So, das war es nun also. Nach über zwei Jahren habe ich es endlich geschafft, alle 526 Episoden von TNG, DS9 und VOY zu schauen und damit eine – von mir jedenfalls als solche empfundene – schwere und insbesondere als Star Trek-Fan sehr peinliche Wissenslücke gänzlich zu schließen. “Gänzlich” deswegen, da ich natürlich schon während der 90er Star Trek im Allgemeinen und insbesondere TNG im Speziellen im Fernsehen verfolgt habe und bzgl. TNG sogar damit begonnen hatte, sündhaft teure VHS-Kassetten von – ich glaube – Time Life zu abonnieren. Hachja, eine schöne Zeit. Als noch nicht alles rund um die Uhr (für wenig bis gar kein Geld) verfügbar war und man sich daher noch wie irre auf die neueste Episode gefreut hat (wenngleich die Episoden zu der Zeit, als ich sie im TV auf SAT.1 geschaut habe auch schon täglich und nicht nur wöchentlich ausgestrahlt wurden). Während ich also von TNG (zumindest fast) alles schon einmal irgendwann im TV gesehen hatte, galt das in keiner Weise für DS9 und VOY. Diese beiden Serien hatte ich – ich kann gar nicht so recht erklären, weshalb – nur sporadisch verfolgt. Ein Grund dürfte aber sein, dass ich schon immer ein sehr leidenschaftlicher Fan von TNG war und ich “Star Trek” im Großen und Ganzen stets mit “TNG” gleichgesetzt habe.

Es ist also bereits vor diesem Hintergrund gar nicht so einfach, bei der Bewertung der drei Serien “objektiv” zu bleiben. Aber immerhin kann ich mich, was das angeht, dazu zwingen. Viel schwieriger, wenn nicht sogar unmöglich ist es aber, aus der Sicht von 2025 noch zu bewerten, wie die Serien bzw. die einzelnen Episoden zum Zeitpunkt ihrer Erstausstrahlung – also vor etwa 24 bis 37 Jahren – “gewirkt” haben. In der Zwischenzeit ist viel passiert. Nicht nur das Offensichtliche, wie z.B. Spezialeffekte, die sich gravierend weiterentwickelt haben. Auch die generelle Art, Serien zu produzieren, zu inszenieren und zu gestalten ist eine (teilweise sogar ganz) andere. Nicht alles hat sich zum Guten entwickelt, will ich betonen. Aber es ändert letztlich nichts daran, dass man diesen modernen Einfluss nicht mehr ganz ausschalten kann. TNG im Jahre 1987 erstmals (und nur wöchentlich!) erlebt zu haben, ist etwas ganz anderes, als es im Jahr 2025 erstmals zu sehen (im Rahmen eines Binge-Marathons).

Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert

Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert (Promobild)

Und insbesondere TNG ist leider ganz besonders schlecht gealtert. Im Vergleich zu modernen Produktionen, aber auch im Direktvergleich zu DS9 und VOY, wirkt die Inszenierung häufig viel “steifer”, “weniger dynamisch” und “staubig”. Und zwar nicht nur auf der Ebene der Spezialeffekte, sondern meinem Empfinden nach auch bei Kameraführung, Schnitt, Beleuchtung und Bühnenbild. TNG wirkt insbesondere in den ersten Staffeln manchmal mehr wie ein Theaterstück als eine TV-Serie. Ohne TOS gesehen zu haben, würde ich mal dreist behaupten, dass zumindest die ersten zwei Staffeln von TNG auch abseits der erzählten Geschichten noch näher an den 60ern ist als an den damals kurz bevorstehenden 90ern.

Apropos Geschichten: hier kann TNG meiner Meinung nach noch am besten glänzen. Im Laufe der sieben Staffeln hat TNG zweifelsfrei mehrere Episoden hervorgebracht, die mir auch noch Jahrzehnte später in Erinnerung geblieben sind (z.B. “Wem gehört Data“, “Die alte Enterprise“, “Darmok“, “Das zweite Leben“, “Déjà Vu“). Gleichwohl sei aber auch hier gesagt, dass Folgen wie “Deja Vu” oder die Cliffhanger-Episoden “In den Händen der Borg” und “Angriffsziel Erde“, die mich damals komplett an die Mattscheibe fesselten und sprachlos machten, aus heutiger Sicht längst nicht mehr so beeindruckend sind. Man hat halt in der Zwischenzeit zu viel gesehen. Und man ist natürlich auch älter geworden. Das darf man aber TNG nicht anlasten.

Was man aber damals wie heute bemängeln darf, ist die Qualität der noch stark von Gene Roddenberry beeinflussten Episoden der ersten beiden Staffeln. Bei aller Liebe zu seiner (auch nicht immer konsequent durchdachten) Utopie: so manche Folgen sind schon arg bizarr und absurd. Ganz abgesehen davon, dass sein Mantra, es gebe keine Konflikte mehr zwischen Menschen, die Serie natürlich auch unnötigerweise in ein sehr enges Korsett gepackt hat. Beinharte TOS-Fans werden das vielleicht anders sehen. Aber ich mochte diese allzu utopischen Folgen nie.

Und die Crew? Nun, insbesondere hier muss ich mich wirklich dazu zwingen, objektiv zu sein. Subjektiv – und daran wird sich niemals etwas ändern – waren Picard, Riker, Data, Worf, LaForge, Troi und die beiden Crushers immer meine Lieblingscrew. Insbesondere hob und hebe ich – wie viele andere Star Trek-Fans auch – Picard auf einen Thron, auf den er jedoch bei ehrlicher Betrachtung auch nicht immer gehört. Zweifelsohne ist er der philosophischste und in diesem Sinne der intelligenteste der drei Kapitäne. Das Bild, dass ich (man) von ihm im Kopf habe (hat), ist eines, das ihn als stets souveränen, ja fast makellosen Charakter zeigt. Tatsächlich aber stimmt das so gar nicht, wenn man mal genauer darauf achtet. Es kommt gar nicht so selten vor, dass Picard auch mal harsch und unreflektiert handelt und spricht. Ob dies von den Autoren beabsichtigt war, oder ob es auf unsaubere Arbeit zurückzuführen ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Jedenfalls ist Jean-Luc objektiv betrachtet nicht ganz der perfekte Captain, als der er oftmals dargestellt wird. Und dann bleiben da noch Troi und die beiden Crushers: ehrlicherweise muss man hier auch urteilen, dass diese drei Charaktere, vor allem Troi, teils grottenschlecht geschrieben wurden und/oder viel zu selten in der Serie etwas Nennenswertes beizutragen hatten. Auch Geordi könnte man mit Abstrichen in diese Aufzählung mit aufnehmen. Das machen DS9 und VOY erheblich besser.

Star Trek: Deep Space Nine

Star Trek: Deep Space Nine (CBS-Promobild)

DS9 hat dann auch in vielerlei Hinsicht Fortschritte gemacht. Alles etwas moderner, alles etwas “realistischer” (im Sinne von: weniger utopisch und idealistisch, dafür auch mal etwas düsterer) und vor allem: mit folgenübergreifenden Storylines. Um Wiederholungen zu vermeiden, verweise ich für Details auf die Artikel von Sicarius.

Was mich jedoch an DS9 durchweg gestört hat war das ganze (bajoranische) Religionsthema rund um die Pah-Geister (und dessen Ende), die teilweise absurd albernen Ferengi-Folgen sowie (zeitweise) die schauspielerische Leistung von Avery Brooks (Stichwort “Overacting”). Auch dem am Ende überstrapazierten Spiegeluniversum sowie die ständigen Holo-Deck-Folgen mit der Holo-Figur Vic Fontaine konnte ich nicht viel abgewinnen. Insgesamt hätte DS9 – wie im Übrigen auch TNG – meiner Meinung nach sehr davon profitiert, wenn man (deutlich) weniger Folgen produziert hätte. Beide Serien leiden unter Folgen, bei denen man das Gefühl hat, sie seien nur (möglichst kostengünstig) zum “Auffüllen” produziert worden.

Die Darstellung der Crew ist bei DS9 – abseits der erwähnten schauspielerischen Leistung von Avery Brooks, unter der der Charakter Sisko leidet – insgesamt als deutlich besser zu bewerten als jene von TNG. Während ich Picard und Riker noch vor Sisko und Nerys sehe, sind es insbesondere die Charaktere aus der zweiten Reihe, die in DS9 erheblich mehr Aufmerksamkeit und Persönlichkeit bekommen und die auch signifikant besser geschrieben sind. Sowohl der Vergleich der Ärzte (Dr. Crusher vs. Dr. Bashir) als auch der Ingenieure (LaForge vs. O‘Brien) geht klar an DS9. Auch Jadzia Dax ist eine meilenweit besser dargestellte weibliche Figur als Deanna Troi und mit Quark zieht auch noch ein weiterer, sehr interessanter Charakter ein, zu welchem es in TNG keinen adäquaten Gegenspieler gibt (ich denke, Guinan darf man hier nicht heranziehen). Bei den “Kindern” – also Jake vs. Wesley – würde ich sagen, dass beide gleichermaßen nervig sind. Fehlen Data und Odo. Hier vermag ich kein Urteil zu treffen. Ich liebe beide. Oh, das gilt natürlich auch für Garak!

Obwohl ich mich im Durchschnitt sehr gut von DS9 unterhalten gefühlt habe – ich möchte hier insbesondere die Folgen, die den Maquis, das Dominion oder auch Sektion 31 zum Inhalt hatten, nennen – blieben mir aber insgesamt weniger Folgen von DS9 in konkreter Erinnerung als von TNG. Darunter fällt aber zweifelsohne die Episode “In fahlem Mondlicht”.

