Sicarius

Sverige II

Bevor wir wieder ins Ausland abschweifen, muss ich noch kurz von einer Dame erzählen. Diese sitzt nun schon seit über 24 Stunden unten in der Küche und starrt ein Loch an. Die Rede ist von Kessy. Sie hatte sich Mittwoch Nacht eine Maus gefangen. Als altes Spielkind spielte sie aber noch fleißig damit, statt sie gleich zu töten und zu fressen. Die Folge davon: die Maus versteckte sich hinter dem alten Herd. Den Weg dorthin konnt ich Kessy aber am Donnerstag Morgen dann frei machen. Glücklich und voller Spielfreude holte sie sich die Maus wieder und spielte weiter mit ihr. Es kam natürlich wie es kommen musste, die Maus entwischte ein weiteres Mal und versteckte sich hinter dem, unverrückbaren Schrank. Heute Nacht hat sich die Maus wohl wieder bewegt, denn Kessy sitzt vor einem Loch in der Wand und maunzt frustriert. Da sieht man mal wieder: Nicht mit dem Essen spielen!

(Begonnen am 17.05.07 um 23:15 in Uppsala)

Ich glaube ich sollte langsam ins Bett gehen. Jetzt habe ich doch tatsächlich eben statt der Notizen für den letzten Eintrag, die Notizen für diesen Eintrag zerrissen und in den Papierkorb verschoben. Da muss ich jetzt wohl erst einmal ein wenig puzzeln, wenn ihr euch also bitte noch einen Moment geduldet. Danke!

(Weiter geschrieben am 18.05.07 um 17:15 im Flughafen Stockholm – Arlanda)

Okay, jetzt kann ich ja zugeben, dass es nicht die Notizen zu diesem Eintrag waren, sondern ein Teil der neuen Kurzgeschichte. Dies aber nur am Rande, denn ihr wollt ja noch mehr über Schweden und Finnland lesen.

Um die Schifffahrt abzuschließen, möchte ich noch kurz drei besonders auffällige Damen erwähnen. Die Bezeichnung “Zigeuner” beschreibt wohl am besten sowohl ihr Aussehen als auch ihr gesamtes Verhalten. Mit Abstand am bescheuertsten war die Aktion nachts auf der Heimfahrt, kurz nachdem ich den letzten Eintrag fertig geschrieben hatte. Da kamen nämlich besagte drei Damen an und suchten wohl einen Schlafplatz (weiß der Geier warum sie keine Kabine hatten). Zuerst haben sie versucht die Bänke auseinander zu nehmen (ein Griff in der Mitte verhindert das hinlegen). Da dies nicht funktionierte, ergriff die Älteste die Initiative und legte sich in eine Ecke hinter einen Blumentopf. Es war wahrscheinlich witziger als es meine Erzählung vielleicht erscheinen lässt aber ich kann ja auch nichts dafür, dass ihr nicht dabei ward oder? Rondrer hatte sich zu diesem Zeitpunkt auch schon in die Kajüte zurückgezogen.

Soviel also zum Schiff. Wer sich genauer über diese Reise informieren möchte, kann dies bei der Viking Line tun. Kostenlos war es für uns weil Daiah Mitglied im Viking Club (wohl auch kostenlos) ist und es für die immer ein paar solcher Angebote gibt, wenn frühzeitig gebucht wird.

17:30 zeigt nun die Uhr und in gut einer Stunde beginnt das Boarding für unseren Heimatflug.

*wosh*

Das war ein Zeitsprung, denn jetzt sitze ich bereits im Flieger und die Uhr zeig 18:45. Echt praktisch, wenn man überhaupt keinen Druck hat unbedingt jetzt fertig zu werden :).

