Sicarius

Auf der Stelle gehen

Passt perfekt!

Okay, wir geben es offen zu: Wir sind fremd gegangen! Wir haben uns wieder ein Sportgerät angeschafft, aber dieses Mal nicht von Sport Tiedje – die jetzt übrigens “Fitshop” heißen. Stattdessen haben wir es über Amazon bestellt. Ganz einfach, weil wir bei Sport… äh dem Fitshop nichts passendes gefunden haben. Lysanda war nämlich schon länger auf der Suche nach einem Walking Pad. Wir gehen zwar weiterhin fast täglich spazieren, aber der Gedanke war auch Zuhause hin und wieder ein paar Schritte zu gehen – oder sogar zu Laufen. Die Entscheidung fiel nämlich auf das Toputure Laufband/Walking Pad* für ca. 220 EUR.

Erfahrungsbericht

Wir haben das Laufband seit gut zwei Monaten im fast täglichen Einsatz. Ganz einfach, weil es so platzsparend ist, dass es neben die Couch im Wohnzimmer passt. Entsprechend ist selbst abends am Fernseher meist einer von uns drauf und geht ein wenig – und genau sowas war der Hintergedanke. Einfach in Situationen, in denen man normalerweise Sitzen/Stehen würde, die aber nicht unbedingt ortsgebunden sind, auf das Laufband wechseln. Die Laufgeräusche sind dabei zwar wahrnehmbar aber nicht störend oder übermäßig laut (muss den Fernseher nur einen Ticken lauter machen). Und selbst unsere Katzen sind vom Laufband absolut begeistert. Ist es nicht von Menschen in Benutzung, dann schläft häufig eine darauf. Aber Achtung: Unbedingt eine Decke drauflegen, sonst nehmen sie es als Kratzbrett – was nicht gut für das Laufband ist.

Es kam gut verpackt bei uns an und der Aufbau ging einfach und schnell von der Hand. Und wie gesagt kann sowohl als Walking Pad oder als Laufband eingesetzt werden kann. Auf dem Bedienfeld (Fernbedienung liegt ebenfalls bei) sind sogar zwei Buttons um direkt auf 3 bzw. 6 km/h zu “springen”. In Anführungszeichen, weil das Laufband so intelligent ist und die Geschwindigkeit langsam erhöht. Das Ende der Fahnenstange sind 12 km/h. Also durchaus ein ganz schönes Tempo, was man darauf erreichen kann. Und für die zusätzliche Herausforderung lässt sich sogar noch eine Steigung von bis zu 7% einstellen. Das geht allerdings nicht über Knopfdruck. Stattdessen müsst ihr ganz klassisch an den Füßen die Rädchen rausdrehen.

Die andere Seite

Symbolbild

Klingt soweit super, aber ein paar Negativpunkte gibt es dann doch. So waren wir nach dem ersten Studium des Handbuchs etwas verwirrt: Wie muss beispielsweise das Band eingestellt sein? So wie wir es verstanden hatten, war es im Ergebnis viel zu locker – also haben wir es wieder zurückgestellt. Viel problematischer war aber die unbeantwortete Frage, ob jetzt direkt nach der Lieferung Öl eingefüllt werden muss oder es bereits geölt geliefert wurde. Da das Band komplett trocken erschien, haben wir uns erst einmal auf die Suche nach passendem Öl gemacht. Silikon-Öl* in der Flasche gibt es in den Baumärkten scheinbar nicht mehr. Das zum Sprühen lässt sich aber nicht kopfüber verwenden. Also mussten wir das Öl in einen Behälter sprühen und dann damit das Laufband befüllen. Hier wäre es super gewesen, wenn zumindest für die Erstbefüllung eine kleine Flasche Öl mit in der Lieferung dabei gewesen wäre.

Übrigens: Nach Rücksprache mit dem Hersteller muss in der Regel bei Lieferung kein Öl hinzugefügt werden, sondern erst 1-2 Monate nach Gebrauch.

Außerdem ist es ein wenig doof, dass es nur auf der Fernbedienung eine Pausentaste gibt. Man kann die Session über das Bedienfeld nur stoppen und wieder neu starten.

Katzensicher

Aber trotz dieser Punkte, können wir das Laufband definitiv empfehlen. Es ist alles in allem für den Preis ein super Gerät und es hat definitiv dazu geführt, dass wir seit ca. zwei Monaten noch mehr Kilometer gegangen sind als sowieso schon.

PS: Zusatz für Leseratten: Grundsätzlich kann man während dem Gehen durchaus auf dem Laufband lesen. Allerdings klappen selbst dünne Bücher auf dem mitgelieferten Aufsatz zu. Deshalb haben wir uns einen kleinen Plastik-Notenständer geholt, der in den Aufsatz reinpasst und die Möglichkeiten bietet die Buchseiten aufzuhalten.

PPS: Interessanterweise fühlt sich das Gehen auf dem Laufband ganz anders an als unser Spaziergang. Wesentlich anstrengender irgendwie. Wir wissen noch nicht so recht, wo der Unterschied liegt. Vielleicht, weil das Laufband ein konstanteres Tempo verlangt?

Sicarius

Ein Pfannenabenteuer

Die WMF-Pfanne sieht noch aus wie neu.

Jetzt ist es aber mal genug mit dem Ganzen ach so “hochtrabenden” Geschnulze aus meinem Leben. Wird Zeit, dass wir hier mal wieder zurück zur Normalität kehren: KONSUM! Konsum bis zum Abwinken! Konsum, bis die Hütte voll ist und man unter die Kategorie “Horter” fällt! Und dahingehend sind wir schließlich immer noch nicht mit der selbstverständlich äußerst hochinteressanten und extrem informativen Berichterstattung über unseren Kaufrausch fertig. So habe ich euch beispielsweise noch gar nicht über meine kleine Pfannen-Odyssey inkl. der dazugehörigen Lebensgefahr berichtet.

Der Hintergrund

Weder Lysanda noch ich sind die größten oder gar besten Köche vor dem Herrn, aber trotzdem ist bei uns fast jeden Tag (wenn keine Reste da sind) der Herd an. Entsprechend häufig kommen bei uns Pfannen zum Einsatz. Schon lange hauptsächlich in der Variante mit Keramikbeschichtung und durchaus aus dem hochpreisigen Segment. Lysandas “Daily Driver” ist beispielsweise eine kleine WMF CeraDur*. Die leistet auch sehr gute Dienste – wenn man nicht gerade Garnelen brät, die in irgendeine Art Zitronensaft eingelegt waren. Das hat die Beschichtung irgendwie überhaupt nicht gut gefunden.

