, dass da drunter auch noch ein Skelett liegt? Ein Haufen Knochen, der unser Dasein überhaupt erst ermöglicht? Knochen, ohne die wir nur ein zusammengesackter Haufen Fleisch sind? Eben. Deswegen lehrt die Eutonie sich seinem Skelett und seinen Bestandteilen bewusst zu werden und so die eigenen Handlungsspielräume zu erweitern.

All das kombiniert ergibt, dass man seine eigene Kraft spürt und seine derzeitige physische wie psychische Verfassung wahrnimmt. Mit dem Ergebnis, dass man in den Einklang mit den Möglichkeiten kommt, die auf Basis dieser Statusaufnahme möglich sind. Wenn ich halt heute total müde und erschöpft bin, geht das mit dem Marathon quasi nicht und das kann ich akzeptieren. Und sobald ich es akzeptiert habe, also meine eigenen Grenzen kenne, dann kann ich daran arbeiten sie zu erweitern. Indem ich gleichzeitig pfleglich mit meinem Körper umgehe, lösen sich fast schon automatisch Verspannungen, Blockaden und andere Sachen, die meine Beweglichkeit einschränken. Mein Alltag wird also leichter und harmonischer.

Umsetzung in der Praxis

Wir haben im Laufe der Woche einen Ganzkörper-Eutonie-Crashkurs gemacht. Quasi von den Füßen bis zum Kopf hochgearbeitet. Los ging es immer mit einer ausgiebigen Runde Räkeln. War am Anfang schon sehr ungewohnt. Wer räkelt sich schließlich schon im Alltag so ausgiebig und frei – und dann noch vor anderen Leuten. Die Dozentin war jedoch von meiner Räkelei beeindruckt. Fragte sogar, ob ich eine Ballettausbildung hätte. Ich, das sesselpupsende Dorfkind… :laughing:

Und dann ging es an die Körperwahrnehmung. Zuerst logischerweise den Status quo. Es gibt nämlich bei der Eutonie in dem Sinne kein richtig oder falsch – einfach nur ein “vorher” und “nachher”. Das wurde gemacht, indem wir einfach nur in uns hinein gespürt haben. Aber auch kleine Bewegungen, um z.B. unsere Limits zu erkunden waren mit dabei.

Danach haben wir meist ein oder mehrere Materialen bekommen und damit erst einmal die jeweiligen Stellen gespürt (=Berührung & Kontakt). Beispielsweise mit einem Kirschkernkissen bewusst und mit verschiedenen Druckstärken drüber über/unter das Knie gerubbelt oder mit einem Stück Bambus ein wenig geklopft, um die Knochen am Becken zu erkunden. Wie gesagt: Es geht sowohl darum das Material zu erfahren (später sogar über es hinaus zu spüren), als auch den Teil des Körpers, das es berührt.

Mit dem Kirschkernkissen das Knie spüren.

Anschließend gab es ein wenig freie Bewegung – und zwar meist mit dem jeweiligen Knochen (=Knochenbewusstsein), der gerade bearbeitet worden war. Beispielsweise sollte der Fersenknochen entscheiden, ob der Fuß sich jetzt nach links oder rechts bewegt und nicht der Fuß an sich. Klingt niedergeschrieben irgendwie total dämlich. Aber in der Praxis ist das tatsächlich ein spürbarer Unterschied. Und euer restliche Körper folgt dieser Bewegung dann einfach (=Transport). Ihr erlebt also was mit allem so verbunden ist. Geht ihr mit dem Fersenknochen in die Luft, hebt sich das Bein. Geht ihr dann nach links, geht das Becken mit und führt ihr ihn noch weiter, dreht ihr euch auf die Seite. Diese Bewegungen sollen dabei absichtslos und frei von zwang sein.

Sah entsprechend sicherlich sehr komisch aus, wie wir da wahllos unsere Extremitäten und so überall hinbewegt haben. Aber so habe ich meinen Körper definitiv noch nicht erlebt und wahrgenommen. Beim Nachspüren am Ende, war dann tatsächlich ein fühlbarer Unterschied. Meist fühlte sich die noch nicht bearbeitete Körperseite für mich “klobiger” an, als die andere. Um jedoch keine falschen Vorstellungen zu erzeugen, von wegen “Feldenkrais für Frauen” – auch Eutonie kann, darf und soll bis zu einem gewissen Maße schmerzhaft sein. Nach dem großflächigen Spüren haben wir das Material nämlich an genau den Punkt gelegt, der ihn gerade braucht. Und das ist häufig der Punkt, an dem es am unangenehmsten ist :smile: .

