Was für anstrengende Wochen und noch kein Ende in Sicht. Etwas Erholung vom Stress auf der Arbeit hätte mir eigentlich diese Woche ein Bildungsurlaub bringen sollen. Aber mein Glück war mir mal wieder hold und er wurde vorletzte Woche abgesagt – dabei war er sowieso schon von Mitte auf Ende des Jahres verschoben worden. Muss ich also jetzt auch noch schauen, dass ich in 2024 zwei Seminare finde. Ich weiß: Ich müsste nicht. Ich könnte meinen Anspruch auf Bildungsurlaub einfach verfallen lassen. Aber das sehe ich gar nicht ein :tongue: .

Hauptgrund für mein derzeitiges Stressgefühl ist, dass auf der Arbeit gerade viel zusammenkommt. Einmal das grundsätzliche Jahresendgeschäft, wo sowieso bereits alles ziemlich hektisch wird. Dann haben wir einen großen Versionssprung der Software, die wir betreuen, für ein paar Dutzend ausgewählte Anwender freigegeben. Das Ergebnis ist vergleichbar mit der Situation damals bei unserem katzensicheren Garten – nur eben ein noch größeres Volumen an Fehlern und Lücken, die gefunden werden. Außerdem lassen die sich leider nicht einfach und schnell mit ein bisschen Plexiglas flicken. Wäre schön, wenn Programmierung so simpel wäre. Gleichzeitig stellen wir auch noch das Zugangsmanagement für besagte Software um. Warum schließlich nacheinander, wenn man alles auf einmal machen kann? :smile: Der dritte Stressfaktor sind hingegen Projekte, die jetzt unbedingt noch Fahrt aufnehmen müssen, damit die Budgetplanung für 2024 klappt. Und zu guter Letzt verlässt unser sowieso schon kleines Team Ende November der nächste Kollege, der in den Ruhestand geht. Damit bleiben in unserem Themenbereich nur noch Lysanda, ich und ein weiterer Kollege übrig – und der geht 2025. Mehr Personal zum Ausgleich? Nada. Da schnellen die Stunden auf dem Gleitzeitkonto in die Höhe. Entsprechend werden Lysanda und ich im Dezember nicht ganz so viel anwesend sein (6 von 20 Arbeitstagen) – was zusätzlich den Druck erhöht im November noch so viel wie möglich zu erledigen. Paradox, ich weiß… Aber ich vermute, in anderen Firmen ist es nicht viel anders und am Ende jammern wir auch immer noch auf hohem Niveau.

Ein Schwenk

Pistol Whip (Herstellerbild)

Das “den gesamten Dezember frei haben” erinnert mich ein wenig an früher. Als ich noch allein war und so Monstereinträge wie die Bagdadsoftware NOCAs und der Jahresrückblick geschrieben werden wollten, habe ich auch einen großen Teil meines Jahresurlaubs in den Dezember verlegt. Ja, ich habe extra nur für euch meinen Urlaub “geopfert”. Nein, natürlich nicht. Ich hatte nur meist keinen Grund ihn irgendwann anders im Jahr zu nehmen. Und da er bis Jahresende weg sein muss, blieb dann halt notgedrungen nur der Dezember übrig.

Mittlerweile gehören beide Einträge der Geschichte an. Insofern ist das kein Thema mehr aber zu tun gibt es ja immer irgendwas – und, wenn es nur ist mir endlich mal wieder Zeit zu nehmen anständig VR zu spielen. Denn ja: Seit Ende unseres diesjährigen Sommerurlaubs und diesem Eintrag hat es irgendwie nicht mehr so wirklich geklappt. Ein bisschen Wolfenstein: Cyberpilot, um noch ein paar Achievements zu sammeln sowie ein paar Lieder Beat Saber. Aber ansonsten nur mal in Grapple Tournament (ein Arena-Shooter – in der Zwischenzeit Free-2-Play geworden) und Pistol Whip (ein sehr stylischer, musikbasierter First-Person-Shooter) reingeschaut. Leider zu wenig, um euch davon wirklich zu berichten. Es ist halt wie mit allem, bei dem man zusätzliche Hardware rausholen muss: Auf den Aufwand hat man meist keinen Bock und startet irgendwas anderes (aktuell The Adventures of Van Helsing: Final Cut). Können mein Joystick und mein Lenkrad ein Lied davon singen bzw. eher husten, bei dem ganzen Staub, der draufliegt. Daran ändert auch meine grundsätzlich immer noch vorhandene VR-Euphorie leider nichts.

Noch ein Schwenk

In der realen Welt stehen hingegen so Sachen im Dezember an wie Lyssis Zahnarzt-Besuch. Ja, das erste Mal seit ihrem Unfall wird sie mal wieder in Narkose gelegt, geröntgt und behandelt. Unsere mobile Tierärztin hatte den vielen Zahnstein an ihren Backenzähnen bemängelt. Hoffen wir mal, dass es also bei einer Zahnreinigung bleibt und sie nicht auch noch mit Forl angefangen hat und ein paar Zähne lassen muss. Hat sich schließlich von allen Katzen hier im Haus bislang am besten gehalten, unser kleines und total süßes Piratengesicht. Mal schauen, ob wir dann nächstes Jahr vielleicht mal ohne Zahn-OP auskommen. Wie heißt es so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ist besser so. Die Katzen sollen uns schließlich noch ein paar Jahre erhalten bleiben :smile: .