Star Trek: Voyager

Und das bringt uns nun zu VOY. Wie Sicarius schon geschrieben hat, werden hier in gewisser Weise Elemente von TNG und DS9 zusammengebracht. Wieder deutlich mehr “Alien-of-the-Week”, aber trotzdem ein übergeordneter Handlungsrahmen, in welchen es auch gelegentlich zu Rückgriffen auf bereits vergangene Episoden kommt. “The Best of Both Worlds” also? Nun ja. Theoretisch vielleicht. Praktisch ist es jedoch “kompliziert”.

Das große Problem, an dem VOY leidet ist – Sicarius und ich haben es bereits erwähnt -, dass Ereignisse viel zu häufig ohne Konsequenzen bleiben und der Reset-Knopf viel zu schnell gedrückt wird. Das ist insbesondere vor dem Hintergrund, dass die VOY ja unter Ressourcenknappheit leiden soll und eine lange, beschwerliche Heimreise zu bewältigen hat, auf der sie ständig angegriffen und teils heftig beschädigt wird, höchst unglaubwürdig. Wobei das Schlimmste sogar eher ist, dass erst gar nicht versucht wird, die ständigen “Wunderheilungen” zu erklären. Nicht einmal beiläufig im Rahmen von Nebensätzen. So endet man trotz des übergeordneten, folgenübergreifenden Themas der jahrelangen Heimreise doch wieder bei dem “einfachen” Prinzip von einzelnen, in sich abgeschlossenen Episoden. Bei TNG ist das verschmerzbar, weil es zur Prämisse passte. Bei VOY tut das einfach nur weh.

Star Trek: Voyager (UPN-Promobild)

Apropos “ständig angegriffen”: der Actionanteil ist bei VOY gefühlt doppelt so hoch, wie in DS9 und vor allem wie in TNG. Generell merkt man VOY an, dass sie die jüngste der drei Serien ist. Das mag man zwar dem Bildformat nicht ansehen – erschreckenderweise wurde VOY weiter in dem damals schon veralteten 4:3-Format ausgestrahlt –, aber abgesehen davon, liegt der Fokus viel mehr auf kurzweiliger Unterhaltung, denn auf tiefgründiger Handlung. Ich vermute – Achtung, steile These –, dass das vielleicht schon damals der erste verzweifelte Versuch war, den Anschluss an den Massenmarkt nicht (gänzlich) zu verlieren. Etwas, was die Kelvin-Linie und nach allem, was ich gelesen habe auch DSC (leider ziemlich erfolgreich) dann auf die Spitze getrieben haben. Aber das liest sich jetzt schlechter als es ist: VOY ist trotzdem noch ganz klar “Old Trek”. Auch hier gibt es noch ruhigere, tiefsinnigere Folgen. Als Beispiel seien hier generell die Handlungsstränge rund um den Holo-Doc und Seven-of-Nine genannt. Und wo wir schon bei der Crew sind: hier kann VOY in meinen Augen auch ziemlich glänzen. Praktisch alle Hauptcharaktere sind interessant und gut geschrieben. Die besten sind für mich die bereits genannten: der Doc und Seven-of-Nine. Insgesamt ist das Charakter-Niveau dem von DS9 sehr ähnlich, entsprechend vermag ich hier keinen eindeutigen Sieger zu küren – gleichwohl geht die Tendenz aber leicht zu DS9.

Kommen wir also zum Ende. Aber erstmal zu jenem von VOY. Und ach, was soll ich sagen: ich war massiv enttäuscht. Ich hatte ja nicht erwartet, dass ich wie bei TNG minutenlang mit den Tränen in den Augen vor dem Fernseher sitze. Aber ich ging schon davon aus, dass ich – analog zu DS9 – wenigstens etwas ergriffen bin. Stattdessen war ich “baff” und “zornig”. Wie in Gottes Namen, kann man die Serie so derart abrupt und emotionslos enden lassen? Da fiebert man 171 Folgen lang der Heimkehr der VOY entgegen und dann wird dieses in gefühlt nicht einmal einer Minute abgefrühstückt. Die Crew steht kurz etwas ergriffen auf der Brücke, sagt “Hallo” zu den Kollegen und dann sieht man die VOY noch für einige Sekunden auf die Erde zufliegen. Ende.

Kein Gespräch zwischen den Crew-Mitgliedern mit einer Rückschau auf das gemeinsam Erlebte. Auch kein Ausblick auf das Kommende. Einfach nichts. Wo bei TNG die Crew noch zusammen Poker spielte und das Ganze noch philosophisch-emotional mit dem Satz “The sky is the limit” beendet wurde; wo bei DS9 wenigstens eine Rückschau auf ein paar besondere Momente stattfand (das war nun auch nicht besonders gut, aber immerhin war es etwas!) – bei VOY passiert einfach gar nichts. Und ich kann mir das nicht erklären. Außer damit, dass man irgendwie versucht hat, die Serie einfach schnellstmöglich abzuschließen. Das ist der Serie unwürdig und einfach nur traurig. Ich habe noch nicht recherchiert, wie Fans damals reagiert haben, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das ohne Empörung hingenommen wurde. Von den vielen immensen Logiklücken und Inkonsistenzen in der letzten Doppelfolge fange ich jetzt mal gar nicht an – die können schnell recherchiert werden. Dass Janeway aber praktisch einen Völkermord (wenn auch “nur”) an den Borg in Kauf genommen hat, finde ich auch mindestens problematisch und nicht so recht in die Wertevorstellung der Föderation passend. Dass man plötzlich mit einem einzigen (!) Torpedo einen Borg-Kubus vernichten kann und über eine superkrasse Rüstung verfügt, denen selbst Beschuss von einem halben Dutzend Borg-Kuben nichts anhaben kann, ist nicht minder “merkwürdig”. Ich nehme mal an, dass man diese “Errungenschaften” in nachfolgenden Star-Trek-Produktionen (Nemesis, Picard) dann auch bewusst ignoriert hat.

Insgesamt sind die Verantwortlichen beim Ende ziemlich stümperhaft gewesen. Gleichwohl: unterhaltsam war es schon. Dem normalen Zuschauer, also jedem, der kein eingefleischter Star-Trek-Fans ist, wird das alles nicht aufgefallen sein bzw. wird es nicht gestört haben. Anders lässt sich auch die recht gute Bewertung bei IMDB für die Doppelfolge nicht erklären.

What We Left Behind

Aber gut. Kommen wir also auch zum Ende meines Artikels. Was bleibt für mich hängen von “90s Trek”? Nun, TNG ist und bleibt mein persönlicher Liebling. Viel zu sehr wurde ich von dieser Serie während meiner Jugendzeit geprägt. Zudem – das haben wir ja bislang komplett außer Acht gelassen – gibt es da ja auch noch vier Kinofilme, die in meinen Augen – trotz ihrer zweifelsfrei vorhandenen Schwächen – allesamt sehr gut bis hervorragend sind. Rein objektiv betrachtet und auf die TV-Serien beschränkt muss ich jedoch zugeben, dass TNG nicht besonders gut gealtert ist und ich mich teilweise echt durchquälen musste. Das mag aber auch dem Binge-Watching geschuldet sein. Ich denke, insbesondere TNG leidet besonders darunter, wenn man alle Folgen “durchprügelt”, anstatt sie, ganz wie damals wochenweise und mit mehrmonatiger Pause zwischen den Staffeln anschaut.

Auch bei DS9 war das noch stellenweise so – in der Regel dann, wenn es um die o.g. Themen Religion, Ferengi, Spiegeluniversum und Vic Fontaine ging. Das ist auch das Hauptproblem, dass ich mit DS9 habe: zu viele Themen haben mich nicht interessiert.

Ganz anders bei Voyager: nur äußerst selten fühlte ich mich gelangweilt, kein einziges Mal musste ich mich zwingen, eine weitere Episode zu schauen. Im Gegenteil: es war VOY, wo ich auch mal drei, vier Folgen am Stück gesehen habe. Das ist zweifelfrei eine Qualität, die man bei der Bewertung berücksichtigen muss.

Man könnte stark verkürzt sagen, dass sich Star Trek auf dem Weg von TNG zu VOY weg bewegt hat von “Philosophie” und eher “intellektuellem Niveau” hin zu “oberflächlicher Action-Unterhaltung”. Aber das würde einerseits TNG überhöhen und andererseits DS9 und VOY unrecht tun. Gleichwohl ist eine gewisse Tendenz schon erkennbar. Allen gemein sind teils heftige Logiklücken und Inkonsistenzen, was besonders ärgerlich ist, da sich viele davon bei nur etwas sorgfältigerer (Autoren- oder Produzenten-)Arbeit hätten vermeiden lassen können. Eigentlich alle Serien sind hinter ihrem Potential geblieben. Und dennoch: es waren und es sind großartige Serien, die eine ganze Generation geprägt haben. Und ich bin überglücklich, dass ich sie nun komplett gesehen habe. Und es wird mutmaßlich auch nicht bei diesem einen “Run” bleiben.

Aber nun stehe ich erstmal vor der schwierigen Frage, wie es jetzt weiter geht? Erst noch einmal ENT schauen, oder gleich zum (verschrienen) DSC übergehen? Ich werde es euch beizeiten verraten.

Palit 980GTX Ti (Herstellerbild)

Odyssee [odʏˈseː], Bedeutung laut Duden: lange Irrfahrt; lange, mit vielen Schwierigkeiten verbundene, abenteuerliche Reise.

