Sicarius

Tagebuch eines Hausherrn #37

Kratzfestes Katzenrad

Wie angekündigt hatten wir in den letzten Wochen mal wieder Handwerker im Haus. Genauer gesagt Elektriker und Klimaanlagenmonteure. Maler/Verputzer waren zwar auch für ein Angebot da aber irgendwie sind die völlig überlastet derzeit. Haben selbst von dem, dem wir zusagen wollen, seit der Besichtigung und der Zusendung des Angebots keine Rückmeldung bekommen. Aber ist bei uns ja nicht ganz so dringend. Solange es noch dieses Jahr klappt ist alles okay :smile: . Bevor wir aber zu dem kommen, was andere für uns gemacht haben: Wir waren ebenfalls nicht (ganz) faul.

Noch mehr Kratzstellen

Fast zwei Jahre ist es schon wieder her, dass wir für unsere lieben Vierbeiner ein nicht gerade billiges Katzenrad angeschafft hatten. Der Nutzungsgrad der Hauptfunktion des Rads (darin Laufen) ist leider weiterhin eher übersichtlich. Maya hat ab und zu mal einen Anfall wo sie dann für ein paar Sekunden wie eine bekloppte darin rumrennt. Und Jules läuft ein paar Meter, um uns dazu zu bringen ihn zu streicheln. Aber der Rest? Lyssi setzt sich rein und schaukelt ein bisschen, Balu braucht starke Motivationshilfen (=Leckerli/Spielzeug) bevor er auch nur einen Schritt tut und Pichu schaut es nicht mit der Schwanzspitze an. Wir würden es trotzdem nicht als Reinfall bezeichnen aber ja, wir hatten uns das doch etwas anders vorgestellt. Fazit: Wir haben wohl faule Katzen erwischt.

Das bedeutet aber nicht, dass die Katzen das Rad nicht grundsätzlich toll finden. Oben auf der Ablage rumliegen – mittlerweile mit einer extra angefertigten Decke versehen, um das Holz zu schützen – finden speziell Maya und Jules super. Hinter dem Rad auf dem Befestigungsbalken ist ebenfalls ein beliebter Rückzugsort. Die ganze Rückseite des Rads ist entsprechend voll mit Katzenhaaren. Und auch das Kratzen an den (unbehandelten) Holzbalken ist eine Lieblingsbeschäftigung vor allem von Pichu. Der hat da bereits tiefe Kerben reingearbeitet – was logischerweise nicht ganz so toll aussieht aber er würde wohl doch länger brauchen um sich durch einen 10cm Balken durchzuarbeiten. Gelöst haben wir das optische Problem relativ einfach: Sisal. Um die beiden Balken der Ablage haben wir Seil gewickelt. Für alle, die ähnliches planen bei einem Katzenrad von Kessler: Es sind ca. 28 Meter dafür notwendig bei einem Sisal mit einer dicke von 10mm. Unten an den Seiten haben wir zusätzlich Sisal-Teppich befestigt. So geschnitten, dass er auf beiden Seiten etwas übersteht, um ihn um die Ecke zu schlagen und anschließend mit reichlich Nägeln dran befestigt. Sieht schick aus und erfreut die Katzen, erfüllt also seinen Zweck. Im Nachhinein betrachtet hätten wir das zwar schon direkt von Anfang an machen sollen, bevor Pichu das Holz darunter bereits zu einem Zahnstocher reduziert hat. Aber das fällt jetzt nicht mehr auf :wink: .

Oh yeah, Plexiglas!

Unsichtbares Plexiglas

Apropos Ausbrecherkönig Pichu: Wir haben uns außerdem wie geplant mal wieder mit Plexiglas beschäftigt. Die ganze Zeit hing noch das alte Katzennetz an der Seite der Terrasse als Provisorium rum. Mittlerweile haben wir es endlich geschafft dort die “alte”, riesige Plexiglasplatte zu ersetzen. Zum einen war sie beim Abbau der alten Terrasse beschädigt worden (wurde uns ohne Probleme bezahlt), zum anderen stellte sie aufgrund der mit der neuen Terrassenüberdachung geänderten Situation keinen wirksamen Pichu-Ausbruchsschutz mehr dar. Neu sind es nun zwei Platten. Eine rechteckige über das Zauntor und eine fast quadratische, um ihn daran zu hindern von der Terrassenmauer einfach über den Zaun in die Garageneinfahrt zu springen. Plus wie vorher die Sperre, die ihm es nicht erlaubt direkt auf das Garagendach zu springen. Hatte ich schon erwähnt, dass der Kerl verdammt viel Kraft in den Beinen hat?!

