Wusstet ihr eigentlich, dass (nicht nur) auf Steam mehrere Dutzend Spielesoundtracks für Umme verfügbar sind? Bitte? Ja, da ist auch das ein oder andere nicht so gelungene Werk dabei. Aber das kann einem bei einem bezahlten Soundtrack ebenfalls passieren. Insofern ist das kein Argument :smile: .

Finden könnt ihr die ganz einfach: Lasst das Suchfeld auf der Steamstartseite leer, setzt auf der nächsten Seite in der Kategorie “Ausgewählte Typen anzeigen” ein Häkchen bei “Soundtracks” und sortiert die Liste dann nach “Niedrigstem Preis”. Alternativ klickt einfach diesen Link. Und voila: Haufenweise kostenlose Musik, die ihr eurer Bibliothek hinzufügen und anschließend lauschend könnt. Passenderweise fällt meine heutige Empfehlung ebenfalls in diese Kategorie:

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ICEY (2016)

Komponist: FantaBlade (feat. Ziqi Liu & Chris Chen)
Umfang: 00:24:28 (12 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Steam (kostenlos)

Abwechslung ist das große Stichwort von FantaBlades Werk. Beim Titellied (ICEY) denkt der Zuhörer noch, es würde ihn ein sonores, leicht episches Werk aus klassischer Musik erwarten. Und selbst sobald sich im nächsten Track, Lost Woods, erste elektronische Töne mit einfließen bleibt dieser Eindruck noch bestehen. Doch man realisiert relativ schnell: Es erwartet in den (leider nur) 25 Minuten ein richtig cooler Mix aus Klassik, langsamen Synthwave und etwas schnellem House/Techno (vermutlich passend zu den Bosskämpfen im Spiel).

Zwar wird der Hörer mitunter vom Kontrast etwas erschlagen – erst ein langsames, einlullendes Lied und dann zertrümmert einem (übertrieben gesagt) im nächsten der Bass die Ohren – aber das auch ein bisschen den zusätzlichen Reiz dieses kurzen Albums aus. Die 12 Tracks sind allesamt klanglich interessant und trotz der Eingängigkeit vor allem der langsameren Stücke ein tolles Hörerlebnis.

Persönliches Lieblingslied: Track 01 – ICEY [03:08] (Anhören)

Ja, ich bin echt langweilig, ich weiß. Statt “interessanter” klingenden Liedern wie Tower Bridge oder Clock Tower, gebe ich dem “langweiligsten” und klassischsten Track des Albums den Vorzug. Aber ich kann halt nicht anders. Ich finde das simple Klavier-Motiv irgendwie nett, die leichte Steigerung hin zur Mitte ansprechend (das Grundmotiv hier kommt mir auch irgendwie bekannt vor) und die sanfte Auflösung zum Schluss mit den zurückhaltenden Geigenklängen und etwas Gesang beruhigend. Insofern sicherlich vom Hör-Anspruch her nichts besonderes aber mir gefällts – und am Ende ist nur das Wichtig für diesen Abschnitt :tongue: .

Zwölf für die Einkaufsliste, Fünf für die Ohren – ich hatte schon immer die Tendenz zu Monstereinträgen und umfangreichen Serien auf dieser Seite. Kein Wunder: Lange hatte ich die Zeit dafür mich teils mehrere Tage hinzusetzen und einen Eintrag zu schreiben. Mittlerweile ist das etwas schwieriger geworden. Gut, Zwölf für die Einkaufsliste ist auch gestorben, weil mich brandaktuelle Titel größtenteils nur noch wegen ihren Koop-Eigenschaften interessieren (für Co-Optimus). Aber ihr versteht, was ich meine.

Und in Bezug auf Musik stört es mich schon lange, dass ich es nicht häufiger hinbekomme einen entsprechenden Eintrag zu verfassen. Was vor allem daran liegt, dass ich mich in der Serie auf fünf Alben mit entsprechendem Aufwand committet habe, wie es so schön neudeutsch heißt. Dabei gibt es doch so viel Kram, den ich euch gerne vorstellen würde (und die Liste wächst stetig weiter an). Versuchen wir es also mit einer Konzeptänderung: Nur noch ein Album pro Eintrag, und zwar dann, wenn ich es sowieso gerade hoch und runter höre – es also frisch im Gedächtnis ist. Den Anfang macht dahingehend folgendes Werk:

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Rustler (2021)

Komponist: Paweł Czerwiński (Chervinsky)
Umfang: 01:05:50 (21 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Steam (4 EUR)

Rustler selbst ist eine Grand Theft Auto-Parodie – und zwar explizit von den 2D-Teilen der Serie (lang, lang ist es her). Da Rockstars Serie allerdings schon selbst eine Parodie auf speziell die amerikanische Kultur ist, haben die Entwickler von Justsu Games die Geschichte kurzerhand ins Mittelalter versetzt (=Grand Theft Horse). Und damit kommen wir nun endlich zum Soundtrack von Chervinsky, der sich grob unter dem Begriff “instrumentaler Mittelalter-Hip-Hop” zusammenfassen lässt. Das klingt tatsächlich so absurd, wie es sich liest. Hauptsächlich mit Laute, Flöte und Tamburin zaubert der Komponist eine durchgängig launige und eingängige Klangkulisse, die wie das Spiel selbst eine Parodie der großen Vorbilder darstellt. Zumindest bilde ich mir ein das ein oder andere Motiv schonmal ähnlich in Radio & Fernsehen gehört zu haben.