Kein Begriff könnte treffender sein für die letzten Monate, in denen ich bis an den Rand der Verzweiflung versucht habe meine Geforce GTX 980Ti durch ein neues Modell zu ersetzen. Sie ist leider nach acht Jahren kaputt gegangen. Und der Zeitpunkt, an dem meine geliebte GTX 980Ti das Zeitliche gesegnet hat, war ein denkbar ungünstiger. Am 14.03.2023 schrieb ich noch sinngemäß unter Rondrers Eintrag, dass es ein absolut bescheuerter Zeitpunkt zum Kauf einer Grafikkarte sei und ich daher – trotz dringendem Bedarf an mehr Grafikleistung – noch weiter abwarten werde. Nun, nur kurze Zeit später fing dann mein PC an mit einem deutlich wahrnehmbaren Netzteil-Klacken abzustürzen, sobald eine 3D-Anwendung gestartet wurde.

CPU und RAM konnten schnell als Fehlerursache ausgeschlossen werden, womit als Hauptverdächtige nur noch Netzteil und Grafikkarte übrigblieben. Da auf meinem bequiet!-Netzteil (Straight Power 11 650W) noch Garantie war und ich aus o.g. Gründen wenig Lust hatte, mir eine neue Grafikkarte zu kaufen, griff ich erstmal zum Hörer und kontaktierte den bequiet!-Kundendienst. Zu meiner Überraschung landete ich nicht etwa in einer Warteschleife, sondern erreichte direkt einen sehr freundlichen, sehr kompetenten und – das ist ja heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich – deutschen Muttersprachler. Dieser sah die Möglichkeit, dass im Netzteil wegen eines Defekts ggf. fälschlicherweise eine Schutzschaltung aktiviert werde, weswegen ich es einschicken solle. Gesagt getan. Kurze Fehlerbeschreibung beigefügt und freundlich angefragt, ob denn – sofern ein Defekt festgestellt werde – ein Austausch gegen ein stärkeres Netzteil (nötigenfalls auch gegen Zahlung eines Aufpreises) möglich wäre. Knapp zwei Wochen später (statt der in Aussicht gestellten 3-5 Werktage) übergab mir der Postbote ein Paket, in dem sich ein nagelneues Straight Power 11 750W* befand. Und dies, obwohl kein Defekt meines Netzteils festgestellt werden konnte! Das muss man mal festhalten und ausdrücklich loben: obwohl kein Fehler festgestellt wurde, habe ich kostenlos ein stärkeres und nagelneues Netzteil erhalten! Schöner Nebeneffekt: statt der vormals zwei PCI-e-Anschlüsse verfügt das 750W-Netzteil über deren drei. Die Zukunftssicherheit hat also gleich in zwei Bereichen zugelegt. Perfekt wäre natürlich ein 850W-Netzteil mit neuem 12VHPWR-Stecker gewesen. Aber gut, das wäre dann wirklich zu viel verlangt gewesen :smile: .

So groß die Freude über dieses unverhoffte Upgrade war, so schmerzhaft war die Erkenntnis, dass es nun doch die Grafikkarte ist, die für die Abstürze verantwortlich ist. Da ich jedoch weiterhin aus o.g. Gründen stur blieb und sowieso zu dem Zeitpunkt nur 2D-Spiele spielte, entschied ich mich weiter gegen einen Neukauf. Die nächste Erschütterung ließ nicht lange auf sich warten, denn kurze Zeit später stellte die Grafikkarte nun auch ihren Dienst in 2D ein.

Überraschung!

Ich hatte mich schon damit abgefunden nun doch eine neue Grafikkarte kaufen zu müssen. Aber als ich dabei war meine 980Ti zwecks Weiterverkauf auf Ebay in ihre Originalverpackung zu verpacken (ja, die habe ich seit 2015 aufbewahrt), entdeckte ich, dass sich dort tatsächlich noch die Vorgängerin versteckte – die uralte GTX 560 von EVGA. Das hatte ich ganz vergessen. Also: die GTX 560 installiert und damit den PC wenigstens wieder lauffähig gemacht. Mangels passendem DVI-I-D-Kabel war ich aber auf 1920×1080 und 60Hz beschränkt, was bei einem 1440p-Monitor mit 144Hz schon echt bescheiden aussieht. Ein paar Wochen gab ich mich damit zufrieden, aber schlussendlich – auch, weil nicht erkennbar ist, dass die Grafikkartenpreise in absehbarer Zeit signifikant sinken werden – entschied ich mich dann doch final für den Neukauf einer Grafikkarte.

Und trotz des langen Vorgeplänkels begann die eigentliche Odyssee erst jetzt…

Anlaufschwierigkeiten

Auf die ungünstige Marktlage (viel zu teure Preise für das jeweils Gebotene) und die Gründe, warum es für mich unbedingt eine nVidia-Grafikkarte sein muss (u.a. G-SYNC-Abhängigkeit), möchte ich an dieser Stelle gar nicht im Detail eingehen. Letztendlich musste ich mich aber zwischen einer Geforce RTX 4070* für 600-650 € und einer RTX 4080* für 1200-1250 € entscheiden.

nVidia DLSS 3 (Herstellerbild)

Die Vorteile der 4070 sind ihre vergleichsweise geringe Größe, das relativ geringe Gewicht, der nur einzelne und bewährte 8-Pin-Stromanschluss und das im direkten Vergleich mit der 4080 etwas bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Kurzum: ich bräuchte keine Grafikkartenstütze und kein Adapterkabel, sondern könnte einfach nur die alte Grafikkarte durch die neue ersetzen. Schön bequem also. Und natürlich würde ich 600 € sparen. Der große Haken: mit nur 12GB VRAM kommt die 4070 bereits heute bei einigen (schlecht programmierten) Spielen an ihre Grenzen und generell reicht ihre Leistung nicht durchweg für 4K. Zwar nutze ich aktuell nur einen 1440p-Monitor. Aber von großer Zukunftssicherheit kann man bei der 4070 nicht sprechen, wenn man den Anspruch hat sämtliche Spiele auf maximalen Einstellungen, mit Raytracing und ohne Skalierung (DLSS) und Zwischenbildberechnung (DLSS Frame Generation) ruckelfrei zu spielen. Weder in 1440p und noch weniger in 4K.

Hier spielt die 4080 mit ihren 16GB VRAM und dem generellen Plus an Leistung (50-60%) natürlich ihre Trümpfe aus. Doch abgesehen davon, dass für jene 50-60% Mehrleistung ein Preisaufschlag von etwa 100% fällig ist, bleibt dennoch fraglich, ob man mit einer 4080 tatsächlich so viel mehr Zukunftssicherheit erhält. Ich für meinen Teil habe diese Frage mit “Nein” beantwortet. Erst eine 4090 böte diese weitreichende Zukunftssicherheit. Aber bei Preisen von über 1600 € steige dann auch ich als Hardware-Enthusiast endgültig aus. Dazu noch die Unannehmlichkeiten beim Einbau, die Unsicherheit bzgl. des umstrittenen 12VHPWR-Stromanschlusses und im Übrigen zudem die Tatsache, dass nVidia – im Gegensatz zu AMD – noch keine DisplayPort 2.0-Anschlüsse verbaut. Nein, dafür wollte ich nicht so viel Geld in die Hand nehmen. Es sollte also eine RTX 4070 werden.

1. Versuch

Entgegen meiner bewährten Devise, keine Billigprodukte zu kaufen, entschied ich mich ob der horrenden Preissituation nun doch erstmals dazu, das günstigste Produkt zu kaufen: eine Palit GeForce RTX 4070 Dual. Preispunkt: 599 € zzgl. Versand. Da meine defekte GTX 980Ti auch von Palit stammte und über (immerhin!) acht Jahre lang ihren Dienst zuverlässig verrichtet hatte, wollte ich dem Unternehmen eine erneute Chance geben. Karte gekauft, eingebaut. Ekelhaft ratternde Lüfter. Ausgebaut. Zurückgeschickt. 10 Tage auf Erstattung des Kaufpreises (natürlich ohne Versandkosten) gewartet.

2. Versuch

Ok, ich sehe es ein: drei Lüfter kühlen besser als zwei und sie brauchen auch weniger Umdrehungen pro Minute – sind also theoretisch leiser. Weitere Recherchen ergaben, dass das Modell GeForce 4070 EX Gamer* von KFA2 sehr hochwertig (acht Phasen) und leise sei. Bestellt für 645 € inkl. Code für Diablo IV*. Eingebaut. Tolles RGB-Spektakel. Sehr leise. 3D-Mark angeworfen. Plötzlich höllisch laut. Lüfterdrehzahl bei nahezu 100%. Dennoch Temperaturwerte von über 70° (Norm: ca. 60°) und Hotspot-Temperatur bei knapp 90° (Norm: 75°). Definitiv nicht normal! Ausgebaut. Zurückgeschickt. 10 Tage auf Erstattung des Kaufpreises gewartet. Trotzdem vom Händler per E-Mail Code für Diablo IV erhalten – bisschen komisch, aber kann ich ja – mangels berechtigter Grafikkarte (4070 aufwärts) eh nicht einlösen.

