Herstellerbild vom iPhone 5SAlle haben gestern über Apple und die Ankündigung des iPhone 5S und seines kleinen Bruders, dem iPhone 5C geredet. Letzteres finde ich allerdings aktuell eine Verarsche. Vielleicht habe ich es auch noch nicht verstanden, aber für gerade mal 100 Euro weniger erhalte ich doch einfach nur einen leicht verbesserten Vorgänger in einem billigeren Gehäuse, oder? Wer ist dafür der Markt? Und das 5S? Nun, Weiß/Gold als Farbe brauche ich jetzt nicht wirklich und ansonsten halten sich die Neuerungen eher in Grenzen. Fingerabdrucksensor? Okay, von mir aus. Kamera mit besserem Blitz und besserer Videoaufzeichnen? Gut. Ein neuer, endlich 64bit-fähiges Betriebssystem/Chipsatz? Wurde auch mal Zeit! 128 GB Speicherplatz — gibt es nicht. 64 bleiben das Maximum. Ein Kaufgrund ist es aus meiner Sicht somit nicht. Ich warte lieber auf das 6er und stelle dann wieder mit der Vertragsverlängerung um.

Fuck Yeah!

Somit waren Apples Ankündigungen für mich gestern nicht die große und bahnbrechende Nachricht. Diese Ehre konnte eine andere Enthüllung für sich beanspruchen: Theatrhythm Final Fantasy: Curtain Call kommt! Jaja, lästert ihr nur. Aber denkt dran, dass der Vorgänger nicht nur den begehrten NOCA für das Spiel des Jahres 2012 abgestaubt hat. Bis zur Veröffentlichung von Animal Crossing: New Leaf war es auch der 3DS-Titel mit dem ich die meiste Zeit verbracht habe. Entsprechend genial finde ich es, dass sich Theatrhythm: Final Fantasy gut genug verkauft hat, um einen Nachfolger zu rechtfertigen.

Natürlich gehe ich davon aus, dass bei den 200 Songs und 60 Charakteren, die zum Release in Japan im Frühling 2014 im Spiel enthalten sein werden, auch einige aus dem Vorgänger mit dabei sind. Zumal Square Enix eine abartige Anzahl an DLCs für Teil 1 veröffentlicht hat (wer alle kauft, hat mehr bezahlt als für das eigentliche Spiel) und ich somit gar nicht so wirklich weiß, was überhaupt noch übrig ist abseits der neuen Tracks aus Final Fantasy XIV und Lightning Returns: Final Fantasy XIII (wieder so ein Name, der jedem Sammler ein Dorn im Auge ist…). Cool wäre es, wenn man seine bestehende Party importieren könnte. Aber egal wie es am Ende aussieht: Gekauft ist das Spielso oder so. Aber danach hätte ich dann doch endlich gerne Theatrhythm: Kingdom Hearts. Sind wir uns da einig, Square Enix?

Interaktives

Und wenn wir schon bei ungewöhnlichen Spielen sind: Ich hatte mir vor kurzem Analogue: A Hate Story und den direkten Nachfolger Hate Plus geholt nachdem ich sehr lange überlegt hatte und nun den ersten Teil angefangen zu spielen. Hate Plus war mir bereits mehrmals auf der Steam-Store-Seite aufgefallen, aber bis zum letzten Schritt dauerte es dann doch etwas. Warum? Weil wir hier von einem japanischen Adventure sprechen. Angeblich dem derzeit einzigen auf Steam. Der Begriff bedeutet jedoch nicht, dass das Spiel aus Japan kommt. Im Gegenteil wurde es in Korea entwickelt. Nein, “japanisches Adventure” ist ein offizielles Genre und besser bekannt als “Visual Novel” oder “interaktiver Roman”.

