Gouda – meine neue Lieblingskäsesorte

Von wegen “in der Gefriertruhe schlummern laut meiner Tabelle nur noch zwölf Sorten” – bei unserer Aufräumaktion anlässlich der Anschaffung unserer 2. Gefriertruhe, sind noch wesentlich mehr unprobierte Käsesorten aus den Tiefen aufgetaucht. Entsprechend haben wir die (fast) alle aussortiert und nach oben in den Gefrierschrank gepackt, damit ich sie gezielt abarbeiten kann. Das ist der Hauptgrund dafür, warum ich heute schon wieder über 30 weitere Käsevarianten mein Urteil berichten kann. Aus tegut und EDEKA (den wir hin und wieder besuchen) kommt hingegen (glücklicherweise) nicht mehr wirklich viel Nachschub. Entsprechend kann ich mein Augenmerk so langsam auf den reinen Abbau meines Vorrats richten und dann nur noch gezielt nachkaufen. Wie steht schließlich in unserer Vorratstabelle? “Lysanda Käse – Note 2: Zu viele” :smile: .

Allgemeine Erläuterungen

Die reduzierte Ware in den Käsetheken von tegut und EDEKA bestehen meist aus einzeln verpackten Teilstücken. Insofern sind wir abhängig davon, was die auf den Zettel schreiben – was mitunter nicht ganz so viel ist. Somit fehlen uns beispielsweise in einigen Fällen die genauen Herstellernamen.

Für mich unterscheide ich drei Käsearten: Schnittkäse, Hartkäse und Weichkäse (Schmelzkäse zähle ich hier ebenfalls dazu). Die Fußkäseskala sagt hingegen aus wie stark der Käse aus meiner Sicht riecht (von Fußkäseskala 0 für “gar nicht” bis zu Fußkäseskala 3 “stinkt durch die Kühlschranktür bis zum anderen Ende der Stadt”). Meine Bewertungsskala geht von Super guter Käse (Super gut) bis Bäh-Käse(Bäh) und die Preise sind logischerweise zum einen die von tegut bzw. EDEKA und zum anderen zum Zeitpunkt unseres Kaufes und ohne die Reduzierung. Kann sich in der Zwischenzeit geändert haben. Die Reihenfolge ist hingegen die, in der ich den jeweiligen Käse probiert habe.

Kerrygold Original Irischer Butterkäse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,93€
Rinde essbar? unbekannt
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter Käse

Laut der Verpackung “mild und cremig” aber tatsächlich fühlt er sich im Mund trocken an. Hat dafür aber einen leichten/milden Geschmack, der nicht bitter ist. Unterm Strich für mich ein 08/15-Butterkäse.

Brie de Meaux

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg:  22,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 3
Wertung: Bäh-Käse

Weich wie Schmierkäse und wurde gefühlt nur von der Folie zusammengehalten. Hat absolut keine Haltung und zerfällt. In Bezug auf den Geschmack? Nun, ziemlich bitter. Also nichts für mich.

Bio Almkäse

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 24,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Fühlt sich trockener im Mund an als Schnittkäse. Kaut man lange genug darauf rum, schmeckt man etwas süßliches. Das war es aber auch schon. Ansonsten hat er nicht viel Geschmack.

Coburger Weichkäserolle natur

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 10,36€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Ein leicht bitterer Camembert – mehr nicht.

undefinierter Räucherkäse aus dem EDEKA

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 20,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter Käse

Obwohl er geräuchert ist, hat er absolut nichts mit dem grenzgenialen Pasta-Filata-Käse gemein. Vermutlich ist das Problem, dass der Grundkäse nicht so geil ist. Man schmeckt, dass er geräuchert ist aber der “ursprüngliche” Käse kommt trotzdem noch durch. Der ist ein bisschen bitter aber insgesamt ganz okay.

Jersey Herbst Gouda

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Jersey-Kuhmilch
Preis pro kg: 19,90€
Rinde essbar?
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Super guter Käse

Sehr schmackhafter Käse. Hat einen starken Eigengeschmack der aber weder bitter noch komisch ist. Für mich das absolute Ideal wie Käse zu schmecken hat.

Milram Burlander

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Schmeckt leicht herb/säuerlich, hat aber ansonsten keinen besonders starken Eigengeschmack. Nicht so mein Fall.

Tilsiter Deutscher Schnittkäse aromatisch

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 17,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Der Geschmack braucht einen Moment im Mund, bevor er wirklich durchkommt. Aber selbst dann ist er einfach nur etwas säuerlich und sonst nichts.

Grünländer Chili

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 20,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Den namensgebenden Chili merkt man ein wenig, aber als scharf würde ich ihn nicht bezeichnen. Abseits davon ist es ein relativ herber Käse. Wäre er schärfer gewesen, hätte er mir vermutlich besser geschmeckt.

Rügener Badejunge – Der Leichte

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,93€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Hat eine… “gummihaftere”/härtere Konsistenz als andere Camembert und der Rand hat eine leicht bittere Note. Ansonsten aber 08/15-Camembert.

St. Mang Limburger

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 17,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Er ist etwas fester als Weichkäse und hat auch keine Löcher und keinen Schimmel. In Sachen Festigkeit kommt er eher an Schnittkäse heran. In der Hand fühlt er sich außen ein bisschen klebrig an, das kommt aber im Mund nicht rüber. Stattdessen hat er einen milden Geschmack irgendwo zwischen Käse und Camembert. Die Betonung liegt aber definitiv auf “mild” – er schmeckt fast nach nix.

La Tur

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch
Preis pro kg: 32,91€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Zerfällt bzw. ist sehr flüssig und schmeckt sehr säuerlich. Nicht extrem eklig aber trotzdem nicht meins.

UI Unser Allgäuer

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Hat lustige kleine Löcher und fühlt sich sehr trocken im Mund an. Abseits davon aber einfach nur ein sehr milder Käse und nichts besonderes.

Géramont mit Joghurt

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,45€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 2
Wertung: Naja-Käse

Wenn man weiß, dass Joghurt drin sein soll, dann merkt man es auch. Ob das jetzt gut, oder schlecht ist? Keine Ahnung. Außen der Schimmel schmeckt etwas bitter. Innendrin ist er etwas besser und etwas weicher als der La Tur.

Milram Schnittkäse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
WertungNaja-Käse

Noch so ein milder Käse (vertragen die Leute heutzutage nix mehr?!) aber immerhin hat er tatsächlich einen eigenen Geschmack, der soweit okay und nicht bitter ist.

Heinrichsthaler Radeberger Camembert sahnig

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: unbekannt
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Hat eine leicht bittere Note, aber ansonsten nichts Besonderes.

Zillertaler Bergkäse – 6 Monate

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 22,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Guter Käse

“Ist halt ein Hartkäse” war mein erster Gedanke. Also trockener und härter als ein Schnittkäse. Aber tatsächlich nicht so Megahart oder -trocken wie so manch anderer Hartkäse. Geschmacklich geht er eher in Richtung Parmesan als Käse mit einer süßlichen Note. Parmesan mag ich allerdings nicht so wirklich – im Gegensatz zu diesem Käse, der grundsätzlich okay ist.