Der Übeltäter

In Sachen Casa Lysanda steht hingegen nur noch die Prüfung der Feuerlöscher aus. Zudem werden wir jetzt endlich mal das kleine Kellerbad in Auftrag geben. Das war ja ursprünglich für heuer geplant, aber dann kam bekanntlich diese Rechnung dazwischen und damit war das Maximum für die Einkommenssteuer bereits erreicht. Gab entsprechend auch sonst nichts Berauschendes in Bezug auf das Haus zu berichten, das einen eigenen Eintrag wert gewesen wären. Selbst die Sache mit unserer Gasheizung war am Ende nur ein kleiner Aufreger. Da hatte der Schornsteinfeger, während der Feuerstättenschau (ja, der Einbau ist schon wieder über drei Jahre her) festgestellt, dass das Display der Heizung nicht mehr funktioniert und sie eine Störung meldet. Eine Störung, die man ohne Display nicht analysieren kann… Tolle Erfindung :smile: . Da die Heizung von unserer Solaranlage gesteuert wird und es noch sonnig war (=Gasheizung eh nicht in Betrieb), hatte ich das gar nicht bemerkt. Stellte sich dann aber auch zügig heraus, dass die Funktion der Heizung nicht beeinträchtigt war. Es war tatsächlich nur das Display ausgefallen.

Unser Heizungsbauer hat entsprechend nach Rücksprache mit dem Hersteller Viessmann ein Ersatzdisplay eingebaut – das ebenfalls nicht funktionierte. Genial. Aber der Schornsteinfeger hatte schon angemerkt, dass bei anderen Kunden der Schuldige das Verbindungskabel zwischen Steuereinheit und Kessel war. Das scheint nicht besonders gut geschützt zu sein, weshalb es bei häufigem auf- und zuklappen des Displays in Mitleidenschaft gezogen wird. Kein gutes Design und ich habe es definitiv nicht sehr häufig gemacht. Hatte schließlich keine Grund dafür, denn sie wird wie gesagt sowieso über die Solaranlage geregelt. Aber gut: Sollte ja nicht das große Thema sein so ein Kabel zu tauschen. Leider doch. Denn das Plastikgehäuse der Steuereinheit ist so glorreich gebaut, dass man an das Kabel nicht rankommt, ohne es zu zerstören. Es musste tatsächlich komplett (!) getauscht werden. Wegen einem beschissenen, 20cm langem Kabel! Da kann man echt nur mit dem Kopf schütteln… Selbstverständlich haben wir auf die Heizung auch keine Garantie mehr. Also vermutlich müssen wir die Aktion komplett bezahlen. Mir liegt die Rechnung aber noch nicht vor. Ein bisschen Hoffnung habe ich also, dass der Heizungsbauer denen die Hölle heiß gemacht hat und das Ersatzteil am Ende doch nichts kostet. Wir sollten echt mal wieder dahin kommen, dass Sachen auseinander gebaut und einzeln ersetzt werden können.

Der letzte Schwenk

(K)eine Altersvorsorge

Am 2. Januar machen wir dann mal wieder eine größere Überweisung: Die jährliche Sondertilgung für unseren Hauskredit. Die vorletzte, wenn alles gut geht. Ende 2025 läuft nämlich unsere Zinsbindung aus und die Chancen stehen derzeit gut, dass wir keine Anschlussfinanzierung brauchen werden. Hätte ich nie gedacht, dass wir das hinbekommen. Viel hilft dabei mein Bausparvertrag, den ich 2008 abgeschlossen hatte. Der war aus damaliger Sicht völlig überdimensioniert angelegt, aber jetzt zahlt es sich aus, dass ich da seitdem so viel Geld angespart habe. Ich habe ihn die letzten Jahre mit ein paar Sonderzahlungen noch zügug Zuteilungsreif gemacht, um die Treuezinsen abzugreifen. 2025 werde ich ihn dann auszahlen lassen.

Ich habe als junger Erwachsener vermutlich viel Schwachsinn (Versicherungen, Vorsorgeverträge und sowas) abgeschlossen und auch ansonsten viel Geld aus dem Fenster geworfen *schaut auf sein Spieleregal* aber in diesem Fall war ich dann doch mal vorausschauend und habe gut was zur Seite gelegt. Mein Motto war dahingehend immer: “Was nicht auf meinem Konto ist, kann ich auch nicht für Blödsinn ausgeben”. Entsprechend waren (und sind) meine monatlichen Überweisungen in dieser Hinsicht schon immer etwas größer dimensioniert – darunter aber wie gesagt leider auch die ein oder andere Versicherung, die wenig Sinn machte.

Das beste Beispiel war eine Hausratversicherung nur für meine Videospiele- und Filmesammlung. Ja, die hatte ich tatsächlich. Fragt mich nicht, was ich mir dabei gedacht hatte. Natürlich habe ich einen (verdammt großen) Haufen Geld da reingesteckt. Aber eine extra Versicherung dafür war im Nachhinein betrachtet dann doch etwas zu viel des Guten, würde ich sagen. Ein Glück, dass ich dann irgendwann doch mal von zuhause ausgezogen bin und sie dann bis zum Vertragsende für meinen tatsächlichen Hausrat nutzen konnte.

Epilog

Jetzt ist es aber genug mit dem sinnlosen Geblubber. Der letzte Eintrag dieser Art ist zwar auch schon wieder drei Jahre alt. Aber ich muss euch ja nicht jeden Blödsinn erzählen. Schon gar nicht alle meine Jugendsünden :tongue: .

Sicarius

Ein Experiment

Unsere Osmoseanlage

Lysanda und ich haben die letzte Woche ein Experiment gemacht. Nein, nicht im Bett… Echt schlimm, dass eure Gedanken immer nur direkt dahin schweifen. Zwar ist nicht auszuschließen, dass wir dort selbst nach sieben Jahren Ehe noch Neues entdecken. Aber ihr seid die letzten, denen ich davon erzählen würde. Also benehmt euch!

