year (n.) – 1. a. The period of time during which Earth completes a single revolution around the sun.
TheFreeDictionary

Vollkommen überraschend und wie aus dem Nichts steht in 48 Stunden schon wieder das nächste Jahr auf der Matte. Wenn es nur eine Möglichkeit gäbe vorab zu wissen, wann das immer passiert…da sollte echt mal jemand was erfinden! Aber ich schweife schon wieder ab. Rückblickend war 2010, anders als 2009, eher ein durchschnittliches Jahr ohne großartige Überraschungen – höchstens viel Stress. Nutzen wir also wieder einmal den letzten Eintrag des Jahres, um einen Blick zurück zu werfen. Zuerst aus der Sicht von Bagdadsoftware, zum Abschluss aber auch noch “kurz” aus meiner eigenen.

Grundlegende Statistiken

107 Einträge (2009: 108) habt ihr in diesem Jahr serviert bekommen. Wie mittlerweile schon seit Jahren üblich, immer schön zwei Stück pro Woche. Allerdings stammen satte 22 Stück (2008: 13), also fast ein fünftel aller Einträge nicht aus meiner Hand, sondern aus den Fingern der drei Autoren JakillSlavik (15), Azzkickr (4) und Rondrer (3). An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an die drei. Ohne euch gäbe es oft nur einen langweiligen Spareintrag!

Kommentiert wurden die Einträge mit Stand 31.12.2010 exakt 517mal (3mal nachgezählt – mit nur zwei unterschiedlichen Ergebnissen!), was 4,83 Kommentaren pro Eintrag entspricht und damit eine Steigerung gegenüber 2009 darstellt. Damals waren es nur 3,3 Kommentare pro Eintrag. Am meisten kommentiert wurde die Laberecke 2010 mit insgesamt 24 Stück und auch wenn ich nicht explizit nachgeschaut habe, bin ich mir ziemlich sicher, dass JakillSlavik sich unterm Strich am meisten geäußert hat in diesem Jahr.

Besucherspionage

Google AnalyticsKommen wir nun zu den harten aber hochinteressanten Zahlen, die sich dank Google Analytics von sicherlich rund 90% der Besucher von Bagdadsoftware so ansammeln – die restlichen 10% blocken die Datenkrake leider. Dabei ist sie für mich als Webmaster wirklich sehr hilfreich. Aber gut, ich verstehe aus Nutzersicht natürlich schon, dass es nicht unbedingt super ist so viele Informationen bei jedem Webseitenbesuch zu hinterlassen. Deswegen mache ich den Blockern gar keinen Vorwurf, sondern präsentiere euch einfach die Daten, die ich habe und zwar mit Stand 31.12.2010 bzw. den Werten zwischen 01.01. und 31.12.2009 zum Vergleich:

Die Besucherzahlen haben sich dieses Jahr etwas erholt und sind um 16,50% auf 8.825 angestiegen was 24 Besuchern pro Tag (2009: 20) entspricht. Auch die Zahl der Seitenaufrufe ist auf 18.096 angewachsen (2009: 14.427). Ein ganz guter Wert, wenn man bedenkt, dass die meisten eigentlich nur die Startseite und die neusten Kommentare betrachten. Das kann ich gar belegen, denn pro Besuch werden durchschnittlich 2,05 Seiten (2009: 1,92) aufgerufen oder auf Deutsch: der User kommt auf die Seite (Nr. 1) und klickt auf den neusten Kommentar (Nr. 2). Er braucht dann rund 2:54min (2009: 2:33min), um alle Informationen zu verinnerlichen, die er sucht. Im November lag die Zahl sogar bei teilweise über 6 Minuten! Es ist also nicht so, dass die Besucher sich einfach nur verklicken und dann gleich weiterziehen – sie bleiben und nutzen die bereitgestellten Inhalte. Auch die Absprungrate ist um 7,85% auf 65,17 gesunken – was irgendwie keinen Sinn ergibt, weil der alte Wert laut Google bei 70,72% lag, aber ich kann doch die Berechnungen eines Computers nicht anzweifeln, oder?

Die höheren Zahlen lassen sich allerdings auch schlicht damit erklären, dass gar nicht mehr so viele Leute überhaupt zufällig vorbei kommen. Im Gegenteil: In diesem Jahr sind die Zugriffe durch Suchmaschinen sogar dramatisch eingebrochen. Waren es 2009 noch 41,18%, sind es in diesem Jahr nur noch 22,92%. Die Zahl der Direktzugriffe ist hingegen mit 40,96% (2009: 41,48%) konstant geblieben. Massiven Zuwachs gab es hingegen in der dritten Kategorie, den verweisenden Websites, die ganze 36,11% ausmachten. Letztes Jahr lag der Wert bei mageren 17,33%!

Gründe

Der Hauptgrund für diesen Anstieg sind, da brauche ich mir gar nichts vorzumachen, natürlich die News zur Veröffentlichung eines neuen Podcasts drüben bei GamersGlobal. Entsprechend sieht man auf der Zeitleiste auch ganz genau am Ausschlag, wann ein Podcast das Licht der Welt erblickte. An diesem Tag steigt die Zahl der Besucher im Vergleich zum gleichen Tag im Vorjahr um mindestens 150%, meistens sogar wesentlich mehr. Am erfolgreichsten war, wie ich auch erwartet hatte, Folge Nr. 29 mit Harald Fränkel. An diesem Montag kamen 945,8% mehr Besucher auf die Seite als am 20.12.2009. Schade nur, dass offensichtlich nur wenige davon kommentieren und noch weniger auf Bagdadsoftware hängen bleiben.

Ein Punkt, der mich mit einem riesigen Fragezeichen zurücklässt. Aus meiner Sicht bieten wir hier haufenweise sehr interessante Inhalte verpackt in ein ansprechendes und benutzerfreundliches Design und damit eine Qualität, die unter Garantie nur ein verschwindend geringer Teil an vergleichbaren Seiten erreicht. Findet man die Inhalte nicht? Gibt es immer noch zu wenig Werbung? Ich weiß es nicht und bin auch langsam mit meinem Rat am Ende. Auch meine Anmeldung bei Twitter hat bislang noch keine spürbaren Ergebnisse gebracht. Vielleicht sollte ich einfach nur noch Podcasts machen…

Produktionsstatistik

Abseits der Einträge wird sowieso mittlerweile schon der größte Teil der Inhalte bei der Konkurrenz veröffentlicht. 31 Neuzugänge gab es dieses Jahr in der Gespielt-Sektion. Davon sind drei Stück Angespielt-Berichte (2009: 12), die ihr nur exklusiv hier bei Bagdadsoftware findet. Der Rest setzt sich zusammen aus 13 Tests (2009: 18) und 15 Vorschauen (2009: 4). Übrigens interessant, dass ich in diesem Jahr weniger Tests veröffentlicht habe. Man merkt halt doch, dass die Redaktion gewachsen ist und sich die Last auf mehreren Schultern verteilt. Dennoch bin ich, mit Ausnahme von Jörg natürlich, aber immer noch derjenige, der sich am meisten mitteilt. Und der Stressfaktor war in diesem Jahr definitiv höher – trotz eines ruhigeren Novembers. Doch das nur am Rande. Hier soll es ja um Bagdadsoftware gehen – nicht um GamersGlobal.

Die Tabelle in der Artikel-Sektion hat 2010 hingegen einen Zuwachs von 29 Zeilen (2009: 40) erfahren können – darunter 8 (2009: 0) für unsere englischsprachigen Besucher, wenn es sie den gibt. Die Zahl der normalen, englischsprachigen Einträge ist mit exakt zwei Stück auf gleichem Niveau. Hier ist meine Ambition aber auch eher endlich mal einen englischen Podcast zu machen. Nicht nur, damit ich Azzkickr ärgern kann, sondern auch weil es beim fließenden Sprechen doch noch stark hakt und ich da viel mehr Übung bräuchte.

Pics mit und ohne Chicks

In den visuellen Bereichen von Bagdadsoftware hat sich der Negativtrend hingegen umgekehrt. Neben insgesamt 9 (2009: 5) Signaturen, durftet ihr euch auch über 7 neue Garry’s-Mod-Bilder (2009: 4) freuen. Die Literatursektion ignorieren wir aber erneut. Wenn der Tag nur mehr Stunden hätte. Aber vermutlich würde ich dann auch genug anderes finden, um ihn zu füllen und trotzdem keine der angefangenen Kurzgeschichten fertig stellen.

Zum Abschluss unseres allgemeinen Rundgangs über Bagdadsoftware darf aber natürlich auch der Rückblick auf den Podcast nicht fehlen. Der hat sich auch in seinem zweiten Jahr hervorragend entwickelt und kam gar dieses Mal komplett ohne eine recycelte Sonderfolge aus. Stattdessen bin ich meinem Motto treu geblieben und habe euch 12mal, immer pünktlich am Ende des Monats, mit einem fröhlichen Allerlei aus Themen beglückt. Auch die Gästevielfalt wurde erneut gesteigert und die Technik hat sich, abseits des ungeplanten Totalausfalles bei der gamescom 2010 auf einem hohem Niveau eingependelt. Eine Ein-Mann-Show gab es dieses Jahr gar überhaupt nicht und ich denke, dass sich das in naher Zukunft auch nicht ändern wird.

