Das war vielleicht eine anstrengende Woche. Nicht nur wegen der E3, sondern auch wegen dem einen Test, den ich kurzfristig noch einschieben musste. Aber wie heißt es so schön? Dazu später mehr. Reden wir stattdessen zuerst einmal über die Electronic Entertainment Expo 2011, besser bekannt als mit eine der langweiligsten E3s der letzten Jahre.
Die Pressekonferenzen
Die ersten Anzeichen, dass es dieses Jahr eher gediegen wird, gab es schon auf den Pressekonferenzen der drei großen Hersteller. Da die von Sony mitten in der Nacht (2 Uhr morgens!) stattfand und ich am nächsten Tag arbeiten musste, fiel mir in diesem Jahr die Microsoft Pressekonferenz zu und da ging es echt nur um das eine: Kinect. Ja, ich finde die Technologie toll und man sieht im Vergleich zum letzten Jahr auch endlich die ersten Schritte in eine sinnvolle Richtung. Aber zum einen haut mich 90% von dem Zeug, das gezeigt wurde immer noch nicht vom Hocker. Zum anderen scheint einfach niemand von den Entwicklern zu verstehen, dass ich nicht 8 Stunden in einer komisch gebückten Haltung verbringen möchte, um ein Ghost Recon – Future Soldier durchzuspielen. Macht denn bei denen keiner einen Langzeittest vorher? Oder ist das etwa sowieso nur Show, damit Microsoft etwas zu zeigen hat? Und auch die ganze Sprachsteuerung wie in Mass Effect 3 ist zwar ein nettes Gimmick, aber das mache ich vielleicht zwei- oder dreimal bevor ich zum Gamepad greife und meine Wahl wieder manuell treffe. Zur Pressekonferenz habe ich neben dem Report auch noch drei News verfasst: Kinect Fun Labs gestartet, Neue Xbox- und Xbox-Live-Features angekündigt und XBLA Summer of Games 2011 – Titel bekanntgegeben.
Sony machte es nicht viel besser. Ja, ich mache wie beim Nintendo 3DS keinen Hehl daraus, dass mich die PS Vita — was für ein vollkommen bekloppter Name – absolut nicht interessiert. Ich bin einfach nicht die Zielgruppe solcher Handhelds, auch wenn es hier und da super Spiele dafür gibt. Und der Rest waren größtenteils neue Szenen aus bekannten Spielen. Nintendo hatte es also nicht sonderlich schwer dieses Jahr die beste Konferenz zu machen. Mal abwarten was aus der WiiU — was für ein vollkommen bekloppter Name — noch wird. Der neuartige Controller klingt auf jeden Fall nach einer netten Idee. Dazu die Unterstützung haufenweiser 3rd-Party-Hersteller mit echten Core-Games und volle Abwärtskompatibilität zur Wii. Da kann man sich den Kauf vielleicht doch mal überlegen.
Der traurige Rest
Nach den Pressekonferenzen herrschte dann komplett tote Hose. Gut, ich habe zugegebermaßen auch von Mittwoch bis Freitag nicht so viel live mitbekommen, wegen dem anderen Thema. Aber Neuankündigungen, oder umwerfende Spielszenen eines lange erwarteten Titels? Fehlanzeige. Alles schon einmal gesehen und gehört. Ja, ich klinge tatsächlich ein wenig wie Azzkickr im letzten Jahr nach der gamescom 2010 und das finde ich sogar ein wenig schade. Aber er hat schon irgendwie Recht, der Mann .
Von mir kamen zur E3 bislang noch zwei weitere Artikel: Eine News-Vorschau zu Der Herr der Ringe – Der Krieg im Norden und ein Report zu Saints Row – The Third. Zwei Titel, die mich tatsächlich interessieren. Erster vor allem wegen dem Koop-Modus, auch wenn ich es zeitlich vermutlich niemals schaffen werde ihn überhaupt auszuprobieren. Aber auch ein Stück weit, weil ich das actionreiche Konzept mag und außerdem gibt es nie genug gute Spiele aus dem Der Herr der Ringe-Universum! Bei Saints Row – The Third erwarte ich schlicht mehr vom gleichen, was ich aber definitiv nicht negativ meine. Es sollte ja eigentlich bekannt sein, dass mir Saints Row 2 viel besser gefallen hat als GTA IV. GTA 4 fühlte sich stellenweise wie Arbeit an und die Welt ist auch für meinen Geschmack viel zu ernst geworden. Bei Saints Row ist es genau umgekehrt: Je bekloppter die Idee, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie ins Spiel übernommen wird. Hier steht ganz klar der Spaß im Vordergrund und ich kann nur jedem empfehlen, zumindest den zweiten Teil nachzuholen. Aber bitte nicht mit der deutschen Version. Die ist so stark beschnitten, dass vom eigentlichen Spiel so gut wie nichts mehr übrig ist. Teil 3 wird Ende des Jahres dann die Verrücktheitslatte wieder ein Stück weiter hoch legen, da bin ich mir jetzt schon sicher.