Herstellerbild zu Analogue: A Hate StoryDas bedeutet, während ihr in den Computersystemen der Mugunghwa herumschnüffelt (ihr betretet das Schiff nie selbst), müsst ihr sehr viel lesen. Und zwar lest ihr die Logfiles des vor Jahrhunderten verschollen gegangenen Kolonieschiffs in dem es um die Geschichte der Pale Bride (eine vor Jahrtausenden in Stasis eingefrorene Frau) und den beiden rivalisierenden Familien Smith und Kim geht. Eure anfangs einzige Gesellschaft dabei ist eine KI namens Hyuan-ae, später kommt noch eine zweite dazu. Mit ihr könnt ihr euch über jeden Logeintrag unterhalten, bekommt so zusätzliche Hintergrundinformationen und, ganz wichtig, Zugriff auf weitere Dateien. Die Dialoge enthalten oft binäre “ja oder nein”-Fragen (der Textparser ist ausgefallen, so die Erklärung der KI) und eure Antwort beeinflusst nicht nur euer Verhältnis zur jeweiligen KI, sondern auch den Ausgang der Geschichte (es gibt mindestens fünf Enden). Hin und wieder müsst ihr auch mal in einem Computerterminal ein paar Befehle eingeben. Aber Lesen und Dialoge mit der KI führen sind in den rund 2 Stunden Spielzeit eure Haupttätigkeiten.

Nettes Erlebnis

Und ganz ehrlich: Es ist sehr interessant und spannend zugleich. Von Spielspaß mag ich bei so einem spartanischen Titel ähnlich wie auch bei einem Dear Esther nicht sprechen, aber stellt es euch vor wie ein gutes Buch (nein, kein “Choose your own adventure”-Dingens). Durch die Logs erfahre ich Stück für Stück mehr über die Menschen, die auf diesem Schiff ihr Dasein fristeten. Bekomme ein Bild von ihrem Leben, ihren Eigenheiten, ihrer Gesellschaft und fühle vor allem mit der Pale Bride mit. Einer Frau, die gegen ihren Willen in diese völlig rückständige Welt gebracht wurde (von Emanzipation ist an Bord definitiv keine Rede mehr) und nun buchstäblich um ihr Überleben kämpft (sie wurde in Stasis versetzt, weil sie eine unheilbare Krankheit hat). Gleichzeitig kämpfen die beiden KIs um meine Aufmerksamkeit, erzählen mir ihre (jeweils völlig gegensätzliche) Interpretation der Geschichte und versuchen mich auf ihre Seite zu ziehen (es gibt ein Achievement, 2 Girls 1 Core, wenn ihr es schafft es beiden recht zu machen). Die ein oder andere Überraschung ist da garantiert und zwar nicht nur erst am Ende des Spiels. Schon das Ende des ersten Akts, wenn ihr endlich erfahrt wer die Pale Bride eigentlich ist, fand ich sehr cool. Der ein oder andere würde jetzt zwar sagen, dass das absolut vorhersehbar war. Aber ich habe es definitiv nicht kommen sehen.

Mein erster Kontakt mit diesem Genre kann ich also nur als absolut positiv beschreiben. Über den Preis von derzeit 10 Euro lässt sich zwar sicherlich streiten, wobei ein anständiges Buch oft sogar mehr kostet). Eine Kaufempfehlung für alle, die gerne lesen, spreche ich dennoch aus. Der Wiederspielwert ist hoch und die Geschichte gut geschrieben. Mal schauen was Hate Plus zu bieten hat, das wohl nach eurer Rückkehr auf die Erde der Zukunft ansetzt.

Sicarius

In eigener Sache 2013

“Mmmh…hier du siehst irgendwie anders aus. Neue Frisur?” würde der aufmerksame Besucher fragen, wenn Bagdadsoftware ein Mensch beliebigen Geschlechts wäre und spricht damit sicherlich vor allem auf den weißen Kasten auf der linken Seite an: die Twitter-Box mit dem Bagdadsoftware-Feed.

Das Thema Twitter-Integration steht schon seit der Eröffnung des @Bagdadsoftware-Accounts vor bald drei Jahren (08.11.2013 – 5.504 Tweets zum Verfassungszeitpunkt) auf dem Programm. Daraus wurde aber nie was handfestes, was mich persönlich sehr genervt hat. Schon allein, weil ich bei Twitter doch relativ aktiv bin, viele dort aber gar nicht mitlesen. Deshalb habe ich mich am Wochenende hingesetzt und es nun einfach mal Quick-and-Dirty in Form des offiziellen Widget eingebunden. Es ist nicht die allerschönste Lösung. Aber sie funktioniert und erfüllt ihren Zweck. Tweets von @Kessy tauchen dort allerdings nur auf, wenn ich sie retweete. Einfach so eingebunden ist sie (derzeit) noch nicht und eine eigene Box für sie wäre dann doch zu viel des Guten.