3. Versuch

Gigabyte GeForce RTX 4070 Eagle OC (Herstellerbild)

Dritter Versuch, dritter Händler. Dieses Mal Amazon*. Und dieses Mal wieder der Griff zu einem “alteingesessenen” Unternehmen: Gigabyte. Konkret: die GeForce RTX 4070 Eagle OC* für 660 €. Dazu wurde von Amazon die Zugabe eines Gutscheins für einen 33%-Nachlass auf einen dreimonatigen PC Game Pass beworben. Statt 30 € zahlt man also 20 €. Nun gut, nimmt man mal mit. Bestellt. Geliefert. Eingebaut. Läuft. Zwar auch dieses Mal spürbar heißer als in den Testberichten (ca. 10°C mehr!), aber immerhin von der Lautstärke erträglich. Ich entscheide mich die Grafikkarte zu behalten und schiebe die erhöhten Temperaturen auf eine wohl ungünstige Gehäusebelüftung sowie die sommerlichen Temperaturen. Drei Tage später fällt mir auf: wo ist denn eigentlich mein Code für den reduzierten PC Game Pass? Wurde mir wohl nicht geschickt. Kontaktaufnahme zu Amazon per Service-Chat. Wartezeit weniger als zwei Minuten – Klasse! Nachdem ich dort dem, offenkundig nicht deutschen aber sehr freundlichen Mitarbeiter erklärt habe, dass es diese Werbeaktion überhaupt gibt und worum es sich dabei handelt, erhielt ich das Angebot, dass man mir für die Unannehmlichkeiten einen Rabatt in Höhe von 10% auf den Kaufpreis der Grafikkarte anbietet. Also 66 €. Das war natürlich eine Hausnummer. Mir sind 10 € entgangen und man bietet mir als Entschuldigung 66 €. Ob das nun die Inkompetenz des Mitarbeiters oder eine sehr entgegenkommende Unternehmenspolitik war: ich habe natürlich akzeptiert.

Den Diablo IV-Code konnte ich im Übrigen auch noch aktivieren, da ich ja zwischenzeitlich doch noch eine berechtigte Grafikkarte erworben und im Aktionszeitraum aktiviert habe.

Fazit

Ich fasse zusammen: drei Versuche, drei Händler. Zwei Mal gab es offenkundige Mängel am Produkt. Zwei Mal gab es (für mich persönlich immerhin erfreuliche) “Auffälligkeiten” seitens der Händler. Ob man das mit “dem Service” nun gutheißen mag oder nicht: mir persönlich wäre es lieber gewesen, wenn einfach alles beim ersten Versuch geklappt hätte. Diablo IV-Code und 10%-Nachlass hin oder her. Irgendwie scheint “Qualität” oder “Kompetenz” nirgends mehr groß geschrieben zu werden.

Naja, wenn ich die beiden “Geschenke” nun verrechne, habe ich statt der ursprünglichen 660 € nun etwa 540 € bezahlt. Das macht den Malus mit den nur 12GB VRAM etwas erträglicher. Zudem werkelt nun ein nagelneues, stärkeres Netzteil in meinem Rechner. Alles irgendwie bizarr und surreal.

Aber gut: Ich hoffe, dass die erworbene Gigabyte-Grafikkarte nun ähnlich lange und zuverlässig ihren Dienst verrichtet wie ihre Vorgängerin. Wobei: der Umstieg auf einen 32″-UHD-OLED ist ja bereits fest eingeplant. Nur erscheinen muss dieser noch. Das ist aber wohl erst 2025 so weit. Dann geht das Spiel von vorne los – aber hoffentlich etwas weniger nervenaufreibend :smile: .

Das große Finale ist da! Heute wird die Rechnervorstellung mit Grafikkarte, Soundkarte und Datenspeicher beendet. Und wir versuchen anhand von ein paar Benchmarks herauszufinden, ob sich denn der ganze (teure) Spaß gelohnt hat! Und ich beginne gleich mit einer faustdicken Überraschung:

Grafikkarte: Palit GeForce GTX 980 Ti Super Jetstream (0 €)

Palit 980GTX Ti (Herstellerbild)

Na hoppla! Was ist denn da jetzt los? Der aufmerksame Leser wird sich nun (hoffentlich) verwundert die Stirn reiben: ist das tatsächlich dieselbe Grafikkarte, die zuletzt bereits im alten Rechner von azzkickr verbaut war? Ja, das ist sie!

Ich denke, die Entscheidung, weiterhin auf die altbekannte Grafikkarte zu setzen, bedarf einer Erklärung. Es sind hauptsächlich zwei Gründe, die mich dazu bewegt haben, mich – nunja – nicht zu bewegen :smile: . Zum einen habe ich ja bereits im Einleitungsartikel erläutert, dass ich aktuell kaum noch Spiele spiele. Und wenn doch, laufen die allermeisten Titel selbst auf sehr hohen Details noch mit recht anständigen Frameraten. Man darf nicht vergessen, dass es sich bei der Grafikkarte immerhin um eine übertaktete Geforce GTX 980Ti handelt, ein ehemaliges Top-Modell von Nvidia. Natürlich merkt man der Karte in einigen Spielen trotzdem ihr Alter an, aber – und das bringt uns zu Punkt 2 – was wäre denn die Alternative gewesen?

Wie ich in der Einleitung ebenfalls erwähnt hatte, verfolge ich den Ansatz, dass eine neue CPU oder GPU mindestens das doppelte an Leistung liefern muss, bevor ich eine Anschaffung in Betracht ziehe. Und damit haben wir auch schon das Dilemma: selbst die aktuell schnellsten Grafikkarten – Nvidias GTX2080Ti – liefern im Durchschnitt “nur” ca. 1.9x mehr Leistung. In z.B. Assassin‘s Creed: Origins sieht der Unterschied in UHD bei den 99. Perzentilen dann etwa wie folgt aus: 30fps vs. 52fps. Ein Upgrade würde mich daher noch nicht einmal in den Bereich oberhalb von 60fps bringen. Und man beachte dabei zwei essentielle Punkte: zum einen ist Assassin’s Creed: Origins zwar ein sehr hübsches, aber beileibe kein optisch bahnbrechendes Spiel wie seinerzeit Crysis. Zum anderen kostet selbst die günstigste (dann aber deutlich hörbare) Geforce RTX2080Ti noch etwa 1100 Euro! Das steht in meinen Augen in überhaupt keiner Relation. Da hilft mir auch das zweifellos schöne Raytraycing-Feature nichts, denn dafür reicht die Leistung erst recht nicht aus.

Zu wenig Power!

Kurzum: Es ist für meine Anforderungen noch zu früh für eine Neuanschaffung. Die Grafikkarte, die ich mir wünsche, gibt es schlicht und einfach noch nicht. Ein Neukauf lohnt sich in meinen Augen erst dann, wenn in sämtlichen neuen Spielen flüssige 60fps bei UHD und maximalen Details erreicht werden. Dabei ist es mir auch egal, dass ich selbst momentan nur einen Monitor mit 2560×1440 Pixeln habe. Bei den Preisen, die man mittlerweile für eine derartige Hochleistungsgrafikkarte zahlen muss, kann man eine gewisse Zukunftssicherheit erwarten. Im Übrigen ist für mich dann auch HDMI 2.1 Bedingung. Gegebenenfalls erscheint bereits im Frühjahr 2020 eine solche Grafikkarte. Sowohl AMD als auch Nvidia haben erste Andeutungen gemacht. Aber selbst dann bleibt die Sache mit dem Geld. Bereits die etwa 800 Euro, die ich damals für die GTX980Ti gezahlt habe, haben geschmerzt. Ich rechne aktuell nicht vor Ende 2020 mit Grafikkarten, die meine oben skizzierten Leistungsansprüche erfüllen, aber gleichzeitig unterhalb der 800-Euro-Grenze bleiben.

Aber wurscht: Der Stapel an hochklassigen Spielen ohne Blockbuster-Grafik ist noch groß genug, um die nächste Zeit mühelos zu überbrücken :wink: .

Soundkarte: Creative Sound BlasterX AE-5 (100 €)

Creative Sound BlasterX AE-5 (Herstellerbild)

Wenn die Spiele bis mindestens Ende 2020 schon nicht besser aussehen, sollen sie wenigstens besser klingen. Und dafür sorgt ab sofort wieder Creative mit der Sound BlasterX AE-5. Ein definitiv hörbares Upgrade. Und zwar nicht nur im Vergleich zur Onboard-Soundkarte, die ich ja die letzten Monate verwendet habe. Ich bilde mir auch ein, dass sie im Vergleich zur damaligen X-Fi XtremeMusic und zur zuletzt ebenfalls verwendeten Sound Blaster Z eine Verbesserung darstellt. Die technischen Daten bekräftigen meinen (zuhöchst subjektiven) Eindruck: sowohl beim Rauschabstand (116db Sound Blaster Z vs. 122db AE-5) als auch beim Klirrfaktor (0.0005% vs. 0.00032%) schneidet die neue Variante besser ab. Ob das wirklich hörbar ist? Keine Ahnung. Zumal man im Netz auch unterschiedliche Angaben findet, wenngleich die AE-5 in jedem mir bekannten Artikel rein technisch besser abschneidet.

Dabei gibt es mit der AE-7 und AE-9 mittlerweile zwei weitere Modelle, die nochmals oberhalb der AE-5 angesiedelt sind und die abermals bessere Werte liefern. Das Preis-Leistungs-Verhältnis kippt dann aber meiner Meinung nach mit Preisen deutlich oberhalb der 200 Euro ins Unattraktive.

Zumal diese beiden High-End-Modelle auch keine LED-Beleuchtung mehr mitbringen. Und ja: ich wiederhole hier, was ich beim Arbeitsspeicher schon einmal zu dem Thema gesagt habe: Gehäuse bitte ohne Bling-Bling, Komponenten im Inneren gerne. Ich muss zugeben, dass das definitiv schick aussieht.

Die Software

Zum Abschluss noch ein Wort zum Treiber, der ja bei Creative traditionell einen Schwachpunkt darstellt. Hier kann ich zu meiner eigenen Erleichterung berichten, dass ich bislang keine nennenswerten Probleme hatte. Ein einziges Mal verlor der Treiber meine Detaileinstellungen. Abgesehen davon gab es jedoch keinerlei Instabilitäten oder gar Abstürze. Creative scheint es nach all den Jahren anscheinend geschafft zu haben, einen ordentlichen Treiber zu programmieren.

Aber nun genug zum Thema Akustik. Widmen mir uns zum krönenden Abschluss noch einem Highlight meines neuen Rechners.