Fazit

Ganz ehrlich: Ich war schon Mittwochnachmittag fix und alle. Und das lag nur zum Teil daran, dass ich bei meinem Arbeitgeber geparkt hatte (die VHS liegt in der Innenstadt, mein AG am Eingang) und entsprechend jeden Tag 2,5km im Schnellschritt hin und zurück gelaufen bin. Auch die Eutonie ist überraschend anstrengend – sowohl körperlich als auch mental. Leider habe ich dadurch speziell vom Donnerstag nicht allzu viel mitbekommen. Ich habe die Übungen selbstverständlich mitgemacht und so, wirklich geistig anwesend war ich jedoch nicht und ein bisschen geschlafen habe ich ebenfalls, wenn es in der Rückenlage ging.

Dafür kann die Dozentin aber logischerweise nichts. Gut fand ich, dass wir am Ende jedes Körperteils auch eine bürotaugliche Übung gezeigt bekommen haben. Also wie man am Schreibtisch sitzend eine Kleinigkeit machen kann. Das ist ja schließlich immer der springende Punkt: Wie setze ich so einen Kurs in die Praxis um? Beim Nachlesen in den Unterlagen für den Eintrag kommt mir das zwar irgendwie trotz der Grundaussage “es gibt eigentlich keine Regeln oder Vorgaben, sondern nur die eigene Wahrnehmung” ziemlich kompliziert vor. Aber das liegt definitiv nur an mir.

Insofern bleibt mir als Fazit für meinen Bildungsurlaub “In Balance bleiben durch Eutonie” erstmal nur festzuhalten, dass es ein interessantes Erlebnis war. Man könnte zwar sagen, dass man das ein oder andere auch von anderen Methoden her kennt (=Feldenkrais). In dieser doch irgendwie sehr angenehmen Form habe ich Achtsamkeits- und Stressreduktionstraining in Kombinationen mit Bewegung und Entspannung allerdings noch nicht gemacht.

Warnung: Da (sinnvollerweise) in Schwimmbädern und Saunen keine Fotos gemacht werden dürfen und ich in meiner Badehose eh keine Taschen habe, enthält der heutige Eintrag stattdessen einige Katzenbilder.

Kurzflossen und große Flossen

Es ist manchmal schon echt komisch, wie sich Dinge von heute auf morgen verändern können. Anfang des Jahres war es beispielsweise kein Problem für Lysanda mit ihren Flossen in unserem lokalen Hallendbad schwimmen zu gehen. Jetzt in der Wintersaison ist das jedoch nicht mehr möglich. Nein, die Badeordnung hat sich nicht geändert. Die schiebt die Verantwortung an den Bademeister. Und der hatte wohl letztes Jahr ein unschönes Erlebnis mit jemanden, der scheinbar durch eine Flosse verletzt wurde. Deswegen lässt er sie faktisch nur noch bei leerem Schwimmbecken zu. Keine Ahnung wie das passiert sein soll. Aber gut. Ich kann freilich den (vermutlich unterbezahlten) Bademeister da verstehen, dass er auf den Stress keine Lust hat. Da Lysanda jedoch das Schwimmen ohne Flossen überhaupt keinen Spaß macht, ist das lokale Hallenbad damit für uns wieder gestorben. Viel zu unsicher, dass wir hinkommen und sie dann die Flossen nicht benutzen darf.

Stattdessen haben wir uns mittlerweile mal das schon 2021 umgebaute Nordbad angeschaut, obwohl es weiter weg ist. Lysanda war da früher häufiger drin. Ich nur hingegen einmal mit ihr – was mir ehrlich gesagt gereicht hatte. War damals nur ein enges Rechteck in einem klaustrophoben 60iger Jahre Bau. Aber nach dem Umbau müssen wir ganz klar sagen, dass es jetzt ein wirklich einladendes Sportbad geworden ist. Da kann man jetzt anständig und sortiert seine (50m-)Bahnen (Lysanda mittlerweile 60 – ich begnüge mich noch mit 45) ziehen. Ganz anders als im Herrenbecken des Jugendstilbads (nerviges Seil als Trenner von Nicht- und Schwimmerteil plus haufenweise unsortierte Rentner) oder auch im lokalen Hallenbad (großes Becken, großes Chaos). Und preislich ist es dank Rabattkarte trotzdem völlig okay (3,50 [höchste Rabattstufe] bis 5 EUR [einzelne Tageskarte]). Mal schauen, ob es im Sommer ebenfalls zu gebrauchen ist. Da ist der Innenbereich nämlich zu und nur die beiden Außenbecken geöffnet.

