Jules

Der poppo-hauende Katzenkönig

Ich bin hier der Mittelpunkt!

Hallo ihr da draußen. Ich bin’s, die ärmste Katze in der Casa Lysanda. Total unterknuddelt und zudem von allen anderen Katzen dauernd nur gemobbt. Vor allem Balu, der riesige Drecksack, jagt mich ständig durch das Haus/Garten/was auch immer. Das ist teilweise so schlimm, dass ich vor Angst pieseln muss. Bitte? Ich wäre nicht viel besser? Was soll das denn bitte heißen?! Nur weil ich speziell Lyssi und Maya an der Katzenklappe auflauere und ihnen auf den Hintern haue während sie sich nicht wehren können? Das ist doch völlig harmlos! Traumata? Angst vor der Katzenklappe? Ach erzähl doch nicht so einen Quark. Die finden das genauso lustig wie ich und wehe sie behaupten was anderes, dann gibt’s das nächste Mal an der Katzenklappe gleich zweimal auf den Poppo…äh, also theoretisch – wenn ich das machen würde und so. Aber mache ich ja nicht. Bin ja der liebste und kuscheligste Kerl im ganzen Haus und werde trotzdem völlig ohne Grund gemobbt.

Keiner mag mich!

Die Dosenöffner sind leider nicht viel besser. Lysanda lässt mich beispielsweise so gut wie gar nicht an sich ran. Würde ihr zu viel sabbern, zu stürmisch sein und so völlig oberflächlicher Kram. Nur ab und zu und vor allem abends auf der Couch darf ich mal auf ihrem Schoss länger verweilen. Was höre ich da aus der hinteren Reihe? Ich würde sie immer im Vorbeigehen schlagen, wenn ich auf der Fensterbank liege? Völlig falsche Darstellung der Tatsachen! Ich berühre sie nur sanft, damit sie mir Aufmerksamkeit und Knuddeleinheiten schenkt. Muss das hier ja offensichtlich einfordern, sonst gibt es die nicht. Die dazugehörigen Kratzer sind bestimmt von Maya, der traue ich das eher zu. Nein, sie hat sich das nicht von mir abgeschaut. Warum bin ich immer an allem Schuld hier?!

Der Webmaster findet es scheinbar ebenfalls nur bedingt gut, dass ich mehrmals am Tag auf seinen Schreibtisch springe, mich mit richtig viel Schmackes gegen seine Monitore werfe und meine Knuddeleinheiten einfordere. Die rutschen dadurch übrigens weg und der Webmaster muss sie neu einstellen (Anm. d. Red.: Von den ganzen Katzenhaaren auf dem Bildschirm ganz abgesehen). Absolut nicht stabil die Dinger. Immerhin haben wir mittlerweile insofern einen Kompromiss gefunden, dass ich mich anschließend vor die Tastatur auf seinen dicken, fetten Bauch lege und schlafe, wenn er nicht doch ausnahmsweise mal bereit ist mich ordentlich zu streicheln.

Und da mein Leben so schwer und voller ständiger Angst ist, muss ich eben sehen wo ich bleibe. Die einen nennen es “ohne Rücksicht auf Verluste” auf den Schoss springen, ich nenne es “meine Zeit einfordern”. Mich vom Katzenrad streicheln lassen ist einfach nicht dasselbe (Anm. d. Red.: Er läuft und hält dabei den Kopf an die Rückwand). Immerhin: Wenn ich im Katzenrad bin finden das die Dosenöffner gut. Da werde ich dann irgendwie besonders viel gestreichelt. Quasi eine Runde laufen, dann eine Runde streicheln. Aber wie die anderen mit ins Bett gehen? Oder ständig den Dosenöffnern auf der Pelle hocken? Würde ich ja gerne aber das ist mir alles zu gefährlich. Muss ja wie gesagt ständig auf der Hut sein. Zu jederzeit könnte mich etwas töten. Die Türklingel geht? Schnellstart (mit vollem Kralleneinsatz) von Lysandas Schoss runter und ab in den Garten! Mir doch egal wie viel Blut ich dabei vergieße solange ich sicher bin. Vor allem nach der Aktion im März, wo die Dosenöffner mich so richtig misshandelt hatten.

Tierarztfolter

Draußen sein und sich im Dreck wälzen – das ist das Leben!