Und das ist genau das Problem, auf das wir immer häufiger gestoßen sind: Egal welche Beschichtung es ist – irgendwann geht sie kaputt. Entweder, weil man unachtsam war (zu viel Hitze, mit Metall drin rumgemacht, etc.), oder auch einfach so mit der Zeit. Da das logischerweise an die Nerven (“hängt das scheiß Ei schon wieder am Boden fest!”) und ins Geld geht, war ich auf der Suche nach was “Anständigem”. Allerdings hatte ich vor Edelstahl- und Gusseisenpfannen durchaus meinen Respekt. Mit denen muss man schon umgehen können, um nicht noch mehr Probleme zu bekommen, als man mit dem Umstieg lösen würde. So habe ich von meinen Eltern zwar eine Edelstahlpfanne mitgenommen, aber benutzen tue ich die ehrlich gesagt nur alle Mondjahre mal für ganz spezielle Gerichte (z.B. Rahmschnitzel). Einfach, weil ich es zuhause so gelernt habe. Und bei den Gusseisernen war immer das mit der Patina (eine Schicht aus eingebranntem Fett, welche eine Antihaftwirkung entfaltet), was mich abgeschreckt hat. Als jedoch Mitte des Jahres das Essen in der nächsten Pfanne anfing nur noch festzuhängen, habe ich mich mal getraut in diese Welt hin abzutauchen.

Die erste Wahl

Die Petromax fp30 steht jetzt schon ein paar Tage im Schrank…

Was ich dabei erfreulicherweise festgestellt habe ist, dass es heutzutage bereits hersteller-seitig eingebrannte Pfannen gibt. Das hat mich durchaus beruhigt. Ich will schließlich nichts falsch machen und, wenn ich mich nur noch um den Erhalt der Patina kümmern muss, ist das logischerweise einfacher als sie erst herstellen zu müssen. Nach einiger Recherche und dem Konsum vieler Tests, landete dann die Petromax fp30*. Petromax ist angeblich der Mercedes auf diesem Gebiet und da ich eine anständige, lange haltende Pfanne haben wollte, habe ich mir das nicht zweimal sagen lassen. Also okay, technisch gesehen haben mir das glaube ich ein halbes Dutzend Tester gesagt – aber ihr wisst, was ich meine :smile: .

Und ja, die Pfanne ist theoretisch wirklich super. Voreingebrannt, zügig heiß, hält ziemlich lange die Hitze und die Bratergebnisse waren gut. Allerdings mit 3,6kg nicht gerade das leichteste Kochgeschirr. Aber es ist ja schließlich eine Eisenpfanne und keine aus Plastik. Und noch eine Sache musste ich sehr schnell feststellen: Die Verbrennungsgefahr ist extrem hoch. Kein Wunder, schließlich ist die ganze Pfanne aus Eisen – auch der Griff. Und da sie eben gut die Hitze hält, ist der Griff ebenfalls noch einige Zeit nach dem Kochen eine Gefahr für Finger und Hände.

Das größere Problem sind jedoch die zwei Ausbuchtungen an der Seite der Pfanne. Wenn man nicht den richtigen Deckel hat (oder auf Wunsch), sind die nicht geschlossen und der verdammt heiße Dampf kommt ungehindert raus. Mit dem Ergebnis, dass ich mir die Rückhand so richtig schön verbrannt habe, als ich mit dem Topf auf der danebenliegenden Herdplatte hantiert habe. Die Wunde sieht man selbst jetzt, Monate später, immer noch. Leider hat Petromax für diese Pfanne keinen passenden Deckel mit Ohren. Im Outdoorbereich ist das scheinbar nicht notwendig. Und obwohl 30cm draufsteht, scheint sie nicht 100% zu normalen 30cm-Deckeln zu passen. Hatte 2-3 bestellt und selbst mit den Universaldingern keinen Erfolg gehabt. Also habe ich mich wieder auf die Suche gemacht – nach einer anständigen Pfanne MIT Deckel, bei der man nicht ständig Angst haben muss die Haut von den Knochen gebrannt zu bekommen.

Das Ergebnis

Die große (12″) Pfanne von Lodge

Bei der 2. Suche bin ich dann bei einer amerikanischen Firma gelandet: Lodge. Die rühmen sich damit schon über 120 Jahre im Geschäft zu sein und die Bewertungen sind ebenfalls gut. Also habe ich mir eine kleine* und eine große Pfanne* inkl. dem jeweils* einem* Deckel bestellt. Und mit im Paket war zur Sicherheit auch noch ein Satz Silikongriffe, um die Verbrennungsgefahr noch weiter zu reduzieren.

Und was soll ich sagen? Der Einkauf war im August und seitdem sind beide Pfannen im ständigen Einsatz – ohne, dass ich mich nochmal verbrannt hätte. Ich möchte sie auch tatsächlich nicht mehr missen. Sie leisten gute Arbeit, die Ergebnisse sind größtenteils so wie ich sie haben wollte (der Rest ist fehlende Erfahrung) und der Umgang an sich abseits des Gewichts relativ einfach, weil sie so robust sind.

Die kleine Lodge

Was nicht heißt, dass es nicht ein paar Schwachstellen gibt. Bei den Silikongriffen muss man beispielsweise aufpassen, da sie etwas schlüpfrig sein können. Und bei der Pfannenpflege bin ich ebenfalls noch nicht zu 100% durchgestiegen. Ab und zu hatte ich beispielsweise schon oberflächlichen Rost in der Pfanne. Das kann ich mir aktuell nur dadurch erklären, dass im Fleisch viel Wasser war, was dann in der Pfanne stand und ich sie freilich nicht nach jedem Benutzen komplett trocken mache. Soll man schließlich nicht wegen besagter Patina. Und auch das: Wie viel Öl muss drinbleiben? Welche Art? Wann sollte ich sie doch mal sauber machen wegen der Gefahr, dass das Öl ranzig wird? Alles so Sachen, die ich ehrlich gesagt noch nicht vollständig verinnerlicht habe. Aber ich bemühe mich und wie gesagt halten sie einiges aus und können im Worst Case trotzdem wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt werden. Definitiv eine super Sache und sollte sich daran was ändern, werde ich euch sicherlich darüber berichten :wink: .

In der Zwischenzeit dürfen mir gerne die Profiküche unter euch in den Kommentaren konstruktiv mitteilen, wie dumm ich doch bin und wie man es stattdessen machen sollte. Bin ja durchaus lernwillig, wenn dadurch am Ende mein Steak besser schmeckt!

Es gibt da eine Sache, die verheimliche ich euch jetzt schon seit Jahren. Aber aus gegebenem Anlass breche ich nun endlich mein Schweigen und verrate euch, dass ich eigentlich Manuela heiße, mit Karl-Heinz fünf Kinder habe und seit meinem Rentenbeginn in Griechenland wohne… ne, Moment. Das ist die falsche Enthüllung. Ich wollte eigentlich sagen, dass ich vor etwas mehr als acht Jahren mit Lysandas Chevrolet Spark einen Autounfall hatte. War am Ende eine größere Sache, die sich über ein Jahr hinzog und sogar vor Gericht verhandelt wurde. Übrigens mein zweites Mal im Zeugenstand. Das erste Mal war als vor vielen Jahren ein paar Kabeldiebe auf der Arbeit zugeschlagen hatten. Ich war ihnen kurz davor begegnet, als ich gerade in die Mittagspause gegangen bin.

