Eine aufgeweckte Katze

MAU! MAU! *brummel* MIAU!

Ich will eure Aufmerksamkeit und zwar sofort! Alle Blicke zu mir, alle Spielsachen und Leckerlis zu meinen Füßen und am besten auch gleich noch jemanden zum Bauchkraulen abstellen. Aber flott! Ja, so macht ihr das gut. Bitte? Sitz machen, Pfötchen geben und die Faust wählen mit dem Leckerli drin? Von mir aus mache ich eure anspruchslosen Spielchen mit – hauptsache es gibt am Ende was zu kauen.

Und jetzt, wo ihr voll auf mich fixiert seid, kann ich euch endlich davon erzählen wie es mir so geht. Mittlerweile bin ich schließlich schon über ein Jahr im Hause Lysanda obwohl ich zumindest im Sommer “draußen” durchaus superduper toll finde. Ab Herbst bleibt die Heizung allerdings mein Lieblingsort (Anm. d. Red.: Vorbildlich abgesichert mit einem engmaschigen Lichtschachtgitter). Da scheint meine Herkunft (zur Erinnerung: Fuerteventura) am meisten durchzukommen.

Pichu, der Intelligenzlose

Mein Spanisches Temperament ist allerdings auch nicht ohne. Aber was soll ich denn machen? Ich bin die einzige Kätzin hier im Haus. Da muss ich mich doch irgendwie gegen die anderen drei Volltrottel durchsetzen und den Dosenöffnern sagen, wo es langgeht. Beispielsweise muss im Schlafzimmer einfach morgens das Fenster geöffnet werden, damit ich rausschauen kann. Und das muss ich selbstverständlich laut einfordern! Bitte? Ich könnte schlicht zur Katzenklappe raus? Ich kann dir auch einfach die Augen auskratzen, lieber Besucher! Und nein, als Nica noch bei uns war, war es nicht viel besser. Zwei Frauen in einem Haushalt gehen einfach nicht. Insofern finde ich es ganz gut jetzt die Chefin zu sein – auch wenn es die drei anderen Hansel nicht immer kapieren.

Vor allem der liebe Pichu…der, bei dem offensichtlich jemand im Gehirn ständig irgendwelche aktuellen Popsongs singt. Anders kann ich mir sein Verhalten einfach nicht erklären. So viele Adjektive könnte man auf diesen Typen verwenden: Hibbelig, Frech, Eingebildet, Sorglos, Dauerhungrig und trotzdem würde man nur an der Oberfläche dieses naiven und treudoofen Katers kratzen. Meine Vermutung ist ja, dass er eigentlich ein Hund werden wollte aber auf dem Weg dahin irgendwo falsch abgebogen ist.

Nach Größe sortiert

Zugegeben: Auf seine Art und Weise ist er doch süß. Und ich finde es tatsächlich sehr lustig ihm vom Kratzbaum herab auf die Nase zu hauen. Und auch, dass er mich hin und wieder (wie alle) am Kopf putzt oder mir einen Nasenstupser gibt ist völlig okay. Mäuse jagen kann er ebenso vorzüglich. Ich kann ihn ganz gut tolerieren, will ich damit sagen. Aber die meiste Zeit ist er einfach nur ein unruhiges Nervenbündel. Man könnte meinen, er wäre ein Teenager. Seine Katzenakne würde das bestätigen. Aber eigentlich wird er dieses Jahr schon zwei Jahre alt. Naja, vielleicht in der Entwicklung stehen geblieben oder so. Hoffentlich wird er in seinem jugendlichen Leichtsinn nicht doch mal überfahren…

Balu, mein Bro

Balu und ich, wir verstehen uns hingegen super. Er haut mir zwar ab und zu auf den Po, der sexistische Drecksack, um mich dazu zu bringen mit ihm zu spielen (Paaren geht ja bei uns beiden nicht mehr). Aber ich als süße und flauschige 3,8kg-Katze werde garantiert nicht mit einem riesigen 7,4kg-Schwergewicht rummachen. Ein Prankenhieb und ich lieg unter den Futterdosen! Nene, das lassen wir mal lieber. Ansonsten ist Balu tatsächlich die einzige Katze hier im Haus, die ich immer Grüße, wenn ich sie sehe. Er ist zwar groß und stark aber im Herzen doch ein ganz lieber und verletzlicher Kerl. Schade, dass ihm die anderen aus Angst immer noch aus dem Weg gehen.

