Die Gewinner des No-One-Cares-Award, bestimmt und verliehen durch den Webmaster, in den jeweiligen Kategorien:
Bestes Add-on des Jahres 2007: World of WarCraft: The Burning Crusade
Allein der schiere Umfang der neuen Gebiete und der damit verbundenen neuen Quests und Dungeons hätten ausgereicht um ein würdiges Add-on darzustellen. Das zusätzlich auch noch die Levelbegrenzung um 10 Level angehoben, ein neuer Beruf und gleich zwei neue Rassen Bestandteil dieses Pakets waren, übertraf jede Erwartung die man an ein Add-on stellen konnte. Blizzard hat es geschafft mit dem Add-on nicht nur viele Fehler und Probleme des Hauptspiels auszubügeln sondern mit den Inhalten generell das Ursprungsspiel weit zu übertreffen und die Latte für das World of WarCraft: Wrath of the Lich-King entsprechend hoch zu legen.
Bestes Adventure des Jahres 2007: Ankh: Kampf der Götter
Wie so oft war die Konkurrenz nicht wirklich groß dieses Jahr. Zwar gab es die Sam & Max-Episoden und Jack Keane aber Assil, Tara & Co. konnten mit Leichtigkeit überzeugen. Schon für sich genommen kommt der dritte Teil der Serie am ehesten an die Spiele der glorreichen Adventurezeit heran. Er bietet anspruchsvolle aber logische Rätsel und sehr spaßige Dialoge in einer grafisch gelungenen 3D-Welt. Wenn man dem Spiel etwas negatives Vorhalten möchte, dann nur, dass jemand, der die vorherigen Teile nicht kennt, sich etwas verloren vorkommen wird. Derjenige wird zwar auch seinen Spaß haben aber das Durchspielen der Vorgänger ist dennoch eine Pflicht.
Bester Arcadetitel des Jahres 2007: Jets 'n' Guns Gold
Es darf nicht unterschätzt werden, wie groß die Konkurrenz für solche Titel besonders auf Konsole und im Independentbereich ist. Es gibt dort draußen sehr viele Fan-Remakes alter Klassiker und Versuche neuen Wind in das Genre zu bringen. Der Sidescroller Jets 'n' Guns Gold hat dabei dieses Jahr fast alles richtig gemacht und wurde dafür sogar mit einem Platz in den Regalen belohnt.
Von der treibenden Musik von Machinae Supremacy über die detaillierte 2D-Grafik mit ihren bildschirmfüllenden Effekten zum verständlichen Humor stimmt hier einfach das gesamte Konzept. Der Schwierigkeitsgrad mag zu Beginn zwar selbst auf der leichtesten Stufe überfordern aber dennoch kommt man einfach nicht von der kleinen Ballerei los. Die einfache aber gut erzählte Geschichte, die vielen Waffen, Upgrades und Schiffstypen und die unzähligen Secrets die entdeckt werden wollen, laden immer wieder zum Start des Spiels ein.
Bestes Hack 'n' Slay RPG des Jahres 2007: Silverfall
Gegenüber anderen Kandidaten wie Dawn of Magic oder Legend: Hand of God, konnte Silverfall besonders durch seinen hübschen Cel-shaded Look die Jury überzeugen. Aber auch das Steampunk-Szenario und die damit verbundene Idee sich entweder auf Natur oder auf Technik zu spezialisieren und somit wirklich grundsätzlich verschiedene Spielstile zu erhalten, ist äußerst gut gelungen. Besonders angenehm ist es, dass die Stadt Silverfall sich der eigenen Ausrichtung anschließt und somit ihr Aussehen an die Entscheidung des eigenen Charakters anpasst. Die Entscheidung schafft damit nicht nur eine spürbare Differenzierung in den benutzbaren Skills sondern auch ein gelungenes Mittendringefühl.
Bestes MMORPG des Jahres 2007: Richard Garriott's Tabula Rasa
Im Gegensatz zu The Lord of the Rings Online und World of WarCraft: The Burning Crusade konnte Tabula Rasa vor allem durch sein unverbrauchtes SciFi-Szenario überzeugen. Aber auch die spielerischen Qualitäten wie das mehr actionorientierte Kampfsystem trugen ihren Teil zum Sieg bei.
Das Spiel hat zwar noch seine kleinen Mängel und fehlende Features aber im Großen und Ganzen schafft es der Titel bereits sich aus allen großen MMORPGs die besten Stücke herauszunehmen und erfolgreich in ein eignes Spiel zu verpacken. Es ist sowohl Einsteiger- als auch Einzelspielerfreundlich ohne aber dabei das Gruppenerlebnis nur auf irgendwelche Raids zu begrenzen. Es gibt nicht nur unzählige kleine Dungeons, die es gemeinsam gilt zu erforschen sondern auch die dynamische Welt lädt dazu ein, sich zu verbünden und zusammen einen Stützpunkt von den Bane zurückzuerobern.