LKW + kleines Auto = nicht so gut

Ein sehr dicker Knutschfleck

Gerichtsverhandlung klingt allerdings spektakulärer, als die ganze Sache im Grunde war. Fangen wir also von vorne an: Lysanda und ich waren Mitte Juli auf dem Weg in unser lokales Fitnessstudio. Auf der Abbiegespur sind wir dann hinter einem kleinen LKW gelandet, der ebenfalls abbiegen wollte. Wir folgten ihm bis er dann vor einer Bushaltestelle/Kreuzung stehen blieb. Ich dachte mir da erstmal nichts dabei, hielt ebenfalls an und habe mich weiter mit Lysanda unterhalten bis der LKW plötzlich rückwärts auf uns zurollte. Ich drückte auf die Hupe, aber es war schon zu spät und wir hatten ihn auf der Motorhaube. Im Nachhinein betrachtet hätte ich lieber den Rückwärtsgang einlegen und losfahren sollen (es war niemand hinter mir). Doch so habe ich mich im Affekt halt nicht entschieden.

Da es sich beim Fahrer um einen nicht fließend deutschsprechenden Mitbürger handelte, haben wir die Polizei gerufen, Fotos von allem gemacht sowie den Unfallbericht ausgefüllt und dann rund eine Stunde mit Warten verbracht, bis die Streife kam und unsere Aussagen aufnahm. Alles in allem wie gesagt blöd, jedoch nicht tragisch. Keiner in irgendeiner Art und Weise verletzt und das Auto grundsätzlich fahrbereit. Nur die Motorhaube oben an der Front ziemlich zerdrückt. Lysanda war aber definitiv geschockt. Und selbst mich nahm die ganze Situation scheinbar ziemlich mit. Im Moment hielt ich zwar alles irgendwie zusammen, als ich dann allerdings zuhause angekommen das Gespräch mit unserer Versicherung beendet hatte, brach ich auch erstmal kurz zusammen.

Aus unserer Sicht blieb der LKW-Fahrer stehen, um mit jemandem auf der Straße zu schwätzen und ging dabei von der Bremse runter, weil die Straße wenig Gefälle hat. Aber sie hat eben zum Gehsteig hin doch ein leichtes Gefälle, weshalb er dann rückwärts rollte und auf unserer Motorhaube landete. Hätte ich etwas mehr Abstand gehabt (=länger Zeit zum Reagieren) oder wie gesagt den Rückwärtsgang eingelegt, wäre sicherlich nichts passiert. So halt nicht. Aus seiner Sicht hingegen sind wir ihm draufgefahren.

Ärger mit der Versicherung

Wir sind dann am nächsten Tag in die Werkstatt, um einen Kostenvoranschlag abzuholen. Die rieten uns stattdessen dazu zur naheliegenden Außenstelle der DEKRA, um ein (nicht ganz billiges) Gutachten anzufertigen. Das weiß man freilich im Vorfeld nie, faktisch war das Geld aber zum Fenster hinausgeworfen. Genauso wenig wie der Polizeiberichte zeigte das Gutachten nämlich, wer der auslösende Faktor gewesen war, und war somit wertlos. Bei der Polizei wurde ich sogar als Beschuldigter (also ich wäre dem LKW reingefahren) befragt. Egal: Damals glaubten wir noch, dass wir das mit der gegnerischen Versicherung schon irgendwie geregelt kriegen. Zumal Hochzeit und Flitterwochen bevorstanden und wir echt keine Zeit und Lust für den Scheiß hatten. Tatsächlich haben die uns aber einfach nur hingehalten, bis ich dann (dank Rechtsschutzversicherung) irgendwann im Oktober doch mal mit dem Anwalt drohte. Anschließend kam quasi sofort die Ablehnung des Versicherungsfalls.

Wäre das Auto höher gewesen, wäre der Schaden größer.

Somit ging es dann damit zum von der Versicherung genehmigten Verkehrsanwalt. Ich werde an dieser Stelle keine Namen nennen, wirklich zu gebrauchen war der Kerl aber nicht. Er meinte zu Beginn zwar vollmundig “ja, wären sie sofort zu mir gekommen, hätten sie schon längst ihr Geld”. Tatsächlich schaffte er es nicht einmal In den ersten Schriftsätzen Lysandas Namen richtig zu schreiben… Naja, die Anwälte fingen an zu kommunizieren. Die gegnerische Versicherung gab jedoch nicht klein bei und am Ende landete der Fall vor Gericht.

Plötzlich dunkel

Lange vor der Gerichtsverhandlung passierte noch etwas Ärgerliches: Wir fuhren monatelang noch mit der eingedrückten Motorhaube durch die Gegend. Im Innenraum war alles okay, deswegen war das kein Problem. Und wir dachten, dass wir das “Beweismittel” bis zum Abschluss des Verfahrens so lassen müssen. Leider kam es dann eines Abends dazu, dass das Motorhaubenschloss seinen Geist aufgab. Wir hatten gerade unser Büro in Darmstadt verlassen und waren auf die Autobahn aufgefahren. Ich beschleunigte zügig – und hatte plötzlich die Motorhaube gefühlt im Gesicht. Die Windschutzscheibe hat zum Glück gehalten, aber saugefährlich war es trotzdem jetzt blind auf der Autobahn mit >100km/h unterwegs zu sein. Also sofort abgebremst, Warnlichter an und mit Lysandas Hilfe auf den Seitenstreifen navigiert. Polizei kam kurz darauf zufällig dazu, die hatten jedoch nichts zu tun und fuhren nach Sicherung der Unfallstelle wieder ab. Stattdessen ADAC angerufen und abschleppen lassen.

Wir haben freilich gleich den Anwalt kontaktiert und gefragt, ob wir das jetzt noch mit obendrauf packen können. Aber der meinte “ne, ihr hättet das Ding schon längst reparieren lassen können”. Ja, danke. Das hättest du auch früher sagen können. Zusätzliche Kosten, auf denen wir also sitzen geblieben sind. Die Windschutzscheibe ließen wir anschließend vor Ort reparieren. Die Motorhaube haben wir stattdessen mit Sisaseil, welches wir noch im Keller hatten, und großzügigem Einsatz von Panzertape festgebunden und sind damit relativ langsam viele Kilometer zu Lysandas Stiefvater gefahren. Der ist nämlich Automechaniker und hatte von einem Schrottplatz schon eine Ersatzhaube beschafft. Hat tatsächlich wunderbar funktioniert die Fahrt und der Austausch. Und die Haube sieht auch heute noch wunderbar aus. Die Unfallhaube haben wir dann noch bis zum Ende des Verfahrens bei uns in der Garage auf – zur Sicherheit, falls sie doch noch gebraucht werden würde.

Noch mehr Kosten?!