Genaue Hörerzahlen habe ich zwar keine, iTunes beispielsweise gibt überhaupt keine Daten heraus, aber die positiven Reaktionen und natürlich die Anstiege der Besucherzahlen an den jeweiligen Tagen zeigen sehr gut, dass er sich doch langsam aber sicher zu einer kleinen Größe in der deutschen Podcast-Landschaft entwickelt und ich auf dem richtigen Weg bin. Das Konzept, also einmal im Monat, mittellang und immer ein interessantes Thema statt dem ewiggleichen “Was habt ihr gespielt? Was ist aktuell in den Nachrichten?”, ist meines Wissens auch relativ einzigartig im Spielebereich. Mein Vorbild in dieser Hinsicht ist das Chaosradio Express – nur wesentlich kürzer. Und ihr wisst ja: Egal ob es am Ende einer oder tausend lesen/hören – ich mache sowieso, was ich will :smile: .

An dieser Stelle trotzdem ein dickes Dankeschön an alle Besucher und Hörer, egal ob ihr nur unregelmäßig vorbeischaut und kommentiert oder wie Rondrer sogar ausschließlich über Bagdadsoftware zu GamersGlobal gelangt. Ohne euch würde es keinen Spaß machen!

Stöbern im Archiv

Werfen wir nun noch einen kleinen Blick auf die Highlights der letzten 22 Seiten (á fünf Einträge): Am Anfang stand die Enthüllung, dass ich nun endlich auch einen iPod mein eigen nenne. Der liegt aber mittlerweile auch schon wieder in der Ecke, wurde er doch bereits vor fast einem Monat durch ein iPhone 4 ersetzt, das mir nun nicht mehr von der Seite weicht. Wer also tatsächlich im Besitz meiner Handy-Nummer ist: Ich bin nun endlich auch darüber erreichbar!

Zwei Wochen später musste ich unbedingt meine unqualifizierte Meinung zu Battlestar Galactica loswerden. Irgendeiner musste ja schließlich mal der Welt mitteilen, was für eine vollkommen klischeebelastete Scheißserie das ist! Kurz darauf hat dann JakillSlavik damit begonnen seine “Kurz”-Geschichte oder Rollenspiel oder so zu veröffentlichen. Ich hoffe inständig, dass er mir das jetzt nicht übel nimmt, aber ich habe bis heute keinen einzigen Teil davon wirklich komplett gelesen. Nicht das ich es nicht versucht hätte, aber es ist einfach nicht die Art von Geschichte, die ich gerne lese.

Auch sonst dominierte die ersten Monate vor allem JakillSlavik das Geschehen, während ich vornehmlich mit Werbung für GamersGlobal und dem Podcast seine Ausführungen zu Filmen wie soul kitchen oder Friendship! unterbrach, von denen ich die meisten immer noch nicht gesehen habe – auch deshalb, weil er natürlich von manchen Titeln abgeraten hat.

Es dauerte bis April, bevor ich wieder einigermaßen Luft hatte und endlich wieder die Oberhand übernahm. Kessy hingegen hatte mit einem Beinbruch zu kämpfen, das arme Vieh. Aber keine Angst: Sie hat sich gut erholt und nur mein leerer Geldbeutel zeugt noch von der wochenlangen Behandlung. Am 22. April übernahm dann das erste Mal in diesem Jahr Azzkickr die Bühne, allerdings noch nicht mit einem sonderlich kontroversen Thema, wie es gegen Ende des Jahres der Fall war.

Ich kam erst so langsam wieder auf Spiele zu sprechen. Aber nicht, bevor ich nicht eine komplette Themaverfehlung in Form eines Eintrags über die Eishockey-WM verbrochen hatte. Ein Thema, das nachweislich noch weniger Leute interessiert wie irgendeine bescheuerte Fussball-WM wo es irgendwie um komische Tröten ging. Andererseits: als ich mir mein allererstes Xbox-360-Spiel kaufte, hat auch kein Hahn danach gekräht. Als Ausgleich gab es am 21.06.10 eine sündteuere neue Grafikkarte. Es soll ja nicht der Eindruck entstehen, als wäre ich plötzlich dem PC gegenüber untreu geworden. Nein, Bagdadsoftware ist und bleibt vorerst auch weiterhin eine Computer-Hochburg! Dank des Samsung N220, das ich mir extra für die gamescom 2010 gekauft hatte, sogar noch mehr!

Im September gingen dann die Arbeiten an Bagdadsoftware los mit der Umstellung auf ein neues CMS. Bis zum Ende des Jahres kamen noch mehr Änderungen dazu und ich hoffe, dass ziemlich früh im neuen Jahr auch endlich die drei anderen Sachen erledigt sind, die noch auf der Bagdadsoftware-ToDo-Liste stehen. Zwischendurch habe ich mit meiner signierten Version von Singularity angegeben, mein allererstes PSP-Spiel getestet und für außerordentlich gut befunden sowie den allerersten Eintrag zum Thema Minecraft verfasst. Ein Thema, das zum Unmut von Kessy, noch öfters zu Sprache kommen sollte – sogar in einem Gastbeitrag von Rondrer. Da ging selbst das letzte Hardware-Upgrade des Jahres 2010, der Kauf eines Blu-ray-Laufwerks, komplett unter. Seitdem bestelle ich übrigens nur noch Blu-ray mit Ausnahme von Serien, die ich bereits auf DVD angefangen habe zu kaufen. Da ziehe ich das jetzt auch noch bis zum Ende durch.

Mir fällt übrigens gerade beim Stöbern noch einmal der doch relativ ernste Eintrag vom 04.10.10 ins Auge, in dem es um den gefakten Tod einer Katze geht. Ich hab vor kurzem Splice – Das Gen-Experiment geschaut und auch hier wird eine arme Katze brutal ermordet. Das hat mich aber nicht einmal annähernd so stark mitgenommen. Ich vermute, weil es im Gegensatz zu The Shield innerhalb von Sekunden vorbei und die ausführende Hand auch nicht so wirklich menschlich war.

Und damit sind wir auch schon wieder am Ende des kleinen Streifzugs durch die Einträge des letzten Jahres angelangt. Ich muss natürlich noch den interessanten Koop-Eintrag von JakillSlavik und Rondrer sowie meinen Ausflug auf die DreieichCon in Sprendlingen erwähnen, aber im Großen und Ganzen habe ich alles Wichtige abgedeckt. Es ist aber sowieso am besten, wenn ihr euch einfach durch die Kategorien klickt oder am Ende der Seite die tolle “Seite vor”- und “Seite zurück”-Links benutzt.

Persönlicher Ausblick

Auf einen Eintrag muss ich aber dann doch noch eingehen und zwar den vom 08.11.10. Dort habe ich erstmals offen über das grundlegende Problem von 2010 gesprochen und zwar, dass ich in Stress und Arbeit zu ertrinken drohte. Eine Sofortmaßnahme war die Zusammenarbeit mit MobyGames temporär zu beenden. Mittlerweile hat sich das “temporär” allerdings in “auf unbestimmte Zeit” geändert. Ich habe seitdem erst so wirklich gesehen, was ich für Zeit darin versenkt und mich auch selbst unter Druck gesetzt habe. Ich will nicht behaupten, dass es für Nichts war – allein mein geschriebenes Englisch hat sich durch vier Jahre MobyGames massiv verbessert -, aber wenn man ständig nur mit dem Hintergedanken ein Spiel startet “Nicht vergessen davon einen Screenshot zu machen und davon” oder den ganzen Tag versucht irgendwie tonnenweise Credits einzugeben – was teilweise mehrere Tage lang dauert! -, dann hört der Spaß doch irgendwo auf. Ist ja nicht so, als würde mich GamersGlobal nicht auch schon ständig beschäftigen. Deswegen habe ich mich jetzt schweren Herzens entschieden MobyGames erst einmal komplett den Rücken zu kehren. Es tut mir weh, vor allem wenn ich sehe, dass so viele Spiele in den letzten Monaten nicht in die Datenbank gekommen sind (ich war tatsächlich ein wichtiger Mann), die ich hinzugefügt hätte. Aber irgendwo muss ich auch mal auf mich selbst achten und allein vor dem Gedanken den aufgestauten Backlog abzuarbeiten graut es mir…

Das gilt übrigens auch für meine Zusammenarbeit mit GamersGlobal – also, dass ich auf mich selbst achten muss. Hier habe ich lange Zeit sogar ernsthaft darüber nachgedacht das Thema endgültig abzuhaken. Das klingt jetzt im ersten Moment hart, aber ich bin da schlicht realistisch. Ich hatte Harald nicht ohne Hintergedanken zum Thema “Freiberuflich in der Spielebranche” eingeladen. Und da meine reguläre Arbeit auch eher zu- als abnimmt, rückt der Tag der Entscheidung für mich immer näher: auf welche Karriere setze ich? So viel ich auch dank Jörg und GamersGlobal in den letzten beiden Jahren gelernt habe – eines ist ganz klar: ich bin, anders wie beispielsweise Philipp kein Naturtalent was das Schreiben angeht und habe immer noch einen massiv langen Weg vor mir, bei dem ich um jeden Sieg kämpfen muss, bevor ich konstant eine sprachlich einwandfreie Leistung abliefere. Von Zuhause aus immer mal wieder was machen – egal wie viel Herz und Seele ich auch reinstecke – bringt mich da aber schlicht nicht mehr weiter. Der nächste Schritt kann in dieser Beziehung nur noch im Modus 24/7/365 erfolgen. Bei der DTAG hingegen habe ich derzeit einen wirklich gut bezahlten, heimatnahen und trotz allem Stress doch irgendwie angenehmen Job und wenn ich mich anstrenge auch tatsächlich noch gute Aufstiegsmöglichkeiten (wenn auch dann nicht mehr heimatnah).