Rügener Badejunge – Der Cremige

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 17,27€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
WertungNaja-Käse

Hat ebenfalls eine gummihafte Konsistenz wie “Der Leichte” und mufft etwas. Aber seine Rinde ist nicht so bitte und geschmacklich definitiv besser als der andere. Was daran allerdings explizit “cremig” sein soll erschließt sich mir nicht. Ist für mich einfach nur ein Camembert.

Bauer Bayerischer Limburger

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 11,45€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
WertungNaja-Käse

Hat ein bisschen mehr Eigengeschmack als ein normaler Camembert und ist aromatisch. Leider ist da irgendwas mit drin, was mir nicht so gefällt. Vielleicht die minimal bitter-säuerliche Note.

Rügener Badejunge – Paprika/Peperoni

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 17,27€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter Käse

Trotz des Inhalts nicht wirklich scharf. Maximal im Abgang merkt man, dass da was ist. Blöd ist, dass die Paprika/Peperoni nicht wirklich im Käse verteilt sind. Sind stattdessen nur einzelne Stückchen. Außerdem fehlt ihm definitiv Salz. Unterm Stich aber der Beste der drei Badejungen aus diesem Eintrag und er sieht nett aus.

Coburger Münsterländer Rolle

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 10,36€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Die Rollenform ist ganz nett und er hat eine gute Konsistenz mit einem schönen weichen Mundgefühl. Leider ist er leicht bitter – und ihr wisst ja mittlerweile, dass bitterer Käse bei mir nicht gut wegkommt.

Ziegenfrischkäse Rolle Natur

Typ: Frischkäse
Grundzutat: Ziegenmilch
Preis pro kg: 29,90€
Rinde essbar? nicht vorhanden
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Er ist etwas fester als klassischer Frischkäse aus der Packung, aber Geschmack und Konsistenz sind definitiv wie normaler Frischkäse. Maximal eine leicht säuerliche Note. Die Ziege habe ich hingegen überhaupt nicht gemerkt und so wirklich schmierfähig war er ebenfalls nicht. War eher vergleichbar mit “Butter rubbeln”.

Emmi Tête de Moine Rosetten

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 43,00€
Rinde essbar? unbekannt
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Super guter Käse

Er ist in Rosetten geschnitten (damit der Preis schön in die Höhe geht), was ich jetzt nicht bräuchte. Aber es zählt der Geschmack und der kann selbst im Vergleich zu einem Gouda überzeugen. Er hat den typischen Käsegeschmack aber sehr intensiv. Fast wie ein Käsekonzentrat. Kann ich mir sehr gut zum Überbacken von Nudeln vorstellen.

Bio St. Galler

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg:  24,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 3
Wertung: Bäh-Käse

Für einen Schnittkäse ganz schön bröselig. Geschmacklich nicht bitter aber dafür sehr sauer und er hat eine leicht sandige Konsistenz. Er ist also scheinbar sehr trocken.

Holsteiner Tilsiter

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 12,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 3
Wertung: Naja-Käse

Stinkt ganz schön zum Himmel, aber das überträgt sich zum Glück nicht in den Mund. Stattdessen erwartet einen ein dezenter aber komisch milder Geschmack. Also nicht bitter oder eklig aber halt… komisch. Außerdem knirscht die Rotschmierkultur zwischen den Zähnen.

Bio Manchego

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 34,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter Käse

Den hatte ich tatsächlich schonmal vor drei Jahren probiert (bei so vielen Käsesorten kommt man schonmal durcheinander) und ihm damals noch die Note 3 gegeben. Mittlerweile scheint sich mein Geschmack aber ein wenig verändert zu haben – zumindest gefiel er mir dieses Mal wesentlich besser. Er ist definitiv ein Hartkäse und entsprechend ein bisschen bröckelig im Mund. Dort entwickelt er einen dezenten Käsegeschmack, der weder bitte noch säuerlich ist. Besser als Parmesan aber für Streukäse ist er dann doch nicht intensiv genug.

Gorgonzola

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 22,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Bäh-Käse

Halt ein Schimmelkäse – weich, matschig und eklig bitter. Nein, danke!

Bio Parmigiano Reggiano

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhrohmilch
Preis pro kg: 39,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Furztrocken… könnte als Mordwaffe verwendet werden. Käsefans werden mir jetzt entgegen, dass es ja auch ein Hartkäse ist. Und ja, dem stimme ich zu. Es ist ein richtiger Hartkäse. Leider ist er dadurch nicht so wirklich zum Essen geeignet. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil er zwar einen schönen, intensiven Geschmack hat und weder bitter noch säuerlich ist. Insgesamt ist er aber trotzdem irgendwie nicht mein Ding.

Bio Wengerter Käse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Heumilch
Preis pro kg: 39,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
WertungGuter Käse

Hat eine Rinde aus Rotweinhefe und sieht entsprechend ziemlich dreckig aus. Sie schmeckt aber tatsächlich gut. Der Rest des Käses schmeckt hingegen wie Käse schmecken sollte. Also nicht nach nichts und vor allem nicht bitter. Würde ihn auf ein Niveau mit Edamer stellen.

Landana Jersey Mai-Gouda

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Jersey-Kuhmilch
Preis pro kg: 15,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Super guter Käse

Schön cremig im Mund und geschmacklich definitiv ein bisschen besser als normaler Gouda aus 08/15-Kuhmilch.

 

Manchmal frage ich mich ja schon, ob ich die Einzige bin, die so viele Käsesorten durchprobiert (>200 Stück mittlerweile)? Ob alle anderen einfach schon früh ihren Lieblingskäse finden und dann bis ans Lebensende nur diesen essen? Schließlich mache ich das ja eigentlich auch nur, weil mich die “Reduziert”-Aufkleber in ihren Bann ziehen und ich dann nicht die Finger von der Ware lassen kann :wink: . Andererseits habe ich dadurch auch einen neuen Lieblingskäse entdeckt (Jersey Gouda). Mein alter Liebling, Edamer, ist aus heutiger Sicht sogar nur noch ein 2er Käse. Insofern hat sich dieser Blick über den Tellerrand (wie so oft) definitiv gelohnt trotz des einen oder anderen 4er Käse, den ich deshalb ertragen musste.

Da passt absolut nichts mehr rein!

Es ist mittlerweile auch schon über vier Jahren her, seit wir unser Einkaufsverhalten geändert haben. Zur Erinnerung: Abseits dem wirklich notwendigen achten wir fast ausschließlich auf die “X%-Reduziert wegen nahendem Mindesthaltbarkeitsdatum”-Aufkleber und selbst da lassen wir sehr, sehr viel liegen. Einfach, weil unsere Gefriertruhe und Gefrierschränke dauerhaft bis oben hin gefüllt sind. Dabei gehen wir echt nicht jede Woche einkaufen, sondern versuchen ernsthaft die Vorratshaltung zu reduzieren. Selbst die Besuche der Essenausgaben von Essen für alle haben wir eingestellt, weil wir nicht mehr wissen, wohin mit dem ganzen Kram. Also außer in uns hinein und dann fett werden. Echt krass, wie viel offensichtlich produziert wird, was am Ende keiner haben will. Und darüber hinaus, was dann trotz Aufkleber/Spenden im Müll landen wird.

