Lysanda und ich haben die letzte Woche ein Experiment gemacht. Nein, nicht im Bett… Echt schlimm, dass eure Gedanken immer nur direkt dahin schweifen. Zwar ist nicht auszuschließen, dass wir dort selbst nach sieben Jahren Ehe noch Neues entdecken. Aber ihr seid die letzten, denen ich davon erzählen würde. Also benehmt euch!
Äh, wo waren wir? Ach ja: Ein Experiment. Und zwar eins mit Wasser. Mitte 2017 haben wir uns bekanntlich eine (vergleichsweise teure) Osmose-Anlage angeschafft. Ein Jahr später folgte dann, statt der eigentlich geplanten Entkalkungsanlage für das gesamte Haus, der Einbau des aquaSpin. Mit beidem sind wir weiterhin sehr zufrieden. Speziell natürlich mit der Osmose-Anlage. Vorher habe ich übertrieben gesagt unser Leitungswasser nur unter Todesstrafe getrunken. Jetzt bin ich zwar immer noch kein absoluter Fan von stillem Wasser (deswegen zusätzlich einen SodaStream), aber das gefilterte aus der artesia24 Natur pur (mittlerweile artesia24 Premium) spielt definitiv in einer ganz anderen Liga. Allein wie sauber und neu unser auch schon einige Jahre alte Wasserkocher noch innendrin aussieht ist fast unglaublich. Und wir haben ihn noch kein einziges Mal entkalkt! Das ist der krasse Gegensatz zu dem im Büro, der gefühlt schon nach einer Woche nur noch ein einziger weißer Klumpen ist. Mit mittlerweile 246 EUR (117 EUR, wenn ihr die Filter selbst wechselt) sind die jährlichen Wartungskosten für die Anlage zwar nicht ohne aber das ist es uns definitiv wert (und immer noch billiger als Glasflaschen zu kaufen). Weiterhin eine der besten Anschaffungen für unseren Haushalt, die wir bislang getätigt haben!
Und auch das Wasser aus dem aquaSpin schmeckt definitiv anders und besser im Vergleich zu unserem normalen, sehr harten Leitungswasser. Gesünder ist es zwar nicht – schließlich wird nicht einmal der Kalk rausgefiltert. Und ob unsere Leitungen tatsächlich sauberer sind, kann ich ebenfalls nicht beurteilen. Dazu müsste ich da nämlich mal reinschauen . Aber, dass der Kalk sich anders verhält und leichter zu entfernen ist auf den Armaturen, kann ich definitiv bestätigen.
Das Experiment
Soweit so gut also. Aber was wir bislang tatsächlich noch nie gemacht hatten, war der direkte Vergleich zwischen allen dreien. Also dem Wasser aus der Osmose-Anlage, dem aquaSpin und normalem Leitungswasser. Letztes stammt für den Versuch aus unserem Büro und hat eine Härte zwischen 18,3 und 19,5 °dH. Das ist etwas härter als bei uns in Groß-Gerau (ca. 17 °dH) aber der Unterschied sollte das Testergebnis nicht großartig beeinflussen. Selbst der Berater von H.Preiss hatte nur ein paar vorbereitete „Zaubertricks” im Koffer, um das Wasser zu veranschaulichen. Aber die waren halt nur genau das: Extrembeispiele zur Veranschaulichung. Also haben wir die letzten sehr heißen Augusttage genutzt, um endlich mal unseren eigenen, realitätsnäheren Test zu machen.
Der Aufbau war simpel: Wir haben eine glasierte, schwarze Fliese in die Sonne gelegt. Darauf haben wir dann von jeder Sorte Wasser jeweils ein paar Tropfen (jeweils die gleiche Menge je Wasser) gegeben. Und immer, wenn die Tropfen verdunstet waren, haben wir wieder nachgelegt. Das letzte Mal am Samstagabend. So wollten wir eine zumindest rudimentäre Langzeitbetrachtung mit reinbringen. Letztes vor allem um zu schauen, ob das „einfachere Wegputzen” Realität oder nur Einbildung ist.
