Haze ist ein Egoshooter der momentan unter den Fittichen von UbiSoft bei Free Radical (TimeSplitters) entsteht. Der interessanteste Aspekt des Titels ist die Hintergrundgeschichte. So verkörpert man einen Soldaten, der unter Drogen gesetzt Aufträge erfüllt. Dementsprechend sauber wirkt der Krieg für ihn und es spritzt kein Blut und ähnliches. Im späteren Spielverlauf wechselt die Hauptfigur allerdings die Seiten und man bekommt die dreckige Seite seiner Aktionen gezeigt. Mit diesem Zwist bietet Haze fast schon zwei Spiele in einem und dementsprechend waren zwei grundlegend verschiedene Level bei UbiSoft in der PlayStation 3-Version (eine PC-Version ist unter der Hand bereits angekündigt worden) anspielbar.
Der erste Level versetzte den Spieler als Soldat der Mantel-Truppe in einen Dschungel wo sich die Guerillagruppe "The Promise Hand” versteckt hält. Neben den normalen Waffen hat man hier zusätzlich noch Zugriff auf den Nectar, die bereits erwähnte leistungssteigernde Droge. Gibt man sich einen Schuß dieser Droge kann man eine kurze Zeit Gegner hinter Gegenständen sehen, erhält eine automatische Zielführung und noch einige andere Vorteile. Gleichzeitig erscheint an der rechten Seite eine Art Streßlevelanzeige. Führt man sich zu viel Nectar zu, rastet der Charakter aus und schießt wild um sich oder tötet sich schlimmstenfalls selbst. Dieser Aspekt gilt übrigens gleichermaßen für die Teamkameraden, die man in den meisten Missionen bei sich hat. Auch diese versetzen sich gerne mal einen Schuß zu viel und werden eine ernste Gefahr. Grafisch bot der Level trotz fehlendem Antialiasing einiges für die Augen.
Spielerisch fühlte sich die Steuerung mit dem Gamepad äußerst grob ein. Ich habe eine Weile gebraucht um im zweiten spielbaren Level, in dem man auf Seiten der Rebellen einen Gebäude-Komplex stürmen muss, einen Sniper vom Dach zu pflücken. Auch die Grafik konnte mich in diesem Level nicht gänzlich überzeugen. Zwar waren die Charaktere weiterhin detailliert und mit sanften Animationen versehen aber die völlige Abwesenheit von Antialiasing konnten selbst die guten HDR-Effekte nicht kaschieren. Die Umgebung wirkte nicht nur äußerst verpixelt sondern auch eher lieblos. Zusätzlich hatte man hier unverständlicherweise mit FPS-Einbrüchen zu kämpfen.
Insgesamt überwiegt allerdings dennoch der positive Eindruck. Zwar kann man den intelligenten Teamkameraden keine Befehle geben aber dennoch entsteht gerade durch ihre Anwesenheit ein besseres Mittendringefühl und gibt dem sonst eher traditionellen Shooter ein taktisches Element. Den meisten Reiz macht aber natürlich die äußerst interessante Hintergrundgeschichte aus. Ob allerdings der angepeilte Releasetermin im 4. Quartal 2007 eingehalten wird, ist aufgrund der gezeigten Version eher fraglich.[CH]
(Veröffentlicht am 24.08.2007 bei JörgSpielt)