Das heutige Spezialthema

Was uns in letzter Zeit besonders beim Einkaufen aufgefallen ist: Eier. So viele heruntergesetzte Eier. Keine Ahnung warum. Und vor allem keine Ahnung, warum die scheinbar nicht gerne mitgenommen werden. Wir hingegen packen die immer alle ein – egal wie viele es sind. Eier sind schließlich länger haltbar, als vielen scheinbar bewusst ist. Ein Grund dafür sehe ich persönlich übrigens an unserer stark amerikanisch geprägten Unterhaltung. Im Land der ungeahnten Möglichkeiten werden nämlich die Eier schon im Werk gewaschen und dabei möglicherweise die natürliche Schutzschicht beschädigt. Dann können Keime eindringen und das Eier ist im Eimer. Deswegen müssen die ihre Eier auch kühlen und zügig verzehren, während wir in Europa genau das gegenteilige Gesetz haben. Waschen ist hier untersagt (nur abputzen) und die Eier stehen einfach so im Regal. Der Dreck am Ei ist also ein Qualitätsmerkmal, kein Überbleibsel. Oder ist es einfach die Angst vor Salmonellen?

Im eigenen Kühlschrank (selbstverständlich weiterhin ungewaschen) halten die dann normalerweise noch locker 1-2 Wochen durch. Mitunter sogar länger. Wie sagt Lysanda immer? “Ich hör’ immer nur davon, wie eklig ein schlecht gewordenes Ei stinken soll. Selbst hatte ich noch nie eins in der Hand.” Gleichzeitig gibt es – wie bei vielen Lebensmitteln – einfache “Tricks”, um sie noch haltbarer zu machen:

Kochen

Der einfachste Tipp ist das Kochen. Solange man nicht zwingend auf sein weichgekochtes Ei besteht, einfach hart kochen und je nach Meinungsbild in den Kühlschrank packen. Dann halten sie nochmal gute eine Weile länger. Denn durch das Abkochen werden die Keime abgetötet. Weiterer Vorteil von ungekochten Eiern am Haltbarkeitsdatum: Sie lassen sich im gekochten Zustand einfacher schälen! Nein, den Grund dafür kann ich euch nicht erklären.

Zum Thema “Eier kochen” haben wir übrigens noch einen kleinen Einkaufstipp: Statt der Eieruhr, die gefühlt nie wirklich genau geht, sind wir mittlerweile absolute Fans dieses kleinen Dings* geworden. Das packt man einfach mit in den Topf und sieht so besser, was Sache ist. Wenn man dann mal weiß an welchem Strich man die Eier für sich rausholen muss, sind sie perfekt. Lysandas weiche Eier sind z.B. knapp auf der Hälfte vom zweiten zum dritten Strich (Medium).

Einfrieren

Das gekochte Ei im noch gefrorenen Zustand

Wer hingegen Platz im Gefrierschrank hat, der kann genau das machen: Einfrieren. Das geht sowohl mit dem frischen Ei als auch dem gekochten. Das frische Ei dazu einfach in ein entsprechendes Gefäß aufschlagen. Beispielsweise einen kleinen Eiswürfelbehälter oder sowas wie diese Babybrei-Becher*. Und dann ab damit ins Gefrierfach. Funktioniert wunderbar und das Ei bleibt ganz. Ihr müsst also nicht zwingend Rührei draus machen, sondern könnt… ja, halt alles machen, was ihr mit dem Ei machen wollt. Wir haben es beispielsweise mal im gefrorenen Zustand direkt in die Pfanne gepackt, um ein Spiegelei zu braten. Hat theoretisch sogar funktioniert aber das Eiweiß brauchte im Vergleich zum Eigelb zu lange zum fest werden. Das Eigelb war dann entsprechend am Ende ebenfalls hart. Also kein perfektes Spiegelei. Für ein besseres Ergebnis ist ein vorheriges Auftauen die bessere Variante. Aber was bringt man nicht alles für Opfer im Namen der Wissenschaft :smile: .

Die gekochten Eier kann man hingegen entweder vorher schälen oder einfach mit Schale ins Gefrierfach packen. Gibt ja immer diese Angst, dass Einfrieren was kaputt macht und ja, es gibt selbstverständlich Lebensmittel, die das nicht vertragen. Salat ist z.B. dann nur noch ein einziger Matschhaufen. Aber Eier haben mit den Minustemperaturen wenig Probleme. Es wird zwar behauptet, dass sie beim Einfrieren im gekochten Zustand “gummiartig” werden würden, aber davon hatten wir jetzt nichts bemerkt.

Einlegen oder Pasteurisieren

Und wer keinen Platz in der Gefriertruhe hat: Es gibt auch noch die eingelegten Eier, besser bekannt als Soleier. Da werden die gekochten und geschälten Eier in eine Essiglösung oder Salzlake gepackt. Je nach Variante halten sie dann 1-6 Monate durch. Das machen wir in der Casa Lysanda nicht und ich kenne das auch aus meinem Elternhaus nicht wirklich. Aber es geht.

Genauso wie man sie pasteurisieren kann, um noch ein paar Tage Haltbarkeit herauszukitzeln. Aber das halte ich für relativ kompliziert im Hausgebrauch. Dazu müsst ihr sie nämlich aufschlagen und für eine Stunde bei exakt 57-59°C köcheln lassen. Sind sie zu warm, gerinnt das Eiweiß. Sind sie zu kalt, werden die Keime nicht abgetötet. Anschließend muss man sie zwingend in einem luftdichten und sterilen Behälter packen, sonst war das Ganze für umsonst. Wie gesagt: Ist aus meiner Sicht für den Hausgebrauch ungeeignet.

Fazit

Technisch gesehen habe ich euch hier (hoffentlich) nichts Neues erzählt, aber irgendwie hatten wir angesichts der vielen heruntergesetzten Eier in den letzten Wochen mal das Bedürfnis ein wenig Beistand zu leisten. Selbst eine der Kassiererinnen hat uns aufgrund der Menge mal gefragt, was wir damit vor haben und war erstaunt, dass man die Eier noch länger haltbar machen kann. Vielleicht greift jetzt der ein oder andere von euch auch mal zu und/oder nimmt mehr mit, als er vorhatte. Hinzu kam, dass Lysanda mal das mit dem Einfrieren ausprobieren wollte. Da wir doch einen recht hohen Eierverbrauch haben, wenn welche im Haus sind, brauchen wir das normalerweise nicht zu tun. Kamen also gleich zwei Dinge zusammen, die in diesem Eintrag mündeten :smile: .

Der 7×7 KräuterTee

Alles Käse, oder was? Mitnichten! Heute reden wir stattdessen über das Thema “Tee”. Ich trinke nämlich nicht nur täglich zwei Tassen löslichen Bohnenkaffee (Bio Café Benita*), sondern auch schon seit einiger Zeit eine Kanne Tee. Hintergrund ist schlicht und einfach, dass ich so meine Flüssigkeitsmenge jeden Tag sichergestellt kriege. Und das fällt mir irgendwie einfacher, wenn ich da eine Kanne stehen habe, die am Abend leer sein muss (damit ich sie für den nächsten Tag gleich wieder füllen kann).

