Was macht man, wenn man krank im Bett liegt? Ja, sich darüber ärgern, dass man die neuste Folge von Escape from the Movies nicht auf dem iPod schauen kann gehört dazu. Auch schlafen und lesen sind völlig korrekte Antworten. Ich suche aber eigentlich nach “DVD schauen”.

Apropos: Hier macht sich ein Nachteil meines Schwenks zu Blu-ray bemerkbar. Am Laptop kann ich sie nicht schauen. Aber gut – noch habe ich genug ungeschaute DVDs, dass das noch nicht ins Gewicht fällt. So let’s talk movies:

Dracula (1931)Dracula (1931) – Nein, ich meine nicht Francis Ford Coppolas Dracula. Vergesst den Film am besten gleich wieder. Ich frage mich ernsthaft, was der Kerl sich dabei gedacht hat…aber ich schweife ab. Ich meine natürlich das “Original” von 1931 mit Bela Lugosi, der Inbegriff des Grafen. Wenn jemand Dracula sagt, dann meint er Bela Lugosi – selbst wenn er den Film noch nie gesehen hat und nicht einmal weiß, wer Bela Lugosi überhaupt ist. Seine Performance hat das Image des Vampirs bis heute geprägt.

Doch nun zum Film: Wer mich kennt, der weiß, dass ich durchaus was übrig habe für die alten Klassiker. Einem Panzerkreuzer Potemkin kann ich genauso viel abgewinnen wie einem Daybreakers. Aber obwohl Dracula aufgrund vieler Dinge berechtigt zu einer hohen geschichtlichen Bedeutung gelangt ist und Bela Lugosi, Edward Van Sloan und Dwight Frye die perfekte Besetzung für Dracula, Van Helsing und Renfield waren, war Tod Browning im Regiestuhl meiner Meinung nach komplett fehl am Platz. Wäre es ein kompletter Stummfilm, Tods Spezialität, wäre das Ergebnis unter Garantie viel besser geworden. Aber mit Tonfilmen hatte der gute Herr absolut nichts am Hut – und das wird nirgends so offensichtlich wie hier.

Man merkt ständig, dass er sich nicht entscheiden konnte was er jetzt eigentlich gerade dreht. Stille, langsame Stummfilmszenen wechseln sich mit unbeholfen wirkenden Tonaufnahmen ab. Alles wirkt wie der Ablauf der Geschichte selbst irgendwie planlos und unbeholfen. Es gibt Kritiker die loben den Film genau deshalb, aber ob da nicht auch wenig die rosafarbene Brille mit dabei ist? Ich weiß, es war 1931. Aber wer Fritz Langs Filme wie M – Eine Stadt such einen Mörder (Tonfilm, 1931) oder F. W. Murnaus Meisterwerk Nosferatu, eine Symphonie des Grauens (Stummfilm, 1922) kennt weiß, dass es schon damals besser ging. Aber es gibt ja noch die berühmte spanische Fassung (eine Erklärung dazu allenfalls in einem anderen Eintrag) – vielleicht haben die es auch ohne Bela Lugosi tatsächlich besser hinbekommen. Mal schauen…

Zu Dracula (1931) kann ich jedoch nur eins sagen: Man sollte ihn gesehen haben, um zu wissen wovon jeder (unbewusst) redet. Aber einmal reicht völlig. Nosferatu, eine Symphonie des Grauens ist der weit bessere Film. Es gab wohl sogar noch eine viel frühere Dracula-Verfilmung, aber die ist komplett verschollen.

Red CliffRed Cliff – Bevor wir anfangen, eine Warnung: Kauft auf KEINEN Fall die deutsche DVD/Blu-ray. Da ist nur die hirnlos zusammengekürzte internationale Fassung mit mageren zwei Stunden drauf. Das chinesische Original gibt es derzeit nur als Import aus England, ist in zwei Teile aufgespalten und insgesamt fast fünf Stunden lang – fünf Stunden, während derer ihr euch garantiert nicht langweilen werdet. Aber Vorsicht: Es gibt keine englische oder gar deutsche Synchronisation. Chinesisch mit englischen Untertiteln ist angesagt!

