Sicarius

Im Kaufrausch

Irgendwie hatten wir in der Casa Lysanda die letzten 2-3 Monate einen kleinen Kaufrausch. Nichts davon unnötig oder so richtig ungeplant (meist schon länger im Hinterkopf gewesen), aber rückblickend kam es jetzt doch irgendwie geballt. Haben uns etwa die ganzen Prämien, wovon mittlerweile schon einige ausgezahlt wurden, verschwenderisch werden lassen? Oder die (schon lange überfällige allerdings immer noch zu niedrige) Gehaltserhöhung? Dabei müssen wir doch weiter fleißig für das Ende unserer Zinsbindung sparen! Ja, die Hoffnung ist tatsächlich immer noch, dass wir den Restbetrag Ende nächsten Jahres vollständig abbezahlen können. Mal schauen, ob es klappt.

Einkauf Nr. 1

Aber nein, die Antwort auf die Frage ist schlicht und einfach: Die Einkäufe haben sich irgendwie so ergeben. Beispielweise hat unser acht Jahre alter Samsung BD-H6500 Blu-ray Player speziell aber nicht nur bei Star Trek: Deep Space Nine (=DVDs) angefangen immer häufiger Probleme zu machen. Das äußerte sich darin, dass zwar die Zeit weiterlief, der Fernseher jedoch schwarz wurde. Manchmal fing er sich nach 1-2 Minuten wieder, teilweise half aber nur noch ein (oder zwei) Reboot und/oder die DVD einmal raus und wieder reinzupacken. Und wenn das pro Folge mehrmals passiert, dann geht einem das schon ganz schön gegen den Strich. Da weder durchpusten (kann nicht ausschließen, dass er voller Katzenhaare ist) noch eine Reinungsdisc* Abhilfe schafften – wobei die Reinigungsdisc vermutlich noch nie was gebracht haben -, haben wir uns dann doch mal entschieden was Neues anzuschaffen. Aber nicht irgendwas Neues.

Kleiner als der Samsung ist er ebenfalls.

Ich hatte nämlich schon vor vielen Monden meiner geliebten Lysanda die Blu-ray-Kollektion des Animes Magic Knight Rayearth* geschenkt. Die gibt es allerdings nur in den Vereinigten Staaten von Amerika und da die Unterhaltungsindustrie ein Hupen-Verein ist, haben die meisten Blu-rays weiterhin einen Regionalcode. Also lag die Kollektion zwar hier rum, wir konnten sie aber nicht am Fernseher schauen, weil wir halt einen Region-B-Player hatten und keinen für Region A. Mir sind natürlich die alternativen Wege bekannt, doch warum auch immer konnte ich trotz zwei unterschiedlicher Blu-ray-Laufwerke zwei Folgen nicht rippen. Als dann der Samsung anfing uns auf den Geist zu gehen, habe ich entsprechend zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Ich hatte sowieso schon länger einen Region-Free-Player im Auge und habe mir entsprechend diesen hier* (Sony BDP-BX370) geholt. Ist jetzt weder das neuste noch das feature-reichste Modell aber am Ende des Tages machen wir nur eins: Ein Medium einlegen und es anschauen. Dafür war schon der Samsung massiver Overkill mit seinen ganzen Smart-Features.

Und was soll ich sagen? Der Neue tut, was er soll. Also zum einen hatten wir seitdem keine Probleme mehr beim Abspielen von DVDs und Blu-rays. Und zum anderen funktioniert auch das mit dem Region-Lock einwandfrei. DVDs spielt er grundsätzlich einfach alle ab, egal mit welchem Code. Und bei Blu-rays muss man einfach nur das Laufwerk aufmachen, eine der farbigen Tasten für die jeweilige Region drücken, das Laufwerk wieder schließen und schon surrt die Blu-ray dahin. Konnten so alle 49 Folgen des Anime problemlos anschauen. Ein weiterer Grund, warum das mit den Regionalcodes absoluter Schwachsinn ist.

