Sicarius

Aus der Playlist: Rustler

Zwölf für die Einkaufsliste, Fünf für die Ohren – ich hatte schon immer die Tendenz zu Monstereinträgen und umfangreichen Serien auf dieser Seite. Kein Wunder: Lange hatte ich die Zeit dafür mich teils mehrere Tage hinzusetzen und einen Eintrag zu schreiben. Mittlerweile ist das etwas schwieriger geworden. Gut, Zwölf für die Einkaufsliste ist auch gestorben, weil mich brandaktuelle Titel größtenteils nur noch wegen ihren Koop-Eigenschaften interessieren (für Co-Optimus). Aber ihr versteht, was ich meine.

Und in Bezug auf Musik stört es mich schon lange, dass ich es nicht häufiger hinbekomme einen entsprechenden Eintrag zu verfassen. Was vor allem daran liegt, dass ich mich in der Serie auf fünf Alben mit entsprechendem Aufwand committet habe, wie es so schön neudeutsch heißt. Dabei gibt es doch so viel Kram, den ich euch gerne vorstellen würde (und die Liste wächst stetig weiter an). Versuchen wir es also mit einer Konzeptänderung: Nur noch ein Album pro Eintrag, und zwar dann, wenn ich es sowieso gerade hoch und runter höre – es also frisch im Gedächtnis ist. Den Anfang macht dahingehend folgendes Werk:

(Cover)

Rustler (2021)

Komponist: Paweł Czerwiński (Chervinsky)
Umfang: 01:05:50 (21 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Steam (4 EUR)

Rustler selbst ist eine Grand Theft Auto-Parodie – und zwar explizit von den 2D-Teilen der Serie (lang, lang ist es her). Da Rockstars Serie allerdings schon selbst eine Parodie auf speziell die amerikanische Kultur ist, haben die Entwickler von Justsu Games die Geschichte kurzerhand ins Mittelalter versetzt (=Grand Theft Horse). Und damit kommen wir nun endlich zum Soundtrack von Chervinsky, der sich grob unter dem Begriff “instrumentaler Mittelalter-Hip-Hop” zusammenfassen lässt. Das klingt tatsächlich so absurd, wie es sich liest. Hauptsächlich mit Laute, Flöte und Tamburin zaubert der Komponist eine durchgängig launige und eingängige Klangkulisse, die wie das Spiel selbst eine Parodie der großen Vorbilder darstellt. Zumindest bilde ich mir ein das ein oder andere Motiv schonmal ähnlich in Radio & Fernsehen gehört zu haben.

Die Lieder sind zwar melodisch eher auf der simplen Seite mit vergleichsweise einfachen Elementen und vielen Wiederholungen (Hip-Hop halt?) aber sie versprühen sehr viel Charme und klingen durchweg humorvoll. Entsprechend macht es mir sehr viel Spaß dem Soundtrack zu lauschen. Dabei vermisse ich zu keiner Zeit irgendeinen Gesang – im Gegenteil sind die paar Tracks damit keine meiner Favoriten. Stattdessen wippt mein Kopf vom ersten Takt an mit und genießt das virtuelle Gangsterdasein im Mittelalter.

Persönliches Lieblingslied: Track 01 – Thug Life Poor Life [03:28] (Anhören)

Stichwort “Simpel”: Die 3 1/2 Minuten bestehen fast nur aus leichten Variationen des Hauptmotivs. Und doch kann ich mich von diesem Track einfach nicht lösen. Der Titel hält, was er verspricht, und weckt irgendwie den “totalen Gängsta” in mir. Mein Körper fängt vollautomatisch an irgendwelche komischen Bewegungen zu machen, die total cool und lässig aussehen sollen – wie man es halt so aus den typischen Hip-Hop- und Rap-Videos kennt. Dass die Realität vermutlich eher in Richtung “hat der grad einen Anfall?!” geht, ist mir dabei ziemlich egal. Also zumindest, solange mich keiner dabei beobachtet. Und nein, die Katzen zählen (zum Glück) nicht.

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