Ein Teetest

Angefangen habe ich klassisch mit Teebeuteln und mich da durch einige Sorten durchprobiert. Mittlerweile bin ich aber hauptsächlich bei losem Tee gelandet und da ist aktuell mein absoluter Favorit: der P. Jentschura 7×7 Bio-KräuterTee*. Wie der Name schon sagt, besteht er aus 49 Kräutern und soll für die Säure-Basen-Balance und zum Entgiften ganz gut sein. Davon brauche ich nur zwei Teelöffel, um meine 1-Liter-Kanne Wasser mit einem angenehmen und nicht bitteren Geschmack zu versehen. Schmeckt mir wirklich gut. Weiterer Vorteil: Er muss nur drei Minuten ziehen im Gegensatz zu den acht Minuten oder mehr anderer Tees. Theoretisch kann man ihn wohl auch noch ein zweites Mal aufkochen, um noch eine zweite Kanne rauszuholen. Aber dann kommen wohl nur noch Geschmacksstoffe und nicht mehr das “gesunde” raus.

Allerdings hat der 7×7 einen großen Nachteil: Er ist mit 93 EUR pro Kilo nicht gerade billig. Entsprechend hatte ich mich mal auf die Suche nach einer Alternative gemacht und bin auf die Produkte von teeverliebt* gestoßen. Die haben nämlich auch einen basischen 49-Kräuter-Tee im Angebot* – für nur 40 EUR pro Kilo! Also habe ich ein Angebot genutzt und mir diese sowie zwölf weitere Sorten des Herstellers geholt, um es mal zu testen.

Spoiler: Ich bin wieder zu meinem 7×7 zurückgewechselt und habe die Reste der 13 Sorten an eine Freundin verschenkt. Zur Abwechselung schreibe ich hier also mal über ein eher missglücktes Experiment. Aber schauen wir uns die einzelnen Sorten mal genauer an. Alle sind mit einem Bio-Siegel versehen.

Kräutertees

  • Zehn Kräuter* – Nach 3 TL auf die Kanne musste ich schlicht feststellen, dass diese Mischung mir einfach nicht schmeckt.
  • Kräuter & Früchte* – Ach, du scheiße! Der schmeckte wie Badewannenzusatz. Würde als Grund auf Melisse tippen. Absolut nicht mein Fall.
  • 49 Kräuter – Basischer Tee* – Hat einen sehr milden Geschmack (obwohl ich bereits 4 TL genommen habe), der aber nicht mein Fall ist. Er schmeckt etwas nach Rosinen, obwohl keine drin sind. Vermutlich ist das Problem der Ingwer. Ich finde auch nicht, dass er nach Kräutern schmeckt.
  • Berg Kräuter-Mischung* – Der hat mir tatsächlich geschmeckt und war soweit okay. Brauchte aber 3 TL auf die Kanne.

Früchtetees

  • Tutti Frutti* – Ein Tee mit Rosinen, der aber nicht nach Rosinen schmeckt. Tatsächlich ein recht geschmackvoller Tee, für den ich nur 2 TL brauchte. Er bewegt sich irgendwie zwischen süß und sauer. Er ist nicht wirklich meins, aber ich kann ihn trinken.
  • Kamin-Mischung* – Hat 3 TL auf die Kanne gebraucht, bis es überhaupt nach irgendwas schmeckte und war soweit okay. Umgehauen hat er mich aber nicht.

Die dreizehn Teesorten

  • Süße Banane* – Hat einen milden Geschmack. Für mich viel zu mild und nach Banane schmeckt er ebenfalls nicht. Er geht eher in Richtung Himbeere aber nicht so säuerlich, sondern eher süßlich. 4 TL musste ich auf eine Kanne nehmen, um überhaupt was zu schmecken.
  • Mango & Orange* – Schmeckt irgendwie nur säuerlich. Und trotz erneut 4 TL auf die Kanne, habe ich weder Mango noch Orange hinein interpretieren können.
  • Türkischer Apfeltraum* – Nach 4 TL kam etwas Geschmack hervor, der insgesamt okay war. Überzeugt hat er mich aber nicht. Vielleicht würde es auch reichen stattdessen einfach ein Stück Apfel auszukochen?
  • Heimische Waldbeere* – War absolut nicht mein Fall und gehört ebenfalls in die Kategorie “3 TL bevor Geschmack rauskommt”.
  • Erdbeere Spearminze* – War soweit okay, aber hat mich trotzdem nicht überzeugend – und hat wieder 4 TL gebraucht, bevor ich überhaupt was geschmeckt habe.

Grüne Tees

Rooibos Tees

  • Vanille Sahne* – Ja, ne. Irgendwie schmeckte der einfach nur sehr komisch nachdem dann nach 3 TL überhaupt was rauskam.

Fazit

Mit dem Tee ist das schon immer ein Problem mit mir. Genau wegen diesem Phänomen, dass mir ein Tee entweder gar nicht schmeckt oder nach nichts schmeckt. Heißes Wasser kann ich auch so saufen, da brauche ich keinen Teebeutel verschwenden. Ich mag aber auch grundsätzlich kein Wasser mit Geschmack. Selbst der 7×7 war ein gewagtes Experiment und das habe ich auch nur gemacht, weil ich von seinen gesundheitlichen Wirkungen in diesem Blog gelesen hatte. Und bei Gesundheitsthemen bin ich immer offen für Neues. Außerdem stand ich kurz darauf zufälligerweise im Biomarkt davor.

Mit dem teeverliebt habe ich aber faktisch ins Klo gegriffen. Die 2-3 Sorten, die mir halbwegs geschmeckt haben, waren trotzdem nicht gut genug, um umzusteigen. Und dass, obwohl es teeverliebt mittlerweile im lokalen EDEKA gibt. Den 7×7 muss ich immer online bestellen (für die großen Packungen). Und ja, es nervt mich auch acht Minuten auf den Tee warten zu müssen :smile: .

70% Fleischanteil deklariert – und der Rest ist was?

Es ist schon ein paar Jährchen her, seit ich was zum Thema “Katzenfutter” geschrieben hatte. Grundsätzlich geändert hat sich an den damaligen Aussagen zwar nichts, aber es macht dennoch Sinn nochmal einen genaueren Blick auf zwei Teilaspekte zu werfen. Und zwar die Punkte Futterumstellung und zum Essen überreden/Medikamente geben.

Davor aber noch eine kleine Sache, die ich damals nicht so explizit erwähnt hatte: Nur, weil auf der Dose steht “4% Kaninchen”, bedeutet das nicht, dass tatsächlich nur 4% Fleisch in der Dose sind. Das wäre sonst nur eine dünne Suppe. Der tatsächliche Fleischanteil ist immer wesentlich höher. Das Problem ist, dass er in so einem Fall nicht vollständig deklariert ist. Also weder um welches Fleisch es sich handelt, das sonst noch drin ist, noch um welches Tierteil es sich handelt. Stichwort “tierische Nebenerzeugnisse”. Der deklarierte Anteil von 4% ist schlicht das gesetzliche Minimum, damit der Hersteller seiner Sorte einen entsprechenden Namen z.B. “Pute”  geben darf. Insofern ändert sich nichts an der Grundaussage “je höher der deklarierte Fleischanteil, desto vertrauenswürdiger ist das Futter”. Aber es ist gut zu wissen, um die Deklarationen besser zu verstehen.

