Das Kettensägenmassaker (orig. The Texas Chainsaw Massacre) gesehen? Ich meine nicht das unsägliche (see what I did there?) Michael-Bay-Remake von 2003. Und schon gar nicht dieses komische Prequel von 2006. Nein, ich spreche vom 1974er Original. Immer noch einer der besten Horrorfilme, die jemals produziert wurden. Was der Film mit dem heutigen Eintrag zu tun hat? Nun, ich bin seit Samstag nicht nur mehr ein gemeingefährlicher Killerspieler. Ich bin jetzt ein gefährlicher Killerspieler, der weiß wie man mit einer Kettensäge umgeht. Wenn das mal nicht die Alarmsirenen bei so manchem Innenminister schrillen lässt…

Der Motorsägenlehrgang war übrigens mein bislang zweiter VHS-Kurs. Der erste ist gut zehn Jahre her und war die Geburtsstunde von Killer’s World. Ja, ihr habt richtig geraten. Es war ein Kurs über Microsoft FrontPage, vermutlich die 2000er Version. Man mag über das Programm und den von ihm erzeugten Schmuddelcode so sehr schimpfen wie man möchte: Für Einsteiger war es damals das Beste und Einfachste was es auf dem Markt gab. Versteht mich aber jetzt nicht falsch: Ich finde es auch absolut nicht schade, dass es das Programm nicht mehr gibt. Ein wenig Nostalgie sei mir jedoch gegönnt. Ohne FrontPage kein Killer’s World und ohne Killer’s World kein Bagdadsoftware. Und ohne Bagdadsoftware würdet ihr jetzt diese Zeilen nicht lesen können. Ob das Fluch oder Segen ist, dürft ihr natürlich gerne selbst entscheiden :wink: .

Um aber noch einmal auf das Thema “Kettensägen” zurückzukommen. Kettensägen und Zombies gehören zusammen wie Brot und Butter. Moment, das ist der falsche Vergleich. Ich habe schon ewig keine Butter mehr auf irgendwas draufgeschmiert. Geht auch so. Nehmen wir stattdessen Nudel mit Soße. Beides kann man auch ohne essen, aber nur zusammen schmeckt es gut. Und ein Zombiespiel macht zwar schon so Spaß, aber ohne Kettensäge fehlt eben doch das gewisse Etwas. Wie gut, dass der neuste Titel aus dem Publisherhause Headup Games sich zumindest in diesem Punkt keine Fehler erlaubt:

Angetestet zu Trapped Dead – Das Angetestet ist zwar schon wieder fast zwei Wochen alt, aber das Spiel hat die Aufmerksamkeit verdient, auch wenn bis zur Veröffentlichung am 25. November die Entwickler noch einiges an Arbeit vor sich haben. Die Kettensäge gehörte leider zu den Dingen dazu, die noch nicht in der Vorschau-Version enthalten waren. Auch den 4-Spieler-Koop-Modus durfte ich noch nicht anschauen. Aber reichlich Zombies gab es bereits zu sehen und das angepeilte 80iger-Jahre-Zombie-Film-Ambiente zu spüren.

Die Idee hinter dem Spiel, es ist ein Mix aus Commandos: Hinter feindlichen Linien (Taktik) und Left 4 Dead (Koop-Action), ist auf jeden Fall mal was anderes und die Vorschau-Fassung hat bereits Spaß gemacht. Ich bin entsprechend zuversichtlich, dass am Ende zwar kein perfektes, aber ein anständiges Spiel herauskommt.

Meine Zuversicht rührt auch daher, dass Headup Games mir seit ihrem ersten Auftreten im letzten Jahr sehr sympathisch geworden sind. GearGrinder, Twin Sector und GREED: Black Border waren super Midprice-Titel, bei denen es mir teilweise schon ein wenig weh getan hat, dass ich keine 8.0 oder draufpappen konnte. Und mit Grotesque Tactics: Evil Heroes und vor allem BlazBlue: Calamity Trigger haben sie auch den richtigen Riecher bewiesen und zwei richtig gute Spiele die Chance gegeben in den deutschen Handel bzw. auf den PC zu kommen. Schade nur, dass sich die PC-Version von BlazBlue: Calamity Trigger wohl nicht so gut verkauft hat.