Wer meint, dass John Woo seit Im Körper des Feindes (Face/Off, 1997) den Zenit seiner Karriere überschritten hat – seien wir doch ehrlich: Weder Mission Impossible II noch Paycheck waren der Brüller -, wird mit diesem monumentalen Meisterwerk vom Gegenteil überzeugt. Mexican Stand-offs und coole Helden und Bösewichter sucht ihr hier aber vergebens. Nur weiße Tauben, Woos Markenzeichen, kommen zu Hauf vor. Stattdessen basiert die Geschichte auf der realen Schlacht um Red Cliff während der Zeit der drei Königreiche in China. Das war angeblich 220-280 A.D., der Film spielt 208 A.D. – aber gut, in Wirklichkeit war es auch Winter als es bei Red Cliff fetzte und nicht Frühling/Sommer, wie im Film dargestellt. Das macht das Ganze aber jetzt nicht weniger gut.

Es geht um drei Königreiche, die im Krieg sind. Das eine wurde bereits von der übermächtigen Armee des Bösewichts Cao Cao so gut wie vernichtet und verbündet sich nun mit der anderen Armee, um bei Red Cliff in Unterzahl darüber zu entscheiden, ob die südlichen Ländern in die Hände von Cao Cao fallen oder alles wieder gut wird. Mittendrin ist der Charakter des Zhuge Liang, ein brillanter Strategie und die zentrale Figur des Films – auch wenn es manchmal nicht den Anschein hat. Vornehmlich dank ihm schaffen es die Guten die Bösen zu besiegen und alle sind wieder Happy. Und diese fast schon allwissende, aber keinesfalls überhebliche Art wie Takeshi Kaneshiro den Charakter spielt wäre definitiv einen Oskar wert gewesen.

Wie? Ihr hattet jetzt mehr Tiefgang erwartet? 80% des Films findet ausschließlich in Red Cliff und dem gegenüberliegenden feindlichen Lager statt. Da gibt es keine großartigen Wendungen und Überraschungen. Im Gegenteil ist der Film sogar äußerst berechenbar. Aber wie in einer Folge Mission Impossible, wo wir zwar ganz genau wissen, dass die Guten am Ende gewinnen, ist auch hier der Weg das Ziel. Wir wollen sehen, wie der geniale Plan in die Tat umgesetzt wird. Vor allem weil der Film gigantisch inszeniert ist. Am offensichtlichsten sind die riesigen und minutenlangen Schlachtsequenzen – allen voran natürlich die Endschlacht. Was hier auf der Leinwand abgeht, ist der helle Wahnsinn und verdient das Prädikat “Episch”. Außerdem sind die Schlachten auch inhaltlich sehr interessant. Da rennen nicht einfach nur zwei Armeen aufeinander zu und wir sehen den Helden ständig in der Nahaufnahme mittendrin stehen und in Zeitlupe haufenweise Leute abschlachten. Hier gibt es tatsächlich innovatives und abwechslungsreiches zu sehen. Ich habe mich mehr als einmal gefragt, ob die das damals tatsächlich so gemacht haben, oder das jetzt dem Hirn eines Autors entstammt. Die Römer mit ihren zwei, drei Formationen waren Langweiler dagegen.

Aber auch abseits der Action gibt es gewohnte Woo-Kost mit spannenden und sehr gut inszenierten Dialogen, die auch ohne Desert Eagle in der Hand wunderbar funktionieren und wortlos alle Arten von Emotionen erzeugen können. Wenn ich etwas am Film zu bemängeln habe, dann höchstens die teils doch etwas übertriebene, fast schon slap-stick-hafte Darstellung der vier übermenschlichen Krieger, deren Namen ich definitiv nicht mehr auswendig weiß und der Soundtrack. Zwar ist das Motiv des Films sehr gelungen, aber ich hatte in den fünf Stunden doch viel zu oft das Gefühl, immer wieder das gleiche Lied zu hören. Und DAS ist kein Zeichen für einen guten Soundtracks.

Das soll euch aber nicht davon abhalten diesen Film in der Originalfassung unbedingt anzuschauen. Auch wenn vieles typisch asiatisch ist und dadurch vielleicht abschreckend wirkt, mir fällt da beispielsweise die tiefgründige und äußerst bedeutsame Musikszene ein, werdet ihr allein der Blut und Morde wegen gut unterhalten.