Kleinkram

Und da ich schon dabei war die Seite zu bearbeiten, habe ich auch mal den Amazon-Banner aktualisiert. Das bedeutet allerdings jetzt nicht, dass ihr eine Xbox One kaufen sollt. Das ist nur einfach die aktuelle Kampagne aus der Kategroie “Computer- und Videospiele” von Amazon und wird denke ich zumindest monatlich automatisch wechseln. Eure Aufgabe besteht weiterhin nur darin auf den Link zu klicken, bevor ihr was bei Amazon einkauft.

Das ist jedoch nicht die einzige Änderung an der rechten Navigationsleiste. Es wurden auch die Überschriften ausgetauscht. Aus “Kommentare” wurde “geschwafel” und aus “Kategorien” das neue “die dehme”. Warum? Na, um die Konsistenz zur linken Navigationsleiste wahren. Ich verstehe sowieso nicht, warum mir diese Diskrepanz so lange nicht aufgefallen ist beziehungsweise warum ich nicht schon damals bei der Einführung der beiden Punkte was Passenderes gewählt habe als einfach nur die schlichten Beschreibungen. Die korrekte Lesart der Navigationsleisten ist somit ab sofort:

allgemoines rumgesabbel un geschreibsel vollä geschwafel üwä die dehme

Nur damit ihr Bescheid wisst :smile: .

Das große Ding

Das war es aber auch schon mit den Änderungen, die ich am Wochenende vorgenommen habe. Bagdadsoftware kann also wieder in den Tiefschlaf verfallen, oder? Nein. Ich schiebe noch eine weitere Sache schon ewig vor mir her, bei der ich mir nun gesagt habe: “Ich mach’ das jetzt einfach mal”. Und zwar geht es um das leidige Thema der Suche. Es gibt auf Bagdadsoftware so viele tolle und interessante Inhalte und Informationen, aber sind sie einmal von der Startseite verschwunden, ist es äußerst schwer sie wiederzufinden. Ich weiß zwar immer ungefähr welches Keyword ich benutzen muss, um über die Suche dann doch relativ schnell das zu finden, was ich suche. Aber das kann ich auch nur, weil ich die Texte verfasst habe :smile: .

Um das zu beheben und die Seite ins 21. Jahrhundert zu bringen, stand schon länger das Thema “MySQL Datenbank” (inklusive eines neuen Content Management System im Hintergrund) auf der Liste. Derzeit liegen alle Informationen in simplen Textdateien, die von der Webseite zeilenweise ausgelesen und von Google nach einem unerklärbaren Algorithmus indexiert werden. Die Startseite, die ihr gerade vor euch seht, ist im Prinzip nicht viel mehr als der Befehl “Zeige die Inhalte der ersten fünf Zeilen aus der und der Datei an”. Da ist also keine wirkliche Intelligenz dahinter. Das möchte ich entsprechend nun endlich mal ändern.

Bagdadsoftware ist tot, es lebe ???

Mein aktuelles Hosting verfügt jedoch über keine MySQL-Datenbank-Fähigkeit. Bagdadsoftware liegt derzeit einfach nur in einem Unterordner auf einem der Server von Snoke. Im Gegenzug bezahle ich auch nichts dafür. Von daher ist mit der erwähnten Umstellung auch ein Locationwechsel notwendig. Und wenn ich einen Serverwechsel durchführen muss, habe ich mir gedacht, könnte ich auch gleich mal wieder einen Domain- und damit Namenswechsel durchführen.

Ja, ich werde den Namen “Bagdadsoftware” tatsächlich in den Ruhestand schicken. Die Diskussion über die Problematik dieses Namens hatten wir ja schon einmal in Bezug auf den Podcast geführt. Damals wurde das Thema dann mit der Begründung zur Seite gelegt, dass der Podcast jetzt schon so lange so heißt, dass es blöd wäre das nun noch zu ändern. Doch der Podcast ist bekanntlich derzeit faktisch tot oder wie es in der Spielebranche heißt “auf Eis gelegt” und meine Videoserien habe ich bewusst anders betitelt. Somit bleiben nur noch die Bagdadsoftware NOCAs übrig. Aber da ließe sich sicherlich auch eine Lösung finden. Beziehungsweise es spräche sicherlich nichts dagegen den Namen dort entweder beizubehalten oder schlicht auf “NOCA” zu reduzieren. Sowohl “Bagdadsoftware” als auch “NOCA” sind ja nichts anderes als Spaßnamen.

