Sicarius

Studierender Student

Wie die Überschrift schon nahelegt, kam gestern das Paket der Hamburger Akademie für Fernstudien (HAF). Laut Datum des Studienausweises bin ich also seit heute offiziell ein Student. Okay, ganz korrekt ist dies nicht. Dort steht “Der Inhaber dieses Ausweises ist Kursteilnehmer[…]” aber im nächsten Satz heißt es dann “Wir bitten darum, ihm alle üblichen Vergünstigungen für Studierende zu gewähren.”, von daher bezeichne ich mich jetzt einfach frecher Weise als Student. Auf die kleinen Details achtet doch sowieso niemand.

Neben dem obligatorischen Werbekram in Form einer Baseballkappe, die ich in 300 Jahren nicht aufsetzen werde, sowie einem Dreieckmarker (diese Dinger waren schon vor 20 Jahren Müll…) und einem Kuli (immer gut!), befand sich in dem Paket natürlich auch das wichtigste: das Studienhandbuch, die ersten sechs Studienhefte und ein Fachbuch namens “Das neue Handbuch des Journalismus“.

Während des Auspackens kamen natürlich auch gleich wieder die Zweifel hoch. Der Gedanke “Auf was hab ich mich da nur eingelassen?” soll da nur als kleines Beispiel von den vielen Dingen, die mir durch den Kopf gingen, dienen. Aber obwohl es für das Zurückschrecken noch nicht zu spät ist (zwei Wochen Widerrufsrecht ab Erhalt der ersten Unterlagen!), bin ich mir durchaus im Klaren, dass diese Einstellung eher kontraproduktiv ist.

Nach der anfänglichen Distanz habe ich also dann das Studienhandbuch erfasst und mich auch gleich ins Internet begeben, denn die HAF bietet auch ein Onlinesystem namens “smartLearn-Campus” an. Die Grundidee ist dabei nicht einmal schlecht. Es gibt dort einen Chat, ein Forum, Übersichten über den Studienverlauf, Links usw. aber der Studiengang “Journalist/in” scheint in diesem Zeitalter noch nicht angekommen zu sein. Im Forum tummeln sich anscheinend überhaupt keine Teilnehmer dieses Lehrgangs (und auch die Übersicht der aktuellen Studiengangteilnehmer ist nicht gerade lang) und auch zusätzliches Lehrgangsmaterial und Seminare sucht man vergeblich. Auch, und das ist wesentlich schlimmer, scheint die Sache mit der Abgabe der Einsendeaufgaben über dieses System im Zusammenhang mit meinem Lehrgang noch nicht wirklich realisiert zu sein. Damit werde ich mich aber im Laufe des Tages noch genauer beschäftigen, denn die erste Einsendeaufgabe gibt schon das Studienhandbuch.

Nachtrag: Es scheint wohl eine Verzögerung zwischen Erstanmeldung und Einstellung der nötigen Sachen zu sein. Mittlerweile funktioniert das System mit dem Einsenden der Aufgaben.

Und zwar muss ich ein Selbstporträt verfassen und meiner Studienleiterin zukommen lassen. Dabei sind die Vorgaben äußerst strikt:

Schriftgröße 10-12 Punkt – Calibri, 11 erfüllt hoffentlich diesen Punkt.
1,5-facher Zeilenabstand – Hab ich glaub ich noch nie in meinem Leben verändert (steht immer auf 1,15) aber in Word ist das ja kein Problem.
weißes Papier, Format DIN A4 – Wordstandard eben. Die Hintergrundfarbe habe ich auch noch nie in meinem Leben verändert. In der Firma haben wir allerdings tonnenweise magentafarbenes Papier rumliegen :).
Ein breiter Rand – äußerst ungenaue Angabe wie ich finde aber der, in den meisten Office-Programmen fest eingebaute, “Änderungen nachverfolgen”-Modus, macht dies glaub ich auch eher unnötig, weswegen ich es erst einmal bei der normalen Standardbreite belasse.
pro Seite max. 1.800 Anschläge – Dieser Eintrag hat bis hierher bereits über 3000 “Anschläge” und die erste Seite ist gerade erst voll. Das wird durchaus eine Umgewöhnung.