Nackt rumsitzen

Doch wir gehen nicht nur weiter regelmäßig schwimmen. Nach unserer ersten Saunaerfahrung im August, haben wir in gewisser Weise Blut bzw. Schweiß geleckt. So waren wir nicht nur seitdem ein paar weitere Mal in den Schwitzkammern, sondern haben auch schon die nächsten Ausflüge geplant. Unsere “GoTo-Location” ist dafür weiterhin das Jugendstilbad, obwohl das mit dem Schwimmen nicht so der Brüller ist. Neben der – aus unserer Sicht – guten Spa- und Saunalandschaft, ist der Hauptgrund dafür das Geldsparen. Das Jugendstilbad ist nämlich im lokalen Schlemmerblock drin, den wir deswegen jetzt gelernt haben optimal auszunutzen. Dank des inkludierten Codes für Mobile-Gutscheine kann man mit jedem Schlemmerblock nämlich zwei Mal im Jahr gehen. Und da die Schlemmerblöcke bekanntlich am 30.11. auslaufen, konnten wir in den letzten Wochen ein paar Codes kostenlos/fürn Euro abgreifen :smile: . Das haben und werden wir entsprechend noch weiter “ausnutzen”.

Aber im Schlemmerblock 2024 waren noch zwei weitere Lokationen mit Saunen drin, die wir deshalb mal besucht haben: Das Sport- und Wellnessbad Kelsterbach und die Odenwald-Therme. Spoiler: Wir finden es echt schade, dass Kelsterbach im 2025er Block nicht mehr mit dabei ist :sad: .

Odenwald-Therme

Ein unzusammenhängendes Symbolbild

Okay, für den ersten Negativpunkt kann die Therme an sich nichts. Wir wohnen nun einmal rund 60km davon entfernt. Entsprechend waren die Anforderungen an die Therme schon von Anfang an relativ hoch, damit wir da überhaupt ein 2. Mal hingehen würden. Allerdings wurde es vor Ort nicht wirklich besser. So sind die Umkleiden, Spinde und Durchgänge ziemlich klein – und durch einige Umkleidekabinen gehen auch noch Säulen. Lysanda war echt froh, als sie aus der Dusche wieder raus war. Und dann gab es für den Saunabereich im 1. Stock keine separate Umkleide. Man musste sich also unten um-/ausziehen und hochlatschen.

Zuerst waren wir aber im Badebereich der Therme… und ja, die Begeisterung hielt sich in Grenzen. Mit Schwimmen ist da überhaupt nichts zu wollen. Stattdessen ein relativ verbautes Innenbecken zum faktisch nur drin rumstehen und einweichen und ein auch nicht viel größerer Außenbereich, in dem man ebenfalls außer dumm rumstehen und ab und zu auf Blubberblasen sitzen nicht wirklich viel tun kann. Der Strom der in den Außenbereich und wieder reinführt ist für Kinder sicherlich ganz nett. Aber insgesamt hat uns der Badebereich absolut nicht gefallen. Einfach nur dumm rumstehen ist uns einfach zu langweilig :smile: . Ihr könnt uns ja gerne in den Kommentaren erklären, was man da zum Zeitvertreib macht. Und nein, zum Unterhalten war es schon wieder zu laut dort.

Der Saunabereich

Wir sind dann also recht zügig in den Saunabereich gewechselt. Lysanda fühlte sich dort ein bisschen deplatziert, weil so viele sich an ihre Bademäntel und Handtücher klammerten, während wir frei herumliefen. Aber vielleicht frieren die älteren Damen und Herren schneller oder so… Wir waren aber freilich nicht dort, um andere Menschen anzustarren. Es ging ja ums Saunieren. Nett waren die Infrarotlounge (zwei Holzbänke mit jeweils Infrarotwärme am Rücken) sowie das sehr geräumige und mit farbigem Licht ausgestattete Sanarium (60°C). Die Vogelsauna (80°C) war ebenfalls geräumig, aber wer da das Vogelgezwitscher zusammengestellt hat, hat sich echt nicht viel Mühe gegeben. Sehr abrupte und kurze Einspieler nur, die da zu hören waren. Das Dampf- und Aromabad (40°C) sowie die Kräutersauna (80°C) hatten hingegen ein Platzproblem. Sehr eng, klein und entsprechend überfüllt irgendwie. Sowieso eine Aussage, die auf den gesamten Saunabereich zutrifft. Mehrere Reihen von Liegestühlen eng an eng und wenn die Horde zum Aufguss lief, war auch in den Gängen wenig Platz. Das “Schwimmbecken im Außenbereich” war uns hingegen schlicht zu kalt, um nach einem Saunagang darin zu chillen. Im Meeresklimaraum waren wir ebenfalls (ich als alter Asthmatiker länger als Lysanda), aber mehr als “nett” war das ebenfalls nicht.