Einkauf Nr. 2

Mit dem nächsten Einkauf kann sicherlich jeder Kellerbesitzer mitfühlen. Wir haben uns nämlich einen anständigen Luftentfeuchter geholt. Keine Ahnung, ob der Sommer dieses Jahr besonders feucht ist, aber meine täglichen Blicke auf das Hygrometer* auf meinem Nachttischschrank (zur Erinnerung: ich schlafe wegen meinem Männerproblem im Keller) verliehen mir langsam aber sicher tiefe Sorgenfalten. Nächtliches Lüften brachte zwar etwas Abhilfe, doch das war nur ein Tropfen auf dem schweiß-triefenden Stein, wenn den Rest des Tages hier die Luftfeuchtigkeit bei 80%+ ist. Und ja, der Putz im Waschraum fing bereits an seinen Unmut darüber zu äußern. Es musste also dringend Abhilfe her.

Wir hatten zwar schon einen Luftentfeuchter*, den wir uns mal fürs Schlafzimmer angeschafft hatten (gab anfangs Probleme mit einer Schimmelecke am Übergang West- auf Nordaußenwand). Aber der Keller hat eine etwas größere Fläche als das Schlafzimmer, entsprechend schaffte es der Kleine nicht wirklich gegen die Feuchtigkeit anzukommen.

66% Luftfeuchtigkeit

Die Wahl fiel am Ende auf dieses Gerät* im kleineren Modell. Einfach, weil der Preis (war im Angebot), die Leistung (12L pro Tag/122m²) und die Bewertungen passten. Leider haben wir im Keller keinen Ablauf, insofern muss ich 2-3mal am Tag den Wasserbehälter (1,5L) leeren. Aber das zeigt schon, dass er wesentlich mehr drauf hat als der Klarstein. Er holt richtig was raus und sowohl seine Anzeige, mein Hygrometer als auch mein Gefühl sagen mir, dass es hier unten (sitze gerade am Kellerschreibtisch und tippe diese Zeilen) definitiv nicht mehr so feucht ist wie zuvor. Wir haben ihn jetzt vier Wochen in Betrieb und während er am Anfang tagsüber dauerhaft an war, sind wir mittlerweile in einem guten Bereich (60-70% – was für einen Keller wohl okay ist) angekommen. Ich lasse ihn entsprechend mittlerweile nicht mehr jeden Tag laufen und selbst dann meist nicht dauerhaft. Wenn ich aber z.B. Wäsche aufgehangen habe, dann hat er freilich wieder ein bisschen was zu tun.

Geräuschtechnisch brummt er schon fleißig vor sich hin (angeblich 35dB), weshalb ich ihn nachts nicht anmache. Aber er ist keine Turbine. Man kann die gewünschte Luftfeuchtigkeit und/oder einen Timer einstellen und er hört von alleine auf, wenn der Tank voll ist. Außerdem hat er einen Turbo und einen “Komfort”-Modus (=leiser aber dafür weniger effektiv). Aber ich lasse ihn einfach immer im Auto-Modus laufen. Dank Tragegriff und Rollen ist er sogar ziemlich mobil. Definitiv eine Anschaffung, die jeden Cent wert war und mich buchstäblich wieder ruhiger schlafen lässt.

Einkauf Nr. 3

Und dann war da noch unsere Gefriertruhe. Ihr erinnert euch vielleicht noch an das Bild in diesem Beitrag. Sah ziemlich voll aus, die “kleine” (eine AEG mit 223L). Und sowohl der separate Gefrierschrank als auch der unterm Kühlschrank waren ebenfalls bis oben hin dauervoll. Dabei versuchen wir uns echt mittlerweile beim Einkaufen zurück zu halten und schauen nur noch Sachen an, die mindestens einen 50%-Aufkleber haben. Aber kombiniert mit normalerweise nur ein-zwei Mahlzeiten pro Tag (nein, ich habe wie erwartet die 90kg noch nicht ganz erreicht), wurde es trotzdem irgendwie nie wirklich weniger. Und gleichzeitig war der Kühlschrank voll mit dem Effekt “muss gegessen werden, sonst wird’s schlecht!”, was wiederum schlecht für die Figur ist.

Da passt absolut nichts mehr rein!