Sicarius

Angebereintrag

Jetzt sollten alle Wartungsarbeiten erledigt und damit das Projekt “Ey, aktualisier‘ mal wieder was an Bagdadsoftware“ vorerst abgeschlossen sein. Was wir (=Rondrer) seit dem letzten Eintrag noch so gemacht haben, verrate ich aber natürlich nicht. Ihr sollt ja auch mal ein bisschen Rumklicken und euch nicht immer nur von mir an die Hand nehmen lassen. So werdet ihr nie erwachsen!

Apropos erwachsen: Am Dienstag kam mal wieder ein Paket aus den amerikanischen Landen, nach dessen Auspacken ich mich gefreut hab‘ wie ein kleines Kind. Der Inhalt des Pakets? Seht selbst (ein Klick und ihr landet bei MobyGames bei der großen Version):


Singularity signiertes Front CoverSingularity signiertes Back Cover

“Da hat jemand dein Spiel vollgeschmiert!” meinte Rondrer, als ich bei ihm damit “geposed“ habe. Hat er gut erkannt, der Mann. Aber nicht irgendwer hat mein Spiel vollgeschmiert, sondern das Development Team des Spiels bei Raven Software. Und auch wenn euch das vermutlich keinen Meter interessiert, muss ich doch für die Ewigkeit festhalten, wie ich in den Besitz dieses einzigartigen Schmuckstücks (und gleichzeitig einer Uncut-Version des Spiels) kam.

Es begab sich, dass angeblich Gott am Anfang Himmel und Erde schuf. Ganz einig sind sich die Leute da nicht. Ein paar sprechen vom Urknall, der an allem Schuld ist. Andere glauben, dass Außerirdische die Erde als Brutfarm gebaut haben und bald zur Ernte kommen. Da kamen […] die Dinosaurier und haben so stark gefurzt, dass […] Caesar wusste das eins plus eins gleich zwei ist und hat deshalb […] als dann Vlad III. Drăculea die ganzen Türken gepfählt hatte, […] dauerte der dreißigjährige Krieg eigentlich 30 Jahre und fünf Monate, weil […] Nosferatu in die Kinos kam, dabei allerlei Copyrightrechte verletzte und trotzdem zum ultimativen Klassiker wurde, und […]im Hutzelgrund ein Webmaster geboren wurde. […] Hatte ich Singularity in die Datenbank eingefügt. […] Am Freitag, den 23. Juli 2010 erhielt ich plötzlich eine ICQ-Anfrage von Ste Cork, Tech Programmier bei Raven Software. Er bot mir an beim Hinzufügen der Credits zu helfen, obwohl ich das zu dem Zeitpunkt eigentlich schon erledigt hatte und sie bereits online waren. Kurze Zeit später fragte er mich dann nach meiner Post-Adresse, weil er mir gerne “ein bisschen Zeugs zuschicken“ würde. Nachdem das geklärt war und ich meine Wünsche zur Form des “Zeugs“ geäußert hatte, unterhielten wir uns noch ein wenig […]. Als ich dann gestern krank im Bett gelegen habe, kam Frau Mama netterweise und brachte mir die Post vorbei. Und siehe da: das erste Paket war endlich angekommen. Voller Vorfreude […].

Und das war die Geschichte, wie ich zu einer signierten Kopie von Singularity gekommen bin. Ich hoffe, sie war nicht zu lang. Ich musste ein bisschen ausholen und so, um sie in den richtigen Kontext zu setzen. Heutzutage wird immer so viel Missverstanden, wenn man nicht aufpasst. Wenn man da nicht weiter ausholt, landet man gleich in einer Zeitung mit vier Buchstaben und bekommt Morddrohungen.

Und damit sind wir auch schon wieder am Ende des heutigen Eintrags angelangt, der einzig dazu diente mit dem signierten Spiel anzugeben. Für irgendwas muss Bagdadsoftware doch gut sein, oder nicht? :smile: Als Entschädigung wird am Wochenende endlich der erste Test nach der Sommerpause von mir online gehen, nachdem es aufgrund technischer Probleme und erwähntem Schnupfen mit mir und R.U.S.E leider dann doch nicht geklappt hat. Bis dahin wünsche ich viel Spaß beim Suchen und Finden der weiteren Neuerungen hier auf Bagdadsoftware. Es lohnt sich (nicht)!