Wir haben außerdem zwischendurch mal das Saunarestaurant besucht und dort 30,40 EUR gelassen für eine Thunfisch-Pizza, ein 08/15-Schnitzel mit Pommes Frites sowie zwei Getränken. Preislich also gar nicht so schlecht. Lysanda fand die Pizza auch so weit okay, das Schnitzel hatte aber einen komisch Geschmack. Eine Vermutung von Lysanda war, dass das Fett in der Fritteuse vielleicht schon länger nicht mehr gewechselt wurde. Wir wissen es aber freilich nicht.

Alles zusammen genommen ist das Fazit für die Odenwald-Therme leider ziemlich vernichtend: Im aktuellen Zustand werdet ihr uns dort trotz Schlemmerblock-Rabatt definitiv nicht mehr antreffen.

Sport- und Wellnessbad Kelsterbach

Jules braucht keinen Whirlpool. Zum Chillen reicht ein Karton.

Aufgrund eines Brandes waren die Außensaunen nicht im Betrieb, aber für uns war es ausreichend zwischen Biosauna (65°C), Dampfbad (45°C) und Whirlpool (35°C) zu wechseln. Ja, mit einer finnischen Sauna (85°C+) haben wir uns (noch) nicht wirklich angefreundet. Halten es da immer nur so 5 Minuten aus. Der Whirlpool hat hingegen ein Feature, das ALLE Whirlpools in Schwimmbädern haben sollten: Einen Knopf, um ihn anzumachen. Er macht zwar nach einem Durchgang eine Pause von einer Minute, aber es ist trotzdem echt praktisch nicht von irgendwelchen Zeitschaltuhren im Hintergrund abhängig zu sein, von denen man nicht weiß, wie sie eingestellt sind. Im Jugendstilbad wartet man oft eine halbe Ewigkeit, bis das Geblubber vielleicht mal wieder angeht…

Bevor wir aber in den Saunabereich (mit separater Umkleide) gegangen sind, waren wir erneut erst in der Badeabteilung. Schließlich steht “Sportbad” drauf – und ist auch tatsächlich drin. Das Becken mit den 25m-Bahnen ist zwar nicht sonderlich groß, aber es hat abgetrennte Bahnen und es war zum Glück nicht viel los. Entsprechend konnten wir relativ locker unsere Kilometer schwimmen. Anschließend waren wir noch kurz im Außenbecken, bis mir der Kopf eingefroren ist und sind dann in den Saunabereich gewechselt. Der Badebereich hat somit seinen Sinn und Zweck für uns erfüllt. Einziges Problem ist höchstens der Kiosk mitten in der Halle. Echt nicht gut für den Magen, wenn man dauernd die frisch frittierten Pommes Frites riecht bzw. die Leute essen sieht. Aber wir konnten uns zurückhalten :wink: .

Zusammengefasst empfanden wir unseren Aufenthalt im Sport- und Wellnessbad Kelsterbach also als wirklich angenehm, trotz der 30km Fahrt. Doch wie gesagt, ist es leider im Schlemmerblock 2025 nicht mehr drin. Und für den vollen Preis ist es dann wieder teurer und weiter weg als das Jugendstilbad. Vielleicht kehrt es ja 2026 wieder zurück.

Epilog

So viel also zu diesen zwei Lokationen, falls ihr mal in der Nähe sein solltet. Für uns geht es dann im Weihnachtsurlaub mindestens nochmal ins Jugendstilbad in die Saune (die Mobile-Gutscheine gelten vier Wochen nach dem Kauf – also auch noch im Dezember, wenn man Ende November zuschlägt). Und im Nordbad werden wir ebenfalls die nächsten Samstage (da ist am Nachmittag quasi nichts los im Schwimmerbecken) aufschlagen. Vielleicht mache ich dann mal die 50 Bahnen.

Sicarius

Auf der Stelle gehen

Passt perfekt!

Okay, wir geben es offen zu: Wir sind fremd gegangen! Wir haben uns wieder ein Sportgerät angeschafft, aber dieses Mal nicht von Sport Tiedje – die jetzt übrigens “Fitshop” heißen. Stattdessen haben wir es über Amazon bestellt. Ganz einfach, weil wir bei Sport… äh dem Fitshop nichts passendes gefunden haben. Lysanda war nämlich schon länger auf der Suche nach einem Walking Pad. Wir gehen zwar weiterhin fast täglich spazieren, aber der Gedanke war auch Zuhause hin und wieder ein paar Schritte zu gehen – oder sogar zu Laufen. Die Entscheidung fiel nämlich auf das Toputure Laufband/Walking Pad* für ca. 220 EUR.