Die Überlegung uns eine zweite Gefriertruhe anzuschaffen, stand entsprechend schon länger im Raum, aber bislang haben wir versucht das Problem anderweitig zu lösen. Als wir aber dann vor ein paar Wochen mal wieder im tegut waren und am Ende mit unter anderem 7kg (!) Hähnchenschenkel und glaub 5kg Bratwurst mit einem rotem Aufkleber raus sind, haben wir uns doch mal der Realität gestellt: Wir sind einfach nicht so gestrickt. Ja, die Dame hinter der Theke hat für uns quasi den Kühlraum geleert. Auch so ein Mix aus Fluch und Segen. Wenn die merken, dass man gerne Sachen nah am Haltbarkeitsdatum mitnimmt, dann bieten sie einem gleich alles an, was sie noch rumliegen haben :smile: . Sie sind ja froh, wenn sie es los sind und nicht wegschmeißen (oder selber mitnehmen) müssen. Und bei uns in der Gefriertruhe wird es ja erstmal nicht schlecht – wenn der Platz da ist.

Zuhause habe ich mir dann mal unseren Gefrierschrank angeschaut. Der ist nämlich schon von 2015. Und zieht für seine 86L Fassungsvermögen 142kWh/annum. Also nicht mehr ganz die höchste Energieklasse. Entsprechend bin ich unter der Prämisse “Lohnt es sich vielleicht den zu ersetzen?” losgezogen und habe nach einer zweiten Gefriertruhe geschaut. Eine Gefriertruhe, weil die energetisch angeblich besser sind als ein hoher Gefrierschrank (beim Öffnen der Tür entweicht alles nach draußen, bei der Gefriertruhe geht es nach unten). Und obwohl man in einen Gefrierschrank aufgrund der Fächer sicherlich etwas mehr Ordnung reinbringt, funktioniert das bei uns nur bedingt. Deswegen eine Gefriertruhe.

Ein Fehlkauf

Altbautüren…

Bei meiner Truhen-Recherche bin ich dann bei der Bauknecht GEF 912C gelandet. 219L Fassungsvermögen bei einem Verbrauch von nur 132kWh/annum. Es passte also mehr rein und sie zog gleichzeitig weniger Strom als der alte Gefrierschrank von comfee. Und dann war (und ist) sie passenderweise aufgrund des Summer Sales sogar runtergesetzt. Hätte quasi nicht perfekter sein können. Also rucki-zucki bestellt – und dann in der Nacht vor der Lieferung (leichte Übertreibung) schweißgebadet aufgewacht. Ich hatte nämlich eine Sache nicht ganz bedacht: Die Breite der Kellertür. Also Zollstock geholt und nachgemessen. Magere 68,5cm aufgrund des Türrahmens (ohne 76cm). Und die Tiefe der Gefriertruhe war auf der Webseite mit 69,8cm angegeben. FUCK!

Ich hatte noch die ganz kleine Hoffnung, dass dieser Wert inkl. hervorstehendem Griff ist. Ich ließ die Kollegen sie also gar nicht erst aus dem LKW holen, sondern nur ein Stück der Verpackung entfernen, um nochmal nachzumessen aber nein, keine Chance – es blieb bei 70cm. Ging also wieder zurück. Der Zulieferer tröstete mich noch mit einem “Kein Problem, passiert bestimmt in 50% der Fälle, dass die Tür nicht breit genug ist.”. Was ich eher schockierend als erleichternd fand. Aber gut: Rücksendung und Rückerstattung war kein Problem. Stattdessen am gleichen Tag erneut in die Recherche gestürzt – dieses Mal bewaffnet mit einem zusätzlichen Kriterium :smile: .

Umweltschutz vs. Platz?

Am Ende kamen zwei Truhen in die engere Auswahl: die PKM GTE300E* und die Hanseatic HGT85102CE. Letztere hat nur 198L Fassungsvermögen und ist teurer (jetzt im Moment allerdings heruntergesetzt), zieht dafür aber nur 126kWh/annum. Die PKM hingegen fasst 299L und ist billiger, zieht aber 231kWH/annum. Also nicht nur mehr als die Hanseatic, sondern sogar mehr als unser alter Gefrierschrank. Aber halt mehr Fassungsvermögen und zum Kaufzeitpunkt über 100 EUR billiger.

Unsere zwei Gefriertruhen

Wir haben dann Excel aufgemacht und es mal durchgerechnet. Am Ende kamen wir bei rund 30 EUR/Jahr Mehrkosten für die PKM beim aktuellen Strompreis raus. Der günstigere Preis wäre also nach drei Jahren aufgefressen. Aber dafür 100L mehr Inhalt… Ja, es ist am Ende die PKM geworden. Umweltschutz und Strompreis waren uns einfach nicht wichtig genug im Vergleich zu weiterhin mit runtergesetztem Kram sparen. Aber hey: Immerhin pendeln wir nicht jede Woche mit dem Firmenjet 1.600km wie andere Leute! Und wenigstens ist das jetzt bei uns eingefrohrene “Viech” nicht umsonst gestorben. Außerdem hoffen wir ja auch mal weniger zu kriegen und so den Vorrat verkleinern zu können.

