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Azzkickrs neuste Daddelkiste – Gehäuse und Netzteil

Na dann mal herzlich Willkommen zum ersten Teil meiner kleinen Artikelreihe!

Kurz zur Struktur der nachfolgenden Ausführungen: das alles dient nicht dazu mein Schreibbedürfnis zu stillen – welches ich im Gegensatz zum Webmaster nämlich gar nicht besitze. Stattdessen möchte ich euch eine kleine Kaufempfehlung liefern. Deshalb werde ich zu jeder Komponente einerseits meine rein subjektiven Kaufgründe darlegen aber andererseits auch abschließend die größten Vor- und ggf. auch Nachteile des jeweils verbauten Stücks Hardware zusammenfassen. Los geht’s.

Gehäuse: Fractal Design Define S2 Tempered Glass Blackout (120 Euro)

Fractal Design Define S2 Tempered Glass Blackout (Herstellerbild)

Das Gehäuse erachte ich traditionell als eine der wichtigsten Komponenten an einem Computer. Während für viele das Gehäuse einfach nur der Kasten ist, in welchem sich die vermeintlich wichtigeren und aufregenderen Bauteile befinden, wird in meinen Augen mit der Gehäusewahl im schlimmsten Fall bereits die Weiche dafür gestellt, ob man mit dem späteren finalen System (und beim Zusammenbau desselbigen) Probleme haben wird, oder eben nicht.

Aber beginnen möchte ich erstmal mit der Frage nach der Optik. Ich persönlich habe es gerne schlicht und elegant und glücklicherweise gibt es auf dem Markt mittlerweile auch mehrere hochwertige Gehäuse, die diesen optischen Anspruch erfüllen. Bis vor einigen Jahren schien mir dies, zumindest meinem subjektiven Eindruck nach, noch ganz anders zu sein. Die Gehäusehersteller überboten sich regelrecht mit absurden, in meinen Augen unfassbar hässlichen Gehäuseformen. Gerne kombiniert auch mit Mesh-Einsätzen und möglichst viel LED-Bling-Bling. Aber ok, Geschmack ist ja bekanntlich relativ.

Ich habe mich letztlich für das Fractal Design Define S2 Tempered Glass Blackout entschieden. Es bietet eine einfache, rechteckige Form, eine schöne, geschlossene Aluminiumfront und eine edle, abgedunkelte Glastür. Es macht sich somit sehr gut im Wohnzimmer und wirkt nicht – wie so viele andere Gehäuse – wie ein abgefahrener, billig blinkender Plastik-Fremdkörper.

Luftig leise

Darüber hinaus lege ich bei Gehäusen sehr viel Wert auf Platz und ein gutes Kabelmanagement. Beides bietet das S2. Insbesondere im Vergleich zu seinem ungleich berühmteren Bruder, dem Define R5. Denn im Gegensatz zu letzterem bietet das S2 keine Laufwerkskäfige mehr hinter der Frontblende. Es fehlt also die Möglichkeit, optische Laufwerke zu montieren. Ein Preis, den ich jedoch gerne bereit bin zu zahlen. Denn einerseits nutze ich seit Jahren eh keine optischen Medien und 3.5″ Festplatten mehr (wobei man letztere weiterhin hinter dem Mainboard-Blech verbauen kann), andererseits schätze ich die “cleane” Optik und den Freiraum beim Einbau der Hardware. Ganz abgesehen davon, dass die angesaugte Luft der beiden vorderen Gehäuselüfter letztlich auch besser zu den verbauten Komponenten gelangen kann.

Stichwort Lüfter: die insgesamt drei verbauten Lüfter sind allesamt schön leise und frei von Nebengeräuschen. Sicherlich von Vorteil ist auch die rückseitig verbaute Dämmmatte. Inwiefern sich die Glastür negativ auf den Geräuschpegel auswirkt (im Vergleich zu einer gedämmten Aluminiumtür) kann ich natürlich nicht einschätzen. Auch ist die Oberseite des Gehäuses nicht ganz geschlossen, weil hier grundsätzlich die Möglichkeit besteht, Radiatoren oder weitere Lüfter zu installieren. Generell bietet das Gehäuse noch eine Vielzahl weiterer Funktionen, die ich aber allesamt nicht benötige, da ich auf ein möglichst einfaches, luftgekühltes System setze. Ebenfalls von mir ungenutzt bleibt die werkseitig verbaute Lüftersteuerung des Gehäuses. Eigentlich eine sehr feine Sache, die aber aufgrund meiner a) überschaubaren Anzahl von verbauten Lüftern und b) der ausreichend guten Mainboard-Lüftersteuerung in meinem persönlichen Fall unnötig ist.