Erfahrungsbericht

Wir haben das Laufband seit gut zwei Monaten im fast täglichen Einsatz. Ganz einfach, weil es so platzsparend ist, dass es neben die Couch im Wohnzimmer passt. Entsprechend ist selbst abends am Fernseher meist einer von uns drauf und geht ein wenig – und genau sowas war der Hintergedanke. Einfach in Situationen, in denen man normalerweise Sitzen/Stehen würde, die aber nicht unbedingt ortsgebunden sind, auf das Laufband wechseln. Die Laufgeräusche sind dabei zwar wahrnehmbar aber nicht störend oder übermäßig laut (muss den Fernseher nur einen Ticken lauter machen). Und selbst unsere Katzen sind vom Laufband absolut begeistert. Ist es nicht von Menschen in Benutzung, dann schläft häufig eine darauf. Aber Achtung: Unbedingt eine Decke drauflegen, sonst nehmen sie es als Kratzbrett – was nicht gut für das Laufband ist.

Es kam gut verpackt bei uns an und der Aufbau ging einfach und schnell von der Hand. Und wie gesagt kann sowohl als Walking Pad oder als Laufband eingesetzt werden kann. Auf dem Bedienfeld (Fernbedienung liegt ebenfalls bei) sind sogar zwei Buttons um direkt auf 3 bzw. 6 km/h zu “springen”. In Anführungszeichen, weil das Laufband so intelligent ist und die Geschwindigkeit langsam erhöht. Das Ende der Fahnenstange sind 12 km/h. Also durchaus ein ganz schönes Tempo, was man darauf erreichen kann. Und für die zusätzliche Herausforderung lässt sich sogar noch eine Steigung von bis zu 7% einstellen. Das geht allerdings nicht über Knopfdruck. Stattdessen müsst ihr ganz klassisch an den Füßen die Rädchen rausdrehen.

Die andere Seite

Symbolbild

Klingt soweit super, aber ein paar Negativpunkte gibt es dann doch. So waren wir nach dem ersten Studium des Handbuchs etwas verwirrt: Wie muss beispielsweise das Band eingestellt sein? So wie wir es verstanden hatten, war es im Ergebnis viel zu locker – also haben wir es wieder zurückgestellt. Viel problematischer war aber die unbeantwortete Frage, ob jetzt direkt nach der Lieferung Öl eingefüllt werden muss oder es bereits geölt geliefert wurde. Da das Band komplett trocken erschien, haben wir uns erst einmal auf die Suche nach passendem Öl gemacht. Silikon-Öl* in der Flasche gibt es in den Baumärkten scheinbar nicht mehr. Das zum Sprühen lässt sich aber nicht kopfüber verwenden. Also mussten wir das Öl in einen Behälter sprühen und dann damit das Laufband befüllen. Hier wäre es super gewesen, wenn zumindest für die Erstbefüllung eine kleine Flasche Öl mit in der Lieferung dabei gewesen wäre.

Übrigens: Nach Rücksprache mit dem Hersteller muss in der Regel bei Lieferung kein Öl hinzugefügt werden, sondern erst 1-2 Monate nach Gebrauch.

Außerdem ist es ein wenig doof, dass es nur auf der Fernbedienung eine Pausentaste gibt. Man kann die Session über das Bedienfeld nur stoppen und wieder neu starten.

Katzensicher

Aber trotz dieser Punkte, können wir das Laufband definitiv empfehlen. Es ist alles in allem für den Preis ein super Gerät und es hat definitiv dazu geführt, dass wir seit ca. zwei Monaten noch mehr Kilometer gegangen sind als sowieso schon.

PS: Zusatz für Leseratten: Grundsätzlich kann man während dem Gehen durchaus auf dem Laufband lesen. Allerdings klappen selbst dünne Bücher auf dem mitgelieferten Aufsatz zu. Deshalb haben wir uns einen kleinen Plastik-Notenständer geholt, der in den Aufsatz reinpasst und die Möglichkeiten bietet die Buchseiten aufzuhalten.

PPS: Interessanterweise fühlt sich das Gehen auf dem Laufband ganz anders an als unser Spaziergang. Wesentlich anstrengender irgendwie. Wir wissen noch nicht so recht, wo der Unterschied liegt. Vielleicht, weil das Laufband ein konstanteres Tempo verlangt?

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