Irgendwann Mitte 2017 trafen wir uns dann vor dem Amtsgericht Groß-Gerau. Wir gegen die gegnerische Versicherung. Lysanda als Klägerin, ich als Zeuge und der gegnerische Fahrer ebenfalls als Zeuge plus seinem Übersetzer. Jeder schilderte der Richterin seine Sicht der Dinge, sie stufte uns beide als glaubwürdig ein und das war es an dem Tag erstmal. Die gegnerische Versicherung bot uns im Anschluss einen Vergleich mit glaube ich einer Übernahme von 65% der von uns verlangten Summe an. Wir warteten mit der Entscheidung jedoch erst einmal ein paar Wochen ab, bis das schriftliche Urteil vorlag. Da stand jedoch drin, dass auf Basis der derzeitigen Faktenlage keine Entscheidung möglich ist. Stattdessen wurde ein richterliches Gutachten gefordert. Wobei klar war, dass bei dem Gutachtenvermutlich nichts rauskommen würde. Die Geschwindigkeit, in der der Unfall passierte, war viel zu gering, um wirklich fundiert nachweisen zu können, ob wir ihm vorwärts oder er uns rückwärts draufgefahren ist.

Lysanda und ich sind dann nochmal in uns gegangen und haben geschaut, ob der Vergleich zumindest die bislang angefallen Kosten (ohne den Zusatzunfall) decken würde. Da dem so war, haben wir ihm am Ende zugestimmt, um die Sache endlich zu beenden. Noch ein weiteres teures Gutachten ohne Garantie auf Gewinn und noch mehr Zeit und Nerven in den ganzen Mist investieren – da hatten wir einfach keinen Bock drauf.

Das eigentliche Thema

Die Dashcam im 3-Kanal-Modus

Jetzt habt ihr euch bestimmt schon gefragt, was der “gegebene Anlass” ist, der mich dazu bewegte diese Geschichte endlich zu erzählen. Ganz einfach: Wir haben uns eine Dashcam gekauft. Hätten wir die damals schon gehabt, wäre die Sache sicherlich anders ausgegangen. Okay, vermutlich nicht. 2016 war die Rechtslage in Bezug auf Dashcams ja noch eine ganz andere. Da wurde die noch nicht wirklich als Beweismittel zugelassen und dann war da ja noch die ganze Sache mit dem Datenschutz. Mittlerweile hat sich der Wind jedoch (zum Glück) dahingehend stark gedreht und auch die Dashcam-Hersteller haben sich angepasst und bieten rechtskonforme Modelle an. Also haben wir jetzt endlich mal unser schon lang geplantes Vorhaben umgesetzt und eine gekauft.

Die Wahl fiel aufgrund einer Empfehlung auf die Vantrue OnDash Nexus 4*. Es gibt zwar mittlerweile die N4 Pro* und die N5*. Die Zusatzfeatures bzw. Neuerungen wie eine 4. Kamera bei der N5 waren uns den Aufpreis allerdings nicht wert. Auch das ganze Zubehör wie das Hardware Kit*, mit dem ihr die Dashcam direkt an die Autobatterie anschließen könnt, haben wir nicht gekauft. Stattdessen steckt sie gerade einfach im Zigarettenanzünder. Dadurch ist zwar keine Parküberwachung möglich (schließlich heißt Auto aus, dass der Strom weg ist). Aber das ist für uns aktuell okay. Nur eine 256 GB Micro SD-Karte* landete noch im Warenkorb, da wir tatsächlich keine ungenutzte hier rumfliegen haben :smile: .

Hightech-Kamera

Die N4 ist eine hitzebeständige (-10°C bis 70°C) 3-Kanal-Dashcam. Sie hat eine Frontkamera (155°), eine Innenkamera (165°) und eine separate Rückkamera (160°). Alle Kameras unterstützen Wide Dynamic Range und haben Infrarot-Nachtsicht. Konkret einen Sony STARVIS CMOS-Sensor und 6-Glas-Objektiv mit F1,4-Blende vorne bzw. F1,8 hinten und 4 IR-LED-Leuchten für den Innenraum. Im 3-Kanal-Modus schafft sie 1440P nach vorne und in den Innenraum sowie 1080P. Im reinen Frontmodus sind sogar 4K (2160P) drin. Immer auf 30fps begrenzt. Sie hat eine Kollisionserkennung, ihr könnt aber auf Knopfdruck die aktuelle Aufnahme auch so sperren, wenn was Wichtiges passiert ist. Grundsätzlich nimmt sie so lang kontinuierlich auf, bis die Speicherkarte voll ist und überspeichert dann von vorne beginnend wieder. Und in der Aufnahme sind alle relevanten Infos (Datum, Uhrzeit, Aufnahmelänge und Kameraeinstellungen) enthalten. Die Geschwindigkeitsanzeige gibt’s nur, wenn man die externe GPS-Halterung mit einkauft.

Im Paket enthalten ist die Dashcam selbst, die Rückkamera, eine Saugnapfhalterung, das Kabel zum Zigarettenanzünder (3,5m), das Kabel zur Rückkamera (6m) und ein USB-C-Verbindungskabel, um sie an einen Rechner anzuschließen. Beispielsweise für ein Firmware-Update oder, um direkt die Videos runterzuholen.

Die Montage

Die süße, kleine Rückkamera

Die Frontkamera haben wir rechts neben dem Rückspiegel montiert. Das Kabel runter zum Zigarettenanzünder verläuft erst durch den Himmel, geht dann durch die Innendichtung des Türrahmens nach unten und hinten durch das Handschuhfach bis zum Ziel. Nur an der Mittelkonsole und im Handschuhfach haben wir es etwas mit Klebeband fixiert. Ansonsten hält es wunderbar und fällt nicht auf. Die Verlegung ging auch ganz gut von der Hand, nachdem ich die Idee hatte sie einfach unter das Dichtband zu klemmen.

Die 6m zur Rückkamera, die einfach mit einem 3M-Klebepad befestigt wird, haben wir zuerst versucht mitten durch den Himmel zu führen. Aber irgendwie wollte das Kabel nicht durch. Und an den Seiten haben wir ihn nicht aufbekommen (in den Videos sieht das immer so einfach aus?). Also war hier ebenfalls die Lösung einfach unter das Dichtband schieben und nur an den Türsäulen den Himmel etwas aufhebeln bzw. hinten über dem Kofferraum. Da musste ich auch als einziges etwas Gewalt anwenden und ein Loch in den Himmel machen, um das Kabel wieder raus zur Kamera zu bekommen. Klingt komplizierter und aufwendiger, als es am Ende war. Dauerte nur am Anfang etwas, bis wir die Idee hatten und dann ging es mit etwas Fleißarbeit und Gewalt gut von der Hand.

Die Kamera selbst hatte ich vorher schon am Computer soweit eingerichtet (Firmwareupdate, Standardeinstellungen und so) und seitdem verrichtet sie einwandfrei ihren Dienst. Drehe ich den Zündschlüssel um, geht sie an und fängt nach einem kurzen Bootvorgang direkt mit der Aufzeichnung an. Der Bildschirm geht nach ca. 1 Minute aus, aber man erkennt an einem pulsierenden, blauen Licht, dass sie noch arbeitet. Mache ich das Auto aus, fährt sie sauber mit ein bisschen intern gespeichertem Strom wieder runter.