Datenspeicher: 2x Samsung SSD 970 Evo Plus 1TB, 1x Samsung SSD 970 Evo Plus 500GB (470 €)

Samsung SSD 970 Evo Plus 1TB (Herstellerbild)

Irgendwo muss ja meine Verrücktheit, oder nennen wir es besser: meine Leidenschaft für die Technik durchblitzen. Und wenn es schon nicht bei der Grafikkarte ist (die sich ja am ehesten dafür anbietet) und auch der Prozessor (halbwegs) eine Vernunftentscheidung war, dann halt beim Datenspeicher!

Hier erklärt sich nun auch, weshalb ich mich letzten Endes für das Gigabyte-Mainboard und eben nicht für das Asus-Pendant entschieden habe: die Möglichkeit ganze drei m.2-SSDs zu verwenden. Dieser Umstand brachte gleich zwei Vorteile mit sich. Zum einen sind die, via m.2-Slot angeschlossenen SSDs – PCIe-Anbindung sei Dank – zumindest in Benchmarks nochmals deutlich schneller als ihre S-ATA-Brüder im 2.5″-Format. Zum anderen erspart man sich durch die direkte Installation auf dem Mainboard die nervige und den Luftstrom sowie die Optik negativ beeinflussende Verkabelung – ein weiterer Schritt hin zu meinem Traum eines wirklich “cleanen” PC-Systems, in welchem man möglichst überhaupt keine Kabel mehr sieht.

Anfangs war ich durchaus nervös, da es mein erster Kontakt mit der m.2-Technik war. Da schwingt immer die Angst mit, dass man die Komponenten entweder falsch einbaut (und dabei zerstört…”RAM”…”hust”) oder das im Nachhinein etwas nicht funktioniert (“booten die Dinger auch wirklich?”). Aber ich kann Entwarnung geben: es hat alles reibungslos funktioniert. Es war sogar kinderleicht. Kühlkörper runterschrauben, Riegel einklemmen, Kühlkörper wieder draufschrauben. Fertig.

Ich hätte beim Datenspeicher sicherlich jede Menge Geld sparen können. Streng genommen hätte ich überhaupt keine neuen SSDs gebraucht. Schließlich hatte ich ja bereits im alten PC mehrere Terabyte SSD-Speicher verbaut. Aber die waren eben im 2.5″-Format und über S-ATA angebunden. Mal schauen, ob ich sie noch nachträglich einbaue. Aber aktuell brauche ich den Speicherplatz nicht. Und wie gesagt: die Optik ist mir schon viel Wert :smile: .

Definition of Done

Das waren sie nun, die Komponenten meines neuen Rechners! Wer sich fragt, was mit Monitor, Eingabegeräten und Lautsprechern ist, dem sei gesagt, dass hier alles beim Alten geblieben ist. Heißt: ich verwende weiterhin die viele Jahre alte Logitech G700s-Maus, die Logitech K800-Tastatur, mein heiß geliebtes Teufel Concept E Magnum PE (grandios!!) und meinen Dell S2716DG G-Sync-Monitor (2560×1440 Pixel bei 144Hz). Bei all diesen Komponenten gibt es schlicht und einfach keinen Grund sie zu erneuern. Sie laufen fehlerfrei und liefern seit vielen, vielen Jahren ihre Leistung. Toll!

Praxiserfahrungen

Und damit nun zur alles entscheidenden Frage: was hat diese, ganze 1.800 Euro teure Investition überhaupt gebracht? Nun, das kommt ganz darauf an :smile: . Zum einen hat es einfach mal wieder Spaß gemacht, sich einen neuen Rechner zusammenzubauen. Vor allem, weil es auch ohne Komplikationen funktioniert hat. Zum anderen sieht das neue Gehäuse, inklusive Einblick in die hübsch beleuchteten Innereien einfach schön und edel aus. Dass ich nun an der Gehäusefront meine heiß ersehnten USB 3.2 Gen 2 -Anschlüsse habe ist, wenngleich auf dem Papier nur ein kleines Detail, in der Praxis ebenfalls eine sehr große Verbesserung. Aber ja, dass alleine rechtfertig natürlich keine 1.800 Euro. Und ich weiß, euch interessiert vielmehr die pure Leistung. Die harten Fakten.

In Ordnung. Dann kommen wir eben darauf zu sprechen. Da ich wie bereits mehrfach erwähnt meine “Enthusiastenphase” hinter mir habe, habe ich mich nur auf ein paar wenige Benchmarks konzentriert.

Fangen wir mal mit den noch recht theoretischen Werten meiner SSDs an, gemessen mit AS SSD.

Wir ihr sehen könnt, sind die rein theoretischen Zahlen mehr als nur beeindruckend. Faktor 5 beim Sequentiellen Lesen und Schreiben, fast Faktor 2 bei den wichtigeren 4K-Zugriffen. Insgesamt mehr als die vierfache Punktzahl.

Auch beim PCMark8, den ich als relativ praxisnah einstufe, hat sich etwas getan:

Wobei ich sagen muss, dass ein Plus von 33% bei der Gesamtpunktzahl vor dem Hintergrund der doppelt so vielen Prozesserkerne, den viermal so vielen Threads, des verdoppelten Arbeitsspeichers und den erheblich schnelleren SSDs doch ziemlich ernüchternd ist. Vor allem der Blick auf die fast unveränderten Ergebnisse beim “Web Browsing” sind überraschend. Gerade hier hatte ich mir mehr Tempo erhofft. Überraschend aber auch, dass sich beim “Casual Gaming” – Benchmark die “fps-Zahl” von 86 auf 124 erhöht hat, obwohl doch die Grafikkarte dieselbe geblieben ist. Immerhin ergibt der Online-Resultatvergleich, dass mein Ergebnis besser als 99% der anderen Ergebnisse ist. Das ist dann wiederum auch unerwartet gewesen :smile: .

Kommen wir nun zum bekannteren Benchmark aus dem Hause UL (früher Futuremark): dem 3DMark.

Hier ist der Leistungszuwachs mit etwa 20% noch geringer als im PCMark8. Aber das war zu erwarten, werkelt ja schließlich weiterhin dieselbe Grafikkarte im Rechner. Während der CPU-Score sich beinahe vervierfacht hat (9.30fps vs. 33.07fps), stagniert der Graphics Score auf praktisch denselben Werten. So lande ich hier beim Online-Vergleich auch nur bei “better than 47% of all results”.

Die Realität

Aber was heißt das denn nun in der wirklichen Praxis? Nun, ich mache das jetzt sehr kurz: Forza Horizon 4 läuft bei 2560×1440 und nahezu maximalen Details mit 60-65fps. Metro Exodus bei gleichen Einstellungen mit 30-35fps. Hier merkt man also durchaus, dass ich ins GPU-Limit laufe und mich der Grenze der Unspielbarkeit nähere. Aber nochmal: mehr als 1000 Euro für eine RTX2080Ti ausgeben, nur damit ich dann 20-25fps mehr erhalte, sehe ich nicht ein.

Metro Exodus (Herstellerbild)

Der deutlich schnellere Prozessor macht sich bei meinem Nutzungsverhalten vor allem beim gleichzeitigen Öffnen von mehreren Internetseiten bemerkbar. Mein “Standard-Ordner” enthält derer 16. Während beim alten System mit dem ehrwürdigen 2500K das System dann für ca. 15 Sekunden auf Tauchstation ging, ist mit dem neuen Prozessor alles binnen weniger Sekunden geladen. Sehr schön. Da wäre die “mindestens doppelt so schnell-Formel” also wieder erfüllt.

Ein Flüstern

Bleibt zu erwähnen, dass der Rechner bei allen bisherigen Belastungsszenarien angenehm leise bleibt. Nicht unhörbar, nein. Aber mehr als ein – noch dazu sehr angenehmes – Hintergrundrauschen ist nicht zu hören. In Spielen zieht die Lautstärke zwar etwas an, diese wird aber von den dann auch aktiven Lautsprechern locker übertönt. Insgesamt bin ich auch hier sehr zufrieden und habe eine Verbesserung im Vergleich zum vorherigen System erreicht.

Bezüglich der Temperaturen bin ich soweit auch zufrieden. Im Prime95 Maximum-Heat-Test kam ich beim Prozessor nach 10min nicht über 69°C, beim Chipsatz nicht über 72°C hinaus. In Spielen waren es tatsächlich auch mal jeweils 76°C. Wenn ich diese Werte mit Online-Tests, in welchen in der Regel potentere Kühler verwendet werden, vergleiche, kann ich damit auch zufrieden sein. Ich mache aber auch keinen Hehl daraus, dass ich gerne unter der 70°C-Grenze geblieben wäre. Immerhin: im Idle-Betrieb dümpelt die CPU bei 42°C, der Chipsatz bei 62°C herum. Das sind wiederum sehr gute Werte. Man denke ja auch an die “silent-Einstellung”, die ich im Bios für die Lüfter ausgewählt habe.

War es das alles nun wert?

Nun, das liegt wie gesagt im Auge des Betrachters. 1.800 € auszugeben – wohlgemerkt ohne Grafikkarte, Monitor, Eingabegeräte und Lautsprechersystem – nur um Internetseiten schneller laden zu können ist natürlich absurd und überhaupt nicht rational erklärbar. Und dennoch bin ich sehr zufrieden. Warum? Weil ich eine, in meinen Augen hervorragende Grundlage geschaffen habe, um im nächsten Jahr mit einer neuen Grafikkarte wieder in die absolute Hochleistungsklasse aufzusteigen. Und ich wollte einfach nicht mehr mit dem Kauf der restlichen Komponenten warten. Denn einerseits gab es am alten Rechner doch zu vieles, das mich nervte (das lahme Laden der Internetseiten, das fehlende Front-USB3.2 Gen 2), andererseits hätte ich nächstes Jahr mindestens genauso viel Geld auf den Tisch legen müssen. Und zumindest was Ladezeiten und Nachladeruckler angeht profitiere ich ja jetzt schon von den neuen Komponenten.