Na, fällt euch was auf? Nicht? Schaut doch mal genauer hin! Immer noch nicht? Na gut, dann verrate ich euch es eben: Bagdadsoftware ist insgesamt 35px breiter geworden. Genauer gesagt: die linke Navigationsleiste ist um 10 und die rechte um satte 25 Pixel breiter geworden. Genial, oder? Wie, das findet ihr jetzt nicht sonderlich beeindruckend? Schade. Jetzt dachte ich, ich könnte euch damit eine Freude machen. War ja klar, dass es euch natürlich wieder viel zu wenig ist. Ihr wollt noch mehr Änderungen und Verschlimmbesserungen – ihr wollt Bagdadsoftware 2.0!

2.0 war aber leider gerade aus. Außerdem ist das Design von Bagdadsoftware sowieso zeitlos, wie ich finde. Aber trotzdem haben Rondrer und ich (Rondrer als ausführende und schlecht bezahlte Arbeitskraft, ich als peitschenschwingender und überbezahlter Manager versteht sich) ein paar Kleinigkeiten hier und da gemacht, um euch und den Autoren etwas mehr Komfort zu bieten.

Die grundlegendste Neuerung ist der Umstieg von CuteNews 1.4.6 auf Version 0.8b von UTF-8 CuteNews. Das Content Management System CuteNews wird anscheinend nicht mehr offiziell weiterentwickelt. Da CuteNews aber eine große Fangemeinde hat, gibt es mit UTF-8 Cutenews eine aktualisierte Version, die zumindest derzeit auch noch aktiv weiterentwickelt wird. Die größten Vorteile: Zusätzliche Sicherheitsfeatures und viele Bugfixes – und die Möglichkeit jetzt auch internationale Charaktere zu benutzen. Aber ich glaub auf Chinesisch wird hier auf Bagdadsoftware dann doch in nächster Zeit nicht geschrieben, weshalb sich dadurch keine spürbaren Veränderungen für Leser und Autoren ergeben. Nur ich kann etwas ruhiger Schlafen und muss erst einmal keine PHP-Injektion mehr befürchten. Nicht, dass es sich hier wirklich lohnen würde so etwas zu tun…

Doch die Umstellung haben wir genutzt um Änderungen vorzunehmen, die euch tatsächlich betreffen. So ist euch vielleicht schon der Titel dieses Eintrags aufgefallen. Der hat 33 Zeichen obwohl selbst nach der Verbreiterung nur 25 in die linke Navigationsleiste passen. Ein Problem? Früher ja – jetzt aber nicht mehr! Musste ich bis Donnerstag bei jedem Eintrag noch selbst Hand anlegen, erfolgt die Befüllung des rumgesabbels nun automatisch und dieser Automatismus ist auch gleichzeitig in der Lage zu lange Titel einfach abzukürzen. Werft einfach einen Blick nach links und ihr seht, was ich meine. Natürlich haben wir mitgedacht und dasselbe gleich bei den Kommentaren eingeführt. Auch hier kann euer Nick jetzt so lang sein wie er will – das Layout wird er ab sofort nicht mehr zerstören. Außerdem arbeiten wir gerade daran nicht nur zu zeigen wer wann einen neuen Kommentar veröffentlicht hat. Wir wollen auch gleichzeitig noch hinschreiben, unter welchem Eintrag der Kommentar gemacht wurde, damit die Orientierung leichter fällt. Das wird vermutlich im Laufe der Woche noch folgen.

Scrollt nun bitte einmal kurz noch einmal nach ganz oben. Da solltet ihr die nächste Neuerung sehen: die Kategorien zu denen ein Eintrag gehört werden nun auch im Eintrag dargestellt und sind selbstverständlich anklickbar, damit ihr direkt noch weitere Einträge aus dieser Themengruppe finden könnt. Wie geil ist das denn? Das ist Web 0.5 sagt ihr? Okay, dann eben nicht.

Die nächste Neuerung findet ihr ganz am Ende der Seite. Statt einer endlosen Zahlenreihe, gibt es dort nun ein komfortables und schöner aussehendes DropDown-Menü. Seite ausgewählt und ihr gelangt direkt zu den entsprechenden fünf Einträgen. Oder eben nur eine Seite vor und eine zurück – geht auch. Die Steigerung wäre jetzt natürlich noch irgendwie eine Möglichkeit die Einträge nach Jahren und Monaten und so zu filtern. Mal schauen was sich da machen lässt, um den Komfort noch weiter zu erhöhen.