Die Lieder sind zwar melodisch eher auf der simplen Seite mit vergleichsweise einfachen Elementen und vielen Wiederholungen (Hip-Hop halt?) aber sie versprühen sehr viel Charme und klingen durchweg humorvoll. Entsprechend macht es mir sehr viel Spaß dem Soundtrack zu lauschen. Dabei vermisse ich zu keiner Zeit irgendeinen Gesang – im Gegenteil sind die paar Tracks damit keine meiner Favoriten. Stattdessen wippt mein Kopf vom ersten Takt an mit und genießt das virtuelle Gangsterdasein im Mittelalter.

Persönliches Lieblingslied: Track 01 – Thug Life Poor Life [03:28] (Anhören)

Stichwort “Simpel”: Die 3 1/2 Minuten bestehen fast nur aus leichten Variationen des Hauptmotivs. Und doch kann ich mich von diesem Track einfach nicht lösen. Der Titel hält, was er verspricht, und weckt irgendwie den “totalen Gängsta” in mir. Mein Körper fängt vollautomatisch an irgendwelche komischen Bewegungen zu machen, die total cool und lässig aussehen sollen – wie man es halt so aus den typischen Hip-Hop- und Rap-Videos kennt. Dass die Realität vermutlich eher in Richtung “hat der grad einen Anfall?!” geht, ist mir dabei ziemlich egal. Also zumindest, solange mich keiner dabei beobachtet. Und nein, die Katzen zählen (zum Glück) nicht.

Vor mehr als fünf Jahren hatte ich euch an dieser Stelle fünf Bands vorgestellt. Diese Bands hatten alle gemein, dass ich sie erst durch Lysanda kennen gelernt habe und eine Frau als Lead Singer hatten. Vor ein paar Tagen bin ich nun mal wieder meinen mp3-Ordner durchgegangen. Das mache ich ab und zu, um zu schauen ob es mal wieder ein neues Album von den Jungs und Mädels gibt. Bekomme das meist anders nicht mit. Dabei ist mir eingefallen, dass ich schon lange vor der Zeit vor Lysanda einige Bands mit weiblichen Stimmen entdeckt und für gut befunden hatte. Also habe ich mir gedacht: Tu‘ doch mal wieder etwas für die Bildung deiner Leser und stelle ihnen fünf davon vor.

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Alanis Morissette (seit 1986 aktiv)

Genre: Alternativer Rock (meistens)
(ausgewählte) Studioalben: Jagged Little Pill* (1995), Flavors of Entaglement* (2008), Havoc and Bright Lights* (2012)

Okay, die Kanadierin ist bereits 36 Jahre im Geschäft und definitiv keine Unbekannte. Insofern dürften die meisten unter euch schon von ihr gehört haben. Nicht nur ihr Megahit Ironic vom Erfolgsalbum Jagged Little Pill ist selbst heute noch regelmäßig im Radio zu hören – ihre Alben schaffen es auch immer noch bis fast ganz oben in den Charts.

Völlig verdient wie ich finde. Bei jeder neuen Veröffentlichung weiß man nicht so recht, was einen musikalisch erwartet (Alternative Rock, Post-Grunge, Elektronik, Indie Pop – gibt so einiges, was sie schon ausprobiert hat). Ihr neustes Werk, the storm before the calm*, ist sogar einfach nur ein Meditationsalbum. Worauf man sich aber verlassen kann ist, dass man Lieder zu hören bekommt, die von Herzen kommen. Ehrlich, unverblümt und mit einer emotional starken Stimme, nimmt sie mich jedes Mal mit auf eine sehr besondere musikalische Reise an deren Ende ich mich fühle, als hätte ich wieder ein bisschen mehr über mich selbst erfahren. Klingt total abgehoben aber ich wüsste nicht, wie ich es sonst beschreiben könnte. Definitiv eine besondere Sängerin/Songwriterin.

Persönliches Lieblingslied Such Pretty Forks In The Road – Track 01 – Smiling [04:17] (Anhören)

Keine Frage: Fast jedes Lied von Jagged Little Pill haut selbst heute noch rein. Kein Wunder also, dass diese noch so oft im Radio gespielt werden. Aber mir geht ihre mittlerweile erfahrenere und auch irgendwie rauere Stimme mit den dazugehörigen eher melancholischen Texten und der zurückhaltenden Begleitmusik viel mehr unter die Haut. Und Smiling ist für mich das beste Beispiel dafür. Langsam, nachdenklich und wehklagend besingt sie hier ihre innere Resignation, die sie nach außen niemals zeigen kann. Ein Gemütszustand mit dem sicherlich so einige unter uns mitfühlen können (leider).

 

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Cœur de Pirate (seit 2007 aktiv)

Genre: Indie-Pop
(ausgewählte) Studioalben: Cœur de Pirate (2008), Blonde (2011), En cas de tempête, ce jardin sera fermé (2018)

Child of Light hat mich bekannt gemacht mit dieser – ebenfalls kanadischen – Künstlerin. Ihre Stimme ist auf dem Soundtrack nur im finalen Track (Off To Sleep) zu hören. Aber in ihren Bann gezogen hatte sie mich bereits bei den ersten (Klavier-)Tönen des Titelsongs Pilgrims On A Long Journey. Einer dieser Tracks, die mich immer wieder fast zum Heulen bringen.