Da ich im Porträt natürlich auch Bagdadsoftware erwähnen werde und somit dieser Eintrag vermutlich auch von meiner Studienleiterin erfasst wird, wird die Bewertung meiner Einsendungen höchstwahrscheinlich nach diesem Absatz immer eine Notenstufe tiefer angesetzt aber das ist eben das Risiko einer ehrlichen Berichterstattung.

Im Gegensatz zu anderen Studiengängen ist in diesem Lehrgang übrigens keine Prüfung abzulegen. Es ist nur nötig die Einsendeaufgaben am Ende jedes Studienhefts zu bewältigen und einzusenden. Diese wird dann korrigiert, von der Studienleiterin zerrissen und dann entsprechend benotet. Am Ende der ~14 Monate steht dann die Durchschnittsnote auf dem Zeugnis.

Es steht einem selbstverständlich frei schneller oder langsamer zu arbeiten (gibt die Möglichkeit der kostenlosen Verlängerung um sechs Monate) aber als Orientierung wird einem empfohlen jeden Monat ein Studienheft abzuarbeiten. Um das ganze etwas verständlicher für euch zu machen:

Jedes Studienheft besteht aus ungefähr 50 Seiten und mindestens einem Dutzend Übungen (ohne die Einsendeaufgabe). Die Einsendeaufgaben sind dann noch einmal ein Thema für sich. Beim Überfliegen ist mir besonders die im dritten Heft aufgefallen. Dort ist die Aufgabenstellung ein Interview zu führen. Inklusive Vorgespräch, Protokoll und allem was eben dazu gehört. Es ist aber zum Glück auf 30 Minuten und/oder fünf Seiten Rohfassung begrenzt. Gut ist, dass ich für diese Aufgabe erstmals das grundlegende Thema selbst wählen kann, dementsprechend werde ich natürlich versuchen mir jemanden von unseren Stammlesern zu schnappen und mit ihm ein Frage/Antwort-Interview zum Thema “Gaming” führen. Freiwillige können sich schon einmal in den Kommentaren bereitstellen :).

Dauert aber natürlich noch etwas, denn es ist ja wie gesagt erst die Aufgabe im dritten Studienheft. Ich will versuchen die ersten zwei Hefte gleich im ersten Monat zu erledigen, da ich momentan Urlaub und dementsprechend viel Zeit habe. Da werden natürlich Tabula Rasa und Guitar Hero III etwas darunter leiden aber für die eigene Bildung muss man eben ab und zu Abstriche in Kauf nehmen.

Soviel also erst einmal zum Fernstudium. Ich werde euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden halten und wenn sie einigermaßen zu Bagdadsoftware passt (und es gegen keine Bestimmungen verstößt) auch ab und zu hier ein paar meiner “Meldungen”, “Berichte” und “Reportagen” veröffentlichen.

Eigentlich hatte ich noch ein weiteres Thema für den heutigen Eintrag aber zum einen habe ich schon wieder vergessen, was es eigentlich war und zum anderen ist die Sache schon wieder lang genug. Ich mach mich jetzt an mein Selbstporträt…

Nachtrag: Grad ist mir das Thema wieder eingefallen. Und zwar wollte ich erwähnen, dass mein Kessy-Mania-Eintrag ganz schöne Kreise zieht. Ursprünglich hatte ich ihn eigentlich nur an mein Schwesterlein weitergeleitet aber sie hat ihn ausgedruckt und meiner Mutter gegeben – womit die Verteilung ihren Anfang gefunden hatte. Nun wandert der Bericht anscheinend fröhlich durch das Dorf und darüber hinaus (der ehemalige Besitzer von Kessy dürfte ihn wohl mittlerweile auch erhalten haben). Soviel also zu dem Thema “interessiert doch eh keinen” :).