Du bist schuld! Ja, dich da hinten meine ich! Ich weiß ganz genau, dass du das Spiel nicht gekauft hast. Und wegen dir wird es wahrscheinlich vom zweiten Teil keine PC-Umsetzung geben. Du hast die Chance vergeben endlich wieder eine gute Beat’em Up-Serie auf den PC heimisch werden zu lassen! Schäm’ dich!

PS: Der Multiplayer-Shooter Shattered Horizon, das Spiel vom Benchmark-Hersteller Futuremark, ist auch nicht schlecht – nur auf Dauer leider zu eintönig und kein Vergleich zu einem Call of Duty: Modern Warfare 2. Eine Einzelspielerkampagne – das wäre was gewesen!

Wenn man ein Blu-ray-Laufwerk hat, dann muss man es natürlich auch für Blu-rays nutzen. Und obwohl sowohl Star Trek: The Original Series (Remastered) als auch LOST bereits in diesem Format bereitliegen, will ich doch erst The Shield fertig schauen, bevor ich eine weitere Serie anfange. Was bleibt mir also anderes übrig, als ein paar Filme zu schauen? Ein schweres Los, ich weiß. Aber irgendeiner muss es ja tun – und wenn ich schon nicht ins Kino gehe…

Metallica: Français pour une nuitMetallica: Français pour une nuit – Über die Qualität der Musik und der Band kann man sich mitunter streiten. Die zwei letzten Alben, St. Anger und Death Magnetic gehören jetzt auch nicht gerade zu meinen Favoriten. Aber ihre Live-Auftritte sind immer geil und diese Blu-ray ist schlichtweg das Beste was ich bislang in diesem Sektor gesehen habe.

Während Iron Maiden für die Blu-ray von Flight 666 – The Film anscheinend nur einen Transfer der DVD gemacht hat, schleppte Metallica HD-Kameras zu ihrem Open-Air-Konzert in Nîmes am 7. Juli 2009. Deswegen auch der Name “Frankreich für eine Nacht”. Das Ergebnis ist so unglaublich scharf, das ist schon fast besser als tatsächlich live dabei zu sein. Der satte 5.1 DTS Master Audio Track tut sein Übriges, um Konzertfeeling im Wohnzimmer aufkommen zu lassen. Wobei – das stimmt nicht ganz. Der Track ist dafür schon fast zu sauber. Die Menschenmenge ist wirklich nur zu hören, wenn sie bewusst eingemischt wird. Vorbildliche technische Leistung, aber natürlich nicht ganz das echte Feeling. Und das nervige Poken oder Zuschauersurfen findet im Wohnzimmer auch nicht statt. Ach Moment – das sind ja Pluspunkte…

Zum Konzert selbst gibt es eigentlich nichts Weltbewegendes zu sagen. Von den 18 Liedern stammen fünf von der Death Magnetic und zum Glück ist kein einziger Track von der St. Anger dabei. Scheinbar haben die Jungs selbst gemerkt, dass das Album einfach nur Scheiße ist. Die Mischung und der Aufbau des Konzerts sind richtig gut gelungen und führt zu einem echten Höhepunkt hin. Auch, weil die Band wie immer eine sensationelle Stimmung im Stadion verbreitet. Als Bonusmaterial gibt es Interviews und fünf Videos von Fans, die das Konzert mitfilmen durften. Netter Fanservice, aber nichts was einen jetzt vom Hocker reißt oder gar an die Qualität des Hauptfilms heranreicht.

Bagdadsoftware meint: Wer auch nur ansatzweise Metallica hört und mag, muss sich diese Blu-ray holen (DVD gibt es nicht). Das Konzert ist schlichtweg geil und die technische Qualität ist atemberaubend. So hat man ein Live-Konzert bislang noch nicht erlebt…

GamerGamer“Von den Machern von Crank steht extra groß auf dem deutschen Cover. Ein Schelm, wer hier böses denkt, lief der Film doch im Kino nicht wirklich gut. Aber da ich die Blu-ray aus UK importiert habe, werde ich von diesem blöden Satz zum Glück nicht behelligt. Andererseits kann man den Film auch getrost im Laden stehen lassen. Was sehr schade ist, zeigt er doch in der ersten Hälfte so viel Potential.