Willst du mich umbringen?!

Kommen wir nun zum Thema “Futterumstellung”. Klingt erst einmal relativ banal. Von Trockenfutter auf Nassfutter z.B. oder vielleicht noch von einem Hersteller auf einen anderen. Aber mehr steckt da doch nicht dahinter, oder? Nun, tatsächlich können Katzen extrem pienzig sein. Eine andere Sorte des gleichen Herstellers? Frisst der Vierbeiner nicht. Eine 800g-Dose der gleichen Sorte statt der 100g-Tütchen bislang? “Weg damit, du Dosenöffer-Dämon!”. Und es geht sogar NOCH extremer. So gibt es ganz aktuell den Fall mit MjAMjAM*. Bei denen hat NUR das Abfüllwerk gewechselt – und schon häufen sich auf Social Media die Meldungen, dass die Katze das Futter nicht mehr anrührt! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Oder auf Deutsch: In eine Futterumstellung rutscht man schneller rein, als man es vielleicht erwartet. Bei uns im Keller lagern beispielsweise derzeit elf verschiedene Hersteller. Und jeder hat mindestens zwei Sorten – teilweise bis zu sechs. Wir machen also theoretisch jeden Tag mit unseren fünf eine Futterumstellung und können von Glück reden, dass wir keinen dabei haben, der uns das Übel nimmt. Tatsächlich hatten wir erst mit einem Produkt mal Probleme: Sandras Schmankerl. Paradoxerweise mit rund 5,50 EUR pro Kilo für die 800g-Dose eine der teuersten (aber auch hochwertigsten) Futtermarken die wir bisher unseren Katzen angeboten haben. Die haben wir dann mit anderem Futter gemischt, damit wir die paar Stiegen in die Katzen bekommen haben.

Katzenflüsterer

Ein Blick unser Katzenfutterlager

Wir hatten jetzt nicht die Notwendigkeit unsere Biester an Sandras Schmankerl zu gewöhnen. Dafür haben wir genug andere Sorten. Aber wie sieht es denn jetzt aus, wenn ich tatsächlich eine Futterumstellung machen möchte/muss? Welche Tipps können wir dahingehend geben? Nun, zuerst sollte man verstehen, wo die Katze eigentlich herkommt. Diese Abneigung neuem Futter gegenüber kommt schließlich nicht von ungefähr, sondern ist evolutionär bedingt. Und zwar fressen Katzen erst einmal grundsätzlich nur das, was sie kennen. Das Lernen sie ganz am Anfang ihres Lebens von ihrer Mutter, damit sie nicht versehentlich den Fliegenpilz auf der Wiese fressen und einfach hops gehen. Ist diese Anlernphase jedoch vorbei, wird es schwieriger ihnen etwas Neues unterzujubeln. Gute Züchter geben deshalb während dieser Zeit verschiedene Arten von Trockenfutter, Nassfutter und sogar Barf, um ein möglichst breite Grundlage zu legen.

Außerdem muss man sich klar machen, dass Katzen mit der Nase arbeiten. Geschmack ist ihnen in dem Sinne wie wir es kennen nicht so wichtig und die Augen spielen ebenfalls nur eine äußerst untergeordnete Rolle. Das merken Katzenbesitzer beispielsweise, wenn besagte Nase mal verstopft ist. Dann will das Biest plötzlich nichts mehr essen, obwohl sich ansonsten überhaupt nichts geändert hat (gleiches Futter, gleicher Futterplatz, etc.). Sie sehen dann zwar das Futter vor sich aber da sie nichts riechen, wenn sie dran schnuffeln, wird es auch nicht gegessen.

Und dann gibt es noch den Punkt, dass in billigem Futter (egal ob Nass oder Trocken) meist Lockstoffe drin sind. Kein Wunder, dass die Katze da lieber das isst als das hochwertige ohne. Zum Glück kann man diesen Punkt auch für sich nutzen. Aber dazu später mehr.

Geduld ist eine Tugend

Als nächstes ist es wichtig, dass man seinen Vierbeiner direkt auf die gewünschte Packungsvariante trainiert. Wie erwähnt kann selbst bei gleicher Sorte bereits die Packungsgröße einen Unterschied machen. Es ist also absolut nicht zu empfehlen “zum Testen” mit einem 100g-Tütchen anzufangen, wenn man später 800g-Dosen verfüttern möchte. Hintergrund sind vermutlich die unterschiedlichen Garzeiten je nach Packungsart und -größe. Wie gesagt: Die Kleinen sind sehr empfindlich. Und immer daran denken: Geöffnetes Katzenfutter wird nicht schon nach fünf Minuten plötzlich schlecht. Man kann es normalerweise problemlos 1-2 Tage im Kühlschrank aufbewahren und auch auf dem Teller ist es nicht sofort von Fliegenmaden übersäht. Sogar Einfrieren in kleinen Portionen z.B. mit Hilfe eines Eiswürfelbehälters ist problemlos möglich. Doch darüber hatte ich bereits an dieser Stelle referiert.

Diese Erkenntnis ist deshalb so wichtig, weil man je nach Katze ganz klein anfangen muss. Wir reden im schlimmsten Fall von einer einzigen Messerspitze an neuem Futter, die man unter das alte mischt. Bei der Umstellung von Trocken- auf Nassfutter muss man ggf. sogar den Vierbeiner erst an feuchtes Essen gewöhnen. Ihr gebt ihm also weiterhin sein gewohntes Trockenfutter, feuchtet es aber vorher an. Je nach Toleranz am Anfang vielleicht nur einen Sprühstoß Wasser aus einer Sprühflasche und dann nach und nach die Anzahl der Sprühstöße steigern, bevor man überhaupt damit beginnt, die Messerspitze Nassfutter drunter zu mischen.

Da war die Lyssi noch süß!

Ein weiterer Tipp speziell bei der Trockenfutter-Abgewöhnung: Wandelt das Nassfutter einfach in TroFu um, damit die Katze es kennenlernen kann! Dazu braucht ihr eine Backmatte wie diese*. Die hat ganz viele kleine Einkerbungen. Ihr nehmt euer Nassfutter, püriert es und vermischt es je nach Menge mit 1-2 Eiern. Die Eier dienen zur Bindung. Dann die Masse auf der Backmatte verteilen und das Ganze zum Trocknen in den Backofen stecken (50-80°C bei leicht geöffneter Tür, damit die Feuchtigkeit rausgeht). Riecht zwar je nach Futtersorte nicht besonders in der Küche, aber das Ergebnis sind feinste Leckerlis. Aber Achtung: Die sind nicht lange haltbar! Also entweder einen Teil mit dem Vakuumiergerät (wir haben seit 2015 das Casco VC 10* im Einsatz) einschweißen oder halt innerhalb eine Woche oder so verfüttern. Einfrieren wäre auch noch eine Möglichkeit.