Und damit beende ich nun meine Artikelreihe und hoffe, euch sowohl etwas Unterhaltung als auch Spannung geboten zu haben.

Zum Schluss interessiert mich natürlich eure Meinung: habe ich es übertrieben? Habe ich Schwachpunkte im System? Oder findet ihr vielleicht alles gut so, wie es ist? :wink: Bin gespannt auf eure Kommentare!

Servus zusammen und herzlich Willkommen zum zweiten Teil meiner Artikelreihe zu meinem neuen Rechner. Dieses Mal geht es um die Themen Prozessor, Mainboard, Arbeitsspeicher und Prozessor-Kühler. Auf geht’s!

Prozessor: AMD Ryzen 7 3700X (325€)

AMD Ryzen 7 (Herstellerbild)

Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt – und ich habe nebenbei erwähnt echt lange nachgedacht – handelt es sich hierbei doch tatsächlich um meinen ersten AMD Prozessor! Soweit ich mich recht erinnere, besaß ich nämlich bislang: Intel i486DX2, Intel Pentium III 500, Intel Core 2 Duo E6600 und eben zuletzt den Intel i5-2500K. Aber selbst, wenn ich doch schon einen AMD mein Eigen habe nennen dürfen: der nun (abermals?) vollzogene Wechsel von Intel zu AMD fiel mir dann doch sehr leicht. Und das will was heißen, denn noch bis vor Kurzem war ich sozusagen Intel-Fanboy, was ob der Qualität der bislang benutzten Intel Produkte – allen voran dem i5-2500K – auch kein Wunder ist.

Aber mein Glaube geriet zuletzt dann doch gehörig ins Wanken. Und damit spiele ich nicht nur auf die – in Sachen Performance beeindruckende – Aufholjagd gegenüber Intel an, die AMD mit ihren Ryzen-Prozessoren hingelegt hat. Die bloße Arbeits- und Spieleleistung waren tatsächlich nur zweitrangig für meine Entscheidung das Lager zu wechseln. Ausschlaggebend war letztlich das Thema Sicherheit. Ich möchte die ganze Diskussion um “Meltdown”, “Spectre” und die weiteren Sicherheitslücken hier gar nicht im Detail aufdröseln. Aber was – stand heute – wohl sicher zu sein scheint: AMD hat mit erheblich weniger Sicherheitslücken zu kämpfen als Intel. Und dabei ist es mir egal, wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich es ist, dass ein 0815-Privatanwender wie ich Opfer durch einen Angriff werden kann. Ich möchte diese Lücken einfach nicht haben – beziehungsweise: so wenig wie möglich davon – denn ganz frei von Problemen ist ja wie gesagt auch AMD nicht.

Die Power

Aber nun natürlich auch noch ein paar Sätze zur Leistung: Mein Credo ist in der Regel, erst dann CPU und GPU auszutauschen, wenn sie in praktischen Szenarien mindestens doppelt so viel Leistung bringen, wie die aktuell verbauten Pendants. Bereits die Rohdaten stimmten mich dahingehend optimistisch: 8 Kerne statt 4, 16 Threads statt 4, 4.4 Ghz Boost statt 3,7 Ghz. Dazu die Fertigung in 7nmFinFET statt in 32nm. Von den vielen Verbesserungen in der Architektur, die es seit 2011 gegeben hat mal ganz zu schweigen. Ob es letztlich gereicht hat, werdet ihr aber erst im nächsten Teil erfahren. Ich muss ja die Spannung noch etwas aufrechterhalten :smile: .

Durch das oben erwähnte Sicherheitsthema war es mir dann letztlich auch egal, dass Intel in Spielen nach wie vor – jedoch nur noch relativ knapp – die Nase vorn hat. Zumal AMD wiederrum bei (Mehrkern-)Anwendungen punkten kann und zumindest im Volllastbetrieb auch energieeffizienter ist. Ganz zu schweigen davon, dass ich für den vergleichbaren Intel i9-9900K (der ebenfalls 8 Kerne und 16 Threads bietet) etwa 180 Euro mehr auf die Ladentheke hätte legen müssen.

Angenehmes Detail: Durch gleich zwei AMD-Aktionen bekam ich neben Borderlands 3 auch noch einen dreimonatigen Xbox-Game-Pass für den Kauf des Ryzen 3700X geschenkt. Dadurch verstärkte sich der eh schon “preiswerte” Eindruck des Ryzen 3700X im Vergleich zum Intel i9-9900K noch weiter. Und tatsächlich nutze ich den Game Pass auch schon fleißig: Gears of War 4 und Metro Exodus sind schon durchgezockt und Forza Horizon 4 steht ebenfalls kurz vor der Vollendung. Gears 5 ist zudem bereits heruntergeladen und schon in Lauerstellung. Hat sich also schon gelohnt :smile: .

Und dann gab es aber auch noch einen weiteren Grund, der mich in das AMD-Lager gezogen hat. Und damit kommen wir zur nächsten Komponente, dem Mainboard.

Kurzfassung der essentiellen Vor- und Nachteile
+ hervorragende Anwendungsleistung
+ sehr gute Spieleleistung
+ sehr gute Effizienz unter Last
+ konkurrenzloses Preis- Leistungsverhältnis
0 Intel bei Stromverbrauch im Leerlauf und Teillast etwas besser (wohl primär chipsatzbedingt)
0 Intel bei Spieleleistung im Durchschnitt nach wie vor etwas besser

Mainboard: Gigabyte X570 Aorus Master (370€)

Gigabyte X570 Aorus Master (Herstellerbild)

“370 Euro für ein Mainboard?!” wird sich jetzt womöglich der ein oder andere denken. Und in der Tat, man muss nicht zwingend so viel Geld ausgeben. Zumindest, wenn es einem um die bloße Leistung des Rechners geht, denn hier unterscheiden sich erfahrungsgemäß die Einsteigermodelle nur im Rahmen der Messungenauigkeit von den Oberklasse- und Luxusmodellen. Die Unterschiede sind allen voran in Sachen Ausstattung und Übertaktungspotential zu suchen. Da mich letzteres nicht (mehr) interessiert, war es also die Ausstattung, die für mich ausschlaggebend war.

Mir war insbesondere wichtig, dass das künftige Mainboard neben reichlich USB 3.2 Gen 2-Anschlüssen auch über möglichst viele m.2-Steckplätze verfügt – natürlich mit zukunftssicherer PCIe 4.0 x4-Anbindung womit auch zwingend der nagelneue X570-Chipsatz erworben werden musste. Letzteres war wie bereits angedeutet dann eben auch noch ein weiteres Argument in das AMD-Lager zu wechseln, da Intel zum jetzigen Zeitpunkt noch kein PCIe 4.0 anbietet.

Darüber hinaus war integriertes WLAN ebenso Pflicht. Gerade dieses Kriterium ließ die Anzahl möglicher Kandidaten im ATX-Formfaktor auf weniger als ein Dutzend schrumpfen. Dadurch, dass ich letztlich auch nur Asus und Gigabyte ernsthaft in Betracht gezogen habe (ein sehr subjektives Kriterium), blieb – ich kürze etwas ab – am Ende des Tages die Wahl zwischen dem Asus ROG Crosshair VIII Hero Wi-Fi und dem Gigabyte X570 Aorus Master.

Der Vergleich

Das Asus bot mit 8xUSB3.2 Gen 2 und 4xUSB3.2 Gen 1 die moderneren externen Anschlüsse (Gigabyte: 4xUSB 3.2 Gen 2, 2x USB 3.2 Gen 1, 4x USB 2.0), das Gigabyte wiederum verfügte über drei m.2-Anschlüsse (alle über PCIe 4.0 x4 angebunden), das Asus hingegen nur über derer zwei. Weitere Unterschiede, vor allem im Bereich Stromversorgung (Mosfets), Kühlkörper und LED-Bling-Bling interessierten mich nicht wirklich, da ich nicht oder nur minimal übertakten werde und wir uns hier bereits in der absoluten Oberklasse bewegen und die Unterschiede abermals nur absoluten Enthusiasten auffallen würden.

Da eine grobe Recherche ergeben hatte, dass es für die klassischen Eingabegeräte wie Maus, Tastatur und Gamepad gar nicht schlecht ist, wenn man diese weiterhin an USB2.0-Anschlüssen anbringt (USB3.0 kann wohl zu Kompatibilitätsproblemen führen) und Asus wohl in letzter Zeit bei seinen Temperatursensoren etwas mogelt, damit diese niedrigere Werte ausgeben als tatsächlich anliegen, fiel – auch wegen dem dritten m.2-Slot – letztlich die Wahl auf das Gigabyte.

Für Asus hätte noch gesprochen, dass deren BIOS wohl in der Regel ausgereifter und optisch auch ansprechender ist. Da ich aber wie gesagt nicht zu dem Enthusiastenkreis gehöre, der auch das allerkleinste Detail einstellen muss, war das für mich nicht entscheidend. Zwar hatte ich tatsächlich anfangs Probleme mit dem Gigabyte BIOS (die Maus wurde nicht erkannt), ein entsprechendes BIOS-Update brachte aber Abhilfe. Darüber hinaus kann ich bislang überhaupt nicht meckern. Das BIOS ist ausreichend hübsch, bietet alle Einstellungen, die ich brauche und hat eine, für meine Zwecke, sehr gute Lüftersteuerung.

Ein Negativpunkt?