Sicarius

NOCAs 2007

Es ist vollbracht. Vergangenen Samstag kam die voraussichtlich letzte Ladung (interessanter) Spiele für 2007. Die nächsten acht Wochen haben nun also alle Spieler Zeit ihre angehäuften Spiele durchzuspielen. Bis dann voraussichtlich Shadowgrounds Survivor, Field Ops und Frontlines: Fuel of War auf den Plan treten und nach Aufmerksamkeit verlangen.

Es ist nun auch die Zeit der Awards. Gestern Abend wurde zum Beispiel bei Spike TV BioShock u.a. mit dem Titel “Spiel des Jahres” bedacht. Und viele Online und Offlinemedien arbeiten derzeit an ihren Specials. Natürlich können wir hier bei Bagdadsoftware da nicht einfach tatenlos zusehen und wollen dieses Jahr auch zum allerersten Mal die

Bagdadsoftware NOCAs 2007

in 13 Kategorien im Bereich der PC-Spiele verleihen! Natürlich aus persönlicher Sicht des Webmasters. Die detaillierte Angelegenheit gibt’s auch dieses Mal wieder im Artikel selbst aber hier schon einmal die Kategorien mit Gewinner:

Bestes Add-on: World of WarCraft: The Burning Crusade
Bestes Adventure: Ankh: Kampf der Götter
Bester Arcadetitel: Jets ‘n’ Guns Gold
Bestes Hack ‘n’ Slay RPG: Silverfall
Bestes MMORPG: Richard Garriott’s Tabula Rasa
Bestes Remake: Lara Croft Tomb Raider: Anniversary
Bestes Rennspiel: Colin McRae DiRT
Bestes Rollenspiel: The Witcher
Bester Shooter: BioShock
Bester Soundtrack: Silent Hunter 4: Wolves of the Pacific
Enttäuschung des Jahres: Die Siedler – Aufstieg eines Königreichs
Überraschung des Jahres: Portal
Spiel des Jahres: Guitar Hero III – Legends of Rock

Und was sind eure Spiele des Jahres? Es dürfen natürlich auch Kategorien genommen werden, die ich jetzt aus Platzgründen weggelassen habe.

PS: “NOCA” steht natürlich für No-One-Cares-Award und die Bezeichnung kam vor dem Akronym – Nicht etwa wie bei F.E.A.R. (First Encounter Assault Recon) wo es ja offensichtlich anders herum gelaufen ist.

Sicarius

I’m A Rockstar!

Ich habe es mir ja schon angewöhnt keine zu vollmundigen Versprechen mehr zu machen damit ich nicht mehr zu oft auf die Nase falle und/oder eure Erwartungen enttäusche. So war es durchaus klug von mir im letzten Eintrag die Ankündigung von weiteren subjektiven Kurzeindrücken mit dem Hinweis auf Guitar Hero III – Legends of Rock einzuschränken. Selbstverständlich habe ich nämlich seit dem letzten Eintrag nicht viel mehr gemacht als auf der Plastikgitarre herumzuschrubben und immer besser zu werden. Ich hab zwar für MobyGames natürlich ein paar Spiele angezockt aber die Spielzeit war meiner Meinung nach nicht in allen Fällen lang genug, um euch wirklich einen fundierten Kurzeindruck geben zu können. Dementsprechend nun ein paar Sätze, die teilweise mehr dazu dienen schnell die Seiten hier zu füllen, damit ich gleich wieder rocken gehen kann, als wirklich ein fundierte Meinung zum Spiel zu sein :). Richtige Kurzeindrücke und/oder Reviews werden bei Zeiten sicher noch folgen.