Gruppenzwang

Was wir bei uns ebenfalls gemerkt haben: Bei mehreren Katzen im Haushalt, richtet sich die neue im Bunde meist an den anderen aus. Lyssi beispielsweise hat zur Eingewöhnung die ersten Tage nur billiges Futter bekommen, das sie vom Tierschutz kannte. Das wollten Balu und Nica aber tatsächlich nicht fressen. Das hat Lyssi mitbekommen und sich nach ein paar Tagen tatsächlich komplett von allein umgestellt. Sie wollte dann das schlechte Futter ebenfalls nicht mehr und hat stattdessen bei den anderen mitgefuttert. Maya hingegen kannte das Konzept “Leckerlis” überhaupt nicht. Ja, total ungewöhnlich, aber es war so. Sie verstand es nicht, warum alle anderen so einen Terz machten. Mittlerweile ist sie zur absoluten Leckerli-Vernichtungsmaschine geworden :smile: .

Wichtig ist bei einer Futterumstellung immer: Die meiste Zeit scheitert eine Umstellung nicht an der Katze, sondern am Mensch und seiner Ungeduld. Aber wir trainieren hier faktisch unserer Flauschkugel ihren Überlebensinstinkt zu überwinden und UNS zu vertrauen. Das geht nicht immer von heute auf morgen und selbst Rückschläge kann es geben. Davon darf man sich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. In dem Fall einfach wieder einen Schritt zurück gehen (z.B. nur 3 Sprühstöße Wasser statt 4) und weiter probieren. Und selbst, wenn es wieder komplett auf Anfang geht: Nicht entmutig aufgeben. Es hat ja (hoffentlich) einen Grund, warum ihr euren Vierbeiner umstellen wollt (z.B. wegen seiner Gesundheit).

Zum Essen motivieren

Langsame Futterumstellung hin oder her – manchmal muss man einfach was in die Katze reinschaffen. Beispielsweise weil man Medikamente geben muss. In unserem Haushalt haben wir dahingehend unseren Jules (zu hoher Blutdruck) und unsere Maya (chronischer Katzenschnupfen). Wobei Maya tatsächlich kein Problem ist. Die riecht sowieso die meiste Zeit nichts (wegen besagtem Katzenschnupfen), entsprechend schrotet die meist einfach das rein, was man ihr vor die Nase setzt.

Wie motiviere ich also meinen Vierbeiner dazu den Kram zu fressen? Nun, wenn es möglich ist, macht es erst einmal Sinn sicherzustellen, dass sie auch wirklich Hunger haben. Bei uns bekommen sie immer morgens ihre regelmäßigen Medikamente und Aufputschmittel. Entsprechend lassen wir das All-You-Can-Eat-Buffet über Nacht leerlaufen. Es wird entsprechend entweder abends gar nicht mehr nachgefüllt (wenn noch sehr viel da ist) oder nur 1-2 Löffel.

Dann ist es wichtig, dass ungewöhnliches/ungewohntes Essen in einer ruhigen und vor allem in gewohnter Umgebung bereitgestellt wird. Von zu viel Trubel wird der Flauschball nur abgelenkt und das Futter ist gleich zehnmal suspekter, wenn es plötzlich woanders und zu einer anderen Uhrzeit verabreicht wird. Das geht bei uns mittlerweile so weit, dass speziell die Mädels total enttäuscht sind, wenn es morgens in der Küche nicht den kleinen Frühstückshappen gibt.

Verarsch mich doch!

TroFu, Bierhefe und Cosmasnackies

Das wohl wichtigste Mittel ist jedoch ein anderes. Ich hatte ja oben erwähnt, dass in billigem Futter häufig Lockstoffe enthalten sind. Also warum sich nicht diese zu Nutze machen? Lysanda nennt es ihr “Katzenzauberpulver”. Die Zubereitung ist ziemlich einfach und wer es im Bewegtbild sehen will, für den hat sie auf ihrem TikTok-Kanal ein Video veröffentlicht. Aber im Grunde nimmt sie Trockenfutter her, schmeißt es in die Kaffeemühle (mussten uns die Tage eine neue* kaufen), damit es schön fein gemahlen wird und dann streut man es auf das Futter. Alternativ gehen (ebenfalls gemahlene) Cosmasnackies* oder Bierhefe*. Im Prinzip also alle harten Leckerlis, die sich mörsern lassen. Dieses Pulver kann ebenfalls über ungeliebte Nassfutter gestreut werden, damit es dann doch noch gefressen wird. Bei der Futterumstellung kann dieser Trick entsprechend sehr hilfreich sein.

Besonders bei der Medikamenten-Undercovermission braucht man damit nicht sparen. Gerne so richtig das jeweilige Futter mit der versteckten Tablette mit pulverisiertem Trockenfutter panieren. Also erst was auf den Teller, das Futter drauf, oben nochmal eine Schicht und dann ggf. alles durchmischen. Auch hier mitunter wieder drauf achten, dass die Masse am Ende nicht zu feucht ist – dann einfach noch ein bisschen mehr TroFu draufpacken. Zusatztipp: Es gibt Tabletten (fragt euren Tierarzt!), die ihr mörsern könnt d.h. ihr habt nur noch ein feines Pulver, das untergemischt werden kann. Da kann die Katze sie dann auch nicht mehr herauspuhlen (manche – Jules z.B. – sind sehr gut darin!).

Was ebenfalls in die gleiche Richtung geht aber von Haus aus schon feucht ist: Schleckies* drunter mischen. Auf die fahren die meisten Katzen ebenfalls total ab. Wir nutzen sie meistens, wenn es nach der Narkose (z.B. wegen Zähne ziehen) mal wieder schwierig ist die Katze zu motivieren. Da haben sich Schleckies bislang als sehr gute Anfütterungsoption bewiesen.

Epilog

Bitte? Ob die Tipps auch bei Kindern angewandt werden können? Mir doch egal. Wir übernehmen aber wie immer weder Haftung für Tier noch Mensch, wenn irgendwas passieren sollte. Da müsst ihr euch schon selbst an die Nase fassen! In diesem Sinne: Viel Glück bei der Futterumstellung/Medikamentengabe!

Wikifeet, here I come!

Seit ein paar Wochen bin ich endlich wieder ein uHu – und das sowohl morgens als auch abends! Ich kann es selbst noch gar nicht richtig fassen, dass ich es nach so langer Zeit geschafft habe. Der Weg zum eigentlichen Ziel ist zwar immer noch gefühlt sehr weit, aber an dieser einen Hürde habe ich echt sehr lange geknabbert. Und da jetzt grundsätzlich die funktionierenden und alltagstauglichen Maßnahmen feststehen, bin ich gleichzeitig guter Dinge, dass es so auch noch weiter geht.

Wad willst du von mir?!