Äh, wo waren wir? Ach ja: Ein Experiment. Und zwar eins mit Wasser. Mitte 2017 haben wir uns bekanntlich eine (vergleichsweise teure) Osmose-Anlage angeschafft. Ein Jahr später folgte dann, statt der eigentlich geplanten Entkalkungsanlage für das gesamte Haus, der Einbau des aquaSpin. Mit beidem sind wir weiterhin sehr zufrieden. Speziell natürlich mit der Osmose-Anlage. Vorher habe ich übertrieben gesagt unser Leitungswasser nur unter Todesstrafe getrunken. Jetzt bin ich zwar immer noch kein absoluter Fan von stillem Wasser (deswegen zusätzlich einen SodaStream), aber das gefilterte aus der artesia24 Natur pur (mittlerweile artesia24 Premium) spielt definitiv in einer ganz anderen Liga. Allein wie sauber und neu unser auch schon einige Jahre alte Wasserkocher noch innendrin aussieht ist fast unglaublich. Und wir haben ihn noch kein einziges Mal entkalkt! Das ist der krasse Gegensatz zu dem im Büro, der gefühlt schon nach einer Woche nur noch ein einziger weißer Klumpen ist. Mit mittlerweile 246 EUR (117 EUR, wenn ihr die Filter selbst wechselt) sind die jährlichen Wartungskosten für die Anlage zwar nicht ohne aber das ist es uns definitiv wert (und immer noch billiger als Glasflaschen zu kaufen). Weiterhin eine der besten Anschaffungen für unseren Haushalt, die wir bislang getätigt haben!

Und auch das Wasser aus dem aquaSpin schmeckt definitiv anders und besser im Vergleich zu unserem normalen, sehr harten Leitungswasser. Gesünder ist es zwar nicht – schließlich wird nicht einmal der Kalk rausgefiltert. Und ob unsere Leitungen tatsächlich sauberer sind, kann ich ebenfalls nicht beurteilen. Dazu müsste ich da nämlich mal reinschauen :smile: . Aber, dass der Kalk sich anders verhält und leichter zu entfernen ist auf den Armaturen, kann ich definitiv bestätigen.

Das Experiment

Soweit so gut also. Aber was wir bislang tatsächlich noch nie gemacht hatten, war der direkte Vergleich zwischen allen dreien. Also dem Wasser aus der Osmose-Anlage, dem aquaSpin und normalem Leitungswasser. Letztes stammt für den Versuch aus unserem Büro und hat eine Härte zwischen 18,3 und 19,5 °dH. Das ist etwas härter als bei uns in Groß-Gerau (ca. 17 °dH) aber der Unterschied sollte das Testergebnis nicht großartig beeinflussen. Selbst der Berater von H.Preiss hatte nur ein paar vorbereitete „Zaubertricks” im Koffer, um das Wasser zu veranschaulichen. Aber die waren halt nur genau das: Extrembeispiele zur Veranschaulichung. Also haben wir die letzten sehr heißen Augusttage genutzt, um endlich mal unseren eigenen, realitätsnäheren Test zu machen.

Der Aufbau war simpel: Wir haben eine glasierte, schwarze Fliese in die Sonne gelegt. Darauf haben wir dann von jeder Sorte Wasser jeweils ein paar Tropfen (jeweils die gleiche Menge je Wasser) gegeben. Und immer, wenn die Tropfen verdunstet waren, haben wir wieder nachgelegt. Das letzte Mal am Samstagabend. So wollten wir eine zumindest rudimentäre Langzeitbetrachtung mit reinbringen. Letztes vor allem um zu schauen, ob das „einfachere Wegputzen” Realität oder nur Einbildung ist.

Das Ergebnis

Die Unterschiede waren tatsächlich bereits nach dem ersten Verdunsten eindeutig sichtbar: Während vom Tropfen aus der Osmoseanlage nur ein Wasserrand übriggeblieben ist, waren sowohl beim Büro- als auch aquaSpin-Wasser klare Kalkrückstände sichtbar – allerdings tatsächlich in unterschiedlicher Form. Während sich beim Bürowasser bereits Kalkhaufen gebildet hatten, war der Kalk aus dem aquaSpin-Tropfen gleichmäßiger verteilt und es sah mehr wie ein Fingerabdruck aus. Das hat sich im Laufe der sieben Tage nicht geändert. Der aquaSpin-Fleck ist immer noch ziemlich homogen, der Büro-Fleck total chaotisch und dreckig und beim Osmose-Fleck nur Wasserränder und kleinere Mineralienrückstände (es ist ja nicht ganz leer) übrig.

Beim Osmose-Wasser haben wir noch eine zweite interessante Beobachtung gemacht: Der Tropfen brauchte am längsten um zu verdunsten. Die anderen beiden waren immer schneller trocken. Selbst als wir die Fliese gedreht haben, um quasi eine ungleichmäßige Sonneneinstrahlung auszuschließen. Die einzige Erklärung, die mir dazu einfällt ist, dass im Tropfen der Osmoseanlage mehr Wasser drin ist. In den anderen beiden ist ja mehr “Dreck” (u.a. Kalk) enthalten und entsprechend weniger Wasser. Aber das ist nur meine naive Sicht auf die Sache. Bin ja kein Wissenschaftler :smile: .

Eine Runde Putzen

Sonntagmorgen habe ich dann den (leicht feuchten) Putzlappen ausgepackt. Der Osmose-Fleck ging ohne viel Druck sofort und rückstandsfrei weg. aquaSpin und Büro hingegen nicht so ganz. Und zwar blieb bei beiden ein hartnäckiger Rand übrig. Beim Bürowasser dicker/ungleichmäßiger als beim aquaSpin aber es waren trotzdem beide betroffen. Wenn ich mit dem Finger drübergefahren bin, fühlte es sich so an, als wäre ein Spalt in der Oberfläche der Fliese.

