Videopiele? Was sind Videospiele?! Kann man die Essen? Ja, ich weiß: Der Witz wird alt. Aber es ist weiterhin schlimm mit mir und dem Spiele spielen. Aber es kommt immerhin demnächst ein neues Spiel ins Haus. Wolfenstein: The Old Blood kann ich definitiv nicht ausschlagen (ja, am 15. Mai kommt eine Retailversion). Abseits davon war ich die letzten zwei Wochen schon wieder im Kino. Sogar zwei Mal. So aktuell war ich in Sachen Filmen schon lange nicht mehr. Passenderweise haben auch noch beide Filme im Grundsatz eines gemeinsam: In beiden geht es um eine künstliche Intelligenz.

Avengers: Age of Ultron (Poster)

Avengers: Age of Ultron
(Poster)

Avengers: Age of Ultron (2015, SciFi; OV in 3D) – Von mir gibt es nach längerem Überlegen doch noch 5 von 5 Sics (Teil 1 hätte von mir auch fünf Sics erhalten). Warum “doch noch”? Nun, ich schließe mich dem aktuell etwas lautstarken Teil des Internets an und sage, dass Black Widow in diesem Film extrem schlecht wegkommt. Ich dachte wir wären mittlerweile darüber hinaus, die einzige Frau im Team als billigen “Love Interest” zu missbrauchen. Und dann diese eine Szene zwischen ihr und Bruce Banner (Hulk), die einem alle Haare zu Berge stehen lässt.

Vorsicht Spoiler!

Hulk ist steril und Natasha wurden die Eierstöcke zum Abschluss ihres Spion-Trainings entfernt, damit sie nicht abgelenkt wird von ihrer Arbeit. Wow. So kann man einen eigentlichen starken Charakter innerhalb von Sekunden kaputt machen, indem man ihn zur Mutter degradiert. Alter Schwede.

Spoiler Ende!

Dabei hatte dieses Geheimnis von wegen “Was ist mit Natasha damals im russischen Training passiert” extremes Einschlagspotential (und wurde auch schon in den vorherigen Filmen hier und da angedeutet). Aber nein, das Ergebnis ist ernüchternd und hat auch mich massiv verärgert.

Fulminante Action

Avengers: Age of Ultron (Disney Promobild)

Avengers: Age of Ultron (Disney Promobild)

Wie gut, dass ich in der 3D-Version des Films war und genau nach dieser Szene die Pause kam. Da konnte ich mich etwas abregen und den Rest des Films genießen. Der ist nämlich unterm Strich wieder extrem gut. Vermutlich sogar einen Ticken besser als Teil 1. Das liegt zum einen daran, weil er in Vorbereitung auf die nächste Avengers-Garde etwas mehr Fokus auf andere Charaktere legt (Hawkeye, Black Widow [auch wenn das wie erwähnt etwas in die Hose geht], Scarlet Witch, Falcon & Co.) und die Haupttruppe hauptsächlich in den wieder extrem gut gemachten Actionszenen zum Einsatz kommen (Iron Man vs. Hulk ist ein göttlicher Moment!). Viel mehr aber am absoluten Star des Films: Ultron, die von Tony Stark geschaffene KI, welche die Erde von der Menschheit befreien möchte. Die Stimme von James Spader passt zu dem arroganten Stück Maschine (wie der Vadda, so der Sohn), wie die Faust aufs Auge und er ist extrem gut animiert. Schon der Reveal in seinem ersten Körper, ist ein absoluter Gänsehautmoment, den ich mir sobald ich die Blu-ray hab’ sicherlich ein paar Mal anschauen werde und der nah an meine geliebte System Shock 2-Szene herankommt. Ab dann wird es nur noch besser – und zwar extrem viel besser.

Wenn ihr von Marvels Filmen noch nicht müde seid, dann auf jeden Fall reinziehen. Der ein oder andere wird zwar behaupten, dass das Niveau etwas anfängt zu sinken. Aber selbst wenn: Noch bewegen wir uns auf einem Level, an das nur wenige andere Superhelden-Filme rankommen (beispielsweise The Dark Knight). Ich habe mich die 2 1/2 Stunden vorzüglich unterhalten gefühlt und die 3D-Version (abseits davon, dass ich es nicht gewohnt war und mir die Augen etwas weh taten) hat auch einen vorzüglichen Eindruck hinterlassen. Endlich sind wir aus der “Schmeiß alles in die Kamera”-Phase raus! Ich bin jetzt mal auf Ant Man gespannt.