“uHu” steht für “Unter Hundert”. Genauer gesagt sind es zum Verfassungszeitpunkt ca. 97kg. 2022 sah ich zwar immerhin mal wieder die 103kg, aber die waren nicht konstant. So war ich Mitte 2023 erneut kurzzeitig bei 113kg angekommen. Dabei hatte ich es 2015 doch nach ewigen Zeiten tatsächlich bis runter auf 88kg geschafft (optimal sind für meine Größe eher 80-85kg je nach Muskelmasse). Das hab‘ ich auch einige Monate gehalten, so ist es nicht. Und dass, obwohl wir zu dem Zeitpunkt erst am Anfang standen, was die Ernährungsumstellung und den Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln waren – wo man ja erwarten würde, dass es noch besser läuft.

Entsprechend bin ich nicht gerade stolz darauf gewesen 2020 nicht nur wieder die 100kg zu knacken, sondern ziemlich bald danach sogar den nächsten Zehner. Aber es ist halt aus diversen Gründen passiert. Übermäßiger Schokoladenkonsum war sicherlich einer davon. Am stärksten reingehauen hat bei Lysanda und mir aber vermutlich Corona und der damit verbundene Beginn der Home-Office-Zeit. Diese veränderten Lebensumstände (vor allem wesentlich weniger Bewegung im Arbeitsalltag bei gleichbleibender Kalorienzufuhr) haben wir körperlich lange nicht in den Griff bekommen und sind entsprechend beide stärker auseinander gegangen. Da half auch unser voller Fitnessraum nicht so recht – er hat vermutlich nur noch Schlimmeres verhindert :smile: .

Als ich letztes Jahr dann die 113kg auf der Waage sah und mein Unterbewusstsein mich an die nahende “4” in meiner Altersangabe erinnerte, kam ich aber scheinbar endlich zu der Erkenntnis “Babbsack, das kann so nicht weitergehen mit dir! Du schnarchst wie eine Sägemühle, dein Asthma wird wieder schlechter und je nach Treppenlänge bist du am Ende fix und fertig! Was soll der Scheiß?!”. Also habe ich mir das persönliche Ziel gesetzt bis zu meinem runden Geburtstag Ende August 2024 wieder die 90kg zu erreichen – und zwar so, dass ich sie im Minimum dauerhaft halten kann, bestenfalls noch ein paar Kilo weniger. Klingt jetzt mit nur noch rund drei Monaten für 7kg nicht mehr ganz so realistisch, ich weiß. Aber aufgeben werde ich nicht uns allein dieses Ziel vor Augen zu haben hat mir definitiv schon geholfen mich zumindest schonmal soweit zu bringen.

Die Erkenntnis

Was war also jetzt das Zünglein an der Waage? Keins. Es sind wie so oft mehrere Faktoren zusammengekommen. Beispielsweise hat dank des YouTubers BeardMeetsFoot eine weitere wichtige Erkenntnis endlich bei mir Wurzeln geschlagen. Der frisst nämlich Mahlzeiten in sich hinein, da geht der Kalorienzähler teilweise auf über 10.000. Und trotzdem ist er eine Bohnenstange. Und nein, er hängt zwischen den Mahlzeiten nicht nur den ganzen Tag im Fitnessstudio ab. Stattdessen ist sein “Geheim”rezept ziemlich simpel: Es geht nicht darum wie viel man an einem Tag in sich hineinstopft. Wichtig ist die Wochenbilanz. Wenn ich also in der Woche einen Verbrauch von 21.000kcal habe, dann kann ich mir am Sonntag selbstverständlich Mutters Torte mit 2.000kcal reinhauen, muss aber dann zum Ausgleich an den restlichen Tagen genau diese 2.000kcal wieder einsparen.

Ich weiß, total logisch und nichts Neues. Aber manchmal dauert es halt, bis selbst solche offensichtlichen Sachen im Hirn richtig ankommen. Für mich ist die ganze Abnehmsache (und später auch das Gewicht halten) dadurch wesentlich lockerer/entspannter im Kopf geworden. Wenn ich es an einem Tag einfach mal brauche, dann ist das nicht schlimm. Ich muss mich dafür nicht selbst geißeln und sowas. Stattdessen gleiche ich es halt an einem anderen Tag aus, wo es leichter geht. Ach, und die Ausnahmen dürfen natürlich nicht zur Regel werden. Wobei ich im Vergleich zu Adam Moran selbst an einem schlechten Tag wesentlich weniger Kalorien zu mir nehme, die ich ggf. ausgleichen muss, als er. Insofern klingt das erstmal schwieriger als es wirklich sein muss :smile: .

Die Gegenmaßnahmen mit Essensbezug

Mein Erzfeind

Ganz ohne radikale Maßnahmen komme ich aber trotz dieser „bahnbrechenden“ Erkenntnis nicht ganz aus. Und zwar diese zwei: Keine Süßigkeiten mehr für den Webmaster im Haus und kein regelmäßiges Abendessen. Anfangs habe ich zwar zu Lysandas Unmut dafür ihre Schokolade weggeatmet. Aber das habe ich glücklicherweise für mich und unsere Beziehung endlich im Griff. So befinden sich aktuell ca. 20 Tafeln Ritter Sport für Lysanda in der Küche (war im Angebot) – bislang hatte ich noch kein Bedürfnis sie anzufassen. Mein “Schokolade für mich im Haus? Muss sofort komplett sterben!”-Anteil ist aber weiterhin sehr stark. Deswegen habe ich mich jetzt erstmal vollständig auf Abstinenz gesetzt, obwohl es hier und da etwas schwierig ist. Also im Sinne von “Lysanda kauft was und ich darf nicht – wie ungerecht!”. Da muss ich nun bis zum Zielgewicht durch und dann endlich mal den richtigen Umgang damit lernen (eine Rippe statt der ganzen Tafel). Es ist halt leider nicht sonderlich gesund die Kiste KitKat Chunky White auf Ex zu vernichten. Die Ergebnisse sprechen aber für sich. Die ersten 10kg waren allein durch das Weglassen der täglichen Süßigkeiten quasi über Nacht weg. Und mit dem Weglassen eines “richtigen” Abendessen scheint nun die weitere, signifikante Abwärtsbewegung in Bezug auf mein Gewicht eingeläutet worden zu sein. Waren halt immer noch zu viele Kalorien.

Langjähre Leser werden jetzt sicherlich anmerken, dass wir laut dem Eintrag von 2022 schon damals sowohl das 300g-pro-Mahlzeit-Limit sowie das Weglassen des Abendessens eingeführt hatten. Aber irgendwie stellte sich das für mich dann doch nicht langfristig als Alltagstauglich heraus. Entsprechend verschliff sich das nach einiger Zeit leider wieder. Ich hielt die 300g nicht mehr so genau ein (die Vorstellung das für immer zu machen war nicht wirklich befriedigend) und wir kehrten wieder häufiger zu einem vollständigen Abendessen zurück, weil wir (möglicherweise eingebildeten) Hunger hatten. Fakt ist jedoch, dass mir das nicht gut tut. Zum einen wegen der Gewichtsentwicklung. Im besten Fall halte ich es damit nur. Wenn ich mir aber zwei Mal am Tag 400g Bratwurst reinhaue (>1.000kcal), geht es logischerweise wieder nach oben. Zum anderen gebe ich mittlerweile auch dieser abendlichen Mahlzeit ein Stück weit die Schuld, dass ich häufig um 4 Uhr nachts wach wurde und dann erstmal 1-2 Stunden nicht mehr einschlafen konnte. Weitere Kalorien habe ich mir dann häufig noch über ein Glas Milch/Tasse Milch (je nach Jahreszeit) am Nachmittag und/oder abends auf der Couch unnötig reingepfeffert.