Da wir mittlerweile den Umgang mit Plexiglas gewohnt sind und auch die Verarbeitungstemperatur gut war (Plexiglas bohren ist an warmen Tagen einfacher und ungefährlicher, was das Brechen angeht), war die ganze Sache an sich kein Hexenwerk. Stattdessen waren wir selbst schuld daran, dass es dann doch etwas länger dauerte als geplant und wir die quadratische Platte mehrfach ab- und anmontieren mussten. Die Quersperre hat sich nämlich auch für uns als sperrig erwiesen. Zuerst hatten wie die Löcher an die falsche Stelle gepackt (sie saß zu niedrig) und der Lochabstand war auch noch falsch (die Winkel lassen nämlich keinerlei Spielraum zu). Aber gut: Am Ende des Nachmittags haben wir es geschafft, Pichu ist uns bislang nicht wieder entwischt und wir konnten das Katzennetz und die dazugehörigen Halterungen abbauen. Fehlt nur noch das Plexiglas für die andere Seite der Terrasse mit dem Kartonprovisorium. Dazu brauchen wir aber erst den Maler/Verputzer.

Fremde Arbeiter

Sieht ordentlich aus.

Und was haben die anderen für uns gemacht? Nun, der Elektriker kam hauptsächlich, um das Kabel für die Klimaanlage vom Dachboden in den Keller zu verlegen und anzuschließen. Ging dank unseres Kamins ziemlich einfach. Die eine Hälfte ist ungenutzt – da laufen sogar schon die Verbindungen zur Solaranlage durch. Entsprechend war nur die Frage wie einfach er da durchkommen würde. Klappte aber super, was sich zudem positiv auf unsere Rechnung auswirkte. Insgesamt hatte er im Angebot nämlich zwei Tage eingeplant. Entsprechend waren sie technisch gesehen in einem Tag fertig und die Rechnung entsprechend 600€ billiger. So muss das sein. “Technisch gesehen” deshalb, weil zwar ein Tag Arbeitszeit abgerechnet wurde, es fehlte jedoch ein Bauteil und er musste deshalb am nächsten Tag nochmal kurz vorbeikommen. War also nicht an einem Tag komplett fertig.

Aber natürlich haben sie zu zweit (Meister und eine Azubine) nicht einen Tag gebraucht, nur um diese zwei Kabel (Klimaanlage und Licht) in den Keller zu ziehen. Wir haben im Spitzboden auch ein paar Lampen installieren lassen, der Öltankraum wurde voll verkabelt und mit Beleuchtung ausgestattet und das alte Zeug im Kellerflur entfernt sowie draußen ein paar Steckdosen und Schalter ausgetauscht und eine neue Verteilung für unsere Kamera und die Beleuchtung der Terrassenüberdachung aufgebaut. Unterm Strich alles Kleinigkeiten aber auch die muss irgendeiner machen. Und dafür, dass es nun schnell erledigt war und gleichzeitig anständig gemacht ist, habe ich gern‘ die 16 Stunden Arbeitszeit (plus Material) bezahlt.