Das Ergebnis
Die Unterschiede waren tatsächlich bereits nach dem ersten Verdunsten eindeutig sichtbar: Während vom Tropfen aus der Osmoseanlage nur ein Wasserrand übriggeblieben ist, waren sowohl beim Büro- als auch aquaSpin-Wasser klare Kalkrückstände sichtbar – allerdings tatsächlich in unterschiedlicher Form. Während sich beim Bürowasser bereits Kalk-/Mineralienhaufen gebildet hatten, war der Kalk/die Mineralien aus dem aquaSpin-Tropfen gleichmäßiger verteilt und es sah mehr wie ein Fingerabdruck aus. Das hat sich im Laufe der sieben Tage nicht geändert. Der aquaSpin-Fleck ist immer noch ziemlich homogen, der Büro-Fleck total chaotisch und dreckig und beim Osmose-Fleck nur Wasserränder und kleinere Mineralienrückstände (es ist ja nicht ganz leer) übrig.
Beim Osmose-Wasser haben wir noch eine zweite interessante Beobachtung gemacht: Der Tropfen brauchte am längsten um zu verdunsten. Die anderen beiden waren immer schneller trocken. Selbst als wir die Fliese gedreht haben, um quasi eine ungleichmäßige Sonneneinstrahlung auszuschließen. Die einzige Erklärung, die mir dazu einfällt ist, dass im Tropfen der Osmoseanlage mehr Wasser drin ist. In den anderen beiden ist ja mehr “Dreck” (u.a. Kalk) enthalten und entsprechend weniger Wasser. Aber das ist nur meine naive Sicht auf die Sache. Bin ja kein Wissenschaftler .
Eine Runde Putzen
Sonntagmorgen habe ich dann den (leicht feuchten) Putzlappen ausgepackt. Der Osmose-Fleck ging ohne viel Druck sofort und rückstandsfrei weg. aquaSpin und Büro hingegen nicht so ganz. Und zwar blieb bei beiden ein hartnäckiger Rand übrig. Beim Bürowasser dicker/ungleichmäßiger als beim aquaSpin aber es waren trotzdem beide betroffen. Wenn ich mit dem Finger drübergefahren bin, fühlte es sich so an, als wäre ein Spalt in der Oberfläche der Fliese.
Und selbst nach intensiver, mechanischer Bearbeitung mit dem Metallschwamm waren die Ränder immer noch sichtbar, wenn auch nun komplett glatt. Gerade so, als hätten sie sich eingebrannt. Krass. Lysanda hat es durch den Einsatz von Zahnpasta, Essig und mit viel Krafteinsatz zwar mittlerweile geschafft beide zu entfernen. Aber je nachdem wie man die Fliese ins Licht hält, kann man sie trotzdem noch erahnen. Den Büro-Fleck allerdings wesentlich deutlicher obwohl an ihm Lysanda mehr rumgeschrubbt hat. Also trotzdem ein weiterer Pluspunkt für den aquaSpin.
Da ich wie oben erwähnt auf unseren Armaturen keine Probleme mit dem aquaSpin-Wasser habe (da kann ich die Flecken mit dem Finger wegmachen), ist es vermutlich eine Kombination aus „Extremsituation” (viele Tropfen auf einer Stelle über mehrere Tage) und der Oberfläche (glasierte Fliese). Das ist entsprechend die wichtigste Erkenntnis des Experiments: Keine schwarzen Fliesen im Bad verbauen! Blöd nur, dass der Vorbesitzer genau das auf dem Boden getan hat. Allerdings nicht glatt, sondern mit einer raueren, ungleichmäßigeren Oberfläche. Da fallen einzelne Flecken nicht so auf und mit etwas Essig (bisschen einwirken lassen), kriege ich die auch selbst Wochen später immer noch gut und ohne viel Aufwand weg.
Fazit
Was lässt sich nach diesem absolut nicht repräsentativen Experiment nun festhalten? Ganz einfach: Sowohl die Osmose-Anlage als auch der aquaSpin halten grundsätzlich was sie versprechen. Ich hätte zwar nicht gedacht, dass der aquaSpin-Fleck trotzdem so schwer vollständig zu entfernen sein würde. Eben, weil ich im normalen Alltag andere Erfahrung gemacht habe. Aber im Vergleich zum Bürowasser sind es trotzdem eindeutig Welten – sowohl in der Optik des Flecks als auch im Verhalten beim mechanisch unterstützten Entfernen. Insofern lässt sich als Gesamtfazit nur erneut festhalten, dass sich die teuren Investitionen aus unserer Sicht gelohnt haben. Das haben wir zwar schon vor dem Experiment gedacht aber ab und zu ist es schick das mal halbwegs wissenschaftlich bestätigt zu bekommen .
PS: Eine glänzende, schwarze Fliese anständig zu fotografieren ist echt schwierig…