Sicarius

Ein gezeichneter Masseneffekt

Mass Effect: The Complete Comics (Cover)

Elf Jahre ist es mittlerweile her, seit ich das letzte Mal einen Mass Effect-Titel gestartet habe (damals kam der Extended Cut zu Mass Effect 3 raus). Ja, Mass Effect Andromeda* sowie die Mass Effect Legendary Edition* stehen zwar im (digitalen) Regal aber angefasst habe ich beide bislang noch nicht. “Traue” mich vermutlich aktuell nicht sowas episches anzufangen :smile: . Was ich aber gemacht habe, ist endlich mal die Comic-Ableger von Dark Horse Comics zur Serie zu lesen. Die gibt es seit einiger Zeit gesammelt als Mass Effect: The Complete Comics* in Taschenbuchform.

Letzteres ist etwas… ungünstig, denn es sind insgesamt 800 Seiten. Und ein Taschenbuch im Format 260x170mm mit so viel Umfang ist absolut unhandlich. Da fallen einem die Arme ab, wenn man versucht das z.B. im Bett zu lesen. Aber gut: Irgendwie habe ich es ohne dauerhafte Schäden hinbekommen. Inhaltlich erwarten euch hauptsächlich Geschichten, die vor Mass Effect 2 angesiedelt sind. Ihr wisst schon: Die Suche nach Shephards Leiche und was so eure späteren, potentiellen Crewmitglieder in ihrem vergangenen Leben getrieben haben. Der Shadowbroker, Cerberus und Omega-Station sind die am häufigsten wiederkehrenden Akteure. Das letzte Heft beschäftigt sich hingegen mit der Vorgeschichte von Mass Effect Andromeda.

Der Inhalt

Der Stil der Comics ist typisch Amerikanisch. Wer also schon einmal einen moderneren Superheldencomic von Marvel oder DC gelesen hat, weiß was ihn erwartet. Ich persönlich bin nicht der ganz große Fan davon (mir ist der Stil zu hart und grimmig) aber objektiv betrachtet sind die Zeichnungen detailliert, sprich die Charaktere und ihre Emotionen kommen gut zur Geltung und auch die Action ist ansprechend in Szene gesetzt. Nur selten musste ich genauer hinschauen, um zu verstehen, was eigentlich gerade passiert ist.

Mein größtes Problem mit dem Mammutwerk ist deshalb ein anderes: Es erwartet faktisch, dass ihr im Minimum Mass Effect 2 gespielt habt. Das macht insofern Sinn, dass es sich ja technisch gesehen um Begleitmaterial für Fans handelt. Da mein Durchlauf aber mittlerweile 13 Jahre her ist, fehlen mir dann doch so einige Zusammenhänge. Natürlich ist mir bei den wichtigsten Charakteren wie Miranda, Cerberus oder Liara T’Soni noch ein bisschen was im Kopf. Aber eben nicht so ganz die tiefen Details. Und bei allem anderen wird es noch schwammiger von wegen “sollte ich den kennen”? Und auch dazugehörige Situationen, auf denen die Geschichten aufbauen, sind mir nicht mehr ganz so präsent. Sprich, die Erzählungen haben durchaus das Problem auf eigenen Beinen zu stehen. Zwar braucht es für Blasto: Eternity is Forever nur die Grundkenntnis darüber, was ein Hanar ist, um es lustig zu finden einen als Pseudo-James-Bond zu erleben. Aber, wenn es beispielsweise in Foundation um die Hintergrundgeschichten der Begleiter geht, fehlte mir nach all der Zeit durchaus einiges an Zusammenhang, um wirklich reinzukommen.

Insofern: Für Fans, deren Erinnerung an die Serie noch frisch ist, sicherlich eine geile Sache, um noch tiefer in das Universum einzutauchen. Ich hingegen muss wohl erstmal wieder die Spiele spielen, bevor ich ein abschließendes Urteil über die Comics fällen kann. Ein schlimmes Los, ich weiß…

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