Bei all den Änderungen sind auch gleich noch drei Designschnitzer rausgeflogen:

  1. Die Auflistung der neusten Kommentare auf der rechten Seite nutzt nun die gleiche Schriftart und -größe wie alle anderen Menüelemente. Das mag euch vielleicht die ganze Zeit nicht aufgefallen sein. Aber sie sahen tatsächlich anders aus.
  2. Wenn ihr rechts über die Einträge in der Navigationsleiste fahrt, fängt der Unterstrich nun nicht mehr im leeren an, sondern erst wie es sich gehört mit dem Text. Mag für viele nur ein Detail sein, aber es gehört sich nun einmal so und nicht anders.
  3. Der Text am Ende der Seite passt nun auch in Schriftart und -größe zum Rest der Seite und fällt nicht mehr als Times New Roman hässlich aus der Reihe.

Die letzte große Neuerung betrifft unsere Autoren. Zwar können vermutlich Jackie & Co. mittlerweile die wichtigsten HTML-Begriffe. Aber um auch hier den Komfort zu steigern, ist im CMS nun ein WYSIWYG-Editor aktiv. Statt < b > < / b > schreiben zu müssen, reicht nun ein einfacher Klick auf “B” und schon ist das entsprechende Wort fett. Wer trotzdem weiter lieber mit Code arbeiten möchte, klickt einfach auf “View Source” unterhalb des Eingabefelds. Kleiner Nachteil: die nützliche Vorschau-Funktion im separaten Fenster gibt es logischerweise nun nicht mehr. Schließlich sollte euch der Eintrag im Editor ja so angezeigt werden, wie ihn später auch die Leser zu Gesicht bekommen.

Und das müsste es eigentlich gewesen sein an kleinen, aber sinnvollen Neuerungen hier auf Bagdadsoftware. Ein dickes Dankeschön an Rondrer, der wie erwähnt die meiste Arbeit gemacht hat und ohne den die Änderungen vermutlich nicht möglich gewesen wären.

Damit sind wir auch schon wieder am Ende dieses äußerst informativen Eintrags angekommen. Bis Donnerstag!

Azzkickr

Gute Spiele bitte melden!

Servus zusammen,

um den armen “Füllereintrag-Hochhalter” Jackie etwas zu entlasten, habe ich mich dazu entschlossen meine Gedanken zur diesjährigen gamescom ebenfalls in Worte zu fassen. Aber Vorsicht: entgegen dem positiv-gestimmten Eintrag von Jackie über Guild Wars 2, wird das hier ein pessimistisch-trauriger Eintrag, den ich ganz bewusst in der unbearbeitenden emotionalen Originalfassung belassen habe!

—–

Es ist freilich schon im Einzelfall ein schlimmes Erlebnis, wenn man die Hoffnung auf das Eintreten eines bestimmten Ereignisses zuerst nach jahrelangem Warten begraben muss, sich dann nach und nach damit abfindet, und just an dem Punkt, wo man sich wieder von wehmütigen Gedanken befreit fühlt, jene Hoffnungen wieder erweckt werden, nur um direkt im Anschluss vollends begraben zu werden. Geschieht dies binnen Tagen gleich mehrere Male so ist der Griff zu Psychopharmaka nicht mehr weit.

Aber der Reihe nach.

Wir befinden uns in der Kalenderwoche 33 des Jahres 2010. Das Besondere? Es ist gamescom-Zeit. Wobei, was heißt hier “besonders”? Es steht ja eh schon fest, was alles an Spielen präsentiert werden wird. Mafia 2? hübsch. Diablo 3? nett. Die jährlichen Neuauflagen von FIFA, PES und dem FM? gähn. Das neue Medal of Honor? blub. Risen 2, Sacred 3, Dragon Age 2, F.E.A.R. 3, Dungeon Siege 3, Gothic 4, Black Mirror 3…schnaaarch. Versteht mich nicht falsch: Gerade Mafia 2 und Diablo 3 haben das Potential, tolle Spiele zu werden, aber all das – insbesondere im Falle der anderen aufgezählten Spiele – hat schlicht und ergreifend seine Anziehungskraft auf mich verloren. Es dominieren die Fortsetzungen, es fehlt die Kreativität und Innovation. Soweit so bekannt. Zumal Fortsetzungen ja nicht per Definition etwas Falsches sind. Aber wo bitte bleiben Nachfolger zu den WIRKLICH GUTEN Spielen? Zu Dungeon Keeper! Zu Age of Empires! Zu Heroes of Might and Magic! Zu Popolous!

