Während ihr diese Zeilen lest, weile ich tatsächlich seit langem mal wieder nicht in Deutschland. Ja, man könnte sogar davon sprechen, dass es mein erster “richtiger” Urlaub seit 2007 ist. Damals hatte ich zusammen mit Rondrer und meiner Schwester die Daiah in Schweden beläst…äh besucht. Dieses Mal wurde ich nach Luxemburg verschleppt. Mal schauen was es da tolles gibt. Je nachdem gibt es dann vielleicht auch einen Reisebericht dazu. Aber nagelt mich da nicht fest drauf . Ich weiß doch aktuell sowieso nicht mehr so wirklich was eigentlich morgen ist.
Da passt es ganz gut, dass wir heute einen Blick in die spielerische Zukunft werfen und schauen, was in der traditionell etwas flauen Jahreszeit an interessanten Titeln erscheinen wird. Wie immer gilt: Titel, die schon einmal im Rahmen dieser Serie erwähnt wurden aber dann doch nicht termingerecht erschienen sind (du bist gemeint, Blood Bowl 2!), werden nicht berücksichtigt und die meisten Links führen zu Amazon, soweit eine dort erhältliche Retailversion erscheinen wird.
Godzilla (17.07.2015; PS3, PS4) – Das Spiel ist vermutlich absoluter Mist (ist seit Dezember in Japan schon verfügbar). Es siehst nur mittelmäßig aus und das Gameplay besteht ausschließlich darin als Godzilla Objekte (von Städten kann man nicht so wirklich reden) zu zerstören (je mehr ihr zerstört, desto größer werdet ihr), nur unterbrochen von Bosskämpfen gegen bekannte Bösewichter (zum Beispiel Mothra). Gut, es gibt noch einige zusätzliche Modi (reine Bosskämpfe, Evolutionsmodus, etc.), die etwas Abwechslung in die Sache bringen sollen. Aber unterm Strich klingt und sieht es einfach nur schlecht aus – und trotz oder gerade deshalb macht es mich irgendwie an. Es ist in gewisser Weise die gleiche Faszination wie bei der Earth Defense Force-Reihe: Absolut trashiger C-Movie-Flair bei dem man wenig Gehirnschmalz braucht.
Armikrog (18.08.2015; PC, MAC, Linux, PS4, WiiU) – Kennt ihr das Adventure The Neverhood? Das ist ein Point ‘n’ Click-Adventure aus dem Jahre 1996, das bei Kritikern zwar sehr gut ankam aber sich absolute grottig verkauft hat (die Raubkopierrate im mittleren Osten soll dafür extrem hoch gewesen sein). Die Besonderheit des Spiels? Die Umgebungen und Figuren sind alle aus realem Ton gemacht und per Stop-Motion animiert (siehe zum Beispiel Wallace & Gromit oder, für die Jüngeren unter uns, Shaun das Schaf). Armikrog ist nun der langerwartete, geistige Nachfolger des Spiels vom gleichen Designer, der wie damals komplett mit Claymation erstellt wurde (mit, zugebenermaßen etwas CGI-Nachhilfe hier und da). Die Geschichte dreht sich um Tommynaut, der mit seinem Raumschiff auf einem komischen Planten abstürzt und zusammen mit seinem blinden (aber sprechenden) Hund ins Gefängnis geworfen wird. Definitiv in allen Belangen ein äußerst ungewöhnlicher Titel.
Amnesia: Memories (25.08.2015; PC, PSV) – Gleich vorweg: Nein, das Spiel hat nichts mit den Survival-Horror-Titeln von Frictional Games. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mittlerweile gefallen am Genre der Visual Novels gefunden habe nachdem ich mit Analogue: A Hate Story. Amnesia: Memories ist auch einer, allerdings aus dem Untergenre der “Otome Games”. Das heißt, das Spiel richtet sich vornehmlich an weibliche Spieler und es geht unter anderem darum mit einem Mann anzubandeln. Im Falle dieses Werks, dass schon 2013 in Japan veröffentlicht wurde, seid ihr eine Dame mit Gedächtnisverlust. Eine Tatsache, die ihr vor fünf Männern geheim halten müsst mit denen ihr anscheinend in Beziehung steht. Ziel ist es in den Gesprächen mit ihnen eure Vergangenheit herauszufinden und dann quasi eure wahre Liebe zu finden. Klingt total kitschig, ich weiß. Aber wie gesagt: Ich habe tatsächlich Gefallen an dieser Art von Spiel gefunden. Es macht tatsächlich in gewisser Weise Spaß so einen halbwegs interaktiven Roman zu lesen und die Amnesia-Reihe (ja, da gibt es so einige Titel von) ist auch sehr erfolgreich – auch wenn er sich vielleicht eher an Frauen richtet.