Fazit

Und mehr fällt mir gar nicht dazu ein. Es ist halt eine Dashcam. Aber eine Dashcam, die saubere und vor allem verwendbare Aufnahmen liefert. Die Installation war weniger kompliziert als erwartet und die Features sind zumindest aus heutiger Sicht absolut ausreichend. Sie ist zwar nicht das billigste Modell auf dem Markt, doch bei einer Dashcam sollte man sicherlich nicht ganz so viel sparen, sonst schaut man am Ende nur in die Röhre. Insofern können wir aktuell die Empfehlung für die Vantrue OnDash Nexus 4* nur weitergeben.

Sicarius

Im Kaufrausch

Irgendwie hatten wir in der Casa Lysanda die letzten 2-3 Monate einen kleinen Kaufrausch. Nichts davon unnötig oder so richtig ungeplant (meist schon länger im Hinterkopf gewesen), aber rückblickend kam es jetzt doch irgendwie geballt. Haben uns etwa die ganzen Prämien, wovon mittlerweile schon einige ausgezahlt wurden, verschwenderisch werden lassen? Oder die (schon lange überfällige allerdings immer noch zu niedrige) Gehaltserhöhung? Dabei müssen wir doch weiter fleißig für das Ende unserer Zinsbindung sparen! Ja, die Hoffnung ist tatsächlich immer noch, dass wir den Restbetrag Ende nächsten Jahres vollständig abbezahlen können. Mal schauen, ob es klappt.

Einkauf Nr. 1

Aber nein, die Antwort auf die Frage ist schlicht und einfach: Die Einkäufe haben sich irgendwie so ergeben. Beispielweise hat unser acht Jahre alter Samsung BD-H6500 Blu-ray Player speziell aber nicht nur bei Star Trek: Deep Space Nine (=DVDs) angefangen immer häufiger Probleme zu machen. Das äußerte sich darin, dass zwar die Zeit weiterlief, der Fernseher jedoch schwarz wurde. Manchmal fing er sich nach 1-2 Minuten wieder, teilweise half aber nur noch ein (oder zwei) Reboot und/oder die DVD einmal raus und wieder reinzupacken. Und wenn das pro Folge mehrmals passiert, dann geht einem das schon ganz schön gegen den Strich. Da weder durchpusten (kann nicht ausschließen, dass er voller Katzenhaare ist) noch eine Reinungsdisc* Abhilfe schafften – wobei die Reinigungsdisc vermutlich noch nie was gebracht haben -, haben wir uns dann doch mal entschieden was Neues anzuschaffen. Aber nicht irgendwas Neues.

Kleiner als der Samsung ist er ebenfalls.

Ich hatte nämlich schon vor vielen Monden meiner geliebten Lysanda die Blu-ray-Kollektion des Animes Magic Knight Rayearth* geschenkt. Die gibt es allerdings nur in den Vereinigten Staaten von Amerika und da die Unterhaltungsindustrie ein Hupen-Verein ist, haben die meisten Blu-rays weiterhin einen Regionalcode. Also lag die Kollektion zwar hier rum, wir konnten sie aber nicht am Fernseher schauen, weil wir halt einen Region-B-Player hatten und keinen für Region A. Mir sind natürlich die alternativen Wege bekannt, doch warum auch immer konnte ich trotz zwei unterschiedlicher Blu-ray-Laufwerke zwei Folgen nicht rippen. Als dann der Samsung anfing uns auf den Geist zu gehen, habe ich entsprechend zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Ich hatte sowieso schon länger einen Region-Free-Player im Auge und habe mir entsprechend diesen hier* (Sony BDP-BX370) geholt. Ist jetzt weder das neuste noch das feature-reichste Modell aber am Ende des Tages machen wir nur eins: Ein Medium einlegen und es anschauen. Dafür war schon der Samsung massiver Overkill mit seinen ganzen Smart-Features.

Und was soll ich sagen? Der Neue tut, was er soll. Also zum einen hatten wir seitdem keine Probleme mehr beim Abspielen von DVDs und Blu-rays. Und zum anderen funktioniert auch das mit dem Region-Lock einwandfrei. DVDs spielt er grundsätzlich einfach alle ab, egal mit welchem Code. Und bei Blu-rays muss man einfach nur das Laufwerk aufmachen, eine der farbigen Tasten für die jeweilige Region drücken, das Laufwerk wieder schließen und schon surrt die Blu-ray dahin. Konnten so alle 49 Folgen des Anime problemlos anschauen. Ein weiterer Grund, warum das mit den Regionalcodes absoluter Schwachsinn ist.

Einkauf Nr. 2

Mit dem nächsten Einkauf kann sicherlich jeder Kellerbesitzer mitfühlen. Wir haben uns nämlich einen anständigen Luftentfeuchter geholt. Keine Ahnung, ob der Sommer dieses Jahr besonders feucht ist, aber meine täglichen Blicke auf das Hygrometer* auf meinem Nachttischschrank (zur Erinnerung: ich schlafe wegen meinem Männerproblem im Keller) verliehen mir langsam aber sicher tiefe Sorgenfalten. Nächtliches Lüften brachte zwar etwas Abhilfe, doch das war nur ein Tropfen auf dem schweiß-triefenden Stein, wenn den Rest des Tages hier die Luftfeuchtigkeit bei 80%+ ist. Und ja, der Putz im Waschraum fing bereits an seinen Unmut darüber zu äußern. Es musste also dringend Abhilfe her.

Wir hatten zwar schon einen Luftentfeuchter*, den wir uns mal fürs Schlafzimmer angeschafft hatten (gab anfangs Probleme mit einer Schimmelecke am Übergang West- auf Nordaußenwand). Aber der Keller hat eine etwas größere Fläche als das Schlafzimmer, entsprechend schaffte es der Kleine nicht wirklich gegen die Feuchtigkeit anzukommen.

66% Luftfeuchtigkeit

Die Wahl fiel am Ende auf dieses Gerät* im kleineren Modell. Einfach, weil der Preis (war im Angebot), die Leistung (12L pro Tag/122m²) und die Bewertungen passten. Leider haben wir im Keller keinen Ablauf, insofern muss ich 2-3mal am Tag den Wasserbehälter (1,5L) leeren. Aber das zeigt schon, dass er wesentlich mehr drauf hat als der Klarstein. Er holt richtig was raus und sowohl seine Anzeige, mein Hygrometer als auch mein Gefühl sagen mir, dass es hier unten (sitze gerade am Kellerschreibtisch und tippe diese Zeilen) definitiv nicht mehr so feucht ist wie zuvor. Wir haben ihn jetzt vier Wochen in Betrieb und während er am Anfang tagsüber dauerhaft an war, sind wir mittlerweile in einem guten Bereich (60-70% – was für einen Keller wohl okay ist) angekommen. Ich lasse ihn entsprechend mittlerweile nicht mehr jeden Tag laufen und selbst dann meist nicht dauerhaft. Wenn ich aber z.B. Wäsche aufgehangen habe, dann hat er freilich wieder ein bisschen was zu tun.