Was bedeutet das nun im Klartext? Nein, ich kehre GamersGlobal nicht den Rücken. Im Gegenteil warte ich seit Wochen schon auf mein nächstes Testmuster (TRON: Evolution), Ende Januar fahr ich wieder mal nach München (EA gibt einen aus) und Dragon Age 2 werde ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen – vielleicht sogar wieder mit Kompendium. Aber ich werde mich öfters dazu aufraffen “Nein!” zu sagen und damit leben, dass dadurch vielleicht auch mal ein Test weniger auf der Seite landet. Es reicht wenn ich MobyGames für GamersGlobal geopfert habe – irgendwann muss ich auch mal wieder ein Leben haben und dazu gehört unter anderem, dass ich endlich die Zeit habe regelmäßig ins Bogenschützen-Training zu gehen…

Persönlicher Rückblick

Gut, das war jetzt wohl mehr ein Aus- als ein Rückblick. Doch im Kern lässt sich mein Jahr leider einfach so zusammenfassen:

    • Januar: GamersGlobal

 

    • Februar: GamersGlobal

 

    • März: GamersGlobal

 

    • April: Etwas Luft

 

    • Mai: GamersGlobal

 

    • Juni: DTAG – Samstagsarbeit

 

    • Juli: DTAG – Samstagsarbeit

 

    • August: GamersGlobal – QuakeCon/Gamescom

 

    • September: GamersGlobal

 

    • Oktober: GamersGlobal

 

    • November: DTAG – IV-Systemumstellung

 

  • Dezember: DTAG – Über die Feiertage durcharbeiten

Vor allem seit Juni greifen aber beide Faktoren zusammen. Wenn ich um halb 4 von der Arbeit komme und den ganzen Tag nichts als geschuftet habe, dann will ich ein Bett oder einen Film und nicht noch was anderes machen. Selbst zum Spielen hatte ich stellenweise überhaupt keine Lust mehr und ich war speziell im Juni/Juli dank der (freiwilligen) Sechs-Tage-Woche definitiv am Rande des Burnouts – wenn nicht sogar schon mittendrin, wenn ich an meine damaligen Schlafprobleme denke. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir erstmals so richtig klar, dass sich etwas ändern muss und solange trage ich die GamersGlobal-Frage auch schon mit mir rum.

Versteht das bitte alles nicht falsch! Wie ich schon im anderen Eintrag gesagt habe, würde ich die letzten beiden Jahre gegen nichts in der Welt tauschen wollen. GamersGlobal ist mit das Beste, was mir derzeit passieren konnte. Ich möchte euch, oder eher mir selbst, nur einmal zeigen, dass auch hinter den Kulissen von Bagdadsoftware nicht nur eitel Sonnenschein herrscht – auch wenn ich natürlich bemüht bin diesen Eindruck zu erwecken, schließlich interessieren euch (abseits hoffentlich meiner Freunde) am Ende des Tages meine Probleme nicht. Der Bagdadsoftware Jahresrückblick bot mir aber schon immer auch die Möglichkeit selbst das Jahr zu reflektieren und ich habe kein Problem damit einige dieser Gedanken mit euch zu teilen.

Fröhlichere Gedanken

In diesem Jahr sind diese Gedanken eben etwas düsterer, obwohl natürlich auch 2010 geprägt war von tollen Erlebnissen – die gamescom zum Beispiel zusammen mit meinen tollen Kollegen -, spürbaren Fortschritten – der Bagdadsoftware Podcast ist der beste Beweis -, vielen neuen Bekanntschaften – Gruß an Dana & Co. -, und wieder einer Unmenge an Wissen, das mich weiterbringen wird. Ich bin auch dieses Jahr verdammt stolz auf das, was ich erreicht habe! Und dass auf dem eigenen Lebensweg auch mal Steine liegen, gehört einfach dazu. Wichtig ist, dass man sich nicht vollständig aus der Bahn werfen lässt. Das Schlimmste, was man tun kann, ist einfach aufzugeben. Wenn durch die vorherigen Absätze ein wenig der Eindruck entstanden sein mag, dass ich das tue, dann täuscht ihr euch. Ich habe weiterhin klare Ziele vor Augen, die ich mit all meinem Tun und Werken verfolge. Der einzige Unterschied ist nur, dass ich mich 2011 einer Weiche nähere und mich langsam aber sich für eine Schalterstellung entscheiden muss.

Deshalb bleibt zum Abschluss des Jahresrückblick nur die sichere Erkenntnis: zweimal pro Woche wird es hier auf Bagdadsoftware einen neuen Eintrag geben, am Ende jeden Monats geht eine neue Folge des Podcasts online und in unregelmässigen Abständen wird es neue Bilder geben. Komme (fast alles) was wolle!

Nun geht und genießt die letzten Stunden des Jahres! Wir lesen uns am 1. Januar pünktlich ab Mitternacht wieder. Bis dahin bleibt mir nur noch zu sagen:

Das Team von Bagdadsoftware wünscht allen Besuchern einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Nun übergebe ich an euch: Wie war euer Jahr 2010?

Weihnachten ist auch schon wieder erledigt – sehr gut. Jedes Jahr der gleiche scheiß mit der erzwungenen Fröhlichkeit, die nur zu mehr Streß führt und die Nerven aller Beteiligten anspannt. Es ist echt zum Kotzen, um es deutlich auszudrücken. Aber gut, ihr seid ja nicht hier, um euch von mir die Ohren volljammern zu lassen. Ihr seid hier, um die Gewinner der Bagdadsoftware NOCAs 2010 zu erfahren.

Bagdadsoftware NOCAs 2010
(Danke an JakillSlavik für das Banner)

Die meisten sind dieses Jahr relativ eindeutig, so wie die ganze Liste für jeden ziemlich vorhersehbar war, der Bagdadsoftware über das Jahr verfolgt hat und/oder den Webmaster kennt. Den Gewinner der Kategorie “Bester Shooter 2010” hatte ich sogar schon im letzten Jahr verkündet. Da half vermutlich nicht einmal das Ablenkungsmanöver, um euch aus der Bahn zu werfen, denn natürlich habe ich nicht plötzlich einen vierten Anwärter eingeführt. Rondrer hatte nur die lustige Idee Minecraft überall einzubauen. Legitim tauchte es nur dort auf, wo es tatsächlich mit ihm nur drei nominierte Spiele gab. Minecraft ist zwar ein tolles Spiel, aber so toll, dass es in jeder Kategorie ins Rennen gehen kann, ist es dann doch wieder nicht.

Nun aber genug der Einleitung. Nach dem übermegalangen Eintrag am Donnerstag, möchte ich euch heute nicht unnötig quälen. Hier ist sie also nun: die offizielle Liste der Gewinner der Bagdadsoftware NOCAs 2010 (Links führen wie immer zu MobyGames):

Beste Ablenkung für Zwischendurch: Quake Live
Bestes Action-Adventure: Prince of Persia: Die vergessene Zeit
Bester Action-Titel: Just Cause 2
Bestes Adventure: Sam & Max – The Devil’s Playhouse
Bestes Koop-Spiel: Minecraft
Bestes Rennspiel: Split/Second: Velocity
Bestes Rollenspiel: Mass Effect 2
Bester Shooter: Quake Live
Bestes Strategiespiel: Mount & Blade: Warband
Bester Spielesoundtrack (Original) : Scott Pilgrim vs. The World: The Game
Visuell ungewöhnlichstes Spiel: Minecraft
Enttäuschung des Jahres: Mafia II
Überraschung des Jahres: Minecraft
Spiel des Jahres 2010: Minecraft

Die Begründungen findet ihr zur besseren Übersicht und für die Ewigkeit im separaten Artikel:

Bagdadsoftware NOCAs 2010

Nun wisst ihr also meine Entscheidung – aber wie sieht eure aus? Veröffentlicht in den Kommentaren eure eigenen Gewinner des Jahres und diskutiert, wenn ihr wollt, auch über meine Auswahl. Und zum Abschluss gratuliere ich im Namen von Bagdadsoftware noch allen Gewinnern und wünsche den Firmen viel Erfolg im nächsten Jahr, wenn es wieder nicht heißt: “Nominiert für einen Bagdadsoftware No-One-Cares-Award ist”!