Doch es geht an dieser Stelle nicht um den Gewinner von drei Bagdadsoftware NOCAs (2014), sondern um das Piratenherz (=Übersetzung ihres Namens) selbst. Ein Multitalent (Pianistin, Sängerin, Songwriterin) mit einer herzerweichenden süßen Stimme. Sie singt aus Überzeugung hauptsächlich auf Französisch und das liegt ihr auch definitiv am besten. Die englischen Lieder auf ihrem Album Roses* gefallen mir nicht einmal ansatzweise so gut.

Indie-Pop/Folk-Pop ist ihre Musikrichtung und ein Klavier, auf dem sie selbst in die Tasten greift, muss immer irgendwie dabei sein. Ihre Texte sind sehr lyrisch, teilweise schon poetisch und passen perfekt zu diesem (vermeintlich) zarten Stimmchen. Sie lullt einen beim Zuhören quasi mit ihrem Singsang ein. Ihr Repertoire besteht zwar bei weitem nicht nur aus langsamem “Geklimpere” (Adieu ist z.B. durchaus fetzig) aber ich muss ehrlich zugeben, dass mir genau diese Lieder am besten gefallen. Ihre Stimme unterstützt von einem Klavier und ich bin im siebten Himmel.

Persönliches Lieblingslied Blonde – Track 08 – Place De La République [04:11] (Anhören)

Eins dieser besagten “hauptsächlich ihre Stimme mit einem Klavier“-Lieder. Das Klagelied einer unglücklich Verliebten. Die Erinnerung an einen unvergesslichen Abend in Paris (auf dem Platz der Republik), die Bitterkeit der Trennung am nächsten Morgen und der schmerzliche Gedanke nach dem Überqueren der Seine (der Fluss mitten durch Paris), dass der andere sich sowieso nicht an sie erinnern wird. Langsam, eindringlich und doch irgendwie hoffnungsvoll gesungen. Ein sehr schöner Song.

 

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Heather Nova (seit 1990 aktiv)

Genre: Alternativer Rock
(ausgewählte) Studioalben: South* (2001), Redbird* (2005), 300 Days at Sea* (2011)

Nein, nicht noch eine Kanadierin. Sie kommt stattdessen aus Bermuda. Passend dazu kann ich absolut nicht mehr daran erinnern wo ich die Dame ursprünglich entdeckt habe. Und wer diesen Witz jetzt nicht verstanden hat, dem kann ich nicht weiterhelfen. Ich weiß nur, dass das Zünglein an der Waage weg von “ganz nett zum ab und zu mal reinhören“ hin zu “läuft tagelang hoch und runter“ für mich erst ihr sechstes Album Redbird (2005) war. Es vereint die Stärken all ihrer vorherigen Alben und ist von vorne bis hinten ein vorzüglicher und abwechslungsreicher Hörgenuss.

“Abwechslungsreich“ ist aber auch sonst bei ihr ein gutes Stichwort. Ist das eine Album klassisch rockig, singt sie auf einem anderen nur alleine mit ihrer Akustikgitarre. Und selbst in den Liedern erwarten den Zuhörer viele Überraschungen. Während andere eher auf Gleichförmigkeit setzen, ist für sie die Musik genauso wie ihr Gesang flexibel, formbar und der Erzählung klar untergeordnet. Häufige Tempi- und Tonhöhenwechsel, klassische Instrumente vermischt mit E-Gitarren, Bass und Schlagzeug sowie den Mut eben wie erwähnt auch einfach mal nur mit der Akustikgitarre da zu sitzen. Jedes Mittel ist recht, um jedes Lied zu einer emotionalen Geschichte mit einem Spannungsbogen aus Traurigkeit und Hoffnung zu formen. Und ja: Ihre Stimme macht das alles problemlos mit. Ob hoch oder tief, melancholisch oder freudig, eindringlich oder zurückhaltend – sie ist die perfekte Erzählerin. In einem Rollenspiel wäre sie vermutlich der Barde in der Taverne.

Persönliches Lieblingslied: Redbird – Track 01 – Welcome [4:18] (Anhören)

Der Name des Lieds passt wie die Faust auf das Auge. Was für ein fulminanter Einstieg in ein Album. Es ist als würde Nova uns, den Zuhörer, freudig strahlend zu sich einladen. Ihr Angebot: 51 Minuten lang in ihre Welt abzutauchen, ein Gefühl von Freiheit zu erleben und etwas von ihr zu lernen. Und wer kann diesem Angebot bei diesem fetzigen Rhythmus und dem eindringlichen aber liebevollen Gesang widerstehen? Ich zumindest nicht. Wenn ich „Heather Nova“ in meine Winamp-Suche (ja, ich benutze es immer noch) eingebe, lande ich quasi immer zuerst bei diesem Track. So eingängig und genial.

