Deadlines, Deadlines und noch mehr Deadlines. Bin ich froh, dass wir mittlerweile zumindest nicht mehr die Wochen bis zur Eröffnung zählen, sondern schon runter auf Tage sind. Jede Minute an dem ich euch weder erzählen noch zeigen kann was ich seit mittlerweile fast fünf Monaten treibe, ist schon fast eine Qual. Also zumindest während der Zeit, die ich hier sitze und mir einen Eintrag aus den Fingern saugen muss, weil ich das Ganze andere Material noch nicht verwenden darf. Nun aber genug der Winks mit dem Zaunpfahl. Nur noch ein wenig mehr Geduld.
Montag und Dienstag war ich, wie erwähnt, mal wieder in München. Es ist schließlich immer wieder schön sich auf Kosten des Arbeitgebers ein wenig weiterzubilden. Viel praktischer ist es aber die Gelegenheit beim Schopf zu packen und auch gleich noch private Termine anzuhängen. So saß ich am Montag um 21 Uhr in einem Lokal, dass die Bezeichnung “typisch bayrisch” mehr als verdient hat und wartete auf meinen Gesprächspartner. Der Name des Lokals sei an dieser Stelle natürlich nicht unerwähnt: “Lehner’s Wirtshaus” (ja, die schreiben sich wirklich so). Wirklich empfehlen kann ich es persönlich aber nicht.
Im Gegenteil hat mich auch bei meinem zweiten Besuch das Essen nicht vom Hocker gehauen. Die Leberspätzlesuppe (3,80 Euro) war okay (viel falsch machen kann man hier auch nicht). Die Hauptspeise in Form von “Würziges Putengeschnetzeltes” (9,80 Euro) ließ jedoch stark zu wünschen übrig. Schon die billigen Spätzle als Beilage hätte jeder Schwabe sofort zurückgehen lassen. Essen konnte man sie zwar trotzdem, aber ich habe definitiv schon mehrfach bessere gehabt. Zumindest waren davon viele auf dem Teller. Der Fleischgehalt lag um ein vielfaches niedriger. Das bisschen, dass es auf den Teller geschafft hat, wurde hingegen ertränkt in einer Pilzsoße mit gefühlten zwei Tonnen Champions. An dieser Stelle muss ich jedoch einschränkend betonen, dass ich kein wirklicher Fan von Pilzen bin. Aber auch das übergroße Wiener Schnitzel (300g), dass ich voriges Mal hatte, konnte einfach nicht mit der Qualität der legendären, aber leider mittlerweile geschlossenen, Würzburger Schnitzelwirschaft mithalten. Und wenn ich zwar sonst in Sachen “Essen” nicht unbedingt der optimalste Ansprechpartner bin (Stichwort “Salz”) – Von Schnitzeln, Schweinelenden und Nudeln hab’ ich Ahnung! Das Telekom-eigene Tagungshotel in Ismaning kann ich hingegen auch dieses Mal nur lobend erwähnen.
Für eine Großküche definitiv sehr gutes Essen (und große Auswahl), geräumige und gut ausgestattete Zimmer (Handtücher, Fön, Seife, Shampoo etc. pp. ist alles vorhanden), zweier-Betten mit angenehmer Matraze, kostenloser Internetzugang mit eigenem Rechner und die mehrfach erwähnte Settopbox mit umfangreichem TV-, Radio- und was noch alles Angebot. Dann noch eine Sauna, eine Bar, München nur 20 Minuten entfernt und selbstverständlich ein großes Angebot an vorbildlich ausgestatteten Seminar- und Tagungsräumen. Ist für mich immer wieder ein angenehmes Erlebnis dort hinzukommen.
Und die Seminare waren bislang auch immer informativ und interessant – wobei “Networking” eigentlich der wichtigste Punkt eines Seminars ist. Neue Gesichter aus ganz Deutschland zu treffen, sich gegenseitig das eigene Leid klagen und vor allem sich über die verschiedenen Arbeitsweisen auszutauschen ist fast schon lehrreicher als das eigentliche Seminar. Dabei stellt sich auch immer wieder raus, dass trotz der großen Entfernung doch immer wieder die gleichen Geschichten erzählt werden. Natürlich kann ich keine genauen Details dazu geben oder gar eine solche erzählen, aber diejenigen unter euch, die statt faul zu studieren bereits im harten Berufsalltag stehen, wissen von was ich rede. Ich bezweifle, dass es in dieser Hinsicht zwischen all den größeren Firmen/Konzernen wirklich einen Unterschied gibt.
Deswegen selbst die Initiative ergreifen und nach Weiterbildungsmöglichkeiten fahnden, wenn euere Firma welche anbietet. Euer Chef macht das nur selten für euch und mag zu Beginn auch nicht wirklich davon begeistert sein (kostet Geld und ihr fallt für mehrere Tage aus). Aber wenn das Seminar auch nur im Entferntesten mit eurer Arbeit zu tun hat oder das Thema in den Verantwortungsbereich eures Vorgesetzten fällt, könnt ihr ihn auf jeden Fall ganz gut weichklopfen. Es lohnt sich garantiert für euch und wenn es nur wegen des Austauschs mit den Kollegen ist.
Und damit, liebe Besucherinnen und Besucher, sind wir am Ende der ersten Ausgabe von Bagdadsoftwares neuer, atemberaubender und wahnsinnig spannender Serie “Der ganz normale Alltag” angelangt. Am Montag geht es dann wieder zurück in die vollkommen langweilige virtuelle Realität.