Das Wochenende stand ganz im Zeichen der BlizzCon 2011 und damit den drei großen Themen World of WarCraft: Mists of Pandaria, Diablo III und StarCraft II: Heart of the Swarm. Ein klein wenig vom kostenfreien Blizzard DOTA war zwar auch dabei, aber wer braucht schon NOCH ein DotA-Spiel. Das ist meiner Meinung nach noch sinnloser als das 500000. Free2Play-MMO mit Fantasysetting.
Egal ob League of Legends, Heroes of Newerth oder Dota 2 — abseits des Grafikstils und andersklingenden Heldennamen unterscheiden sich die Spiele noch weniger als FIFA 12 von FIFA 11. Zwei Teams mit normalerweise je fünf Helden, die sich über eine Karte mit drei Lanes (oben, mitte, unten) vollgestopft mit Verteidigungstürmen zum Gegner auf der anderen Seite vorarbeiten müssen, um die Basis zu zerstören. Es versteckt sich hinter allen bisherigen Vertretern das exakt gleiche Spiel mit nur minimalen Änderungen an zwei, drei Variablen. Und dann kloppen sich natürlich die einzelnen Spieler immer kräftig und verteidigen “ihren” Titel als das eigentlich wahre DotA. Da würde ich am liebsten jedes Mal schreien: “Geht doch einfach alle wieder das Original spielen!” — Wobei ich dann als Gegenfrage zu hören kriege “Das ursprüngliche Original aus StarCraft oder das kopierte Original aus WarCraft III: Reign of Chaos?”. Oh Mann, da lege ich mich lieber mit Star Wars-Fans an.
Sinnloser Einschub
Apropos: In der Blu-ray-Fassung von Star Wars – Episode IV: A New Hope schießt Han Solo zwar immer noch nicht wieder zuerst, aber man kann sich die Szene zumindest endlich wieder anschauen. Auf der DVD verkam das Ganze durch die damaligen Anpassungen zu einem bescheuerten Standbild. Jetzt wurden allerdings 10 Frames entfernt und es ist wieder annehmbar. Also zumindest für jemanden, dem die “Han shot first”-Debatte völlig egal ist.
Sexy Kerrigan
Aber kommen wir wieder zurück zur BlizzCon. Der neue Trailer zu StarCraft II: Heart of the Swarm ist ganz nett, aber von allen aktuellen Blizzard-Titeln interessiert mich das noch am wenigsten. Entsprechend hing ich nicht vor dem Monitor und habe Frame für Frame angeschaut welche neuen Einheiten sich im Trailer versteckt haben. Ich freue mich “nur” auf die Einzelspielerkampagne beziehungsweise darauf zu erfahren, wie die Geschichte weitergeht. Sie mag zwar nicht äußerst tiefgründig sein, aber die Inszenierung ist eben Blizzard-typisch das, was mich an der Sache so am meisten anmacht.
Genauso wie bei Diablo III. Das Render-Intro ist wieder richtig cool geworden, auch wenn es wie immer viel zu kurz ist. Ich will endlich mal etwas Längeres aus dem Hause Blizzard *snüff*. Die Collector’s Edition wird definitiv bestellt. Da könnte man Blizzard übrigens ein wenig Einfallslosigkeit vorwerfen, schließlich sind diese Editionen seit dem Release von World of WarCraft quasi identisch. Es ist immer ein großes Hardcover-Artbook drin. Es ist immer eine Making-of-DVD dabei. Es ist immer der Soundtrack mit in der Schachtel. Es gibt immer Novelty-Ingame-Items für’s Spiel. Der einzige Unterschied ist eigentlich nur noch, welches das letzte Gimmick ist, in diesem Fall der Diablo-Schädel, in dem ihr den beiliegenden USB-Stick versenken kann. Saucool! Andererseits: Was will man auch sonst noch reinpacken? Für den Preis ist alles drin und dran, was ich mir als Käufer wünschen könnte. Und so soll es sein!
Diablo Meh
Begeisterung über das Spiel selbst hat sich bei mir jedoch immer noch nicht entfacht. Die Infos von der BlizzCon bewirken sogar eher das Gegenteil. Das klingt alles wie ein World of WarCraft nur in klein und damit nicht mehr nach Spaß, sondern nach langwieriger Arbeit. Ja, vermutlich braucht mich das meiste davon nicht einmal im Ansatz zu kümmern. Ich habe ja auch bei World of WarCraft sehr, sehr vieles einfach links liegen gelassen. Doch das Gefühl etwas zu verpassen bleibt natürlich, vor allem weil jemand wie ich niemals alles sehen könnte, selbst wenn er wollte. Und Diablo III macht auf mich eben den Eindruck, als würde es auch wieder zu einem solchen Endlosspiel werden. Mittlerweile würde es mich nicht wundern, wenn das Spiel nächstes Jahr bei mir ankommt und ich es nach dem Installieren nicht einmal starten würde. Wäre nicht das erste Mal.
Bei World of WarCraft: Mists of Pandaria ist das beispielsweise schon eine sichere Sache. World of WarCraft: Cataclysm habe ich bis heute nicht gespielt. Und auch beim nächsten Addon motiviert mich ausschließlich die Collector’s Edition zum Kauf. Natürlich wird auch World of WarCraft: Mists of Pandaria wieder ein paar coole Ideen mitbringen. Allen voran die Einführung der knuddeligen Panda-Rasse und für die neuen Quests hat sich Blizzard sicherlich auch wieder tolle neue Mechaniken einfallen lassen. Ich bin aber irgendwie nicht mehr die Zielgruppe. Weder von World of WarCraft noch von anderen MMOs. Ja, selbst von einem RIFT nicht. Mir fehlt mittlerweile schlicht die Bereitschaft mich noch einmal vollständig auf solch’ ein Spiel einzulassen, obwohl sie so Einzelspielerfreundlich sind wie noch nie. Wenn ich das aber nicht mache, dann geht der Spielspaß ratzfatz runter und es fühlt sich an wie Arbeit. Hach, wie schön wäre es, wenn es Richard Garriott’s Tabula Rasa noch geben würde. Damals hatte ich noch die Lust.
Keine Analyse
Zu diesem ganzen Thema muss ich mal eigenen Eintrag verfassen. Ich finde es schon eine, vielleicht nicht erschreckende, aber zumindest komische Entwicklung bei mir. Und ich würde schon gerne einmal länger drüber nachdenken und versuchen die Gründe dafür zu finden, warum mich nach meiner MMO-Hochzeit 2005-2009 (World of WarCraft bis Star Wars: Galaxies) diese Spiele mittlerweile so absolut kalt lassen. Nein, dass ich nicht normal bin reicht nicht als Begründung aus. Außerdem ist das ja keine neue Erkenntnis .
Zum Abschluss dieses, doch eher negativ belasteten, Eintrags noch die Frage an euch: Wie fandet ihr die Neuigkeiten von der BlizzCon 2011?
PS: Gute Neuigkeiten zum Abschluss -> Die Themen, Gäste und Termine für die restlichen drei Folgen des Bagdadsoftware Podcasts in diesem Jahr stehen fest! Den Anfang macht kommenden Montag, wenn nichts dazwischen kommt, wieder mal ein Blick hinter die Kulissen.