Sicarius

Drachen und Mondkriegerinnen

Bitte? Ihr wollt etwas über Spiele lesen? Ihr seid hier beim Christoph. Da gibt es keine Berichterstattung über Spiele. Wir reden hier ausschließlich über den Ernst des Lebens. Habt ihr das noch nicht mitbekommen? Da ist kein Platz für schnöde Unterhaltungsmedien, die einen nur von der Arbeit abhalten. Besonders diese Free-2-Play-Handy-Spiele. Die braucht kein Mensch. Teufelszeug alles! Beispielsweise diese zwei Titel:

Nein, das ist nicht Yoshi. Dieser Drache heißt Flora.

Nein, das ist nicht Yoshi. Dieser Drache heißt Flora.

Dragon Land (2016; iOS, Android) – Anfangs habe ich noch zu Lysanda gemeint, dass mich das Spiel wohl nicht lange beschäftigen würde. Pustekuchen! Das Spin-Off zum anscheinend extrem erfolgreichen Facebook-Monster-Sammel-Spiel Dragon City hat sich als durchaus kompetenter Plattformer herausgestellt. Ja, der Name (und die Logo-Schriftart) erinnern nicht ohne Grund an Super Mario 3D Land. Zwar kommt es in Sachen Level Design und Steuerung nicht ganz an das Vorbild heran aber ich spiele es tatsächlich gerne. Aber fangen wir wie immer von vorne an:

Aktuell bietet der Titel euch eine Einzelspielerkampagne mit acht Episoden mit jeweils gut 10 Levels (plus 2-3 Bonuslevels, die ihr freischalten könnt). Dazu ein Quick Play-Modus, in dem ihr nur ein Leben habt und mit einem vordefinierten Drachen so lange Challengelevels meistert, bis ihr sterbt. Und zu guter letzte ein Mehrspielermodus in dem ihr mit eurem Drachen gegen drei andere in Mario Kart-ähnlichen Rennen um den Sieg kämpft. Alle gemeinsam haben sie, dass ihr jeweils relativ schnell durch seid. Selbst die Einzelspielerlevels, wo unter meistens unter keinem Zeitdruck steht und euch in Ruhe auf die Suche nach den versteckten Gegenständen (Schlüssel und Edelsteine) machen könnt, halten euch maximal fünf Minuten auf. Ist für einen Mobiltitel aber auch völlig okay. Man will ja nicht ewig auf der Toilette sitzen bzw. sollte es nicht. Führt nur zu Hämorriden.

Ähm…wo waren wir? Ach ja: Die Levels sind auch halbwegs abwechslungsreich gestaltet sowohl was das Setting als auch die Herausforderung angeht. Manchmal dürft ihr fließend die Drachen wechseln, manchmal dürft ihr nur einen bestimmten nutzen, hin und wieder gibt es ein Rennen gegen die KI, dann 2D-Sidescroller-Levels (mit oder ohne automatischem Scrolling) und noch so einiges mehr was euch bei Laune hält. Genauso natürlich die Gegner und Umgebungen. Zumal die einzelnen Episoden dann auch etwas auf den jeweils neu freigeschalteten Drachen und seine exklusive Fähigkeit abgestimmt sind. Sieht dank der Comicgrafik auch soweit okay aus, wenngleich nicht sonderlich detailliert.

Eure Lieblinge

Ja, es gibt einen PewDiePie-Drachen. Fragt nicht...

Ja, es gibt einen PewDiePie-Drachen. Fragt nicht…

Das Augenmerk liegt ganz klar auf euren Drachen. Am Ende jeder Episode erwartet euch ein Bosskampf (das übliche “Springe dreimal auf seinen Kopf”) und anschließend schaltet ihr nicht nur die nächste Episode frei, sondern meist auch einen zusätzlichen Drachen. Am Anfang habt ihr so nur Zugriff auf Blaze, der über Abgründe gleiten kann. Dann kommt Rocky, eine Art Hund, der Wände emporklettern kann während Flora einen kurzen “Dash” ausführen darf. Letzteres führt übrigens aktuell dazu, dass im Mehrspielermodus quasi niemand einen anderen Drachen benutzt. Die Balance lässt also zumindest hier noch etwas zu wünschen übrig. Natürlich gibt es auch noch Spezialversionen der jeweiligen Grunddrachen, die ihr im Austausch gegen Edelsteine (oder reales Geld) kaufen könnt.