Mein Gemüse der Wahl

Mit der aktuellen Lösung kann ich hingegen schon seit einiger Zeit sehr gut Leben, ohne körperlich wie geistig unzufrieden zu sein. Kein Frühstück (mache ich eh schon sehr lange nicht mehr), kein regelmäßiges Abendessen und somit nur ein Mittagessen. Mein Mittagessen orientiert sich dabei zwar weiterhin grob an den 300g. Aber wenn’s mal 400g sind, dann ist es nicht weiter tragisch. Darüber gehe ich aber nicht – schon allein, weil ich mich danach nur total vollgefressen fühle (auch eine relativ neue Entwicklung). Gleichzeitig ist die Zusammensetzung völlig egal. Natürlich sehe ich zu, dass ich das Gemüse nicht vernachlässige. Aber auf meine Kohlenhydratbeilagen nehme ich genauso wenig Rücksicht wie auf mein Fleisch. Ich esse, worauf ich Lust habe. Das führt dazu, dass Körper und Geist nicht unzufrieden sind und nicht schon allein wegen dem “mangelhaften” Mittagessen jammern.

Und abends gibt es nur noch in den Fällen was, wenn ich tatsächlich echten Hunger und nicht einfach langeweile habe, eine Belohnung suche oder sowas. Ansonsten reicht es mir an meinen Soda-Stream-Flaschen mit 7up-Zero- und Schwip-Schwap-Sirup zu nuckeln, um mein Bedürfnis nach was Süßem zu stillen :wink: . Da ist es dann auch nicht schlimm, wenn wir uns beim Spazieren gehen hin und wieder mal ein Eis gönnen oder ich Nachmittags den Heißhunger mit einer Handvoll Erdnüsse besiege. Das macht die Gesamtbilanz nicht kaputt und schadet dem Abnehmen, wenn überhaupt, nur 1-2 Tage.

Die sportlichen Gegenmaßnahmen

Dem Spruch “das Gewicht wird in der Küche” stimme ich also voll und ganz zu. Aber es ist freilich trotzdem nur eine Seite der Medaille. Man darf auch nicht die Fitness vernachlässigen. Deswegen haben wir weiterhin unsere 1-2 Tage pro Woche, die wir im Fitnessraum vor allem mit Kraftraining verbringen. 1-2 Tage, weil wir endlich wieder regelmäßig Schwimmen gehen und in den Schwimmwochen dann nur einmal den Fitnessraum besuchen – sonst ist der Muskelkater zu groß :smile: . Das mit dem Schwimmen ist ebenfalls etwas, was wir in den letzten Jahren völlig vernachlässigt hatten, obwohl wir beide daran im Vergleich zu anderem Sport tatsächlich Spaß haben. Mit ein Grund für die Vernachlässigung war zugegebenermaßen, dass Lysanda sich für ihr Gewicht schämte und damit nicht halbnackt rumlaufen wollte. Aber mittlerweile hat sie ebenfalls schon einige Kilos weniger (geht bei ihr etwas langsamer – vermutlich unter anderem wegen ihrer leichten Insulinresistenz) und vor allem endlich wieder einen perfekt sitzenden Badeanzug. Somit haben wir das regelmäßige Schwimmen zurück in unseren Alltag integriert.

2020 lag ich bei <2.000

Schon Ende 2022 haben wir hingegen eine andere Sache eingeführt: Einen täglichen Spaziergang mit einer Dauer von rund einer Stunde (die Standartroute hat ca. 4km). Wie gesagt haben wir aufgrund des Home Office festgestellt, dass wir uns am Tag nur sehr wenig bewegen. Unabhängig vom Gewicht eine ungesunde Sache, wie wir alle wissen. Zumal wir auch keine echten Pausen mehr gemacht haben. Wir waren ja faktisch zuhause und gleichzeitig immer noch im Dienst. Deswegen gehen wir jetzt tatsächlich seitdem fast jeden Tag und bei fast jedem Wind und Wetter unsere Runde. Nicht immer zur selben Zeit, weil es nicht immer hinhaut aber wir sehen zu, dass wir auf jeden Fall einmal am Tag unsere Runde hinbekommen. Nur, wenn es wie aus Kübeln schüttet/andere Arten von Weltuntergangsstimmung oder wenn wir sowieso anderweitig schon viel unterwegs sind (Einkaufen z.B.) setzen wir mal aus. Weiterer Vorteil des Spaziergangs: Es hilft auch unserer Beziehung. Wir haben dadurch eine dedizierte Stunde wo wir unter uns sind und nichts anderes zu tun haben. Da kann man viel reden. Nachteil: Man merkt erstmal, wie wenig ein Paar Schuhe aushält. So viele kaputt gelaufen wie in den letzten zwei Jahren habe ich schon lange keine mehr.

Epilog

Jetzt hoffe ich natürlich, dass ich mit diesem Eintrag nicht alles kaputt gemacht habe :smile: . Schließlich habe ich jetzt mit meinem Gewicht “angegeben” und damit ist das Thema in Bezug auf den Dopamin-Haushalt technisch gesehen durch. Aber nein, ich will definitiv noch weiter runterkommen. Das Bedürfnis ist aktuell stärker als jemals in meinem Leben zuvor und das muss ich ausnutzen. Die negativen Auswirkungen gehen mir einfach zu sehr auf den Geist und es wird im Alter logischerweise weder besser noch einfacher.

Insofern finde ich es richtig gut, dass wir jetzt nach all den Jahren des Herumexperimentierens tatsächlich für mich (und Lysanda) eine Methode gefunden haben, mit der ich buchstäblich leben kann. Vorher war es selbstverständlich trotzdem toll die Pfunde purzeln zu sehen, aber es schwang halt immer ein “ich bin auf Diät und deswegen irgendwie latent unzufrieden” mit – was nicht gut für die Moral und eine dauerhafte Umsetzung der Ernährungsumstellung ist. Entsprechend flüchtig war das Ergebnis. Das fehlt jetzt, bis auf die Schokoladen-Abstinenz, komplett und funktioniert wie gesagt schon seit Monaten wunderbar. Dadurch, dass es für mich alltagstauglich ist, ist zwar das Abnehmtempo nicht sonderlich hoch, aber das ist völlig okay. Wichtiger ist mir wirklich, dass ich nicht den ganzen Tag wegen zu wenig/”falschem” Essen unzufrieden bin. Und das mit der Schokolade kriege ich hoffentlich auch noch dauerhaft gelöst.

Ich werde euch selbstverständlich berichten, wenn ich die 90kg doch noch rechtzeitig schaffe. Wenn nicht… ja, öh… schaut, da drüben! Ein Vogel!

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