 

Ex_Machina (Poster)

Ex_Machina (Poster)

Ex_Machina (2015, SciFi; DV) – Für dieses Werk gibt es auch 5 von 5 Sics. Diese aber vollkommen ohne Einschränkungen und ohne auch nur eine Sekunde überlegen zu müssen. Das neuste Werk von Drehbuchautor Alex Garland (28 Days Later) und sein Debüt als Regisseur ist in allen Belangen wirklich gelungen und ist das absolute Kontrastprogramm zu Avengers: Age of Ultron. Statt weltumspannender Action mit einer Vielzahl an Charakteren erwartet euch in diesen gut zwei Stunden nur eine Location gefüllt mit drei Hauptdarstellern:

Nathan (Oscar Isaac mit einer extrem gelungenen Darbietung), der exzentrische Suchmaschinen-Millionär, der zurückgezogen in einem Hightech-Haus lebt. Caleb, der junge und naive Programmierer, der Nathan für sieben Tage besuchen darf. Und natürlich der absolute Star des Films: Ava, gespielt von der Schwedin Alicia Vikander, die künstliche Intelligenz in einem halbtransparenten Roboterkörper (extrem gutes CG! Ich bin sehr gespannt das Making of zu sehen.), die von Nathan erschaffen wurde. Calebs Aufgabe in den sieben Tagen ist es eine Art fortgeschrittene Version des Turing-Tests durchzuführen. Ihr wisst schon, der Test, beim es darum geht zu schauen ob der gegenüber die KI von einem Menschen unterscheiden kann. Wie so oft, ist aber natürlich alles nicht so wie es scheint und das Ende hat sogar mich überrascht. Andere Autoren hätten hier sicherlich auf das 08/15-Klischee zurückgegriffen von wegen “Mann und Frau laufen glücklich in den Sonnenuntergang”. Hier nicht, so viel sei ohne weitere Spoiler gesagt.

Ein Dialogfilm

Ex_Machina (Universal Pictures Promobild)

Ex_Machina (Universal Pictures Promobild)

Wie gesagt: Action dürft ihr hier keine erwarten (nur im Finale kurz). Der Film ist ruhig und kühl inszeniert. Es werden emotionale Momente gezeigt und sehr viel geredet und dabei natürlich die üblichen ethischen Fragen aufgeworfen, die sich in Bezug auf eine KI stellen, die sich ihrer wirklich bewusst ist. Es ist also definitiv ein Film, der zum Nachdenken anregen soll und es meiner Meinung nach auch tut. Zwar sind mir bei diesem Nachdenken dann ebenfalls 2-3 Logiklücken aufgefallen. Aber das hat mein Gefallen an diesem Film absolut nicht gemindert.

Ich kann den Film schon allein wegen Alicia Vikanders schauspielerischen Leistung absolut empfehlen (Vorsicht: Gegen Ende viel nackte Haut!). Aber auch sonst hat er mich buchstäblich “geflasht”. Schon während der Credits lief mein Hirn auf Hochtouren, um zum einen die Szenen im Film zu analysieren und zum anderen die dabei aufgeworfenen Fragen zu debattieren. Von daher: Auf jeden Fall mal anschauen! Die “echten” Kritiker sind wohl auch extrem begeistert.

Bis Montag!

Ihr könnt es ruhig zugeben: Auch ihr habt mehr oder weniger Spiele in eurer Steamliste/eurem Regal/auf eurer Konsole, die noch auf euch Warten. Ihr wisst schon: Der “Pile of Shame” genannte Stapel an Titeln, die noch durchgespielt oder teilweise sogar überhaupt erst gespielt werden wollen. Gekauft in einem Impuls (oder einem Bundle) und dann doch nichts mit angefangen weil anderes Wichtig war.

Entsprechend heute die Frage an euch: Stört euch dieser Backlog? Habt ihr Albträume davon, wie ihr als Rentner mit zittriger Hand versucht endlich Call of Duty: Black Ops durchzuspielen? Oder habt ihr euch damit arrangiert und akzeptiert einfach, dass das Leben zu kurz ist um alles zu erledigen?