“Slayer”, ein Killerspiel mit echten Menschen, “Society”, ein realer Chatroom (erinnert inhaltlich stark an 4Chan) und ein Konzern, der damit die Welt regiert sind so wunderbar realitätsnahe Zukunftsvisionen, das man allein vom Zuschauen Angst bekommt. Mit dieser Vorlage hätte Gamer locker eine ernsthafte Auseinandersetzung, ja eine Gesellschaftskritik werden können. In den ersten 15-30 Minuten (von 91) verfolgt der Film auch entsprechende Ansätze und zeigt gleichzeitig, dass die Regisseure sich auch tatsächlich mit der Materie auskennen – so dämlich und unpassend die “Teabagging”-Szene auch wirkte.

Aber spätestens sobald der Held Kable (Gerard Butler) den Fängen des Konzerns entwischt und seinen eigenen Willen wiedererhält, verkommt das Werk zu einem fast schon langweiligen 08/15-Actionspektakel mit flachen Charakteren und einer vorhersehbaren Handlung ohne echte Höhepunkte. Das einzige, was den Film hier noch aus der Nische rettet, ist der äußerst interessante audio-visuelle Stil sowohl bei der Wahl der Farben und Töne als auch einfach nur bei Kamera und Schnitt vor allem innerhalb des “Society”-Spiels. Mark Neveldine und Brian Taylor haben in der Hinsicht ja schon bei Crank gezeigt, dass sie wissen wie man frischen Wind ins Genre bringen kann. Aber das reicht dann doch nicht für einen guten Film. Traurig, dass ihr Talent hier so massiv verschwendet wird…

Bagdadsoftware meint: Nicht unterirdisch schlecht, aber auch nichts was man gesehen haben muss. Am besten ausleihen, sich vom Look und den zwei, drei netten Ideen für einen Abend unterhalten lassen und dann das Thema auch schon wieder abhaken.

Prince of Persia: Der Sand der ZeitPrince of Persia: Der Sand der Zeit“Oh mein Gott – schon wieder eine Spieleverfilmung!” wird vermutlich der oder andere unter euch schreien. Und ja, der Film erlaubt sich viele Freiheiten. Die Hintergrundgeschichte des Prinzen, sein vollkommen dämlicher, wenn auch historisch korrekter Name (“Dastan”) und große Teile der Geschichte an sich stammen nicht aus den Spielen oder werden höchstens davon inspiriert. Trotzdem ist pauschale Ablehnung vollkommen unberechtigt in diesem Fall. Im Gegenteil orientiert sich speziell bei den Slow-Motion-Sprungeinlagen der Film für meinen Geschmack stellenweise sogar zu stark an der Vorlage.

Das Aussehen des Prinzen (sehr gut besetzt mit Jake Gyllenhaal), bestimmte Kameraeinstellungen – wenn auch teilweise von Assassin’s Creed und nicht aus der Prince of Persia-Serie entnommen – und auch die Charaktere selbst erinnern alle sehr deutlich an die Spiele. Selbst der Einsatz des Dolches ist nicht nur visuell, sondern auch geschichtlich gut umgesetzt ohne Peinlich zu wirken. Und die Dialoge zwischen dem Prinzen und Farah, pardon, Tamina sind so lustig wie eh und je. Andererseits wurde es den Filmemachern aber auch in diesem Falle recht einfach gemacht. Die Prince of Persia-Spiele sind eben nicht anders als eine interaktive Version von Abenteuerstreifen wie Fluch der Karibik – auch wenn Hardcorefans das vermutlich anders sehen wollen. Praktisch, dass hinter der Filmumsetzung die gleichen Studios und ein Großteil der gleichen Leute standen wie bei der Fluch der Karibik-Trilogie.