Bestes Remake des Jahres 2007: Lara Croft Tomb Raider: Anniversary
Das erste Tomb Raider gehört zu der Sorte Spiele, denen die Jahre nicht ganz so gut bekommen sind. Unterirdische Grafik und komplizierte Steuerung sind nur zwei der Dinge, die den heutigen Wiederspielwert stark trüben. Deshalb war es eine sehr gute Entscheidung zum Geburtstag von Lara Croft eine Neuauflage des Originals zu bringen, die nicht nur die Geschichte und die Figuren aus dem Original enthält sondern auch die gelungenen Rätsel in die wunderhübsche 3D-Welt von Lara Croft Tomb Raider: Legend transportiert. Die Anpassungen sind dabei minimal genug um den Wiedererkennunswert für Kenner des Originals beizubehalten aber gleichzeitig auch für diese, dank der neuen Möglichkeiten in Laras Bewegungsrepertoire, etwas Neues zu bieten.
Bestes Rennspiel des Jahres 2007: Colin McRae DiRT
Grafik und Umfang dieses Titels konnten die Verärgerung über die horrenden Hardwareanforderungen schnell wieder stillen. Zwar glänzt das eigentliche Spiel immer noch am meisten in der Königsdisziplin Rally aber die anderen Offroaddisziplinen bringen Abwechslung in die Sache und machen genauso viel Spaß. Besonders herausragend ist dabei, dass die Simulation in jedem Falle immer gewährleistet ist und je nach Einstellung der Realität näher kommt, als jedes andere Rennspiel. Die Simulation aller Elemente vom Schadensmodell bis hin zum Wetter, die Möglichkeit bis auf die kleinste Schraube den Wagen auf die eigenen Bedürfnisse einzustellen und das hervorragende Feedback suchen momentan einfach Ihresgleichen.
Bestes Rollenspiel des Jahres 2007: The Witcher
Lange Zeit hätte hier Neverwinter Nights 2: Mask of the Betrayer gestanden aber das Erstlingswerk der polnischen Entwickler von CD Projekt RED hat es auf Anhieb geschafft die Spitzenposition einzunehmen.
Zu verdanken hat es dies nicht nur der glaubwürdigen und lebendigen Welt, dem innovativen und actionreichen Kampfsystem und den tiefgreifenden Charakteren sondern auch der Konsequenzen, die das eigene Handeln nach sich ziehen. Während in anderen Spielen der Unterschied zwischen weiß und schwarz sofort sichtbar ist und die Spielwelt nur marginal beeinflusst, wandert Geralt auf einem Pfad von Grau und verändert die Welt um sich herum mit seinen Entscheidungen maßgeblich ohne die Auswirkungen unbedingt sofort zu spüren. Dabei wirkt, trotz manches Klon-NPCs, die Welt immer lebendig und steht der Gothic-Serie in keinster Weise nach.
Bester Shooter des Jahres 2007: BioShock
Eine gut erzählte und spannende Geschichte und eine gleichermaßen glaubwürdige und doch surreal gestaltete Welt zeichneten den Sommerhit BioShock am meisten aus. Dazu kamen die vielen Wege die Kämpfe im Spiel zu meistern und jede Situation dank der Plasmide und Waffen nach seinen persönlichen Vorlieben zu meistern. Im Zusammenspiel mit der sehr guten Grafik und den Gänsehaut verursachenden Klängen aus der Feder von Garry Schyman erschuf der Titel eine bedrückende und geradezu beängstigende Atmosphäre. Durch diese Vision eines Wahnsinnigen zu spazieren und nach der Ursache ihres Niedergangs zu forschen ist ein Erlebnis, gegen das ein Actionfeuerwerk wie Call of Duty 4: Modern Warfare oder ein Grafikblockbuster von der Größe eines Crysis wie Spiele aus dem vorherigen Jahrtausend erscheinen.