Und selbst nach intensiver, mechanischer Bearbeitung mit dem Metallschwamm waren die Ränder immer noch sichtbar, wenn auch nun komplett glatt. Gerade so, als hätten sie sich eingebrannt. Krass. Lysanda hat es durch den Einsatz von Zahnpasta, Essig und mit viel Krafteinsatz zwar mittlerweile geschafft beide zu entfernen. Aber je nachdem wie man die Fliese ins Licht hält, kann man sie trotzdem noch erahnen. Den Büro-Fleck allerdings wesentlich deutlicher obwohl an ihm Lysanda mehr rumgeschrubbt hat. Also trotzdem ein weiterer Pluspunkt für den aquaSpin.

Da ich wie oben erwähnt auf unseren Armaturen keine Probleme mit dem aquaSpin-Wasser habe (da kann ich die Flecken mit dem Finger wegmachen), ist es vermutlich eine Kombination aus „Extremsituation” (viele Tropfen auf einer Stelle über mehrere Tage) und der Oberfläche (glasierte Fliese). Das ist entsprechend die wichtigste Erkenntnis des Experiments: Keine schwarzen Fliesen im Bad verbauen! Blöd nur, dass der Vorbesitzer genau das auf dem Boden getan hat. Allerdings nicht glatt, sondern mit einer raueren, ungleichmäßigeren Oberfläche. Da fallen einzelne Flecken nicht so auf und mit etwas Essig (bisschen einwirken lassen), kriege ich die auch selbst Wochen später immer noch gut und ohne viel Aufwand weg.

Fazit

Was lässt sich nach diesem absolut nicht repräsentativen Experiment nun festhalten? Ganz einfach: Sowohl die Osmose-Anlage als auch der aquaSpin halten grundsätzlich was sie versprechen. Ich hätte zwar nicht gedacht, dass der aquaSpin-Fleck trotzdem so schwer vollständig zu entfernen sein würde. Eben, weil ich im normalen Alltag andere Erfahrung gemacht habe. Aber im Vergleich zum Bürowasser sind es trotzdem eindeutig Welten – sowohl in der Optik des Flecks als auch im Verhalten beim mechanisch unterstützten Entfernen. Insofern lässt sich als Gesamtfazit nur erneut festhalten, dass sich die teuren Investitionen aus unserer Sicht gelohnt haben. Das haben wir zwar schon vor dem Experiment gedacht aber ab und zu ist es schick das mal halbwegs wissenschaftlich bestätigt zu bekommen :smile: .

PS: Eine glänzende, schwarze Fliese anständig zu fotografieren ist echt schwierig…

Sicarius

Tagebuch eines Hausherrn #49

Katze müsste man sein…

Die Temperaturen sind aktuell mal wieder begeisterungswürdig. Ja, trotz Klimaanlage möchte ich mich grad irgendwie einfach nur irgendwo hinlegen und vor mich hinsiechen. Habe mich aber offensichtlich stattdessen dazu entschieden zumindest irgendwas für euch aufs Papier zu bringen :smile: . Unseren Vierbeinern geht es ähnlich. Jules ist derzeit der einzige Verrückte, der trotz +30°C im Schatten tatsächlich seine Tage draußen im Garten verbringt – und auch da nur faul herumliegt. Die anderen vier sind hingegen die meiste Zeit im Haus zu finden. Maya und Pichu häufig im Bett. Lyssi hingegen weiterhin ständig in der Nähe von Lysanda. Wobei es selbst ihr offensichtlich zu warm ist. Sie wechselt nämlich über den Tag hinweg zwischen “auf dem Laptop” liegen und “auf dem Brett über dem Monitor abhängen” hin und her. “Abhängen” im wörtlichen Sinne, denn meist hängt ihr Schwanz voll über Lysandas Monitor. Arbeiten mit Handicat quasi.

Alter Kram!

Apropos faul im Bett liegen: Das ist noch eins meiner Möbel, die ich vor bald zehn Jahren als meine “Raus-aus-dem-Elternhaus”-Erstausstattung gekauft hatte. Doch noch überraschend viel davon im Haus, wenn ich so darüber nachdenke obwohl abseits der Regale und der zwei Kommoden mittlerweile nichts mehr an seinem ursprünglichen Platz steht und z.B. die Eckbank sowie die Schlafcouch neue Besitzer gefunden haben. Das waren übrigens zwei Kommoden zum Preis von einer. Keine Ahnung, was der Lagermitarbeiter im Möbelhaus da falsch gelesen hatte. Wir haben uns beim Aufbau nur irgendwann gewundert, warum alles doppelt vorhanden war. Aber einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul.

Doch ich wollte über das Doppelbett aus Buchenholz reden: Am Samstag mussten wir mal wieder Hand daran anlegen – wie mittlerweile schon ein paar Mal seit zwei Personen darin schlafen. Bitte? Könnte daran liegen, dass wir zu viel und zu heftig darin gemeinsam lesen? Trägt sicherlich dazu bei, das kann ich nicht leugnen :wink: . Bin schließlich bekannt dafür, dass ich eher die dicken Brecher wie z.B. den Wüstenplanet-Zyklus lese und beim Umblättern der Seiten kommt mitunter ebenfalls viel Bewegung in die Matratze, je nachdem wie literarische anspruchsvoll die Wörter sind. War aber auch nicht das teuerste Modell und hat ja zudem schon zwei Umzüge hinter sich. Auseinander und wieder zusammenschrauben ist ja selten gut für Möbel.

Ein Ode an den Winkel!

Das besagte Bett. Schlicht aber brauchbar.