Bleibt noch ein letztes Wort zum Thema “Chipsatzkühler” zu sagen. Dieser stand ja heftig in der Diskussion, da befürchtet wurde, dass er sehr laut sein würde. In dieser Hinsicht kann ich durchaus Entwarnung geben. Seit den jüngsten BIOS-Versionen lässt sich ein Balanced- und Silent-Modus auswählen. Und spätestens im letzteren ist der Kühler dann nicht mehr aus meinem Gehäuse herauszuhören. Wenn der Lüfter aber aufdreht – was er jedoch bislang nur standardmäßig einmal beim Hochfahren des Rechners macht – dann wird er elendig laut. Mehr Details zu Temperaturen und Lautstärke dann im dritten Teil.

Kurzfassung der essentiellen Vor- und Nachteile
+ herausragende Ausstattung und Anschlussvielfalt
+ sehr gute Kühlung und Stromversorgung
+ sehr schöne Optik, zweifache LED-Beleuchtung
0 BIOS stabil und umfangreich, aber sicher nicht Klassenbester
0 Chipsatzkühler nötig und in “Performance-Modus” auch sehr laut

Arbeitsspeicher: G.Skill Trident Z Neo, 2x8GB, DDR4-3600, CL 16-16-16-36 (170€)

G.Skill Trident Z Neo (Herstellerbild)

Wohl keine Komponente eines Rechners schafft es, mich so nervös zu machen, wie der Arbeitsspeicher. Warum? Nun, da wäre zum einen mein persönliches Trauma, dass ich mir beim vorletzten Computer eingehandelt habe: in einem unaufmerksamen Moment habe ich – mit entsprechendem Druck – versucht, den damaligen RAM verkehrt herum in den Mainboard-Slot hineinzudrücken. Die Folge: nicht nur der Speicherriegel, auch das Mainboard waren hinüber. Natürlich war das damit kein Garantiefall womit mir letztlich Mehrkosten von ca. 500 Euro entstanden. Aber ok, selbst dran schuld. (Anm. d. Red.: Gewisse, namentlich nicht näher benannte Webmaster haben das auch schon geschafft)

Zum anderen ist da die Sache mit der Kompatibilität. Natürlich: es gibt die entsprechenden QVLs (qualified vendor lists). Nur stehen dort häufig nicht alle unterstützten Produkte drauf. Insbesondere kommt es vor, dass nagelneue RAM-Module nicht geführt werden. So auch dieses Mal: streng genommen wird von meinem Arbeitsspeicher lediglich das 32-GB-Kit geführt (und dann auch noch mit fehlerhaften Daten). Nun ist es zwar sehr wahrscheinlich, dass auch das kleinere Kit funktioniert, wenn auch das große Kit unterstützt wird. Aber garantiert wird es eben nicht.

Und dann ist da noch die Sache mit den schwankenden Preisen: bislang hatte ich immer ein Händchen dafür, just dann einen neuen Rechner kaufen zu müssen, wenn die Preise für Arbeitsspeicher sich auf einem Allzeithoch befanden.

Aber ok, ich bin erfreut, berichten zu können, dass dieses Mal der RAM richtig eingebaut wurde, vom Mainboard anstandslos erkannt wurde und die Preise ausnahmsweise auch eher im Keller waren. Alles also sehr gut. Bleibt zu erklären, weshalb ich mich ausgerechnet für diese Riegel entschieden habe.

Das Rationale

Fangen wir damit an, dass ich 16GB für einen Standard-Gamer wie mich aktuell und wohl auch noch in den nächsten Jahren für absolut ausreichend halte. Ich habe vor dem Kauf einige Tests gemacht und mir die RAM-Auslastung meiner vorherigen 8GB angeschaut. Ergebnis: ich habe nicht einmal diese 8GB ausgereizt. Und wie erwähnt unterstützt mein Mainboard auch die 32-GB-Bestückung mit meinem Arbeitsspeicher. Ich hätte also die Möglichkeit hier noch unproblematisch nachzurüsten.

Für 3600Mhz habe ich mich deswegen entschieden, weil das bei den Ryzen3000-Prozessoren bzw. dem X570-Chipsatz der “Sweet-Spot” zu sein scheint. Ich zitiere hier mal Computerbase:

“In aller Kürze: Bis zu einem Takt von DDR4-3600 arbeiten die internen Teiler mit 1:1:1 (MEMCLK = UCLK = FCLK). Darüber hinaus verweilt das IF bei 1.800 MHz und das UCLK wird gegenüber dem MEMCLK halbiert, was eine “Straflatenz” nach sich zieht.”

Darüber hinaus kommt es – wenn man wirklich das letzte Quäntchen Leistung haben will – eher auf die Timings und auch Sub-Timings an. Und das ist eben auch der Grund, weshalb ich mich für die, dann doch recht teuren CL16-16-16-36-Riegel entschieden habe. Die Variante mit CL16-19-19-39 hätte ganze 50 Euro weniger gekostet. Wobei ich hinzufügen muss, dass diese günstigere Variante nicht über die, in der Community hochgelobten und stets empfohlenen “Samsung B-Dies” verfügt, denen man eine besonders hohe Wertigkeit und auch Übertaktbarkeit nachsagt.

Ach und meine Riegel verfügen über eine LED-Beleuchtung. Und wo ich beim Gehäuse noch die Meinung vertrete, dass dieses nicht blinken und leuchten soll, muss ich gestehen, dass ich von der RAM-Beleuchtung echt angetan bin. Liegt auch daran, dass die G.Skill Trident Z Neo’s über eine der besten Beleuchtungen verfügen. Ist wirklich sehr hübsch anzuschauen und in der Tat den Aufpreis wert (wenn man, wie ich, eine Glastür im Gehäuse hat).

Kurzfassung der essentiellen Vor- und Nachteile
+ mit 3600Mhz im “Sweet-Spot” für die Ryzen-CPU
+ Samsung B-Dies, also sehr hohe Wertigkeit und Übertaktbarkeit
+ grandiose LED-Beleuchtung, programmierbar
0 16GB aktuell und mittelfristig noch ausreichend, langfristig aber wohl Aufrüstung auf 32GB nötig
– hoher Aufpreis für LED-Beleuchtung, die Samsung B-Dies und die niedrigen Sub-Timings

Prozessorkühler: Scythe Fuma 2 (50€)

Scythe Fuma 2 (Herstellerbild)

Es ist ja durchaus löblich, dass AMD ab Werk seine Prozessoren mit Kühler ausliefert. Und der “Wraith Prism” scheint auch echt nicht schlecht zu sein. Aber im Vergleich mit den Produkten von Drittherstellern ziehen diese Standardvarianten eben häufig doch deutlich den Kürzeren. Ich habe anfangs durchaus darüber nachgedacht, dem “Wraith Prism” wenigstens mal eine Chance zu geben. Immerhin übertakte ich ja wie gesagt nicht. Aber der Gedanke an den nötigen Zeitaufwand, einen Prozessorkühler wieder zu demontieren und den neuen zu montieren, hat mich dann doch dazu bewogen, es gleich mit einem besseren Kühler anzugehen. Meine Wahl fiel dabei – wie schon zuletzt – auf die Firma Scythe und deren Modell Fuma 2.

Die Begründung kann ich kurzhalten: der Kühler erreicht zwar nicht die absoluten Spitzenwerte der – allerdings auch immens schweren und riesigen – Referenzkühler (z.B. Noctua NH-D15), kommt diesen aber verdammt nahe. Er ist dabei aber wie bereits erwähnt kleiner, leichter, günstiger und verfügt – was mir besonders wichtig war – über ein sehr einfaches Montagesystem. Wie die genauen Temperaturwerte aussehen und wie laut oder leise sich die Lüfter verhalten, erfahrt ihr im nächsten Artikel. Ich kann jedoch schon einmal spoilern, dass ich bislang sehr zufrieden bin.

Kurzfassung der essentiellen Vor- und Nachteile
+ einfaches Montagesystem
+ sehr gute Leistung bei Kühlung und Lautstärke
+ dennoch nicht so riesig wie die absoluten Referenzkühler
+ mit 50 Euro “preiswert”
0 es geht noch kühler, noch leiser – aber dann eben auch schwerer und größer

Und damit wären wir für heute am Ende. Im nächsten und letzten Teil geht es dann noch um die Themen Grafikkarte, Datenspeicher, Soundkarte sowie Benchmarks und erste Eindrücke des Systems.
Bis dahin!

Na dann mal herzlich Willkommen zum ersten Teil meiner kleinen Artikelreihe!

Kurz zur Struktur der nachfolgenden Ausführungen: das alles dient nicht dazu mein Schreibbedürfnis zu stillen – welches ich im Gegensatz zum Webmaster nämlich gar nicht besitze. Stattdessen möchte ich euch eine kleine Kaufempfehlung liefern. Deshalb werde ich zu jeder Komponente einerseits meine rein subjektiven Kaufgründe darlegen aber andererseits auch abschließend die größten Vor- und ggf. auch Nachteile des jeweils verbauten Stücks Hardware zusammenfassen. Los geht’s.

Gehäuse: Fractal Design Define S2 Tempered Glass Blackout (120 Euro)

Fractal Design Define S2 Tempered Glass Blackout (Herstellerbild)

Das Gehäuse erachte ich traditionell als eine der wichtigsten Komponenten an einem Computer. Während für viele das Gehäuse einfach nur der Kasten ist, in welchem sich die vermeintlich wichtigeren und aufregenderen Bauteile befinden, wird in meinen Augen mit der Gehäusewahl im schlimmsten Fall bereits die Weiche dafür gestellt, ob man mit dem späteren finalen System (und beim Zusammenbau desselbigen) Probleme haben wird, oder eben nicht.