Noch mehr Luxus

Bleibt letztlich nur noch zu erwähnen, dass ich nun endlich auch Front USB3 bzw. USB3.1 habe. Um ganz genau zu sein und der dämlichen, neuesten Typbezeichnung folgend habe ich an Frontanschlüssen nun 2x USB 3.2 Gen 1 und 1x USB3.2 Gen 2 Typ C. Alles klar?! :smile:

Das war tatsächlich auch der entscheidende Grund dafür, weshalb ich mein “altes” Corsair-Big-Tower Gehäuse nicht weiterverwendet habe. Ich war es einfach leid, jedes Mal hinter den Rechner krabbeln zu müssen, wenn ich mal meine externe USB3.0-Festplatte anschließend wollte.

Denn einen Vorteil hatte das riesige Corsair-Gehäuse dann doch im Vergleich zum Fractal-Pendat: aufgrund der schieren Größe und der immensen Freiräume nicht nur rechts, sondern auch ober- und unterhalb des Mainboards, war die Verkabelung desselbigen noch ein ganzes Stück einfacher. Beim Fractal musste ich mich gerade mit dem oben platzierten CPU-Stromanschluss sowie den unten platzierten Anschlüssen echt ziemlich verbiegen, bis die Kabel fest im Sockel saßen. Aber ok, das ist nun wirklich jammern auf sehr hohem Niveau.

Nach nun drei Wochen Erfahrung kann ich das Fractal Design Define S2 nur ausdrücklich weiterempfehlen, sofern man auf schlichte, aber edle Gehäuse steht und keine optischen Laufwerke mehr benötigt. Es ist hervorragend verarbeitet, bietet reichlich Platz (auch für die rückseitig verlegbaren Kabel) und ist sehr leise. Unnötig zu erwähnen, dass auch diverse Testberichte das ganz ähnlich sehen.

Kurzfassung der essentiellen Vor- und Nachteile
+ Edel
+ Glasfenster
+ Front-USB3.2 Gen 2
+ leise Gehäuselüfter
+ Lüftersteuerung ab Werk
0 etwas fummelige Verkabelung durch wenig Platz ober- und unterhalb des Mainboards

Netzteil: be quiet! Straight Power 11 650W (100 Euro)

be quiet! Straight Power 11 650W (Herstellerbild)

Kommen wir nun zu einem der am wenigsten attraktiven Themen an einem Rechner: dem Netzteil. Wenn man die nötige Leidenschaft und das entsprechende technische Know-How mitbringt, könnte man sicherlich an dieser Stelle seitenweise über solche Dinge wie Schutzschaltungen, Spannungen (und den dazugehörigen Schwankungen) und Effizienz in verschiedenen Lastbereichen philosophieren. Nur: mir fehlen eben dieses Interesse und Wissen. Für mich wichtig: neben einer grundsätzlich guten Qualität (hier verlasse ich mich blind auf Testberichte), einer ordentlichen Effizienz (hier verlasse ich mich blind auf das “Effizienz-Siegel”) muss die Watt-Zahl passen und es muss vollmodular sein.

Bezüglich der Qualität ist es erfreulich, zu berichten, dass man ab der Oberklasse eigentlich nichts grundlegend verkehrt machen kann, sofern man sich an einen der bekannten Hersteller hält. Ob nun, wie in meinem Fall bequiet! oder Produkte von z.B. Seasonic: die Unterschiede sind meinem Wissensstand nach marginal und interessieren wohl nur die oben angesprochenen Enthusiasten, die dann auch sicher über weitaus komplexere Systeme verfügen.

Zu viel Power?

Da das von mir auserwählte Netzteil sowohl über die gewünschte volle Modularität als auch über ein sehr ordentliches “80 Plus Gold-Siegel” verfügt, bleibt letztlich nur die Frage nach der Watt-Zahl. Und hier habe ich mich zwar bewusst, aber vermutlich unnötiger Weise für das 650 Watt-Modell entschieden.

“Vermutlich unnötig” deswegen, weil in meiner aktuellen Konfiguration – die euch ja an dieser Stelle noch nicht bekannt ist – definitiv auch das kleinere 550 Watt Pendant gereicht hätte. Dass ich mich dennoch für die “stärkere” Variante entschieden habe, lag letztlich daran, dass ich einen Puffer für mögliche zukünftige Komponenten haben wollte, wohl wissend, dass der Trend ja eher hin zu besserer Energieeffizienz geht. Dennoch: wer weiß, welche Grafikkarten-Monster uns in Zukunft erwarten, wenn die nächste Konsolengeneration erschienen ist und sich 4K (oder höher) endgültig durchgesetzt haben. Von solchen Nischenthemen wie VR mal ganz abgesehen.

