Und wieder eine Staffel komplett geschafft. Dieses Mal war es Staffel 8 von J.A.G.. Leider lässt Staffel 9 (von 10) noch bis Mitte September auf sich warten. Wobei man es so oder so sehen kann. Vorteil ist, dass ich jetzt passend zur Crossover-Doppelfolge Ice Queen/Meltdown mit NCIS anfangen konnte. Bevor ich euch allerdings mit meiner Meinung zu den ersten 15 Folgen nerve, muss ich natürlich noch JakillSlavik erwähnen. Ohne ihn hätte ich die Serie vermutlich komplett ignoriert und, wie so oft, was verpasst. Gut, die Crossover-Folge war schon gut und ich hätte mich vielleicht danach auch mal näher damit auseinander gesetzt. Aber lassen wir diese Spekulationen und kommen wir lieber zur eigentlichen Serie:
Es geht um ein Ermittlerteam des Naval Criminal Investigative Service, das Verbrechen aufklärt, die eben im Zusammenhang mit der US Navy oder dem USMC stehen. Wer jetzt an CSI denkt, liegt vermutlich nicht so falsch. Das ist allerdings auch eine Serie, die ich erst noch schauen muss. Genaue Vergleiche kann ich entsprechend nicht anstellen.
Der Ablauf der Folgen ist bislang ziemlich gleich: Vor dem Vorspann geschieht ein Mord und nach dem Vorspann wird er eben von derzeit fünf Hauptfiguren aufgeklärt. Ist simpel, aber trotzdem spannend. Zumindest wenn man von ein paar Ausrutschern wie die Folge “The Immortals” (Staffel 1, Folge 4) absieht. Darin geht es um einen Typen, der zu viel ein MMORPG gespielt hat und am Ende nicht mehr zwischen Realität und Wirklichkeit unterscheiden konnte. Was mich an der Folge stört ist allerdings weniger die Thematik. Die ist schon interessant und heutzutage relevanter als damals. Ich störe mich viel mehr an einzelnen Sequenzen, in denen Abby das namensgebende MMORPG “spielt”.
Wir kennen es ja vermutlich alle, wie lächerlich es mitunter wirkt, wenn eine Fernsehserie ein Videospiel behandelt. Aber so stark mit dem Kopf habe ich schon lange nicht mehr geschüttelt. Hier ein Ausschnitt von dem, was auf dem Bildschirm zu sehen war:
Zugegeben – still sieht es jetzt gar nicht sooo schlimm aus. Die Folge erschien schließlich 2003 und damals war es grafisch tatsächlich im oberen Drittel angesiedelt. In Bewegung sah es allerdings schrecklich aus. Gespielt wurde natürlich nichts. Es lief nur eine Filmsequenz mit unterirdischen Animationen und überhaupt keinen Zusammenhängen ab. Von daher war es im Prinzip vollkommen egal was Abby vor dem Rechner macht. Aber auf der Tastatur rumhämmern wie ein Gestörter? Wirklich? Das ist wie in den meisten Filmen mit Fahrsequenzen, in denen der Fahrer wie wild mit dem Lenkrad Bewegungen ausführt, die absolut nicht zur eigentlichen Action passen. Peinliches overacting at its best. Von den Webseiten, die in der und anderen Folgen aufgerufen werden, fange ich am besten gar nicht an. Die älteren unter euch denken einfach zurück an Geocities-Zeiten. Das kommt in Sachen Webdesign schon relativ nahe…
Aber gut, das sind natürlich nur Details, die uns Videospielern eben auffallen. Und dass ich mich darüber aufrege, zeigt wieder einmal, dass mir die Serie wirklich gefällt – abgesehen von Vorspann. Die Musik ist echt schrecklich und vollkommen unpassend. Wie gut, dass er sich auf DVD überspringen lässt (sogar ein extra Kapitelmarker ist dafür vorhanden. Leider immer noch nicht Standard in der Branche…).
Anders als die meisten Serien, macht mir NCIS auch seit der ersten Folge an Spaß, was ganz klar den fünf Hauptcharakteren zu verdanken ist (eine Top 5):
Leroy Jethro Gibbs (Mark Harmon) – Der Star der Show und das verdient. Derzeit noch ein großes Mysterium, das allerdings gerade deshalb eine starke Anziehungskraft besitzt. Man will ständig mehr über diesen kühlen, zielorientierten und doch auf seine Art lustigen Kerl erfahren und ist ständig beeindruckt von seinen analytischen Fähigkeiten bzw. seinem “Bauchgefühl”. Einfach ein faszinierender Charakter, von dem man nie genug kriegen kann.
Abby Sciuto (Pauley Perrette) – Ein ganz normales Goth-Girl. In keiner Hinsicht übertrieben dargestellt oder mit Klischees übersäht, soweit ich das einschätzen kann, und einfach ein sehr sympathisches Mädel. Die Psychiater unter euch werden vermutlich jetzt schon wieder Stift und Zettel ausgepackt haben und mich analysieren. Aber was gibt es an Abby nicht zu mögen? Sie hat Ahnung von Computern, abseits des erwähnten Ausrutscher in Folge 4, hat auch sonst eine anständige Bildung, hört gute Musik (während der Arbeit), ist angenehm locker drauf und hat eine super Frisur. Ich mag sie und ihre schräge Art, gebe ich ganz offen zu. Schade, dass sie im Vergleich nur relativ wenig Screentime bekommt derzeit. Aber das bringt wohl die Rolle der Labormaus so mit sich…
Ducky Mallard (David McCallum) – Man muss ihn einfach mögen, den älteren Herrn, der gerne Geschichten erzählt. Und weil ihm keiner zuhört, muss er sich eben mit den Toten unterhalten. Andererseits reiten die Autoren bislang genau nur auf diesen zwei Aspekten seines Charakters herum und so langsam wird es doch schon mächtig langweilig. Ich gehe aber mal stark davon aus, dass sie zumindest in den späteren Staffeln mehr aus dem armen Kerl gemacht haben.
Kate Todd (Sasha Alexander) – Die neue im Team, die sich ihre Sporen erst noch verdienen muss. Zum Glück reiten die Autoren darauf gar nicht so sehr herum, sondern bringen den Charakter von Anfang an substantiell in die Gruppe ein. Mir gefällt, dass sie angenehm durchschnittlich ist. Sie ist weder Mannsweib noch doofe Blonde, trotz ihrem guten Aussehen, sondern hat einfach ihre Stärken (Tony ärgern) und ihre Schwächen. Schade, dass sie nur zwei Staffeln dabei ist und ab dann nur noch als Gaststar auftritt.
Tony DiNozzo (Michael Weatherly) – Ihn mag ich derzeit am wenigsten, weil er noch eindimensionaler ist als Ducky. Bislang ist er ein typischer Playboy, der von allen in der Gruppe nicht so richtig ernst genommen wird und jedem im Prinzip nur mit seinen dämlichen Kommentaren auf den Geist geht – inklusive mir als Zuschauer. Mir ist schon klar, dass er als Gegenstück zu Kate dient. Aber wir sind im neuen Jahrtausend. Da braucht es dafür doch echt keinen billigen Chauvinismus mehr, oder liebe Drehbuchautoren?
Schauen wir also mal, wie sich die Serie und die Charaktere noch entwickeln. Also keine Spoiler in den Kommentaren. Ich weiß, dass ich vermutlich wieder der letzte Mensch auf Erden bin, der die Serie schaut. Das müsst ihr mir nicht noch unter die Nase reiben .