Bevor wir nun das Jahr zu seinem Ende bringen, erwartet euch am Donnerstag an dieser Stelle wie gewohnt noch der umfassende und auch ganz persönliche Bagdadsoftware Jahresrückblick 2010.

Sicarius

メリークリスマス!

Nein, ich breche nicht plötzlich mit meinen Traditionen. Die Christmette ist heute tatsächlich früher vorbei als sonst. Irgendein Typ fand es lustig sie dieses Jahr bei uns im Dorf schon um 18 Uhr abzuhalten. Aber lassen wir das. Ihr erwartet schließlich nur zwei Dinge vom heutigen, außerplanmäßigen Eintrag. Nr. 1:

Das gesamte Team von Bagdadsoftware wünscht allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest!

Punkt Nr. 2 stammt hingegen dieses Jahr wieder von unserem Fotomodel und Maskottchen Kessy:

Eine weihnachtliche Kessy

Ja, ihr habt es richtig erkannt: dieses Jahr habe ich das Bild komplett selbst gemacht. JakillSlavik half mir nur die eine oder andere Photoshop-Funktion zu finden. Und soooo schlecht sieht es gar nicht mal aus, finde ich. Da habe ich schon ganz andere Sachen verbrochen… :smile:

In diesem Sinne wünsche ich angenehme Feiertage und wir lesen uns dann Montag wieder zur feierlichen Enthüllung der Gewinner der Bagdadsoftware NOCAs 2010 – auch wenn einige Kategorien dieses Jahr ein wenig zu offensichtlich sind…

PS: Der Titel dieses Eintrags ist “Frohe Weihnachten!” auf Japanisch. Für irgendwas muss die UTF-8-Unterstützung des CMS ja schließlich gut sein.

Vorsicht: Wie jedes Jahr erwartet euch heute ein Mega-Überlanger-Monstereintrag! Geht am besten vorher noch einmal aufs Klo, legt eure Lieblingsmusik ein und holt euch einen Kaffee/Tee/Irgendwas.

Bagdadsoftware NOCAs 2010
(Danke an JakillSlavik für das Banner)

Kessy, Göttin der Knuddeleinheiten: Guten Abend, meine Damen und Herren! 12 Monate haben sie mit Spannung darauf gewartet. 364 Tage haben sie vor dem Bildschirm ausgeharrt und auf den einen Eintrag gewartet. Und heute ist es endlich soweit! Das Warten hat (vorerst) ein Ende! Die Nominierungen für die begehrten Bagdadsoftware No-One-Cares-Awards werden endlich bekanntgegeben!

Bereits zum vierten Mal vergibt Bagdadsoftware diese höchste aller Auszeichnungen und zum vierten Mal wird die Entscheidung durch unsere Ein-Mann-Jury getroffen. Vollkommen unbestechlich, absolut wertefrei und überhaupt nicht vorbelastet wurde in monatelangen Beratungen hinter verschlossenen Türen 150% objektiv über die Nominierungen entschieden. Nur die Besten der Besten haben eine Chance die begehrte Auszeichnung mit nach Hause zu nehmen. Aber nicht so voreilig: Wie es die Tradition verlangt, werden die eigentlichen Sieger erst am 27.12.2010 bekannt gegeben. Sie haben also genug Zeit über die Titelauswahl zu diskutieren und ihre eigene Liste anzufertigen – mit der Betonung auf anzufertigen! Lasst uns nicht das Debakel von letztem Jahr wiederholen, wo einige Stammleser bereits unter die Nominierungen ihre Sieger gepostet hatten. Sparen sie sich das bitte für den Gewinner-Eintrag auf.

Nun aber genug der Einleitung. Hier ist er endlich, der Star des Abends, der Herr von Bagdadsoftware, die Ein-Mann-Jury, der einzig wahre: Webmaster! [wendet sich wieder den Leckerli zu]

Der Webmaster: Hallo und herzlich Willkommen bei Bagdadsoftware! Sie erwartet heute ein volles Programm aus Spiel, Spaß und Spannung! Für ausreichend Abwechslung zum Schneetreiben vor der Haustür ist gesorgt, dem können sie sich sicher sein! Wissen sie eigentlich, wie man einen Spanier ohne Auto nennt? Na, Carlos! [lacht] Ja, das ist es doch, auf was sie gewartet haben. Wo sonst, außer bei Bagdadsoftware können sie erfahren, dass der Sonnenuntergang auf Finnisch “Helsinki” genannt wird. Außerdem: Was ist grün und macht die Toilette sauber? Ein Klokodil natürlich!

Hach, ich hätte doch besser Alleinunterhalter werden sollen. Meine Witze sind schließlich viel besser als die von diesem Knurrunkulus. Ich bin wie ein Clown im Büro, der macht auch immer faxen. Nun aber genug davon. Ich möchte ja nicht wie ein Ritter als Dosenfutter in einem Kannibalendorf enden. Kommen wir stattdessen zum eigentlichen Thema des heutigen Eintrags: die Nominierungen für die Bagdadsoftware No-One-Cares-Awards.

Wie jedes Jahr, sind die Spielregeln einfach: vierzehn Kategorien, (durchschnittlich) drei Kandidaten und nur einer kann gewinnen! In mehreren Wahlgängen mit einer phänomenalen Beteiligung von 100% wurde von der Ein-Mann-Jury, also mir, wieder genauestens analysiert, wer würdig ist eine der (imaginären) Trophäen mit nach Hause zu nehmen. Und wie jedes Jahr, kommen nur die Spiele in Frage, die ich auch tatsächlich gespielt habe! Also denkt nicht einmal daran irgendein unwichtiges PlayStation-3-Spiel wie Heavy Rain oder so einen blöden Wii-Titel wie Donkey Kong Country Returns hier finden zu wollen. Nein, Bagdadsoftware bleibt seiner PC-zentrierten Tradition auch im vierten Jahr der Verleihung treu – mit ein paar wenigen Ausnahmen.

Anders als in den vergangenen Jahren, entsprechen die vierzehn Kategorien exakt denen des Vorjahres. So langsam muss auch bei Bagdadsoftware ein wenig Ordnung einkehren – wobei es natürlich nächstes Jahr wieder ganz anders aussehen kann. Damit dennoch die gewohnte Bewegung aufkommt, sind es in einigen Kategorien dieses Jahr vier statt nur drei Nominierte. So sind wir eben bei Bagdadsoftware – immer für eine Überraschung gut.

Nun sei der Einleitung aber genug. Meine Damen und Herren, die Stunde hat geschlagen! Ohne sie noch viel weiter hinzuhalten, präsentiere ich ihnen die drei (oder vier) Anwärter auf die Bagdadsoftware NOCAs 2010 in sagenhaften vierzehn Kategorien und falls vorhanden, einem Link zu MobyGames für weitere Informationen. Doch zuerst eine kurze Werbepause.

Werbung Anfang

< Der Bildschirm färbt sich für einige Sekunden schwarz. Plötzlich blitzt es kurz weiß auf. >

Tiefe Stimme aus dem Off: BAGDADsoftware

< Der Bildschirm wird erneut für wenige Sekunden schwarz. Ein weiteres Aufblitzen erfolgt. >

Tiefe Stimme aus dem Off: BagdadSOFTWARE

< Der Bildschirm wird zum dritten Mal schwarz. Ein Blitzlichtgewitter wird abgefeuert, der Schriftzug "Bagdadsoftware" erscheint . >

Tiefe Stimme aus dem Off: BAGDADSOFTWARE!

< Der Bildschirm wird erneut schwarz. >

Werbung Ende


Der Webmaster: Willkommen zurück, meine Damen und Herren! Ohne weitere Umschweife nun endlich die vierzehn Kategorien mitsamt den drei (oder vier) Anwärtern. Kessy, leg’ los!