Geräuschtechnisch brummt er schon fleißig vor sich hin (angeblich 35dB), weshalb ich ihn nachts nicht anmache. Aber er ist keine Turbine. Man kann die gewünschte Luftfeuchtigkeit und/oder einen Timer einstellen und er hört von alleine auf, wenn der Tank voll ist. Außerdem hat er einen Turbo und einen “Komfort”-Modus (=leiser aber dafür weniger effektiv). Aber ich lasse ihn einfach immer im Auto-Modus laufen. Dank Tragegriff und Rollen ist er sogar ziemlich mobil. Definitiv eine Anschaffung, die jeden Cent wert war und mich buchstäblich wieder ruhiger schlafen lässt.

Einkauf Nr. 3

Und dann war da noch unsere Gefriertruhe. Ihr erinnert euch vielleicht noch an das Bild in diesem Beitrag. Sah ziemlich voll aus, die “kleine” (eine AEG mit 223L). Und sowohl der separate Gefrierschrank als auch der unterm Kühlschrank waren ebenfalls bis oben hin dauervoll. Dabei versuchen wir uns echt mittlerweile beim Einkaufen zurück zu halten und schauen nur noch Sachen an, die mindestens einen 50%-Aufkleber haben. Aber kombiniert mit normalerweise nur ein-zwei Mahlzeiten pro Tag (nein, ich habe wie erwartet die 90kg noch nicht ganz erreicht), wurde es trotzdem irgendwie nie wirklich weniger. Und gleichzeitig war der Kühlschrank voll mit dem Effekt “muss gegessen werden, sonst wird’s schlecht!”, was wiederum schlecht für die Figur ist.

Da passt absolut nichts mehr rein!

Die Überlegung uns eine zweite Gefriertruhe anzuschaffen, stand entsprechend schon länger im Raum, aber bislang haben wir versucht das Problem anderweitig zu lösen. Als wir aber dann vor ein paar Wochen mal wieder im tegut waren und am Ende mit unter anderem 7kg (!) Hähnchenschenkel und glaub 5kg Bratwurst mit einem rotem Aufkleber raus sind, haben wir uns doch mal der Realität gestellt: Wir sind einfach nicht so gestrickt. Ja, die Dame hinter der Theke hat für uns quasi den Kühlraum geleert. Auch so ein Mix aus Fluch und Segen. Wenn die merken, dass man gerne Sachen nah am Haltbarkeitsdatum mitnimmt, dann bieten sie einem gleich alles an, was sie noch rumliegen haben :smile: . Sie sind ja froh, wenn sie es los sind und nicht wegschmeißen (oder selber mitnehmen) müssen. Und bei uns in der Gefriertruhe wird es ja erstmal nicht schlecht – wenn der Platz da ist.

Zuhause habe ich mir dann mal unseren Gefrierschrank angeschaut. Der ist nämlich schon von 2015. Und zieht für seine 86L Fassungsvermögen 142kWh/annum. Also nicht mehr ganz die höchste Energieklasse. Entsprechend bin ich unter der Prämisse “Lohnt es sich vielleicht den zu ersetzen?” losgezogen und habe nach einer zweiten Gefriertruhe geschaut. Eine Gefriertruhe, weil die energetisch angeblich besser sind als ein hoher Gefrierschrank (beim Öffnen der Tür entweicht alles nach draußen, bei der Gefriertruhe geht es nach unten). Und obwohl man in einen Gefrierschrank aufgrund der Fächer sicherlich etwas mehr Ordnung reinbringt, funktioniert das bei uns nur bedingt. Deswegen eine Gefriertruhe.

Ein Fehlkauf

Altbautüren…

Bei meiner Truhen-Recherche bin ich dann bei der Bauknecht GEF 912C gelandet. 219L Fassungsvermögen bei einem Verbrauch von nur 132kWh/annum. Es passte also mehr rein und sie zog gleichzeitig weniger Strom als der alte Gefrierschrank von comfee. Und dann war (und ist) sie passenderweise aufgrund des Summer Sales sogar runtergesetzt. Hätte quasi nicht perfekter sein können. Also rucki-zucki bestellt – und dann in der Nacht vor der Lieferung (leichte Übertreibung) schweißgebadet aufgewacht. Ich hatte nämlich eine Sache nicht ganz bedacht: Die Breite der Kellertür. Also Zollstock geholt und nachgemessen. Magere 68,5cm aufgrund des Türrahmens (ohne 76cm). Und die Tiefe der Gefriertruhe war auf der Webseite mit 69,8cm angegeben. FUCK!

Ich hatte noch die ganz kleine Hoffnung, dass dieser Wert inkl. hervorstehendem Griff ist. Ich ließ die Kollegen sie also gar nicht erst aus dem LKW holen, sondern nur ein Stück der Verpackung entfernen, um nochmal nachzumessen aber nein, keine Chance – es blieb bei 70cm. Ging also wieder zurück. Der Zulieferer tröstete mich noch mit einem “Kein Problem, passiert bestimmt in 50% der Fälle, dass die Tür nicht breit genug ist.”. Was ich eher schockierend als erleichternd fand. Aber gut: Rücksendung und Rückerstattung war kein Problem. Stattdessen am gleichen Tag erneut in die Recherche gestürzt – dieses Mal bewaffnet mit einem zusätzlichen Kriterium :smile: .

Umweltschutz vs. Platz?

Am Ende kamen zwei Truhen in die engere Auswahl: die PKM GTE300E* und die Hanseatic HGT85102CE. Letztere hat nur 198L Fassungsvermögen und ist teurer (jetzt im Moment allerdings heruntergesetzt), zieht dafür aber nur 126kWh/annum. Die PKM hingegen fasst 299L und ist billiger, zieht aber 231kWH/annum. Also nicht nur mehr als die Hanseatic, sondern sogar mehr als unser alter Gefrierschrank. Aber halt mehr Fassungsvermögen und zum Kaufzeitpunkt über 100 EUR billiger.

Unsere zwei Gefriertruhen

Wir haben dann Excel aufgemacht und es mal durchgerechnet. Am Ende kamen wir bei rund 30 EUR/Jahr Mehrkosten für die PKM beim aktuellen Strompreis raus. Der günstigere Preis wäre also nach drei Jahren aufgefressen. Aber dafür 100L mehr Inhalt… Ja, es ist am Ende die PKM geworden. Umweltschutz und Strompreis waren uns einfach nicht wichtig genug im Vergleich zu weiterhin mit runtergesetztem Kram sparen. Aber hey: Immerhin pendeln wir nicht jede Woche mit dem Firmenjet 1.600km wie andere Leute! Und wenigstens ist das jetzt bei uns eingefrohrene “Viech” nicht umsonst gestorben. Außerdem hoffen wir ja auch mal weniger zu kriegen und so den Vorrat verkleinern zu können.

