*ein sanftes, sehr zurückhaltendes “Miau” hallt durch die Weiten der Webseite”
Na ihr? Persönlich habe ich mich euch noch gar nicht vorgestellt. Ich bin der “kleine” Jules. Anders als die anderen Katzen hier, durfte ich mich damals nicht selbst vorstellen. Aber das ist okay. Immerhin darf ich jetzt endlich mal ran und euch davon erzählen, wie es mir in den letzten zwei Monaten im Hause Lysanda so ergangen ist. Und bevor die Frage kommt: Ja, ich habe mich definitiv mittlerweile hier eingelebt und will am liebsten nicht mehr weg – zumindest tagsüber und wenn ich nicht gerade pinkeln oder kacken muss. Nachts geht es natürlich raus in die weite, weite Welt zusammen mit Balu, Lyssi und Pichu, um die Nachbarschaft unsicher zu machen und die Mäusepopulation auszurotten!
Mein Alterskumpel
Pichu ist übrigens ein gutes Stichwort: Er ist mein absoluter Bro. Wir zwei, wir verstehen uns und haben extrem viel Spaß miteinander. Zugegeben: Als er mir am ersten Tag nach meiner Ankunft direkt einen Kuss gegeben hat, war das durchaus etwas unheimlich. Aber Pichu weiß eben wie man das Eis bricht und heißt jeden in seinen Reihen sofort willkommen. Ohne ihn, wäre es hier in der Bude wahrscheinlich unendlich langweilig. Lyssi will nämlich immer noch nichts mit mir zu tun haben. Sie toleriert mich nur – sprich sie hat aufgehört mich anzuknurren. Und Balu? Naja, der ist halt groß, träge und ein alter Sack. Wir kommen zwar klar aber innige Freunde sind wir auch wieder nicht. Ich glaube, er weiß wegen seiner Größe nicht so ganz wie er mit uns umgehen soll. Er hat zwar seine Momente, in denen er mit Pichu und mir balgen möchte. Aufgrund der Unsicherheit auf beiden Seiten (will er uns jetzt buchstäblich platt machen?!) funktioniert das nicht lange. Sicherlich etwas schade für den alten Mann aber ganz ehrlich? Das ist sein Problem und nicht meins!
Mit Pichu ist das definitiv ganz anders. Der war zwar anfangs auch ne total faule Socke, aber ihn habe ich ganz klar aus der Reserve gelockt bekommen. So viel gebalgt haben wahrscheinlich weder er noch ich bislang in unserem Leben. Dabei ist das so toll und lustig. Ab und zu liegen wir außerdem gemeinsam im Karton (wie Ying und Yang), wenn wir vom ganzen Rumspringen mal ausgepowert sind. Komischerweise habe ich meine Nase dann meist in seinem Hintern statt, dass wir Kopf an Kopf liegen. Keine Ahnung warum aber das können wir alles machen, mein Bro und ich. Nur ins Schlafzimmer gehe ich mit ihm nicht. Verstehe auch nicht, warum er da morgens immer gleich hineinstürmt, wenn die Türen geöffnet werden und laut Maunzend aufs Bett springt. Leckerlis scheint es auf jeden Fall keine zu geben, sondern höchstes ausgiebige Streicheleinheiten. Aber die hole ich mir woanders. Also bleibe ich lieber im Wohnzimmer und liege weiter im Karton bis es Futter gibt.
Kuschelkurs
Die Chefin vergleicht mich hingegen ständig mit Nica. Nicht nur wegen der Fellfarbe, sondern auch wegen meiner Liebe zu Kartons (stehen grad viele im Wohnzimmer *yay*!) und weil ich so tooooootal verschmust bin. Hände müssen geknuddelt werden – egal ob sie gerade ein Leckerli halten oder nicht! Kann ich doch nichts für. Ich will halt immer und zu jeder Zeit auf einen Schoß und geknuddelt werden. Und dabei am liebsten meinen Streichler vor Freude auf den Mund küssen und wie ein Baby auf der Brust liegen. Scheint zumindest der Chefin allerdings nicht ganz so zu gefallen. Ich wäre aufdringlich sagt sie. Ich würde es als liebevoll und dankbar bezeichnen. Mir doch egal, dass sie gerade Chips isst oder mit dem Handy spielen will. Wenn ich komme, dann muss nun einmal die volle Aufmerksamkeit auf mich gerichtet werden. Ist das so schwer zu verstehen?
Gut, ab und zu stinke ich etwas eklig. Gefällt mir genauso wenig wie den Dosenöffnern. Aber ihr könnt das doch sicherlich nachvollziehen: Wenn man pupsen muss, dann muss man eben pupsen. Da hilft alles nichts. Ich weiß zwar nicht, warum ich an manchen Tagen so viel pupsen muss (und kleinere Probleme beim Kacken habe), aber wenn es so ist, ist es halt so (Anm. d. Red.: Scheint mit einer Futtersorte zusammen zu hängen – machen grad eine Ausschlussdiät.).
Perfektes Gespann
Ich kann also, wie schon anfangs gesagt, mit gutem Gewissen behaupten: Mir geht es richtig gut hier. Ich habe einen gleichaltrigen Freund mit dem ich rummachen kann, das Futter ist fantastisch, die Gegend super, duper toll und die Dosenöffner habe ich auch total gerne. Zwar ist der Chef ähnlich wie Balu viel zu groß und man muss ständig Angst haben, dass man nicht von ihm plattgewalzt wird (springe deshalb weiterhin früh genug aus dem Weg). Aber ich weiß ja, dass er mich gerne hat. Ich freue mich wirklich darüber hier gelandet zu sein und bin gespannt, was mein Leben hier noch so bringen wird.
Und zu wissen, dass meine beiden Findelkinder, um die ich mich bis zu meiner Gefangenschaft gekümmert hatte auch ein liebevolles Zuhause gefunden haben, macht mich gleich noch viel glücklicher. Da muss ich jetzt unbedingt erst einmal eine Runde mit irgendjemanden schmusen, um das zu kompensieren.
*setzt seinen völlig unschuldigen Blick auf und zieht von dannen*