Kane & Lynch: Dead Man – Ich hätte es gerne ausführlicher gespielt, allerdings hat das Spiel ein Problem. Und zwar friert schon beim Intro ungefähr alle 3 Sekunden der Bildschirm für einen Frame ein. Ein Problem, das auch Gears of War hat/hatte (hab es glaub ich mit dem Patch noch nicht gespielt). Ganz klar ist die Ursache noch nicht aber es scheint nur bei USB-Keyboards mit Zusatztasten sowohl unter XP als auch Vista aufzutreten. Deaktiviert man nämlich das dazugehörige USB-HID im Geräte-Manager läuft die Sache einwandfrei. Dadurch wird in den Foren gemutmaßt, dass das Spiel im Hintergrund ständig nach einem Xbox-Controller sucht und die ganzen USB-HIDs auf dem Rechner durchgeht. Beim Interface für die Zusatztasten scheint er dann den Koller zu kriegen und kurz das System zum Stillstand zu bringen. Ein Workaround ist natürlich das Interface zu deaktivieren oder das Keyboard aus PS/2 umzustecken aber eine wirklich tolle Lösung ist beides nicht wirklich. Dementsprechend habe ich mich nur durch die ersten zwei Missionen gezuckt und hoffe nun, dass – so Gott will – ein Patch kommt, der das Problem behebt.

Avencast: Rise of the Mage – “Böh, noch ein Hack ‘n’ Slay und dann auch noch eins, dass gar nicht so tolle Wertungen bekommen hat.”. Ich weiß gar nicht, ob ich am Anfang auch so gedacht habe aber zumindest bin ich definitiv vorsichtiger an den Titel herangetreten bevor ich ihn dann doch gekauft habe. Überzeugt hat mich am Ende, dass der Fokus des Spiels weniger auf Items liegt. Bei Gegnern droppen zum Beispiel, wenn überhaupt etwas, dann nur Gold. Ausrüstung ist also nur aus aus Kisten, durch Quests und natürlich vom Händler er erhalten. Das finde ich durchaus erfrischend und legt den Fokus mehr auf die drei verschiedenen Zauberklassen mit ihren jeweils eigenständigen Talentbäumen. Auch das Kampfsystem ist angenehm anders und fühlt sich je nach Steuerungsmodus wesentlich mehr wie ein Shadowgrounds an als eine weitere Klickorgie alla Diablo II.

Ich finde es gut, dass immer mehr Entwickler versuchen davon wegzukommen und so die Kämpfe interessanter zu gestalten und das System vom Avencast: Rise of the Mage gehört definitiv zu den besseren Alternativen.

Die Hintergrundgeschichte ist hingegen nichts wirklich Neues (Findelkind mit komischem Amulett um den Hals und magischen Begabungen blablabla) und sie entfaltet sich auch nur sehr langsam, dafür erzählen die Quests meist amüsante und gut ausgearbeitete Geschichten Auch gibt es viele Bücher im Spiel die noch mehr von der Welt vermitteln. Wie zumindest in deutschen Rollenspielen üblich, gibt es übrigens auch hier nicht wenige mehr oder minder lustige Schilder zu lesen.

Die Technik des Spiels ist auch nicht unterirdisch schlecht. Zwar setzt die Engine doch mehr auf eckige Kanten und die Texturen könnten stellenweise wesentlich detaillierter sein aber die sehr hübschen Lichteffekte und die liebevolle Gestaltung der Level macht dieses Manko wieder einigermaßen wett. Auch die Zwischensequenzen und Dialoge sind keineswegs das Werk von Anfängern und die Sprecher (es ist ein Spiel aus deutschen Landen) machen einen ordentlichen Job.

Übrigens noch ein Hinweis: Da man einen Magier spielt und diese grundsätzlich nicht sehr viel aushalten, ist hier die alte Rollenspieltaktik des langen Sparens der Attributs- und Talentpunkte eher kontraproduktiv. Geht man so vor, und das habe ich am eigenen Leib erfahren, wird der eigene Charakter schon in der Gruft der Akademie (der allererste Dungeon des Spiels) viel zu oft das Zeitliche segnen. Also spätestens ab Level 9 (ab dann ist der Beschwörungsbaum verfügbar) mal etwas Zeit investieren, eine Skillplanung erstellen und die ersten Punkte verteilen. Das Leben wird dadurch tatsächlich einfacher!