 

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K’s Choice (seit 1994 mit Pause aktiv)

Genre: Alternativer Rock / Post-Grunge
(ausgewählte) Studioalben: Paradise in Me* (1996), Almost Happy* (2000), Love = Music* (2018)

Gleich vorweg: Bei der Recherche für diesen Eintrag habe ich gelernt, dass Sänger Sam Bettens 2019 sein Coming-out hatte. Die Band hat also keine Frontfrau. Aber gute Musik ist gute Musik egal wer am Mikrofon steht, insofern passt das schon.

Mit diesem Punkt aus dem Weg: Eine dieser Bands mit denen ich dank Don Quichotte in meiner Kindheit/Jugend Bekanntschaft geschlossen habe. Und wie es sich für viele der Bands gehört, die DQ früher gehört hat (zumindest aus meiner Sicht), sind auch die Belgier klanglich ein wenig „komisch“ (Post-Grunge halt – verzerrte Gitarren und sowas) und ich habe sie erst später wirklich zu schätzen gelernt. Vermutlich ist es Sams leichte „Raucher“-Stimme, die mich am Ende überzeugt hat gepaart mit den eher nachdenklicheren und oftmals sehr melancholischen Texten – die aber auf häufig eine sehr gegensätzliche Art und Weise erzählt werden. Da kriegt man als Zuhörer mitunter ein ganz schönes Schleudertrauma. Etwas gewöhnungsbedürftig aber sobald man sich darauf eingelassen hat eine wirklich geniale Band mit einem überraschend breiten musikalischen Repertoire.

Persönliches Lieblingslied Paradise in Me – Track 13 – Old Woman [01:55] (Anhören)

Was für ein Kontrast. Ein schneller und fröhlicher Sound von dem man sich sofort mitreißen lässt. Und dann stellt man im dritten Vers fest, dass es um den Suizid-Versuch einer alten Frau geht, die wieder mit ihrem Mann vereint werden möchte. Viel zu kurz kurz aber ein starker Text mit einem nachdenklich stimmenden Ende und ein richtig gutes Hörerlebnis.

 

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The Naked and Famous (seit 2007 aktiv)

Genre: Elektropop
(ausgewählte) Studioalben: Passive Me, Aggressive You* (2010), Simple Forms* (2016), Recover* (2020)

Ich bin zwar schon ein alter Sack aber ihre Hymne an die Jugendliebe Young Blood hat mich sofort mitgerissen als ich sie in SSX (2012) erstmals gehört habe. Mir gefiel der Song so gut (und er passt so perfekt zum Spielgefühl), dass ich die Rennen immer solange neu gestartet habe bis er abgespielt wurde. Also blieb mir nichts anderes übrig als mir die Band mal genauer anzuschauen. Und was soll ich sagen? Ich habe eine sehr interessantes Hörerlebnis entdeckt, das Frontfrau Alisa Xayalith (mit häufiger Unterstützung von Thom Powers) und ihre Band bieten.

“Sphärisch”, “Verträumt”, “in die Leere hinausrufen” – das wären ein paar Wörter mit denen ich die Werke von The Naked and Famous umschreiben würde (wobei die Tracks auf dem neusten Album, Recover, überraschend “normal” sind). Der eingängige Gesang ist häufig so gemixt, dass er wie aus der Ferne kommend klingt und zusammen mit den (teils sehr hart) verzerrten (Elektronik-)Klänge eine fast schon außerweltliche Erfahrung erzeugt. Auch inhaltlich weichen die Lieder eher von der Norm ab und brauchen mitunter etwas mehr Gehirnschmalz, um den Sinn dahinter zu verstehen. Das tut dem Hörgenuss freilich keinen Abbruch. Stattdessen habe ich relativ schnell das Bedürfnis mich irgendwie zum Rhythmus bewegen zu müssen.

Persönliches Lieblingslied Passive Me, Aggressive You – Track 02 – Punching In A Dream [03:58] (Anhören)

Ein sehr rockiger und poppiger Sound, der trotz seiner starken elektronischen Verzerrung eher Fröhlichkeit und Aufschwung vermittelt. Dabei singt Alisa (mit Unterstützung von Thom) keine freudige Ballade über das Leben, sondern von den vielen Widerständen gegen die man scheinbar nicht ankommt (=wie Boxen in einem Traum). Ein cooler Gegensatz der extrem gut klingt und meinen Körper sofort in Bewegung bringt.

Es gibt aktuell nur zwei Bands deren Wirken ich genauer beobachte und wo ich der Veröffentlichung des nächsten Albums tatsächlich sehnsüchtig entgegenfiebere. Bei allen anderen schau ich ab und zu mal so “Pflichtbewusst”-mäßig, ob es seit dem letzten Mal was Neues gab aber dann war’s das auch schon wieder. Und diese zwei Bands sind die Punkrocker von The Offspring und die Symphonic-Metal-Band Beyond the Black.

Erstere sind schon seit Jahrzehnten trotz oder gerade wegen eines eher eisigen Kennenlernens meine absolute Lieblingsband. Fetziger Punk-Rock vom allerfeinsten. Lysanda findet zwar, dass Dexter Holland zu angestrengt-gequetscht und langweilig singt. Zudem versteht sie ihn kaum. Aber was weiß die schon?! Die findet männliche Sänger eh grundsätzlich doof, diese Kunstbanausin! :wink: Die Mannheimer Truppe Beyond the Black gibt es hingegen noch nicht einmal Ansatzweise so lange aber ihre ersten drei Alben waren durchgängig absolute Megabrüller und laufen in unserem Haushalt seit ihrer Entdeckung hoch und runter.