01. Beste Ablenkung für Zwischendurch des Jahres 2010

Es gibt Spiele, die holt man übers Jahr hinweg immer mal wieder für eine Stunde hervor. Einfach, um mal abschalten zu können und sich nicht ständig wieder in eine umfangreiche Geschichte hineindenken zu müssen oder sich die komplizierte Steuerung wieder in den Sinn rufen zu müssen. Auch der Webmaster weiß das zu schätzen und hat mit den folgenden Kandidaten immer mal wieder zwischen einem Blockbuster die Zeit verbracht:

Doom II RPG

  • Doom II RPG – Die Worte “Doom” und “Rollenspiel” scheinen im ersten Moment nicht so recht zusammenzupassen. Doch bereits Wolfenstein RPG hatte gezeigt, dass die Kombination sogar sehr gut funktioniert. Doom II RPG ist da schlicht der nächste Schritt: Ein noch ausgereifteres und forderndes Spielprinzip, tonnenweise Content mit relativ hohem Wiederspielwert dank drei völlig unterschiedlicher Charaktere und eine Spielzeit, die selbst viele der großen Blockbuster heutzutage nicht mehr bieten.
  • Giana Sisters – Das Original hat der Webmaster nie gespielt, aber auch das Remake ist mehr als nur ein würdiger Konkurrent für das klare Vorbild Super Mario Bros.. Während Mario sich jedoch in 3D im Weltall vergnügt, bleiben die Schwestern ihren 2D-Wurzeln treu und bieten weiterhin angenehm anspruchsvolle und abwechslungsreiche Jump ‘n’ Run-Action.
  • Minecraft – Als eine einzige, riesige Sandbox ist das Spiel geradezu prädestiniert, um es immer mal wieder für kurze Zeit zu starten. Egal ob man nur fix eine Höhle erkunden möchte, oder sein Haus erweitert – es gibt immer irgendwas zu tun, ohne dass man gleich einen ganzen Abend opfern muss. Das man es am Ende dann doch tut, ist ein anderes Thema…
  • Quake Live – “Eine Runde Quake geht immer!” ist das Lebensmotto des Webmasters und dank des neuen Browserablegers, der sogar mehr Spaß macht als das mehr als zehn Jahre alte Original, kann er sogar von unterwegs ein paar Airrockets verteilen und für 1-2 Runden im Land der schnellen Frags versinken.

02. Bestes Action-Adventure des Jahres 2010

Die Definition eines Action-Adventures ist heutzutage so eine Sache. Früher, als es nur Lara Croft über den Bildschirm hüpfte, wusste der gemeine Spieler: “Aha, bezeichnend für ein Action-Adventure sind vor allem viele Turn- und Rätseleinlagen”. Heute aber wird selbst ein Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots oder Deus Ex als Action-Adventure bezeichnet. Deus Ex – der Inbegriff eines Rollenspiels! Aber nicht so bei Bagdadsoftware. Back to the Roots ist die Devise, weshalb nur die folgenden Kandidaten eine Chance auf die Auszeichnung haben:

  • Assassin’s Creed II – Der Vorgänger hatte zu Beginn seine Momente, die Spielspaßkurve fiel aber schnell und stark ab. Mit Teil 2 wurden jedoch die Probleme (fast) vollständig beseitigt und das flüssige Herumhüpfen über die Dächer und heimtückische Ermorden von Bösewichtern macht nun auch bis zum Schluss mächtig Laune.
  • Darksiders – Wrath of War“Endlich ein God of War für PC!”, ließ der Webmaster nach der Verkündung der PC-Version von sich und wurde nicht enttäuscht: ein cooler Held, mächtig viel Action, ein bisschen Herumgehüpfe und vor allem bildschirmfüllende Bossgegner. Auch wenn es keine Sex-Szenen wie im großen Vorbild gibt – Spaß macht das Abenteuer von War trotzdem.
  • Minecraft – Schon einmal versucht eine Brücke 62 Blöcke über dem Boden zu bauen? Nein? Dann lass dir gesagt sein, dass dazu mehr Feingefühl und Präzision nötig ist als mit Lara Croft durch uralte Ruinen zu turnen!
  • Prince of Persia: Die vergessene Zeit – Viele haben über den Vorgänger Prince of Persia gemeckert und wurden mit der Rückkehr zu alten Tugenden belohnt. Und womit wurde es den Entwicklern gedankt? Mit noch mehr Gemecker. Doch der Flow stimmt auch hier wieder: sich in einem Rutsch durch ein beeindruckendes Level zu hangeln, klettern und springen war auch dieses Jahr ein fesselndes Erlebnis.

03. Bester Action-Titel des Jahres 2010

Was viele schon zum Action-Adventure zählen, ist oft nicht mehr als ein reiner Action-Titel. Egal ob ein Open-World-Spiel wie Grand Theft Auto IV oder ein Prügler wie Street Fighter IV – hier sammelt sich alles an, wo viel los ist und nicht so richtig in die anderen Kategorien passen möchte. Entsprechend ist die Konkurrenz groß. Für würdig hält der Webmaster aber nur die Folgenden:

BlazBlue: Calamity Trigger

  • BlazBlue: Calamity Trigger – Ein Anime-2D-Beat’em Up mit einer abstrusen Hintergrundgeschichte voller schräger Charaktere und einem dennoch äußerst anspruchsvollen und sehr gelungenen Kampfsystem, das der Webmaster nie im Leben meistern wird.
  • Just Cause 2 – Eine riesige und mit vielen Details vollgestopfte Welt, ein Greifhaken mit einer Reichweite über eine ganze Stadt hinweg, völlig bekloppte Möglichkeiten diesen Greifhaken einzusetzen und mächtig viel Action. Wer hier keinen Spaß hat, der hat keine Fantasie.
  • Minecraft – Sobald die Nacht hereinbricht und die Creeper aus ihren Löchern kommen, fetzt es nur so auf dem Bildschirm. Mehr braucht es nicht als Begründung.
  • Ninja Blade – Eigentlich nur ein einziges, mehrere Stunden langes Quick-Time-Event, ist es wenig verwunderlich, dass auf dem Bildschirm ständig etwas los ist und das gesamte Spiel über der eigene Adrenalinlevel immer auf hohem Niveau bleibt. Dazu kommen ein Ninja ( > Piraten), anspruchsvolle und riesige Bossgegner und generell nervenaufreibende Kämpfe gegen allerlei ekelhafte Monster.

04. Bestes Adventure des Jahres 2010

In Übersee seit Jahren totgesagt, floriert das Genre in Europa mehr denn je – nicht nur in den Hinterzimmern. Speziell in Deutschland haben Firmen wie Daedalic Entertainment, Deck13 oder auch Crimson Cow ihr Heil in der Entwicklung von exzellenten Adventures gefunden und bringen jedes Jahr genug Material zusammen, um eine eigene Kategorien zu füllen. Die Nominierten sind:

  • A New Beginning – Ein Ökoadventure von Daedalic Entertainment, derzeit die dominantn Kraft auf dem Adventure-Markt. Wer hier etwas anderes als ein sehr gutes Adventure erwartet, der hat die letzten Jahre verschlafen.
  • Lost Horizon – Vorbildliches Rätseldesign, eine super Grafik und eine spannende Story mit tollen Dialogen, die von anständigen Sprechern vertont wurden ergeben einen angenehm flüssigen Spielfluss, der von Anfang bis Ende Unterhaltung auf hohem Niveau bietet.
  • Minecraft – Alles aufsammeln was nicht Niet und Nagelfest ist? Und die so erhaltenen Gegenstände kombinieren, um Probleme zu lösen? Ihr macht in diesem Indie-Hit oft stundenlang nichts anderes!
  • Sam & Max – The Devil’s Playhouse – Bereits zum dritten Mal brachte Telltale Games Hund und Hase auf den Bildschirm. Und bereits zum dritten Mal sprüht die Staffel trotz mittlerweile mehr als nur einer leicht angestaubter Grafik und eher leichter Rätselkost nur so vor genialen Dialogen und einer lustigen Geschichte über.

05. Bestes Koop-Spiel des Jahres 2010

Auch wenn der Webmaster, zu seinem Bedauern, oft keine Zeit hat sich mit Freunden in die Schlacht zu stürzen, weiß er doch eine zünftige Koop-Partie zu schätzen. Was gibt es schließlich schöneres, als gemeinsam etwas zu erreichen? So schön eine Runde Deathmatch auch ist, immer nur gegeneinander macht auf Dauer keinen Spaß. Wie gut, dass es dort draußen immer noch Entwickler gibt, welche die Einstellung des Webmasters teilen und ihn stetig mit neuem Material versorgen. Darunter auch mit den folgenden drei Titeln:

Lost Planet 2

  • Indiziertes Spiel – Hier standen einmal Infos zu einem Spiel, das im Januar 2011 indiziert wurde.
  • Lost Planet 2 – Durch und durch auf Koop ausgelegt, entfaltet der Titel erst zusammen mit Freunden seine wirklichen Qualitäten. Zu viert in einem Mech herumzustapfen und einen riesigen Bossgegner auseinander zu nehmen oder anderweitig zusammenzuarbeiten wiegt sehr viele Probleme des Spiels locker wieder auf.
  • Minecraft – Alleine macht das Spiel bereits viel Spaß, aber erst im Mehrspielermodus wird das gesamte Potential sichtbar. Warum sich darauf beschränken eine kleine Hütte zu basteln, wenn es auch eine riesige, 64 Blöcke hohe Pyramide sein kann? Im Einzelspielermodus ein Vorhaben, das leicht Monate in Anspruch nimmt. Zusammen mit den anderen auf dem Bagdadsoftware Server hat es keine Woche gedauert!