Und hier kommt ihr nun ins Spiel: Wie sollte eurer Meinung nach diese Webseite in Zukunft heißen?

Meine Sicht

Meine Ideen in der Hinsicht sind: Beim Christoph oder Beim Sicarius wobei ich die erste Variante bevorzuge. Der Titel wäre ein Bezug auf “Bei de Reinhilde” (die lokale Bezeichnung des Haushaltswarengeschäfts meiner Eltern) und würde somit zur restlichen Thema der Seite passen (siehe weiter oben). Ein Christophs Welt gefällt mir hingegen gar nicht. Und ein Kunstbegriff wie das Verpeilt, verpixelt von einem gewissen icezolation fällt mir derzeit nicht ein beziehungsweise entspricht auch nicht ganz dem, was ich mir vorstelle in Bezug auf “das eigene Brand stärken”. Meinen Namen gibt es zwar geschätzte sechs Milliarden Mal in Deutschland. Aber er ist vor allem dank GamersGlobal doch mittlerweile meine Marke, was ich auf YouTube auch nun voll zelebriere (wem es nicht aufgefallen ist: der Channel heißt schlicht “Christoph Hofmann”, auch wenn der Link dahinter “BSSicarius” lautet). Aber ich bin wie immer offen für alles.

Deshalb: Immer her mit euren Ideen!

Vom Zeitplan her möchte ich die Sache auf jeden Fall bis zum Ende des Jahres komplett über die Bühne bringen (ggf. in zwei Etappen, sprich Namensänderung zuerst, weil das fix geht und dann etwas später die Umstellung der Seite). Aber natürlich soll es auch nicht übers Knie gebrochen werden. Zumal ich wie mehrfach erwähnt ab heute bis Ende September wieder in Bonn rumstapfe und außerdem das ganze Umzugsthema ansteht. Es wird also vielleicht ein Weihnachts- oder Neujahrsgeschenk werden. Schauen wir mal :smile: .

Sicarius

Für die Ewigkeit

Eigener Screenshot aus Tabula RasaEs ist immer traurig, wenn die Server zu einem Spiel abgeschaltet werden und es dadurch unspielbar wird. Schon allein aus Gründen der Historie. Denkt mal an ein MMO wie Tabula Rasa. Sind die Server weg, sind alle Möglichkeiten den Titel für zukünftige Generationen zu bewahren von einem Moment zum anderen verschwunden. Niemand kann mehr hergehen, das Spiel vom Flohmarkt mit nach Hause nehmen und es erleben, verarbeiten und es als Inspiration hernehmen. Diese Titel geraten stattdessen in vollkommene Vergessenheit und zwar unabhängig von ihrer Qualität.

Natürlich wird ein World of Warcraft immer in den Geschichtsbüchern auftauchen, weil es zu Lebzeiten das Genre revolutioniert hat und entsprechend schon jetzt viel Aufmerksamkeit erhält. Aber was ist mit Spielen, die vor ihrer Zeit waren? Was ist mit einem Earth & Beyond, dem allerersten Weltraum-Simulation-MMO? Das schon alleine deshalb von historischer Relevanz ist? Ich glaube nicht, dass in den Archiven von Electronic Arts noch irgendwo die Serverfiles oder gar der Source Code lagern. Schlimmer noch: Ich glaube nicht einmal, dass ein Konzern wie Electronic Arts wirklich ein richtiges Archiv hat. Das Spiel steht somit der Nachwelt für eine eingehende nachträgliche Betrachtung und Einordnung nicht mehr zur Verfügung.

Nicht nur ein Teil

Wie viele Jahrzehnte wurden damit verbracht den Film Metropolis wiederherzustellen? Und trotzdem fehlt nach all der Arbeit immer noch eine komplette Szene (Die Ansprache des Mönchs in der Kirche). Ein Werk, das zu seiner Veröffentlichung ein absoluter Flop war und erst danach wirklich verstanden wurde, an Bedeutung gewann und heute relevanter ist als jemals zuvor? Wie viele andere bahnbrechende Filme nicht nur aus der Anfangszeit sind auf immer und ewig verschollen/vernichtet, nur weil man keine zwei Meter weit gedacht hat?