Until Dawn (26.08.2015; PS4) – Auf dem Papier klingt es nach dem ultimativen Survival-Horror-Titel. Zum einen wegen der klassischen Resident Evil-Perspektive und zum anderen wegen dem “Schmetterlingseffekt”-Feature, das angeblich dafür sorgt, dass jede eurer Aktionen kleine oder große Konsequenzen im weiteren Spielverlauf hat mit dem Ergebnis, dass kein Durchgang so ist wie der vorherige und es angeblich auch keine wirklich richtigen oder falschen Entscheidungen gibt. Ein zweischneidiges Schwert könnte jedoch die Ankündigung sein, dass ihr das Spiel mehrfach durchspielen müsst, um es wirklich zu verstehen (ein Durchgang soll neun Stunden dauern – was ich für sehr lange halte bei so einem Ansatz). Entweder es funktioniert richtig gut weil die Geschichte genial und spannend ist und gleichzeitig das Spiel Spaß macht oder es funktioniert nicht und man hat schon nach dem ersten Durchlauf absolut keinen Bock mehr und bleibt stattdessen unbefriedigt zurück. Ganz klar ein Kandidat, den ich auf keinen Fall blind kaufen, sondern eine Reihe von Tests abwarten würde. Aber im Auge behalten sollte man ihn.
Devil’s Third (28.08.2015; WiiU) – Ich liebäugele immer mehr mit einer WiiU. Die Anzahl der interessanten Titel (plus dem Wii-Backlog) hat aus meiner Sicht ganz klar die kritische Masse überschritten. Devil’s Third trägt seinen Teil dazu bei. Der Third-Person-Shooter/Hack’n’Slasher für Erwachsene hat zwar eine turbulente Entwicklungsgeschichte hinter sich (sollte ursprünglich von THQ für PS3 und X360 kommen und hat mehrmals die Engine gewechselt bevor jetzt die Unreal Engine 3 festgenagelt wurde) und bietet anschaulich nicht die tiefgründigste Hintergrundgeschichte (im Prinzip seid ihr ein Typ, der alles tötet was er sieht). Aber das Kampfsystem sieht cool aus, es ist übertrieben brutal und es hat eine ganz klar trashige Komponente. Wobei mir noch nicht ganz klar ist, ob sich das Spiel jetzt bierernst nimmt oder sich bewusst ist, wie bekloppt es ist. Könnte entsprechend eine echte Überraschung werden oder massiv in die Hose gehen und der letzte Scheißdreck sein.
Metal Gear Solid V: The Phantom Pain (01.09.2015; PC, PS3, PS4, X360, XONE) – Es ist mal wieder Zeit zu beichten: Ich habe bis heute kein einziges Metal Gear Solid auch nur fünf Minuten lang gespielt obwohl ich sie bis auf Teil 1 zumindest die Hauptwerke mittlerweile hier liegen habe. Dabei reizt mich die total konfuse Story schon immer (und ich versuche mich auch jedes Mal wieder einzulesen und sie zu verstehen) und auch die Zwischensequenzen machen einen reizvollen Eindruck. Aber ich konnte mich bislang einfach nicht durchringen mal reinzusteigen. Daran wird sich mit Teil 5 sicherlich wenig ändern, auch wenn natürlich der Reiz äußerst groß ist quasi Splinter Cell in einer offenen Welt mit vielen Freiheiten und inklusive einem starken Zufallsfaktor (basierend auf eurem bisherigen Spielstil verändert sich eine Mission bei einem Neustart teils signifikant) zu spielen.