Aber beginnen möchte ich erstmal mit der Frage nach der Optik. Ich persönlich habe es gerne schlicht und elegant und glücklicherweise gibt es auf dem Markt mittlerweile auch mehrere hochwertige Gehäuse, die diesen optischen Anspruch erfüllen. Bis vor einigen Jahren schien mir dies, zumindest meinem subjektiven Eindruck nach, noch ganz anders zu sein. Die Gehäusehersteller überboten sich regelrecht mit absurden, in meinen Augen unfassbar hässlichen Gehäuseformen. Gerne kombiniert auch mit Mesh-Einsätzen und möglichst viel LED-Bling-Bling. Aber ok, Geschmack ist ja bekanntlich relativ.

Ich habe mich letztlich für das Fractal Design Define S2 Tempered Glass Blackout entschieden. Es bietet eine einfache, rechteckige Form, eine schöne, geschlossene Aluminiumfront und eine edle, abgedunkelte Glastür. Es macht sich somit sehr gut im Wohnzimmer und wirkt nicht – wie so viele andere Gehäuse – wie ein abgefahrener, billig blinkender Plastik-Fremdkörper.

Luftig leise

Darüber hinaus lege ich bei Gehäusen sehr viel Wert auf Platz und ein gutes Kabelmanagement. Beides bietet das S2. Insbesondere im Vergleich zu seinem ungleich berühmteren Bruder, dem Define R5. Denn im Gegensatz zu letzterem bietet das S2 keine Laufwerkskäfige mehr hinter der Frontblende. Es fehlt also die Möglichkeit, optische Laufwerke zu montieren. Ein Preis, den ich jedoch gerne bereit bin zu zahlen. Denn einerseits nutze ich seit Jahren eh keine optischen Medien und 3.5″ Festplatten mehr (wobei man letztere weiterhin hinter dem Mainboard-Blech verbauen kann), andererseits schätze ich die “cleane” Optik und den Freiraum beim Einbau der Hardware. Ganz abgesehen davon, dass die angesaugte Luft der beiden vorderen Gehäuselüfter letztlich auch besser zu den verbauten Komponenten gelangen kann.

Stichwort Lüfter: die insgesamt drei verbauten Lüfter sind allesamt schön leise und frei von Nebengeräuschen. Sicherlich von Vorteil ist auch die rückseitig verbaute Dämmmatte. Inwiefern sich die Glastür negativ auf den Geräuschpegel auswirkt (im Vergleich zu einer gedämmten Aluminiumtür) kann ich natürlich nicht einschätzen. Auch ist die Oberseite des Gehäuses nicht ganz geschlossen, weil hier grundsätzlich die Möglichkeit besteht, Radiatoren oder weitere Lüfter zu installieren. Generell bietet das Gehäuse noch eine Vielzahl weiterer Funktionen, die ich aber allesamt nicht benötige, da ich auf ein möglichst einfaches, luftgekühltes System setze. Ebenfalls von mir ungenutzt bleibt die werkseitig verbaute Lüftersteuerung des Gehäuses. Eigentlich eine sehr feine Sache, die aber aufgrund meiner a) überschaubaren Anzahl von verbauten Lüftern und b) der ausreichend guten Mainboard-Lüftersteuerung in meinem persönlichen Fall unnötig ist.

Noch mehr Luxus

Bleibt letztlich nur noch zu erwähnen, dass ich nun endlich auch Front USB3 bzw. USB3.1 habe. Um ganz genau zu sein und der dämlichen, neuesten Typbezeichnung folgend habe ich an Frontanschlüssen nun 2x USB 3.2 Gen 1 und 1x USB3.2 Gen 2 Typ C. Alles klar?! :smile:

Das war tatsächlich auch der entscheidende Grund dafür, weshalb ich mein “altes” Corsair-Big-Tower Gehäuse nicht weiterverwendet habe. Ich war es einfach leid, jedes Mal hinter den Rechner krabbeln zu müssen, wenn ich mal meine externe USB3.0-Festplatte anschließend wollte.

Denn einen Vorteil hatte das riesige Corsair-Gehäuse dann doch im Vergleich zum Fractal-Pendat: aufgrund der schieren Größe und der immensen Freiräume nicht nur rechts, sondern auch ober- und unterhalb des Mainboards, war die Verkabelung desselbigen noch ein ganzes Stück einfacher. Beim Fractal musste ich mich gerade mit dem oben platzierten CPU-Stromanschluss sowie den unten platzierten Anschlüssen echt ziemlich verbiegen, bis die Kabel fest im Sockel saßen. Aber ok, das ist nun wirklich jammern auf sehr hohem Niveau.

Nach nun drei Wochen Erfahrung kann ich das Fractal Design Define S2 nur ausdrücklich weiterempfehlen, sofern man auf schlichte, aber edle Gehäuse steht und keine optischen Laufwerke mehr benötigt. Es ist hervorragend verarbeitet, bietet reichlich Platz (auch für die rückseitig verlegbaren Kabel) und ist sehr leise. Unnötig zu erwähnen, dass auch diverse Testberichte das ganz ähnlich sehen.

Kurzfassung der essentiellen Vor- und Nachteile
+ Edel
+ Glasfenster
+ Front-USB3.2 Gen 2
+ leise Gehäuselüfter
+ Lüftersteuerung ab Werk
0 etwas fummelige Verkabelung durch wenig Platz ober- und unterhalb des Mainboards

Netzteil: be quiet! Straight Power 11 650W (100 Euro)

be quiet! Straight Power 11 650W (Herstellerbild)

Kommen wir nun zu einem der am wenigsten attraktiven Themen an einem Rechner: dem Netzteil. Wenn man die nötige Leidenschaft und das entsprechende technische Know-How mitbringt, könnte man sicherlich an dieser Stelle seitenweise über solche Dinge wie Schutzschaltungen, Spannungen (und den dazugehörigen Schwankungen) und Effizienz in verschiedenen Lastbereichen philosophieren. Nur: mir fehlen eben dieses Interesse und Wissen. Für mich wichtig: neben einer grundsätzlich guten Qualität (hier verlasse ich mich blind auf Testberichte), einer ordentlichen Effizienz (hier verlasse ich mich blind auf das “Effizienz-Siegel”) muss die Watt-Zahl passen und es muss vollmodular sein.

Bezüglich der Qualität ist es erfreulich, zu berichten, dass man ab der Oberklasse eigentlich nichts grundlegend verkehrt machen kann, sofern man sich an einen der bekannten Hersteller hält. Ob nun, wie in meinem Fall bequiet! oder Produkte von z.B. Seasonic: die Unterschiede sind meinem Wissensstand nach marginal und interessieren wohl nur die oben angesprochenen Enthusiasten, die dann auch sicher über weitaus komplexere Systeme verfügen.

Zu viel Power?

Da das von mir auserwählte Netzteil sowohl über die gewünschte volle Modularität als auch über ein sehr ordentliches “80 Plus Gold-Siegel” verfügt, bleibt letztlich nur die Frage nach der Watt-Zahl. Und hier habe ich mich zwar bewusst, aber vermutlich unnötiger Weise für das 650 Watt-Modell entschieden.

“Vermutlich unnötig” deswegen, weil in meiner aktuellen Konfiguration – die euch ja an dieser Stelle noch nicht bekannt ist – definitiv auch das kleinere 550 Watt Pendant gereicht hätte. Dass ich mich dennoch für die “stärkere” Variante entschieden habe, lag letztlich daran, dass ich einen Puffer für mögliche zukünftige Komponenten haben wollte, wohl wissend, dass der Trend ja eher hin zu besserer Energieeffizienz geht. Dennoch: wer weiß, welche Grafikkarten-Monster uns in Zukunft erwarten, wenn die nächste Konsolengeneration erschienen ist und sich 4K (oder höher) endgültig durchgesetzt haben. Von solchen Nischenthemen wie VR mal ganz abgesehen.

Modular aber unflexibel

Einen letzten Punkt möchte ich aber doch noch ansprechen. Denn hier hätte ich mich tatsächlich etwas besser informieren können. Habe ich im Abschnitt zum Gehäuse noch über die etwas fummelige Installation der Stromkabel ausgelassen, habe ich zwischenzeitlich erfahren, dass dieser Stress mit anderen Kabeln ggf. vermeidbar gewesen wäre. Es gibt nämlich mitnichten nur die recht starren, in Gänze ummantelten Standard-Kabel, wie sie eben auch von bequiet! verwendet werden, sondern auch deutlich flexiblere Ausführungen, die sich durch eine Einzelummantelung auszeichnen. Sicherlich haben auch diese Kabel wiederum spezifische Nachteile, die in entsprechenden Foren vermutlich leidenschaftlich diskutiert werden. Aber die Aussicht auf einen angenehmeren und komfortableren Zusammenbau lässt mich zumindest neugierig werden. Eine erste, grobe Recherche hat aber wie zu erwarten gesalzene Preise ergeben. So kostet ein Kabelset von Corsair bereits 90 Euro – ohne das eigentliche Netzteil. Wie auch immer: hier werde ich mich – sofern es überhaupt soweit kommt – beim nächsten Rechner etwas besser informieren.

Kurzfassung der essentiellen Vor- und Nachteile:
+ volle Modularität (= keine unnötigen Kabel im Gehäuse)
+ 80 Plus-Gold-Siegel (= sehr gute Effizienz von bis zu 93%)
+ durch zahlreiche Testberichte bestätigte, sehr gute Qualität
0 mit 650W für meine aktuellen und ggf. auch zukünftigen Komponenten überdimensioniert
– sehr starre Kabel, die beim Einbau zu einigen Verrenkungen zwingen

 

Und das war es auch schon mit dem ersten Teil. Im nächsten wird es dann vermutlich etwas spannender, wenn wir zu den Themen Prozessor, Mainboard und Arbeitsspeicher kommen. Bis dahin können gerne über die Kommentarfunktion Fragen an mich gerichtet werden.

Nächste Seite »