Die ersten baulichen Maßnahmen haben wir tatsächlich schon relativ früh ergriffen. Und zwar hat das Modell vier herausziehbare Bettkästen. Die ursprünglichen Schubladenschienen (sowas*) waren jedoch nicht auf besonders hohe Belastung ausgelegt. Also sowohl in Bezug auf die Befüllung als auch die Bewegungen des Bettes. Entsprechend gab es schon früh Probleme die Schubladen raus und wieder reinzubekommen, weil der Rahmen nicht sonderlich stabil war. Die Lösung war der Kauf von teuren und hochwertigeren Schienen wie diese hier. Die sind nicht nur in sich bereits wesentlich stabiler, sondern haben zudem eine höhere Tragkraft. Vermutlich halten sie mittlerweile das Bett besser zusammen als das der Rest der Bretter und Schrauben :smile: .

Als nächstes hatte es den Mittelbalken zerlegt. Wenig verwunderlich, war er ursprünglich nur vorne und hinten mit Schrauben befestigt und ohne Stütze in der Mitte. Brach entsprechend eines Tages beim Hinsetzen auf das Bettende einfach nach unten durch. Die Lösung? Zwei kleine aber stabile Eisenwinkel vorne und hinten montiert und darauf den Balken befestigt. Hält seitdem Bombenfest. Da zerfällt vermutlich vorher der Rest des Betts, bevor der wieder nachgibt – womit wir zu Samstag kommen:

Ich hatte Lysandas Geburtstagsgeschenke in einer der Schubladen gelagert. Die war dadurch zugegebenermaßen etwas voll geworden. Bitte? Ich wäre ein Angeber? Pfff. Ihr seid doch nur neidisch. Beim Rausziehen der Schublade, um Lysanda ihre Geschenke zu übergeben, habe ich damit dann scheinbar dem Seitenbrett den Rest gegeben. Dort, wo die Hölzer für den Lattenrost eingenagelt waren, ist es einfach gerissen und die Lattenrost-Halterung dadurch entsprechend rausgefallen. Den Riss im Brett haben wir noch nicht repariert, weil wir keinen Leim im Haus haben (die letzte Flasche war Lysanda einfach in der Hand zerbröselt – war wohl schon zu alt). Aber das Holz für den Lattenrost haben wir nach Entfernung der Nägel ebenfalls durch den Einsatz zweier Winkel wieder bombenfest ans Bett befestigt. Versteh sowieso nicht, warum das mit Nägeln fest war. Ist ja nicht so, als würde Lattenrost+Matratze+Mensch nicht ein paar schöne Kilos wiegen. Vermutlich ist die Idee, dass das aufgrund der halbwegs gleichmäßigen Verteilung der Last an den Seiten normalerweise kein Problem ist. Es sei denn, es kommt eben so ein Depp wie der Webmaster daher und reißt mit Gewalt dran rum. Dabei habe ich echt nur versucht die Schublade herauszuziehen – ohne aus meiner Sicht sehr viel Kraftaufwand!

Besagter Riss, der noch geflickt werden muss.

Die Lattenroste sind übrigens ebenfalls so alt wie das Bett. Durch unsere Leseaktivitäten (oder der schlechten Qualität der Latten?) mussten wir bei denen aber auch schon die ein oder andere durchgebrochene Latte austauschen. Merke: Wenn ihr auf dem Sperrmüll alte Lattenroste seht, unbedingt die Latten rausmachen! Man weiß nie, wofür man die wieder gebrauchen kann.

Epilog

Und jetzt habe ich irgendwie 800 Wörter über unser Bett geschrieben. War definitiv nicht so geplant. Aber manchmal muss man nehmen, was man kriegen kann :wink: . Beenden wir also an dieser Stelle den heutigen Eintrag und versuchen den restlichen Tag zu genießen.

Vielleicht spiele ich endlich mal Torchlight* zu Ende. Ja, alle zocken Diablo IV und ich tue mir einen 14 Jahre alten Diablo-Klon an. Aber ich beiße mir an dem Ding schon so viele Jahre die Zähne aus, da nutze ich den Hype um Blizzards neustes Werk quasi als Motivation endlich zumindest einmal bis ins 35. Untergeschoss hinabzusteigen und das große Böse zu besiegen. Ob ich mir danach noch den Shadow Vault antue, bezweifle ich jedoch. Ich bin vermutlich dann einfach nur froh es hinter mir zu haben. Ja, meine Begeisterung über den Titel hält sich in Grenzen. Aber dazu dann vermutlich in einem anderen Eintrag mehr.

Sicarius

Tagebuch eines Hausherrn #48

Hier war er noch mitten bei der Arbeit

Samstagnachmittag um 17 Uhr (ungewöhnliche Uhrzeit) flatterte eine E-Mail herein, mit der ich nicht mehr so wirklich gerechnet hatte: Es war die Handwerkerrechnung zu den Maler- und Verputzerarbeiten, die wir vor fast einem Jahr hatten durchführen lassen. Anfang Mai war die Aktion abgeschlossen und seitdem Funkstille. Gut, ich hätte sicherlich mal nachfragen können aber wer rennt schon freiwillig einer Rechnung mit einem hohen, vierstelligen Betrag hinterher? Eben. Der Meister hat die (selbst verursachte) Verspätung offensichtlich ebenfalls mit Humor genommen, denn seine Nachricht beginnt mit “Es kommt was kommen musste…” :smile: .