Die ersten Tage waren wir in Uppsala. Das ist ungefähr wie Würzburg: Viele Studenten, ein paar Sehenswürdigkeiten und ein Fluss. Allerdings findet man hier am Ufer des Flusses einige Haus- und ein mietbares Saunaboot.
Am Interessantesten ist wohl die Geschichte des Ortes. So hieß das heutige Uppsala früher ganz anders.
Einige Kilometer entfernt liegt Gamla Uppsala (Alt Uppsala). Soweit ich mich noch erinnern kann (ich bin ein Kind einer Mediengesellschaft. Ich weiß doch noch nicht einmal mehr was ich zum Frühstück hatte.), war dies einmal eine florierende Wikingersiedlung inkl. König und Bischof. Eines Tages brach dann ein Feuer aus und es blieb nicht mehr viel von der Stadt übrig. Da blickten die Bewohner neidisch auf das Kaff am Fluss und sagten sich: “Ziehen wir doch einfach in dieses Dorf da am Horizont um!”. Ganz so einfach war es allerdings nicht, denn die Kirche hatte, wie so oft, da noch ein Wörtchen mitzureden. Diese verlangte, dass der Name “Uppsala” beibehalten werden musste bevor der Umzug des Bischofstandorts genehmigt werden würde. Die wollten wohl Papier sparen und hatten keine Lust überall den neuen Namen drauf zu schreiben. So wurde aus dem Dorf am Fluss das heutige Uppsala.

In Gamla Uppsala gibt es noch, neben einer Kirche, einige Grabhügel zu bewundern. Über diese scheint aber nicht wirklich viel bekannt zu sein und bis heute wurde auch erst ein einziger Hügel angebohrt um mal nachzuschauen, was da eigentlich drin ist.

Feuer war übrigens generell ein großes Problem in Schweden. Sowohl im Schloss von Uppsala als auch im Schloss von Stockholm hängt eine etwas längere Liste auf der die unzähligen Brände bis ins 17 Jhr. aufgelistet sind, die beide Schlösser heimsuchten. Die Feuerwehr war wohl meist mehr damit beschäftigt die angrenzenden Städte zu löschen statt sich um diese Prunkbauten zu kümmern. Geholfen hat es aber trotzdem nicht viel, denn sowohl Stockholm als auch Uppsala sind öfters mal in größeren Teilen neu aufgebaut worden.

Erwähnenswert ist in Uppsala noch der Minigolfplatz. Dieser bietet drei verschiedene Kurse: einen Anfänger- (kann man am besten mit “typisch deutscher Minigolfkurs” umschreiben), einen mittelschweren und einen IMBA-R0XX0R-Profiparcours. Auf letzterem haben selbstverständlich wir gespielt. Da ich verdient den letzten Platz erreicht habe, breche ich hier die Berichterstattung über Uppsala am besten einfach ab :).

Damit ich so viel wie möglich aus dem Bagdadsoftware Auslandseinsatz heraushole, gibt es den Rest des Berichts im nächsten Eintrag. Ihr wollt ja auch nicht von zu viel Input gleichzeitig überfordert werden.

Disclaimer: Für diesen Eintrag wurde kein Blick auf Wikipedia geworfen!
Demnächst nur bei Bagdadsoftware: Der dritte und letzte Eintrag über die Reise.

3 Kommentare

Ahoi,

Sic, ich hab deine Anspielung net verstanden. Warum sollte ich deine Spiele beschädigen? .. naja, egal. Ich weiss nohc net genau, wann ich wieder komme. Entweder in 4, oder in 8 wochen… falls du deine Spiele dringend brauchst (was ich nicht hoffe), schicke ich sie dir natürlich zu (was geld kostet und ich deswegen eigtl. nicht will :))

Hab ich mich schon über die Screens zu Starcraft 2 ausgelassen ? Dachte erst das wären Bilder aus Teil 1 :)…

Achja, bin grad an Stalker dran (nein, das hab ich nicht von dir, spar dir den Blick ins Regal :)) Erster Eindruck ist durchwachsen. Wirkt alles irgendwie steril und leer. Die Laufwege sind arg lang und es gibt nicht unbedingt viel zu entdecken. Die Gefechte sind teils unrealistisch (Gegner stecken zu viel ein) und die KI ist auch relativ schlecht.

Trotzdem motiviert es doch irgendwie. Warum? Hmm, kann ich nicht so sagen. Grafik und Sound sind ja auch nur “überdurchschnittlich”. Vielleicht liegts dran, dass es z.Z. mein einziges Spiel ist, dass ich noch durchspielen muss (außer Top Spin 2… und SIC: ich verliere auf einmal auch alles…zwar mit einem selbst erstellten Charakter, aber nervig ists trotzdem).

Kurzum: Stalker is keineswegs das brillante Spiel auf das viele gehofft hatten, dafür hats zu viele Schwächen. Aber evtl. wirds ja noch besser. Denn komischerweise motiviert es trotzdem zum Weiterspielen.

Beste Grüße aus KN,

Timo

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

:smile: :sad: :wink: :tongue: :-x :roll: mehr »