Hier stand mal ein Text zu einem mittlerweile indizierten und sogar beschlagnahmten Spiel.

Speedball 2 – Tournament – Trotz der Namen Kylotonn und Frogster auf der Verpackung besser als gedacht (obwohl schon einige Patches über Steam installiert wurden). Bislang sieht es nach einem guten Remake des Originals aus. Die Grafik ist besser, es gibt ein paar neue Moves aber alles in allem spielt es sich ziemlich genauso wie das Original (mit seinen Vor- und Nachteilen). Es macht besonders im Multiplayer Spaß und die einzigen Kritikpunkte die mir gerade einfallen sind die geringe Auswahl an Arenen (nur 4 Stück und die unterscheiden sich prinzipiell nur grafisch) und die bislang eher wechselhafte KI. Diese vollführt in einem Moment einen absolut genialen Spielzug und hämmert den Ball voll ins Tor und im nächsten rennt der eigene Spieler ohne viel Widerstand gelangweilt mit dem Ball ins gegnerische Tor. Das könnte aber auch vielleicht daran liegen, dass ich noch am Anfang des Liga-Modus stehe und die Gegner dementsprechend vielleicht eher leicht sein sollen.

So, ich glaube das reicht für heute. Muss ich noch erwähnen, dass es wie immer zu (fast) allen Spielen mehr Infos mitsamt Screenshots von mir in den entsprechenden Einträgen bei MobyGames zu finden sind?

Ansonsten denke ich, habe ich trotz meiner anfänglichen Bedenken doch eine kleine Grundlage gelegt, auf der ihr eure eigene Meinung aufbauen könnt. Ich werde aber, wie erwähnt, sicher noch einmal auf den einen oder anderen Titel genauer eingehen. Nun habe ich aber wichtigeres zu erledigen. Die Groupies warten! Bis zum nächsten Mal!

Sicarius

It’s a long way

In der heutigen Zeit muss ja immer alles ganz schnell gehen. Nur die wenigsten haben noch die Zeit stehen zu bleiben und an den Rosen zu riechen. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, gibt es vom heutigen Eintrag zwei Versionen. Hier die Kurzfassung:

Möchtegern Rockstar in modernem Bademanteloutfit

Und für alle, die das Bild aufgrund traumatischer Erlebnisse in der Vergangenheit blocken: OkaySoft hat ganz überraschend vergangenen Freitag eine Ladung Guitar Hero III – Legends of Rock (GH3) erhalten und somit bin ich seit Samstag am so-tun-als-wär-ich-Angus-Young. Das Bild zeigt nun wie sehr GH3 abgeht.

Diejenigen unter uns mit der kurzen Aufmerksamkeitsspanne können nun aufhören zu lesen, denn das wichtigste wurde nun gezeigt und gesagt. Für alle anderen jetzt die ausufernde und absolut langweilige Langfassung:

Als am Donnerstagnachmittag ein Termin-Update von OkaySoft im Postfach landete, war das erst einmal nichts besonders. Nachdem ich aber nach genauerem hinsehen feststellen musste, dass der Termin von Guitar Hero III – Legends of Hero auf 30.11. vorverlegt worden ist, flammte doch so etwas wie Vorfreude in mir auf. Natürlich musste ich noch darum bangen ob sie wirklich eine ausreichend hohe Stückzahl erhalten würden und meines bei der Erstauslieferung dabei sein würde aber diese Angst war im Nachhinein unbegründet. Denn wie angekündigt erhielt OkaySoft am Freitag die Lieferung und verschickte ein Exemplar an mich. Das ich bei der ganzen Sache Glück hatte, sieht man daran, dass der Artikel nun auf “lieferprobleme” steht.

In jedem Fall, war das Wochenende gerettet (natürlich war es nie gefährdet aber lasst mich doch etwas Dramaturgie hier reinbringen!). Dank Onlinestatusabfrage wusste ich am Samstag schon um halb 10, dass Mittags der Postbote das Paket abliefern würde und gegen halb 1 war es dann auch soweit: das Paket wurde an mich übergeben.