Vergangenen Samstag habe ich seit langem mal wieder die heiligen Hallen unseres geliebten Azzkickr betreten…und ihn sowas von platt gemacht, dass könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Das war eine Demütigung, da hätte sogar Twitch den Stream dazu abgeschaltet, weil sie so extrem war. Von welchem Spiel ich rede? Dem hier:

Mortal Kombat X (Herstellerbild)

Mortal Kombat X (Herstellerbild)

Mortal Kombat X – Ja, Azz hat sich tatsächlich mal ein aktuelles Spiel gekauft. Schlimmer noch: Aufgrund meines anhaltenden “Keine neuen Spiele kaufen”-Sabbat, hat er damit sogar ein Produkt erworben, dass ich noch nicht habe. Das hinderte mich aber natürlich nicht dran ihn am Ende glaube ich mit 20:1 (könnten auch noch 2-3 Matches mehr für mich gewesen sein) vollständig im Regen stehen zu lassen. Das einzige Match, das er gewonnen hat, war er als Jonny Cage gegen mich als Reptile. Aber in der Konstellation habe ich ihn im Anschluss zur Strafe dann auch noch 2mal platt gemacht. Kann ja schließlich nicht angehen, dass er gegen mich, den Buttonmasher vor dem Herrn, gewinnt. Zugegeben: Nicht alle Matches gingen 2:0 für mich aus. Ein paar Runden konnte er schon für sich entscheiden (inklusive einem Fatality im Gegensatz zu mir!). Aber das hat wahrscheinlich nur noch mehr Salz in die Wunde gestreut :smile: .

Das Spiel an sich ist auf dem äußerst hohem Niveau, dass wir von NeatherRealm Studios mittlerweile seit 2011 gewohnt sind (Mortal Kombat und 2013 dann Injustice: Gods Among Us) nur noch einmal weiter verfeinert und poliert. Es sieht selbst auf niedrigsten Einstellungen (ja, unser Azz lässt etwas nach, was die Hardwarepower betrifft) immer noch extrem gut aus (inklusive sehr flüssigen Animationen) und bietet im Gegensatz zu Street Fighter IV (was ich relativ schnell wieder zur Seite gelegt habe) auch für uns Buttonmasher länger anhaltende Unterhaltung. Die Idee mit der Krypta, die ihr erkundet und dort Sachen freischaltet ist auch nett und die Turm-Minispiele (hier hat Azz den Tag gerettet) machen zumindest zu zweit mächtig Laune. Zusätzlich soll wohl der Storymodus (kenne ihn nur aus Videos) überraschend gut gelungen sein. Dürfte also durchaus einen Blick wert sein, wenn ihr an dem Genre noch Interesse habt.

 

Wir haben aber neben Mortal Kombat X auch noch ein paar andere Sachen gezockt:

Road Redemption (Herstellerbild)

Road Redemption (Herstellerbild)

Road Redemption – Es hat sich einiges getan seit dem letzten Mal. Es läuft wesentlich flüssiger, die Musik klingt um Längen besser und es gibt ein paar mehr Missionstypen und Strecken. Aber die Entwickler haben weiterhin noch extrem viel zu tun. Die letztes Jahr angesprochenen Probleme mit der Kamera (ihr seid ständig am Nachjustieren), der Unmöglichkeit des Zielens (der Granatwerfer ist aufgrund seines Splash Damages im Prinzip derzeit die einzig nützliche Fernkampfwaffe) und der absolut nicht funktionierende Greifhaken sind unverändert. Auch nervt es so langsam doch, dass man zwar schon zu zweit im Splitscreen zocken kann, aber das Drumherum noch nicht so richtig funktioniert. So verdient zwar jeder sein eigenes Geld. Aber Upgrades bzw. der Einkauf von beispielsweise Lebensenergie beschränkt sich auf einen Spieler. Das führt dann zu Situationen, in denen einer immer mit “0” Lebensenergie startet und somit schon beim ersten Treffer aus dem Rennen ausscheidet. Das macht natürlich entsprechend viel Spaß.

