Sicarius

Tagebuch eines Hausherrn #18

Kein Kommentar…

Es gibt Dinge, die sind nicht unbedingt ein Weltuntergang aber gebrauchen kann man sie trotzdem nicht. Ein Beinbruch zum Beispiel oder wenn im Garten plötzlich buchstäblich die Scheiße rumschwimmt. Mit letzterem Problem hatten wir vergangene Woche zu kämpfen. Die ganze Zeit war es bekanntlich sehr trocken und entsprechend der Boden nicht gerade saugfähig. Als dann am Montagabend ein starkes Gewitter kam, stand ziemlich schnell der Garten unter Wasser.

Volle Kanäle

Ein Unterwasserbeet wäre an sich natürlich kein Problem gewesen aber anscheinend waren die Abwasserkanäle an der Hauptstraße mit den Wassermassen absolut überfordert eben, weil es lange dauerte bis das Regenwasser auf den Wiesen versickerte. Die Folge war, dass der ganze Kram in die Hausanschlüsse verteilt wurde – darunter auch unserer, der nicht nur aus unerfindlichen Gründen wenig Überdeckung hat, sondern zusätzlich in der Einfahrt zur Garage ein Loch hatte (stand bei der Besichtigung damals ein Blumentopf drauf).

Wie die Geschichte weitergeht, könnt ihr euch sicherlich denken: Vorne von der Hauptstraße kam der ganze Dreck angeschossen und ist fröhlich aus dem Loch geschossen. Zum Glück, muss man sagen: Wäre das Loch nicht gewesen, hätten wir die Scheiße vermutlich buchstäblich im Bad gehabt. Also im strömenden Regen raus und so gut es ging den Scheißdreck (sorry, der heutige Eintrag enthält notgedrungen oft dieses Wort) erst einmal in die Mülltonne geschippt. Anschließend das Loch wieder abgedeckt und die Nase für den Rest des Tages zugehalten :smile: .

Die Lösung

Kurzfristig musste natürlich nun eine richtige Lösung her, mal abgesehen davon, dass uns das Loch sowieso schon von Anfang an gestört hat. Also hieß es die komplette Strecke vom Loch bis zur Hauseinführung aufzugraben und anschließend das Stück mit dem Loch durch etwas Durchgängiges ersetzen. Direkt vor der Hauswand haben wir hingegen einen Rückstaudoppelverschluss für fäkalienhaltiges Abwasser montiert. Das Ding lässt nur Wasser (und andere Dinge) in Fließrichtung durch. Kommt der Mist von der anderen Seite, wird er durch eine Klappe im inneren davon abgehalten weiter vorzudringen.

Rückstauverschluss und Reinigungsrohr

Zusätzlich gibt es eine zweite Klappe (deswegen Doppelverschluss), die im Notfall per Hand verriegelt werden kann. Wenn die erste Klappe quasi nicht mehr ausreicht oder ein Problem hat, dann kann man damit noch die Schotten dichtmachen. Kostet einen Batzen Geld so ein Ding (in der Variante DN160 und ohne Motor 200-300 Euro). Aber die gebe ich liebend gerne dafür aus, dass ich zum einen nicht noch einmal Scheiße schippen muss und zum anderen die Scheiße nicht doch mal im Bad habe.

Außerdem haben wir, wie im Haus, ein Reinigungsrohr eingebaut. Damit können wir dann in Richtung Hauptstraße durchspülen bzw. mit der Spirale rein, falls doch mal was verstopft sein sollte auf dem Stück. Sehr praktisch und kann ich nur empfehlen, die paar Euro (22, um genau zu sein) für so etwas zu investieren – sowohl im als auch außerhalb des Eigenheims. Hat alles in allem einen guten halben Tag gedauert (inklusive parallelen Baumarktbesuch) aber das lag mehr am reinen Aufwand und weniger an der Umsetzung. Wie man Abwasserrohre verlegt weiß ich ja mittlerweile.

Was haben wir also aus der Sache gelernt? Bekannte Schwachstellen zügig beheben und nicht erst warten bis die Kacke buchstäblich am Dampfen ist :smile: .

Zyklische Prüfungen

Während die Scheiße im Garten eine unvorhergesehene Sache war, standen in den letzten Wochen auch ein paar geplante Dinge auf dem Programm: Die zyklischen Prüfungen der Heizungsanlage und was dazu gehört. Hatte ja schon einmal erwähnt, dass es mit dem Hauskauf allein nicht getan hast und es zusätzlich noch laufende Kosten zu berücksichtigen gibt. In Bezug auf die Heizung habe ich nun endlich die (hoffentlich?) komplette Liste der Dinge, die da so auf einen zukommen. Zur Erinnerung: Wir haben einen 7.000l Stahlöltank im Keller (aus dem Baujahr des Hauses), eine dazugehörige Ölheizung (geht auf die 20 zu) sowie eine Solarthermie-Anlage (hat immer noch nichts mit Photovoltaik zu tun).

Die gemessenen Werte

Die jährliche Kontrolle des Ölofens durch den Schornsteinfeger (~50-70 Euro) hatte ich ja schon erwähnt. Auch die regelmäßige Wartung (normalerweise genauso jährlich) durch den Heizungsbauer (~160 Euro) ist wichtig (aber nicht verpflichtend), denn sie sorgt nicht nur dafür, dass der Ofen in Schuss bleibt. Die Effizienz wird dadurch wieder besser (beispielsweise wenn die Einspritzdüse schon ziemlich hinüber ist und ausgetauscht wird) und das spart nicht nur Geld, weil der Verbrauch wieder etwas sinkt, sondern hilft zusätzlich die Grenzwerte einzuhalten, die der Schornsteinfeger überprüft.

Noch mehr!

Größer sind die Abstände zwischen der Feuerstättenschau. Die wird alle 3,5 Jahre vom Bezirksschornsteinfeger durchgeführt (30-40 Euro) und soll sicherstellen, dass grundsätzlich alles in Ordnung ist (genug Belüftung im Heizraum im Falle eines älteren Ölofens, Kamin auf dem Dach noch in Ordnung, Rohre dicht, etc.). Das gilt auch für die fünfjährige Prüfung der Heizölbehälteranlagen (Raum und Öltank außen; ~120 Euro) zu der genauso das Heberschutzventil gehört (das aber wiederrum von jemand anderes geprüft wird…; ~100 Euro). Das soll grob gesagt verhindern, dass wenn der Öltank komplett voll ist und irgendwo die Saugleitung undicht ist, irgendetwas ausläuft.

An den drei Sachen kommt ihr definitiv nicht vorbei. Für die Feuerstättenbeschau meldet sich der Schornsteinfeger einfach selbst an und wenn ihr die Heizölanlagenprüfung nicht rechtzeitig macht, dann erhaltet ihr Post von eurer Stadtverwaltung mit entsprechender Frist. Gilt natürlich auch, wenn der Prüfer irgendwelche Mängel findet. Die werden an den Staat gemeldet, kriegen eine Behebungsfrist und müssen bis dahin logischerweise beseitigt sein.

Der größte Kostenpunkt ist aber definitiv die Öltankreinigung, die zwar anders als der Rest keine gesetzliche Pflicht ist, aber trotzdem alle fünf Jahre empfohlen wird (~500 Euro). Werden wir aber definitiv immer wieder machen lassen. Schon allein, weil dabei logischerweise der Öltank auch mal innen überprüft wird.

Und schwupps waren wieder 1.000 Euro weg…was man nicht alles macht, damit einem nicht Nachts plötzlich die Kellerdecke explodiert :smile: .

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