Act of Aggression (02.09.2015; PC, Linux) – Ich hab’s ja nicht so mit klassischer Echtzeitstrategie, wie die Veteranen unter euch wissen. Zwar hatte ich trotzdem die zweifelhafte Ehre 2010 Command & Conquer 4 für GamersGlobal zu testen (übrigens die einzige Wertung, die ich im Nachhinein betrachtet etwas nach unten korrigieren würde) aber ich bin unterm Strich irgendwie zu blöd für dieses hektische Kommandieren. Und trotzdem habe ich mich extrem gefreut als Act of Aggression angekündigt wurde. Endlich mal wieder ein klassisches RTS und kein MOBA, Tower Defense oder was sonst noch so heutzutage als Echtzeitstrategie verkauft wird. Und dann auch noch der Quasi-Nachfolger zum, aus meiner Sicht völlig zu Unrecht untergegangenen, Act of War vom gleichen Entwickler. Ich gehe zwar mal nicht davon aus, dass die FMV (war damals ähnlich wie in Command & Conquer) ihre Rückkehr feiern werden. aber spielerisch haben mir die beiden Vorgänger tatsächlich Laune bereitet. Mal schauen ob das wieder so ist oder hier nur mit Nostalgie Geld gescheffelt werden soll.
Mad Max (04.09.2015; PC, PS4, XONE, Linux) – Ich weiß nicht, ob sich Avalanche Studios wirklich einen großen Gefallen damit tut Just Cause 3 und Mad Max im selben Jahr zu veröffentlichen. Ja, es liegen drei Monate zwischen beiden Titeln und beim genauen Hinschauen gibt es doch viele Unterschiede zwischen den Open-World-Werken. Aber trotzdem sehe ich die Gefahr, dass einer von beiden unter dieser Entscheidung leiden wird. Aber gut, ist halt jetzt so. Lustig und interessant sieht Mad Max auf jeden Fall auf. Eben wie Just Cause nur härter/rücksichtslose/brutaler mit dem potentiell coolerem Setting und dem stärkerem Fokus auf Fahrzeugschlachten und Nahkämpfen. Dazu noch dem prominenten Crafting-Aspekt, der etwas an Dead Rising erinnert und schon ist theoretisch lang anhaltender Spielspaß garantiert. Aber wie gesagt: Just Cause 3 ist sein stärkster und vermutlich überlegenerer Konkurrent (Greifhaken!). Und zweimal das gleiche Spiel in so kurzer Zeit zocken wollen die wenigsten. Schade.
Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls (04.09.2015; PSV) – Die beiden Danganronpa-Visual-Novels sind…komisch. Also nicht im Sinne von “Haha”, sondern “WTF habe ich da grad gespielt?!”. Andererseits: Was will man auch anderes von einem Spiel erwarten, in dem der Bösewicht ein Two-Face-Teddy-Bear ist? Eben. Das Spin-Off scheint in Sachen Schrägheit auf jeden Fall der Hauptserie in nichts nachzustehen. Allerdings handelt es sich dieses Mal um einen Third-Person-Shooter beziehungsweise eine Art Horror-Adventure. Die Geschichte spielt zwischen den beiden Hauptteilen und versetzt euch in die Rolle eines Schulmädchens (Japan halt…) mit einem Megaphone. Damit kann sie Dinge die Umgebung untersuchen, Dinge manipulieren und sogar Gegner übernehmen und aufeinander hetzen. Wie gesagt: Absolut schräg. Ich frag mich zwar wer die Zielgruppe ist – ein Third-Person-Spiel ist ja doch etwas anderes als ein Visual Novel und ich glaube kaum, dass Nicht-Fans der Reihe oder Mangas großes Interesse am Zugreifen haben -, aber ich bin definitiv ganz vorne mit dabei!