Und damit ist das Thema “E3” für dieses Jahr auch schon wieder erledigt und das Warten auf die gamescom beginnt. Da erhoffe ich mir schon ein paar Infos mehr. Ich glaube nämlich, dass selbst unter Publishern und Entwicklern mittlerweile die E3 sehr viel Ruf eingebüßt hat und deshalb gar nicht mehr so viel gezeigt wird. Kommen wir aber nun endlich zum eigentlichen Thema des heutigen Eintrags:
Test zu Duke Nukem Forever – Ja, ihr habt richtig gelesen. Ganz ohne fliegende Schweine und ohne Temperaturschwankungen in der Hölle, kam am Freitag nach 14 Jahren endlich das Spiel aller Spiele in den Handel — und ich musste…nein, DURFTE es testen! Was für eine Ehre und gleichzeitig aber auch was für ein Druck da auf mir lastete.
Würde sich das BRINK-Debakel wiederholen und die Kommentare nur aus Flames bestehen? Oder würden wir eine Wertung drunter schreiben, mit der wirklich alle einverstanden sind? Nun nach mittlerweile über 230 Kommentaren ist die Antwort ein klares “Jein”. Es wird viel gemekert über die 8.5/10 drüben, aber der Ton ist dieses Mal klar gesitteter und es gibt auch sehr viele positive Stimmen. Eben der normale Mix. Lassen wir aber nun die Kommentare, Kommentare sein und kommen wir zur spannendsten Frage des heutigen Eintrags: Was bekommt das Spiel von Bagdadsoftware?
Old-School-Action
Soll ich euch noch weiter auf die Folter spannen? Nein, tue ich nicht. Bagdadsoftware vergibt für Duke Nukem Forever . Jetzt ist vermutlich gerade Maverick vom Stuhl gefallen und wird mir gleich lautstark was erzählen von wegen was mir einfällt dem Spiel keine 5 Sics zu geben. Um dem Vorzugreifen, gebe ich gleich selbst die Antwort auf die Frage: “Warum gibt es den letzten Sic nicht?”
Nun, mir hat das Spiel offensichtlich Spaß gemacht und es ist auch überraschend gut geworden — sowohl offline als auch online. Aber für mich persönlich wiegen einige der Kritikpunkte einfach zu schwer. Ich fand es beispielsweise schlicht doof wieder durch Luftungsschächte krabbeln zu müssen, außerdem ist es schlicht bescheuert, dass man nur zwei Waffen gleichzeitig tragen darf und auch einige der anderen Features, die sich der Duke von modernen Shootern abgeschaut hat sind für mich in diesem Spiel einfach nicht tragbar. Wenn man schon Kompromisse macht, dann bitte auch konsequent. Aber nicht hier in einen Old-School-Shooter einfach solche “Features” einbauen, nur weil es laut Call of Duty “in” ist. Da habe auch ich in der Hinsicht eine gewisse Erwartungshaltung, wenn vorne auf der Packung “Duke Nukem” steht. Deshalb gibt es den einen Sic weniger.
Aber ich meckere immer noch auf hohem Niveau. Lasst euch auf keinen Fall von der unterirdisch schlecht gewählten Demo irritieren und lest stattdessen meinen wieder sehr ausführlichen Test voller Bilder! Fakt bleibt, dass aus Duke Nukem Forever doch noch ein richtig gutes Spiel geworden ist und jeder, der auch nur Ansatzweise etwas mit dieser Art von Humor etwas anfangen kann, muss es sich holen. Diejenigen unter euch, die schon damals Duke Nukem 3D mochten, haben es sich aber sowieso schon geholt. Anders als früher sind wir ja auch mittlerweile tatsächlich 18 . Aber ich kann auch nachvollziehen, wennn ein Teil der jungen Generation der Shooterfreunde, die mit Halo & Co. groß geworden sind, mit dem Duke keine Freude haben. Er ist eben ein bisschen eigen und auch ein wenig altmodisch in seinen Weltansichten. Oder anders ausgedrückt: “Perhaps you had to be there!”
Ich wünsche einen angenehmen Feiertag. Am Donnerstag dreht sich dann alles um Hellgate Global. Ich dachte ja die ganze Zeit, dass es absoluter Müll wird. Aber JakillSlaviks Kommentar unter dem ersten Eintrag hat mich jetzt doch neugierig gemacht. Mal schauen, was er zu sagen hat.