Und da vergangenen Freitag nach neun Jahren Wartezeit endlich die 10. Platte von The Offspring in die Läden gekommen ist, ist aus meiner Sicht heute ein guter Zeitpunkt die aktuellen Alben dieser beiden Bands genauer unter die Lupe zu nehmen. Zumal es bei The Offspring seit meinem Fernstudium schon fast eine Tradition ist, dass ich eine Kritik zur ihren Werken schreibe :smile: .

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Let The Bad Times Roll (The Offspring, 2021) – Neun Jahre…das ist der bislang größte Abstand zwischen zwei The Offspring-Platten. Die Gründe dafür sind vielzählig. So hat Dexter beispielsweise in der Zeit seinen Ph.D. in Molekularbiologie gemacht (jeder braucht ein Hobby), Bassist und Gründungsmitglied Greg Kriesel hat die Band verlassen und natürlich hat auch Corona den Zeitplan durcheinandergebracht. Aber angeblich war die Band in dieser Zeit immer mal wieder zusammen mit dem legendären Produzenten Bob Rock (Metallica, Mötley Crüe), uvm.) im Studio und hat am Album gefeilt. Die erste Single, Coming For You, wurde entsprechend schon Anfang 2015 veröffentlicht.

Herausgekommen sind erneut 12 Lieder aber nur mit einer Spielzeit von 33 Minuten. Also ein ähnlich kurzes Werk wie Splinter anno 2003. Und um es gleich vorwegzunehmen: Nein, es ist trotz oder gerade wegen der langen Entstehungszeit nicht das ultimative Meisterwerk geworden. Es fühlt sich tatsächlich mehr wie ein Best-Of-Album an. Das ist an sich erstmal nicht schlecht. Die Kalifornier haben in ihren 35 Jahren durchaus in Sachen Sound einiges ausprobiert und es ist entsprechend cool, dass quasi für jeden Fan auf diesem abwechslungsreichen Album etwas dabei ist. The Opioid Diaries erinnert mich beispielsweise stark an meinen absoluten Lieblingssong, Way Down The Line (1997), während We Never Have Sex Anymore auch auf dem “Mainstream-Durchbruchs-Album” Americana nicht aufgefallen wäre. So ein krasser Kontrast zwischen depressivem Text und fröhlicher Partymusik…

Es geht auch gleich richtig los mit This Is Not Utopia und Let The Bad Times Roll. Beide Tracks versprühen bis in die Poren den typischen The Offspring-Sound, rocken bis in die Knochen und sprechen einem wie es sich für Punk gehört aus der (dunklen) Seele zu den Themen Trump und Corona. Mein bisheriger Lieblingssong des Albums ist allerdings tatsächlich das wesentlich sanftere Behind Your Walls an Position Nr. 3. Leider muss ich in der zweiten Hälfte des Albums zu oft auf “weiter” drücken. Zwar sind The Offspring mittlerweile durchaus für ihre Spaßlieder bekannt aber die jeweils nur rund eine Minute langen Tracks In The Hall Of The Mountain King und Lullaby sind absolute Platzverschwendung. Die Unplugged-Variante der Ballade Gone Away (1997) hingegen ist grundsätzlich super, wäre mir als Bonus-Track jedoch lieber gewesen. Somit bleibt am Ende der halben Stunde ein äußerst fader Beigeschmack übrig.

Beim Christoph meint: Let The Bad Times Roll bekommt von mir unterm Strich tatsächlich nur 3 von 5 Sics. Würde das Album nur aus den ersten sieben Liedern bestehen, gäbe es mehr und diese Tracks werde ich sicherlich die nächsten Tage und Wochen wie gewohnt hoch- und runterhören. Aber selbst ohne die lange Wartezeit zu berücksichtigen, bin ich schlicht und einfach vom Rest massiv enttäuscht. Das hat für mich was von “uns fiel nichts mehr ein, also klatschen wir irgendwas drauf”. So sehr mich die “Fun”-Tracks auf Days Go By gestört haben: Sie waren nicht annähernd so schlimm wie das hier. Dabei hatten die letzten beiden Alben (Rise and Fall, Rage and Grace ist ein Meisterwerk) doch gezeigt, dass sie es selbst nach all der Zeit grundsätzlich noch draufhaben. Schade.

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Hørizøns (Beyond The Black, 2020) – “Kaufhausmusik” stand auf irgendeiner unbedeutenden Metal-Seite unter der absolut vernichtenden Kritik zu diesem Album. Und auch schon als die Videos zu den Single-Auskopplungen im Vorfeld auf YouTube veröffentlicht wurden, hagelte es in den Kommentaren vernichtende Bewertungen. Von wegen “was macht dieser Kuschelrock” auf dem Kanal des Über-Mega-Hardcore-Death-Metal-Verlags Napalm Records. Zum Glück ist Musik Geschmackssache.