06. Bestes Rennspiel des Jahres 2010

Kein neues Colin McRae, kein Race Driver – die dicken Knaller hat sich Codemasters für nächstes Jahr aufgehoben. Was aber nicht bedeutet, dass sie dieses Jahr keinen Kandidaten ins Rennen schicken. Doch die Konkurrenz ist stark, wie die Nominierungen beweisen:

  • Blur – Ein Super Mario Kart für alle, die nicht so auf Kunterbunt und kindlich stehen. Alleine ein gutes, wenn auch nicht überragendes Rennspiel, aber im Mehrspielermodus gegen bis zu drei weitere Spieler ein richtig spaßiges Spielerlebnis.
  • F1 2010 – Obwohl es beim Außenrum hakt, stimmt das eigentliche Fahrerlebnis. Somit hat es Codemasters geschafft die Formel 1 endlich wieder in anständiger Form auf die Bildschirme zu packen. Und das ist schließlich nicht umsonst die Königsklasse…
  • Minecraft – Zwar fühlt es sich so an, als würde man auf Schienen fahren, und die Auswahl der Fahrzeuge ist stark begrenzt, aber wo sonst darf man gegen Zombies, Creeper, Skelette oder Hühner antreten? Und genügend Booster vorausgesetzt, ist auch das Geschwindigkeitsgefühl ganz vorne mit dabei.
  • Split/Second: Velocity – Eine geile Grafik, ein abwechslungsreiches Streckendesign und Explosionen wohin das Auge blickt. Gäbe es auch noch wie in Blur Waffen, wäre es das perfekte Rennspiel. Aber auch ohne reicht es locker für eine Nominierung.

07. Bestes Rollenspiel des Jahres 2010

Auch dieses Jahr konnten sich Rollenspieler über viele Knaller freuen. Unterm Strich würden wir sogar sagen, dass die durchschnittliche Qualität der Veröffentlichungen weit über dem des Vorjahres lag. Einem Jahr, in dem Spiele wie Dragon Age: Origins und Risen erschienen sind wohlgemerkt! Doch auf dem Siegertreppchen herrscht akute Platznot. Die Chance auf den Titel haben deshalb nur:

 Drakensang: Am Fluss der Zeit

  • Drakensang: Am Fluss der Zeit – In den wesentlichen Punkten im Vergleich zu Teil 1 verbessert, Stichworte “Schnellreisesystem” und “vollständige Dialogvertonung”, wurde die Rollenspiel-Welt von Das Schwarze Auge seit Das Schwarze Auge: Schatten über Riva nicht mehr so gut in ein Videospiel umgesetzt wie in diesem Titel.
  • Fallout: New Vegas – Nach Fallout 3 war nicht nur der Webmaster skeptisch, doch am Ende hat sich wieder einmal gezeigt: Obsidian versteht sein Handwerk, auch wenn es bei der Qualitätsicherung immer noch viel Verbesserungspotential gibt. Gleichzeitig wird eindrucksvoll deutlich, dass Bethesda zwar mächtige Grafikengines und riesige Welten zaubern kann, aber von Spieldesign schon seit Jahren nicht die leiseste Ahnung hat. Für uns Gothic-verwöhnte Deutsche zwar keine echte Neuigkeit. Aber vielleicht kommen jetzt auch mal die Amerikaner auf den Trichter, dass Bethesda trotz Höchstwertungen keine wirklich guten Spiele produziert.
  • Mass Effect 2 – Es gibt Leute, die behaupten das Spiel wäre kein Rollenspiel mehr, weil es kein Inventar und nur wenige Charakterwerte gibt. In Wirklichkeit ist Mass Effect 2 jedoch dank vieler Entscheidungen mit echten Auswirkungen (allein die, durch den Charakterimport sind riesig!) in einer glaubwürdigen Welt voller interessanter und vielschichtiger Charaktere und fantastischen Dialogen mehr Rollenspiel, als viele der mit Statistik überladenen Konkurrenten.
  • Minecraft – Euer Alter Ego ist ein völlig unbeschriebenes Blatt, das nur ihr alleine formt. Zugleich haben alle eure Taten Auswirkungen auf die gesamte Spielwelt. Und als Sahnhäubchen gibt es ein Inventar sowie unzählige sammelbare Gegenstände und ein Großteil davon hat einen (unsichtbaren) Wert. Es erfüllt also alle grundlegenden Charakteristika eines Rollenspiels.

Der Webmaster: Und damit haben wir auch schon die Halbzeit erreicht. Nach der Werbung geht es weiter mit den fehlenden Kategorien!

Werbung Anfang

< Zwei Personen laufen vor eine weißen Wand. Die eine etwas weit um die Hüften, die andere dünn. Der Dicke sieht ziemlich nerdig aus und hatte offensichtlich noch nie Sex im Leben. Der Dünne hat eine positive Ausstrahlung und ist offensichtlich sehr erfolgreich. >

Der Dicke: Hallo, ich bin Bagdadsoftware.

Der Dünne: Hallo, ich bin Facebook und ich habe mehr als 3 Millionen Nutzer.

Der Dicke: Ich habe nur ein paar Dutzend und verbrauche nicht den Strom mehrerer Großstädte, um sie das Jahr über glücklich zu machen.

Der Dünne: Meine Nutzer schicken mir Aktfotos von sich und enthüllen mir alle ihre intimsten Details.

Der Dicke: Ich komme auch ganz gut ohne klar…

< Der Bildschirm wird kurz weiß, dann erscheint "Bagdadsoftware" und verzögert der Slogan "…braucht eure Daten nicht, freut sich aber über Nacktfotos weiblicher Besucher." >

Werbung Ende


Der Webmaster: Und nach dieser kurzen Unterbrechung sind wir auch schon wieder zurück mit den zweiten Hälfte der Nominierungen für die Bagdadsoftware No-One-Cares-Awards! Kessy, wenn ich dich bitten darf.

08. Bester Shooter des Jahres 2010

Sah es letztes Jahr ziemlich mager im Bereich der Shooter aus, hat sich die Situation – unter anderem dank eines neuen Call of Duty und Medal of Honor – wieder etwas entspannt. Aber auch wenn beide Titel mit viel Tamtam in die Läden kamen, den Kampf um den NOCA tragen andere aus:

  • BioShock 2 – Es mag nicht mehr so innovativ und überraschend gewesen sein, wie sein Vorgänger. Doch die Evolution und das damit verbundene vorsichtige Polieren der Spielmechanik hat aus dem zweiten Teil ein äußerst gelungenes Spielerlebnis gemacht, dass zwar nicht übermäßig viele Höhepunkte bietet, dafür aber von Anfang bis Ende ein konstant sehr hohes spielerisches Niveau hält.
  • Minecraft – Nur bewaffnet mit Pfeil und Bogen liefern wir uns spannende Gefechte mit Skelette, Zombies, Schweinen, Hühnern, Creepern und anderem Getier in komplett non-linearen Umgebungen.
  • Quake Live – Eigentlich ist es etwas unfair, denn das eigentliche Spielprinzip hatte mehr als ein Jahrzehnt Zeit zu reifen. Aber auch abseits des weiterhin gelungenen Quake III Arena-Unterbaus bietet der Browserableger genug frisches für Jung und Alt, um langfristig zu motivieren. Und selbst wenn es einfach nur eine simple Portierung geworden wäre: Es gibt im Bereich der Wettkampf-orientierten Shooter weiterhin nichts Besseres!
  • Singularity – Ein Sammelsurium von Ideen aus erfolgreichen anderen Spielen, das überraschend gut funktioniert und sich im Verlauf genug Eigenständigkeit verschafft, um den BioShock-Klon-Gedanken aus dem Kopf des Spielers zu verdrängen. Stattdessen werdet ihr mit einem durchweg gelungenen Spielerlebnis belohnt, das zwar das Rad nicht neu erfindet, aber gleichzeitig auch nichts wirklich falsch macht.

09. Bestes Strategiespiel des Jahres 2010

2010 war wieder ein Jahr, in dem der Webmaster überraschend viele Strategiespiele nicht nur gespielt, sondern sogar getestet hat. Der Wandel des Genres scheint weiterhin anzuhalten, auch wenn es vermutlich den echten Strategen nicht so wirklich recht ist. Dem Webmaster ist es egal, er hat sich hingegen über die folgenden Titel gefreut:

Die Siedler 7

  • Die Siedler 7 – Das neuste Siedler hat endlich wieder alles, was ein gutes Siedler ausmacht (Wegebau und Wirtschaftsoptimierung) und fügt doch einige nette Neuerungen ins altbekannte Spielprinzip ein. Beispielsweise ist es nun endlich möglich auch ohne eine riesige Armee den Sieg davonzutragen. Zwar ist es klar auf Mehrspielerkämpfe ausgelegt und lässt eine tiefgründige Kampagne vermissen, aber die KI verhält sich gar nicht mal so dumm und ist auch im Scharmützel ein würdiger Gegner.
  • Minecraft – Ihr mögt zwar keine Einheiten befehligen, aber Basisbau ist reichlich vorhanden. Und nachts startet der Gegner auch immer völlig unvorhersehbare Angriffe, die es abzuwehren gilt. Wer hier strategisch vorgeht, verbringt den Tag nicht ausschließlich mit unzähligen Reparaturarbeiten.
  • Mount & Blade: Warband – Ist es noch ein Strategiespiel, oder schon ein Rollenspiel? Eine berechtigte Frage. Wir haben es in die Globalstrategie-Ecke geschoben, nicht nur um es bei den sowieso schon überfluteten Rollenspielen herauszubekommen, sondern auch weil trotz Quests erledigen, Itemsammeln und Charakter hochleveln doch die Diplomatie und die Kämpfe im Vordergrund stehen. Es ist wie Napoleon: Total War – hier steuert ihr aber nur eine Armee statt mehrerer. Außerdem macht es wesentlich mehr Spaß…
  • StarCraft II: Wings of Liberty – Obwohl der Webmaster nicht zu denen gehörte, die seit Jahren darauf warteten, weiß er doch die sehr ausgereifte Einzelspielerkampagne mit den wenigen, aber geilen Rendersequenzen sehr zu schätzen. Und auch wenn er im Mehrspielermodus kein Land sieht, so ein Match im Livestream zu verfolgen macht auch ihm Spaß. Über die spielerische und technische Qualität des Titels brauchen wir hingegen keine Worte verlieren. Wir reden hier schließlich von einem Blizzard-Spiel.