Und dann wäre da noch Jules. Warum sind die Bösen immer schwarz-weiß?! Erst Nica, jetzt Jules. Es zeigt sich wieder: Getigert ist die einzig wahre Fellfarbe! Wenigstens habe ich ihn frühzeitig in die Schranken verwiesen und er geht mir großzügig aus dem Weg, ohne, dass ich ihn überhaupt anschauen muss. Ich bin aber natürlich nicht ganz herzlos. So lasse ich den armen, schüchternen Kerl beim Fressen gerne den Vortritt – also zumindest solange ich keinen massiven Kohldampf habe. Dann kann er mir selbstverständlich auch gestohlen bleiben. Aber Jules ist definitiv das absolute Gegenteil von Pichu.

Zwei Kabbelbrüder

Vielleicht kabbeln sich die zwei deshalb so gerne. Schüchtern und besonnen gegen Stürmisch und Rücksichtslos. Da kracht, bummt und trampelt es nur so im Haus, wenn die zwei mal wieder ihre fünf Minuten haben. Wer da im Weg steht, hat ein Problem, so heftig wie die zwei sich angehen. Will gar nicht wissen wie viele Gehirnzellen bei jedem Schlag mit dem Kopf gegen die Wand oder die Kommode verloren gehen bei beiden. Ein Wunder, dass es noch keine ernsten Verletzungen gab. Und sowas nennen Männer “spielen”. Nene, das ist mir definitiv zu brutal. Dann lieber von den Dosenöffnern mit dem Federwedel am Kratzbaum hochjagen lassen. Das ist echter Spaß!

Tolle Sache

Klingt fast so, als wäre ich besser eine Einzelkatze geworden, ich weiß. Aber nein: Ganz alleine will ich dann doch nicht sein. Mit Balu um die Häuser streifen, Pichu verhauen und Jules mobben möchte ich einfach nicht missen. Und auch sonst geht es mir richtig, richtig gut. Obwohl ich den anderen den Fortritt lasse gibt es genug (hochwertiges) Futter, die Dosenöffner knuddeln mich schön und viel, es gibt haufenweise Leckerlis, die Umgebung ist auch toll (und voller Mäusenester) – mir könnte es vermutlich nicht bessergehen.

In diesem Sinne: MEHR SPIELSACHEN! MEHR LECKERLIS! MEHR MÄUSE! MEHR WARME HEIZUNGEN!

Lyssi

Die Neue im Bunde

Ich auf der Couch

Ich auf der Couch

*guggt schüchtern hinter der Webseite hervor*
*sieht die ganzen Besucher und zieht den Kopf wieder ein*
*schaut noch einmal vorsichtig raus*

Ha…hallo?! Freund oder Feind? Habt ihr Leckerli? Ja? Das ist schön aber auch wenn ihr freundlich und nett ausseht: Ich glaube, ihr solltet aktuell noch ein wenig Abstand von mir halten, sonst verschwinde ich lieber wieder unter die Eckbank. Da fühle ich mich wesentlich sicherer. Bitte? Ob ich das von Balu und Nica gelernt habe? Nein, die beiden mögen mich aktuell noch nicht so wirklich. Vor allem Balu knurrt mich noch sehr viel an. Tut mir zwar nichts, der große Kerl. Ganz nah an ihn ran traue ich mich aber noch nicht. Nica schaut mich zwar ganz genau an, kommt aber genauso wenig zu mir. Und wenn es um Leckerli geht, dann knurrt sie mich genauso wie Balu an.

Dabei bin ich doch so eine süße, liebe, verspielte und total nette Katze. Ich vermute aber mal, dass das mit uns dreien schon noch was wird. Bin ja erst seit Freitagmittag im Hause. Da hat mich der nette Herr vom Verein flying cats im Hause Sicarius aus dem Tragekorb gelassen – nach vier Stunden Autofahrt von meiner Pflegefamilie im Altmühltal (Bayern). Das war die Hölle! Also nicht die Ankunft, sondern die Fahrt.

Wer redet da?

Ja, ihr habt es schon erraten: Wie schon Nica bin ich ebenso nicht deutscher Abstammung. Aber im Vergleich zu meiner Heimat, ist Rumänien nur ein Katzensprung (um die 1.600km Luftlinie) von Deutschland entfernt. Ich komme nämlich von der Insel Fuerteventura, die zwar zu Spanien gehört aber neben dem afrikanischen Kontinent liegt. Das sind fast 3.900km Luftlinie! Ich habe also definitiv schon einige Zwischenstationen hinter mir und ich hoffe inständig, dass ich hier endlich für immer bleiben kann.