Die Klimaanlage(n)

Ein grauer Kasten auf dem Dach

Die größere Aktion der letzten Wochen war hingegen die dreitägige Installation besagter Klimaanlage bzw. technisch gesehen sogar zwei. Unser Ziel war die Möglichkeit zu haben drei Räume runter zu kühlen: Schlafzimmer (ca. 14m²), Arbeitszimmer (ca. 18m²) und Wohnzimmer (ca. 38m²). Ursprünglich sollten es nur Schlaf- und Wohnzimmer werden aber aufgrund der ganzen Home-Office-Situation haben wir festgestellt, dass das Arbeitszimmer sicherlich ebenfalls Sinn macht. Somit brauchten wir drei Innengeräte. Grundsätzlich wieder kein Problem. Es gibt schließlich Multi-Split-Anlagen, die bis zu fünf Geräte bedienen können (vermutlich sogar noch mehr). Wir haben uns am Ende aber dagegen entschieden und für das Arbeitszimmer stattdessen eine eigene Mono-Split installieren lassen während für die anderen beiden nun eine Duo-Split auf dem Dach montiert ist. Dadurch mussten an der Hausfront nicht viele Meter Kabel und Rohr verlegt werden, was die ganze Maßnahme spürbar billiger werden ließ aufgrund der reduzierten Material- und Montagekosten.

Das zweite Geräte sollte hingegen zuerst auf den Spitzboden gestellt werden. Der Monteur meinte aber nach dem ersten Tag, dass es auf unserem Spitzboden doch irgendwie sehr warm wird und er das Gerät deshalb lieber draußen haben möchte. War für uns kein Problem und hat auch keine Mehrkosten verursacht. Die Wahl fiel hingegen auf Geräte aus dem Hause Daikin. Die sind wohl die Weltmarktführer was Klimaanlagen angeht. Mitsubishi oder Midea kamen zwar ebenfalls in Frage aber da wir keine Ahnung haben, Daikin gleichzeitig überall gelobt wird und auch die Klimaanlagenfirma uns diese empfahl, haben wir eben die genommen. Sind zwar preislich etwas teurer aber wenn es dafür länger was taugt…

Mehr Details

Eins der Wandgeräte

Im Arbeitszimmer wurde es eine Daikin Perfera Mono-Split (FTXM/RXM 25M9), die ganz normal an eine Steckdose angeschlossen ist. Auf dem Dach steht hingegen eine Daikin 2MXM-M an der zwei Wandgeräte ebenfalls aus der Perfera-Reihe angeschlossen sind. Dieser Kreis hängt an einem eigenen Stromkreis mit einer 16A-Absicherung. Innen quasi alle drei Geräte identisch, nur außen leichte Unterschiede – die allerdings für mich als leihen nur bedingt sichtbar sind. Das Gerät auf dem Dach hat irgendwie nur mehr Anschlussmöglichkeiten und ist ein paar Zentimeter größer. Aber ansonsten sieht es halt aus wie so ein Klimaanlagenaußengerät halt aussieht :smile: . Alle Geräte haben eine Energieeffizienzbewertung von A+++ im Kühlbetrieb, was ja bei solchen Stromfresser nicht ganz unwichtig ist und als Kältemittel kommt R32 zum Einsatz.

Die Installation ging ohne größere Probleme von statten. Wie gesagt hat sich der Standort der einen Außeneinheit etwas verändert und auch der Weg vom Dach ins Schlafzimmer wurde aufgrund von Platzgründen leicht anders gebaut als geplant. Unterm Strich aber wirklich nichts Besonderes. Am Ende von Tag 1 konnten wir bereits im wohl-temperierten Arbeitszimmer sitzen und mittlerweile einen Großteil des Erdgeschosses runterkühlen. Bedient werden können die Wandgeräte übrigens entweder klassisch per Fernbedienung (aber mit digitalem Display) oder neumodisch als IoT-Gerät im WLAN per App oder sogar Alexa/Google Assistant. Wir haben uns (derzeit) noch gegen letzteres entschieden. Es mag zwar theoretisch super komfortabel sein von überall aus seine Klimaanlage steuern zu können. Aber wer weiß wie sicher die Dinger sind und sowieso braucht man nicht noch mehr Elektronik im Haushalt die sinnlos rumstrahlt. Stattdessen drücken wir lieber ganz klassisch auf Knöpfe und nutzen eine Infrarot-Sichtverbindung. Am Gerät selbst gibt es nur einen An/Aus-Schalter (immerhin!) und ein paar (deaktivierbare) LED-Lampen.