Also bestellt und mit ihren nur 61cm Tiefe passte sie sogar inkl. Verpackung wunderbar durch die Tür. Beim Auspacken musste ich jedoch feststellen, dass sie an einer Ecke eine ziemlich große Delle hat. Der Innenraum ist aber nicht beschädigt und der grundsätzliche Betrieb scheint ebenfalls nicht dadurch beeinträchtigt zu sein. Ein Anruf bei Amazon später haben wir uns deshalb auf eine Teilrückerstattung in Höhe von 45% geeinigt, anstatt sie auszutauschen. Können die Truhe also noch länger nutzen bevor die Stromkosten den günstigeren Preis ausgleichen. *yay* :wink: Und der Rest ist Geschichte, wie man so schön sagt. Der alte Gefrierschrank ist außer Betrieb und wir haben die zwei Truhen jetzt untereinander und gleichmäßiger aufgeteilt. In der AEG ist grob gesagt “mein” sowie gemeinschaftlicher Kram und in der PKM hat sich Lysanda breit gemacht. Ja, wir essen tatsächlich nicht unbedingt das Gleiche (sie mag z.B. keine Bratwürste liebt hingegen Fisch). Haben sogar ihren Käse jetzt nach Benotung gelagert, damit sie es einfacher hat den zu finden, den sie gerade braucht. Und im Gefrierschrank unter dem Kühlschrank ist nun ebenfalls wieder Luft. So muss das sein.

Freilich ist jetzt nicht das Ziel beide Truhen bis zum Anschlag zu füllen. Am “möglichst nicht alles kaufen”-Ansatz hat sich nichts geändert. Aber es ist jetzt doch wesentlich entspannter und besser damit umzugehen. Vor allem beim Thema Gemüse aufgrund des saison-abhängigen Auf- und Abbau des Lagers. Ich glaube von allen Sachen, die wir in den letzten Wochen gekauft haben, dürfte die Gefriertruhe entsprechend ohne Übertreibung die beste Entscheidung gewesen sein :smile: .

Epilog

Nein, drei Sachen machen noch keinen Kaufrausch. Aber ich wollte es nicht gleich übertreiben. Über den Rest (z.B. eine Dashcam, ein wasserdichter MP3-Player zum Schwimmen, neue Barfußschuhe) reden wir dann in einem anderen Eintrag. Bleibt also gespannt – oder auch nicht. Mir doch egal. Bin nicht eure Mutter!

(Cover)

Huch? Schon vorbei? Wow, das ging schnell. Aber kein Wunder – was für eine Hammerstaffel! Mit Star Trek: Deep Space Nine – Staffel 3* haben die Macher endgültig alle Bremsen gelöst und rausgekommen ist eine Knallerfolge nach der andere mit wenigen Ausnahmen – darunter sogar drei Doppelfolgen! Sisko kriegt zwar erst gegen Ende der Staffel seinen Bart und hat hier zum letzten Mal noch seine volle Haarpracht, aber direkt zum Einstieg bringt er die U.S.S. Defiant auf die Station. Ein kampfstarkes kleines Schiffchen, das Abwechslung in den Stationsalltag bringen sollte, denn Fans beschwerten sich wohl nach dem Ende der 2. Staffel vor allem über drei Sachen:

  • Zu wenig Interaktion mit unbekannten Spezies – eine Beschwerde, die ich nicht verstehe, aber gut.
  • Sisko war zwar nicht verhasst, aber so wirklich relevant/präsent war er trotz seiner Position bislang nicht. Und ja, im Mittelpunkt standen in den ersten beiden Staffel eher Charaktere wie Odo, Quark oder O’Brien.
  • Die Folgen in denen es um Politik und Religion ging, was ich grundsätzlich ebenfalls nachvollziehen kann. Aber andererseits sind genau das zwei Aspekte, die weder bei Picard noch bei Janeway so wirklich relevant waren. Insofern ist es schon schick auch mal diesen Teil von Star Trek zu erleben.