Nun, die aufmerksamen Menschen da draußen haben spätestens jetzt erkannt, in welche Richtung mein Artikel jetzt gehen wird und weshalb der Gang zum Psychiater so nahe liegt: Zu all jenen Spielen wurden doch tatsächlich, nach so langem Warten die – zumindest indirekten – Nachfolger angekündigt, aber leider ist bei fast allen eines so gut wie sicher: sie werden nur wenig mit den Ursprüngen zu tun haben, sondern einen anderen, “modernen”, sehr traurigen Weg einschlagen.

Beweise fällig? In Ordnung, wenn auch nur in Kurzform:

Age of Empires geht online, zwar bemüht ständig zu betonen der Anspruch würde darunter nicht leiden, die extreme Comicgrafik lässt aber Schlimmstes befürchten. Ebenso, dass wohl nur ein einzigstes (ja, hier in Aschaffenburg gibt’s die Steigerung von “einzig”) Volk (kostenlos) spielbar sein wird. Kostenpflichtige Inhalte sind da natürlich nur eine Frage der Zeit und von Natur aus eine sehr kritisches Werkzeug was Spielbalance und Spielspaß angeht.

Heroes of Might and Magic 6 … pardon … Might and Magic – Heroes 6: weniger Ressourcen, kein Stadtbildschirm und eine kaum verbesserte (aber ebenfalls in Richtung Comic getrimmte) Grafik trotz knapp 5 Jahren vergangener Zeit zum Vorgänger. Dazu Neuerungen, deren Nutzen noch sehr fragwürdig sind (verändertes Initiativsystem, verändertes Ressourcensystem etc.)

Dungeons: sieht tatsächlich aus wie Dungeon Keeper 2. Was jedoch sehr erbärmlich ist, wenn man bedenkt, dass dieses (zweite) “Original” bereits vor 11 Jahren erschien. Ansonsten hören sich die Ideen der Entwickler doch auch sehr abgedreht an – so, als hätte man versucht, zwanghaft etwas zu verändern, um nicht von Bullfrog, äh, EA verklagt zu werden. Abwarten. Aber die Technik schreckt mich bereits jetzt enorm ab.

From Dust: ja, da muss man in der Tat an Popolous oder etwas entfernter auch an Black and White denken. Wobei es bislang den faden Eindruck hinterlässt ein Sandbox-Spiel mit kleineren Knobelaufgaben zu sein. Die Hoffnung jedenfalls, dass ein wirklicher Popolous-Nachfolger auf uns zukommt scheint nicht berechtigt zu sein. Dazu fehlen einfach klassische Strategieelemente wie Basisbau und Technologieforschung. Das ganze scheint eher ein kleines Experiment für Zwischendurch zu werden. Der Preis von 15 Euro und die Konsolenexklusivität sprechen dafür.

Ihr seht, Anhänger des traditionellen Strategiegenres haben es äußerst schwer. Falls denn überhaupt Nachfolger angekündigt werden (ich wünsche mir freilich noch mehr: Command & Conquer: Generals 2, Theme Hospital 2, Rollercoaster Tycoon 5, Sim City 5…), dann in casual-Form und/oder technisch kaum weiterentwickelt. Ich darf gar nicht dran denken, wie sehr ich vor Freude ausrasten würde, wenn ich Dungeon Keeper 3 vor mir hätte, dass das Spielprinzip unangetastet liese (oder erweitern würde), aber zeitgleich auf alle technischen Möglichkeiten des Jahres 2010 zurückgreifen würde.

Naja. Ungeachtet dessen wurden die eingangs erwähnten Spiele vermutlich etwas negativer dargestellt, als sie es womöglich sein werden. Natürlich werde ich auch ein Mafia 2, ein Diablo 3, ein Gothic 4 und selbstverständlich auch das neue PES spielen. Und es wird durchaus Spaß machen. Aber das ist kein Vergleich zu den Glücksgefühlen, die ich hätte, wenn mal wieder ein “richtiges” RTS oder WiSim-Spiel auf den Markt kommen würde!

« Vorherige Seite