Im September 2020 stand plötzlich der Verdacht im Raum, dass ich Diabetes hätte. Keine Ahnung woher diese bescheuerte Vermutung kam. Hatten mir wohl als ich noch ziemlich belämmert von der Narkose war nach der Zahnreinigung Blut abgenommen und irgendein Wert war verdächtig hoch. Aber woher sollte ich denn Diabetes haben? Wenn es mir auch sonst nicht in der Casa Lysanda so gut geht: Das Futter ist erstklassig und garantiert alles aber nicht Diabetes-machend. Naja, auf jeden Fall sollte ich im März noch einmal Blut lassen. Das wollte ich aber logischerweise nicht. Ihr erkennt das Problem: Das Pfötchen rasieren hat mir schon nicht gefallen und dann hat diese bescheuerte Tierärztin versucht mir diese scheiß Nadel reinzustechen. Da bin ich aber sowas von ausgerastet, dass könnt ihr mir glauben und blutend Richtung Katzenklappe gerast! Leider hatten die Dosenöffner diese geschlossen und Lysanda widerstand irgendwie meinem Knuddelcharme mich doch rauszulassen egal wie sehr ich sie anschmuste.

Stattdessen hat mich das Drecksweib erneut gepackt, wieder auf den Tisch gesetzt, ein Handtuch über mich gelegt und sich dann auf mich draufgelegt, während die Foltermeisterin nun meine andere Pfote rasierte und wieder mit einer Nadel ankam. Ich hab‘ geschrien wie am Spieß und sogar den ganzen Esstisch vollgepieselt. Aber es half alles nichts, sie hatten mich fest im Griff. Und dann kam auch noch das Blut nicht in Strömen raus, wodurch die Folter nochmal länger andauerte bis zumindest ein Röhrchen endlich voll war. Wer da behauptet, ich würde ohne Grund vor der Türklingel davon stürmen, der hat keine Ahnung! Ich bin durch die Hölle gegangen und nur grad so lebend wieder rausgekommen! Zum Glück kam am Ende heraus, dass ich kein Diabetes habe. Jeden Tag so eine scheiß Spritze bekommen? Da sterbe ich lieber vorher… Kann denn keiner mal den Tierschutz für mich rufen?!

Die guten Seiten des Lebens

Ich werde dich töten! Also nur zum Spaß…

Doch ich möchte heute nicht nur jammern. Ja, ich habe so meine Probleme in der Casa Lysanda. Ein paar davon vielleicht und unter Umständen, möglicherweise selbst verursacht (aber nicht alle!). Es soll jedoch nicht der Eindruck entstehen, dass ich a) woanders sein möchte und/oder b) hier nur misshandelt werde und tatsächlich der Tierschutz eingreifen müsste. Dem ist definitiv nicht so und das schreibe ich nicht nur, weil mir der Webmaster gerade eine Dose Leckerli hinhält. Nein, Balu und ich können die meiste Zeit nebeneinander in zwei (getrennten) Körbchen im Arbeitszimmer liegen. Gleichzeitiges Fressen geht ebenfalls immer solange es nicht um Leckerli oder Frischfleisch geht. Lyssi ist und bleibt eine kleine Kackbratze aber ja, vermutlich habe ich mir ihren Hass ein Stück weit verdient.

Pichu hingegen ist weiterhin mein absoluter Bro. Wir kloppen, putzen und kloppen uns wieder und immer wieder. Wir sind die allerbesten Freunde, die es in der Katzenwelt gibt. Und wenn die Dosenöffner dann doch mal bereit sind mich ausgiebig zu knuddeln (so 1-2mal am Tag), ist das ebenfalls wie im siebten Himmel. Vor allem, wenn sie dann auch noch den Furminator rausholen und mir am hinteren Rücken die nervige Unterwolle entfernen. Da bin ich dann voll im siebten Himmel (und die Wand voller Katzenhaare). So ein geiles und befreiendes Gefühl sage ich euch. Und natürlich werde ich wie wir alle hier ordentlich gepflegt und gehegt. Dementsprechend: Ja, ich bin eine nervöse und völlig unterknuddelte Katze und wäre vielleicht in einem Altenheim noch einen Ticken glücklicher (Anm. d. Red.: Allerdings nicht bei Marcumar-Patienten unterbringen…). Aber unterm Strich geht es mir in der Casa Lysanda saugut. Und jetzt entschuldigt mich: Es ist mal wieder an der Zeit die Monitore des Webmasters umzuschubsen.

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