Ich werde sie freilich heute im Laufe des Tages bezahlen. Sie haben sehr gute Arbeit geleistet und der Inhalt der Rechnung passt. Aber ich habe mir dennoch in den letzten Monaten mal die Frage gestellt, ob sowas eigentlich verjährt. Die Antwort darauf ist ein “Nein” – allerdings mit einem Sternchen dran. Eine Verjährungsmöglichkeit gibt es nur auf die Rechnung selbst. Der Anspruch darauf eine Rechnung stellen zu dürfen jedoch nicht. Selbst wenn ihr also mit 90 auf dem Totenbett liegt kann theoretisch noch jemand aus der dunklen Ecke springen und von euch das Geld für etwas verlangen, was ihr mit 20 eingekauft habt. Und ich vermute stark, dass dieser Anspruch dann sogar auf die Erben übergehen würde. Wie realistisch so ein Szenario ist, sei mal dahin gestellt. Schon allein wegen den Aufbewahrungsfristen von max. zehn Jahren. Zumindest würde ich mich schon fragen wie eine Firma überlebt, die über Jahre hinweg ihre Forderungen nicht eintreibt. Aber gut zu wissen.

Der Handwerkerfall

Basierend auf § 195 BGB verjährt ein Anspruch nach drei Jahren. Wie es so oft im Recht ist, wird dabei auf das ganze Jahr geschaut. Da also die Rechnung in unserem Fall im Februar 2023 gestellt wurde, würde die Verjährung am 01.01.2026 eintreten, da die Frist erst am 31.12.2023 überhaupt beginnt. Allerdings gibt es bei sogenannten Werkverträgen (wozu eine Handwerkerleistung zählt) eine Ausnahme gemäß § 641 BGB d.h. die Verjährungsfrist startet bereits mit der Abnahme der Arbeiten. In unserem Beispiel entsprechend am 31.12.2022.

Also obwohl wir noch gar keine Rechnung hatten, war die dreijährige Verjährungsfrist bereits angelaufen, weil ich dem Handwerker gegenüber Anfang Mai die Arbeiten mündlich abgenommen hatte. Wobei ihr die Abnahme der Leistung nicht zwingend auf irgendeine Art und Weise bestätigen müsst. Es gibt auch den Fall der stillschweigenden Abnahme (Billigung). Sprich, wenn ihr euch lange genug nicht beschwert und grundsätzlich die Leistung gemäß Vertrag erbracht wurde, dann seid ihr offensichtlich mit der Arbeit zufrieden gewesen. Aber hier gibt es ebenfalls das ein oder andere Sternchen z.B., wenn die erbrachte Leistung wirklich unter aller Sau war. Das würde an dieser Stelle jedoch nicht nur zu weit führen – ich bin zudem bekanntlich kein Anwalt. Aber ihr seht: Ein weiterer Grund sich nicht unbedingt voreilig um eine Rechnung zu bemühen :smile: . Das bedeutet im Umkehrschluss ebenfalls, dass die Verjährungsfrist nicht beginnt, wenn es Mängel gibt. Da befinden wir uns dann im § 634 BGB und dem Mangelrecht, bei dem ganz andere Rechte, Pflichten und Fristen gelten. Ich hoffe mal nicht, dass ich mich jemals damit auseinander setzen muss.

Das Ärgerliche

Mit einer Schicht Putz sah der Kellerflur schon viel besser aus.

Einen Nachteil hat es aber dann doch, dass die Rechnung erst jetzt gekommen ist: § 35a EStG. Der regelt, dass ihr Handwerkerleistungen bei der Einkommenssteuer ansetzen könnt. Die sind gedeckelt auf 6.000€ pro Jahr und angerechnet bekommt ihr auch nur 20% also maximal 1.200€. Leider zählt gemäß Absatz 5 nicht das Jahr der Erbringung, sondern das in dem ihr die Leistung bezahlt habt. Wir können also die Rechnung nicht mehr – wie ursprünglich geplant – für die Steuerklärung 2022 nutzen, sondern erst für 2023.

Das ist zum einen für die Steuererklärung 2022 doof, da wir nun “nichts” zum absetzen haben. Und zum anderen sind wir für 2023 bereits ziemlich am Limit der maximal möglichen 6.000€ (zur Erinnerung: es zählen nur die Arbeitsstunden, nicht z.B. das Material). Steuerlich macht es entsprechend für uns jetzt keinen Sinn mehr dieses Jahr noch irgendetwas machen zu lassen. Warten wir halt noch ein weiteres Jahr auf den Einbau des Kellerbads *enttäuschtes Stöhnen*. Was tut man nicht alles, nur um dem Staat ein paar Euros abzuluchsen… :tongue:

Jetzt fragt sich vielleicht der ein oder andere, ob sich daraus ein Anspruch gegenüber dem Handwerker ergibt. Und ja, es gibt tatsächlich ein Urteil in dieser Hinsicht vom Amtsgericht Limburg. Leider scheint der Urteilstext nicht im Internet zur Verfügung zu stehen (Aktenzeichen 4 C 1332/16 (17)). Aber gemäß z.B. diesem Zeitungsbericht war genau so eine späte Rechnungsstellung über den Jahreswechsel hinweg das Thema. Und der Kunde bekam tatsächlich Recht. Die Ansicht des Gerichts war, dass sich aus UStG §14 Absatz 2 eine Rechnungsstellungsfrist von sechs Monaten ergibt. Diese war im behandelten Fall bereits überschritten. Theoretisch bei uns auch (Abnahme Mai 2022, Rechnung Februar 2023). Aber es ist bislang das einzige Urteil dieser Art und wohl selbst bei Rechtsanwälten umstritten. Insofern haben wir jetzt keine Bestrebungen uns jetzt mit unserem lokalen Handwerksbetrieb anzulegen.

Mahnverfahren

Jetzt ist die Rechnung da und wir müssen sie bezahlen. Aber könnten wir die Zahlung noch bis Januar 2024 hinauszögern, um doch noch 2023 das Kellerbad machen zu lassen und die Malerarbeiten dann erst für 2024 anzusetzen? Theoretisch ja, aber realistischerweise würde irgendwann die Firma ein Mahnverfahren starten mit entsprechenden Gebühren und Verzugszinsen. Gerne hört man dahingehend ja, dass die 1. Mahnung kostenlos ist. Man die also getrost abwarten kann. Tatsächlich ist das jedoch keine allgemeingültige Regel, sondern hängt davon ab was in der Rechnung und/oder dem Vertrag steht.