Von wahrscheinlich noch wesentlich bedeutenderem Material wie Büchern, Bildern und dergleichen brauchen wir da gar nicht erst anfangen zu reden. Wo wären wir heute, wenn ein gewisser Gaius Julias Caesar auf der Jagd nach Pompeius nicht “aus Versehen” die Lagerhallen der Bibliothek von Alexandria am Hafen gefüllt mit 700.000 Buchrollen angezündet und damit unschätzbares Wissen unwiederbringlich vernichtet hätte?

Und fangt mir hier nicht an von wegen, dass ich Äpfel mit Birnen vergleiche. Die Videospieleindustrie ist erst 30-40 Jahre alt. Sie steckt immer noch in ihren Kinderschuhen und gerade das was heute erzeugt wird, könnte in der Zukunft massiv an Bedeutung gewinnen. Eben genauso, wie es beim Film der Fall war. Wenn ich in das Buch “1000 Movies You Must See Before You Die” reinschaue, dann steht auf den ersten 100-200 Seiten sehr oft, dass das Werk entweder nur noch in Bruchstücken oder gar nicht mehr existiert. Was natürlich total bescheuert ist, wenn man sich den Titel des Buchs anschaut, aber gut :smile: .

Der zentrale Punkt

Auf dieses Problem verschwenden meiner Meinung nach zu wenige Leute einen Gedanken. Nicht nur bei den Herstellern, sondern wir auch Spieler. Wir regen uns höchstens mal zwei Sekunden über die Nachricht auf (oder freuen uns bei etwas unbeliebtem), dass wieder etwas abgeschaltet wurde, aber dann ist die Sache schon wieder vergessen. “Es betrifft uns ja nicht” ist die Devise. Aber denkt mal allein an eure Steam-Bibliothek. Valve behauptet zwar, dass sie einen Patch im Tresor hätten. Aber gilt der dann wirklich für alle Titel? Oder müssen doch die Publisher auch mitziehen? Publisher/Entwickler, die am Tag X gar nicht mehr existieren oder die kein Interesse daran haben diese Investition zu tätigen?

Eigener Screenshot aus BioShock 2Es haben sicherlich nicht viele wirklich registriert, aber Microsofts Games for Windows Live-Service wird am 1. Juli 2014 abgeschaltet. Ja, der Service wurde von vielen gehasst (von mir nur am Anfang). Entsprechend halten sich die Sympathien der meisten Spieler in Grenzen. Doch dieser Fall wird der erste Vorgeschmack sein auf das, was uns dank Aktivierungs-Zwang und damit Serverabhängigkeit noch alles bevorstehen wird. Wir reden hier immerhin von 73 Spielen, die auf diesen Service angewiesen waren und da waren nicht nur uninteressante Rohrkrepierer dabei. Ein GTA IV, Batman: Arkham Asylum sowie sein Nachfolger Batman: Arkham City, BioShock 2 oder Street Fighter IV wurde ich jetzt nicht als unwichtige Titel bezeichnen. Für viele gibt es zwar einen Offline-Modus beziehungsweise GfWL-losen Modus. Aber dieser ist größtenteils extrem stark eingeschränkt so ist das Abspeichern ist ohne bei GfWL eingeloggt zu sein bei vielen Titeln nicht möglich!

Die zentrale Frage

Was passiert also am Tag X? Wird es wirklich einen Patch geben? Von manchen vielleicht. Aber bei den meisten vermutlich nicht. Selbst bei einem Microsoft-Titel wie Shadowrun glaube ich nicht, dass sich da irgendeiner die Mühe macht was zu programmieren. Das dazugehörige Entwicklerstudio existiert sowieso nicht mehr. Und dass Age of Empires Online abgeschaltet wird, wurde ja bereits verkündet.

Am Ende des Tages mag die Spieleindustrie nur eine Unterhaltungsbranche sein. Aber gilt das nicht auch für alle anderen Medien? Es wird doch niemand ernsthaft glauben, dass im alten Ägypten auf den Papyrus-Rollen nur hochtrabendes festgehalten wurde. Da war sicherlich auch der ein oder andere Furz-Witz darunter. Aber wir werden es nie wahrscheinlich nie erfahren, weil damals wie heute gedacht wird, dass so etwas nicht von historischer Bedeutung ist. Das mag für heute tatsächlich der Fall sein. Aber wie sieht es morgen aus?