Die Defiant war ein Lösungsansatz für alle drei Punkte. Man kam jetzt mehr raus, Sisko wurde präsenter (und am Ende zum Captain befördert) und der Kampf gegen das Dominion hat weniger mit Politik und Religion zu tun und mehr mit purer, spannungsgeladener Action. Insofern war die Einführung der Defiant unterm Strich ein voller Erfolg – trotz der ein oder anderen Logiklücke. Damit meine ich so Spritztouren wie in Das Equilibrium, die man mit einem Runabout hätte machen können. Schließlich soll die Defiant doch die Station beschützen. Ach, und das “nur die Romulaner dürfen die Tarnfunktion bedienen” ist ebenfalls direkt nach dem Staffeleinstieg irgendwie kein Thema mehr. Aber was solls: Wir haben sie trotzdem gern. Aber obwohl die Defiant schon direkt in Folge 1 auf den Plan tritt, ist sie tatsächlich erst ab Staffel 4 Teil des Vorspanns.

So viel Star Trek!

Im Hintergrund fand hingegen eine kleine Personalrotation statt. Unter anderem wechselten Showrunner Michael Piller und Bildregisseur Marvin Rush rüber zu Star Trek: Voyager. Captain Janeway begann nämlich ab Mitte der Staffel ihre Reise durch den Delta-Quadranten. Stattdessen übernahm ab jetzt bis zum Schluss Ira Steven Behr das Ruder. Faktisch ist die Version von Star Trek: Deep Space Nine (staffelübergreifende Handlungsböden, Kriegsszenarien und z.B. das Volk der Ferengi), die wir alle so positiv in Erinnerung haben, komplett auf seinem “Mist” gewachsen. Und der Wechsel des Bildregisseurs führte dazu, dass die Station buchstäblich stärker in den Fokus rückte. Bislang gab es eine klare Trennung zwischen den Charakteren im Vordergrund und der Station im Hintergrund. Ab Staffel 3 kamen jedoch andere Linsen zum Einsatz, die dafür sorgten, dass der Hintergrund klarer blieb. Deep Space Nine wurde quasi endlich ein richtiger Bestandteil der Serie. Und nein, wenn man es nicht weiß, würde es einem bewusst vermutlich nicht auffallen :smile: .

Erwähnenswert ist sicherlich noch, dass parallel zur Ausstrahlung der 3. Staffel Star Trek: Treffen der Generationen in die Kinos kam. Wir haben ihn auch chronologisch korrekt eingeschoben (nach Ferne Stimmen). Aber über die vier TNG-Filme gibt es dann einen separaten Eintrag (also am Ende von Star Trek: Voyager). Erwähnenswert ist es an dieser Stelle nur, weil dank des Films und Voyager die Crew auf der Raumstation neue Kommunikatoren bekam. Ja, das ist jetzt das Design wie es bis zum letzten Film genutzt wird. Die Ankunft des “neuen” auf der Station dauerte aber noch bis Staffel 4, obwohl er ja bereits jetzt seinen alten Posten los war.

Der Inhalt

Star Trek: Deep Space Nine (Paramount-Promo-Bild)

Die Überschrift für die 3. Staffel war für die Drehbuchautoren wohl “Paranoia”. Jetzt wo das Dominion etabliert wurde und sich herausstellte, dass die Anführer Formwandler sind, konnte man sich schließlich nirgends mehr sicher fühlen. Aber bei 26 Folgen blieb freilich auch genug Zeit für etwas Leichtigkeit in den Erzählungen. Aber holen wir doch mal wieder mein 3er Format raus:

Nicht so gut

  • Das Festival – Eine Folge ohne tieferen Sinn. Okay, es muss nicht alles immer total tiefgreifend sein. Aber das ist so eine Art “Spaß”-Episode, die vermutlich nur den Schauspielern Freude bereitet hat. Ich als Zuschauer hingegen empfand sie einfach nur dämlich und Lwaxana Einsatz eine Verschwendung dafür.
  • Meridian – Ein Planet, der zwischen zwei Dimensionen hin und her wechselt, ist grundsätzlich durch und durch Star Trek. Aber die Erzählung und vor allem die Liebesgeschichte zwischen Dax und Deral hauten mich nicht vom Hocker. Und das nicht nur, weil mir von Anfang an klar war, dass das nichts wird.
  • Die Erforscher – Sisko baut ein altes bajoranisches Raumschiff nach und fliegt damit zusammen mit seinem Sohn gen Cardassia. Joa… es ist zwar nett, dass man Sisko etwas Zeit gibt mehr mit Jake zu interagieren aber sonderlich spannend oder interessant ist das nicht. Und auch die B-Story mit Bashier und seiner Schulrivalin gleicht das nicht wirklich aus.