Modular aber unflexibel

Einen letzten Punkt möchte ich aber doch noch ansprechen. Denn hier hätte ich mich tatsächlich etwas besser informieren können. Habe ich im Abschnitt zum Gehäuse noch über die etwas fummelige Installation der Stromkabel ausgelassen, habe ich zwischenzeitlich erfahren, dass dieser Stress mit anderen Kabeln ggf. vermeidbar gewesen wäre. Es gibt nämlich mitnichten nur die recht starren, in Gänze ummantelten Standard-Kabel, wie sie eben auch von bequiet! verwendet werden, sondern auch deutlich flexiblere Ausführungen, die sich durch eine Einzelummantelung auszeichnen. Sicherlich haben auch diese Kabel wiederum spezifische Nachteile, die in entsprechenden Foren vermutlich leidenschaftlich diskutiert werden. Aber die Aussicht auf einen angenehmeren und komfortableren Zusammenbau lässt mich zumindest neugierig werden. Eine erste, grobe Recherche hat aber wie zu erwarten gesalzene Preise ergeben. So kostet ein Kabelset von Corsair bereits 90 Euro – ohne das eigentliche Netzteil. Wie auch immer: hier werde ich mich – sofern es überhaupt soweit kommt – beim nächsten Rechner etwas besser informieren.

Kurzfassung der essentiellen Vor- und Nachteile:
+ volle Modularität (= keine unnötigen Kabel im Gehäuse)
+ 80 Plus-Gold-Siegel (= sehr gute Effizienz von bis zu 93%)
+ durch zahlreiche Testberichte bestätigte, sehr gute Qualität
0 mit 650W für meine aktuellen und ggf. auch zukünftigen Komponenten überdimensioniert
– sehr starre Kabel, die beim Einbau zu einigen Verrenkungen zwingen

 

Und das war es auch schon mit dem ersten Teil. Im nächsten wird es dann vermutlich etwas spannender, wenn wir zu den Themen Prozessor, Mainboard und Arbeitsspeicher kommen. Bis dahin können gerne über die Kommentarfunktion Fragen an mich gerichtet werden.

10 Kommentare

Über Geschmack lässt sich ja streiten :smile: . Auf den “Bildern” (sehen eher wie 3D-Render aus) gefällt mir das S2 optisch nicht wirklich. Zu schwarz, zu viel Glas (so viele Fingerabdrücke!) und zu eckig. Gut, die Katzen hätten sicherlich ihren Spaß speziell mit der RGB-Variante.

Interessant finde ich, dass jetzt schon angefangen wird den Platz für normale HDD zu reduzieren. Aber gut: Vermutlich ist die Zukunft vermutlich eh, dass es ähnlich wie der RAM eine Bank auf dem Mainboard gibt, um eine Reihe M2s einzustecken. Dann braucht man gar keine Bays mehr egal ob für Laufwerke oder HDD/SSD.

Zum Netzteil hab’ ich keine Meinung. Ich seh’s wie du: Modular, gute Effizienz und nicht zu laut muss es sein.

Du hast auch das falsche Gehäuse als Bild eingefügt ;)

Ich habe das Blackout Tempered Glass (also ohne “Vision”). Unterschied zu dem von dir eingefügten Bild: Front aus Aluminium und nur linke Seite aus abgedunkeltem Glas.

Und zum Platz für die HDDs: du hast ja alleine auf der Mainboard-Rückseite 3×3.5″ und 2×2.5″ Montageplätze. Zudem könntest du auch noch an anderen Stellen Festplatten montieren. Aber wenn du mich persönlich fragst: 3.5″ braucht man echt nicht mehr.

SPOILER:

Und wie du im übernächsten Teil sehen wirst: auch keine 2.5″ mehr ;)

Da ich aktuell – trotz Inflation und irrsinniger Preise – über ein Upgrade von GPU und CPU nachdenke (zumindest meine GTX 980 Ti kommt immer öfter an ihre Grenzen) und ich mir nicht mehr sicher war, wieviel Watt mein Netzteil leistet, habe ich mir nochmal diesen Artikel aufgerufen. Wie schön, dass ich damals ja alles im Detail erläutert hatte :smile: .

Und jetzt muss ich doch arg schmunzeln, als ich damals schrieb, dass die 650 Watt wohl auch in der Zukunft überdimensioniert sein könnten, da ja alles immer mehr in Richtung Effizienz geht :tongue: . Diese Einschätzung war vor dem Hintergrund der neuesten CPUs und GPUs vielleicht doch etwas zu optimistisch. Wobei: streng genommen ist ja z.B. eine 4090 tatsächlich “effizienter” geworden, wenn man fps pro Watt betrachtet. Der Stromverbrauch ist aber natürlich trotzdem jenseits von Gut und Böse (ähnliches gilt für die neuesten Intel und AMD-CPUs, sofern man sie nicht im BIOS begrenzt).