Also bestellt und mit ihren nur 61cm Tiefe passte sie sogar inkl. Verpackung wunderbar durch die Tür. Beim Auspacken musste ich jedoch feststellen, dass sie an einer Ecke eine ziemlich große Delle hat. Der Innenraum ist aber nicht beschädigt und der grundsätzliche Betrieb scheint ebenfalls nicht dadurch beeinträchtigt zu sein. Ein Anruf bei Amazon später haben wir uns deshalb auf eine Teilrückerstattung in Höhe von 45% geeinigt, anstatt sie auszutauschen. Können die Truhe also noch länger nutzen bevor die Stromkosten den günstigeren Preis ausgleichen. *yay* :wink: Und der Rest ist Geschichte, wie man so schön sagt. Der alte Gefrierschrank ist außer Betrieb und wir haben die zwei Truhen jetzt untereinander und gleichmäßiger aufgeteilt. In der AEG ist grob gesagt “mein” sowie gemeinschaftlicher Kram und in der PKM hat sich Lysanda breit gemacht. Ja, wir essen tatsächlich nicht unbedingt das Gleiche (sie mag z.B. keine Bratwürste liebt hingegen Fisch). Haben sogar ihren Käse jetzt nach Benotung gelagert, damit sie es einfacher hat den zu finden, den sie gerade braucht. Und im Gefrierschrank unter dem Kühlschrank ist nun ebenfalls wieder Luft. So muss das sein.

Freilich ist jetzt nicht das Ziel beide Truhen bis zum Anschlag zu füllen. Am “möglichst nicht alles kaufen”-Ansatz hat sich nichts geändert. Aber es ist jetzt doch wesentlich entspannter und besser damit umzugehen. Vor allem beim Thema Gemüse aufgrund des saison-abhängigen Auf- und Abbau des Lagers. Ich glaube von allen Sachen, die wir in den letzten Wochen gekauft haben, dürfte die Gefriertruhe entsprechend ohne Übertreibung die beste Entscheidung gewesen sein :smile: .

Epilog

Nein, drei Sachen machen noch keinen Kaufrausch. Aber ich wollte es nicht gleich übertreiben. Über den Rest (z.B. eine Dashcam, ein wasserdichter MP3-Player zum Schwimmen, neue Barfußschuhe) reden wir dann in einem anderen Eintrag. Bleibt also gespannt – oder auch nicht. Mir doch egal. Bin nicht eure Mutter!

ChuChu hat schon bessere Tage gesehen.

Okay, ganz so extrem wie die Überschrift es impliziert, ist es dann doch nicht. Unser ChuChu funktioniert auch nach fünf Jahren größtenteils noch. Aber wir haben uns vor fast zwei Monaten dann doch entschieden für Ersatz zu sorgen. Genauer gesagt steht jetzt auf der Ladestation im Schlafzimmer der Tineco Floor One S5*. Dieses Modell, weil es in den einschlägigen Haushaltsgruppen auf Facebook empfohlen wurde und die höheren Versionsnummern nur Features bieten, die uns den teils signifikanten Aufpreis nicht wert waren.

Aber ich presche schon wieder zu weit vor – wobei ich tatsächlich letztes Jahr erwähnt hatte, dass es vermutlich so weit kommen würde. Insofern :wink: . Damals hatte ich auch grob unsere Probleme mit ChuChu genannt: Er saugte nur noch und konnte nicht mehr Wischen. Er ist vergleichsweise laut und langsam und geht damit Lysanda gerne mal auf die Eierstöcke. Er verliert hin und wieder mal seine WLAN-Verbindung und die Neuverbindung ist dann mitunter ein kleiner Krampf. Und man muss relativ viel während seiner Arbeit auf ihn aufpassen, weil er sich sonst irgendwo verrennt (besonders gerne unterm Esstisch…). Zwischenzeitlich hatte er zudem das Sprechen verlernt aber das kam irgendwann plötzlich wieder. Keine Ahnung warum. Alles in allem macht er also zwar weiterhin ganz gut sauber, wenn wir ihn mal laufen ließen. Die Motivation ihn zu starten hatte aber einen absoluten Tiefpunkt erreicht – bei konsequenterweise gleichzeitiger Zunahme der Katzenhaarkonzentration :smile: .

Das Thema “Rückkehr zum Handgerät” wurde entsprechend letztes Jahr plötzlich zu einem Thema. Und dann stieß Lysanda auch noch auf den Tineco-Wischsauger und das viele Lob diverser Tierbesitzer. Wir (=ich) haben dann zwar noch ein paar weitere Wochen überlegt. Am Ende haben wir (=ich) aber eingesehen, dass wir mit ChuChu einfach nicht mehr glücklich werden. Also haben wir uns testweise mal das Handgerät angeschafft – und sind absolut zufrieden damit. Aus dem “testweise” ist entsprechend mittlerweile ein “wir haben ihn behalten” geworden.

Das Gerät

Der Tineco Floor One S5* ist also in die CasaLysanda eingezogen. Ein absoluter Pluspunkt gleich am Anfang: Es ist kein IoT-Gerät. Keine App, keine Netzwerkverbindung. Einfach nur klassische Knöpfe am Gerät selbst. Und selbst davon gibt es nur drei Stück direkt oben am Griff: An- und Ausschalter, Selbstreinigung starten und manueller Modus. An der Rückseite ist ein Frischwassertank mit 800ml Fassungsvermögen. An der Vorderseite der Schmutzwasserbehälter (720ml) inkl. Filter. Beide Behälter sind jeweils mit Hilfe eines Griffs herausnehmbar und werden anschließend einfach wieder reingedrückt. Simpler geht es nicht. Darüber ist ein LED-Display, auf das man von oben herab draufschaut.

Das Display zeigt den Akkustand, ein paar Meldungen wie z.B. “Frischwasserbehälter” leer (wobei er das auch verbal ansagt), die aktuelle Leistung anhand einer Linie und hat – aus meiner Sicht mehr Gimmick als wirklich nützlich – einen bunt leuchtenden Rand, der anzeigt wie viel Dreck der “iLoop”-Sensor erkannt hat. Je dreckiger, desto höher die Saugleistung und der Wasserdurchfluss. Er passt das quasi automatisch während der Arbeit an. Oder man schaltet in den manuellen Modus, dann ist er immer auf höchster Leistungsstufe unterwegs.

Auf der Ladestation

Die Action findet logischerweise ganz unten am Gerät statt. Dort ist eine Walzenrolle, die sich konstant mit 450 Umdrehungen pro Minute… ja, dreht halt. Von oben wird dann Wasser draufgespritzt und darunter dann Dreck und Wasser eingesaugt nachdem es von einem Abstreifer von der Rolle… ja, abgestreift wurde halt. Kann ich doch nichts dafür, dass der Kram so aussagekräftig benannt wurde :tongue: . Und das war die ganze Magie. Hinten sind noch zwei Plastikräder dran, um die Beweglichkeit zu gewährleisten. Aber alles in allem heißt es bei dem 4,5kg schweren Gerät einfach: Ausrasten, Einschalten, Loslegen – für 35 Minuten bei 79dB(A), dann ist spätestens der Akku leer. An dieses Limit sind wir aber tatsächlich noch nicht gestoßen. Da passiert es eher, dass der Frischwasserbehälter mal wieder gefüllt oder der Schmutzwassertank geleert werden muss.