10. Bester Spielesoundtrack (Original) des Jahres 2010

Wir wissen nicht, ob der Webmaster in dieser Beziehung etwas eigenartig ist. Aber wer bei ihm im Auto oder im Zimmer sitzt, der wird fast ausschließlich von Spielesoundtracks beschallt. Und wir meinen richtige Soundtracks, nicht dieses, aus lizenzierter Musik zusammengewürfelte Zeug. Beim Webmaster muss noch ein echter Komponist die leeren Notenblätter füllen, bevor er überhaupt nur daran denkt ihm einen NOCA zu verleihen. Zum Glück ist diese hohe Kunst noch lange nicht ausgestorben. Auch dieses Jahr gehen wieder einzigartige, musikalische Erlebnisse ins Rennen um den Titel:

  • Die Siedler 7 – Wer auf die Hülle schaut und “Dynamedion” liest denkt zuerst an typische orchestrale Klänge, wie er sie schon in Dutzenden anderen deutschen Produktionen gehört hat. Nicht wirklich schlecht, aber auch nichts was einem vom Hocker haut. Doch sobald die ersten Takte von “Hero Within” durch die Boxen schwingen und die Stimme von Kariina Gretere erklingt, wird klar: Dieser Soundtrack ist anders. Zwar stammen nur die ersten beiden Lieder aus der Feder der bekannten Sängerin, doch überraschenderweise kann auch der Rest der insgesamt 20 Stücke (rund 52min) das hohe Niveau halten. Anders als die meisten Dynamedion-Soundtracks sprüht dieser nur so vor eingängigen Themen und entfaltet eine angenehme Dynamik, die erst außerhalb des Spiels so richtig zur Geltung kommt.
  • Battlefield: Bad Company 2 – Beim Soundtrack zum ersten Teil hat Mikael Karlsson durch seinen ungewöhnlichen Einsatz von Kontrabass dem Battlefield-Thema seinen eigenen Stempel aufgedrückt. Mit dem zweiten Teil kehrt er zwar wieder stärker zurück in die klassische Welt der Orchester- und Militärmusik, schafft es aber dennoch ein ansprechendes und gelungenes Hörerlebnis zu schaffen. Wenn wir es nicht besser wüssten, könnten wir glauben einem guten Filmsoundtrack zu lauschen.
  • Minecraft – Die durchweg sehr ruhigen Stücke stammen vom deutschen Daniel “C418” Rosenfeld und fühlen sich zwar wie 8Bit an, sind aber tatsächlich viel mehr. Ohne sie würde im Spiel irgendetwas fehlen. Dabei laufen die Lieder nicht durchgehend, sondern setzen nur immer mal wieder ein.
  • Scott Pilgrim vs. The World: The Game – Anamanaguchi ist auf den ersten Blick eine ganz normale Band mit E-Gitarren, Bass und Schlagzeug. Doch der eigentliche Star ist ein NES, das fröhlich 8Bit-Töne von sich gibt. Der Rest der Band passt sich ihm nur an und formt so auch bei diesem Spiel aus eigentlich simplem Gedudel einen einzigartigen Soundtrack, den man tagelang hoch und runter hören kann.

11. Visuell ungewöhnlichstes Spiel des Jahres 2010

In dieser Kategorie landen spiele, die etwas anders sind als die anderen. Titel, die ihre Geschichte auf eher ungewöhnliche Art und Weise erzählen. Titel, die nicht auf das typische graubraun setzen, dass in der Branche als “Realistisch” gilt. Eben Titel, die ihren ganz eigenen und oft sehr ungewöhnlichen Weg gehen. Darunter die folgenden:

Grotesque Tactics: Evil Heroes

  • BlazBlue: Calamity Trigger – Während das eigentlich Spiel dank seiner Anime-Comic-Grafik zwar schon etwas anders daherkommt, ist der Grund für die Nominierung ein anderer: die schrägen “Teach Me, Miss Litchi!” Mini-Episoden, welche die Hintergrundgeschichte noch weiter vertiefen. Die 8Bit-inspirierten Anime-Sequenzen sind nicht nur schreiend komisch, sondern heben sich auch komplett von allem ab, was in neuerer Zeit auf dem Bildschirm zu sehen war.
  • Grotesque Tactics: Evil Heroes – Nicht nur dank einer leichten Überblendung wirkt die Welt von Grotesque irgendwie komisch. Auch die völlig überzeichneten Charaktere und die Umgebungen, die irgendwo zwischen quietschbunt und normal festzuhängen scheinen, tragen zum sehr ungewohnten Look bei, der auf der einen Seite irgendwie “Falsch” erscheint, aber doch irgendwie zum Rest des durchweg schrägen Titels passt.
  • Minecraft – Die gesamte Welt besteht nur aus Blöcken mit 16×16 Pixel großen Texturen und doch fühlt es sich weder hässlich noch deplatziert an – es passt einfach zum Charme des Titels. High-Definition wirkt hier schlicht völlig deplatziert.

12. Enttäuschung des Jahres 2010

Es ist doch jedes Jahr das gleiche. Da freut man sich teilweise monatelang auf ein Spiel und am Ende? Schaut man es nur kurz an und wirft es auch schon wieder in die Ecke. Oder schlimmer noch: Zu Beginn macht es noch Spaß, doch am Ende bleibt nur ein verbitterter Geschmack zurück. In kurz: Das Spiel wurde den eigenen Erwartungen nicht gerecht und hat enttäuscht. Eben so, wie diese drei:

  • Command & Conquer 4: Tiberian Twilight – Das völlig überarbeitete Spielprinzip funktioniert und macht im Mehrspielermodus auch trotz veralteter Grafik eine gewisse Zeit Spaß, keine Frage. Aber so bekannt die Command & Conquer -Serie auch für ihre Rushes ist, noch wichtiger sind die Einzelspielerkampagnen mit ihren spannenden Missionen und den FMVs dazwischen, die den Kampf der GDI gegen NOD erzählen. Und genau hier versagt der angeblich letzte Teil der Tiberium-Saga völlig. Langweilige FMVs vor schlechten Hintergründen und ein Ende, das einem Schlag ins Gesicht gleich kommt. Das ist kein würdiges Ende für den Charakter des Kane.
  • Mafia II – Sechs Jahre mussten wir auf den Nachfolger zu einem der besten Spiele des vergangenen Jahrzehnts warten. Aber auch ohne diese Vorbelastung bleibt Mafia II eine Enttäuschung. Statt einem Open-World-Spiel, bekommen wir eine Art schlechtes Action-Adventure mit linearer Kampagne serviert, die von stupiden Autofahrten unterbrochen und unnötig in die Länge gezogen wird und zu allem Überfluss mit einem unbefriedigenden Ende aufwartet. Und all das nur damit 2K Games die fehlenden Inhalte als DLC nachreichen kann!
  • Splinter Cell: Conviction – Das Spiel an sich ist nicht schlecht und die kurze Spielzeit vergeht schnell. Doch mit dem Namen Splinter Cell hat das alles nichts mehr zu tun. Stattdessen ist frontale Action angesagt. Hier fliegen mehr Kugeln, als in den ersten drei Teilen der Serie zusammen – dabei hat Sam Fisher seine Karriere als Schleicher begonnen. Wenn wir ein Splinter Cell kaufen, dann erwarten wir das auch weiterhin!