“Spaß” ist aber dennoch ein gutes Stichwort: Trotz der Vielzahl an wirklich schwerwiegenden Problemen, haben wir wieder gut eine Stunde in das Spiel versenkt. Es macht schon jetzt richtig Laune und kommt immer mehr an das alte Road Rash-Feeling heran (Polizei ist jetzt auch drin). Es fehlen nur noch die alten Omas mit den Gehhilfen (und Passanten an sich). Weiterhin unbedingt im Auge behalten!

NBA 2K9 – Irgendwie hatte ich plötzlich einen Gangsta neben mir sitzen, als wir das Spiel gestartet hatten. War ein einziges “Bitch dies, Bitch das”-Fest :smile: . Oder um es anders auszudrücken: Wir waren quasi sofort wieder im Basketball-Fieber. Blöd nur, dass wir den Fehler gemacht hatten von einem sechs Jahre alten Spiel zu erwarten, dass es fehlerfrei funktioniert. Es fing schon damit an, dass so einfache Sachen wie “Laufen” nicht auf den Controllern definiert waren. Aber das hatten wir dann relativ zügig geklärt. Was uns am Ende mitten im zweiten Viertel (19:20 für Azz) das Genick gebrochen hat, war ein noch schwerwiegender Fehler.

Und zwar verlor das Spiel irgendwie den Faden. Irgendeine Spielsituation führte dazu, dass er eine kurze Unterbrechung machte und die Kamera ein paar Spieler zeigte – und zwar für alle Ewigkeit. Okay, das stimmt nicht ganz. Alle 20 Sekunden kam ein Timeout. Aber das änderte nichts daran, dass wir die Sache trotz größter Motivation (es macht immer noch Laune) nicht mehr fortsetzen konnten. Das Spiel hing in einer Endlosschleife fest und es gab keinen Knopf den wir drücken konnten, der daran etwas änderte. Sehr schade. Natürlich hat Azz den Endstand gerne als Sieg für ihn gewertet. Ich hab`s ihm nach dem Mortal Kombat X-Desaster natürlich gegönnt (auch wenn ich das Match noch locker für mich hätte entscheiden können!).

Rayman Origins (Herstellerbild)

Rayman Origins (Herstellerbild)

Rayman Origins – Eigentlich heißt es ja, das Spiel wäre im Koop einfacher weil ihr anders als im Solomodus ruhig sterben könnt solange der andere am Leben ist. Wir waren wohl einfach beide relativ unfähig. Spaß hat es trotzdem gemacht. Der Titel sieht immer noch fantastisch aus, die Musik rockt und es ist abseits von Rayman Legends weiterhin der flüssigste (in Bezug auf Spielablauf und Steuerung) Plattformer, den ich kenne. Braucht man gar nicht mehr dazu zu sagen. Wer das Spiel noch nicht hat, der mag entweder das Genre nicht oder hat definitiv was verpasst.

Monaco: Whats Yours Is Mine – Ich glaube, es fehlte uns um die Uhrzeit (es war das letzte Spiel, dass wir starteten) einfach die Geduld, um das Spiel so anzugehen, wie es von den Entwicklern angedacht war. Ihr wisst schon: So mit Planung, schleichen, gemeinsames Vorgehen und so. Die 2-3 Levels, die wir gespielt haben, haben wir zwar am Ende erfolgreich beendet. Aber mehr indem einer durch die Gegend gerannt und so die Wachen abgelenkt hat während der andere die Objekte aufgesammelt und das Exit gesucht hat. Machte in gewisser Weise zwar auch Spaß. Aber es wäre dem Spiel gegenüber natürlich nicht fair es auf dieser Grundlage zu bewerten. Immerhin, aber das wusste ich schon vorher, kann es einen ungewöhnlichen Grafikstil sowie einen erstklassigen Soundtrack für sich verbuchen. Und Solo macht es begrenzt auch Laune.

 

Und damit war der Abend auch schon rum. Azz und ich sind ja bekanntlich auch nicht mehr die Jüngsten. Die Zeiten, wo wir bis morgens um 6 Uhr durchgezockt haben, sind entsprechend schon lange vorbei. Wir brauchen stattdessen unseren geregelten Schönheitsschlaf. Deswegen hat es uns nach rund fünf Stunden auch erstmal wieder gereicht und wir sind erschöpft in unsere (getrennten) Betten geschlüpft :smile: .

Bis Montag!

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