Epilog

Warum ich gerade heute auf dieses Thema komme? Nun, gestern flatterte eine Mail von Electronic Arts in mein Postfach. Ich wurde darauf hingewiesen, dass am 31. Oktober 2013 nach etwas mehr als vier Jahren die Server für BattleForge abgeschaltet werden. Es war natürlich nur eine Frage der Zeit, nachdem im Juli Entwickler EA Phenomic geschlossen wurde. Das macht es aber nicht weniger traurig diesen, auch Solo halbwegs gut spielbaren, Titel gehen zu sehen. Vor allem für mich, der mit dem Spiel doch so einige Erinnerungen verbindet.

Die Wichtigste stammt von 2009, kurz nach dem Release. BattleForge war der zweite Test (Nr. 1 war Cryostasis), den ich exklusiv für das damals brandneue Onlinemagazin verfasst hatte (die zwei davor waren Tests, die ich von Bagdadsoftware dorthin verschoben hatte) und mit dem Start der Open Beta veröffentlicht wurde — sprich einer der ersten auf der Seite überhaupt war. Aber auch die Podcast-Folge zum Spiel gehört zu meinen Lieblingsausgaben und meine Kontakte zu Steffen Itterheim (Programmierer bei BattleForge) ist mir ebenso positiv in Erinnerung geblieben. Ach und das Spiel an sich war/ist natürlich auch super. Werde entsprechend versuchen es noch ein paar Mal anzuschmeißen (zum Verfassungszeitpunkt sind die Server down), bevor der Bildschirm schwarz wird und ich empfehle euch das Gleiche zu tun. Kostet ja nix.

Nein, heute gibt es mal kein Video. Muss euch ja schließlich ab und zu schon noch einen Grund geben hier auf der Seite vorbei zu schauen. Ja, die Besucherzahlen sind im 1. Halbjahr noch einmal massiv in den Keller gegangen dieses Jahr (2012 ging es ja schon bergab) trotz (oder gerade wegen?) des noch extremeren Fokus auf Spiele. Aber ihr wisst ja, dass ich das gar nicht so eng sehe. Ich produziere trotzdem weiter meine Inhalte. Demnächst dann aber natürlich nicht mehr über Spiele, sondern über Innenraumdesign (“Passt der grüne Schrank zur blauen Wand?”), Haushaltstipps (“Was passiert, wenn ihr das Bügeleisen zu lange auf eurem T-Shirt stehen lasst”), Versicherungshinweise (“Warum eine Absicherung gegen Feuer sinnvoll ist”) und Kochkurse für Anfänger (“Pasta mit dunkler Soße in nur 10 Minuten”). Okay, vermutlich nicht. Aber einen Eintrag mit Fotos/Video von meiner neuen Wohnung müsst ihr auf jeden Fall mal ertragen :smile: .

Logo von Desert Bus for HopeNachdem ich mit Rondrer im Schlepptau vorletzten Freitag mal oben im Landkreis Nürnberg war, liegt der Mietvertrag nun bereits neben mir (Unterschrift natürlich erst bei der Übergabe). Das heißt ab 15. Oktober werde ich mit dem Einziehen beginnen, bevor ich dann ab 4. November (1. November ist bekanntlich ein Feiertag in Bayern) meinen neuen Job antrete und somit Gunzenbach/Aschaffenburg (vorerst) den Rücken kehre — nur um dann gleich ab 18. November wieder Urlaub zu nehmen. Warum? LoadingReadyRuns Desert Bus for Hope VI Charity Fund Raiser startet am 16. November! Nein, ich mache normalerweise nicht extra Urlaub dafür (obwohl ich letztes Jahr auch zeitgleich daheim war). Ich habe nur noch so viel Urlaubstage übrig, dass das eine gute Ausrede ist welchen zu nehmen und dann den ganzen Tag (und Nacht) vor dem Livestream zu verbringen.

Ein Spiel

So viel also zum aktuellen Stand. Kommen wir nun noch zu ein paar Spielchen. Ganz ohne will ich euch schließlich nicht in die Woche entlassen. Ich bin natürlich immer noch fleißig dabei in Steelport herumzuhüpfen und die Geschichte zu ignorieren. Etwas, dass einem Saints Row IV sehr einfach macht und was ich wiederum saumässig genial finde. Und zwar wählt ihr fröhlich eure nächste Mission aus und bekommt auch den Wegpunkt dazu angezeigt, was ihr auf dem Weg dazwischen macht ist aber völlig egal.

