Ab und zu braucht man auch mal eine Pause von Sailor Moon auch wenn ich zugeben muss, dass die Serie definitiv zum Ende der 1. Staffel hin massiv an Fahrt aufgenommen hat. Plötzlich kommt eine Folge mit Cliffhanger nach der anderen. Da will man natürlich unbedingt weiterschauen (zum Verfassungszeitpunkt sind wir bei Folge 38 von 46). Dennoch blieb genug Zeit für die folgenden zwei Blu-rays:
Zoomania (Zootopia, 2016, 3D-Animationsfilm, DV) – So viele Animationsfilme, wie ich im letzten Jahr geschaut habe, habe ich gefühlt mein ganzes Leben nicht gesehen. Ich weiß, ist schon ein schweres Schicksal so eine Beziehung mit einer Frau, die auch mal was Anderes sehen will als nur Mord und Todschlag . Andererseits fällt mir auch jetzt erst auf, wie viele von den Dingern in kürzester Zeit ins Kino kommen – und da rede ich nur von Disney und Pixar-Werken.
Aber egal – dieses Mal also ein Hase mit viel Ehrgeiz, der vom Feld in die Utopie…äh…Großstadt zieht, um dort ihren Traum zu verwirklichen (Polizistin werden). Anfangs als Quotenhase zur Politesse verdonnert (ja, der ganze Film ist wie immer mit einer starken “Message” versehen), trifft sie auf den Fuchs Nick Wilde der von dem ganzen Friede, Freude, Eierkuchengedöhns in der Stadt (Raubtiere und Beutetiere leben friedlich zusammen) nicht ganz so viel hält und einfach sein Ding durchzieht (billige Trickbetrügereien). Judy Hopps (so heißt unser Hase) wird dann ganz schnell in einen Entführungsplot verwickelt, zieht Nick Wilde mit hinein und reißt dabei fast die ganze Stadt in den Untergang bevor sie sich dann doch wieder fängt und es zum Happy End kommt (Stadt gerettet, Bösewichte hinter Gittern, Fuchs vorbildliches Mitglied der Gesellschaft, Hase ohne Vorurteile, etc.).
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Im Prinzip könnte ich meine bisherigen Rezensionen von anderen 3D-Animationsfilmen einfach 1 zu 1 hier rein kopieren. Zum Beispiel, dass die lustigste Szene (Führerscheinstelle) mal wieder (fast) komplett im Trailer enthalten war. Oder, dass die knapp 2 Stunden trotzdem durchaus unterhaltsam waren und es neben den üblichen Pop-Culture-Anspielungen (zum Beispiel Der Pate mal wieder – dieses Mal als Spitzmaus) auch noch ein paar andere mehr oder weniger lustige Gags gab. Im Kern ist es aber erneut die irgendwie immer gleiche Geschichte vom kleinen Mann mit einem Traum, der zum Held wird wie man sie von Disney & Co. immer und immer wieder serviert bekommt. Nur der politische Hintergrund unterscheidet sich jedes Mal – hier nun das Thema Integration und Toleranz.
Ja, mir ist durchaus klar, dass es sich am Ende des Tages um Filme für Kinder handelt und die sind schon damit zufrieden, dass ein süßer Hoppelhase auf der Leinwand herumtollt und lustige Sachen macht. Insofern hat der Film durchaus sein Ziel erreicht und bietet nicht nur für die Kleinen, sondern auch für ihre großen Begleiter eindeutig solide Unterhaltung wie man sie, so muss man es leider sagen, mittlerweile gewohnt ist.
Insgesamt dennoch knapp für Zoomania weil die Faultiere in der Führerscheinstelle wirklich extrem lustig sind. Um die Wertung allerdings in einen besseren Kontext zu bringen: Im Vergleich fand ich Alles steht Kopf aber tatsächlich origineller (wenngleich er zum Ende hin etwas abflacht).
Ant-Man (2015, SciFi-Action, DV) – Dass nicht alle Marvel-Filme der absolute Hit sein werden, war spätestens seit Iron Man 2 klar (wobei ich ihn persönlich nicht ganz so schlimm finde wie gefühlt die meisten Fans). Aber Ant-Man ist eindeutig der “normalste” Superhelden-Film aus der zweiten Phase. Ist zwar keine Kunst, wenn man berücksichtigt welche Bloche fünf andere absoluten Blockbuster dazu zählen. Aber es ist entsprechend nicht verwunderlich, dass er nicht in so hohen Tönen gelobt wird wie die anderen.
Ich fand es hingegen tatsächlich mal wieder erholsam, dass nicht die ganze Welt am Abgrund steht und auch die Riege der Charaktere sehr übersichtlich ist. Das macht ihn zu einem wesentlich einfacher zu verdauenden Actionfilm. Mal abgesehen davon, dass man ausnahmsweise mal nicht alle vorherigen Marvel-Filme gesehen haben muss, um ihn zu verstehen. Außerdem spielt Michael Douglas eine wichtige Hauptrolle – und das finde ich immer gut. Ich mag den Kerl .
Kleine Männer
Die Geschichte ist wie gesagt eher übersichtlich. Im Prinzip ist es ein einziger Heist-Movie. Scott Lang (Paul Rudd) hat die Reputation ein toller Einbrecher zu sein (obwohl er für seinen tollen Coup im Gefängnis landete?) und wird deshalb von Hank Pym (Michael Douglas) angeheuert den in Entwicklung befindlichen Schrumpfanzug und alle dazugehörigen Daten zu zerstören. Der stammt von seinem ehemaligen Schüler und wird bei seiner ehemaligen Firma entwickelt. Hank hatte sich jahrelang geweigert seine Schrumpfformel herauszurücken, weil er Angst hatte, dass sie für böse Zwecke eingesetzt wird – zu Recht wie man sieht. Natürlich hat Hank auch so einen Anzug Zuhause und macht Scott damit zum Ant-Man. Fertig.
Der Rest des Films sind Trainingsmontagen, das Zusammenrotten einer Gruppe von unfähigen Kriminellen und der Einbruch in die Firma an sich. Nichts Besonderes aber doch irgendwie alles auf einem hohen Niveau (Schauspielerisch und Technisch sowieso) und erfrischend viel Humor.
Ich fand mich entsprechend sehr gut unterhalten von den zwei Stunden Film und kann guten Gewissens vergeben. Zwar gab es wie immer die eine oder andere Logiklücke. Aber das tat dem Spaß insgesamt keinen großen Abbruch. Im Gegenteil bin ich wirklich gespannt wie Marvel den Ant-Man in die restliche Avengers-Riege integriert.
Und damit gebe ich ab bis Montag!