Ist wie immer bei solchen Titeln eine reine Fleißarbeit, die sich durch das Schauen von Werbung sowie Zurückhaltung beim Kauf von zusätzlichen Power-Ups verkürzen lässt. Letztere sind so Sachen wie “Unerwundbarkeit” oder ein Heiltrank, der logischerweise eure Lebenspunkte wieder auffüllt, solltet ihr doch mal Kontakt mit einem Feind gehabt haben oder in einen Abgrund gefallen sein. Außerdem braucht ihr Gold und Edelsteine noch, um eure Drachen aufzuleveln. Dadurch halten sie mehr aus und können auch mehr austeilen. Alle Levels haben dahingehend tatsächlich eine Mindestanforderung, was euer Drachen können muss. Ein paar dürft ihr aber auch trotz der Warnmeldung starten, sind dann halt nur etwas schwieriger zu meistern.

Beim Christoph meint: Dragon Land ist nicht der beste Plattformer, den ich je gespielt habe und der Titel leidet wie immer unter dem Drang der Entwickler euch unbedingt zum Einkaufen zu bewegen. Ich war aber dennoch von der Qualität und vor allem natürlich dem Spielspaß überrascht, der mich dann doch erwartet hat. Und da die Konkurrenz in dem Bereich tatsächlich eher gering ist (der Markt wird von diesen dämlichen Endlos-Doodle Jump-Klonen dominiert), ist es auch etwas erfrischend anders. Insofern kann ich nur empfehlen mal reinzuschauen.

Steine verschieben ftw.!

Steine verschieben ftw.!

Sailor Moon Drops (2016; iOS, Android) – Nein, ich habe die Serie bislang noch nicht geschaut. Kommt noch. Lysanda ist schließlich der größte Fan. Entsprechend habe ich den Titel gleich mal heruntergeladen, um zu schauen, ob ich ihn ihr tatsächlich empfehlen kann. Und tatsächlich scheint Bandai Namco sich ein bisschen Mühe gegeben zu haben, auch wenn das Spielprinzip absolut nichts Neues ist. Habt ihr Bejeweled oder Candy Crush Saga gespielt? Dann erwartet euch bei Sailor Moon Drops in dieser Hinsicht nichts Neues. Ja, es handelt sich um einen weiteren Match-3-Titel. Nur dieses Mal nicht mit Bonbons oder Bananen, sondern Herzchen, Mondsicheln und anderen von den Sailor-Kriegerinnen inspirierten Edelsteinen.

Zusammengehalten werden die (extrem zahlreichen) Levels durch die bekannte Geschichte (Suche nach den Kristallen und der Prinzessin oder so – wie gesagt, ich bin da noch nicht so tief dran). So schaltet ihr nach und nach die weiteren Kriegerinnen mit ihrer jeweiligen Spezialfähigkeit frei. Weitere Unterstützung gibt es durch Power-Ups, die ihr wie so oft auch gegen Geld im Shop erstehen könnt. Same ol’, same ol’. Immerhin ist die Aufmachung hübsch, die zwar nicht dem Stil des Mangas entspricht, aber doch ganz gut dazu passt. Und mehr gibt es tatsächlich zu diesem Produkt nicht zu sagen. Klingt erst einmal negativ, soll aber nur ausdrücken, dass es spielerisch nun einmal keine Überraschungen gibt. Es funktioniert und die Suchtspirale greift. So bleibt höchstens noch zu erwähnen, dass vom gleichen Publisher in der gleichen Woche Dark Souls III veröffentlicht wurde. Ein stärkeres Kontrastprogramm dürfte es nicht geben :smile: .

Beim Christoph meint: Spätestens seit dem riesigen Erfolg von Candy Crush Saga (wobei schon Bejeweled eine wahnsinnige Reichweite hatte), wird man mit Match-3-Spielen praktisch erschlagen. Umso wichtiger ist es für die Entwickler im Detail zu punkten – und das schafft Sailor Moon Drops eindeutig. Warum? Weil es die Vorlage (soweit mir das Lysanda sagt) sehr gut umgesetzt wurde und nicht einfach Mittel zum Zweck ist. Stattdessen wird eine Geschichte (auch wenn Fans sie bereits zu Genüge kennen) erzählt, die euch bei der Stange hält und immer wieder dazu bringt das nächste Level zu starten.

Natürlich versucht auch Bandai Namco immer und immer wieder euch die Kohle aus der Tasche zu ziehen, was sogar relativ schnell äußerst aggressiv wird – dafür ganz klar einen Punkt Abzug. Aber da der Markt an Sailor Moon-Spielen quasi nicht existent ist (zumindest in Deutschland – in Italien gibt es tatsächlich mehr Auswahl). Kommt man als Fan nicht umhin sich Sailor Moon Drops mal anzuschauen. Kostet ja auch erst einmal nichts. Alle anderen können sich aber auch alternativ einen der Millionen anderen Vertreter des Genres laden. Kommt auf das Gleiche heraus.

 

Da habt ihr eure Berichte über Spiele! Seid ihr jetzt zufrieden?! Ich geh’ dann mal weiter ein Leben haben, ihr Nerds!

Bis Montag!

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

:smile: :sad: :wink: :tongue: :-x :roll: mehr »