Durchschnitt

  • Facetten – Noch so eine Folge, die ursprünglich anderes geplant war und der man das anmerkt. Joran Dax haben wir am Anfang der Staffel kennengelernt und eigentlich sollte sein Part hier die Hauptgeschichte sein. Aber warum auch immer wurde sich dagegen entschieden. Was bleibt sind viele Schnippsel mit netten Eindrücken in Dax‘ Leben sowie die Möglichkeit für die Schauspieler sich etwas gehen zu lassen. Aber unterm Strich trotzdem eine verpasste Chance.
  • Ferne Stimmen – Die grundsätzliche Idee Bashirs Psyche als die Station und ihre Bewohner darzustellen ist auf dem Papier richtig cool. Und der Aufbau als eine Art Horrorfolge funktioniert ebenfalls grundsätzlich gut. Aber es fehlt ihr vor allem in der Mitte doch irgendwie der Biss.
  • Trekors Prophezeiung – Ein unterhaltsames Leerstück von wegen “man kann alles so interpretieren, wie man es will” und ein wichtiger Baustein in Siskos Entwicklung. Aber die eigentliche Story rund um das Kommunikationsrelais in den Gamma-Quadranten ist irgendwie nicht so spannend, wie es sich die Drehbuchautoren vermutlich gedacht haben. Und dann gibt’s auch noch unverschämtes Recycling! :smile: Das Relais ist nämlich das Armagosa-Laboratorium aus Star Trek: Treffen der Generationen.

Highlights

  • Star Trek: Deep Space Nine (Paramount-Promo-Bild)

    Durch den Spiegel – Der nächste Ausflug ins Spiegeluniversum. Man merkt den Schauspielern einfach an, dass sie Spaß daran haben ihre “dunkle” Seite zu verkörpern. Aber auch die Geschichte an sich ist gelungen und lässt mich als Zuschauer an den Rand des Stuhls rutschen.

  • Der geheimnisvolle Garak – Dass Garak der beste Star-Trek-Charakter aller Zeiten™ ist, hatte ich ja schon erwähnt. Jetzt also eine Doppelfolge mit ihm, Dr. Bashir und Odo in absoluter Höchstform und dann gibt’s zudem die erste größere Raumschlacht der Serie mit mehr Schiffen in einer Szene als man während Picards Abenteuer überhaupt gesehen hat. Vor allem Teil 1 ist sehr spannend und charakterstark.
  • Das Haus von Quark – Quark als vermeintlicher Klingonenmörder und (unfreiwilliger) Anführer eines Klingonenhauses. Allein anhand dieser Beschreibung weiß man schon, dass einen eine sehr amüsante Episode erwartet.

Kleiner Fakt am Rande: Das Finale, Der Widersacher, sollte ursprünglich mit einem Cliffhanger enden. Von wegen “Woah! Formwandler auf der Erde?!”. Paramount wollte das allerdings nicht. Möglicherweise dachten sie kurzzeitig darüber nach die Serie abzusetzen? Zum Glück ist das aber nicht passiert und wir haben die vollen sieben Staffel Material bekommen – und einen fulminanten Einstieg in die vierte Staffel.

Fazit

Wie eingangs erwähnt: Die dritte Staffel von Star Trek: Deep Space Nine haut richtig rein, wie man so schön auf Hochdeutsch sagt. Die Zeit verging mit wenigen Ausnahmen wie im Fluge und wir wurden vorzüglich unterhalten. So kann (und wird!) es definitiv weiter gehen. Und ja, ich verstehe mit jeder geschauten Folge immer weniger, warum die “wahren” Star-Trek-Fans die Serie nicht so gut finden. Im Gegenteil: Wir sind erst bei Staffel 3 und ich fühle mich in meiner Ansicht “Beste Star-Trek-Serie ev4r” schon jetzt wieder voll bestätigt.

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