Guten Abend, meine Damen und Herren!
Trotz der späten Stunde möchte ich heute ein interessantes aber auch hochkompliziertes Thema im Bereich der Videospiele ansprechen. In Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Dr. Azzkickr, habe ich mir eine simple Frage gestellt: "Wie hoch liegt das Skillpotenzial der einzelnen Spielertypen?". Vorweg muss ich natürlich betonen, dass dies eine sehr vereinfachte Betrachtungsweise ist und niemand 100% in die betrachteten Profile passt und somit die Auswertung natürlich nur einen groben Überblick gibt. Aber selbst diese ist hochinteressant und bringt vielleicht etwas Licht ins Dunkel. Da momentan bestimmt noch nicht alle verstanden haben, um was es eigentlich geht, betrachten wir einfach folgende Grafik und steigen in das Thema ein um Klarheit zu schaffen:
Legende: 100 = Hardcore; 75 = Profi; 50 = Durchschnitt; 25 = Schlecht; 0 = Nicht vorhanden
Was sehen wir nun auf der obigen Grafik? Nehmen wir als Beispiel den Hardcore Gamer. In der Tabelle ist ersichtlich das sich sein Skill sowohl in einem einzelnen Spiel als auch im selben Genre wie dieses einzelne Spiel und auch anderen Genre auf einem Profilevel bewegt. Dies bedeutet nun schlicht und einfach, dass er in allen Spielen einen sehr hohen Skill erreichen kann ohne aus der Kategorie "Hardcore Gamer" herauszufallen. Für ein Hardcorelevel reicht es aber für ihn in keiner Kategorie. Wie kommen wir zu diesem Ergebnis? Dazu müssen wir die einzelnen Spielertypen etwas genauer betrachten:
Gamer: Er ist der typische Solitär- und Moorhuhnspieler. Er hat von sonst nicht viel Ahnung und kann nur "sein" Spiel. Er beherrscht dies ganz gut und kann auch mit Spielen aus dem gleichen Genre en bisschen was anfangen hat aber Genreübergreifend meist keine Chance. Als Beispiel ist hier z.B. der typische Sims-Spieler zu nennen. Dieser kann Die Sims spielen, kann mit Singles noch was anfangen aber sobald wir in ein anderes Genre rutschen, ist es vorbei mit ihm und er kommt nicht mehr zurecht damit.
Casual Gamer: Dieser hat grundsätzlich Ahnung von Videospielen ist aber weder in die Materie vertieft noch spielt er wirklich ausgiebig. Er ist also der typische Feierabendspieler. Er zockt nur was er mag aber nie wirklich lange. Er hat andere Prioritäten und kann sich deshalb nicht voll in sein Spiel einfinden und kommt so nie über den Durchschnitt hinaus.
Casual Profi: In die Kategorie der Casual Profis fallen unter anderem auch die ProGamer, denn die Casual Profis sind auf ein Spiel spezialisiert und haben davon sehr viel Ahnung und beherrschen es bis zur Perfektion. Dafür fällt es ihnen aber eher schwer sich zu lösen. Wenn sie es dann doch einmal tun, spezialisieren sie sich dann wieder auf ein einziges Game. Durch den hohen Wissensgrad, der dabei entsteht, sind sie dann zwar durchaus fähig in anderen Spielen aus demselben Genre sich ganz gut zu schlagen aber in anderen Genre müssen sie sich erst mühevoll einarbeiten.
Core Gamer: Er kennt sich sehr gut in einem bestimmten Genre sehr gut aus und ist auch sonst recht informiert, blickt aber ungern über den Tellerrand. Er stellt neben den Casual Gamern die größte Zielgruppe.
Hardcore Gamer: Er zockt alles querbeet und ausgiebig aber die einzelnen Titel nicht so intensiv wie der Casual Profi, weshalb ihm die höchsten Regionen verwehrt bleiben.
Interessant an der Grafik insgesamt, ist die Tatsache, dass nur der Casual Profi, der sehr viel Zeit in nur ein einziges Spiel steckt, wirklich Hardcore darin wird und alle anderen gar nicht die Chance dazu haben, zu ihm aufzuschließen. Aber dies ist ja keine wirklich neue Erkenntnis.
Dies ist wie gesagt, meine Damen und Herren, nur eine sehr große Vereinfachung des ganzen Themas, aber es zeigt doch prinzipiell die Grenzen auf, mit denen ein spezieller Spielertyp zu kämpfen hat und wie Marketingabteilungen von Publisher die Welt sehen. Natürlich ist niemand an seinen Spielertyp gebunden und alles ist eher verwaschen. Allerdings ist die Entwicklung eher nach unten als nach oben. Also in den meisten Fällen wird der Core oder Hardcore Gamer zu einem Casual Gamer, aber es passiert seltener, dass ein Gamer zu einem Hardcore Gamer wird (um hier ein Extrem zu wählen).[CH]
(Veröffentlicht am 02.03.2007)