Bitte? Wer ich überhaupt bin? Ich weiß nicht, ob ich euch das schon verraten sollte. Wisst ihr, ich bin noch etwas schüchtern und brauche etwas Zeit in meiner neuen Umgebung, bevor ich mich überhaupt auf Entdeckungstour wage. Und diese Webseite hier ist schon ganz schön einschüchternd groß. Aber ihr hattet ja gesagt, dass ihr Leckerli für mich habt. Dann ich will ich mal nicht so sein: Mein Name ist Lyssi (auf der Insel hieß ich noch Lyniss). Ich bin ein halbes Jahr alt (02.04.2016) und eine bunt getigerte europäische Kurzhaarkatze. Ja, Balu ist jetzt in der Unterzahl. Gut, soweit ich gehört habe, hatte Nica sowieso schon die Hosen an. Aber jetzt kann Balu gar nichts mehr gegen die Frauenpower im Hause tun!

Warum eine Dritte?

Balu will nur spielen (oder essen)

Balu will nur spielen (oder Futter)

Balu ist wohl auch der Grund, warum ich überhaupt hier gelandet bin. Ich soll ihm wohl etwas Gesellschaft leisten und ihn auf Trapp bringen. Unser sanfter Riese langweilt sich nämlich und frisst sich aus Frust einen fetten Bauch an. Zwar haben mein Frauchen und Herrchen ja genau deshalb gleich zwei Katzen ins Haus geholt gehabt aber Nica…nun, sie ist mehr eine Halbtagskatze (ist die meiste Zeit draußen unterwegs) und mit Balu spielen mag sie so überhaupt nicht. Knuddeln und Putzen? Das geht aber raufen will sie mit ihm nicht. Und mit den Menschen spielen findet Balu genauso wenig toll. Hat da wohl schlechte Erfahrungen gemacht oder so. Scheint auf jeden Fall immer Angst zu haben, dass er mit dem Spielzeug gehauen wird und geht vorsichtshalber in Deckung.

Entsprechend fasste die Chefin ziemlich schnell den Entschluss eine dritte Katze ins Haus zu holen (angehende Cat Lady?). Und unser Webmaster, der hat natürlich wie immer nicht “Nein” sagen können. Die (Online-)Suche begann im Prinzip sofort nach dieser Entscheidung (vor den Flitterwochen). Offline ging es nach dem Urlaub erst los. Da jedoch bei den lokalen Katzenhilfen und Tierheimen aktuell nichts “Geeignetes” verfügbar war (außer fauchende Katzenschlangen und hoch hinauskletternde Katzenaffen), wurde man bei eBay Kleinanzeigen fündig wo der oben erwähnte Verein flying cats seine Tiere inseriert. Montagnachmittag dann der erste Anruf und seit Freitag bin ich nun wie gesagt in m einem neuen Heim angekommen. Ging mal wieder sehr fix.

Jung und ungestüm

Auch kleine Katzen sind mal müde

Auch kleine Katzen sind mal müde

Als junge und noch nicht kastrierte Katzendame bin ich ein sehr neugieriges Energiebündel. Ja, Neugierde und Schüchternheit schließen sich nicht aus. Am Freitag lag ich schon wenige Stunden nach meiner Ankunft neben dem Chef und abends sogar auf dem Schoss der Chefin. Aber nur, weil ich es wollte. Anfassen ohne meine Genehmigung ist definitiv noch nicht drin. Da renne ich lieber weg. Auch Leckerli aus der Hand nehme ich nur sehr skeptisch und nach genauer Beobachtung an. Könnte ja sein, dass mich doch wieder einer nimmt und zurück auf die Insel schickt. Und DA will ich definitiv nicht noch einmal hin. Deswegen: Erst einmal ganz genau die Lage beobachten und Notfalls ganz fix zurück unter die Eckbank.

Gut, eine Ausnahme gibt es: Spielen mit der Katzenangel. Das könnte ich stundenlang machen. Wenn ich sie nur Rascheln höre, bin ich schon sofort zur Stelle und schmeiße mich auf sie. Da kann ich auch Springen wie ein Flummi, das müsstet ihr mal sehen! Ist zwar ganz schön anstrengend für so eine zierlich kleine Katze wie mich. Aber aufhören? Niemals! Da falle ich vorher tot um (oder sie packen das Spielzeug weg)! Und klettern geht ebenfalls schon ganz gut. Okay, nicht ganz so gut wie bei Nica, die sich mittlerweile oben auf den Regalen pudelwohl zu fühlen scheint (ob das mit mir zu tun hat?). Ich bin dennoch zuversichtlich, dass ich das genauso hinkriege irgendwann. Bin ja noch jung. Wartet erst einmal bis ich voll ausgewachsen bin. Dann knurre ICH den Balu an und nicht umgekehrt!

Jetzt muss ich allerdings erst einmal eine Runde schlafen. So einen Eintrag zu schreiben ist ganz schön anstrengend! Gute Nacht!