War alles schön vorbildlich abgeklebt

Um Gebühren und Verzugszinsen verlangen zu können muss euer Gegenüber euch nämlich erst mit einer angemessenen Frist in Verzug setzen. Daher kommt, dass oft die 1. Mahnung kostenlos ist, weil euch häufig erst damit eine entsprechende Frist gesetzt wird und ihr vorher nicht in Verzug geratet. Dem kann der Zahlungsempfänger allerdings entgegenwirken, indem er euch bereits in der Rechnung oder dem Vertrag eine entsprechende Frist setzt. Wenn dort z.B. “zahlbar in 14 Tagen” oder “zahlbar bis 28.2.23” steht, dann seid ihr bereits nach dieser gesetzten Frist automatisch in Verzug und die 1. Mahnung (muss) nicht mehr kostenlos (sein). Das gilt auch bei Formulierungen wie “Nach 30 Tagen tritt Verzug ein”. Hier bezieht sich der Rechnungssteller dann auf $ 286 Absatz 3 BGB. Wichtig: Für Leistungen zwischen Unternehmen trifft das nicht zu. Da gelten die 30 Tage selbst ohne entsprechenden Hinweis.

Wie hoch die Mahngebühr sein darf, ist jedoch nicht festgelegt. Es gibt nur ein paar Gerichtsurteile, die darauf hindeuten, dass es maximal 2-3€ sein sollten. Die Höhe der Verzugszinsen regelt hingegen $ 288 BGB. Aber logischerweise am besten gar nicht erst so weit kommen lassen. Das kostet nur Zeit, Geld und Nerven.

Meine Quellen

Neben den eigentlichen Gesetzestexten sind für mich gute Ressourcen rund um solche Themen die Seiten der Schuldnerberatung sowie handwerk.com. Letztere richtet sich eigentlich an Gewerbetreibende. Aber auch als Verbraucher macht es natürlich Sinn die Waffen der Gegenseite zu kennen. Die Texte der Zeitschrift Finanztip kann ich grundsätzlich ebenfalls empfehlen. Mir geht nur ihr Chefredakteur, Hermann-Josef Tenhagen, aufgrund seiner medialen Dauerpräsenz (schreibt Kolumnen für viele Zeitschriften und ist oft als Experte im öffentlich-rechtlichen Fernsehen) etwas auf den Geist :smile: .

Sicarius

Tagebuch eines Hausherrn #47

Endlich ist im Werkraum tatsächlich Platz zum werkeln!

2022 neigt sich dem Ende zu. Da erzähle ich euch nichts Neues, ich weiß. Mit dem Jahresende kommt aber auch das Projekt “Aufräumen” in der Casa Lysanda auf sein Ende zu. Gut, es fehlt noch das “Außen-Kabuff”, aber da kümmern wir uns dann im Frühjahr drum und es ist ja technisch kein Teil des Hauses :tongue: . Der Rest ist aber tatsächlich zu 99% fertig (noch ein Regal im Arbeitszimmer auf- und ein paar Sachen auf dem Dachboden an ihren finalen Platz räumen).

Laut unserer Übersicht haben wir am 27. Dezember 2021 bei Bauhaus den ersten Satz Aufbewahrungsboxen (12 Regalux Clear Unterbettboxen XXM) geordert und damit in Lysandas Bastelzimmer angefangen. Ich war ehrlich gesagt überrascht von ihrer plötzlichen Motivation das Thema anzugehen, habe sie als ordnungsliebender Mensch aber natürlich sofort unterstützt. Doch zu ihrer Verteidigung: Sie sagt, ihr geht Chaos und Unordnung auch auf den Geist aber sie braucht ein sinnvolles Ziel/eine praktische Handhabung für ihren Kram. Und sie wusste schlicht lange Zeit nicht, wie für sie das Endergebnis aussehen sollte. Deswegen ist die Unordnung entstanden bis ihr endlich der Gedanke mit den Boxen kam.

Einmal komplett durch!

Endgültig die Schleusen geöffnet hat dann zum einen ein Besuch in unserem lokalen EDEKA, bei dem Lysanda die Orthex-SmartStore Classic-Boxen* (sogar für Lebensmittel geeignet) das erste Mal in der Hand hatte und sofort begeistert war. Und zum anderen der langerwartete Besuch des Handwerkers, der endlich dem offensichtlich viel zu faulen Webmaster die Arbeit abnahm und unter anderem den Keller auf Vordermann brachte. Somit waren endlich alle Räume im Haus in einem finalen Zustand und die Grundlage für eine anständige Aufräumaktion geschaffen. Baulich ergänzten wir nur noch ein langes Regal im Waschraum und eine Handvoll Schwerlastregale im alten Öltankraum.

Jetzt ist das lange Regal nicht mehr so leer.

Wenn ich mich nicht verzählt habe, haben wir insgesamt 13 unterschiedlich große Räume auf Vordermann gebracht. Von Lysandas Mangaregal (endlich fliegen die Schlüsselanhänger nicht einfach nur herum…) im Wohnzimmer bis hin zum Kistenlager (u.a. meine Videospieleverpackungen) auf dem Dachboden gab es fast nichts, was wir nicht auf Links gedreht haben. Sogar die Kleiderschränke wurden durchwühlt und überall rigoros ausgeräumt, umgeräumt, in Stapelboxen gepackt, (leicht zugänglich) verstaut und ja, ggf. auch Dinge schlichtweg entsorgt, für die wir keine Verwendung haben. Wobei “entsorgen” in den meisten Fällen nicht bedeutete, dass es auf dem Müll landete (abseits von tonnenweise Verpackungsmaterial). Stattdessen verschenken, verkaufen oder der Verwandtschaft andrehen (meine Frau Mama hatte den ganzen Kofferraum voll…). Ist auch zugebenermaßen noch nicht alles weg. Aber das wird schon mit der Zeit und die Sachen sind immerhin trotzdem schon aus dem Weg, da wir für sowas nun ebenfalls dedizierte Lagerplätze ausgewiesen haben.