Naja, jetzt hab ich tatsächlich das Problem, dass 650 Watt für meine damaligen (bzw. immer noch aktuellen) Komponenten zwar zu viel waren, für die künftigen aber ggf. echt etwas zu wenig sein könnten. So ein Mist. Da muss ich jetzt echt mal den Taschenrechner rausholen ^^.

Die nächste Generation wird dann hoffentlich wieder etwas weniger hungrig… oder? *Bambiblick*

Denk aktuell auch stark über eine 3080Ti nach, da die Preise jetzt runter gehen. Nein, brauche sie definitiv nicht. Bei dem was ich spiele, kommt meine 1070Ti eher selten ins Schwitzen. Aber wäre schon irgendwie nett :wink: . Und ja, mein 650er Netzteil reicht dafür ebenfalls nicht mehr aus. Je nach Rechner werden mir 850-1000W empfohlen.

Ich persönlich schiele ja sogar auf eine 3090. Sie ist nur etwas teurer bietet aber mit 24GB mehr als genug VRAM für die Zukunft. Tatsächlich sogar viel zu viel. Bis Spiele erscheinen, die auch nur annähernd so viel VRAM benötigen, ist die 3090 an sich wieder viel zu langsam.

Der Knackpunkt ist aber, dass mir die 12GB der 3080Ti zu wenig sind. Insbesondere, wenn man zum Ziel hat, in 4K mit max. Details und mit Raytracing zu spielen. Cyberpunk 2077 und Dying Light 2 brauchen da aktuell schon 13GB VRAM. Und wenn ich derart viel Geld für eine GPU investieren sollte (aktuell immerhin >1100 €), soll sie schon mindestens fünf Jahre halten (meine GTX 980Ti hab ich ja auch schon seit etwa sieben Jahren in Benutzung). Und spätestens dann wird’s mit 12GB sehr eng.

Am besten wären 16GB – das bietet aktuell nur AMD oder aber die kommende 4080 von Nvidia. AMD ist raus, weil ich dann meinen (aktuell zumindest noch) Gsync-Monitor nicht mehr entsprechend nutzen könnte. Und leider gibt’s nach wie vor noch keinen brauchbaren 4K Monitor – dann würde ich nämlich sofort meinen aktuellen 27er austauschen. Die 4080 wiederum wird viel zu teuer sein.

Naja, jetzt warte ich erstmal die Tests der neuen GPU Generationen ab und hoffe dann auf einen weiteren Preisverfall bei der 3090.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: selbst wenn ich nur meine GPU gegen die 3090 tauschen und meine CPU behalten würde, würde es sportlich mit meinem 650W-Netzteil. Aber wohl machbar. Vor allem dann, wenn man auf Extremtests wie Prime mit AVX verzichten kann und einfach nur normal spielt oder arbeitet.

Und da denke ich ehrlich gesagt, dass auch dein Netzteil die 3080Ti und deinen 9900K gerade so noch stemmen könnte – solange du eben keine irren Auslastungen (für die CPU) fährst. Das Netzteil wäre natürlich ziemlich am Limit und je nach Spezifikation auch nicht mehr im optimalen Effizienzbereich. Aber ein Versuch könnte es wert sein. Falls du jedenfalls doch dein NT aufrüsten solltest: nimm direkt eines mit dem neuen ATX3.0 Standard! (kommen jetzt langsam auf den Markt).

Jo, bei 4K ist das natürlich eine ganz andere Sache. Bei meinen auf absehbare Zeit weiter max. 1440p sehe ich mit 12GB aber noch keine Probleme.

BeQuiets Rechner spuckt schon bei 850W ne Last von 87% aus (6xLüfer,2xM2.SSD,4xS-ATA, 4xRAM). Da ist mir das mit 650W schon ein wenig knapp bemessen. Klar, die haben natürlich ein Interesse dran was zu verkaufen aber an irgendwas muss ich mich ja orientieren :wink: .

Andererseits: Sollte ich mir tatsächlich ne GraKa für 700€ leisten, ist auch ein Netzteil für 200€ noch drin :smile: . Danke für den Hinweis auf ATX3.

Wo siehst du eine 3080Ti für 700 Euro? Das wäre ja extrem günstig (für die heutige Zeit). Die günstigste, die mir Geizhals angezeigt kostet immer noch 1070 €. Und damit nur 20 Euro weniger als die günstigste 3090.

Ich schaue nach gebrauchten. Hab’ in Deutschland da keine großen Bedenken von wegen “ausgemerzt und kurz vor dem Tod” – vor allem bei der Preisklasse.

>1000€ ist mir eine Grafikkarte (aktuell) nicht wert, nur damit sie sechs Monate neuer ist.

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