Ja, die Band hat seit ihrer Neuformierung (es blieb nur die Sängerin übrig) die mit Heart Of The Hurricane eingeschlagene Richtung konsequent fortgesetzt und ist mittlerweile etwas poppiger als auf ihren ersten beiden Alben. Mit der Betonung auf “etwas” und nicht allumfänglich soweit ich es beurteilen kann. Ich vermute übrigens, dass dieser Eindruck ein Stück weit auch dadurch entsteht, weil Jennifer Haben eine hellere und das Lied dominierende Stimme hat (erneut ein großer Dank an den Produzenten, der das zulässt!) im Vergleich zu mancher Konkurrenz auf dem Metal-Markt. Ich verstehe aber eh nicht, was den Fans am unverständlichen Rumgegrölle und sinnlosen, ohrenbetäubenden Geschrubbe mancher Bands gefällt. Außerdem sind die Texte auf Hørizøns gefühlt nicht so extrem depressiv und mit Tod und Verderben durchsetzt. Ja, nennt mich von mir aus ein Weichei aber ab und zu darf’s auch mal was Positiveres sein ohne gleich in schnulzige Liebesballaden umzuschwenken.

Was nicht heißt, dass es keine absoluten Headbanger mit einem gewohnt harten Schlagzeug, schnellen Gitarren und schwerem Bass gäbe. Marching On (trotz des Folk Rock/Elektronik-Einschlags) oder Coming Home kommen mir da beispielsweise in den Sinn. Auch Golden Pariahs, neben dem Duett Wounded Healer mein Lieblingstrack auf dem Album, haut richtig schön rein.

Beim Christoph meint:  5 von 5 Sics gibt es für das Werk und es ist erneut eine klare Hörempfehlung. Die 13 Tracks (55 Minuten) sind aus meiner Sicht wieder alle durchgängig genial geworden. Es ist das mittlerweile 4. Album von Beyond the Black und erneut ist kein einziges Lied dabei, dass ich selbst nach mehrmaligem Hören wegdrücken möchte. Diese Konstanz hat sonst noch keine mir bekannte Band geschafft. Wenn das für “echte” Metalheads unter “Kaufhausmusik” fällt, dann ist das halt so. Aber am Ende des Tages muss es mir gefallen und das tut es uneingeschränkt.

2020 neigt sich mit großen Schritten dem Ende zu. Nächste Woche steht sogar schon der Jahresrückblick an. Ja, technisch gesehen dauert das Jahr dann noch weitere vier Tage und es folgt sogar noch ein Katzenmoment. Die 11 Wörter werden in der Eintragsstatistik aber bereits eingerechnet sein und sonstige Überraschungen erwarte ich keine, die Einfluss auf den Text haben werden. Ich hab‘ einfach vor ein paar Jahren entschieden, dass der Jahresrückblick nicht mehr der erste richtige, sondern der letzte Eintrag des Jahres sein wird. Lebt damit :tongue: .

Kommen wir heute stattdessen noch einmal zu einer Top-Liste. Videospiele waren zwar bereits letzte Woche unser Thema aber Beim Christoph ist ja mittlerweile so viel mehr als nur eine Seite über Videospiele (glaube ich zumindest). Lasst uns also mal über den Tellerrand lunzen, was denn 2020 noch so für mich von Interesse war. Erneut gilt: Ich betrachte nur die “Nutzung” in 2020. Es muss nicht zwingend aus diesem Jahr stammen. Man muss sich ja nicht künstlich limitieren, nur um “Hip” zu sein.

Das In-Extremo-Konzert in Gothic

Bestes Album: In Extremo – Kompass zur Sonne
Die deutsche Mittelalter-Rockband In Extremo habe ich wie vermutlich viele Spieler anno 2001 erstmals kennen und lieben gelernt. Zur Erinnerung: Damals hatten sie im alten Lager in Gothic einen virtuellen Auftritt. Allerdings war gleichzeitig auch das im gleichen Jahr veröffentlichte Album Sünder ohne Zügel das letzte von ihnen, welches aus meiner Sicht gute Lieder enthielt (mit Ausnahme des genialen Duetts Horizont von Mein Rasend Herz) und entsprechend hoch und runter durch die Boxen lief – bis jetzt. Mit Kompass zur Sonne haben die Jungs aber zumindest bei mir seit langem mal wieder den richtigen Nerv getroffen. Den genauen Grund kann ich euch nicht wirklich, schließlich hat sich der grundsätzliche Sound der Band über die Jahre nicht wirklich groß verändert. Es passt einfach.

Bester Baumarkt: Hornbach
Unsere Go-To-Baumärkte in Darmstadt sind Hornbach und Bauhaus. Beide haben grundsätzlich ihre eigenen Vor- und Nachteile. So gibt es unser begehrtes Plexiglas beispielsweise nur im Bauhaus während gefühlt die Beratung in der Schraubenabteilung im Hornbach wesentlich besser ist. Dieses Jahr waren wir jedoch definitiv häufiger im Hornbach. Zum einen, weil wir nicht so viel Plexiglas gebraucht haben (und es irgendwie dank der Pandemie eh dauernd ausverkauft war) und zum anderen, weil es die Fliegennetze von Windhager nur dort gab‘ (inkl. kostenlosem Versand bei Onlinebestellung). Was bleibt mir also anderes übrig als ihn zum besten Baumarkt des Jahres zu machen? :tongue:

Bester Film: John Wick: Kapitel 3
Unterm Strich war der dritte Teil nicht der ganz große Hammer wie die Vorgänger. Vermutlich, weil einfach viel zu viel los ist. Verständlich, da ja die ganze Stadt hinter Wick her ist aber trotzdem wie gesagt gefühlt etwas zu viel des Guten. Ich meckere aber definitiv auf einem extrem hohen Niveau. Für mich ist die Trilogie das Beste, was im Action-Genre in den letzten Jahren auf den Markt gekommen ist. Zumindest kann ich mich an sonst nichts ähnlich Bemerkenswertes erinnern. Reeves ist Wick und Stahelski setzt ihn perfekt (und wahnsinnig realitätsgetreu) in Szene. Es sind zudem die einzigen Filme, die Lysanda und ich seit Beginn unserer Beziehung bereits mehrfach geschaut haben. Wenn das bei dem Überangebot in unseren Regalen kein Kompliment ist, dann weiß ich auch nicht. Ich bin extrem gespannt auf Teil 4 und 5, die sie anscheinend gleichzeitig drehen wollen.

Bester Baumarkt in der anderen Fahrtrichtung: Globus Baumarkt
Darmstadt hat zwar bereits eine vergleichsweise große Auswahl an Baumärkten, aber in der anderen Himmelsrichtung Richtung Rüsselsheim gibt es selbstverständlich auch noch welche. Darunter einen nahegelegenen toom, in den wir aber nur in wirklichen Notfällen gehen (schlechte Beratung, kleines Sortiment, mäßige Preise) sowie etwas weiter weg einen riesigen Globus inkl. Baumarkt. Kommen wir nicht sehr oft hin, da wir selten in diese Richtung fahren. Aber als wir dieses Jahr mal wieder da waren, waren wir erneut begeistert. Hat doch so einiges im Angebot speziell was Farben angeht, was die Konkurrenz nicht zu bieten hat. Und ja, für Immobilienbesitzer sind Baumärkte echte Highlights. Deswegen gleich zwei Erwähnungen im selben Eintrag :smile: .

Beste Serie: Keine
2020 war kein Fernsehjahr bei uns. Was ich zwar grundsätzlich positiv finde aber wir haben es nicht einmal geschafft nach vier Jahren endlich mal Sailor Moon zu beenden (zum Verfassungszeitpunkt noch 18 Folgen). Entsprechend ist es wenig überraschend, dass wir überhaupt keine einzige Serie neu angefangen geschweige denn fertig geschaut haben. Ich weiß nicht, wie andere das schaffen mit den ständigen Neuveröffentlichungen mit zu halten. Ja, auch die neuen Star Trek-Serien kenne ich immer noch nicht. Ich geh‘ mich ja schon in die Ecke stellen und schämen…

Ist sie nicht hübsch?!

Beste Katze: Maya
Lysanda ist schon ganz gespannt darauf zu erfahren, wie ich diese Wahl begründe. Schließlich ist Maya immer noch unser Problemkind. Sie rotzt weiterhin fleißig alles voll und treibt extrem viel Schabernack. Immerhin macht sie nicht mehr auf die Couch und die Tierarztkosten für sie waren 2020 übersichtlich. Sie hatte sich nur mal einen Magen-Darm-Virus eingefangen und vor ein paar Wochen scheint sie beim nächtlichen Toben etwas unsanft gelandet zu sein (Kralle abgebrochen und kleine Hämatom in der Schulter). Aber ich weiche vom Thema ab: Selbstverständlich sind alle unsere Kind…äh Katzen toll. Maya steht hier nur stellvertretend für alle anderen. Und, weil sie eine extrem hübsche und vornehme Katze ist. Ach und, weil sie mittlerweile so toll “Miau” sagt und nett um Leckerlis fragt. Vielleicht auch, weil sie mir nicht wie Jules oder Balu ständig auf die Pelle rückt und gestreichelt werden will während Pichu meist gar nicht angefasst werden möchte. Sie mag mich außerdem wesentlich mehr als Lyssi. Aber wie gesagt: Ich habe alle unsere Vierbeiner lieb.

Bester Haushalts-Einkauf: Leifheit Zubehör-Set Pegasus
“Bitte? Ein Ding für 7 Euro ist euer absolutes Highlight?!” Selbstverständlich! Das sind doch die besten Sachen: Billig und doch extrem nützlich im Alltag. Und ich möchte definitiv dieses Zubehör für unseren Leifheit-Wäscheständer nicht mehr missen. Ja, es sind technisch gesehen bereits zwei davon dabei. Aber zwei mehr machen zumindest bei uns einen extremen Unterschied. Ich hab‘ einfach viel zu viele Stofftaschentücher und wenn ich die alle auf die Leine – vielleicht sogar mit Wäscheklammern – ziehen müsste, würde ich bekloppt werden. In den Pegasus klemme ich sie einfach rein und kann sie mit einem leichten Zug nach dem Trocknen schnell und einfach wieder runterholen. Einfach ein geiles Teil.