Planen, Strukturieren und Umsetzen

Nach unseren ersten Gehversuchen mit Bastelzimmer, Küchenablage und Schlafzimmerkommode, ging es dann zuerst im Werkraum los. Da herrschte schließlich das größte Chaos. Konnten ja aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Renovierungsarbeiten nicht alles im Keller an seinen festen Platz räumen. Mindestens einen Abend haben wir nur mit dem Sortieren von losen Schrauben verbracht. Echt krass, was sich so (unabsichtlich) ansammelt.

So schön aufgeräumt und einfach zugänglich.

Vom Werkraum aus haben wir uns dann Regal/Schrank/Schublade für Regal/Schrank/Schublade, Raum für Raum, Stockwerk für Stockwerk vorgearbeitet. Immer mal wieder 1-2 Stunden hier und da eingeschoben in den letzten Monaten – inkl. dem Erstellen eines groben Plans zum Abschluss einer Aufräumaktion, was wir beim nächsten Mal angehen, um nicht lange überlegen zu müssen und gleich weiter machen zu können. Sollte schließlich nicht in Stress ausarten (dann macht man bekanntlich nichts mehr). Zugegeben: Hin und wieder läuft besagter Plan mal aus dem Ruder. Das lässt sich nicht verhindern. Da fängt man mit einer Schublade an und stellt fest, dass zum richtigen Sortieren und Wegräumen auch noch die andere gleich miterledigt werden muss. Schon ist (nur leicht übertrieben gesagt) das halbe Zimmer auf dem Boden verteilt und man ist einen halben Tag beschäftigt statt der geplanten Stunde. Erschwerend kam hinzu, dass Lysanda eine Hausstauballergie hat. Je nach Ecke lief ihr entsprechend schnell die Nase. Übrigens ein weiterer Grund, warum wir uns für Stapelboxen mit Deckel entschieden haben. Dann staubt der Kram nicht mehr ein. Aber am Ende war (und ist) es einfach ein tolles Gefühl und ein schöner Anblick zu sehen, dass nun alles seinen Platz hat (inkl. Beschriftung!).

Das Aufräumen ist dabei natürlich nur die halbe Miete. Jetzt haben wir zwar die Hauruckaktion gemacht aber wie verhindern wir, dass es in sechs Jahren nicht wieder so aussieht? Um dem Vorzubeugen versuchen wir das Aufräumen fest “in den Alltag zu integrieren”, wie es so schön heißt. Sprich, wenn etwas Neues ins Haus kommt (oder bestenfalls sogar noch davor) ist sofort die Frage: Wo ist sein zukünftiger Platz? Und da wir nun fein säuberlich sortierte und geordnete Lagerplätze haben, ist die Antwort meist eindeutig. So kann eine neue “Dreckecke” gar nicht erst entstehen.

Der arme Geldbeutel

So wenig Platz können 30 leere Kisten wegnehmen.

Neben den unzähligen Stunden, die uns die Aktion gekostet hat, haben wir grob überschlagen 1.200€ für um die 120 Aufbewahrungsboxen unterschiedlichster Art und Größe (hauptsächlich Orthex SmartStore Classic Boxen* für durchschnittlich 6€ das Stück,Regalux Clear Unterbettboxen und Rotho Systemmix Schubladenboxen*) ausgegeben. Dazu noch die 100€ für die Schwerlastregale und 170€ für das selbstgebaute Regal.

Es sind allerdings nicht alle Boxen tatsächlich schon im Einsatz. Im Flur stehen zum Verfassungszeitpunkt beispielsweise noch rund 30 SmartStore-Classic, die dann vermutlich erstmal im Keller eingelagert werden. Klingt nach viel, aber sowas ist halt schlecht zu planen. Zu Anfang haben wir uns beispielsweise vor allem auf die SmartStore Classic 15 versteift. Die anderen Varianten haben wir erst später für uns entdeckt. Und selbst da gab es am Ende Überraschungen. So haben wir z.B. wesentlich häufiger die 1er verwendet statt wie ursprünglich geplant die 3er. Merkt man halt immer erst, wenn man dran ist und das Material in der Hand hat. Gleichzeitig war es wegen Mengenrabatt und Versandkosten schlicht günstiger gleich ein paar mehr zu kaufen. Aber ich bin mir sicher, dass sich mit der Zeit auch für diese noch Einsatzzwecke ergeben. Bis dahin sind sie dank ihrer Funktion (“Stapelboxen”) einfach und platzsparend lagerbar.

1.500€ sind natürlich trotzdem ein ganz schöner Batzen Geld, nur für eine Aufräumaktion. Aber frei nach einer gewissen Kreditkartenwerbung: Kisten kosten Geld. Ordnung ist unbezahlbar. Und ich bin definitiv begeistert. Nicht nur darüber, was wir 2022 geschafft haben, sondern auch über das Ergebnis. Kann ich nur empfehlen – also sowohl das Aufräumen als auch das Mantra “Packs in Stapelboxen”.

PS: Unbedingt darauf achten “feuchte” Stifte, wie z.B. Filzstifte entweder horizontal oder mit dem Kopf nach unten zu lagern. In der oben abgebildeten Schublade sind entsprechend nur Bunt- und Bleistifte.

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