Bester Spielesoundtrack (Original) des Jahres 2007: Silent Hunter 4: Wolves of the Pacific
Oberflächlich ist der Score zu Silent Hunter 4: Wolves of the Pacific ein klassisches Orchesterstück, welches nur dazu dient etwas Hintergrundgeplänkel zu liefern. Hört man aber genauer hin, dann haben es Rod Abernethy und Jason Graves doch geschafft nicht nur eine Komposition zu kreieren, die selbst ohne das Spiel ihre volle Wirkung entfaltet sondern gleichzeitig auch das Spielerlebnis stark und doch nur subtil im Hintergrund zu unterstützen. Der Score glänzt nicht nur mit einer technischen Sicherheit und einer soliden künstlerischen Leitung sondern auch mit einer unterschweligen Dramatik. Das gesamte Klangerlebnis ist weit, militärisch angehaucht und der Hörer fühlt sich sofort an die See erinnert und sieht schon bei den ersten Takten vor seinem geistigen Auge ein Schiff vor sich auslaufen. Auch der Einsatz der Hauptthemas durch alle zwölf Stücke ist gelungen und unterschwellig genug um beim Hören zwar ein "Aha"-Erlebnis zu erzeugen aber dennoch nie wirklich aufdringlich oder störend zu sein.
Enttäuschung des Jahres 2007: Die Siedler: Aufstieg eines Königreichs
Obwohl sich die Entwickler nach dem Ausflug in das Echtzeitstrategiegenre mit Die Siedler: Das Erbe des Königs mit dem neuen Teil der Serie grundsätzlich wieder an den ersten beiden Teilen orientiert haben, schoßen sie weit über ihr Ziel hinaus. Besonders die Umstellung der gesamten Warenproduktion auf ein strikt zentralisiertes System und dem damit verbundenen Zwang jede Siedlung doch immer gleich aufzubauen, haben dem Titel das Rückrad gebrochen. Auch das die ansonsten liebevollen Animationen selbst im Vergleich zu Die Siedler II: Veni, Vidi, Vici viel kürzer ausgefallen sind und einige Dinge wie der Hausbau sogar komplett uninteressant gestaltet wurden, trübt die Zuschauerstimmung und damit den entscheidenden Wuselfaktor. Im Wahn das Spiel für den Gelegenheitsspieler interessanter zu machen, wurde alles so vereinfacht, dass es sich quasi vollständig von alleine spielt. Übriggeblieben ist somit nur eine hübsche Verpackung ohne Inhalt und wirklichen Anspruch.
Überraschung des Jahres 2007: Portal
Innovatives Gameplay gepaart mit einer charismatischen Bösewichtin, die Shodan in nichts nachsteht, sind die Aushängeschilder dieses kleinen Spielchen. Ursprünglich nur das fünfte Rad am Wagen, hat der Titel seine beiden Kollegen in der Orange Box schnell in den Schatten gedrängt und ist dank "Still Alive" auch bereits Teil der Popkultur geworden. Oberflächlich betrachtet mag die Spielzeit zwar äußerst kurz sein aber dadurch ist nicht nur eine stetig ansteigende Lernkurve gewährleistet sondern es gibt auch in jedem Level etwas Neues zu entdecken und auszuprobieren. Was als kleines Experiment began hat mittlerweile alle Erwartungen sowohl von den Entwicklern als auch den Spielern übertroffen.
Spiel des Jahres 2007: Guitar Hero III - Legends of Rock
Ein Spiel des Jahres zeichnet sich für mich nicht durch technische Errungenschaften oder innovatives Gameplay aus, sondern dadurch, wie viel Zeit ich persönlich damit verbracht habe und wie viel Spaß ich dabei hatte. Und Guitar Hero III - Legends of Rock ist definitiv der Kandidat, der diese Anforderung dieses Jahr in höchstmöglichem Maße erfüllt. Seit dem Erhalt der Plastikgitarrenehme habe ich sie täglich in die Hand und spiele mehrere Lieder um diese zur Perfektion zu bringen und langsam aber stetig mich dem nächsthöheren Schwierigkeitsgrad anzunähern. Man merkt dem Spiel an allen Ecken und Enden an, dass hier absolut das Gameplay im Vordergrund steht und das Spiel um das Eingabegerät herum gebaut wurde. Diese Entscheidung macht auch den größten Motivationsfaktor aus, denn es spielt zu keiner Zeit etwas anderes eine Rolle als das eigene Können. Da die Songauswahl zusätzlich nahe der Perfektion und das Feedback des Spiels auf die eigenen Eingaben herausragend ist, nimmt man als Spieler gerne den erhöhten Nerdfaktor in Kauf. Ohne wirklich Gitarre zu lernen, wird man vermutlich nie näher an der Realität sein als mit diesem Stück weißem Plastik in der Hand. Und das Gefühl zu haben "The Number of the Beast" wirklich selbst zu spielen habe ich spätestens auf Medium definitiv.[CH]
(Veröffentlicht am 10.12.2007)