Bester Videospielesoundtrack: The Executioner
Das dazugehörige Spiel hat mich leider massiv enttäuscht. Gab‘ auch seit dieser Zeit kein weiteres Update für den Titel und von Akt 2 ist ebenfalls noch keine Spur in Sicht. Der Soundtrack von Ivan Dinges und Alexey Ozhgibesov hat mich jedoch umgehauen und erklingt bis heute sehr häufig aus meinen Boxen (jetzt gerade wieder). Speziell das Hauptthema, Sweet Torture, berührt mich bis tief hinab in meine Seele. Schon, wenn bei Sekunde 10 das zweite Mal der tiefe Ton aus dem Klavier ertönt (direkt ganz am Anfang kommt er noch nicht zur Geltung), läuft mir jedes Mal eine Gänsehaut über meine Arme. Der Klang der Laute, die gezielt eingesetzten Klaviertöne und der verstörende “Kindergesang” – ein extrem verstörender, depressiver und doch auf seine Art und Weise wahnsinnig faszinierender Track. Echt schade, dass es insgesamt nur sechs Lieder (ca. 19 Minuten) auf dem Album gibt. Hätte sehr gerne noch mehr von den beiden gehört. Aber vielleicht kommt ja irgendwann Akt 2 und damit zusätzliche Musik.

Bestes Buch: Braving Britannia
Trotz der drastischen Reduzierung unseres Fernsehkonsums habe ich es auch 2020 wieder nicht geschafft so viel zu lesen, wie ich gerne möchte. Viel zu viele neue Bücher kamen natürlich trotzdem dazu. Gefühlt unterstütze ich auf Kickstarter schließlich aktuell nichts anderes… Aber gut: Von den Büchern, die ich gelesen habe, gefiel mir das Werk von Wes Locher über die Community von Ultima Online definitiv am besten. Wie ich schon im April schrieb: Ich finde es immer spannend mehr über die Hintergründe eines Spiels und seine Entwicklung zu erfahren. Meist erfolgt es jedoch in Form eines Sach- und Fachbuchs mit wenig Gefühl und Menschlichkeit. Bei diesem Werk ist es anders. Hier zeichnet der Autor stattdessen anhand der persönlichen Geschichten von Leuten, die live dabei waren ein Bild des Spiels. Gibt sogar seit Oktober einen zweiten Band, wie ich bei der Recherche gerade herausgefunden habe. Muss ich gleich mal kaufen.

Schicke Kunst by Lysanda L’eau

Bestes Katzenklappendesign: Lysanda L‘eau
Unsere lieben Katzen haben es dieses Jahr irgendwie geschafft die äußere Katzenklappe explodieren zu lassen. Ich fand‘ sie eines Tages in zwei Teile zerbrochen wieder. Keine Ahnung was da passiert ist (ist nicht im Blickfeld der Kamera). Wir mussten also Ersatz beischaffen. Leider haben wir nirgends eine Klappe mit den exakten Maßen gefunden. Entweder sie waren kleiner oder größer. So blieb uns am Ende nur übrig mit Hilfe eines beschichteten (=wegen Witterung) Bretts einen Adapter zu bauen. Und statt dieses Brett passend zuzuschneiden, kam Lysandas kreative Ader auf die Idee es zu bemalen bzw. genauer gesagt zu bepunkten. Das Ergebnis sieht extrem genial aus, wenn ich das so sagen darf und ist garantiert einzigartig. Die Katzen wissen es aber glaube ich nicht zu schätzen :smile: .

Beste Schreibware: Neuland No.One Outliner
Ich helfe zwar schon lange nicht mehr bei Frau Mama im Laden mit und war entsprechend auch ewig nicht mehr auf der Paperworld in Frankfurt am Main. Neue Schreibwarenprodukte finde ich aber trotzdem weiterhin sehr interessant und ich weiß einen guten Stift definitiv zu schätzen. Leider habe ich überhaupt keine Verwendung dafür, da ich so gut wie nie male oder schreibe. Glücklicherweise sieht das bei Lysanda anders aus. Entsprechend kommt doch hin und wieder mal was Neues ins Haus. Und dieses Jahr haben wir die Firma neuland im Allgemeinen und ihre Stifte im Speziellen entdeckt. Aus deren Sortiment besonders gefallen hat mir der nachfüllbare, permanente Konturenmarker “Outliner” mit Pinselspitze. Der produziert nicht nur ein schön kräftiges und durchgängiges Schwarz auf dem Papier, es macht auch richtig Spaß es zu tun. Ich würde das Gefühl als “luftig leicht” beschreiben. Richtig geniale Sache. Allerdings nicht für kleine Hände geeignet (relativ dick das Ding) und die Gefahr damit herumzusauen ist extrem hoch.

Bester Partner: Lysanda L’eau
Bitte? Aber es stimmt doch! Also zumindest für mich. Eure Einschätzung wird davon höchstwahrscheinlich abweichen. Das ist auch besser so! Mehr als vier Jahre sind wir nun schon verheiratet und auch, wenn es wie in jeder Beziehung seine Höhen und Tiefen gab, gibt und geben wird: Ich würde es wieder tun. Es war die beste Entscheidung, die ich je in meinem Leben getroffen habe! Irgendwann bekommt ihr die Dame vielleicht auch mal zu Gesicht. Mal schauen :wink: .

 

Bevor ich jedoch noch eine Putzfrau rufen muss, um den ganzen Schleim hier weg zu machen, beenden wir lieber den heutigen Eintrag. Kommende Woche folgt wie eingangs erwähnt der “echte” Jahresrückblick 2020 und bis dahin (und darüber hinaus) dürft ihr gerne eure persönlichen Konsum-Highlights in die Kommentare packen.

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