Komfort auf Knopfdruck

Stellt sich jetzt noch abschließend die Frage, was das Gerät denn so kann und ob es sich lohnt. Nun, es kann vor allem erst einmal nicht nur Kühlen, sondern auch Heizen. Letzteres werden wir vermutlich höchstens sporadisch nutzen. Außerdem lassen sich für die Außeneinheiten und die Wandgeräte jeweils separate Einstellungen (über dieselbe Fernbedienung) treffen. Beispielsweise unterstützen die Außengeräte einen “Economy”-Modus sowie einen Flüsterbetrieb. Beides führt logischerweise dazu, dass es nicht so schnell kalt/heiß wird im Raum aber ihr spart dafür dann auch Strom bzw. stört eure Nachbarn nicht so stark. Die genauen Werte konnte ich nicht finden aber zumindest was die Lautstärke angeht ist definitiv ein massiver Unterschied zwischen “Volle Pulle” und “Flüsterbetrieb” zu hören.

Die Fernbedienung

Bei den Innengeräten gibt es ebenfalls die Möglichkeit einen leisen Modus zu aktivieren. Der hätte dann einen Schalldruckpegel von 19 dB(A) lt. Anleitung im Vergleich zu 41 dB(A) bei voller Power z.B., wenn man schnell einen Raum kühlen/heizen will. Außerdem besitzen die Geräte steuerbare Lamellen. So könnt ihr beeinflussen wohin der Luftstrom bläst, damit er euch nicht stört. Das geht sowohl manuell als auch in zwei Stufen automatisch. Bei der ersten Stufe hebt er die Abdeckung des Lüftungsschachts etwas an, damit es quasi über eure Köpfe bläst. Im zweiten, zusätzlich aktivierbaren Modus, springt dann noch eine Art Bewegungsmelder mit rein. Der erkennt wo im Raum sich Wärmequellen befinden und stellt die Lamellen dann so ein, dass sie in genau die andere Richtung pusten. Echt praktisch genauso wie die Tatsache, dass sich jedes Wandgerät eure Einstellungen merkt. Ihr müsst also nicht bei jedem Anschalten erneut eingeben, dass sie im Flüstermodus laufen soll. Zeitschaltung und den ganzen Kram gibt es selbstverständlich auch, nutzen wir aber aktuell noch nicht. Stattdessen schalten wir sie bei Bedarf ein, stellen die gewünschte Temperatur (in 0,5er-Schritten) ein und lassen es uns nach einem Moment Anlaufzeit gut gehen. Ist die gewünschte Temperatur erreicht schaltet es automatisch ab bzw. fährt die Leistung soweit runter wie es noch notwendig ist, um die Temperatur zu halten. Total einfach und super angenehm in jeder Hinsicht.

Fazit

Unterm Strich sind wir nach den ersten Tagen mit dieser teuren Investition (hoher, vierstelliger Betrag) absolut zufrieden. Es wird wie gewünscht angenehm kühl und, dass selbst im Flüsterbetrieb gefühlt ziemlich schnell. Die spannende Frage wird nun noch sein wie es sich am Ende in der Stromrechnung niederschlägt und eine regelmäßige Wartung ist ebenfalls notwendig (abseits der integrierten Reinigungsfunktion). Aber ganz ehrlich: Nicht vor dem Rechner zu zerfließen oder im Sommer nachts schlafen zu können (Lysanda mag keine offenen Fenster – und selbst das hilft ja mitunter nicht) ist uns die Mehrkosten von lt. Internet ca. 17ct pro Betriebsstunde mehr als wert.

Ich bin mir natürlich bewusst, dass ich das Thema “Umwelt” dabei komplett ausgeklammert habe. Und ja, eine Klimaanlage ist alles nur nicht umweltfreundlich. Da gibt es nichts schön zu reden. Ich kann nur als leicht abschwächende Argumente anführen, dass sie schon R32-Kältemittel verwendet und wir die Anlage nicht jeden Tag und ständig laufen lassen werden. Aber am Ende des Tages ist und bleibt es eine rein egoistische Anschaffung. Und wenn Mutter Natur uns um unseren erholsamen Schlaf bringt, dann darf sie sich nicht wundern, wenn wir Zurückschlagen!!!!!1111 :wink:

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