Zum Glück ist derzeit die Fußball-EM und kein Schwein schaut hier vorbei :). Da ist der minimalistische Eintrag vom Donnerstag gar nicht so aufgefallen (die Lösung des Rätsels gibt es, wenn der Artikel online geht). Aber heute ist kein Spiel, deswegen bitte ich wieder um vollständige Aufmerksamkeit, denn ich habe hier einen Packen DVD-Hüllen neben mir liegen und will euch heute zum Großteil davon einen Kurzeindruck liefern. Und während im Hintergrund das Intro von The Offspring – Rise And Fall, Rage And Grace – 04 – Hammerhead spielt, legen wir los:
– Nr. 44 – Spore Labor (Screenshots) – Meine Kreaturen kann man übrigens hier bewundern und herunterladen.
– Nr. 45 – Alone in the Dark (Screenshots)
Nr. 46 – Edna Bricht Aus (Screenshots)
“Von den Leuten, die Monkey Island gut finden!” steht vorne auf der Packung und von der ersten Minute an merkt der Spieler, dass dieser Satz nicht nur ein billiger Werbegag ist. Klar, die Auflösung ist auf 800×600 beschränkt, reines 2D und auch etwas mehr Animationsvielfalt hätte dem Adventure gut getan. Aber wie immer zählen ja die inneren Werte. Und hier trumpft Edna Bricht Aus mit logischen Rätseln, schrägen Charakteren und soviel Humor wie der Spieler nur ertragen kann.
Die Hintergrundgeschichte erzählt dabei bereits der Titel: Edna will aus einem Irrenhaus ausbrechen, denn sie fühlt sich vollkommen gesund – und ihr blauer Stoffhase Harvey stimmt ihr da auch zu. Schuld daran, dass sie jetzt in einer Gummizelle sitzt ist der böse Dr. Marcel. Dieser löscht Edna immer wieder das Gedächtnis und regt sich tierisch darüber auf, dass sich Edna doch wieder an alles erinnert. An was genau sich Edna erinnert, sei hier natürlich nicht verraten.
Das Spiel selbst ist ein absolut klassisches Point & Click Adventure. Gegenstände aufsammeln, mit Leuten reden und Rätsel lösen steht auf der Tagesordnung. Aber warum auch an einem Spielprinzip etwas ändern, dass seit Jahren gut funktioniert?
So läuft Edna durch rund 120 Räume, lernt teils absolut bescheuerte Charaktere wie den Mann im Bienenkostüm oder den König des Aufenthaltsraums kennen und bekommt von Harvey dumme Kommentare zu hören. Diese sind, wie die Dialoge aller anderen Insassen, trotz eher unbekannteren Sprechern, hervorragend vertont. Jedoch ist Harvey tatsächlich die Glanzfigur des ganzen Spiels. Zwar sagt er von sich aus eher weniger, jedoch kann er mit allem und jedem benutzt werden und hat dann einen lustigen Kommentar übrig. Dabei nimmt sich das Spiel nicht wirklich ernst und bricht auch gerne einmal “the fourth wall”, wie es so schön heißt, für einen billigen Gag auf Kosten des Spiels und seiner Entwickler. Schon die Verpackung und das Handbuch sind ein einziger Witz mit Kommentaren wie “Verschwende deine wertvolle Lebenszeit dank mehr als 120 (ja, 120!) Räumen.”, oder dem Satz “Installieren, aber flott!” auf der DVD.
Wer also auch nur ein wenig Interesse an humorvollen Adventures hat und immer wieder mit Tränen in den Augen zurück an Klassiker wie Day of the Tentacle oder eben Monkey Island zurückdenkt, kann hier bedenkenlos zuschlagen.
Und damit gebe ich ab bis Donnerstag!