Was euch mit diesem Film erwartet ist entsprechend spätestens beim Erscheinen des Disney-Logos klar: Unterhaltsames Popcornkino für die ganze Familie, das einfach Spaß macht. Die Landschaftsaufnahmen sind atemberaubend, die Hauptcharaktere sind das typische, unfreiwillige Paar und auf ihrem Abenteuer stoßen sie auf einen schrägen und lustigen Typen, der ein wenig den Ernst aus der Geschichte. Nichts Weltbewegendes oder gar Innovatives und trotz der Anleihen hätte nicht zwingend Prince of Persia draufstehen müssen. Aber es tut dem Film auch nicht weh. Stattdessen ist er eben gute Unterhaltung.

Ich muss an dieser Stelle aber doch kurz loswerden, dass ich Sir Ben Kingsley in der Rolle von Nizam für eine Verschwendung halte. Es ist zwar nicht so schlimm wie bei BloodRayne, aber der Mann hat so viel Talent und in seiner Karriere schon so viele sehr gute und niveauvolle Rollen gespielt (Ghandi oder Schindler’s Liste beispielsweise) – da fühlt er sich in so einem Streifen doch etwas fehl am Platz an…

Bagdadsoftware meint: Wer Fluch der Karibik mochte oder generell etwas mit klassischen, familienfreundlichen Abenteuerfilmen anfangen kann, macht mit Prince of Persia: Der Sand der Zeit nichts falsch. Und auch Fans der Spiele, wenn sie sich nicht wie so oft auf jedes kleine Detail versteifen, werden super unterhalten.

Und damit sind wir auch schon wieder am Ende des heutigen Eintrags angelangt. Ursprünglich wollte ich zwar auch noch was zu Iron Man 2 erzählen, aber der Eintrag ist mittlerweile schon viel länger als geplant. Da muss sich Iron Man eben hinten anstellen, der Egoist…

PS: Ja, ich habe immer noch nicht mein Angetestet zu Trapped Dead bei GamersGlobal beworben, das jetzt auch schon wieder eine Woche alt ist. Mir fallen halt derzeit zu viele gute andere Themen ein. Mal schauen, ob es am Montag klappt.

In meinem Blu-ray-Laufwerk dreht sich derzeit die vierte Staffel von The Shield. Erfunden von Shawn Ryan, wird es von der Werbung als “die härteste Copserie der Fernsehgeschichte” bezeichnet. Von dem Slogan mag man halten was man will, aber die Serie hat zu Recht “Keine Jugendfreigabe”.

Selbstverständlich ist The Shield aber keine sehenswürdige Serie nur weil sie voller Brutalität steckt, sondern weil sie voller grauer (Polizisten-)Charaktere und spannend inszeniert ist, mit staffelübergreifenden Handlungssträngen. Man kann es ein Stück weit mit The Wire vergleichen, wenngleich dort auch die “Bösen” – also die Drogendealer -, gleichwertig menschlich dargestellt werden und ein Gesicht erhalten. In dieser prämierten Drama-Serie dreht sich hingegen wirklich alles nur um Vic Mackey (Michael Chiklis), sein Strike-Team und eben die anderen Bewohner der “The Barn” genannten Polizeistation und deren alltäglichen Polizeiarbeit.

Im heutigen Eintrag möchte ich aber gar nicht so sehr über die Serie selbst schreiben. Die kann ich euch nur uneingeschränkt empfehlen, wenn ihr volljährig seid und einiges aushaltet. Doch eben dieser letzte Punkt ist es, der mich seit ein paar Tagen beschäftigt. Alles begann damit, dass ich die 11. Folge von Staffel 3 mit dem Titel Undercover (orig. “Strays”) gesehen habe. Sie hat mir nicht nur vor Augen geführt hat, wie gut die Serie und ihre Autoren tatsächlich ist. Sie hat mich auch zum Nachdenken über mich selbst angeregt – so schnulzig das klingen mag.