Natürlich bin ich gleich, ohne Rücksicht auf Verluste, damit zum Rechner und habe das riesige Paket (größer als alles was ich jemals von OkaySoft erhalten habe) ausgepackt. Gleich die DVD ins Laufwerk, die Installation angestoßen, die Gitarre aus ihrer Schutzhülle befreit, den Gurt daran befestigt und erst einmal festgestellt, dass man sie nicht ganz so einfach in die Ecke stellen kann. Designbedingt fällt die Xplorer nämlich immer um – brauch ich wohl ab sofort einen Gitarrenständer.

Nachdem ich dann den Müll ordentlich entsorgt hatte – man soll ja schließlich immer an seine Umwelt denken! – konnte es aber dennoch endlich losgehen.

Nach dem Start des Spiels wird der geneigte Spieler erst einmal gefragt ob man die Online Services nutzen will. So wie ich bin, habe ich freilich gleich versucht einen Account anzulegen nur um frustriert festzustellen, dass der CD-Key absolut unleserlich auf das Handbuch gedruckt wurde. “Ist das jetzt ein verdammtes O oder eine 0? Und das hier, ist das ne 8 oder ein B?”, so ungefähr sah meine Reaktion aus. Also erst einmal raus und ins Netz.

Auf den Seiten des Publishers Aspyr gab es diesbezüglich leider noch keine Infos also habe ich mich in einschlägigen Cracker-Foren (okay, es war GameSpot – aus aktuellem Anlass keine Verlinkung) umgesehen und wurde auch schnell fündig. Nachdem ich also nun das Format des CD-Keys (AA#A – AA#A – ##A# – AA#A – ##A#) kannte, konnte ich mich auch endlich registrieren und landete prompt im Hauptmenü. Dort selbstverständlich zuerst die Auflösung auf 1600×1200 hochgedreht und für MobyGames einen Screenshot gemacht -sehr viel mehr Screenshots wurden es dann auch nicht. Es ist eben nicht ganz einfach im stehen mit der Gitarre in der Hand sich runter aufs Keyboard zu beugen und den Hotkey zu betätigen.

Sodann ging es auch schon los mit dem Tutorial. Gitarre umgehängt, aufmerksam dem God of Rock zugehört und die kurzen Übungen durchgeführt. Nicht wirklich anspruchsvoll (so soll es ja auch sein) aber im Nachhinein bin ich auch nicht wirklich zufrieden mit dem Tutorial. Ich hätte mir da weniger Gelaber und mehr handfestes Training gewünscht. Dazu ist dem ungeachtet dann doch eher der “Practice”-Modus da. Danach ging es aber endlich richtig los:

Als Hardcoregamer natürlich sofort Medium und den ersten Song ausgewählt – und voll auf die Schnauze gefallen. Der Schwierigkeitsgrad ist für jemanden, der vorher noch die die Plastikgitarre in der Hand hatte, dann doch zu hoch. Also zurück auf Easy und losgerockt und gestern Abend dann den Abspann gespielt (während den Credits spielt man einen Bonussong). 40 von 42 Songs erfolgreich durchgespielt und immer >90% aller Noten getroffen.

Zwischendrin hatte ich mich auch ab und zu an Medium versucht aber der Schwierigkeitsgrad steigt sehr stark zwischen Easy und Medium an. Dabei ist es eher weniger das Problem, dass man nun statt drei auf vier Tasten rumdrücken muss. Vielmehr erhöht sich das Tempo nicht unwesentlich. Dementsprechend habe ich erst drei oder vier Songs auf Medium geschafft aber ich bin ja auch noch in der Lernphase.

Neben dem Schwierigkeitsgrad (das legt sich aber sicher) find ich auch die Boss Battles nicht so prickelnd. Zwar habe ich mir am Anfang nur beim ersten Boss die Zähne ausgebissen aber gegen die KI will da trotzdem nicht wirklich Spaß aufkommen. Es ist einfach zu sehr von den Extras abhängig ob man ihn platt bekommt oder nicht. Gegen menschliche Spieler ist das sicher lustiger. Über das ganze Wochenende habe ich aber nie jemanden Online angetroffen.