Das meine ich wörtlich! Ihr könnt nicht nur weiter fröhlich Schabernack treiben, sondern auch Shops hacken, Datencluster aufsammeln und Aktivitäten erledigen ohne, dass die gewählte Mission scheitert oder ihr sonst wie dafür bestraft werden nicht sofort zum Ziel zu rennen. Nachteil ist natürlich, dass ich mich sehr leicht ablenken lasse. Oh, da sind noch ein paar Datencluster (es gibt über 1.000 Stück in der Stadt!), die liegen doch fast auf dem Weg, da kann ich sie noch fix aufsammeln. Und da drüben, da ist ein Shop, den ich nicht gehackt habe. Ach schau an, ein Flashpoint, den erledige ich gleich mit. Bitte? Die Gang aus der Matrix befreien? Ach, da war ja…oooh, shiny! Und dann hatte ich Sex mit einer mechanischen Kugel. Saints Row IV: Fuck Yeah!

Taktik-Shooter

Aber es gab abseits von Saints Row IV auch noch ein paar andere Titel, mit denen ich mich mehr oder weniger ausführlich beschäftigt habe:

Herstellerbild zu Tactical InterventionTactical Intervention – Minh Le, Miterfinder von Counter-Strike war bei Valve Software angestellt und arbeitete an Counter-Strike 2. Was kann es besseres geben? Nun, anscheinend sich nach Südkorea absetzen und bei FIX Korea anzuheuern, um seit über fünf Jahren am geistigen Nachfolger zum erfolgreichsten Half-Life-Mod allerzeiten zu werkeln. Das Ergebnis ist ein Free-2-Play-Team-Shooter auf Basis der Source Engine, der seit Freitag auch bei uns in der Open Beta-Phase ist.

Das Ergebnis ist derzeit äußerst ernüchternd. Es fällt zu allererst die altbackene Grafik ins Auge. Ja, die Source Engine ist mittlerweile neun Jahre alt. Aber selbst Counter-Strike: Global Offensive sieht 100.000mal besser aus als das, was Tactical Intervention unter starken Krämpfen (=Lags ohne Ende) auf den Bildschirm zaubert (und entspricht definitiv nicht den Screenshots oder dem stark nachbearbeiten Trailer im Steam Store!). Als nächstes bemerkt ihr dann den Free-2-Play-Teil. Wer nicht die 35 Euro in die Starter Packs investiert und dadurch eine permanent vorhandene Grundausrüstung erhält, muss sich durch erfolgreiches Spielen Punkte verdienen und darf dann (zeitbeschränkte) Ausrüstung kaufen: Waffen, Kleidung und sonstige Ausrüstung kaufen. Welche Auswirkungen das auf die Balance hat, wenn ich als Anfänger mit einer billigen Knarre rumrenne und alle anderen mit einer AK-47 oder M4A1, kann man sich sicherlich denken.

Positives

Das ist insofern schade, als dass Tactical Intervention tatsächlich ein paar richtig coole, neue Ideen in die ausgelutschte Spielmechanik Counter-Terrorist gegen Terrorist reinbringt. Auf der Karte “Highway” sind alle Parteien beispielsweise in Autos (inklusive eines Helikopters) unterwegs (aufteilt in Fahrer und Passagiere). In einem der Autos sitzt ein VIP, den die Terroristen töten müssen. Das ist auf dem Papier eine richtig coole Highspeed-Verfolgungsjagd über verwinkelte Straßen bei der die Leute aus den Fenstern hängen und aufeinander schießen während die jeweiligen Fahrer verzweifelt versuchen die Karre auf der Straße zu halten. Dank der zahlreichen Lags ist man jedoch froh, wenn man überhaupt mal was trifft.