Die Erfahrung

Die ersten Wochen mit dem Gerät waren vor allem davon geprägt, dass wir definitiv häufiger sauber gemacht haben als wir es sonst gewohnt sind. Es ist schlicht zu einfach damit mal kurz durch die Küche zu pesen, wenn Lysanda oder die Vierbeiner mal wieder Dreck verursacht haben. Und wenn man schonmal auf dem Weg in die Küche ist, kann man ihn auch schon im Schlafzimmer anmachen und ein bisschen Flur und Wohnzimmer gleich mitmachen. Durch die sich ständig drehende Walzenrolle fährt er quasi von alleine davon und nimmt (fast) alles mit, was ihm in den Weg kommt. Nur mit größeren Kartonstücken aus den Kratzbetten hatte er (aus nachvollziehbaren) Gründen seine Probleme.

Den Großteil des Schmutzes schafft er mit einmal drüberfahren direkt zu entfernen. Ab und zu hinterlässt er mal ein feuchtes Katzenhaar, wo man nochmal drüber muss. Aber nichts wildes. Bei hartnäckigeren Flecken wie z.B. an unserem Katzenfutterplatz bleibt man hingegen einfach etwas länger an der gleichen Stelle und dann schafft er es nach etwas Einweichzeit ebenfalls. Allerdings hat er das gleiche Problem vieler Staubsauger: Das Vorderteil ist relativ groß und klobig, weshalb man nicht unbedingt überall drunter kommt. Und die Bürste geht ebenfalls nicht bis zum Rand. Es bleibt entsprechend vorne, links und rechts ein Streifen an der Wand entlang übrig, der nicht gewischt wird. Die Saugleistung ist aber immerhin groß genug, dass er zumindest seitlich fleißig alles mit einsaugt, wenn er schon nicht mit Wasser hinkommt.

Außerdem kann der Griff nicht bis runter zum Boden gedrückt werden, dann hebt sich nämlich das Vorderteil an. Also selbst, wenn genug Platz wäre, kommt er deshalb nicht sonderlich tief unter die Möbelstücke drunter. Wir kommen entsprechend doch nicht um eine händische Komplettreinigung hin und wieder herum, wenn wir wirklich alles erwischen wollen :sad: . Ach und mit Teppich kann er ebenfalls nichts anfangen. Weder die Walze noch die Wasserzufuhr lässt sich nämlich abstellen, um einfach nur irgendwo zu saugen. Aber alles andere macht er wunderbar sauber und da er relativ wenig Wasser verwendet, sind zumindest die Fliesen und das Laminat zügig wieder trocken.

Auch im Keller habe ich ihn schon benutzt. Etwas, was mit ChuChu gar nicht so ohne Weiteres möglich war. Da ist der Großteil der Fläche bekanntlich mit Methacryl-Fußbodenfarbe gestrichen. Die ist relativ rau, weshalb ich mit meinem normalen Wischer nur ungern da unten entlang gehe. Und auch dem unbehandelten Kork im Fitnessraum ist bereits ein Wischerstiel zum Opfer gefallen, weil ich so viel Kraft aufwenden musste. Entsprechend gespannt war ich, wie sich der Tineco macht. Die Antwort: Man darf es auch mit ihm nicht übertreiben. Vor allem den Kork mag die Walzenrolle nur bedingt. Es ging ganz klar besser als mit der Hand aber man hörte durchaus, dass man ihm etwas Lebensenergie entzieht (immer mal wieder eine durchdrehende oder hängende Rolle). Aber für hin und wieder denke ich werde ich es weiter riskieren. Besser als gar nicht anständig dort unten sauber zu machen.

Die Wartung

Das Vorderteil ist gut zerlegbar

Ist man mit dem Putzen fertig, geht es noch nicht direkt auf die Ladestation. Es empfiehlt sich stattdessen zuerst den Frischwassertank wieder aufzufüllen und den Schmutzwasserbehälter zu leeren und zu säubern (=auskippen und mit Wasser ausspülen). Außerdem lässt sich die Abdeckung der Walzenrolle und die Walzenrolle selbst entfernen. Da hängt dann auch immer noch einiges an Katzenhaaren fest. Erst dann geht er auf die Ladestation und man startet den Selbstreinigungszyklus. Da schabt er dann nochmal fleißig die Walzenrolle ab und bläst die Röhrchen frei. Verbraucht dann nochmal ein bisschen Frischwasser und füllt den Schmutzbehälter ein wenig. Das System fordert deshalb ihn anschließend nochmal auszukippen (wegen einer möglichen Geruchsbelästigung). Aber das geht so fix, da stört es mehr, dass der Sauger einen gleich doppelt darauf hinweist :smile: .

Mit im Paket enthalten war eine Ersatzrolle, ein Ersatzfilter, ein kleiner Reinigungsstab für die Transportröhre im Schmutzwasserbehälter sowie eine Flasche Reinigungsmittel. Man soll nämlich unbedingt nur Reinigungsmittel von Tineco ins Wasser tun. Könnte ja sonst was im Zulauf stecken bleiben oder so. Wir putzen aber tatsächlich einfach nur mit unserem Leitungswasser aus der Osmoseanlage. Schon allein, damit die Katzen nicht irgendwelchen ungesunden Kram an die Pfoten kriegen. Das mag dann vielleicht nicht tiefenrein sein oder sowas. Aber für uns (und Lysandas nackten Füße) ist es sauber genug.

Fazit

Ich weiß, ich neige dazu Neuanschaffungen immer gleich über den Klee zu loben. Das liegt freilich auch daran, dass ich über den restlichen Kram meist nicht berichte. Aber wir waren von ChuChu durchaus am Anfang sehr begeistert, so ist es nicht. Die Probleme haben sich erst nach einigen Monaten/Jahren gezeigt. Insofern schließe ich nicht aus, dass ich auch den Tineco Floor One S5* irgendwann in einem negativen Licht sehe. Aber zum jetzigen Zeitpunkt haben sich die 268 EUR für uns mehr als nur gelohnt, die wir durch das damalige Angebot bezahlt haben.

Der große Vorteil ist für uns eindeutig, dass es so einfach und leicht ist ihn zum Einsatz zu bringen. Kein Staubsaugerschlauch, den man durch die Gegend schleppen muss (von unserer Hausstaubsaugeranlage). Kein Wischsaugroboter, der nicht mehr wischt und auf den man ständig aufpassen muss. Da macht das Putzen wieder Laune und wird entsprechend öfters gemacht – sogar für vermeintliche Kleinigkeiten. Und selbst Lysanda holt ihn hin und wieder raus (ihr ist der Schlauch der Hausstaubsaugeranlage zu schwer und unhandlich). Wenn das keine klare Kaufempfehlung ist, dann weiß ich auch nicht… :wink:

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