Der Rest des Titels ist hingegen durchweg klasse. Die Gitarre ist solide und es macht Spaß sie um den Hals zu haben und zu bedienen. Zwar hört man bei jedem Strum, dass das Ding nur aus Plastik ist aber das stört zu keiner Zeit und trägt vielleicht auch ein bisschen zum Charme des Ganzen bei.

Auch im Spiel selbst sieht alles ordentlich aus. Der Stil ist passend gewählt und die kurzen Zwischensequenzen im Comicstil sind durchaus für einen kleinen Grinser gut. Und der Titel läuft auch einwandfrei. Zwar habe ich das Gefühl, dass beim Einsatz der Star Power eine Verzögerung stattfindet aber vielleicht bin ich auch noch zu schlecht und komme aus dem Takt sobald ich die Gitarre drehen muss um die Star Power zu aktivieren. Den Mangel, dass es selbst auf Monsterrechnern zu Rucklern oder nicht erkannten Noten kommt, kann ich noch nicht nachvollziehen aber das tritt vielleicht erst auf den höheren Schwierigkeitsgraden (=mehr Speed) richtig hervor.

Übrigens ist Guitar Hero III – Legends of Rock ein weiterer Titel auf der Liste der “Spiele mit In Game-Werbung”. Allerdings habe ich erst einmal aus dem Augenwinkel etwas gesehen. Da man sich die ganze Zeit voll auf das Spielbrett konzentriert, könnte vermutlich am Rand alles mit nackten Frauen voll sein und man würde es als Spieler nicht wirklich mitbekommen.

Bislang ist auf jeden Fall die Euphorie groß und selbst die vielen Niederlagen auf Medium können mich momentan nicht vom Controller fernhalten. Anders als zum Beispiel bei SWAT 4 kommt hier allerdings nicht der “Jetzt erst recht!”-Gedanke hoch sondern einfach die Erkenntnis, dass ich noch mehr üben muss und es auch will. Das “Jetzt erst recht!” kommt dann vermutlich auf “Hart” oder “Expert”, wenn es wirklich abartig schwer wird.

Alles in allem bin ich aber wirklich begeistert. Das Gesamtpaket stimmt einfach. Die Songliste ist durchweg von hoher bis sehr hoher Qualität und selbst auf Easy hat man das Gefühl nicht einfach nur Tasten zu drücken sondern tatsächlich den Song zu spielen. Nicht nur weil die Noten passend gesetzt sind sondern auch weil das Audiofeedback hervorragend ist. Das Spiel reagiert sehr gut auf die Eingaben von der Gitarre weshalb man nicht nur hört wenn man falsch spielt sondern auch wenn nichts gespielt wird und die richtigen Tasten zu richtigen Zeit gedrückt werden.

Abschließend sei noch erwähnt, dass die ersten Reaktionen in der Familie doch eher überraschend waren. Während mich mein Schwesterlein (siehe den Eintrag Experimente) für nicht mehr für ganz dicht hält, hat die Frau Mama, zumindest kurzzeitig, interessiert gewirkt. Die allererste Reaktion von beiden war aber ungefähr so: “Lernst du jetzt Gitarre spielen?”. Wobei Frau Mama dann noch einen Schritt weiterging und mir gleich nahegelegt hat doch am besten gleich richtig Gitarre spielen zu lernen. Mütter eben – Immer um die Zukunft ihrer Kinder besorgt.

Je nachdem wie ich vorankomme, werde ich auch in diesem Jahr vermutlich noch ein Review dazu verfassen. Das ist in meiner Vorhabenliste jetzt ganz nach oben gerutscht. Sollte mich GH3 nicht zu sehr von allem anderen abhalten, gibt es im nächsten Eintrag wieder eine handvoll Kurzeindrücke!

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