Auch in den normalen Gefechten, in denen es schlicht wieder drum geht Geiseln zu befreien und Bomben zu entschärfen sind interessante Neuerungen dabei. Zum Beispiel ein Hund, den ihr auf eure Feinde hetzen könnt oder als Scout benutzt (er kann Gegner riechen!), die Möglichkeit Geiseln als menschliche Schutzschilde zu verwenden, Kampfrollen oder schlicht von höheren Stellungen sich abzuseilen. Alles Sachen, die man von einem Taktik-Shooter erwartet, die Counter-Strike aber bis heute nicht enthält. Von daher wäre es tatsächlich zu wünschen, dass Tactical Intervention tatsächlich bis zum finalen Release noch wesentlich besser wird. Jetzt wo ich es heruntergeladen habe, werde ich es auf jeden Fall im Auge behalten.

Natursimulation

Herstellerbild zu ShelterShelter – Wolltet ihr schon immer mal wissen, wie sich eine Dachsmutter fühlt? Nein? Egal, jetzt habt ihr die Gelegenheit dazu! Shelter ist beinharter Survival Horror mal anders. Ihr schlüpft in die Rolle einer Dachsmutter mit ihren 5 Kindern und müsst schlicht und nicht nur selbst überleben, während ihr euch durch die linearen Levels arbeitet, sondern auch so viele Kinder wie möglich durchbringen.

Das ist logischerweise einfacher gesagt als getan. Es fängt schon damit an, dass die Kleinen praktisch immer Hunger haben und es viel zu wenig essen für alle gibt. Ihr müsst also zusehen auf eurer Reise alles aufzusammeln (Äpfel, Rüben und so Kram) und zu jagen (Frösche, Füchse und dergleichen), was euch vor die Schnauze kommt. Vor allem das Jagen ist nicht ganz so einfach. Anschleichen und im richtigen Moment zuschlagen heißt die Devise. Und trotzdem immer darauf achten, dass eure Jungen, die euch ständig automatisch nachlaufen, nicht abhandenkommen wenn ihr so davonrennt. Habt ihr dann mal was zu essen, müsst ihr ganz genau drauf achten wem ihr es gebt. Netterweise haben alle fünf nicht nur verschiedene Streifen im Fell, damit ihr sie unterscheiden könnt. Je nachdem wie hungrig sie sind, verändert sich auch ihre Fellfarbe. So könnt ihr relativ einfach dafür sorgen, dass ihr jemanden nicht zweimal füttert.

Emotional

Aber nicht nur der Hunger ist euer Feind, auch die Umwelt. Da kreisen Adler in den Höhen und schlagen gnadenlos zu, wenn sie eines eurer Jungen im Freien sehen. Oder ihr seid in der Nacht unterwegs und eines eurer Kinder ist zwei Sekunden zu lang außerhalb eures Gesichtsbereich und wird Schwups verschlungen. Allerdings muss man es auch gleichzeitig so sehen: Ein Mund weniger zu füttern. Dennoch zerrt das Spiel massiv an den Nerven. Ich fühle mich sehr schnell eng mit meinen Kleinen verbunden, versuche es allen recht zu machen, zittere wie Espenlaub wenn ich von einem Busch zum nächsten husche während auf dem Boden der gefährliche Schatten seine Kreise zieht und bin extrem niedergeschlagen, wenn dann doch eines verhungert oder schlimmer noch, vor meinen Augen im Himmel verschwindet weil es der Adler erwischt hat.

Verpackt haben die Schweden bei Might and Delight das Ganze in eine äußerst surreal gestaltete und stark überblendete Ästhetik. Ja, auf den Screenshots ist der Gamma-Wert nicht bis ins unendliche hochgedreht — das ist tatsächlich so und am Anfang definitiv gewöhnungsbedürftig. Das Spiel hätte zwar sicherlich auch als hyper-realistische Simulation mit der CryEngine funktioniert, aber dieser ungewöhnliche Look zusammen mit dem gelungenen Soundtrack der Retro Family hat definitiv seinen Charme und zieht euch trotzdem ohne Probleme emotional in die Spielwelt hinein.

Der Titel gehört somit zu der Art von Indie-Spielen, die tatsächlich mal was anderes machen als den x-ten 8-Bit-Retro-Mist. Er bietet ein Erlebnis, das ich bislang noch in keinem anderen Spiel hatte und ist damit auch erfolgreich im Gegensatz zu anderen künstlerisch wertvollen Programmen wie beispielsweise Dear Esther, die schon mehr ein begehbares Gemälde als interaktive Unterhaltung sind. Ich habe die Investition der 9 Euro somit keines Falls bereut und kann euch nur empfehlen euch Shelter mal anzuschauen.

Bis Donnerstag!

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