< Einschub >Wenn man den Originaltitel der Folge und dessen Übersetzung anschaut, wird einmal mehr deutlich, wie wenig Gedanken sich die Übersetzer teilweise machen. Während das Original einen echten Bezug zum Inhalt herstellt, wie sich natürlich erst im Nachhinein herausstellt, ist der deutsche Titel nicht mehr als eine langweilige Beschreibung ohne tieferen Sinn. Soviel verschwendetes Potenzial…< / Einschub >

Wie in den meisten Folgen, gibt es auch hier mehrere Erzählstränge. Normalerweise sind natürlich Vic Mackey und das Strike Team im Vordergrund. Hier rutscht jedoch ein Handlungsstrang in den Mittelpunkt, der euch als Zuschauer schon seit mehreren Folgen mehr oder weniger intensiv begleitet hat. Worum es genau geht ist für diesen Eintrag nicht relevant und eine Erklärung würde zu ausschweifend werden. Entscheidend ist nur die allerletzte Szene dieser Folge. Darin sehen wir den Charakter Detective Holland “Dutch” Wagenbach (verkörpert von Jay Karnes), der die zentrale Rolle in diesem Handlungsstrang gespielt hat, nachts in seinem Bett. Er wird vom lauten Miauen einer streunenden Katze geweckt – nicht zum ersten Mal, auch wenn wir die tatsächliche Situation als Zuschauer bislang nie gesehen haben.

 Szene aus The Shield Er geht mit etwas Futter vor die Tür und lockt die Katze an. Nach anfänglichem Zögern nähert sie sich ihm, er streichelt sie ein wenig und nimmt sie auf dem Arm. Auf den ersten Blick alles völlig normal – bis er anfängt sie zu erwürgen. Andere Serien würden spätestens hier vermutlich abblenden. The Shield zeigt hingegen den, gestellten aber doch sehr intensiven Überlebenskampf der Katze in all seiner Intensität. Dutch bleibt, trotz einiger Kratzer, völlig unbeeindruckt davon. Stattdessen schaut er ihr die ganze Zeit nur tief in die Augen. Als ihr letzter Lebensfunke erlischt, lässt er sie fassungslos aus den Händen fallen. Die finalen Frames vor der Abblende zeigen wie die Katze wie ein nasser Sack auf den Boden knallt und zusammensackt.

Warum der Charakter das tut ist im Kontext der Folge komplett nachvollziehbar. Ich kenne aufgrund der Vorgeschichte seine Gründe und ich weiß warum es für seine weitere Entwicklung innerhalb der Serie ein entscheidendes Erlebnis ist. Die Szene zeigt entsprechend mehr als jede andere in den ersten drei Staffeln, dass in The Shield eben keiner wirklich gut und keiner wirklich schlecht ist. Eine fantastische Leistung der Drehbuchautoren und des Schauspielers eben.

Aber je mehr ich über die Sequenz nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass sie mich aus dem “falschen” Grund seit Tagen so sehr beschäftigt. Wenn ich an sie zurückdenke, sehe ich nicht den Charakter Dutch. Ich denke nicht an die Hintergründe seines Handelns oder wie er sich verhält. Ich denke auch nicht daran, wie ich in dieser Situation handeln würde oder versuche sonst wie das Geschehene auf mich zu übertragen. Ich sehe schlicht eine unschuldige Katze, die um ihr Leben kämpft, verliert und sprichwörtlich weggeworfen wird. Speziell diese letzten Sekunden, wie sie herunterfällt und in sich zusammensackt, machen mich fertig.

Die Szene ist so intensiv, so schockierend, sie reißt mich emotional massiv mit und lässt mich genau deshalb mit einem Fragezeichen zurück. Wenn Bambis Mutter stirbt, kann man die erzeugten Tränen noch verstehen, weil es der wohl wichtigste Moment im Film ist. Aber hier werden fast jede Folge irgendwelche Leute erschossen, erstochen oder sonst wie brutal ermordet. Ein ganzer Handlungsstrang ist sogar gefüllt von Leichen ohne Füße. Von all den Sachen, die ich in den letzten 26 Jahren über Film, Fernsehen und Videospiele sonst noch so “erlebt” habe ganz zu schweigen. Warum wühlt mich also gerade der, selbstverständlich gestellte Tod einer Katze so auf? Oder steckt doch mehr dahinter, als ich der Serie zutraue?

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