Super Mario Maker (11.09.2015; WiiU) – Ein offizieller Leveleditor für einen 2D-Mario-Plattformer. Da werden viele feuchte Träume war. Zwar bin ich mir sicher, dass 99% von dem, was dann am Schluss online zum Herunterladen zur Verfügung steht der letzte Mist sein wird (wobei 100 von Nintendo geschaffene Kurse mit im Paket enthalten sind), aber cool ist es natürlich trotzdem. Vor allem interessiert mich zu sehen (oder vielleicht sogar mal selbst auszuprobieren) wie Nintendo das Komplexitätsthema genau gelöst hat. Also wie Intuitiv ist das Ding wirklich mit dem Gamepad und einem Stylus zu bedienen und wie schwer ist es richtig gute Levels damit zu bauen, die an die Qualität der Originale herankommen beziehungsweise sie vielleicht sogar übertrifft ohne gleich abartig schwer zu sein. Wobei schon eins ziemlich sicher sein dürfte: Irgendeiner wird sich garantiert hinsetzen und Super Mario Bros. 3 vollständig nachbauen .
Tony Hawk’s Pro Skater 5 (29.09.2015; PS3, PS4, X360, XONE) – Es ist sehr sehr lange her, dass ich ein Tony Hawk oder grundsätzlich ein richtiges Skateboard-Spiel intensiv gespielt habe. Dabei kann ich mich durchaus daran erinnern vor allem in Tony Hawk’s Pro Skater 2 unzählige Stunden versenkt und darüber die eine oder andere Band kennengelernt zu haben. Entsprechend würde es mich extrem freuen, wenn mit Teil 5 auch tatsächlich das Versprechen einer Rückkehr zu alten Stärken eingehalten wird – verknüpft mit ein paar modernen Features wie dem Drop in/Drop out-Onlinemodus versteht sich. So richtig viel Hoffnung habe ich darauf aber nicht. Die ersten Screenshots machten einen schrecklichen Eindruck und mit Robomodo ist auch noch ein Entwickler am Werk, der bislang gelinde gesagt nur absoluten Mist abgeliefert hat. Darunter auch Tony Hawk: Ride, Tony Hawk: Shred und Tony Hawk’s Pro Skater HD.
Might & Magic: Heroes VII (September 2015; PC) – Teil 6 kam nicht ganz so gut bei den Fans an. Das lag zwar zugebenermaßen erst einmal hauptsächlich daran, dass der Titel anfangs mit extrem vielen technischen Problemen zu kämpfen hatte. Aber auch nachdem die Probleme behoben blieb der fade Beigeschmack eines halbgaren Spiels. Mit Teil 7 soll das nicht mehr vorkommen, deswegen läuft schon seit Monaten die Betaphase. Von daher dürfte da dieses Mal nichts anbrennen. Spielerisch wird es aber wohl auch nicht allzu viel Neues geben (grafisch kommt nun die Unreal Engine 3 zum Einsatz). Für mich persönlich ist aber sowieso mittlerweile die Geschichte der Anreiz in diese Hexfeld-Rundenstrategiereihe Zeit zu versenken. Teil 7 spielt 200 Jahre nach dem letzten Addon von Teil 6 und immer noch 100 Jahre vor Heroes of Might & Magic V und erzählt wie die Geschichte des Falken-Imperiums weitergeht. Ich bin gespannt aber der Übertitel wird es garantiert wieder nicht werden.
Und was werde ich mir von dem ganzen Kram am Releasetag holen? Nun, abseits von Armikrog (habe den Kickstarter unterstützt) vermutlich nichts – und das nicht nur, weil mir teilweise natürlich die entsprechende Hardware fehlt. Mad Max wäre ein potentieller Kandidat, der mich stark reizen würde. Aber wenn ich mir aktuell meine Motivation zum Spielen anschaue, stehen auch da die Chancen eher schlecht..
Wie schaut es bei euch aus? Irgendetwas dabei, was euch das Geld aus der Tasche ziehen wird (sollte es sich als gut entpuppen)?
Nicht zum Release, aber sicherlich ein Kauf bei mir: One Piece Pirate Warriors 3!
Hab zwar noch nicht mal den ersten Teil fertig gespielt, aber soviel kann man da nicht falsch machen :) Heruasforderndes Prügelerlebnis :D
Ansonsten kein Kauf, da F2P, aber zumindest ein reinschnuppern: Magic – Duels, welches diesen Monat noch erscheint. Bin gespannt ob es vernünftig und fair umgesetzt ist :)