13. Überraschung des Jahres 2010

Enttäuschungen haben aber auch ihre guten Seiten, denn wo eine Enttäuschung ist, gibt es auch eine Überraschung. Es müssen nicht einmal Titel sein, die wir nicht auf dem Radar hatte und nur durch Zufall entdeckt haben oder gar wie aus dem Nichts erschienen sind. Manchmal ist es auch schlicht ein Spiel, das besser ist, als wir es vor dem Kauf erwartet hatten. Der Webmaster hat welche aus beiden Sparten nominiert:

Kingdom Hearts: Birth by Sleep

  • Die Siedler 7 – Abseits der Remakes des phänomenal genialen zweiten Teil der Serie, konnte die Siedler-Serie schon seit Jahren nicht mehr wirklich überzeugen. Entsprechend hatte der Webmaster den siebten Teil nicht einmal so richtig auf dem Radar – völlig zu Unrecht, wie sich beim Testen herausstellte. Der siebte Teil schaffte es geradezu mühelos an die Stärken der ersten beiden Teile anzuknüpfen und durch sinnvolle Neuerungen zu ergänzen, ohne den Pfad eines knuddeligen Aufbaustrategiespiels zu verlassen.
  • Kingdom Hearts: Birth by Sleep – In welcher Weise dieses Spiel für den Webmaster eine Überraschung war? Zum einen ist es ein PSP-Spiel und damit das erste PSP-Spiel, das er jemals länger als fünf Minuten gespielt hat und zum anderen gehört es zu einer Serie, die noch nie einen Ableger auf dem PC hatte. Und zum dritten stellte es sich nach einem etwas langatmigen Einstieg als ein sehr gutes und herausforderndes Japano-Rollenspiel heraus, das ähnlich wie Might & Magic: Clash of Heroes Anfang des Jahres den Webmaster einfach nicht mehr losließ.
  • Minecraft – Gehört zur Kategorie der Spiele, die wie aus dem Nichts erschienen sind und den Webmaster plötzlich tagelang in Beschlag genommen haben (und nehmen). Wenn er nicht so ein disziplinierter Typ wäre, würde er vermutlich gar nichts mehr anderes zu Stande bringen und hätte die Pyramide komplett im Alleingang gebaut. Dabei ist das Spielprinzip doch so äußerst simpel und ein wirkliches Spielziel gibt es auch nicht!

14. Spiel des Jahres 2010

Stammleser wissen: Bei Bagdadsoftware wird das Spiel des Jahres nicht nach Verkaufszahlen, technischen Aspekten oder gar objektiven Gesichtspunkten gekürt. Nein, bei Bagdadsoftware zählt nur eine Währung: Wie viel Spaß hatte der Webmaster? Egal ob es ein kleines iPhone-Spiel oder der größte Blockbuster ist – am Ende gewinnt nur der, der es wirklich verdient hat. Wie schön die Grafik ist, spielt dabei keine Rolle.

Wer am Ende oben steht und wer Chancen auf den Titel hatte? Das verraten wir euch erst am Montag. Bis dahin die Frage an euch: Welche Titel meint ihr wird der unfehlbare Webmaster in den einzelnen Kategorien zum Sieger küren? Und wer nimmt den Gesamtsieg davon? Fiebert in den Kommentaren mit und gebt vielleicht auch schon erste Hinweise auf eure eigenen Toptitel des Jahres 2010 – aber wie gesagt, hebt euch die eigentliche Liste für Montag auf! Bagdadsoftware möchte mit euch gemeinsam die Gewinner küren und nicht wieder allein dastehen…

Der Webmaster: Danke Kessy. Und damit sind wir endlich am Ende des heutigen Über-Mega-langen-Eintrags angelangt. Wenn ihr wollt, lesen wir uns morgen nach der Christmette noch einmal mit einem Nacktfoto von Kessy. Ansonsten erwarte ich euch am Montag in aller Frische!

Gute Nacht!

< Die Credits laufen an. Am unteren Bildschirmrand erscheint ein Banner mit einem rotierenden Bild des Webmasters und dem Text "42 - Die neuen Folgen. Jetzt gleich!" daneben>

Stimme aus dem Off: Gleich auf Bagdadsoftware: Los Gunzemich wird von einer Knuddelkönig bedroht und nur Babb Sack steht zwischen ihr und dem Untergang der Stadt. Doch sie hat schon wieder seine Familie gefangen genommen, innerhalb von Bagdadsoftware gibt es schon wieder einen Maulwurf und irgendeine unwichtige B-Story wirkt sich schon wieder negativ auf den Hauptplot aus. Wird Babb Sack das Unmögliche gelingen? 42 – jetzt gleich im Anschluss.

< Der Bildschirm wird schwarz. >

Bereits 10.000mal hier und dort angekündigt, ist es endlich soweit. Pünktlich vor Weihnachten gibt es ein letztes Mal in diesem Jahr was für die Ohren:

Das zentrale Thema der 29. Folge ist der Trend zum freiberuflichen Mitarbeiter, der nicht nur in der Spielebranche vermehrt Einzug hält. Auch in allen anderen journalistischen Bereichen schrumpfen schon seit Jahren mehr oder weniger die Redaktionen zusammen und die Verlage kaufen vermehrt ihre Artikel extern ein. Eine Entwicklung, die von allen Beteiligten mit Ausnahme der Verleger selbst eher negativ gesehen wird. Auch im Gespräch mit Harald Fränkel ziehen wir ein äußerst ernüchterndes Fazit für alle unter euch, die den Traum hegen in nächster Zeit Spieleredakteur zu werden.

Da das Thema ziemlich breit gefächert ist, kommen im Verlauf der gut 42 Minuten natürlich auch noch andere Dinge zur Sprache. So schneiden wir kurz die Problematik der Onlinemagazine an, die ich mit meinem derzeitigen Chefredakteur Jörg Langer bereits in Folge 6 ausführlich behandelt hatte und kommen auch auf die Entwicklung der PC Action selbst zu sprechen. Damit die Folge nicht durchweg so negativ rüberkommt, erfahrt ihr außerdem den Grund, warum Harald noch nie ein Adventure getestet hat und es auch nie tun wird und dürft miterleben, wie er mich (zu Recht natürlich) als kleines, fieses Schweinchen bezeichnet :smile: .

Wer ist Harald Fränkel?

Für diejenigen unter euch, die Harald Fränkel tatsächlich nicht kennen: Er war 12 Jahre bei der PC Action (Computec Media AG) beschäftigt und ist den Lesern der Zeitschrift am besten bekannt für seine Rolle als hinreißender und liebenswerter Leserbriefonkel mit dem besten Haarschnitt, den man(n) haben kann. Seine offizielle Stellenbezeichnung war zuletzt “Leitender Redakteur”. Ende 2008 wurde er zusammen mit Joachim Hesse vom Verlag überraschend freigestellt und ist seit Anfang 2009 freiberuflich tätig. Seine Texte findet ihr unter anderem auch bei GamersGlobal. Dort veröffentlicht er außerdem seine wöchentliche Serie Haralds Wochenrückblick für Lesefaule.

Wundert euch übrigens nicht über meine Stimme. Ich war zu Beginn noch höllisch nervös. Zwar ist Harald mittlerweile quasi einer meiner Kollegen – in seinem letzten GG-Report habe ich gar das berühmte IKEA-Regal versteckt -, aber als langjähriger PC-Action-Leser (1997-2009) ist er für mich natürlich auch einer der Helden meiner Jugendzeit. Da darf ich auch ein wenig Lampenfieber haben :smile: .

Und damit ist schon alles gesagt, was es zur neuen Folge zu Sagen gibt. Wie immer erhaltet ihr sie auch über iTunes. Und wer immer rechtzeitig über eine neue Folge informiert werden möchte ohne ein Apple-Gerät zu besitzen, der sollte einfach einen der vielen Bagdadsoftware-Feeds abonnieren – dafür sind sie schließlich da. Wer hingegen zum ersten Mal hier ist und nach weiteren Folgen sucht, dem empfehle ich einfach die neue Übersicht zu verwenden. Und zum Abschluss des heutigen Eintrags wie immer noch die Details zur Folge in der Übersicht:

Die Folge im Detail

Zu Wort kommen: Christoph “Sicarius” Hofmann, Harald Fränkel

Technische Daten: 42:09 min lang; 96kbit Qualität (Mono); 28,9 MB groß; Aufnahme mit Skype und Pamela for Skype; Editierung mit Adobe Soundbooth CS4

Musikcredits (Reihenfolge wie im Podcast):
Brian Conrad, Sue Kasper, Justin McCormick – SimCity 2000 – Track 47 (Komplett)
Brian Conrad, Sue Kasper, Justin McCormick – SimCity 2000 – Track 31 (Auszug)
Frank Klepacki – The Legend of Kyrandia – Pool Of Sorrow (Komplett)

Weiterführende Links:
Texteschmie.de – Haralds Homepage (nicht mehr existent)
Haralds Facebook-Seite
Haralds GamersGlobal-Userprofil
Der “Fränkel & Hesse” -Gedenkthread im PCAction.de-Forum (nicht mehr existent)
The Hulk – Mehr Infos zum Spiel
iFiction – Game – Questprobe #1: The Hulk – Die grafiklose Fassung von The Hulk spielbar im Browser

Folge 30 erscheint Ende Januar 2011. Über Thema oder Gäste habe ich mir aber noch überhaupt keine Gedanken gemacht.

PS: Wenn alles klappt, werden am Donnerstag die Nominierungen für die diesjährigen Bagdadsoftware NOCAs bekanntgegeben.

Nächste Seite »